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holdesschaf

Bewertungen

Insgesamt 603 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2023
Two in a Room / Room for Love Bd.1
Labas, Laura

Two in a Room / Room for Love Bd.1


sehr gut

Anfangs super, dann komische Wendung
Shiloh hat sich aus ihrer Familie davongestohlen, weil sie nicht - wie bisher in ihrem Leben - die Ansprüche ihrer Eltern erfüllen will. Nicht mal ihr Zwillingsbruder versteht ihre Entscheidung. Nun lebt Shiloh in einer WG in New York und studiert ein Fach, das sie gut kann, das sie aber nicht erfüllt. Ihre Mitbewohner hält sie auf Abstand aus Angst enttäuscht zu werden. Dann wird sie zufällig Zeugin eines Fahrradunfalls und hilft dem attraktiven Opfer bei der Versorgung der Wunden. Der Sohn aus reichem Hause, Miles, lädt Shiloh spontan zu seiner Verlobung ein. Doch die verläuft anders als erwartet und sorgt dafür, dass die beiden sich näher kommen. Doch dann hört Shiloh nichts mehr von dem Jungen, der sich mehr in ihr Herz geschlichen hat, als sie zugeben möchte, bis er ihr unverhofft in unausweichlicher Situation wieder begegnet. Wie soll sie nur damit umgehen?

Das Cover ist so sommerlich und cool. Das ließ mich auf eine tolle Sommerromanze hoffen. Und das Buch beginnt auch sehr vielversprechend. Shiloh ist eine komplizierte Protagonistin mit einem Sack voller Probleme, die sie von ihrer Familie ins unpersönliche New York getrieben haben, wo sie immer auf Abstand zu anderen Menschen bleibt. Selbst zu ihren Mitbewohnern. Nur die Zufällige Begegnung mit Miles löst etwas in ihr aus, das sie eigentlich vermeiden wollte. Der gemeinsame Abend der Verlobung ist einfach wunderschön beschrieben und auch sonst liest sich die Geschichte gut. Man erfährt einiges über die Hintergründe von Shiloh. Nur Miles Gefühlswelt bleibt lange ein Geheimnis und immer wieder taucht die Frage auf, warum er sich nicht mehr bei Shiloh gemeldet hat.

Trotzdem müssen die beiden miteinander auskommen, was ihnen durch die gemeinsame Arbeit in einer Detektei besser gelingt, als gedacht. Als kleine Nebenhandlung gibt es eine Ermittlung, die aber eher als Mittel zum Zweck erscheint. Manchmal fehlte mir die offene Kommunikation zwischen den beiden Protagonist*innen. Trotzdem macht Shiloh eine eigentlich positive Entwicklung durch. Unglaubwürdig wurde es für mich dann aber am Ende des zweiten Drittels, als die Entwicklung ganz plötzlich vollkommen ignoriert wird und Shiloh wie selbstverständlich in alte Gewohnheiten zurückfällt. Das konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Zwar erholt sich die Situation in gewisser Weise wieder, doch blieb so ein komisches Gefühl im Rest der Geschichte bestehen. Einige Entscheidungen waren für mich auch hier nicht so eingängig. Das Ende versöhnte mich dann doch etwas und insgesamt hat mich das Buch zwar stellenweise frustriert, aber trotzdem gut unterhalten. In einem zweiten Band erhalten dann die Mitbewohner Shilohs die Hauptrollen und darauf bin ich wirklich gespannt. 3,5 Sterne

Bewertung vom 06.08.2023
Enygma. Der verschollene Schatz
Schreuder, Benjamin

Enygma. Der verschollene Schatz


sehr gut

Unterhaltsames Escape Room Abenteuer zum Miträtseln
Pit hat Ferien, doch ihm ist furchtbar langweilig. Außer Zocken und Schlafen kann man bei der Hitze auch nichts tun. Überraschend kehrt sein Freund Eule aus dem Urlaub heim. Jetzt kann Pit sich auch wieder auf seinen Geburtstag freuen, den er sonst hätte allein feiern müssen. Dieser hält dann nicht nur die Überraschung bereit, dass Freundin Bea auftaucht, sondern eine sonderbare Einladung an einen Treffpunkt, von dem aus die Kinder in einer Limousine samt Chauffeur und verbundenen Augen an einen geheimen Ort gebracht werden. Hier scheint sich Pits Onkel, ein Spieleerfinder, etwas ganz Besonderes überlegt zu haben. Und plötzlich stehen die drei in einem Raum ohne Türen. Es gibt einige Rätsel zu lösen, bevor sie da wieder herauskommen.

