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chuckipop
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Bünde

Bewertungen

Insgesamt 322 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2021
Epiphanie (eBook, ePUB)
Siemer, Nicole

Epiphanie (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Psycho-Horror vom Feinsten - Eddie und der Unheimliche Mann

Meine Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch!

"Epiphanie" von Nicole Siemer ist als Taschenbuch mit 216 Seiten im Dezember 2020 veröffentlicht worden.

Zur Handlung: Der forensische Psychologe Dr. Phillip Meiners wird ins Gefängnis bestellt, um zu beurteilen, ob Eddie Quinn, der mehrerer Morde verdächtigt wird, schuldfähig ist.

Eddie beteuert seine Unschuld und erwähnt immer wieder den "Unheimlichen Mann". Er beginnt, Meiners seine Geschichte zu erzählen, allerdings nicht ohne die Warnung, dass der Unheimliche Mann seine Aufmerksamkeit auf ihn lenken wird - und er ist mordlüstern, wenn sich jemand zwischen Eddie und ihn drängen will...!

Nicole Siemer hat hier einen weiteren Grubingen-Roman vorgelegt (auch "Akuma" spielt bereits in dieser unheimlichen kleinen Stadt irgendwo in Deutschland, die auf keiner Karte zu finden ist...), der sich sehen (besser lesen;) lassen kann.
Der Schreibstil der Autorin lässt den Leser sich gruseln, an sich zweifeln , sich verstohlen umblicken und vor allem das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

"Sieh, was Du getan hast, Eddie!"...Der Plot bewegt sich irgendwo zwischen Schuld, Angst und Wahnsinn, und Eddie ist eigentlich ein ganz sympathischer Kerl, der eine Menge Pech hatte im Leben. Immer hat er versucht, alles richtig zu machen, und doch lief es immer schlecht für ihn!

Auch Meiners ist ein an sich sympathischer Charakter, aber er hat an sich schon eine Menge Aggressionen in sich, die sich regelmäßig auch nach außen kämpfen und ein probelmatisches Privatleben. Kann der Unheimliche Mann schließlich auch ihm etwas anheben??!

Klasse Story, ein echter Pageturner, der sich zu lesen lohnt!!

Bewertung vom 27.01.2021
Tief im Keller (eBook, ePUB)
Saunter, Mick

Tief im Keller (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fesselnder Krimi mit supertollem Ermittler und tiefen menschlichen Abgründen

Meine Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch!

"Tief im Keller" von Mick Saunter ist im Dezember als Taschenbuch mit 428 Seiten im Empire Verlag erschienen.

Nach einem Prolog, der 1945 spielt und einem etwas verwirrenden Einstieg (der später, wenn man den Kontext kennt, so perfekt passt...) fängt das Buch an, den Leser zu fesseln und ganz tief mit in die Handlung zu ziehen, so dass man es einfach kaum noch aus der Hand legen kann!

Nach einem Leichenfund und mehreren vermissten Personen müssen Major Manner und sein Team ermitteln. Die Spuren führen die Polizei in eine Behinderteneinrichtung und bald wird auch die Kripo aus Deutschland mit einbezogen. EIn SM-Video führt die Beamten auf einen richtigen Pfad und tief hinein in menschliche Abgründe und ganz abscheuliche Verbrechen!

Hauptprotagonist ist Major Konstantin Manner vom LKA Salzburg, ein wahnsinnig sympathischer Ermittler mit allzu menschlichen Ecken und Kanten. Über ihn erfahren wir sehr viel, da das Ermitteln in einer Einrichtung mit behinderten Menschen eine ganz tief verborgene Saite in ihm zum Klingen bringt - er entwickelt sich im Verlauf des Buches sehr viel weiter und findet Dinge auch über sich selbst heraus,, die lange im Verborgenen geschlummert haben.

Manners Team, das im Wesentlichen aus Christian und Eva besteht (Frau Dr. Mummenbrauer, Entschuldigung;) sowie ihrer aller griesgrämigem Chef , ist clever und engangiert und es macht richtig Spaß, den erfolgreichen Fortgang ihrer Arbeit mitzuerleben. Dadurch, dass auch die deutsche Kripo mit ins Spiel kommt, wird es nicht einfacher und irgendwie hat da jemand etwas zu verbergen - nur wer und wieso?!

