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Bewertungen
Insgesamt 287 BewertungenBewertung vom 22.05.2022 | ||
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Die Südtiroler Klassiker: Von Speckknödeln bis Schlutzkrapfen Da ich bisher noch nicht viel über die Südtiroler Küche wusste, hat mir dieses Buch besonders gut gefallen. Denn es gibt darin sehr interessante und Gerichte mit, jedenfalls für mich, außergewöhnlichen Zutaten und deren ungewöhnlichen Kombinationen. Die Feigen zum Forellenfilet mit Kartoffeln sind hier zu nennen oder die Blutnudeln. Aber ansonsten haben mich die Rezepte schon begeistert. Sie sind für mich wirklich sehr authentisch. Das Buch ist gut aufgemacht. Es fängt mit interessanten Erzählungen über die örtlichen Besonderheiten an und geht über die genaue Anleitung von unentbehrlichen Klassikern weiter. Diese genauen Anleitungen fand ich persönlich sehr praktisch und gut umsetzbar. Und dann kommen die landestypischen Gerichte. Diese sind nach der Reihenfolge der üblichen Gänge eines Menüs angeordnet und gehen mit kalten Vorspeisen los. Das ist natürlich praktisch und man kann gezielt nach einem Rezept z. B für die Hauptspeise suchen. Die Darstellung ist klassich: rechts die Zutaten und die Zubereitung und auf der anderen Seite eine schöne Fotografie des Gerichts. Auch wenn die nachgekochten Gerichte bei mir nie so toll aussehen, geben sie aber einen guten Blick auf das, was den Koch am Ende erwartet. Ich finde es sehr gut dargestellt, denn das Auge isst mit und ich schaue oft erst die Bilder und entscheide mich dann, was ich kochen möchte. |
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Bewertung vom 20.05.2022 | ||
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In "Papyrus" habe ich den Weg des Buches und seine Entwicklung hautnah miterlebt. Irene Vallejo erzählt in einem interessanten und unterhaltsamen Stil nicht nur die Entstehung des Buches, sondern welche Auswirkungen die schriftliche Niederlegung des Wortes für die Menschheit hatte und auch immer noch hat. Ich fand diesen geschichtlichen Werdegang sehr interessant und die Autorin hat es auch gut verstanden, dieses Wissen auf eine lebhafte Art und Weise dem Leser zu vermitteln. Es ist auf keinen Fall langweilig, denn man wird von Anfang an von den Schilderungen gefangen. Es war kein einfacher und gerader Weg um das gesprochene Wort durch die Schrift und die Erfindung von "Speichermaterial" festzuhalten und auch für die Zukunft zu erhalten. Der Leser erfährt durch die sorgfältig recherchierten Informationen den gesamten Lebensweg der Bücher bis in unsere Zeit. Man erfährt mehr über die "Erfindungen" und die vielen Experimente mit den unterschiedlichsten Materialien um Geschriebenes festzuhalten. Ich fand es sehr abwechslungsreich geschildert und konnte alles gut nachvollziehen. Aber es geht ja nicht nur um die technische Seite, sondern der Mensch und seine Einstellung zur schriftlichen Festlegung vom bisher mündlich übertragenem Wissen, spielt ja auch eine große Rolle. Die "Speicherung" von Wissen und die Möglichkeit der Verbreitung ist für die Menschheit ja ein großer Schritt. Es wird gut dargelegt, welche Vorteile die Menschen davon haben. Es gibt dadurch große Veränderungen, die nicht immer von allen gewünscht werden, aber die Verbreitung der Worte in welcher schriftlichen Form und worauf auch immer, lässt sich nicht aufhalten. Ich fand gerade die Entwicklungen der Bibliotheken sehr interessant. Wie lange eigentlich schon klar war, was diese gesammelten Schriften alles auslösen können. Und wie weit und beschwerlich der Weg bis zur heutigen Situation war. Aber es gab immer Menschen, denen die Auswirkungen klar und wichtig waren und so immer an der Verbreitung mitgearbeitet haben. Auch wenn es strafbar oder sogar tödlich war. Es ist wirklich eine gut geschriebene Geschichte, die die Vergangenheit vor unseren Augen aufleben lässt. Es wird nicht langweilig und ich fand die persönlichen Erlebnisse und Eindrücke, die die Autorin gut eingebaut hat, sehr interessant und teilweise auch amüsant. Der Text ist sehr gut zu lesen und wird durch viele Anekdoten und lebensnahe Erzählungen aus dem Alltagsleben der Menschen aufgelockert. Ich fand es sehr schön, dass man auch Dinge aus dem alltäglichen Leben der Menschen mit Büchern erfährt. Und die Autorin hat auch die Wichtigkeit der Frau in diesem Metier dargestellt. Denn auch Frauen habe ihre Spuren im geschriebenen Wort hinterlassen. |
