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Benutzername: 
Anett H.
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BRB

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Insgesamt 474 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2022
Gefährliches Kreta / Kommissar Galavakis ermittelt Bd.3 (eBook, ePUB)
Vertidi, Nikola

Gefährliches Kreta / Kommissar Galavakis ermittelt Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Gefährliches Kreta“ von Nikola Vertidi, Piper-Verlag, habe ich als ebook mit 524 Seiten gelesen. Diese sind in 118 Kapitel eingeteilt. Es ist der 3. Fall für Hyeronimos Galavakis. Zu Beginn ist ein Personenverzeichnis aufgeführt und am Ende findet man noch regionale Rezepte.
Am Ende des Sommers wird der Sänger Callistus Ariakis tot im Hafenbecken von Chania gefunden. Obwohl Kommissar Galavakis nicht zuständig ist, wird er gebeten, den Fall zu übernehmen. Mit dabei ist auch die Pathologin Penelope Demostaki. Da für sie nicht viel zu tun ist, freut sie sich, dass sie wieder ermitteln darf. Es stellt sich heraus, dass der Sänger ein Doppelleben führte, von dem seine Familie allerdings wusste. Da sie aber finanziell von ihm abhängig war, ist der Mörder sicher nicht dort zu finden. Oder wollte sie an seine Lebensversicherung? Aber es gibt noch andere Verdächtige.
Es entwickelt sich eine spannende Geschichte um drei Familien, die ihre jeweils eigenen Pläne verfolgen und denen immer etwas oder jemand im Weg steht. Sie sind machtbesessen und gehen skrupellos vor, um ihre Ziele zu erreichen.
Für Galavakis ist es nicht einfach, die Familienmitglieder zu befragen. Alle scheinen zu mauern und Geheimnisse zu haben. Nur sehr langsam kommt der den Dingen auf die Spur. Sehr hilfreich dabei erweist sich sein Kollege Zacharias. Der kommt etwas eigenartig rüber, aber er arbeitet effizient und ergebnisorientiert. Außerdem kennt der die Macken seines Chefs und respektiert sie. Denn Galavakis hat so einige krankhafte Eigenheiten, die sich hauptsächlich im Sozialverhalten zeigen.
Penelope mit ihrer direkten und humorvollen Art mag ich sehr. Sie ist für Galavakis eine sehr gute Freundin geworden, die mehr über ihn weiß, als andere. Das Privatleben von Galavakis ist auch nicht ganz einfach. Sein Vater in Deutschland hatte einen Herzinfarkt und er musste hinfliegen. Außerdem hat er eine heimliche Geliebte, was das Zusammensein mit ihr nicht einfach macht. Die drei arbeiten gut zusammen. Im Gegensatz dazu ist ihr Kollege Christos ein rechtes Ekel. Er provoziert Zacharias und auch Galavakis, wirft ihnen Untätigkeit vor, ist aber selber auch nicht besser.
Die anderen Familien waren mir unsympathisch. Sie sind in einem sehr konservativen Zeitalter stehengeblieben und setzen die Gewohnheiten mit aller Macht und auch Gewalt fort, nur um ihrem Ansehen nicht zu schaden und die Ehre der Familie nicht zu beschmutzen.
Es wird immer aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Hauptsächlich aus der der unterschiedlichen Familien und Galavakis‘ Ermittlungen. Kurze Kapitel gibt es auch von anderen oder anonymen Personen. Das macht die Handlung abwechslungsreich und spannend. Dabei war auch das Personenverzeichnis sehr hilfreich.

Für mich war es der erste Teil und ich habe die Hauptpersonen erst jetzt kennengelernt. Daher kenne ich einige Vorgeschichten nicht. Aber hier wird immer mal wieder darauf eingegangen, sodass ich gut folgen konnte.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es war spannend, mitreißend und sehr traurig. Dabei wirkt das Cover fast wie eine Urlaubsgeschichte.