Mick Saunters Schreibstil ist sehr detailliert und bildhaft, es entsteht eine atmosphärisch dichte Handlung und gerade bei der Figur Manner merkt man, dass da des Autoren Herzblut drinsteckt! Die Charaktere sind so sorgfältig ausgearbeitet und beschrieben, dass man jeden einzelnen gut vor Augen hat, noch dazu gibt es anfangs ein Personenverzeichnis, das es dem Leser einfacher macht.

Auch die Menschen in der Behinderteneinrichtung kommen absolut authentisch herüber und sind herrlich individuell, außerdem wird dem Leser nähergebracht, dass Berührungsängste schnell überwunden werden können und Erlebnisse mit "andersartigen", behinderten Menschen wunderbare und wichtige Erfahrungen sind.

Nicht nur die Ermittlungen kommen voran, auch die Protagonisten entwickeln sich stetig weiter und an Humor fehlt es auch nicht! Ich sage nur: Duschszene, großartig!

Ein packender, außergewöhnlicher Krimi, der mich gar nicht mehr losgelassen hat - absolut lesenswert!

Bewertung vom 26.01.2021
Die verratene Generation
Hardinghaus, Christian

Die verratene Generation


ausgezeichnet

Ein erschütterndes und bewegendes Zeitzeugnis über die Frauen im zweiten Weltkrieg...

"Die verratene Generation" von Christian Hardinghaus ist als Hardcover mit 336 Seiten im Oktober 2020 bei Europa Verlage erschienen.

Der Historiker Christian Hardinghaus hat hierfür Gespräche mit einigen Zeitzeuginnen geführt und die erlebten Geschichten von 13 Frauen wiedergegeben. Außerdem wird in diversen Passagen des Buches über Themen wie Vertreibung und Flächenbombardements berichtet bzw. erwägt, wie diese bewertet werden in der heutigen Gesellschaft und welche anderen Betrachtungsweisen möglich sind. Das Ganze ist sehr informativ und hochinteressant, ohne zu bewerten.

Insbesondere die Berichte der Zeitzeuginnen sind sehr bewegend und haben mich zumeist sehr erschüttert. Der Autor hat mit den einzelnen Zeitzeuginnen gesprochen und ihre Geschichten so wie sie sind wiedergegeben, ohne sie in irgendeiner Weise reißerisch aufzuarbeiten oder zu verschnörkeln. Und gerade das, die Erzählweise dieser Frauen, die natürlich eine gewisse Distanz zum Erlebten aufgebaut haben (wegen der langen Zeitspanne, in erster Linie aber natürlich, um selbst damit fertigzuwerden) und darum oft eher pragmatisch herüberkommen, macht es in meinen Augen so schlimm.

Der Leser erfährt von den Vertreibungen der Frauen aus dem Osten, den Vergewaltigungen, der ständigen Angst. Vom ständigen Abtauchen in die Luftschutzbunker, dem Gefühl, wenn der eigene Strassenzug in Schutt und Asche liegt, dem Ausgebombtsein usw.

Das Buch ist wirklich sehr gut zu lesen, interessant und vor allem unheimlich wichtig. Für mich war es zugleich ein Buch, das ich immer nur häppchenweise lesen konnte, da ich das Gelesene erst "verdauen" musste. Definitiv keine Lektüre zum schnellen Vergnügen, sondern ein beschäftigendes und nachhallendes Werk.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.01.2021
Der Tod kommt auf Bestellung
Scherf, H.C.

Der Tod kommt auf Bestellung


ausgezeichnet

Ein hochbrisanter Fall für Gordon Rabe - mega spannend!

"DER TOD KOMMT AUF BESTELLUNG: Gordon Rabes fünfter Fall" von H.C. Scherf ist im Dezember 2020 erschienen.

Es handelt sich zwar (wie der Titel ja bereits sagt) um den fünften Fall für den Ermittler Gordon Rabe und sein Team, allerdings kann man ihn unabhängig und ohne Vorkenntnis der anderen Bände lesen ohne das Gefühl, dass Informationen fehlen.