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Bewertung vom 16.05.2022 | ||
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Wir lernen die jungen Leute Viola und Ben kennen, die sich gerade zu einem Date getroffen haben. Ich fand den Anfang irgendwie etwas holprig, aber das lag wahrscheinlich an der unentspannten Situation. Denn Ben tut mir irgendwie leid, aber die beiden scheinen wirklich nicht zusammen zu passen. Und dann versucht Ben, seine Verabredung mit der Demonstration einer manipulierten App zu beeindrucken. Die Beschreibungen wirken so gezwungen wie das Date selber. Aber im Laufe der Geschichte ändert sich der Grad der Spannung dann doch auf sehr interessant und man verfolgt das ganze mit einem anderen Gefühl. Man merkt zwar, dass die beiden nun wirklich ahnungslose Zivilisten sind und keine Polizisten mit Erfahrung in Verfolgungen und unauffälligen Beschattungen. Und ich habe große Angst um sie gehabt. Sie gehen wirklich sehr naiv an die Sache ran. Aber zum Glück gibt es ja noch die Ermittler der Polizei, allen voran lernen wir Jakob kennen. Er scheint in die gleiche Richtung zu ermitteln, wie unsere beiden Amateure. Auch er bringt sich in Gefahr, allerdings mit dem Unterschied, dass er ungefähr weiß, was auf ihn zukommen kann. Es baut sich eine Spannung auf und man verfolgt das Geschehen gebannt. Man zittert mit den Protagonisten, aber man verflucht auch ihre Leichtsinnigkeit. Es geschehen einige interessante und überraschende Dinge, die man so nicht erwartet hat. Irgendwie kann man sich wirklich vorstellen, dass sowas wie diese Verfolgungsjagd von gelangweilten Leuten passieren kann. Das macht es ziemlich interessant. Mich hat die Geschichte auch wieder an die "Gefahren" von Datenschutz im Internet erinnert. Der Text lässt sich gut lesen und man kommt auch mit den Wechseln der Perspektiven gut klar. |
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Bewertung vom 08.05.2022 | ||
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Inch Beach - Der vergessene Ort Das ist jetzt mein zweiter Band um Ella Delany und ihrem Leben in Irland. Da ich ein Irland Fan bin, hat mir dieser Band auch gefallen, denn man erhascht immer wieder neue Facetten über diese tolle Insel und ihr Alltagsleben. Das macht es für mich so ansprechend. Ella ist ja von Deutschland hierher gezogen und hat sich ein neues Leben aufgebaut. Mir gefällt ihre Einstellung zum Leben, auch wenn ich nicht immer alle ihre Entscheidungen verstehe. Sie neigt zur Geheimniskrämerei, auch ihrem Mann gegenüber und das kann zu Problemen führen. Die Protagonistin erlebt Höhen und Tiefen, wie jeder Mensch, aber ich finde, sie geht sehr gut damit um. Sie ist mir sympathisch und ich finde es immer wieder interessant, zu welchen spontanen Handlungen sie sich hinreißen lässt. Und das führt auch in diesem Band wieder zu interessanten und spannenden Ereignissen. Dieser Band ist sicher nicht für zart beseitete LeserInnen. Manche Themen sind eben schlechter zu ertragen als andere, aber auch sie müssen angesprochen werden. Denn es gibt sie und leider nicht selten. Ich fand die Aufarbeitung der Vergangenheit gut gelungen. Das Geschehene kommt langsam ans Licht und man versteht die Ereignisse besser. Wie in jeder Geschichte gibt es sympathische und unsympathische Personen und auch hier verteilt man seine Sympathien schnell. Obwohl man dabei auch mal falsch liegen kann. Ich fand die Geschichte interessant und lebendig dargestellt. Die Personen kommen sehr authentisch rüber und gerade das geschilderte Alltagsleben in Irland, mit seinen tollen und abwechslungsreichen Landschaften gefällt mir gut. Der Text ist sehr kompakt geschrieben und man kann dem Geschehen gut folgen. Es ist auch nicht unbedingt notwendig die vorherigen Bänder gelesen zu haben, denn man erfährt alles notwendige aus der Vergangenheit, aber es bietet sich schon an. |