Bewertung vom 04.06.2022
Inselfeuer (MP3-Download)
Schwarz, Maren

Inselfeuer (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Inselfeuer“ von Maren Schwarz habe ich als Hörbuch vom Verlag SAGA/Egmont mit einer Spieldauer von 5 Stunden und 47 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Katja Hirsch.
Es ist der 1. Teil der Reihe.
Nachdem das Institut in Chemnitz geschlossen wurde, arbeitet Leona Pirell in der Rechtsmedizin in Greifswald, wo sie sich auch eine kleine Nebenwohnung genommen hat. Ansonsten lebt sie in einem geerbten Haus auf Rügen. In ihrer Nachbarschaft brennt ein Gartenhaus ab, darin wurde die Leiche von Enoch Zwill gefunden. Es stellt sich heraus, dass er ermordet wurde und seine Witwe Berit gerät unter Verdacht. Leona unterhält sich mit ihr und findet einige interessante Dinge heraus, die weit in Enoch‘s Vergangenheit reichen. Liegt dort das Motiv für die aktuelle Tat? Bei Peer Boström, dem ermittelnden Beamten und guten Freund, stößt sie auf taube Ohren. Also ermittelt sie allein weiter.
Das Hörbuch hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere fand ich authentisch beschrieben. Leona hat schon einige persönliche Schicksalsschläge erlitten und fängt hier neu an. Ich mag sie sehr, auch wenn sie sich in die Polizeiarbeit einmischt und ein bisschen dabei mogelt. Immerhin kommt sie damit weiter als Peer. Den fand ich nicht so sympathisch. Er ermittelt nur eingleisig und ist für ihre Nachforschungen zunächst nicht zugänglich. Den zu befragenden Personen tritt er unhöflich und ruppig gegenüber. Es dauert eine Weile, ehe er in die Gänge kommt.
Dann gibt es noch den Humangenetiker Laurence Hausmann, der Kontakt zu Enoch’s Frau aufgenommen hat, weil er von der genetischen Erkrankung ihres ersten Kindes erfahren hat, wodurch er auch seine Tochter verloren hat und darüber forscht, um mehr über diese Krankheit herauszufinden.
Die traurige Geschichte reicht weit in die Vergangenheit und in die DDR-Zeit zurück. Sie wird spannend und mitreißend erzählt.
Auch die Sprecherin hat mir sehr gut gefallen. Sie hat versucht, den Personen eigene Charaktere zu geben und facettenreich gesprochen, von Freude bis Angst und Wut war dabei alles zu spüren.
Da am Ende noch nicht alles vollständig geklärt wurde, freue ich mich auf den nächsten Teil mit Leona Pirell. Das Cover ist auch ein Hingucker, dunkler, düsterer Hintergrund und rot das Boot und die Schrift im Vordergrund. Das gefällt mir auch super.

Bewertung vom 24.05.2022
Toxische Tiefe: Ostsee / Ein Fall für Journalistin Arnold Bd.3 (eBook, ePUB)
Kliewe, Karen

Toxische Tiefe: Ostsee / Ein Fall für Journalistin Arnold Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Toxische Tiefe: Ostsee“ von Karen Kliewe, Piper Verlag, habe ich als ebook mit 288 Seiten gelesen, die in 17 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für Journalistin Johanna (Ann) Arnold.
Trotz ihrer verschiedenen Ängste fährt die Journalistikstudentin Johanna Arnold auf einem Forschungsschiff mit, um für ein Wissenschaftsmagazin einen Artikel zu Klima und Umwelt in den Tiefen der Ostsee zu schreiben. An Bord lernt sie das Team kennen und erfährt viel über dessen Forschungsarbeit. Mit Dr. Alette Roux teilt sie sich eine Kajüte und freundet sich etwas mit ihr an. Sie ist Mitinhaberin einer Geo-Engineering-Firma, die an einer neuen Methode arbeitet, um die Sauerstoffversorgung in der sogenannten Todeszone zu verbessern. Ein paar Tage später verschwindet ein Mitglied des Forschungsteams.
Das Schiff legt in Schweden an und die dortigen Beamten nehmen ihre Ermittlungen auf. Aber Ann kommen Zweifel, dass der Verdächtige wirklich schuldig ist. Durch ihre Gespräche kommen immer mehr Ungereimtheiten ans Licht. Sie sieht sich wieder einmal dazu berufen, der Sache auf den Grund zu gehen. Dazu braucht sie ihren Freund beim BKA und auch einen Freund bei der Polizei. Dann verschwindet eine weitere Person.
Wie auch in den vorherigen Teilen bin ich mir bei Johanna immer noch nicht sicher, ob ich sie mögen soll. Entgegen aller Warnungen und guter Ratschläge schnüffelt sie weiter herum. Sie ist oft penetrant und geht vielen Menschen gehörig auf den Zeiger, verlangt sogar illegale Handlungen von ihren Freunden. Auch dem Polizisten Akyol Ergun versucht sie, Informationen aus der Nase zu ziehen. Aber die Jungs scheinen sich gern herumkommandieren zu lassen. Allerdings findet Ann auch Dinge heraus, die eigentlich auch die Polizei hätte finden müssen, weil die Infos dazu ja auch alle von der Polizei kommen. Ich empfinde sie als sehr anstrengend. Aber andererseits würde es dann diese Krimis nicht geben.
Die Szenen auf der „Neptun“ waren oft richtig gruselig. Unter Platzangst sollte man da nicht leiden. Und bei Sturm stelle ich es mir auch fruchtbar vor.
Die Charaktere waren sehr authentisch dargestellt und ich war von Beginn an voll in der Handlung drin. Man erfährt viel über die Arbeit auf einem Forschungsschiff und wie gut das Team sein muss, um effektive Arbeit leisten zu können.
Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Es ist nicht nur ein einfacher Krimi, sondern schon fast eine gut recherchierte wissenschaftliche Abhandlung, wie sich der Klimawandel auch im und unter Wasser bemerkbar macht, wie engagierte Menschen versuchen, doch noch etwas zu retten und wie skrupellose Menschen dem im Wege stehen. Dieser Teil des Buches hat mich doch sehr traurig, wütend und hilflos gemacht.
Die Handlung spielt in Norddeutschland und teilweise auch in Schweden. Es ist eine abgeschlossene Geschichte, die unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden kann. Aber Johanna’s private Geschichte zieht sich durch alle Bücher, daher ist es ratsam, sie auch zu lesen.
Das Cover gefällt mir auch wieder sehr gut, es ist den anderen Büchern angepasst, düster und geheimnisvoll.

