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Leseschneckchen
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NRW

Bewertungen

Insgesamt 318 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2021
Heimweh nach uns
Schreiber, Helen

Heimweh nach uns


sehr gut

Verlier vor lauter Alltag dein großes Glück nicht aus den Augen
Lena ist gestresst. Die Kinder, der Haushalt, ihr Vollzeitjob in leitender Position. Hat sie sich mit der Entscheidung Beruf und Kinder unter einen Hut zu bekommen zu viel zugemutet? Wer möchte sich schon eingestehen, dass alles zusammen nicht zu meistern ist? Lenas Körper aber spricht eine andere Sprache. Ihr Rücken macht ihr immer mehr zu schaffen. Deshalb schenkt ihre Schwester Judith ihr zum Geburtstag einen Yoga Kurs. Auch wenn Lena damit erst überhaupt nichts anfangen kann, beschließt sie, einen Versuch zu starten. Denn nur der Kurs ist eine Möglichkeit die ständigen Rückenschmerzen, die sie immer häufiger plagen, in den Griff zu bekommen. Dass ihr Yogalehrer männlich ist und ihr Einzelstunden verabreicht, damit hatte Lena nicht gerechnet. Trotzdem lässt sie sich darauf ein und spürt direkt nach der ersten Stunde, dass es ihr guttut. Auf die zweite Sitzung freut sie sich bereits bis sie es schließlich kaum erwarten kann, sich diese Auszeit mit Reik zu nehmen. Er gibt ihr ein so gutes Gefühl, doch bedeuten diese innigen Momente nicht auch eine Gefahr?
Wie schon erwartet, bin ich super in das Buch eingestiegen. Ich hatte mich sehr auf diesen Roman gefreut, denn allein der Klappentext klang für mich sehr vielversprechend. Nicht nur der Schreibstil ist angenehm. Ich konnte mich auch direkt in Lena hineinversetzen. Schnell wurde ich von ihrem Alltag, den unerfüllbaren Zielen, Wünschen und Vorstellungen überrannt und konnte gut nachempfinden, wie sie sich gerade fühlt. All die Belastungen, die es ihr unmöglich machten, glücklich zu sein. Ich glaube, man muss nicht vollzeitberufstätig sein, um ihre Stimmung nachzuempfinden. Die meisten Mütter fühlen ganz genauso und können gut verstehen, wie schnell man vor lauter Kinderfürsorge das eigene Leben und die Partnerschaft hintenanstellt. Der Spagat zwischen Familie und Beruf stellt Eltern vor eine Herausforderung. Allerdings muss ich gestehen, dass ich bis zur Mitte des Buches von Lenas dauerhaften Unzufriedenheit und den vielen Schilderungen ihres Alltags, die mir als Mutter nur allzu vertraut vorkamen, fast genervt war. Sie wirkten wie eine Auflistung belastender Aufgaben. Ihre negative Stimmung übertrug sich auf mein Leseempfinden. Oft habe ich mich gefragt, warum sie nur so unglücklich war, wo doch ihr Mann alles daransetzte, sie glücklich zu machen. Um sie zu entlasten nahm er ihr so gut es ging die Arbeit ab. Lenas Mann Malte zeigte sich fast immer von seiner besten Seite. Er war in meinen Augen nicht nur der perfekte Vater, sondern auch ein fürsorglicher Ehemann. Genau das wird auch der Grund sein, warum Lena es in der ersten Hälfte des Buches deutlich schwerer hatte, mein Mitgefühl zu erlangen.
Irgendwann aber tat sich etwas in Lenas Leben. Sie räumte ihren Sehnsüchten etwas mehr Platz ein. Ihre Handlungen und Gedanken wurden tiefgründiger. Sie versank nicht mehr in Selbstmitleid, sondern fand Ideen, reagierte nach Gefühl und nicht nach Plan. Das, was sich zwischen ihr und dem Yogalehrer entwickelte und Gewissensbisse wie Schuldgefühle in ihr auslöste, war deutlich spürbar. Nun fesselten mich ihre Emotionen regelrecht an das Buch.
Lena und Malte zeigen uns in ihrer Geschichte deutlich, wie schnell es geht, sich vor lauter Alltagsbelastung aus den Augen zu verlieren. Mich hat ihre Geschichte berührt, schon allein, weil sie mir so real vorkam. Viele Stellen waren so mitten aus dem Leben gegriffen, dass ich das Gefühl hatte, sie finden in meinem Freundeskreis statt. Ich fand es spannend die Lebensgeschichte dieser Familie ein Stück zu begleiten. In meinen Gedanken hat sich das Buch definitiv festgesetzt, deshalb bekommt es von mir verdiente 4 Sterne.

