Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sommer
Wohnort: 
Nordhorn
Über mich: 
Leseratte seit der Kindheit
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 458 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2019
Dark Call - Du wirst mich nicht finden / Holly Wakefield Bd.1
Griffin, Mark

Dark Call - Du wirst mich nicht finden / Holly Wakefield Bd.1


sehr gut

Spannend
Holly Wakefield, von Beruf Profilerin, wird von der Polizei zu einem Mordfall beordert. Für Holly ist es ihr erstes richtiges Profil eines Mörders, bisher hat sie ihr Wissen nur in der Theorie genutzt. Es ist doch etwas anderes, wenn man echte Leichen sieht.
DI Bishop ermittelt in eben diesem Fall, und er und Holly kommen gemeinsam einigen Details auf die Spur.
Dem Leser wird schnell klar, dass Holly ein Geheimnis hat. Doch was genau hat es damit auf sich?
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er ist flüssig und macht neugierig auf die Geschichte.
Bei den Charakteren gefällt mir sehr gut, dass sie ein interessantes Eigenleben mit in die Geschichte einbringen. Holly und Bishop sind sympathische Charaktere, von denen ich gern mehr lesen würde.
Mark Griffin hat mit Dark Call - Du wirst mich nicht finden einen spannenden Thriller verfasst, der mir viele aufregende Lesestunden verschafft hat. Vor allem die psychologischen Aspekte haben mir gefallen.

Bewertung vom 08.03.2019
Eisige Tage / Seiler und Novic Bd.1
Pohl, Alex

Eisige Tage / Seiler und Novic Bd.1


sehr gut

Ein spannender Auftakt

Eisige Tage von Alex Pohl

Zunächst sieht es so aus, als wenn der Anwalt Michail Malinowski bei einem Unfall ums Leben kam, doch die Schusswunde am Kopf sagt etwas anderes.....
Hanna Seiler und Milo Novic, von der Leipziger Kripo, werden mit diesem Fall beauftragt. Die beiden stoßen schnell auf Verbindungen zur russischen Mafia. Sie erfahren, dass in Malinowski Akten Bilder von jungen, nackten Mädchen sind. Sie haben in ein Wespennest gestochen, zumal auch ein Foto der 14 jährigen Paula Lamert darunter ist, die seit einer Woche vermisst wird.
Als ein weiteres Mädchen verschwindet läuft den Ermittlern die Zeit davon.

Ein sehr spannender Krimi, der mich von Anfang an gepackt hat. Die Beschreibung der Machenschaften des organisierten Verbrechens wirkten auf mich sehr glaubhaft. Die beiden Ermittler machen einen guten Job, bringen aber beide auch einige brisante private Aspekte in die Geschichte ein, die es zusätzlich interessant werden ließ. Sie sind sehr gegensätzlich, kommen aber beruflich zu guten Ergebnissen.
Viele Bruchstücke aus der Vergangenheit helfen dem Leser allem auf die Spur zu kommen.
Ebenfalls gefallen hat mir der Schauplatz Deutschland gefallen! Obendrein handelt es sich um einen spannenden Krimi
Das Ende ist zwar nicht offen, beantwortet aber auch nicht alle Fragen. Diese werden sicher in der Fortsetzung geklärt. Eine Fortsetzung, auf die ich mich freue!

Bewertung vom 05.03.2019
Einer wird sterben
Lorenz, Wiebke

Einer wird sterben


sehr gut

Psychologisch ausgefeilt

Einer wird sterben von Wiebke Lorenz

Stella ist allein zu Hause. Ihr Mann Paul ist Pilot und auf Reisen. Als sie ein schwarzes Auto bemerkt, in dem zwei Männer sitzen, die das Haus tagelang beobachten, ruft sie ihren Mann an. Doch er schafft es nicht Stella zu beruhigen, denn vor genau 6 Jahren ist etwas schlimmes passiert.
Ab hier beginnt der Leser sich zu fragen, was die beiden schlimmes getan haben. Wiebke Lorenz schafft es auf geniale Weise einen enormen Spannungsbogen zu erzeugen. Das Ende hat mich vollends überzeugt, da ich nicht mit dieser Lösung gerechnet habe.

Wiebke Lorenz schreibt auch unter dem Namen Charlotte Lucas, allerdings bedient sie sich dort eines anderen Genres, so dass ich sehr gespannt war auf diesen Thriller. Ich persönlich finde diesen Thriller sehr spannend, er hat den Namen Psychothriller redlich verdient. Ich würde zugreifen, wenn ich demnächst einen weiteren Thriller von Wiebke Lorenz in der Buchhandlung sehen würde.