Diesmal geht es um ein hochbrisantes Thema: den Handel mit menschlichen Organen. Nach einem Leichenfund bekommen Hauptkommissar Gordon Rabe und sein Team alle Hände voll zu tun, und die Spuren führen schon bald in das Milieu skrupelloser Organhändler, die vor nichts zurückschrecken.

Außerdem wird es sehr persönlich für Gordon Rabe, denn die Russenmafia hat noch eine Rechnung mit ihm offen - er und seine Familie bekommen Drohbriefe, und mit den Gegner ist definitiv nicht zu spaßen!

Der Schreibstil von H.C. Scherf ist wieder einmal großartig, fesselnd von Beginn an. Der Autor schreibt unverblümt, bildreich, es ist teilweise recht brutal und blutig, aber an diesen Stellen dann nicht zu detailliert. Die Charaktere sind sehr gut ausgedacht und werden dem Leser sehr nahe gebracht, wodurch die Protagonisten sehr authentisch herüberkommen.

Die Thematik wurde offensichtlich ausführlich und gründlich recherchiert und so bekommt man interessante und spannende Einblicke in die kriminellen Machenschaften organisierter Banden.

Wer Gordon Rabe schon kennt, der bewundert hier sicherlich seine Stärke, die noch mehr als üblich gefordert ist, und fiebert permanent mit ihm mit. Wer ihn noch nicht kannte, wird ihn nun garantiert auch sehr mögen!

Gordon Rabes fünfter Fall hat mir einige spannende Lesestunden beschert und ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen :o)

Bewertung vom 13.01.2021
Der Mädchenwald
Lloyd, Sam

Der Mädchenwald


ausgezeichnet

Großartiger Thriller, fesselnd, verstörend und blutig

"Der Mädchenwald" von Sam Lloyd ist im Dezember 2020 als Taschenbuch mit 448 Seiten beim Rowohlt Verlag erschienen.

Es handelt sich um das Debüt des Autors, das in meinen Augen sehr außergewöhnlich und einfach großartig gelungen ist.

Elissa, ein 13-ähriges Mädchen, wird in der Pause vom Parkplatz eines Hotels entführt, wo sie gerade an einem Schachturnier teilnahm. Sie wacht irgendwann in einem stockfinsteren Verlies auf und kann sich nur erinnern, in einen alten weißen Lieferwagen mit einem "Chillax"-Aufkleber an der Stoßstange geworfen zu sein...

Da sie, auch durch ihr Schachspiel, trotz ihres jugendlichen Alters in der Lage ist, clever und rational zu denken, sondiert sie ihre Lage und teilt sich ihren dunklen Keller, in dem sie u.a. wenigstens Kerzen und Streichhölzer findet, in ein virtuelles Schachbrett ein und beginnt zu analysieren.

Dann bekommt sie plötzlich Besuch (zusätzlich zu dem ihres Entführers, den sie nur den "Ghul" nennt), und zwar von Elijah, einem 12-Jährigen, der etwas sonderbar, aber nichtsdestotrotz schlau und etwas verschlagen ist. Er kennt kein Internet und weiß, dass es nicht richtig ist, dass Elissa hier festgehalten wird -- aber helfen will er ihr irgendwie auch nicht...

Elissa versucht, ihn zu maipulieren und so etwas über ihren Aufenthaltsort usw. herauszubekommen, aber Elijah erkennt das und kontert geschickt...

Es beginnt ein Martyrium für das Mädchen, das den Leser tief in menschliche Abgründe blicken lässt. Ist es wirklich gut, dass sie immer mehr erfährt über den Mädchenwald oder macht das ihre Lage nur noch auswegloser?

Der Autor schafft es, eine düstere, beklemmende Atmosphäre zu erzeugen sowie eine stetige Steigerung der Spannung. Sein Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut, bereits nach den ersten Seiten war ich völlig ins Geschehen eingetaucht und konnte mich definitiv bis zum Ende nicht wieder losreißen!

Es gibt drei Erzählperspektiven und unterschiedliche Zeitebenen, die nicht immer chronologisch verlaufen, so dass man schon sehr aufpassen muss, um sich nicht vollends aufs Glatteis führen zu lassen.