Bewertung vom 01.02.2021
Das Verschwinden der Erde
Phillips, Julia

Das Verschwinden der Erde


sehr gut

Eine andere Welt, ein anderes Leben – Die Frauenschicksale von Kamtschatka
Als die acht und elf Jahre alten Schwestern Sofija und Aljona von der Halbinsel Kamtschatka verschwinden, spricht die ganze Bevölkerung davon. Die Hinweise reichen nicht aus, um den Entführer zu finden, und alle ausgesandten Suchtrupps bleiben erfolglos. Trotzdem hat sich seit dem Tag des Verschwindens etwas verändert. Die jungen Frauen und Mädchen bleiben zu Hause, niemand möchte seine Kinder verlieren und überhaupt hat der ungelöste Fall einen Schock bei den Einheimischen hinterlassen.
Das Buch ist nicht in Kapitel, sondern in Monate unterteilt. Es startet im August, in dem Monat, in dem die beiden kleinen Mädchen verschwanden. Die simple und geläufige Variante ihres Verschwindens schockte mich. Denn ich konnte nur zu gut erahnen, was als nächstes passierte. Mit dem Verschwinden der Mädchen endeten aber auch die Informationen über die Kinder. Was danach passierte waren entweder Berichterstattungen oder Schicksale der Inselbewohner. Ich tauchte Stück für Stück in das Leben und die Landschaft der russischen Halbinsel ein und lernte über ein Jahr lang, neue Frauenschicksale kennen. In jedem dieser Monate kam eine andere Frau und ihr Umfeld zu Wort. Deutlich wurde in ihren Erzählungen vor allem, wie gering doch ihre Möglichkeiten sind. Die Halbinsel ist praktisch abgeschottet von dem Rest des Landes. Das mangelnde Geld, ihre untergeordnete Rolle als Frau oder aber die begrenzten Mittel und Wege machen es den Frauen von Kamtschatka schwer, ein erfülltes Leben zu führen. Man spürt, dass die Menschen sich von der restlichen Welt ausgeschlossen fühlen. Besonders die jungen Menschen fühlen sich in ihrer Freiheit eingegrenzt. Meist bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich den Lebensgewohnheiten ihrer Heimat anzupassen. Ein geschlossener Kreis, der für sich lebt.
Auf unterschiedliche Weise fließt das Verschwinden der beiden Schwestern in all ihre Geschichten ein. In jedem einzelnen Monatsabschnitt werden die Namen der beiden Mädchen erwähnt. Lange konnte ich mir den Zusammenhang nicht wirklich erklären. Denn erst später traten einige Verbindungen zu den Personen untereinander auf.
Da die Namen aller Bewohner oft schwer zu merken sind, befindet sich zu Beginn des Buches eine Auflistung, in der jede Person mit Familie und Tätigkeit aufgelistet ist. Ich war froh, dass ich mir vor jedem Abschnitt einen neuen Überblick verschaffen konnte. Auch die Karte von Kamtschatka, auf der die gesamte Halbinsel aufgezeichnet war, vermittelte mir einen guten Überblick.
Für mich hatte das Buch eher wenige Thriller Elemente. Es war weder grausig noch schockend, sondern viel mehr dramatisch und sachlich. Emotional konnte mich die Geschichte nicht so sehr berühren, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich fand es spannend und sehr interessant, in die verschiedenen Lebensgeschichten von Kamtschatkas Frauen einzutauchen, doch fehlte mir einfach die Aufregung oder der Nervenkitzel. Auch das Ende hatte ich mir etwas ausführlicher gewünscht. Dennoch möchte ich für die Geschichte in einer mir so fremden wie kontroversen Gegend, die sowohl anziehend wie auch trostlos und rückständig wirkt, gern vier Sterne vergeben.