Bewertung vom 02.03.2019
Graue Nächte / Flovent & Thorson Bd.2
Indriðason, Arnaldur

Graue Nächte / Flovent & Thorson Bd.2


sehr gut

Düster und spannend

Graue Nächte von Arnaldur Indriadson

Der Krimi spielt in Island zu zwei unterschiedlichen Zeiten.
Flòvent und Thorson ermitteln 1943 an einem brutalen Mord. Ein Mann in einer Kneipe in Reykjavik wurde erstochen, in der Kneipe verkehren viele Soldaten. Island ist zu der Zeit von Amerikanern besetzt.Als eine Frau kurz darauf vermisst wird, wird klar, dass sie auch mit diesem Umfeld zutun hatte.
In der Zeit von 1941 werden die Isländer aus dem von Nazis besetzten Dänemark nach Hause gebracht. Der Leser bekommt mit, dass sich Widerstände bilden. Eine junge Frau vermisst ihren Zukünftigen. Ist es vielleicht der junge Mann der über Bord ging?

Der Autor erzählt eine zwar spannende Geschichte, allerdings mit mäßigem Tempo. Die Vorzüge dieses Krimis sind eher in den geschichtlichen Fakten zu suchen, die der Leser während des Lesens aufnimmt. Die dunkle Stimmung herrscht auch in den anderen Büchern des Autors vor die ich kenne. Für mich war es ein gutes Buch, muss aber dazu sagen, dass mir die Art der Skandinavischen Krimis sehr zusagt. Für Fans von Krimis und Thrillern ala Chris Carter könnte es sein, dass sie doch nicht das bekommen, was sie erwarten.

Bewertung vom 02.03.2019
Lazarus / Kommissar Linna Bd.7
Kepler, Lars

Lazarus / Kommissar Linna Bd.7


ausgezeichnet

Lazarus

Der langersehnte 7. Band der Joona Linna Reihe des Autorenduos Lars Kepler hat meine Erwartungen wieder einmal voll erfüllt.

In diesem Band muss Joona sich mit dem Gedanken befassen, dass Jurek Walter ,der damals angeschossen durch Saga Bauer in einen Fluss fiel und als tot galt, doch noch lebt. Er selbst ist aus dem Gefängnis entlassen worden und darf wieder ermitteln.
Eine Mordserie, die durch ganz Europa geht, ähnelt den Morden, die Walter, der Sandmann, damals begannen hat. Der Schädel seiner toten Frau taucht zwischen vielen anderen Leichenteilen auf, ein perfides Szenario, dass niemanden kalt lässt, auch Joona nicht. Er ahnt, dass Walter ihn auf die Weise ins Geschehen holen möchte. Da niemand seiner Theorie des auferstanden Lazarus in Form von Walter glaubt, muss er, wie so oft, im Alleingang ermitteln. Diesmal geht es dabei nicht nur um seinen Instinkt, sondern auch um die Sicherheit seiner Tochter und sich selbst, denn Walter drohte ihm damals genau das an.

Ein spannender Thriller, der auf psychologischer Ebene alle Register zieht. Spannend bis zum Schluss. Für Fans der Reihe ein absolutes Muss, aber auch für solche die es werden wollen ohne Probleme machbar.
Die Entwicklung die die Charaktere im Laufe der Zeit nehmen, gefällt mir sehr gut. Lars Kepler gehört für mich zu den Favoriten im skandinavischen Krimi und Thrillersektor.

Bewertung vom 25.02.2019
Liebes Kind
Hausmann, Romy

Liebes Kind


ausgezeichnet

Psychologisch ausgefeiltes Debüt

Liebes Kind von Romy Hausmann

Als Lena Berg und ihre Tochter Hannah nach einem Unfall ins Krankenhaus eingeliefert werden, merkt man schnell, dass etwas nicht stimmt. Hannah ist isoliert in einer Hütte im Wald aufgewachsen. Der sogenannte Vater hat sie, die Mutter und den Bruder Jonathan dort festgehalten. Er war sozusagen der Gebieter über alles und hat veranlasst, dass die kleine Familie nie echtes Tageslicht sieht.
Als Lena Berg, die seit vielen Jahren vermisst wird, identifiziert werden soll, stellt sich heraus, dass sie gar nicht die echte Lena ist. So nach und nach erschließt sich dem Leser das komplette Grauen.

