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Benutzername: 
Piglet and her Books
Wohnort: 
Leipzig
Über mich: 
pigletandherbooks.de

Bewertungen

Insgesamt 365 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2016
Raum
Donoghue, Emma

Raum


sehr gut

Meine Meinung:
Dieser Titel wurde mir von Kücki empfohlen, bzw. habe ich ihn auf ihrer Seite entdeckt und direkt bestellt. Und nun endlich war es soweit, denn durch den Leipziger Buchclub bin ich nun auch endlich dazu gekommen, dass Buch zu lesen und selbst meine Erfahrung damit zu machen.

Das Besondere an dem Buch ist die Perspektive, zwar haben wir einen typischen Ich-Erzähler, nur handelt es sich dieses Mal um einen 5-Jährigen Jungen. Die Autorin geht sogar soweit, dass sie genau so schreibt wie ein Kleinkind, mit all den Rechtschreibfehlern und Wiederholungen, und auch Logikfehlern. Am Anfang fand ich das Ganze noch sehr interessant, leider wurde es auf die Länge des Buches gesehen irgendwann schwierig stetig zu folgen, denn 400 Seiten nur in Kleinkind-Sprache ist dann doch ein ganz schön starkes Stück. Defintiv eine Leseerfahrung die es in sich hat.

Ma, die Mutter von Jack, deren richtiger Name nie genannt wird, war für mich als Protagonist teilweise schwer nachvollziehbar, was aber auch am objektiven Blickwinkel lag. Interessant ist ihre Geschichte und ihr Umgang mit der Situation auf jeden Fall, teilweise hätte ich mir gewünscht, dass die Perspektive auch auf die gewechselt wäre, einfach um ihre Handlungen noch besser nachvollziehen zu können, und ihre Gefühlspalette einfließen zu lassen.

Jack, unser Erzähler, war ein wirklich schwieriger Charakter, aber das nur, weil die Umstände ihn dazu gemacht haben. Er kennt nur den Raum, die Welt "Draußen" ist für ihn nur im Fernseher und daher nicht real. Als dann die geballte Kraft der Welt auf ihn trifft kann er damit, berechtigerweise, nicht wirklich umgehen und kommt immer wieder anGrenzen bei denen wir als Erwachsenen und Außenstehende vielleicht den Kopf schütteln, die aber für ihn total logisch sind. Seine Eigenheiten, seine Sturheit und Dickköpfigkeit fand ich streckenweise ganz schön anstrengend auch wenn nachvollziehbar sein sollte, dass Jack eben ein besonderes Kind ist, hätte ich mir gewünscht, dass hier irgendwo ein Erfolg eine Weiterentwicklung sichtbar wird.

Insgesamt liefert die Autorin hier mit ihrer Idee und ihrer Umsetzung wirklich ein gutes und tolles Buch ab, was im Gedächtnis bleibt und grade durch seine Geschichte und die Entwicklung, die ich nicht weiter erzählen möchte, denn jeder soll dieses Buch für sich selbst entecken, auftrumpft. Auch das Ende stellt nochmal eine Besonderheit dar, denn man erwartet doch bei einem solchem Thema ein Art "Happy End" oder ähnliches, aber die Autorin behält sich dies vor und überlässt es uns an die Geschichte anzuknüpfen und selbst zu überlegen wie Jacks Weg weitergeht.



Fazit;
Dieses Buch bleibt einem wirklich im Gedächtnis, nicht nur wegen der brisanten Geschichte, sondern auch wegen der Perspektive und des Schreibstils. Dieses Buch hat Ecken und Kanten, was nicht schlecht sondern gut ist, und genau das macht es zu etwas einzigartigen. Als Tipp am Rande, das Buch wurde sogar erfolgreich verfilmt und kommt im Frühling 2016 in die deutschen Kinos.

Bewertung vom 13.01.2016
Winterwunder / Dash & Lily Bd.1
Cohn, Rachel; Levithan, David

Winterwunder / Dash & Lily Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:
Zunächst muss ich sagen, dass mir das Cover dieser Ausgabe viel besser gefällt als das der Taschenbuchversion. Ich finde die Farben stimmig und es kommt ein wunderbares Winter- und Weihnachtsgefühl auf wenn man das Cover betrachtet.