Enygma - Der verschollene Schatz erscheint unter dem Logo Oetinger Splash, welches erfrischende Bücher zu bieten scheint, die sich auch an Kinder richten, die nicht so lesebegeistert sind und durch das besondere Konzept angelockt werden können. Auf der Rückseite befindet sich der Splash Score, der in Sternen den Rätsel-, Abenteuer-, Gaming- und Mystery-Faktor angeben. Das Cover ist modern und zeigt bereits, dass es hier einige Rätsel zu lösen gibt. Zudem wird man schon mal mit den drei Protagonist*innen Bea, Pit und Eule bekannt gemacht. Das sieht schon mal nach Action und Spaß aus. Zu Beginn wird kurz erklärt, wie das Buch zu lesen und die Rätsel zu lösen sind. Es folgt eine etwas konstruierte einleitende Geschichte, die interessanter wird, sobald die Kinder den geheimnisvollen Ort betreten, an den sie gefahren werden. Denn erst dann geht das Rätselraten los und aus Kapiteln werden Level, was wir ganz witzig finden.

In jedem Level wird die Geschichte etwas fortgeführt in deren Verlauf mal ein, mal mehrere Rätsel zu lösen sind. Oft sind das Bildrätsel, die man mit Hilfe der Illustrationen lösen kann. Der Schwierigkeitsgrad variiert von ganz leicht bis mittelschwer. Die Rätsel sind bis auf wenige Ausnahmen sehr präzise gestellt und wie in einem Escape Room arbeiten sich die Leser von Zimmer zu Zimmer, bis die Geschichte eine total ungeahnte Wendung nimmt. Auch wenn die Geschichte zeitweise etwas unspektakulär war, so hat uns das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Wir lieben das Rätseln und auch, dass die Auflösung, wenn man sie mal nicht findet, sofort im weiteren Text genannt wird, so dass man nicht frustriert ist. Die Schrift hat eine angenehme Größe und ist durch viele schwarz-weiß Bilder aufgelockert, die Jan Saße angefertigt hat. Dieser illustriert u.a. auch die drei ??? Kids. Wer diese mag, wird die drei Freunde von Enygma sicher toll finden. Ein bisschen enttäuschend war für meine Tochter, dass es laut Rückseite das Buch bei Antolin gelistet sein soll, doch auch knapp einen Monat nach Erscheinen haben wir es dort weder unter Titelstichwörtern noch unter dem Autor gefunden. Wir hoffen, dass das Quiz nachgeliefert wird.

4 Sterne

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.08.2023
Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6
Fölck, Romy

Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6


sehr gut

Nicht der beste, aber ein sehr spannender Fall
Frida Paulsen und Bjarne Haferkamp wohnen der Beerdigung von Fridas Schuldfreund aus dem Dorf bei. Am nächsten Morgen macht der Friedhofswärter eine Entdeckung, die Frida erneut dorthin führt. Das Grab weißt Spuren auf, die den Verdacht nahelegen, dass es noch einmal geöffnet wurde. Eine Überprüfung fördert einen schauerlichen, recht außergewöhnlichen Fund zu Tage. Ein Mädchen in seltsam unmoderer Kleidung. Recht schnell lässt sich eine Verbindung zum Vermisstenfall von Zwillingsschwestern vor einigen Jahren herstellen. Damals geriet die Pflegefamilie unter Verdacht. Nun gibt es weitere Hinweise auf einen alten Gutshof. Frida und Bjarne, der hinzugezogen wird, stehen unter Druck, denn vom zweiten Mädchen fehlt nach wie vor jede Spur. Und dann kommt es zu einem hinterhältigen Anschlag, der Frida aus der Bahn wirft.