Romy Hausmann hat einen faszinierenden Thriller verfasst, der mich als Vielleser dennoch begeistern konnte. Die Idee als solche ist sehr interessant, aber die Umsetzung ist wirklich genial. Das gesamte Konzept, angefangen von den Charakteren, weitergehend über die spannende Handlung, konnte mich vollends überzeugen. Die verschiedenen Perspektiven runden das Leseerlebnis perfekt ab. Ich habe schon lange kein so gelungenes Debüt mehr gelesen. Top! Absolute Leseempfehlung

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2019
Deine letzte Lüge
Mackintosh, Clare

Deine letzte Lüge


sehr gut

Überraschende Wendung

Deine letzte Lüge von Clare Mackintosh

Anna Johnson ist erschüttert, als sie eine Karte bekommt mit der Aufschrift: Selbstmord? Von wegen.
Erschüttert deshalb, weil ihre Eltern sich im Abstand von einem Jahr selbst umgebracht haben. Erst sprang ihr Vater von den berüchtigten Klippen der Landzunge Beachy Head, dann ein Jahr später ihre Mutter Caroline. Anna hatte es im letzten Jahr nach dem Tod der Eltern sehr schwer. Sie besuchte daher einen Therapeuten um mit ihrer Trauer fertig zu werden. Mark, ihr Therapeut, verliebte sich in sie, und nun sind die zwei zusammen und haben eine gemeinsame Tochter namens Ella. Die Karte lässt Anna am Selbstmord ihrer Eltern zweifeln. Sie entschließt sich zur Polizei zu gehen, wo sie auf Murray Mackenzie trifft. Der war viele Jahre bei der Polizei, doch nun übt er nur noch helfende Tätigkeiten aus, er denkt daran bald in den Ruhestand zu gehen. Annas Geschichte fasziniert ihn und er nimmt sich ihrer an, weil er bezweifelt, dass einer der Beamten die Sache nicht Ernst nimmt, da der Fall damals als klarer Suizid zu den Akten gelegt wurde.

Im weiteren Verlauf geschehen noch einige komische Vorfälle, die den Leser sehr verunsichern wohin dies alles führen wird. Schnell wird klar, dass mehr hinter allem steckt.
Zu Anfang gibt es direkt ein paar Passagen, die den Eindruck erwecken, dass Annas Mutter zum Leser spricht. Durch diese Elemente wurde ich neugierig auf die Auflösung, die allerdings gar nichts mit dem zu tun hat, was man zwischendurch vermutet hat.
Die Lebensgeschichte von Murray hat mir persönlich am besten gefallen. Er und seine Frau Sarah, die an der Borderline Störung leidet, lagen mir mehr am Herzen als die Hauptperson Anna Johnson, sie blieb für mich ein wenig blass, ich konnte keinen rechten Bezug aufbauen.
Insgesamt hat mir dieser Psychothriller gut gefallen, da er viele unvorhergesehene Wendungen und Überraschungen bereit hielt, ein wenig mehr Nervenkitzel wäre allerdings wünschenswert.

Bewertung vom 29.01.2019
Agathe
Bomann, Anne Cathrine

Agathe


ausgezeichnet

Was einem das Leben alles bieten kann

Agathe von Anne Cathrine Bomann

Der 72 jährige Psychiater, dessen Namen wir nicht kennen, will bald in den Ruhestand gehen. Seine Tage sind lang und unerfüllt, er zählt die Sitzungen bis zu seinem Ruhestand. Kaum etwas bereitet ihm Freude, er findet in seiner Arbeit schon lange keine Erfüllung mehr. Als seine kompetente Sekretärin ihm noch eine weitere Patientin vermittelt, ist er erst erbost, fügt sich aber in sein Schicksal und so lernt er Agathe Zimmermann kennen. Sie ist Deutsche, lebt aber mit ihrem französischen Mann in Paris. Sie hat viele Probleme, von denen sie dem Psychiater erzählt. Der ist das erste mal seit langer Zeit wieder aufrichtig bei der Sache, und es scheint so, als ob ihm Agathe noch sehr viel mehr geben kann.