Bewertung vom 26.01.2021
All das Ungesagte zwischen uns
Hoover, Colleen

All das Ungesagte zwischen uns


ausgezeichnet

Aufwühlend, dramatisch und mit Glücksmomenten
Colleen Hoovers Schreibstil ist so real, dass es mir vorkommt, ein Film liefe vor meinem inneren Auge ab. Dies ist nun mein zweites Buch von ihr und ich erinnere mich daran, dass ich mir bereits bei der ersten Geschichte sehr gut vorstellen konnte, wie diese einmal verfilmt wird. Buch aufschlagen, wohlfühlen und Film ab. Sie vermittelt mir ein unglaublich gutes Gefühl beim Lesen. Obwohl schon auf den ersten hundert Seiten ein großes Unglück geschieht, welches das Leben aller Beteiligten aus den Angeln reißt und das Buch daher eine eher dramatische Stimmung mit sich zieht, konnte ich nicht mit dem Lesen aufhören. Vielmehr habe ich mitgefiebert und wollte unbedingt den Geheimnissen auf die Spur kommen.
Die schönen Momente beziehen sich hauptsächlich auf das junge Glück von Clara und Miller. Die erste große Liebe mit einem derart verständnisvollen Freund zu erleben, ist schon etwas Besonderes. Ein weiterer Punkt, den ich von der Autorin sehr zu schätzen weiß, ist ihr Talent, Traummänner zu erschaffen. In diesem Buch hat sie das gleich zweimal geschafft. Jonah und Miller finden in jeder Situation die richtigen Worte. Manchmal überraschten sie mich sogar mit ihrer geradezu perfekten Reaktion auf gewisse schwierige Situationen, sodass ich sie nur bewundern konnte.
Zwischen den vielen dramatischen Szenen gab es auch Momente, die mich zum Lachen brachten. Millers Großvater und Claras Freundin Lexie hatten in jeder Situation einen lustigen Kommentar parat und lockerten die Stimmung auf.
Mit Morgan muss ich gestehen, hatte ich meine Probleme. Manchmal kam es mir vor, als wäre sie ihr ganzes Leben lang nur mit verschlossenen Augen durch die Welt spaziert. Sie wollte das Offensichtliche nicht sehen, stellte sich ihren Problemen nicht und rannte vor der Wahrheit davon. Ihre Art, Dinge zu verdrängen, nicht zu reden und ständig den Konflikten aus dem Weg zu gehen, konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Zudem hat es mich geärgert, wie sehr sie ihre Teenagertochter einengt. Wie viele Verbote sie ihr auferlegte und jeden einzelnen Schritt von ihr verfolgte. Das hatte für mich nichts mehr mit Mutterliebe zu tun, sondern war einfach zu viel des Guten. Sie engte ihre Tochter so sehr ein, dass diese kaum Platz zum Atmen fand, geschweige denn für Freiheiten. Dass dieses Verhalten bei einem siebzehnjährigen Mädchen nicht stillschweigend hingenommen werden kann, ist klar. Claras Kurzschlussreaktionen und unüberlegte Handlungen darauf entsprachen genau denen eines rebellischen Teenagers.
Trotzdem ist durch Morgans Verhalten die Geschichte nicht schlechter geworden, sondern hat mir jede Menge Stoff zum Nachdenken geliefert. Ich mag es, wenn Ereignisse mich derart mitreißen, dass ich sie nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Allein weil diese Geschichte solche Emotionen in mir weckte, möchte ich hier fünf Sterne vergeben.