Als eingefleischter Fan von Romy Fölcks Elbmarsch-Krimis war der sechste Fall für mich Pflicht, trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, wie schnell mich die Kriminalfälle der Autorin in ihren Bann ziehen. Hier hat es nur den Prolog gebraucht, um in diesen Fall einzutauchen, bei dem lange überhaupt nicht klar ist, worauf alles hinausläuft. Neben den üblichen persönlichen Weiterentwicklungen der bekannten Charaktere, vor allem von Frida und Bjarne, aber auch allen weiteren Beteiligten, greift Fölck hier ein Thema auf, über das ich bisher nichts wusste, das aber einen interessanten Hintergrund für eine gute Geschichte bildet. Und nach einem für mich vollkommen überraschenden Ereignis, ist man eigentlich zwei Fälle auf der Spur. Als Fan von Cold Cases habe ich gespannt vor allem diesen Teil der Geschichte verfolgt. Der andere Handlungsstrang ist sehr rätselhaft und auch persönlicher. Insgesamt ergibt sich daraus eine tolle Mischung, bei der man wie gewohnt mitraten, ermitteln und vermuten kann. Auf die komplette Lösung wäre ich nie im Leben gekommen und allein das ist für mich schon ein Kriterium für einen guten Krimi.

Vom Schreibstil her bleibt sich Romy Fölck treu. Lang und breit getretene Beschreibungen und Schachtelsätze findet man hier sicher nicht. Durch die kurze und prägnante Ausdrucksweise sind Lesetempo und Spannung hoch. Mit dabei sind u.a. wieder Fridas Familie, ihre Freunde vom Boxstudio, Kollege Leonhard und natürlich Bjarne Haverkorn, der schon in der Vergangenheit am Vermisstenfall mitgearbeitet hatte. Diesen Krimi zu lesen, ist also teilweise wie alte Bekannte wiederzutreffen. Für Kenner der Reihe muss ich allerdings sagen, werden manche Sachverhalte und Verbindungen fast zu oft wiederholt. Dadurch haben es aber Neueinsteiger einfacher, in die Geschichte zu kommen. Wie schon gesagt rätselt man hier wieder stark mit, auf die Auflösung wartet man ziemlich lange und der Showdown ist dann recht kurz. Vor allem eine Figur bleibt hier etwas rästelhaft bzw. ist für mich der Werdegang nicht ganz glaubwürdig. Auch bleibt einiges offen, so dass ich unbedingt auch den nächsten Band auch noch lesen muss. Das hätte ich aber eh getan.

Insgesamt ein lesenswerter Krimi mit interessanten Hintergründen, der Spannung im Fall und das Privatleben der Protagonisten wie immer gut miteinander verbindet. Sehr gute Unterhaltung! 4 Sterne

Bewertung vom 02.08.2023
Ringolf Rüsselkäfer rockt die Wiese
Fliegenbein, Amanda

Ringolf Rüsselkäfer rockt die Wiese


ausgezeichnet

Spannender Krabbler-Road-Trip
Eigentlich wollte Stubenfliege Edda nur im Picknickkorb mit zu einem köstlichen Mahl fahren, doch dann schläft sie ein. Als sie aufwacht, sind die Menschen weg und ein Sturm wirbelt sie durch die Gegend. Zum Glück wird Edda von den drei Wiesenbewohnern Ringolf, Gilbert und Blomster gerettet. Doch wie soll sie jetzt nach Hause finden? Noch dazu ist ihr Flügel verletzt und sie kann nicht mehr fliegen. Als sie dem Rüsselkäfer, dem Tausenfüßler und dem Zitronenfalter von ihrem schönen Leben im Menschenhaus erzählt, werden diese neugierig und willigen ein, Edda nach Hause zu bringen. Eine spannende Reise beginnt, auch wenn Edda nicht so sicher sind, ob sie die "Hinterwäldler" dabei wirklich weiter bringen.

Das bunte Cover ist einfach zu knuffig und spätestens seit wir "Das Hotel zur Grünen Wiese" gelesen haben, stehen sämtliche Krabbeltiere hier hoch im Kurs. Viele von ihnen können wir im Garten live erleben und so ist es ganz toll, dass es auch abenteuerliche Geschichten über sie gibt. Auf den ersten Seiten werden anhand von Steckbriefen, die Haupt"personen" und einige Nebencharaktere vorgestellt. Die vier wichtigsten sind auch schon auf dem Cover so wunderbar dargestellt. Dazu kommen noch ein paar streikende Ameisen und einige mehr. Schon die Steckbriefe sind witzig gemacht und verraten auch nicht zu viel über die Geschichte, die dann folgt.