Dieses kleine Büchlein wirkt auf den ersten Blick gar nicht so tiefgründig wie es in Wahrheit ist. Dem Leser wird eine Geschichte geboten, die einem auf gewisse Weise Mut macht. Der Alltagstrott kann durchbrochen werden, egal wie alt man ist. Ein paar nette Gesten für die Mitmenschen und das eigene Leben gewinnt etwas positives.
Die Charaktere, allen voran der namenlose Psychiater, wirkten erst ein wenig fremd auf mich. Ich konnte zu Beginn der Lektüre nicht viel mit ihnen anfangen. Dies wandelte sich aber ganz eindeutig im weiteren Verlauf des Romans. Ab und an ließ sich ein Blick hinter die Fassade werfen.
Die Leidensgeschichte der Sekretärin ist ein weiterer Handlungsstrang. Sie war dem Psychiater viele Jahre eine wertvolle Stütze, er nahm dies alles gar nicht wahr. Doch auch hier zeigt die Autorin sehr viel Einfühlungsvermögen und verknüpft die Geschichte der beiden.

Dieser Roman hat mich sehr gut unterhalten, er hat mich überrascht und mich häufig zum nachdenken angeregt. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.01.2019
Das Buch der vergessenen Artisten
Buck, Vera

Das Buch der vergessenen Artisten


ausgezeichnet

Ein Stück wertvoller Erinnerungen

Was macht man, wenn man als dreizehnter Sohn eines Bohnenbauern geboren wird, und eine Bohnenallergie hat? Man geht zum Jahrmarkt!
So hat Mathis Bohnsack es zumindest gehandhabt.
Mathis ist immer schon derjenige in der Familie gewesen, der viel einstecken musste. Er hat ein krankes Bein das ihn einschränkt, sein Verstand jedoch ist herausragend. Doch in dem kleinen Dörfchen in dem er lebt, ist dies nicht von großer Bedeutung. Als der Jahrmarkt Einzug hält, ist Mathis fasziniert vom Röntgenapparat. Eine Welt öffnet sich ihm, die er fortan nicht mehr missen möchte. Er begibt sich also mit den Schaustellern auf die Reise. Meister Bo, der den Röntgenapparat betreibt, stellt Mathis als seinen Assistenten ein. Der griesgrämige Röntgenkünstler ist nicht sehr einfühlsam, doch Mathis hat seine Berufung gefunden, er möchte nichts anders mehr tun.

Später, nach dem Tod Meister Bos, lernt er die Kraftfrau Meta kennen und lieben. Er wohnt mit ihr und ihrem zurückgebliebenen Bruder Ernsti in einer Wohnwagensiedlung. Doch die Zeiten sind hart, vieles wird verboten in Deutschland zu dieser Zeit. Meta und Ernsti sind Juden, sie müssen fürchten weggesperrt zu werden.
Mathis kann dies alles nicht nachvollziehen. Er möchte den Artisten eine Stimme geben, er möchte, dass ihr Tun nicht in Vergessenheit gerät. Er schreibt an einem Buch, in dem er die Lebensgeschichte der Schausteller schreibt. Er muss dabei sehr vorsichtig sein, das Buch darf nicht versehentlich in die falschen Hände geraten. Außerdem plagt Mathis die Sorge seine Hand zu verlieren. Die Röntgenstrahlen schädigen ihn seit vielen Jahren. Kaum jemand wusste von der Gefahr, die Mathis wahrscheinlich aufgrund der Faszination sogar in Kauf genommen hätte.
Als Ernsti und einige andere Schausteller abgeholt werden, beginnt für Mathis und Meta ein wahre Odysee um in wieder zu finden.

Vera Buck hat einen sehr bewegenden und fesselnden Schreibstil. Sie bringt viele bekannte Ikonen in die Handlung mit ein. Die Idee, die Geschichte der vergessenen Artisten in einem Roman einzufangen ist mehr als gelungen. Ein Tribut an all die genialen und talentierten Sänger, Schauspieler und der anderen Künstler, die im nationalsozialistischen Deutschland ausgegrenzt und an ihren Darbietungen gehindert wurden.
Am Beispiel der Geschichte von Mathis und Meta, die der Leser aus verschiedenen Zeiten kennenlernt, bekommt man einen guten Einblick in die Wirren und Zustände der damaligen Zeit. Die Ängste und die Ungerechtigkeit wird klar beschrieben, die Hilflosigkeit der Einzelnen ebenso.
Der Roman macht aber auch Mut, und zeigt, dass es trotz der schwierigen Lage noch Menschen gab, die sich gegenseitig geholfen haben. Mehr als eine brenzlige Situation in die Mathis und Meta geraten sind, wurde durch die Unterstützung netter Menschen zum positiven gewendet.
Der Roman hat mich sehr überrascht. Erwartet habe ich eine spannende Geschichte, die habe ich auch bekommen! Mit so einem Tiefgang habe ich allerdings nicht gerechnet. Vera Buck konnte mich mit diesem Werk voll und ganz überzeugen!