Bewertung vom 24.01.2021
SMOKE
Wonda, J. S.

SMOKE


ausgezeichnet

Absoluter Süchtigmacher! Fesselnd, knisternd, heißblütig, rau und mit einem erfrischendem Schuss Humor versehen. Nach dieser Story verlangt man mehr.

Wenn sich Fluchtgedanken und Lust duellieren

Eine mögliche Hinterlassenschaft ihrer Großmutter zieht Cinder in die raue Gegend Montanas. Ihre Freundin Ivy begleitet sie auf der Reise. Doch bereits im ersten Saloon treibt die Eifersucht einen Keil zwischen die beiden Freundinnen und Ivy verschwindet samt Camper. Dummerweise hat sie auch das Handy von Cinder mitgenommen. Also steht Cinder allein vor der Bar, umzingelt von jeder Menge wüster Burschen. Unter ihnen auch der geheimnisvolle Smoke, der Mann, der Cinder zuvor schon durch seine übertriebene Männlichkeit ins Auge gefallen ist und der Grund für Ivys Eifersuchtsszene war. Als er ihr schließlich seine Hilfe anbietet und sie ein Stück mit dem Wagen mitnimmt, ahnt Cinder noch nicht, dass sie sich bereits in den Fängen ihres Entführers befindet.
Wenn ich ein fast 400 Seiten starkes Buch in nur zwei Tagen gelesen habe, dann heißt das schon was. Ich bin in dieses Buch gestartet und konnte vor lauter Spannung nicht mehr aufhören. Sowohl mit dem angenehmen Schreibstil als auch mit den Protagonisten konnte ich mich hervorragend anfreunden. Womit ich nicht unbedingt gerechnet hätte war, dass ich in einer Dark Romance sogar humorvolle Stellen finden kann. Erfreulicherweise gab es davon jede Menge. Jane S. Wonda hat ein Talent, so viele Eigenschaften in ein Buch einfließen zu lassen, dass es zu einem puren Leseerlebnis wird. Die Aufregung vor dem nächsten Zusammentreffen erlaubte es mir nicht, das Buch zur Seite zu legen. Die zu erwartenden Sexszenen waren weder plump noch einfältig, sondern mit so vielen abwechslungsreichen Beschreibungen ausgeschmückt, dass sie nie ihren Reiz verloren. Ich konnte sowohl kribbelnde Momente als auch pure Leidenschaft bis hin zu gefühlvollen Szenen in dieser heißen Story finden. Mit der Selbstverständlichkeit, mit der Smoke Cinder immer wieder an sein Bett fesselte, kettete die Autorin mich an ihr Buch. Der undurchsichtige Smoke strahlte allerdings nicht nur Boshaftigkeit aus, sondern zeigte Seiten an sich, die mir alles andere als gefährlich erschienen und das Gute in ihm erkennen ließen. Diese friedlichen Momente zwischen den beiden, hellten die Story regelrecht auf, legten Gefühl hinein und machten sie harmonisch. Doch auch Cinder hat mit Dämonen zu kämpfen, die starke Bindungsängste in ihr hervorrufen. Sie ist also weder beziehungstauglich noch bereit klein beizugeben. Smokes Annäherungsversuche schreckten sie ab und seine Aggressionen stichelten sie nur an. Das wiederum reizte ihn bis aufs Blut. So entfachte immer wieder ein ordentliches Feuer zwischen den beiden. Nicht selten suchte Cinder die Möglichkeit für eine Flucht aus seinen Fängen. Doch entweder misslungen ihre Versuche oder sie konnte sich selbst nicht lösen. Nicht nur Smoke, sondern auch Cinders eigene Lust machten sie zu seiner Sklavin und zwangen sie dazu, bei ihm zu bleiben. Lediglich der Endspurt der Geschichte hielt einige Szenen bereit, die meinen Wunsch nach düsterer Romanze etwas überreizten. Erst hier kam deutlich zum Ausdruck, welch ein psychisches Wrack sowohl Smoke als auch Cinder ist. Natürlich hatten auch diese Szenen ihre Berechtigung. Nur mit ihnen konnte ein so dramatisches Ende entstehen, welches in mir die Lust weckte, unbedingt weiterlesen zu wollen. Wer also kein Freund von Cliffhangern ist, sollte schon vor Beginn des Lesens für Nachschub sorgen. Für Freunde von Dark Romance Büchern ist dieses Exemplar ein Muss und für jene, die es werden wollen absolut zu empfehlen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2021
Nächstes Jahr am selben Tag
Hoover, Colleen