Von Anfang an gefallen uns die immer freundlichen Wiesenbewohner Ringolf, Gilbert und Blomster, die beste Freund sind und immer zusammenhalten, obwohl sie ziemlich verschieden sind. Edda hingegen wirkt etwas unsympathisch und nicht gerade liebenswert und respektvoll. Doch weil sie die Hilfe der drei Freunde braucht, reißt sie sich zusammen. Was folgt ist ein Roadtrip durch Wiese, Wald, Bach und Verkehr, der stellenweise richtig spannend ist, denn die vier Krabbler haben so einige Gefahren zu überstehen und auch so einige Rückschläge zu verdauen. Das Ganze ist durch die in Grün und Graustufen gehaltenen Illustrationen sehr lebendig in Szene gesetzt und auch jüngere Kinder können der Geschichte gut folgen. Die Dialoge zwischen den Tierchen sind auch oft sehr witzig, wobei Edda manchmal auch ziemlich grummelig ist, aber im Laufe der Ereignisse eine Wandlung durchzumachen scheint. Das Buch strotz vor guter Ideen, spannender Moment und auch geschickt eingestreuten Informationen über Insekten und andere Krabbler.

Tschakka - da geht es ganz schön ab auf der Wiese, denn ab und zu sorgt Ringolf mit einigen anderen für enorme Stimmung. Am Ende haben wir uns über den Ausgang der Geschichte gefreut, denn es gab ein schönes Happy End. Eine tolle Freundschaftsgeschichte zum Vor- und Selberlesen. 5 Sterne

Bewertung vom 01.08.2023
Mama, ich will Brokkoli!
Werschler, Moana

Mama, ich will Brokkoli!


gut

Viel Theorie, zu wenige ansprechende Rezepte
Hach ja, dieses gemüsebegeisterte Kind auf dem Cover wirkt. Zumindest hoffte ich durch dieses Buch meine beiden Kinder auch ein wenig mehr für Gemüse begeistern zu können. Außer Brokkoli, Gurke und ab und zu ein Salatblättchen war da bisher nichts zu machen, daher war ich gespannt auf die Tipps der Autorin Moana Werschler, die als missbroccoli bloggt und wohl auch Ernährungsberaterin ist.

Tatsächlich ist der sehr ausführliche theoretische Teil des Buches sehr interessant. Wer sich schon einmal mit der eigenen Ernährung befasst hat, der wird hier vieles wiederfinden, das er schon einmal gehört hat. Es geht um wichtige Makro- und Mikronährstoffe, um Vitamine und ausgewogenes Essen. Die 5-am-Tag-Regel wird genauso erwähnt, wie der stressige Alltag, der oft bedingt, dass wir uns ungesund ernähren, zu wenig frisch kochen und auf wenig empfehlenswerte Fertigprodukte zurückgreifen, die hochverarbeitet sind. Ebenso erfährt man, in welchem Zeitraum sich Kinder an bestimmte Lebensmittel gewöhnen, wie man mit "picky eatern" umgehen kann und wie man sie als Erwachsener dabei unterstützt, offen für Neues zu bleiben oder zu werden. Vieles davon war mir bekannt und findet sich auch in z.B. Büchern über Baby Led Weaning (BLW). Soweit, dass Süßigkeiten, zu viel Salz und schlechte Fette sowie Fast Food und Fertigprodukte schlecht sind, war ich also schon. Umso interessierter war ich an Tipps, die mir helfen, das auch nur ansatzweise umzusetzen. Leider muss ich sagen, dass die Autorin auch zusammenfassend nicht viel mehr als "Sei ein Vorbild" und "Biete immer Gemüse an" empfiehlt. Doch was, wenn das auch nicht so funktioniert...

Was ich nicht erwartet hatte, ist, dass die Autorin hier ein Buch vorlegt, dass vegetarische oder alternaiv vegane Ernährung bevorzugt. Das störte mich zwar nicht, wird aber auf dem Umschlag nirgendwo erwähnt. Gekaufte Süßigkeiten sind ohnehin Tabu. Viele Dinge, die sie als Tipps gibt oder bemängelt, werden gebetsmühlenartig wiederholt z.B. keine Medien am Familientisch, Tischregeln, kein Spielzeug beim Essen, nichts zwischendurch essen, Vorbildfunktion(!) usw. Auch das viel gepriesene Meal Prep darf natürlich nicht fehlen. Das sind alles richtige Ansätze, wenn auch sehr mit erhobenem Zeigefinger, doch das alles auf einmal übt eher Druck aus, als mir den Alltag mit zu erleichtern. Es hilft also nur, nach und nach etwas zu ändern und ich finde, das hätte man hervorheben müssen, anstatt es beiläufig zu erwähnen. Wo fange ich überhaupt an? Eine Planungshilfe wäre gut. Positiv sehe ich die Hinweise zur Vorratshaltung um Zeit für Einkäufe zu sparen.