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Bewertung vom 07.05.2022 | ||
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Verhängnisvolle Lügen an der Côte d'Azur / Kommissar Duval Bd.9 Dieser Band um den Kommissar Léon Duval zeigt mir mal einen etwas anderen Duval. Es geht mehr um das Privatleben des Kommissars und wie ich finde, um sein Verhältnis zur Arbeit. Ich glaube, daher wirkt dieser Band etwas anders auf den Leser. Für mich war das Verbrechen irgendwie nicht das Hauptthema, sonders eher sein veränderter Blick auf seine Arbeit und die Veränderungen in seinem Privatleben. Daher war der Fall zwar sehr interessant, aber es war nicht diese Wahnsinnspannung da, die sonst bei den Ermittlungen zu einem aktuellen Fall auftritt. Aber es hat mir trotzdem gut gefallen. Ich habe die Serie ja bisher vollständig gelesen und da entwickelt man doch einen Bezug zu den Protagonisten und daher fand ich die Entwicklungen von Duval, mit Blick auf seine kleine Familie und seine Positionierung zu seinem Lebensweg schon interessant. Aber auch der Fall um den Staudamm fand ich doch sehr interessant und informativ. Und das die Ereignisse bis in die heutige Zeit solchen großen Wirbel auslösen, als Léon versucht Informationen zu bekommen und tiefer in die damaligen Ereignisse eindringt. In diesem Band muss sich Duval mit einigen sehr wichtigen Dingen auseinandersetzen, die sein Leben schwer beeinflussen. Auch wenn es weniger Action gab, ich fand diese Sicht auf das Leben von Duval sehr interessant. Die Protagonisten sind eben auch nur Menschen und das kommt hier gut zum Vorschein. Sie haben alltägliche Probleme und müssen ihr Leben in allen Bereichen unter einen Hut bekommen. Und da müssen manchmal eben folgenschwere Entscheidungen getroffen werden. Mir hat dieser "menschliche" und "alltägliche" Aspekt eigentlich gut gefallen. Es fehlte zwar etwas an den üblichen Spannungen und Auseinandersetzungen mit einem spektakulären Kriminalfall, aber es kam ja durch die Entwicklungen doch noch zu einer tragischen und spannungsgeladenen Situation. Mir haben die Beschreibungen der Familienkonstellation gut gefallen. Und ich habe mich wieder in eine schöne Gegend begeben können, wenn auch nur durch die Sicht unserer Protagonisten. Den Ausflug zum Algerienkonflikt fand ich auch sehr interessant, da ich mich vor nicht allzu langer Zeit auch mit dem Thema auseinandergesetzt hatte. Ich finde es gut, diese Zeit auch mal angesprochen wird, denn sie ist ein Teil der Geschichte Frankreichs. Der Text lässt sich wie immer sehr gut und flüssig lesen. Es ist zwar von Vorteil, die vorherigen Bände gelesen zu haben, aber nicht unbedingt notwendig. Es hat mir jedenfalls wieder Spaß gemacht Léon Duval und seine Familie zu begleiten. |
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Bewertung vom 01.05.2022 | ||
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Wir lernen das junge Paar Yasmin und Joe kennen. Yasmin ist genau wie Joe eine angehende Ärztin. Aber damit hören zumindest die sichtbaren Gemeinsamkeiten auf. Yasmin stammt aus einer sehr konservativen indischen Familie. Und das merkt man sehr stark, denn immer noch ist der Vater Shaokat das allbestimmende Oberhaupt der Familie. Die Familienstruktur ist klar geregelt und wer davon ausbricht, wird unter Druck gesetzt und muss mit den Konsequenzen leben. Das bekommt der Bruder von Yasmin, Arif auch zu spüren. Diese Familienkonstellation wird hier sehr klar und deutlich dargestellt. Man bemerkt es an den Handlungen und sogar den Denkweisen der Familienmitglieder. Es hat mich echt fasziniert, wie sehr auch Yasmin diesen Regeln und Denkweisen folgt. Aber das Buch zeigt auch die Entwicklung der Familie im Laufe der Ereignisse und man kann die damit verbundenen Veränderungen hautnah miterleben. |