Der Anfang des Buches hat mich direkt überzeugt, denn Dash findet in seinem Lieblingsbuchladen Strand zwischen den Werken seiner Lieblingsautorin ein rotes Notizbuch mit Anweisungen. Die Idee
fand ich wirklich bezaubernd, jemanden nur anhand von geschriebenen Worten und kleinen Aufgaben kennenzulernen bringt in unsere "Alles-Wissen-Online"-Zeit einen Hauch von Geheimnis und Aufregung rein. Auch die gestellten Aufgaben von Dash und Lily waren wirklich wunderbar, wobei ich nicht jede immer ganz nachvollziehen konnte, aber dazu später.

Der Schauplatz, das winterliche New York, fand ich perfekt, denn ich liebe New York City und ich war auch bereits selbst im Strand Bookstore und kann euch sagen, es ist wirklich genau so wundervoll wie es beschrieben wird. Ein Regel neben dem anderem und vom Boden bis zur Decke nur Bücher über Bücher, egal ob neu oder alt, es gibt alles. Solltet ihr jemals nach New York City kommen, dann bitte geht in diesen Laden, es lohnt sich.

Die beiden Protagonisten Lily und Dash waren wirklich gut gezeichnet, beide hatten so ihre Macken, aber schlussendlich konnte man beide nur noch mögen auf ihre eigenen seltsame Art. Dabei ist es egal ob Dash manchmal egozentrisch oder schöselig wirkt, oder ob Lily einfach mal aus sich heraus kommen muss.

Die Wortspielerein und Zitate aus dem Buch haben mich persönlich verzaubert, wohingegen die Geschichte rund um Dash und Lily schon fast etwas zahm und einfach verlief, hier hätte ich mir irgendwie mehr Höhen und Tiefen gewünscht, aber für ein Jugendbuch passt es wirklich gut in die Story.

Einen Punktabzug gibt es für die kleinen Stellen die ich etwas unpassend fand, etweder lag es an der Übersetzung oder am Schreibstil, aber bei zwei oder drei Szenen fühlte ich mich unwohl beim Lesen und konnte nicht nachvollziehen wieso sie in der Geschichte vor kommen (Stichwort: Onkel Sal und der purpurrote Alarm).

Schlussendlich kann ich das Buch für jeden verträumten Leser empfehlen, noch schöner wird es, wenn man sich beim Lesen mal das ein oder andere Bild der Schauplätze im Internet anschaut, wie z.B. Strand oder den Central Park.


Fazit:
Ein schönes Winterbuch das mich verzaubern konnte und mir einige tolle Lesestunden geschenkt hat. Ich mochte vor allem die Schauplätze und die Idee die zum Buch führte, ein Pünktchen Abzug gibt es für die ein oder andere seltsame Szene, die aber das Gesamtbild nicht stören. Ein Buch das ich ohne schlechtes Gewissen an jeden Leser weiterempfehlen würde.

Bewertung vom 13.01.2016
Die seufzende Wendeltreppe / Lockwood & Co. Bd.1
Stroud, Jonathan

Die seufzende Wendeltreppe / Lockwood & Co. Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch wurde mir von Sandy dringends empfohlen, um nicht zusagen es liegt Nötigung vor ;), aber schlussendlich muss ich "Danke" sagen, denn mir gefiel das Buch wirklich gut, aber kommen wir erstmal zum ersten Eindruck.

Das Cover sieht schon wirklich hübsch aus, das lässt sich nicht abstreiten, und ich finde hier passt auch die Stimmung perfekt. Ein Cover das schon beim Betrachten Spaß macht, weshalb dies auf jeden Fall in meine Bewertung eingegangen ist.

Die Protagonisten Lucy, A.J. und George könnten unterschiedlicher nicht sein, aber jeder war mir auf seine Art symphatisch. Lucy ist clever, sensibel und trifft viele Entscheidungen mit dem Herzen, was sie unglaublich liebenswert. Ihre Gabe ist das Hören, sie ist sehr sensibel. Das ganze Gegenteil davon ist George, er ist der Bücherwurm der Gruppe und findet das nichts wichtiger ist als die Vorarbeit für die Einsätze, weshalb er die Archive der Stadt liebt. Da ich selbst die Atmosphäre von Bibliotheken liebe, kann ich Georges Empfinden total nachvollziehen. Und zum Schluss bleibt noch Anthony, der Kopf der Agentur Lockwood & Co., und der Sehende von den Dreien, denn er erkennt Besucher selbst wenn sie niemand anderes sieht, und zudem sieht er den sogenannten Todesschein. A.J. macht aus seinem Leben und der Vergangenheit ein Geheimnis, was zu ihm auch passt, denn er ist schlau aber dennoch introvertiert.