Im Rezeptteil haben die Rezepte alles, um sie nachzukochen. Zutatenliste, Piktogramme zu verschiedenen Eigenschaften (z.B. zum Einfrieren geeignet), eine Zubereitungsanleitung, Portionsangaben, Zubereitungszeit, Tipps und Varianten und auch ein ganzseitiges Foto des fertigen Gerichts. Dass ich von der Auswahl übermäßig begeistert bin, kann ich nicht behaupten. Vieles wird in Waffelform, als Pancakes oder Puffer angeboten. Teilweise findet sich das Gemüse als Suppe oder in der Soße wieder, dazu gibt es Nudeln. Ofenpommes und Gemüsesticks, Pizza und Pestos. Zum Frühstück werden ONO oder Porridge geboten, als Nachtisch selbstgemachtes Eis am Stil sowie Nicecream. Bei den warmen Gerichten liegen nahezu immer dieselben Rohkostbeilagen mit auf dem Teller, Gurken, Tomaten Paprika. Einiges schmeckt ganz gut, aber sehr abwechslungsreich erscheinen mir die Rezepte nicht. Und obwohl die Autorin im Theorieteil das Essen verschiedenfarbiger Gemüse empfiehlt, sind die Gerichte nicht besonders farbenfroh, eher immer die gleichen Gemüsesorten und wirklich Neues kann ich hier auch nicht entdecken. Der Rezeptteil passte für mich nicht so ganz zur in schillernden Farben ausgeführten Theorie.

Fazit: Mich hat das Buch insgesamt eher enttäuscht. Es hilft mir nicht zu hören, was ich bei den Kindern alles falsch mache, wenn es dann kaum Tipps gibt, die man nicht schon probiert hat oder dauernd dieselben wiederholt werden. Die Rezepte sind für mich zwar nicht neu, aber ok, meine Kinder konnten sie leider noch nicht vom Gemüseessen außerhalb ihrer Komfortzone überzeugen. Mir fehlen die wirklich überzeugenden Tipps und Lieblingsgerichte, die verlocken. 3 Sterne

Bewertung vom 26.07.2023
Der Dschuha und der Eselritt / Im Licht der Zauberkugel Bd.1
Gemmel, Stefan

Der Dschuha und der Eselritt / Im Licht der Zauberkugel Bd.1


sehr gut

Schön illustrierter Ableger für weniger geübte Leser
Durch ein fantastisches Abenteuer hat Alex einen Kugelgeist als Freund gewonnen und eigentlich geht es ihm damit richtig gut. Nur heute scheint er es einfach niemandem Recht machen zu können. Weder seiner Mama, noch den Nachbarn, selbst Fremde haben etwas an ihm herumzumäkeln. Alex Laune ist sowas von im Keller. Zum Glück beherrscht sein Freund Salih etwas Magie. Gemeinsam machen sie eine Zeitreise zum Dschuha, einem weisen Mann, der ihnen eine lehrreiche Geschichte erzählt, die Alex umdenken lässt. Der Tag kann somit nur noch besser werden.

Vor kurzem habe ich mit einer Klasse den ersten Band der "Im Zeichen der Zauberkugel"-Reihe von Stefan Gemmel gelesen, die ich vor allem interessant fand, weil sie teilweise in einem anderen Kulturkreis und einer anderen Zeit spielt, was den Leser mal über den Tellerrand hinausblicken lässt. Daher habe ich mich gefreut, dass es nun auch Bände für Grundschüler und speziell für Leser gibt, die sich mit langen Texten noch schwer tun und mehr Bilder zur Unterstützung brauchen. Meine Tochter passt vom Alter her in die Zielgruppe und ist manchmal ein Lesemuffel. Daher greife ich immer wieder zu einfacheren Büchern, um die Motivation zu erhalten. Die Textmenge und auch die vielen tollen Illustrationen waren ideal. Und wie erwartet dürfen wir auch wieder ein fernes Land in einer anderen Zeit bereisen.