Nächstes Jahr am selben Tag


ausgezeichnet

Nur die Liebe heilt deine Wunden

Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach meinem ersten Buch von Colleen Hoover bereits zum Fan mutiere, aber dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite absolut an sich gefesselt und süchtig gemacht. Was für eine wahnsinnig tiefe und herzzerreißende Geschichte voller Hoffnung, Schmerz und Liebe. Ich habe mit diesem Buch gerade ein absolut aufwühlendes Leseerlebnis hinter mir. Jeder einzelnen Seite habe ich mit voller Wucht entgegengefiebert. Es fiel mir mehr als schwer, mich von der Geschichte zu lösen und das Buch aus den Händen zu legen. Auch wenn es Storys gibt, die dieser auf den ersten Blick ähneln, kommen sie ihr nur entfernt nah. Die tiefen Gefühle, die zwischen Fallon und Ben entstehen, sind so intensiv wiedergegeben, dass man einfach nicht genug davon bekommen kann.
Die Charaktere sind einzigartig und optimal gewählt. Fallon ist bereits durch ihren Unfall und ihren dadurch entstandenen Makel etwas Besonderes. Ben ist es gerade deshalb, weil er durch seine liebenswerte Art glänzt und weil er Fallon immer wieder aufbaut, wie kein anderer es zu tun vermag. Er gibt ihr das verlorene Selbstvertrauen zurück und bestärkt sie darin, ihre Träume wahrzumachen. Ein Freund, wie ihn sich jedes Mädchen wünscht. Umso unverständlicher war es mir manchmal, wie Fallon es übers Herz bringt, sich von ihm zu lösen und ihn für ein ganzes Jahr zurückzulassen.
Für mich war der Entschluss, den Fallon und Ben an ihrem ersten gemeinsamen Tag treffen, nicht nur eine Entscheidung voller Entbehrungen, sondern auch ein absolutes Risiko. Ich habe so sehr gehofft, dass sie diese Zeit durchstehen werden. Doch ist es nicht gerade in ihrem Alter, indem das Leben auf Hochtouren läuft, verdammt schwer, an einem einzigen Tag festzuhalten? Ein Jahr kann zu einer Ewigkeit werden. Auch dann, wenn die Gefühle zueinander bereits von Anfang an so unglaublich intensiv sind. So fieberte ich immer nur dieser einen Hoffnung entgegen, dass sie es am Ende ihrer Zeit schaffen werden und endlich zueinander finden. Als die Story dann weitere Rätsel und Möglichkeiten bereithielt, die ich unbedingt entschlüsseln musste, überkam mich eine regelrechte Angst, dass das Buch eine Wendung nehmen könnte, die ich so nicht lesen wollte und die diese Geschichte ruinieren könnte. Die Emotionen, die ich während des Lesens dieser Geschichte empfand, kommen denen sehr nah, die mich bei einem Thriller überkommen, der einen vor lauter Spannung kaum atmen lässt. Alle Wendungen in dieser Story sind ideal durchdacht, alles passt perfekt zusammen. Ich konnte als Leser jede einzelne Handlung absolut nachvollziehen. So fiel es mir auch in den traurigen Situationen nicht schwer, die Geschichte zu mögen. Ich kann dieses Buch in den letzten Tagen dieses Jahres noch zu einem weiteren Highlight zählen und bin unglaublich froh, mich auf diese berührende Geschichte eingelassen zu haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2020
Weihnachten in Cornwall (MP3-Download)
Summers, Mila