Die Charaktere sind sehr speziell, Elissa ist ein sympathisches, cleveres Mädchen, dem man nichts mehr wünscht, als dass sie heil wieder nach Hause zu ihrer Mum kommt. Elijah ist vielschichtig, sonderbar und bleibt über weite Teile des Thrillers etwas vage. Auch seine Familie wird etwas verschwommen dargestellt, jedenfalls scheinen sie absolute Einsiedler zu sein - ich wusste nicht so recht, ob Elijah mir leid tut oder ich ihm Ablehnung entgegenbringe. Dann ist da noch die Leiterin der Ermittlungen, DI Mairead McCullaugh, die zwar engagiert mit der Suche nach Elissa beschäftigt ist, aber sehr vorherrschende private Probleme hat, die leider zu sehr im Vordergrund stehen und mich dazu gebracht haben, die Polizistin als eher nervig zu empfinden.

Die Handlung ist teils verstörend, recht blutig und alles andere als rational. Durch die ungewöhnlichen Twists weiß der Leser bisweilen nicht, was real ist und was sich nur in den Köpfen der Protagonisten abspielt. Man hat immer mal wieder eine Vermutung, wer der / die Entführer ist, aber jedesmal gibt es eine neue, überraschende Wendung, die plausibel macht, warum man doch schon wieder falsch lag...

Auch wenn ich am Ende gern mehr über den / die Entführer und ihre Beweggründe erfahren hätte (keine Angst, die Handlung ist abgeschlossen und es bleiben keine entscheidenden Fragen offen), ist "Der Mädchenwald" für mich ein mega Thriller-Highlight und ich warte gespannt auf das nächste Buch von Sam Lloyd!!

Bewertung vom 08.01.2021
Todessamen (eBook, ePUB)
Siemer, Nicole

Todessamen (eBook, ePUB)


sehr gut

Jessie und Sam im magischen Wunderland - ein düsteres Fantasy-Märchen

- Meine Rezensoin bezieht sich auf die Taschenbuchausgabe von Dezember 2020 -

"Todessamen" von Nicole Siemer ist ein düster angehauchter Fantasyroman, der in Grubingen spielt, einem kleinen Ort, der auf keiner Karte zu finden ist...

Hauptprotagonistin ist Jessie, die seit ihrer Geburt in Grubingen lebt und Vollwaise ist. Den Tod ihrer Eltern hat sie nie verkraftet, und die einzig greifbare Erinnerung, die sie tröstet, ist eine alte Ausgabe von "Alice im Wunderland", das sie von ihren Eltern geschenkt bekam - damals.

Jessie ist recht einsam, ihre einzige Freundin Jenny ist missgünstig und oft ätzend und keine echte Freundin...so flüchtet sich Jessie, die eine sehr rege Fantasie besitzt, in ihre eigene Welt und zu ihrem imaginären Freund Sam - und eines Tages steht er am Waldrand des Grubingers Forsts, ganz real, und bittet Jessie, ihm zu folgen...so beginnt der erste spannende Ausflug in eine andere Welt...traumhaft und idyllisch, aber der Schein trügt...

Die Autorin Nicole Siemer hat einen wahnsinnig bildhaften, kreativen Schreibstil, ihre Fantasie finde ich absolut faszinierend!

Die Handlung ist spannend und ideenreich, bisweilen gibt es auch kleine Abstecher zu Heinrich ins 14. Jahrhundert, dort geht es äußerst blutig und gruselig zu...die detaillierten Szenen von Heinrichs "Experimenten" waren schon heftig, aber ich mag es blutig ;)

Die Kombination aus düsterer, blutiger Fantasy und Geschichte über Freundschaft und (Un-)Menschlichkeit finde ich sehr gelungen!

Die Hauptfiguren Jessie unnd Sam finde ich sehr gelungen und sympathisch, auch Jenny kommt gut herüber, man mag sie einfach nicht...

Meine Lieblingsprotagonistin ist die Strassenkatze Cheshire, die sich unauffällig überall bewegt und eine geheimnisvolle Rolle spielt...ist sie die, die sie zu sein scheint?

Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht und ich mag an "Todessamen" vor allem die Ideenvielfalt. Was mich ein wenig gestört hat in meinem Lesefluss war die Ähnlichkeit der Namen "Jessie" und "Jenny"...