Den Grund dafür fand ich toll und hervorragend aus der Lebenswelt der Kinder gegriffen. Es gibt für sie eben auch so Tage, an denen sie niemandem etwas Recht machen können. Doch muss man das überhaupt? Darum geht es bei Alex' Erlebnissen, aber auch in der Geschichte, die der Dschuha erzählt. Sie ähnelt einem Gleichnis oder einer Fabel (nur ohne Tiere als Akteure) und soll den Hörer zum Nachdenken anregen. Das tut sie auch. Allerdings hat meine Tochter ein bisschen mehr auf ein magisches Abenteuer gehofft, in dem Alex und Salih etwas Spannendes erleben. Doch nach der Geschichte reisen sie gleich wieder heim und Alex sieht seine Probleme in einem anderen Licht. Also ist die Geschichte eher lehrreich. Die tollen Illustrationen sorgen aber auch mit dafür, dass die Erzählung nicht langweilig wird. Den nächsten Band möchten wir auf jeden Fall wieder lesen. Überhaupt gefallen uns die Bücher aus der Einfach lesen lernen Reihe von Carlsen in verschiedenen Lesestufen ganz gut. 4 Sterne

Bewertung vom 26.07.2023
Das kleine WIR in der 1. Klasse
Herrenbrück, Anja;Kunkel, Daniela

Das kleine WIR in der 1. Klasse


sehr gut

WIR-Gefühl für Erstleser
Die Wolkenklasse und ihre Klassenlehrerin Frau Wasily haben jemand ganz Besonderen in ihrer Mitte. Das kleine WIR wohnt in den Herzen der Kinder und ist mal größer, mal kleiner. Es sorgt für Sicherheit, Zusammenhalt und genug Schwung im Schulalltag. So fühlen sich alle wohl in der Klasse und halten zusammen. Doch was, wenn das kleine WIR einmal fehlt?

Das kleine WIR kennen wir schon von Bilderbüchern und fanden es schön, dass es nun in die erste Klasse kommt, so dass es die Kinder auf ihrem weiteren Weg begleiten kann. Das Cover zeigt sofort, worum es geht und sorgt sicher dafür, dass die Kinder neugierig auf das Buch und auf die Einschulung werden. Der Titel gehört zur Reihe "Einfach Lesen lernen" aus dem Carlsen Verlag. Von dieser hatten wir schon einige Bücher. Dieses gehört zur ersten Lesestufe, die für die erste Klasse gedacht ist und dort gerade für solche Schüler, die noch nicht so gut lesen können, Lesemuffel sind oder mit dem Deutschen noch Probleme haben. Das Vokabular ist einfach gehalten, die Textabschnitte sind kurz, so dass sich sicher Erfolge einstellen und die Kinder motivieren. Auch gibt es viele tolle Illustrationen, die sich durch das ganze Buch ziehen und die Geschichte untermalen, was zu mehr Textverständnis führt.

Für Erstleser hatten wir mit einer leichten, aber zusammenhängenden Geschichte gerechnet. Tatsächlich sind es anfangs aber eher Episoden in denen zunächst das kleine WIR und die Wolkenklasse vorgestellt werden und dann typische Schulsituationen erzählt werden, z.B. ein Theaterstück, das Lernen in der Klasse oder der Schulgarten. Ab der Mitte folgt eine längere Erzählung darüber, was passiert, wenn das kleine WIR fehlt und ein Schüler geärgert wird. Dann fühlt sich niemand wohl. Diese negativen Gefühle sind sehr eindringlich dargestellt und das Buch bietet auch Lösungen an. Das Thema finde ich sehr wichtig, hätte es aber besser gefunden, wenn die schönen Situationen nicht so kurz und unzusammenhängend beschrieben, sondern in die letzte Geschichte besser eingebunden worden wären.