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Bewertung vom 30.04.2022 | ||
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Rittertod in Dornum. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB) Diesmal spielt der Krimi in einer sehr interessanten Umgebung. Ich fand das ganze Geschehen um den Mittelaltermarkt um das Wasserschloss in Dornum echt gelungen. Dadurch wurde das ganze noch interessanter. Es war jetzt nichts typisch Norddeutsches, obwohl es ja um die friesischen Häuptlinge ging, aber es hat Spaß gemacht sich das ganze Geschehen vorzustellen. Jetzt werde ich immer bei einem Besuch in Dornum und dem Wasserschloß an den Mitteraltermarkt mit dem toten Ritter denken. |
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Bewertung vom 24.04.2022 | ||
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Nicht nur der Leser lernt neue Ermittler kennen, sondern auch die Kriminalpolizei-Inspektion in Eichstätt ist gereade erst gebildet worden. Daher sind auch die beiden Ermittler Konrad Bergmann und Tessa Plank den anderen Kollegen in der Dienststelle unbekannt. Aber viel Zeit um sich einzugewöhnen haben sie nicht. Es geht sofort mit einer Wasserleiche in der Altmühl los. Aber bevor es in der Echtzeit losgeht, gibt es für den Leser einen Auszug aus einem Tagebuch. Da dieser Text eine andere Schriftart hat, kann man diese Auszüge, die während des ganzen Buchs immer wieder auftauchen, nicht übersehen. Ich fand das sehr interessant. Man kann zwar gerade jetzt am Anfang noch keine Rückschlüsse ziehen, aber dieser Text lässt einen nicht kalt. Der Inhalt macht betroffen und ich habe sofort Mitleid mit der Verfasserin bekommen. Und dann geht natürlich das Gedankenkarussell los - was hat das wohl mit dem Fall zu tun. Im Laufe der Geschichte kann man zwar einige Rückschlüsse ziehen, aber die Offenbarungen fügen sich gut in das Geschehen des Krimis ein. Die beiden Kommissare Bergmann und Plank müssen sich auch erstmal zusammenraufen. Sie kannten sich bisher ja nicht und langsam lernen sie kennen. Ich fand ihren Umgang miteinander sehr positiv. Sie machen auch Scherze miteinander und auch die Macken des jeweils anderen werden angesprochen bzw. zumindest registriert. Und auch die neue Chefin Lea Winter ist mir sympathisch. Sie hat es sicher auch nicht ganz leicht in ihrer Position, aber sie geht sehr souverän und professionell mit der Situation um. Überhaupt kommen die Protagonisten sehr authentisch rüber. Sie sind mir sympathisch und man erfährt nicht nur etwas über ihre Arbeit, sondern auch die privaten Lebenssituationen werden dargelegt. Gerade bei Regionalkrimis finde ich es wichtig, das die Menschen in der Gegend verwurzelt sind oder zumindest einen besonderen Grund haben, dorthin zu gehen. Das Umfeld spielt eine wichtige Rolle. Der dargelegt Fall ist sehr verzwickt und interessant. Auch die Ermittlungen finde ich spannend und gut dargestellt. Die geschilderten Ereignisse kann man sich auch immer gut durch die detailreiche Beschreibung vorstellen. Der Verlauf der Ereignisse ist nicht ganz einfach, denn die Zusammenhänge klären sich wirklich erst fast am Schluß auf und nehmen noch eine dramatische Wendung. Diese, bis ins private reichenden Verzweigungen und die große Rolle der Vergangenheit wird sehr interessant rübergebracht. Der Text lässt sich auch sehr gut und flüssig lesen. Man bleibt im Lesefluss und Langweile kommt jedenfalls nicht auf. Es ist ein spezieller Fall, den unsere Ermittler lösen müssen und das direkt nach Dienstantritt. Das macht es noch etwas komplizierter, da sie ja doch noch nicht so tief mit den regionalen Besonderheiten vertraut sind. Aber mir hat der Krimi gut gefallen. Und zwar weil er die Abgründe der Menschen darstellt und woher die Verhaltensweisen kommen können. Er zeigt auch die menschliche Vielfallt auf. Und an besonderen Charakteren hat es auch nicht gemangelt. Der Schluß hat mich jedenfalls überzeugt und ich konnte das Buch mit einem guten Gefühl abschließen. |