Weihnachten in Cornwall (MP3-Download)


sehr gut

Diese Rezension bezieht sich auf die Taschenbuchausgabe

Kurzweiliger Ausflug in Cornwalls Weihnachtsparadies

Nachdem Amy von ihrem Chef vorrübergehend beurlaubt wird, weil sie allem Anschein nach als Lektorin versagt hat, setzt sie sich ins Auto und macht sich auf den Weg nach Cornwall zu ihrer Tante. Dort möchte sie ruhige Weihnachtstage verbringen und etwas Abstand zum Job und London finden. Schnell wird deutlich, dass ihr dieses Vorhaben nicht so leicht gelingen wird. Denn bereits am ersten Tag begegnet sie Colin, dem Mann mit den türkisblauen Augen. Schon ihre erste Begegnung hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Selbst nach Tagen mag er Amy nicht mehr so richtig aus dem Kopf gehen. Auch Colin geht es ähnlich. Obwohl das für ihn eigentlich sehr unüblich ist, denn er hat schon lange keiner Frau mehr einen Platz in seinem Herzen eingeräumt. Aber nicht nur Colin allein trägt für ordentlich Wirbel bei. Auch Amys launische Mutter hat sich angekündigt. Gerade jetzt als auch noch der Autor eine Lesung im Ort halten wird, dem Amy ihre Zwangsbeurlaubung zu verdanken hat.

Schon nach wenigen Sätzen ist mir der angenehme Schreibstil der Autorin positiv aufgefallen. Ich konnte ohne jegliche Probleme direkt nach Cornwall abtauchen und die Küstenlandschaft samt kleinem Buchladen genießen. Zudem hat der Roman alles zu bieten, was es zum Wohlfühlen braucht. Denn nicht nur das heimelige Buchparadies von Amys Tante, die atemberaubende Landschaft von Cornwall und die sich anbahnende Liebesgeschichte, sondern auch die vielen Leckereien, die immer wieder zur Sprache kommen, versüßen das Buch. Empfehlen würde ich, die köstlichen Rezepte, die sich am Ende des Buches befinden, schon vor Beginn des Lesens zuzubereiten, damit man sich beim Lesen selbst daran erfreuen kann.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Colins und Amys Perspektive. Was sehr vorteilhaft ist, da man einen ausgiebigen Einblick in die Gefühlswelt beider Protagonisten erhält. Besonders ihre Unsicherheiten bezüglich der Liebe kommen wunderbar zur Geltung.
Gefallen hat mir auch, dass in der Geschichte immer wieder deutlich wird, wie wichtig es ist, Gespräche zu führen und über Gefühle zu sprechen, anstatt vieles totzuschweigen.
Das Buch ist leicht vorhersehbar und tritt nicht unbedingt mit vielen Überraschungen auf. Mir haben ein wenig das Abenteuer und die erhofften knisternden Momente gefehlt. Gerade zum Ende hin wurden gewisse Situationen sogar zu schnell abgehandelt und kamen daher etwas unrealistisch rüber. Der harmonische Schreibstil aber hat mich absolut überzeugt und unheimlich schnell durch das Buch geführt. Die Geschichte vermittelt ein angenehmes, leichtes Gefühl und eignet sich perfekt für entspannte Lesestunden. Für Liebhaber von klassischen Liebesgeschichten mit Wohlfühlcharakter und zum Einstimmen auf die Weihnachtstage ist das Buch also absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 27.12.2020
Die Notwendigkeit von Schnee
Roose, Paula