Am Schluss gibt es ein kleines Wörterrätsel zum Gelesenen. Hier hätte man noch ein paar Aufgaben mehr einfügen können. Leider also nicht ganz das, was wir uns vorgestellt hatten, aber dennoch für Schulanfänger ganz schön gemacht. 4 Sterne

Bewertung vom 17.07.2023
Inspektor Möhre - Ein Fall für vier Hufe Bd.1
Holzinger, Michaela

Inspektor Möhre - Ein Fall für vier Hufe Bd.1


ausgezeichnet

Super für kleine Detektive und Ponyfans
Möhre ist ein sehr kleines Mini-Pony auf dem man nichtmal reiten kann. Doch dafür ist er besonders schlau, weil er immer mit Oma Astrid Krimis schaut. Er versteht sogar die Menschen, die täglich zum Apfelhof kommen, um zu reiten. Als sich plötzlich die seltsamen Vorfälle auf dem Hof häufen, hegt Astrids Verwandter den Verdacht, dass Oma den Verstand verliert, denn sie glaubt ein Geist treibe sein Unwesen. Wolke und Greta, die den Hof sehr lieben, wollen den wahren Täter finden und verdächtigen den neuen Mitschüler Jasper. Nur Möhre bewahrt einen kühlen Kopf und möchte unbedingt zeigen, dass in ihm ein guter Detektiv steckt. Gemeinsam mit den Kindern macht er sich an die Lösung des Falles.

Allein die Idee hinter diesem (Vorlese-)Buch ist schon so witzig. Dazu passt dann auch das lustige Cover mit Möhre, seinen beiden Freunden, den Wollschweinen Zicki und Zacki, und den Kindern, die alle detektivgerecht die Lage beobachten. Im Buch gibt es eine Übersicht über Möhres Sprachcode und auch Steckbriefe der wichtigsten Charaktere. Den Zeichenstil finden wir absolut witzig und fröhlich. Überhaupt macht die Geschichte hauptsächlich gute Laune, auch wenn manchmal ernstere Töne, wie das Älterwerden, Vorurteile und das mangelnde Selbstbewusstsein eines Miniponys eine Rolle spielen. Vor allem die Wollschweine und natürlich Möhre haben es uns total angetan. Man muss sie einfach mögen. Die kleinen Zuhörer/Leser können bei der Geschichte richtig mitgehen und auch mitraten, wer denn nun der Geist vom Apfelhof ist. Verdächtige gibt es zunächst einige. Erwachsene dürften den Braten hingegen schnell riechen, das tut der guten Unterhaltung aber keinen Abbruch.

Total schön ist, dass Möhre im Verlauf der Geschichte selbstbewusster wird und endlich jemanden findet, der ihm "zuhört" und sein Talent erkennt. Auch in Sachen Freundschaft zwischen den Kindern tut sich etwas. Die Botschaft, dass man nicht voreilig urteilen, sondern jemanden erstmal kennen lernen sollte, ist wichtig und wird auch ohne erhobenen Zeigefinger deutlich.

Nach dem Buch haben wir uns auch noch das Hörbuch dazu angehört und waren von der Umsetzung des Sprechers mehr als begeistert. Er holt mit viel Gegrunze und tollen verschiedenen Stimmlagen alles aus der Geschichte heraus und es ist eine wahre Freude, dabei zu lauschen. Egal ob ihr lesen oder hören wollt, wir können beides sehr empfehlen. 4,5 Sterne. Für die Hörversion eher 5

Bewertung vom 16.07.2023
Wenn Magie erwacht / Twisted Fate Bd.1
Iosivoni, Bianca

Wenn Magie erwacht / Twisted Fate Bd.1


sehr gut

Gute Ideen, aber leicht vorhersehbar
Faith und ihr Bruder haben es geschafft und ein Stipendium ergattern können. Vor allem Faith möchte nichts mehr, als endlich normal leben können. Beide Geschwister haben nämlich unerklärliche Fähigkeiten, die sie als Kinder immer wieder zwangen umzuziehen. Doch durch einen Autounfall verursacht durch einen Dämon, erkennt Faith, dass Normalität für sie kaum möglich sein wird. Denn ihr Retter ist niemand anderer als ihre Jugendromanze Nate, für den sie immer noch starke Gefühle hat und der ihr nun von einem Orden erzählt, dem er angehört. In diesen könnten auch Faith und ihr Bruder eintreten. Nate trainiert ihre Kampffähigkeiten, so dass sie den immer häufiger auftauchenden Dämonen nicht schutzlos ausgeliefert ist. Doch auch der attraktive Jax, ein Arbeitskollege aus der Bar, in der sie jobbt, lässt Faith nicht kalt und ist ihr mehr verbunden, als sie glaubt. Ob sie wollen oder nicht, werden sich alle Beteiligten ihrer Vergangenheit stellen müssen.