Die Einsätze und die Besucher waren wirklich schaurig beschrieben und haben für einen guten Gänsehaut-Effekt gesorgt. Zudem liefert die Geschichte immer wieder Rätsel die den Leser vor wahre Herausforderungen stellen und auch unsere Protagonisten in Schwierigkeiten bringen. Es hat mir wirklich gefallen die Geschichte zu verfolgen und auf das Ende hin zu fiebern. Das Ende hatte es dann nochmal richtig in sich gehabt in Sachen Spannung und Gruselfaktor.


Fazit:
Ein wirklich gut geschriebenes Buch mit einer schaurig-guten Geschichte die den Leser vor Rätsel stellt. Die Protagonisten waren gut gezeichnet und konnten überzeugen in ihren Handlungen und Auftreten. Ich freue mich schon jetzt auf Band 2 dieser Reihe, bitte mehr davon!

Bewertung vom 08.12.2015
Nichts leichter als das
Tokio, Marnelle

Nichts leichter als das


ausgezeichnet

Dieses Buch lag wirklich eine kleine Ewigkeit auf meinem Stapel der ungelesenen Bücher bevor ich es mir zur Hand genommen habe. Ich muss gestehen, dass ich keine großen Erwartungen in das Buch gesetzt hatte, um so überraschter war ich dann, als sich die Geschichte vor mir auffächerte.

Marty hat es wirklich nicht leicht. Ihr Vater ist immer abwesend, und ihre Mutter hat ein Alkoholproblem. Ihr Elternhaus ist als weit weg von perfekt, dennoch versucht Marty alles richtig zu machen, und kann doch nie jemanden zufrieden stellen. Als ihr alles zu viel wird will sie zumindest die Kontrolle über einen kleinen Teil von sich, also beginnt Marty zu hungern. Nach 2 Jahren des Kampfs gegen das Essen wird sie eingeliefert in eine Klinik für Essgestörte. Dort lernt Marty die kleine Lily kennen, ihr Schicksal berührt sie und Marty wird klar, wie krank sie wirklich ist. Auf mich wirkte Marty immer stark und selbstbewusst. Sie ist zielstrebig, sportlich und clever, und genau das ist das Problem, deshalb ist es ihr gelungen so lange durchzuhalten beim Nicht-Essen, aber genau deshalb schafft sie es auch diese Sucht zu erkennen.

Im gesamten Buch ist Marty die Ich-Erzählerin, was denke ich eine gute Wahl ist, denn vor allem in heiklen Situationen lieferten ihre Gedanken oftmals mehr als ihr Mund aussprechen konnte. Die innere Zerrissenheit war wirklich gut beschrieben. Es findet ein ständiger Wechsel zwischen Tagebucheinträgen, Dialogen und Monologen statt, eine sehr gute Mischung.

Im Verlauf der Geschichte erkennen wir als Leser welche Entwicklung Marty durchmacht, wobei ich hier trotz des heiklen Thema immer wieder eine Gewisse Distanz im Schreibstil feststellen musste. Es fehlte mir der Tiefgang und auch die klaren Grenzen zwischen den Fortschritten die Marty macht. Trotz dieser kleinen Mängel bietet die Geschichte einen Einblick in Martys Leben in der Klinik und ihres Kampfs. Vor allem die Szenen zwischen Marty und ihren Eltern haben mich wirklich mitgenommen, hier schwebten einfach so viele Gefühle und Ungesagtes durch den Raum.

Das Ende hat es dann nochmal in sich, denn fast scheint es als würde alles kippen und die aufgestaute Traurigkeit seinen Weg in Martys Herz finden, doch ich möchte nicht zu viel verraten. Dieses Buch in konkrete Worte zu fassen fällt mir tatsächlich schwer. Das Thema Magersucht wurde ja bereits in vielen Büchern erörtert, wobei ich es gut finde, dass es in "Nichts leichter als das", nicht nur darum geht das die Protagonistin ja nichts essen will oder alles erbricht, nein viel mehr geht es um das Gefühl und die Ursache des Ganzen. Damit distanziert es sich von der üblichen "Magersucht"-Lektüre und setzt an einem Punkt an der oftmals zu schnell an die Seite gepackt wird.