Die Notwendigkeit von Schnee


ausgezeichnet

Besinnliche Adventsgeschichte mit Tiefgang

Sandra lässt die Trauer um ihre verstorbene Mutter nicht los. Jeder Besuch auf dem Friedhof fällt ihr schwer. Seit vier Jahren ist die Mutter tot. Seitdem hat sich nichts verbessert. Ihr Schmerz um den Verlust ist noch immer unerträglich. Auch der Vater ihrer Kinder hat längst das Weite gesucht und sie mit den zwei Kindern allein gelassen. Man könnte meinen, schlimmer könnte es nicht kommen, doch Sandra wird schnell eines Besseren belehrt. Eines Tages ist ihre Geldbörse verschwunden. All das eisern zusammengesparte Geld, von dem sie eigentlich die Weihnachtsgeschenke für ihre Kinder kaufen wollte, ist verloren. Da hilft nur der goldene Schlüssel zum Glück.
Eine wunderbare Adventsgeschichte mit vierundzwanzig Kapiteln, die der Weihnachtszeit den richtigen Glanz verleiht. Eine Kurzgeschichte, die Geheimnisse, sowie Überraschungen birgt und uns zeigt, was der Glaube an uns selbst und an Gott bewirken kann. Was traurig beginnt, findet ein glückliches Ende. Weil mich dieses kleine Büchlein so sehr gefesselt hat und einfach perfekt in die Weihnachtszeit passt, habe ich es in einem Zuge durchgelesen. Absolut empfehlenswert für alle, die sich das Weihnachtsgefühl herbeisehnen und eine bedeutende, wie wertige Geschichte mit Tiefgang wünschen.

Bewertung vom 21.12.2020
Mami braucht 'nen Drink / Tagebuch einer gestressten Mutter Bd.1
Sims, Gill

Mami braucht 'nen Drink / Tagebuch einer gestressten Mutter Bd.1


ausgezeichnet

Noch ein Gläschen Wein? So spaßig kann‘s als Mami sein!

Ellen ist berufstätig, verheiratet und Mami von zwei Schulkindern. Ihr Tagesablauf ist alles andere als entspannt, denn Arbeit, Haushalt, Kinder, Hund und Mann unter einen Hut zu bekommen ist nicht einfach. Nebenbei noch etwas Zeit für sich oder die Freunde übrig zu machen, stellt sie täglich aufs Neue vor eine Herausforderung. Wenn dann auch noch die Verwandtschaft anrückt, ist das Chaos vorprogrammiert. Wie Ellen ihren Alltag ganz einfach mit einem Gläschen Wein auf humorvolle und äußerst unterhaltsame Weise meistert, zeigt sie uns in diesem Buch.
Es hat nicht mehr als eine Seite gebraucht, um mich zum Lachen zu bringen, denn die gute Ellen ist eine absolut sympathische Person. Im Tagebuchstil lässt sie uns an ihrem Leben teilhaben und berichtet von ihren kleinen und großen Hürden des Alltags. Ich kann nicht zählen, wie viele Szenen mir bekannt vorkamen oder in denen ich mich selbst wiedererkannt habe. Ellens Ironie ist unschlagbar und ihre Sichtweise einfach köstlich. Die Autorin greift perfekt den alltäglichen Wahnsinn einer Mutter auf und lässt diesen auf wunderbar humorvolle Weise auf uns wirken. Ein Buch zum Abschalten und Spaß haben. Ich möchte es jeder Mami ans Herz legen. Denn es ist viel schöner, das Mamileben mit etwas Humor zu betrachten.
Weil dieser Band erst der erste Teil einer Reihe ist, freue ich mich schon riesig auf die beiden Folgebände, die bereits erschienen sind.