Bewertung vom 21.05.2022
Der Rätselmann
Haller, Elias

Der Rätselmann


ausgezeichnet

„Der Rätselmann“ von Elias Haller, Verlag Edition M, habe ich als Taschenbuch mit 402 Seiten gelesen, die in 81 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 4. Fall für Arne Stiller.
An verschiedenen Orten Dresdens werden mit rostigen Nägeln durchbohrte Tote gefunden, die im Polizeidienst standen. An den Körpern befinden sich Postkarten mit einem chiffrierten Text. Alles deutet auf die Taten des Rätselmannes aus den Nachkriegsjahren hin, der viele Menschen ermordet hat.
Der Fall gestaltet sich für den Kryptologen Arne Stiller wieder sehr kompliziert. Denn auch er erhält eine persönliche Nachricht mit dem Aktenzeichen eines alten Falles. Relativ schnell findet Arno heraus, dass es sich bei den Nachrichten um Enigma-Codes handelt, die er nun entschlüsseln muss. Dafür braucht er aber weitere Informationen, die er auf unterschiedlichen Wegen erhält. Am Ende geht es nicht nur um die Rettung seines eigenen Lebens.
Zur Handlung möchte ich gar nicht mehr schreiben, da sie doch sehr vielschichtig ist. Es gab immer wieder kurze Rückblicke auf das Leben einer anonymisierten Person und auch zum Fall einer toten Studentin. Man konnte sich vorerst nicht erklären, wie alles zusammenhängt. Aber alle Handlungen führten zu einem sehr spannenden und rasanten Ende.
Das Buch war eine echte Herausforderung und ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich alles verstanden habe. „Aber zum Glück gibt es für Menschen wie mich Wikipedia“. Es gibt Hinweise an die Presse, die veröffentlicht werden sollen, weitere wurden als Morsecode gegeben und wieder andere befanden sich auf den Postkarten. Auch für Arne war es ein sehr anspruchsvoller Fall, bei dem er sein gesamtes Wissen unter Beweis stellen musste. Kaum war eine Botschaft entschlüsselt, kam mit der nächsten Leiche eine neue.
Ich habe mich gefreut, dass Inge Allhammer wieder mit dabei war. Auch wenn sie kurz vor ihrer Pensionierung steht und eine neue Internetbekanntschaft hat, lässt sie sich weiter von Arne herumkommandieren. Er ist da ja wenig sensibel in seinen Umgangsformen und macht sich nicht nur Freunde damit. Auch in Arne’s Privatleben hat sich eine Bekanntschaft, vielleicht sogar Beziehung, ergeben. Mal sehen, ob es etwas Ernstes wird, die beiden sind doch sehr verschieden.
Die Informationen und Beschreibung der Enigma fand ich hochinteressant, ebenso die Decodierung, für die mehrere Komponenten benötigt werden. Ich habe mir dazu ein Video (mehrmals) angeschaut.
Insgesamt war es wieder ein super spannendes, interessantes und lehrreiches Buch mit grausamen Morden und einem großartigen Ende. Der Schreibstil ist gewohnt gut und auch durch die kurzen Kapitel kam ich zügig voran.
Das Cover ist den Vorgängern angepasst und passt auch hier wieder prima zur Handlung. Ich freue mich sehr auf weitere Herausforderungen für Arne Stiller.