Bewertung vom 21.12.2020
CO2 - Welt ohne Morgen
Roth, Tom

CO2 - Welt ohne Morgen


ausgezeichnet

Superspannender Thriller mit hochbrisantem Thema

"CO2 - Welt ohne Morgen" von Tom Roth ist als Paperback mit 528 Seiten im Dezember 2020 bei Lübbe erschienen.

Es geht hier um einschneidende, dringend notwendige Maßnahmen, die eine Gruppe von Klimaschützern fordert und mit einer äußerst drastischen Methode durchzusetzen gedenkt - 12 Jugendliche aus 12 unterschiedlichen Ländern, die sich in einem Klima-Camp in Australien befinden, werden entführt.
Und wenn sich die Politik nicht auf die Umsetzung der geforderten Maßnahmen einlässt, drohen die Entführer, ein Kind vor laufender Kamera zu ermorden. Und danach jede Woche ein weiteres...

Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, der vom Autor sehr spannend beschrieben wird, an unterschiedlichen Orten in der ganzen Welt spielt und aus diversen Blickwinkeln erzählt wird.
Das Thema ist absolut brisant und wird sehr authentisch herübergebracht

Es gibt Kapitel über die Ermittlungen der Polizei, welche über Herangehensweise der Politik, andere über die entführten Jugendlichen.
Was die ganze Handlung in meinen Augen sehr persönlich macht, ist ein Handlungsstrang, der von der Suche Hannah (und dem Rest der Gruppe), dem möglichen zweiten Opfer der "Klima-Killer", durch ihe verzweifelte Mutter Caro und ihren Onkel Marc berichtet. Desweiteren gibt es regelmässig Einblicke in das Jahr 2041, aber dazu verrate ich jetzt nicht mehr...

Von Anfang an ist das Buch dadurch sehr abwechslungsreich, der Schreibstil ist klasse und die Handlung total spannend und steigert sich stetig .
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe permanent mitgefiebert, ob es klappt, dass alle an einem Strang ziehen und die Ermordung der Kinder verhindern - oder die Entführer rechtzeitig dingfest gemacht werden können...

Das Ende ist dann echt überraschend und lässt keine Fragen offen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass Tom Roth zum Schluß alle losen Fäden clever und schlüssig zusammenführt und natürlich, dass der Leser hier eine wichtige Botschaft zum Klimaschutz erhält, die aber überhaupt nicht mit erhobenem Zeigefinger, trotzdem eindringlich vermittelt wird.

Tom Roth ist übrigens das Pseudonym eines bekannten deutschen Thrillerautors, das Geheimnis um seine wahre Identität wird allerdings noch nicht gelüftet... ;o)

Bewertung vom 17.12.2020
Tiefenzone
Schulte, Andreas J.

Tiefenzone


ausgezeichnet

Ein spannender, atmosphärischer Thriller in klirrender Kälte

"Tiefenzone" von Andreas J. Schulte ist als Taschenbuch mit 304 Seiten im Oktober 2020 bei Emons erschienen.

Das Cover sticht farblich schon mal sehr positiv ins Auge und der Klappentext macht neugierig.

Die Wissenschaftsjournalistin Julia Kern wird zusammen mit Kollegen aus aller Welt zur Forschungsstation Terra Nova II in die Antarktis eingeladen. Vor Ort soll eine spektakuläre Neuigkeit verkündet werden - allerdings wird, bevor dies geschehen kann, die Terra Nova II von Terroristen überfallen. Nun bleibt Julia nur die Flucht...

Der Autor hat einen wunderbaren Schreibstil, der zugleich kontinuierlich eine leise Spannung aufbaut und so atmosphärisch dicht ist, dass man die Kälte und die Weite des ewigen Eises förmlich zu spüren glaubt...Auch die wissenschaftlichen Elemente des Thrillers waren spannend beschrieben und scheinen gut und fundiert recherchiert.

Die Charaktere, insbesondere die Hauptprotagonistin Julia, sind detailliert ausgearbeitet und Julia macht innerhalb der Expedition eine persönliche Entwicklung durch, von der eher schüchternen jungen Frau zur selbstbewussten, sich durchsetzenden Journalistin. Dadurch wirkt sie sehr authentisch, aber auch die anderen Figuren kommen glaubwürdig herüber und auch Julias Kollege George war mir sehr sympathisch.