Bewertung vom 14.12.2020
Das Wunder von R.
Cavallo, Francesca

Das Wunder von R.


ausgezeichnet

Eine bunte und mit viel Herz erzählte Weihnachtsgeschichte
Eine Stadt Namens R. in der nie etwas Schlimmes passiert, ist von nun an das neue Zuhause von Manuel, Camila, Shonda und ihren beiden Müttern. Im ersten Moment klingt das sehr gut, doch auf den zweiten Blick wirkt die Stadt mit ihren zurückhaltenden Bewohnern etwas seltsam. Die Menschen des Ortes verhalten sich den neuen Bewohnern gegenüber fast abweisend. Die Nachbarin möchte ihre Tür nicht öffnen, der Kellner nimmt, ohne den Mund zu öffnen, ihre Bestellung entgegen und auch sonst gehen die Leute ihnen überall aus dem Weg. Niemand möchte mit den Fremden reden. Einzig die kleine Olivia, die ihnen bereits am Bahnhof begegnete, scheint sich über die Neuankömmlinge zu freuen. Vielleicht kann sie der neuen Familie helfen, das Geheimnis der Stadt R. zu entschlüsseln und eine Erklärung für ihr Verhalten zu finden.
Eine spannende und neuartige Geschichte, die liebevoll und mit viel Herz erzählt wird. Besonders das Thema dieser Geschichte weckte von Anfang an meine Neugierde auf das Buch. Es ist wichtig, dass unsere Kinder eine ungewöhnliche Familienzusammenstellung akzeptieren und diese als normal ansehen. Jeder Mensch hat das Recht auf Liebe. Gerade in der Weihnachtszeit, in der die Familie eng zusammenrückt, die Geselligkeit liebt und den Frieden sucht, ist es wichtig, das Herz für den Gegenüber zu öffnen und sich in Toleranz zu üben. Ich denke diese spannende Weihnachtsgeschichte, mit seinen hübschen und farbenfrohen Zeichnungen, ist genau der richtige Begleiter für die Adventszeit.
Die liebevolle Schreibweise der Autorin hat mich direkt auf den ersten Seiten beeindruckt. Man spürt den innigen Wunsch nach Frieden, den sie sich durch die Veröffentlichung ihrer Geschichte erhofft.
Auch wenn der Preis des kleinen Buches recht hoch ist, findet man ihn in der Qualität wieder. Das Cover ist mit Goldschrift und glänzenden Prägungen versehen und die hübsch illustrierten Seiten aus einem starken, hochwertigen Papier. Der besondere Wert dieses Buches aber steckt vor allem im Inhalt der Geschichte. Sie zeichnet sich durch ihre Andersartigkeit und Magie ab und gibt unseren Kindern eine wichtige Botschaft mit auf den Weg.

Bewertung vom 14.12.2020
Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum
Jänicke, Gerlinde;Fitzek, Sebastian

Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum


ausgezeichnet

Zuckersüße Weihnachtsgeschichte

Wunderbar weihnachtliche Geschichte, die uns wieder einmal auf wunderschöne Weise bestätigt, wie sehr die inneren Werte zählen!
Von allen wird er verspottet, der kleine zierliche Weihnachtsbaum. Am Ende bleibt nur noch er allein auf dem Weihnachtsbaummarkt stehen, weil keiner dem kümmerlichen Baumzwerg ein zu Hause geben mag. Ob er sein Glück noch findet? Das müsst ihr selbst herausfinden.
Dieses Buch verzaubert große wie kleine Herzen durch seine liebevollen bunten Illustrationen sowie seine ergreifende Geschichte. Denn man bekommt sofort Mitleid mit der winzigen Tanne, der von all den anderen Baumriesen nur verspottet wird. Eine wundervolle Geschichte, die uns den zweiten Adventssonntag ungemein versüßt hat. Wer mag, kann sich auf der Homepage von Sebastian Fitzek sogar die passende Malvorlage herunterladen und ausdrucken.