Bewertung vom 20.05.2022
Mord im Grünen (MP3-Download)
Hall, Traci

Mord im Grünen (MP3-Download)


gut

„Mord im Grünen“ von Traci Hall habe ich als Hörbuch vom Verlag dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH mit einer Spieldauer von 10 Stunden und 4 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Tanja Lipinski
Nicht nur, dass Paislee und andere Ladenbesitzer eine Räumungsklage zu erwarten haben, hat sie selbst eine Anzeige am Hals und dann fällt ihr auch noch eine Leiche vor die Füße, als sie bei einem Ausflug mit der Klasse ihres Sohnes als Begleitperson dabei ist. Sie wollte daran teilnehmen, weil sie mit dem Vermieter der Läden Shawn Marcus sprechen wollte. Der ist der Sohn von Lady Leery, auf deren Anwesen der Ausflug stattfindet. Doch Shawn taucht nicht auf, stattdessen ein Toter. Kurz darauf lädt ihre Freundin Lydia sie zum Quartalstreffen ihrer Firma bei Lady Leery ein. Das nutzt Paislee, um herumzuschnüffeln und mehr über die Familie herauszufinden und endlich mit ihrem Vermieter zu sprechen. Aber das Gespräch fiel anders als erwartet aus. Nun überlegt sie mit den Mitgliedern ihres Strick- und Schlückchen-Treffens, was zu unternehmen ist, was Mord und Läden betrifft.
Das Hörbuch war ganz nett. Es war mehr Cosy als Crime, aber unterhaltsam. Der Tote geriet etwas in den Hintergrund und alles drehte sich um die Ladenbesitzer und ihre Sorgen, um Paislee und ihre kleine Familie und um ihren Vermieter. Diese Dinge und viele Örtlichkeiten wurde sehr detailreich beschrieben bis hin zur Augenfarbe der entsprechenden Personen. Es gab noch viele weitere Nebensächlichkeiten, die lang und breit beschrieben wurden, aber für die Handlung irrelevant waren.
Die Handlung entwickelte sich zu einer traurigen Familiengeschichte, in der keiner richtig glücklich war. Die Charaktere waren gut herausgearbeitet und ich konnte mir die Personen bildhaft vorstellen. Paislee, ihr Sohn und der Großvater haben mir gefallen. Sie leben in ihrer kleinen Familie zusammen und sind ein gutes Team. Nur war Paislee mir etwas zu neugierig, als der Opa ihr manchmal etwas nicht erzählen wollte. Als ob er kein eigenes Leben haben dürfte.
Da es der zweite Teil der Reihe ist, fehlten mir einige Informationen, gerade was Paislee betrifft und ihre Beziehungen zu bestimmten Personen. Das wurde hier auch nicht noch einmal aufgegriffen. Was die Kinder der 6. Klasse betrifft, fand ich deren Verhalten eher kleinkindhafter als es 10jährige sein sollten.
Die Sprecherin hat mir gut gefallen. Die Kinder hat sie zwar etwas zu kindlich gesprochen, dafür den Betrunkenen ganz toll.
Insgesamt fand ich das Hörbuch ganz gut, auch wenn es weniger spannend war und es auch einige Ungereimtheiten bei Aussagen und Handlungen gab. Es war eine unterhaltsame Geschichte für nebenbei, wo man nicht viel mitdenken musste.
Das Cover finde ich wunderbar, idyllisch und entspannend.