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Bewertung vom 18.04.2022 | ||
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In diesem Buch zeigt uns die Autorin ein umfassendes Bild der sogenannten "singulären" Frau. Sie erzählt sehr wahrheitsgetreu und authentisch von ihren eigenen Erfahrungen und gibt dem Leser einen tiefen Einblick in ihre Gedankenwelt dazu. Es ist ein sehr ehrliches und offenes Buch, denn nicht jeder Mensch, lässt andere so tief in seine Gefühlswelt blicken. Aber nicht nur ihre persönlichen Erfahrungen kommen zum Tragen, es gibt viele Beispiele und Äußerungen von anderen Frauen zu diesem Thema und das über Jahrzehnte hinweg. Es werden Verbindungen zur Emanzipationsbewegung geknüpft und geschichtliche Hintergründe dargestellt. Alles in allem gibt sehr viele Informationen, die man zum Verständnis der Situation der singulären Frau benötigen kann. Und wer Fußnoten liebt, kommt hier auch voll auf seine Kosten. Die Verweise sind sehr aufschlußreich und man findet nicht nur dort, sondern auch in der anhängenden Literaturliste viele Infos um tiefer in bestimmte Themen einzutauchen. Ich fand das Essay interessant, aber manchmal auch etwas zuviel des Guten. Denn egal in welcher Lebensform frau ist, es gibt immer Vor- und Nachteile und im Grunde nur für jeden persönlich zu beurteilen. Zumindest regt es zum Nachdenken an und jeder kann sich seine eigenen Gedanken dazu machen. |
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Bewertung vom 18.04.2022 | ||
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Gebrauchsanweisung gegen Antisemitismus Als erstes möchte ich feststellen, dass ich dieses Buch nicht als Gebrauchsanweisung ansehen konnte. Es ist ein sehr interessantes Buch mit vielen guten Darstellungen von den verschiedenen Formen des Antisemitismus. Ich habe jedenfalls viel darüber erfahren und war verblüfft über manche Informationen. Dass z.B. der Antisemitismus schon bereits sofort nach dem Krieg wieder in solchen Formen vorhanden war, hat mich echt schockiert. Die Autorin hat wirklich viele Beispiele aufgezeichnet und für den Leser ist es interessant, wenn man die Berichte von Opfern von Antisemitismus liest. Dann wird das ganze nämlich sehr persönlich und man empfindet es emotionaler und sieht genau, was diese Anfeindungen anrichten. Wie subtil Äußerungen und Anmerkungen überhaupt sein können. Mir sind viele Dinge klarer geworden. Außerdem kann man den zeitlichen Ablauf vom Beginn des Antisemitismus und der judenfeindlichen Einstellungen nachvollziehen. Es ist erschreckend, wenn man das ganze Ausmaß der Fakten vor Augen hat. Mir hat dieses Buch jedenfalls für einige Bereiche die Augen geöffnet. Außerdem wird der Leser vielleicht feststellen, was er viele Aspekte noch nicht weiß und in welchem Maße man sein Wissen vertiefen sollte. Daher fand ich die Literaturhinweise am Ende der Kapitel und auch in den Fußnoten sehr interessant. Ich fand den Aufbau des Buches sehr gut gemacht. Die Kapitel sind gut nach Bereichen aufgeteilt und am Ende gibt es immer eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen zum Merken. Das Buch bringt natürlich nicht nur Fakten, sondern auch subjektive Meinungen ein und gerade das ist für mich auch sehr wichtig. Allerdings habe ich im Buch keine Gebrauchsanweisung gegen Antisemitismus gefunden, allerdings wird das Thema an sich geschichtlich und emotional sehr gut dargestellt. Vielleicht ist der Titel nicht gut gewählt. Wer sich aber mit diesem Thema näher beschäftigen möchte und Informationen dazu bekommen will, der ist hier gut aufgehoben. Man erfährt vieles und findet auch gut Ansätze, um tiefer in das Thema des Antisemitismus und der Geschichte des Judentums einzudringen. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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