Wer Thriller mag, die nicht so arg blutig sind, einem aber von hinten aus dem Nacken eine leise, sich stetig erweiternde Gänsehaut über den Körper schicken, wird "Tiefenzone" garantiert super finden!

Bewertung vom 10.12.2020
Mörder Quoten
Lukas, Leo

Mörder Quoten


sehr gut

Mord im Wiener Glücksspielmilieu mit Charme und Humor

"Mörder Quoten" von Leo Lukas ist im Oktober 2020 als Tachenbuch mit 224 Seiten beim Carl Ueberreuter Verlag erschienen.

Was macht der Auftragskiller, wenn jemand ihm zuvorgekommen ist? Er sucht den Mörder, der ihm den Job wegnahm, höchstpersönlich selbst - immerhin hat er seinen Ruf zu wahren. Zusammen mit einem Schauspielerder eher unfreiwillig mit im Boot ist, gilt es, den Mörder zu finden und zugleich nicht der Polizei ins Auge zu fallen...

Der Autor Leo Lukas hat einen sehr detailreichen Schreibstil, der mit ganz viel Lokalkolorit, Wiener Charme und einem besonderen Humor gespickt ist. Besonders die beiden Hauptfiguren Bravo und Pez wirken sehr authentisch, ebenso wie die Schauplätze und die Hintergrundinfos zur Glücksspielszene, das ist wohl sehr sorgfältig recherchiert.

Die Idee der außergewöhnlichen Ermittler, ein Wettbüro zu eröffnen, um die richtige Klientel kennenzulernen, fand ich absolut großartig :)

Auch sonst hat das Lesen eine Menge Spaß gemacht, die Portion Humor und Ironie war genau richtig, nicht übertrieben.

Zum Ende hin wurde es dann sehr actionreich und die Auflösung kam durchaus überraschend. Allerdings ging das dann plötzlich ziemlich holterdipolter und kam damit etwas zu vollgepackt einher.

Insgesamt ein super Buch mit einer guten Mischung der bereits genannten Komponenten!

Bewertung vom 07.12.2020
Artiges Mädchen: Thriller
Shepherd, Catherine

Artiges Mädchen: Thriller


ausgezeichnet

Artiges Mädchen - wieder ein Thriller der Extraklasse von Catherine Shepherd!

"Artiges Mädchen" von Catherine Shepherd ist als Taschenbuch mit 336 Seiten im Oktober 2020 im Kafel Verlag erschienen.

Es handelt sich um den fünften Teil der Reihe um Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler , den man problemlos lesen kann, ohne die Vorgängerbände zu kennen.

Auf einem Spielplatz wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, sorgfältig drapiert, zurechtgemacht wie ein Schulmädchen und das Herz von einem Pfeil durchbohrt. Allerdings fehlt das Blut.

Noch bevor Julia Schwarz recht loslegen kann, gibt es für Florian Kessler auf einem benachbarten Spielplatz bereits die nächste Tote...

Es gibt viel zu tun für die Ermittler, und nachdem Julia Schwarz schnell eine Gemeinsamkeit zwischen den Opfern gefunden hat, wird schnell klar, dass Eile geboten ist, denn der Täter wird erneut töten!!

WIe von Catherine Shepherd gewohnt ist der Schreibstil der Autorin auch in diesem Band einfach klasse, total spannend und sogartig mitreißend, so dass der Leser direkt mitten in der Handlung ist und den Thriller kaum noch aus der Hand legen kann...

Julia Schwarz und Florian Kessler mag ich beide sehr, sie sind kompetent und sympathisch und setzen alles daran ihre Fälle schnell und menschlich zu lösen.

Besonders gut gefällt es mir , die Weiterentwicklung der Charaktere mitzuerleben, beruflich und auch privat. Ich kenne das Team schon aus vorherigen Teilen und je besser man sie kennt, desto authentischer und vertrauter kommen sie herüber.

Die Spannung hat sich während des Lesens kontinuierlich gesteigert, es gab einige Überraschungen und bis zum Schluß war nicht vorhersehbar, wer der Täter war...ich habe permanent mitgerätselt und bin diverse Male auf dem Holzweg gelandet...

Ein Thriller der Extraklasse, unbedingt empfehlenswert!!