Bewertung vom 17.05.2022
Tod in Oberammergau
Rauch, Josef;Gwaltinger, Xaver Maria

Tod in Oberammergau


gut

„Tod in Oberammergau“ von Xaver Maria Gwaltinger und Josef Rauch, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 283 Seiten gelesen, die in 70 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 8. Band der Reihe „Emil Bär“.
Der Privatdetektiv Philipp Marlein schenkt seinem Freund, dem Hobbydetektiv und Ex-Pfarrer Emil Bär ein Seminar auf dem Heiligen Berg in Kloster Kreuzberg. Dort lernen sie zwei interessante Frauen kennen, die ihnen einiges über die Geschichte der Kreuzigung erzählen und einem großen und gefährlichen Geheimnis auf der Spur sind. Als sie kurz danach tot aufgefunden werden, sind Emil und Philipp die Hauptverdächtigen. Sie ergreifen die Flucht und ermitteln selbstständig. Eine der Toten hatte ihnen Hinweise gegeben, denen sie nun nachgehen wollen. Emil im Allgäu und Philipp in Franken.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Emil‘s und Philipp’s Perspektive erzählt, was mir gut gefallen hat. Auch deswegen, weil es ja verschiedene Handlungsorte gibt.
Daher gehen sie verschiedenen Spuren nach, lernen viele Personen kennen. Auf beiden Seiten kommt es zu einem Massensterben und sie müssen Angst um ihr eigenes Leben haben.
Es gibt interessante, aber mir zu ausführliche, örtliche und religiöse Beschreibungen, lange Auszüge aus der Passion und andere, humorvoll gedachte Aktivitäten.
Emil und Philipp waren mir schon sympathisch, ihre Unterhaltungen fand ich manchmal ziemlich blöd, konnte nicht immer darüber lachen. Aber lustig stelle ich mir die beiden schon vor. Obwohl Philipp ja der Privatdetektiv ist, hatte ich den Eindruck, das Emil erfolgreicher war bei seinen Ermittlungen. Aber am Ende hat sich alles zusammengefunden.
Der Schreibstil war gut, aber gerade zu Beginn fand ich die sehr direkte Sprache, was Frauen betrifft, etwas abartig. Das hat sich zum Glück wieder gegeben. ´
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gefallen. Den beiden Autoren ist es auf jeden Fall gelungen, sich vom ‚Krimi-Einheitsbrei‘ abzuheben und ihr Konzept der ausführlichen Beschreibungen und des Infotainment-Romans umzusetzen. Ob es gefällt, ist dann Geschmackssache der Leser.
Das Cover ist sehr bunt und ein Hingucker, hat mir auch gefallen.

Bewertung vom 16.05.2022
Tod in Franken
Drüppel, Katharina

Tod in Franken


ausgezeichnet

„Tod in Franken“ von Katharina Drüppel, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mi 288 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben. Es ist der 3. Fall für Clemens Sartorius.
An einem See bei Erlangen wird die Leiche von Hauptkommissar Clemens Sartorius‘ Freundin Delphine gefunden. Nicht allein, dass er suspendiert ist, wird er nun auch noch zum Hauptverdächtigen an dem Mord. Er taucht mit Hilfe seines besten Freundes in Nürnberg unter und versucht mit Coras Hilfe mehr herauszufinden. Der Fall und die Mordmethode erinnern ihn an den Tod seiner Schwester vor vielen Jahren. Aber nur sehr wenige Menschen wussten, wie sie ermordet wurde. Er trifft auf die Forensikerin Marie Mayfield, die die Spuren in diesem Fall untersucht und ihm ebenfalls sehr hilft.
Auch dieser dritte Teil hat mich voll überzeugt. Ich konnte von Beginn an direkt in die Handlung einsteigen, die mich sofort in ihren Bann zog. Es ist ein sehr persönlicher Fall für Clemens. Erst seine Schwester, dann seine Freundin. Ich weiß nicht, was schlimmer für ihn ist, der neue Mord oder dass er wegen seiner Tarnung wie ein Landstreicher herumlaufen muss. Ohne seinen üblichen edlen Zwirn. Auch wenn das Verhältnis zu Delphine schon etwas abgekühlt war, will er natürlich alles dafür tun, den Mörder zu finden. Die ganze Sache gestaltet sich für ihn zu einer Odyssee aus Trauer, Angst und dem Zwang zum Untätigsein, was er nicht lange aushält. Zum Glück hat er Cora. Sie darf eigentlich auch nicht am Fall mitarbeiten, kommt aber natürlich an Interna und teilt diese mit Clemens. Sie hat mir hier sehr gut gefallen. In den Vorgängerbüchern ist sie mir mit ihren Anmachversuchen Clemens gegenüber etwas zu aufdringlich gewesen. Jetzt ist sie zu einer zuverlässigen Kollegin und sehr guten Freundin geworden.
Marie, die Forensikerin, ist eine sehr interessante Person mit einer vermutlich nicht so guten Vorgeschichte, von der man hier aber nichts weiter erfährt. Durch einen ‚Zufall‘ lernt sie Clemens kennen und ist schnell bereit, ihm ein neues Asyl zu gewähren. Auch geht sie akribisch allen Spuren im Labor nach, fährt an den Fundort der Leiche, wo sie interessante Entdeckungen macht. Ich mag sie sehr und sie hat ein hohes Potenzial, an weiteren Fällen mit Clemens zusammenzuarbeiten.
Auch die anderen Charaktere, gute wie böse, sind sehr authentisch beschrieben. Ebenso die Orte der Handlungen. Ich konnte mir von allem ein gutes Bild machen.
Der Schreibstil ist sehr gut, die Handlung ist spannend und unterhaltsam. Auch wenn ich fleißig mitgerätselt habe, hat mich das Ende total überrascht.
Mit dem relativ einfachen, überwiegend blau mit zwei Kirchtürmen, gestalteten Cover ist ein richtiger Blickfang gelungen.