Es fällt mir sehr schwer, hier eine ordentliche, kurze Inhaltsangabe zu schreiben, da einfach sehr viele Dinge in die Geschichte mit hineinspielen und sie vor allem anfangs ziemlich verworren wirkt. Bianca Iosivoni konstruiert hier eine Geschichte, die spannend beginnt und in die sie sehr viele gute Ideen einbauen möchte. An manchen Stellen hatte ich aber das Gefühl, dass weniger mehr gewesen wäre, denn durch das immer wieder aufnehmen neuer Details wirkt der Plot auf mich recht sprunghaft erzählt. Mal passiert kaum etwas, dann überschlagen sich die Ereignisse, um dann auch schnell wieder abzuflauen. Im Klappentext werden auch einige Dinge angedeutet, die für mich so nicht ganz zutreffend sind, z.B. das Stolpern über irgendwelche Symbole, die es zwar gibt, die sie aber erst bemerkt, als sie ihre Bedeutung schon kennt.

Zwar merkt man schon, dass es sich um eine Art Romantasy handelt und mir gefielen vor allem auch die Passagen, in denen ihr die Dämonen gefährlich werden, doch die Gefühle zwischen ihr und Nate konnte ich nicht wirklich spüren und nachvollziehen. Da verursachte für mich das Anbandeln mit Jax ein größeres Knistern. Die anderen Charaktere fand ich ebenfalls interessanter als Faiths Love interest, bei dem man sofort spürt, dass noch irgendwas im Argen liegt. Es folgen dann auch gegen Ende einige Auflösungen, die allerdings nicht allzu überraschend kommen. Vor allem der unbekannte Verräter in der ganzen Geschichte, war für mich sofort klar und absolut vorhersehbar, obwohl die Autorin hier versucht, falsche Fährten zu legen. Ich hätte mir irgendwie gewünscht, dass das Hauptaugenmerk mehr auf dem Kampf gegen die Dämonen liegt und dem Geheimnis, wieso diese plötzlich wieder auftauchen. Das Buch insgesamt fand ich schon ganz gut, muss aber auch sagen, dass es keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Fazit: Aus den guten Ideen hätte man mehr machen können. Trotzdem werde ich den zweiten Teil lesen. 3,5 Sterne

Bewertung vom 16.07.2023
Balkonkraftwerk
Tomik, Stefan

Balkonkraftwerk


ausgezeichnet

Umfassender Ratgeber zum Thema
Stefan Tomik hat aus meiner Sicht den perfekten Guide für jeden angehenden Balkonkraftwerk-Besitzer geschaffen. Er beschreibt den langen Weg seinem ersten eigenen Balkonkraftwerk und der Leser durchlebt beim Lesen des Buches dabei seine Vorüberlegungen, seine Unsicherheiten und auch wichtige Planungsschritte, die Tomik gut dokumentiert. Besonders der Dschungel an Papierkrieg, den man als DIY-interessierter Leser oft gekonnt „übersieht“, wird gut und besonders verständlich dargestellt. Dies hat mir beim Lesen des Buches einige Male die Augen geöffnet und zeugt von seiner ausgiebigen Beschäftigung mit dem Thema.

Tomik beleuchtet auch, wie es wohl in Zukunft mit dem Thema Balkonkraftwerk weitergehen könnte. So wird man durch seine gute Recherche in die Lage versetzt, auch eine wirklich zukunftssichere Anlage zu kaufen. Durch eine gute und angemessene Dosierung der Illustrationen und Fotos wird in vielen technischen Details und Fragen auch bei Laien für Klarheit gesorgt. Dies hat mir sehr gut gefallen und man nimmt dadurch das Buch immer wieder in die Hand, denn es dient auch nach dem Aufbau der eigenen Anlage als eine Art Nachschlagewerk.

Stefan Tomik verweist zudem in seinem Buch auf weitere Personen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Darunter auch Holger Lauderley, der sogar einen eigenen Youtube-Channel zum Thema Balkonkraftwerk betreibt. Durch dieses „name dropping“ ist das Buch der perfekte Einsteig und liefert dem Leser gleichzeitig Quellen um Up-to-Date zu bleiben. Von mir bekommt das Buch eine ganz klare Empfehlung. Es eignet sich für jeden, der sich mit der Planung und der Montage eines Balkonkraftwerkes eingehend auseinandersetzen will oder muss und hat mir die Entscheidung pro Balkonkraftwerk erleichtert. 5 Sterne