Fazit:
Ein gut geschriebenes Jugendbuch zu einem stets aktuellen Thema in unserer Gesellschaft. Mir fehlte leider an manchen Stelle der Tiefgang und das Gefühl von Distanz kam auf, wobei unklar ist ob dies an der Übersetzung oder am Schreibstil lag. Doch das Ende und auch Marty selbst konnten mich aufrütteln und begeistern. Ohne schlechtes Gewissen würde ich jedem der in diesem Genre nach guter Literatur sucht dieses Buch weiterempfehlen.

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Bewertung vom 08.12.2015
Happy Birthday, Leonard Peacock (eBook, ePUB)
Quick, Matthew

Happy Birthday, Leonard Peacock (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich glaube dieses Buch, ist mein bisher liebstes Buch von Matthew Quick. Es kommt selten vor, das ich so gefesselt bin, dass ich einfach mal 150 Seiten in 2 Stunden lese, aber ich konnte es einfach nicht weg legen. Es ging nicht, ich war wie im Bann. Wieso das so war, möchte ich euch natürlich auch mitteilen.

Zunächst suggeriert das Cover, der Titel und der Klappentext eine Geschichte die zwingend ein Happy End haben muss. Und so war auch meine Erwartung zunächst gesetzt, man hofft für Leonard einfach auf ein gutes Ende und die Besinnung. Doch schnell wird beim Lesen klar, das Leonard ein Protagonist ist, der so sehr aus dem Leben gegriffen ist, wie es selten vor kommt. Er ist verzweifelt, einsam und haltlos im Leben. Seine Geschichte rührt mich so sehr, wie es selten vor kommt, dabei will er ja diese "böse Tat" tun, und der Umstand soll uns Leser doch dazu zwingen ihn als das schwarze Schaf zu erkennen. Doch je länger man sich mit Leonard und seiner Geschichte auseinander setzt, desto deutlicher wird, dass er so viel Liebe und Herz zu geben hat, aber einfach niemand da ist, der sein Leuchten empfangen kann. Und so wendet er sich in seiner Verzweiflung zu dieser Schreckensfigur die doch einfach nur missverstanden ist.

Herr Silverman war mich die wichtigste Nebenfigur im Roman. Er ersetzt für Leonard so viel, und zeigt wie wichtig die Rolle einer Bezugsperson im Leben eines Jugendlichen sein kann und auch ist. Dabei ist es vollkommen egal ob es der Lehrer, der Psychologe, der Nachbar oder der eigene Vater ist, wenn man den Halt verliert, braucht jeder Mensch einen Anker. Für Leonard stellt dies Herr Silverman dar, und obwohl er das erkennt, gerät die Situation dennoch außer Kontrolle. Es scheint als könnte nichts und niemand Leonard aufhalten.

Vor allem nicht, seine Mutter, die wohl die herzloseste Protagonistin im Buch war. Für mich, war sie einfach ein Monster, dass nicht in der Lage war ein Kind zu lieben und zu verstehen, um es zu halten und zu retten. Sie war sogar noch viel schlimmer, als Asher Beal, der der Leonards Leben zur Hölle macht.

Das Ende, was sich fast 70 Seiten dauert hat mich so sehr berührt und mitgenommen. Meine Hände waren ganz kalt vor Aufregung, so sehr habe ich mit Leonard mitgefiebert und gehofft, dass er doch sein Happy End bekommt. Schlussendlich schafft es Matthew Quick ein Ende zu schreiben welches einfach passt, auch wenn es nicht rosa-rot glitzert.


Fazit:
Eine Geschichte die mich berührt hat und mit vielen Gedanken zurück lässt. Matthew Quick hat erneut bewiesen, dass er am Puls der Zeit ein Werk schafft, das an Aktualität nicht so schnell verlieren wird. Selten wurden die Probleme und Ängste eines Jugendlichen so realistisch und ohne rosa Tüll dargestellt.

Bewertung vom 08.12.2015
Frostfeuer
Meyer, Kai

Frostfeuer


ausgezeichnet

Mein allererstes Buch von Kai Meyer und ich kann absolut nachvollziehen, wieso er so viele Fans hat. Das Buch war trotz Uni-Stress schnell gelesen und hat unglaublichen Spaß gemacht. Aber zunächst zum Äußeren.

Das Cover wirkt auf den ersten Blick recht unspektakulär, was aber nicht all zu schlimm ist, denn mittlerweile ist das Buch schon 10 Jahre draußen, und damals war das Coverdesign eben noch anders bestellt. Trotzallem passt das Cover wunderbar zur Geschichte und weckt auch schon das Gefühl der Kälte beim Leser.