Bewertung vom 10.05.2022
Süße Versuchung / Sardinien-Krimi Bd.2 (1 Audio-CD)
Némus, Gesuino

Süße Versuchung / Sardinien-Krimi Bd.2 (1 Audio-CD)


weniger gut

„Süße Versuchung“ von Gesuino Némus, United Soft Media Verlag GmbH, habe ich als Hörbuch mit einer Spieldauer von 7 Stunden und 52 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Maximilian Laprell.
Die Handlung spielt in einem kleinen sardinischen Dorf weit weg vom Tourismus. Es geht ruhig zu und die Einwohner haben ihre festen Gewohnheiten. Dann kommt es zu einem tödlichen Autounfall und einem unverständlichen Selbstmord. Bis hierher konnte ich der Handlung noch folgen. Als Elvis mit Kurt Cobain und Marilyn Monroe kommunizierte war ich dann völlig raus. Ich konnte nicht mehr folgen. Am Ende habe ich wenigstens die Aufklärung verstanden von dem, was am Anfang passiert ist. Mehr aber auch nicht. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, hat der Kommissar im Dorf verdeckt ermittelt. Warum, weiß ich nicht. Das konnte ich erst nach rückblickenden Handlungen erahnen, war mir aber trotzdem nicht schlüssig.
Die Stimmung war immer ziemlich bedrückt, melancholisch. Es gab nichts Aufregendes oder Spannendes. Ich würde gern mehr schreiben, aber viel mehr habe ich nicht verstanden.
Einzig der Sprecher hat mir gefallen, ihm konnte ich gut zuhören.
Das Cover ist schön, passt zur Landschaft, aber nicht zu einem Krimi, falls es einer sein sollte.

Bewertung vom 03.05.2022
Mord bei Anruf
Winger, Luc

Mord bei Anruf


ausgezeichnet

„Mord bei Anruf – Au de et Sophie“ von Luc Winger, habe ich als ebook mit 173 Seiten gelesen, die in 15 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 15. Saint-Tropez-Krimi.
Commissaire Lucie Girard und ihr Mann Patrice wollen nun endlich die Adoption ihrer Pflegetochter Sophie voranbringen. Da die leibliche Mutter Angelique beim israelischen Geheimdienst arbeitet, hat sie ihre Tochter vor drei Jahren in die Obhut der Girards gegeben und bisher keinen Kontakt mit ihr gehabt. Ganz plötzlich steht Angelique nun vor Lucie und will Sophie zu sich holen. Sie hat eine Wohnung ganz in der Nähe angemietet und will sich künftig selbst und ihre Tochter kümmern. Allerdings muss sie noch einen Auftrag abschließen.
Damit beginnt eine Reihe von schlimmen Ereignissen, die nicht nur Lucies Familie in Angst und Schrecken versetzen, sondern bis hin zur obersten politischen Spitze reichen bis hin zu einem spektakulären Ende.
Dieses Mal wird es sehr persönlich für Lucie, es geht um ihre Familie, ihre Kinder und deren Sicherheit. Es müssen schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden, die nicht nur ihr Leben, sondern die Zukunft des gesamten Landes betreffen. Natürlich lässt sie sich den Fall nicht einfach so aus der Hand nehmen und ist wieder mit vollen Einsatz bei der Aufklärung dabei. Die Handlung spielt hier größtenteils in Frejus, sodass hier der örtliche Gendarm Romain Chaud dazu komme und auch sehr sympathisch und engagiert mitarbeitet.
Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Es hat gerade in der heutigen Zeit einen beängstigenden Hintergrund. Lucie und Patrice mag ich sowieso, sie ergänzen sich super. Während Lucie gerne vorprescht, ist Patrice der ruhigere Teil. Auch die beiden Mädchen Aude und Sophie haben sich gut zusammengefunden, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Und Imani, das Au pair ist toll, sie ist zu einem vollwertigen Mitglied der Familie geworden und würde alles für sie tun.
Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, es ist spannend, traurig und mitreißend. Es hat mir wieder großen Spaß gemacht, mit Lucie zu ermitteln.
Das Cover ist auch hier wieder wunderschön.