Unser Hauptprotagonist ist Maus, ein kleines Mädchen, dass in einem russischen Hotel wohnt und arbeitet, Doch Maus ist nicht einfach nur Schuhputzerin, nein sie ist auch eng verwachsen mit dem Hotel selbst, sie wurde dort geboren und noch nie hat sie es verlassen, denn die Welt draußen macht ihr Angst. Zudem gibt es niemanden der sich besser im Hotel auskennt, Maus ist sozusagen das eigentliche gute Herz des Hotels und versucht das bestmögliche aus ihrer schwierigen Situation zu machen. Im Verlauf der Geschichte muss man Maus einfach in sein Herz schließen, denn sie ist nicht nur die Erzählerin dieses zauberhaften Buches sondern auch ein wirklich liebenswertes Mädchen.

Aber natürlich wäre diese Geschichte über Kälte, Frost und Eis nichts ohne die Schneekönigin. Ihr wurde ein Herzzapfen gestohlen, und obwohl sie ihr Herz nicht bei sich trägt, schmerzt ihr dieser Verlust. Auf der Suche nach dem Herzzapfen kommt sie in Maus Hotel und so kreuzen sich die Wege zwischen der kältesten und wärmsten Person des Buches. Die Schneekönigin ist genau so wie man sie sich vorstellt: kalt, abweisend und nicht zur Liebe fähig. Irgendwie scheint es da klar, dass man sie besiegen möchte oder doch nicht?

Den Herzzapfen gestohlen hat Tamsin Spellwell, eine Zauberin und sehr quirrlige, verrückte Person, die stets mit einem Regenschirm und scheinbar leeren Koffer umher läuft. Ich finde mit der Gestaltung ihrer Persönlichkeit ist Kai Meyer ein Glanzstück gelungen, denn im Verlauf des Romans schwankt man als Leser immer wieder, ist Tamsin nun gut oder böse? Will sie Maus retten oder ist sie ihr egal?

Durch die Atmosphäre des älteren, aber dennoch pompösen Hotels und die herrschende Kälte Russlands und der Schneekönigin ist dieses Buch wie geschaffen für den Einstieg in die kalte Jahreszeit. Schon beim Lesen legt sich eine kleine Eisschicht auf die Haut und man merkt richtig wie es scheinbar kälter wird durch die Anwesenheit der Schneekönigin. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten und sorgt für Gänsehaut beim Leser.


Fazit:
Ein tolles Buch, wie gemacht für den Winter. Die Atmosphäre und die Protagonisten sind toll dargestellt und verleihen dem Buch den nötigen Spannungskick. Bis zum Schluss fiebert man mit Maus mit und hofft auf ein gutes Ende. Eine runde Sache ist dieses Buch defintiv und bekommt von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.12.2015
Das unvollendete Leben der Addison Stone
Griffin, Adele

Das unvollendete Leben der Addison Stone


ausgezeichnet

Vor dem Lesen gibt es zwei Dinge die Fakt sind: Addison Stone war ein Star. Und sie hat nie gelebt, sie ist eine reine Fiktion. Diese Kombination macht dieses Buch zu etwas besonderem, zu etwas einzigatigem. Adele Griffin investiert unglaublich viele Liebe zum Detail für ein Lebensportrait der ganz besonderen Art.

Schon das Cover und die Aufmachung des Buches ist ganz toll gemacht. Voll mit Zeichnungen und Bildern von Addison Stone und ihren Freunden hat man bei jedem Schritt in ihrem Leben das Gefühl dabei zu sein. Noch nie hatte ich das Gefühl so nah an einer Protagonistin dran zu sein, und das obwohl sie selbst nur selten zu Wort kommt im Buch, natürlich nur durch bereits verfasste Briefe vor ihrem Tod. Addison wirkt stets wie ein Gestalt die nicht von dieser Welt war, die Reflektionen im Buch von ihrer Familie, ihren Freunden und Feinden beschreiben immer wieder einen Menschen der tiefgründig war, aber auch herzenswarm und irgendwie verrückt auf ihre eigene Art.

Ihr Künstlerleben war natürlich auch geprägt von wilden Liebeleien und Freundschaften. So haben im Buch diese Menschen die in Addison Leben getreten sind alle ihren Plaz bekommen und eine eigene Stimme, dadurch lernt man auch diese Menschen kennen und versucht nach der Ursache zu suchen wieso Addison so früh gestorben ist. Letztendlich stellt sich jeder die Frage, was genau damals in der Nacht passiert ist, auf dieser Brücke mitten im Sommer.