Bewertung vom 28.04.2022
Willkommen in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.1
Janz, Tanja

Willkommen in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

„Willkommen in St.-Peter-(M)Ording“ von Tanja Janz, Verlag Ullstein, habe ich als Taschenbuch mit 336 Seiten gelesen, die in 33 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Teil der neuen Reihe.
Ilva Feddersen kommt aus Hamburg zurück nach St.-Peter-Ording, weil ihre Mutter Hilfe braucht. Dort arbeitet sie an ihrer alten Schule als Lehrerin, trifft ihre beste Freundin Ute und ihre Jugendliebe Eike wieder. Da Ute sich sehr in einer Bürgerinitiative gegen den Hotelneubau in den Dünen engagiert, führt Ilva’s Weg gleich zu einer Versammlung, auf der der Architekt das Projekt vorstellt. Eike ist auf der Seite des Umwelt- und Naturschutzes unterwegs und gerät mit dem Architekten zusammen. Kurz danach wird eine Leiche in den Dünen gefunden. Da Ilva’s Bruder Ernie Hauptkommissar der Polizei ist, ist sie auch meistens auf dem Laufenden. Als alles auf die Umweltschützer hindeutet, ergreifen Ilva, Ute und ihr Kollege Bernd die Initiative und ermitteln selbst.
Mir hat das Buch wunderbar gefallen. Immer wieder gab es neue Wendungen, wenn ich dachte, ich wäre der Lösung nahe. Auch, dass einige Kapitel anonymisiert geschrieben waren, machte die Sache spannend. Erst gegen Ende wusste man (ich), um wen es sich dabei handelte. Auch wenn die Handlung selbst wahnsinnig traurig war, gab es auch amüsante und entspannte Momente vom Alltag der Familien.
Die (guten) Hauptpersonen waren mir durchweg sehr sympathisch. Ilva und Ute standen zwar immer mehr oder weniger in Kontakt, aber nach dem Wiedersehen und der Arbeit an der alten Schule fühlen sie sich doch in ihre Jugend zurückversetzt, eine lange wunderbare Freundschaft. Auch zwischen ihr und Eike funkte es sofort wieder. Ilvas Eltern fand ich auch sehr nett, die Mutter immer besorgt, macht ihr Essen und Stullen für die Schule, aber so sind Mütter eben. Und so viel Hilfe brauchte sie auch gar nicht. Trotzdem ist Ilva glücklich, wieder zu Hause zu sein. Ute hat auch ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und bringt Ilva öfters mit zu ihr. Man kennt sich eben.
Kommissar Fred als Großstadtpflanze aus dem Ruhrgebiet kommt ein Mord gerade recht, endlich Action. Er liebt es, mit Blaulicht und Sirene durch den Ort zu rasen. Er und Ernie arbeiten gut zusammen und sind ein eingespieltes Team.
Die Auflösung des Falles war gar nicht so einfach und unkompliziert, da kamen einige Dinge zusammen.
Der Schreibstil ist super, das Buch lässt sich flott lesen und verlangt auf jeden Fall nach einer Fortsetzung. Das Cover ist total süß, daran kommt man nicht vorbei. Auch die Innengestaltung gefällt mir. Auf der ersten Umschlagseite sieht man einen Plan des Ortes und auf der hinteren befindet sich ein schönes Bild eines Pfahlhauses. Am Ende des Buches gibt es noch zwei Rezepte zum Nachmachen.
Alles in allem ein sehr gelungener Auftakt und ich werde weiter mitlesen.