Wer nun glaubt, dass es sich hier nur um ein literarisches Protrait einer jungen Künstlerin handelt liegt falsch, denn spätestens mit dem Auftauchen von Ida bekommt die gesamte Geschichte etwas schaurig-gruseliges. Zusammen mit den Zeichnungen und Bildern im Buch stellt sich eine leichte Gänsehaut ein und man gelangt in einen Sog und kann nicht mehr aufhören zu lesen. Dieser Strudel aus psychischen Problemen und Talent macht aus Addison diese einzigartige Person wie sie hier im Buch auftritt. Letztendlich kann man gar nicht anders, als sie zu mögen und mit ihr zu lieben und zu leiden.

Adele Griffin hat etwas einzigartiges geschaffen. Die Interviews und E-Mails passten zueinander und setzten eine Geschichte zusamenn wie sie so noch nie geschrieben wurde. Die Tatsache, dass Adele Griffin sich am Anfang des Buches selbst als Figur in das Buch ein arbeitet, nämlich als die ehemalige Seminarleiterin für einen Schreibkurs, schafft sie eine Ebene des Erzählens und der FIktion wie sie selten vor kommt.


Fazit:
Ein Buch das wirklich einzigartig ist, obwohl ich von Anfang an wusste, dass Addison reine Fiktion ist, hatte ich dennoch imemr wieder das Gefühl sie zwischen den Zeilen im Buch zu spüren. Die Kombination von Interviews und Bildern macht dieses Werk zu etwas ganz besonderem. Für mich steht fest, dass "Das unvollendete Leben der Addison Stone" eines meiner Jahreshighlights ist.

Bewertung vom 08.12.2015
Goodbye Bellmont
Quick, Matthew

Goodbye Bellmont


ausgezeichnet

Seit dem ich Silver Linings kenne bin ich ein kleiner Fan von Matthew Quick. Und bereits "Die Sache mit dem Glück", ein weiteres tolles Werk des Autors, konnte mich begeistern. Als mich nun dieses wunderbare Buch erreichte habe ich mich sofort darauf gestürzt und mich von der Welt von Finley verzaubern lassen.

Finley ist eigenartig, aber liebeneswert, allein deshalb mochte ich ihn von Anfang an. Er hat einen unfassbar ruhigen Charackter, ist stets nett und ruhig, deshalb ist er zwar in seinem Viertel ein Einzelgänger, wird aber weitesgehend in Ruhe gelassen. Er schafft um sich eine Aura von Ruhe und innerer Stärke, von welcher auch seine Mitmenschen, sein Papa und Opa, leben.

Seit dem Finley klein ist, ist Erin an seiner Seite. Beide lieben das Basketball spielen, und hoffen irgendwann dadurch aus ihrem Gangsterviertel raus zu kommen. Erin ist eine wahre Freundin und das wohl beste in Finley's bisher recht kurzem Leben. Das Wunderbare ist, dass er das auch selbst erkennt, weshalb ihre Beziehung stets aufblüht. Die beiden zu beobachten war mir immer wieder eine Freude.

Für seinen Coach würde Finley alles machen, deshalb lässt er sich auch auf den Vorschlag ein, Russ als Freund zu akzeptieren und in der Schule zu begleiten. Selbst als Finley erkennt, dass Russ eine unglaublich starke Konferenz ist, und ihm vermutlich seinen Stammplatz weg nehmen wird, akzeptier er dies, denn es ist eine Anweisung seines Coaches. Hier entsteht der wohl schwerste Konflikt in Finley's bisherigen Leben, soll er Russ helfen oder sich selbst in den Vordergrund bringen, was er bisher nie getan hat.

Überraschend waren für mich die kleinen Wendungen und Hintergrundgeschichten die Finley's Leben immer wieder streifen. So erhält der Leser nicht nur ein Ausschnit von Finley sondern vom gesamten Bezirk Bellmont, der scheinbar viel mehr zu bieten hat als ein gutes Basketball-Team. Das Ende war dann nochmal das Krönchen oben drauf und hat die Geschichte wunderbar abgerundet.


Fazit:
Auf nur 250 Seiten schafft es Matthew Quick uns eine liebenswerte und herzzerreißende Geschichte zu präsentieren, die einen nicht so schnell los lässt. Erneut ein tolles Werk von Matthew Quick, der es auf wunderbareweise schafft, mich als Leser zu fesseln.