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Benutzername: 
Magda
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 240 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2023
Kinder des Aufbruchs
Winter, Claire

Kinder des Aufbruchs


ausgezeichnet

Es handelt sich um die Fortsetzung von „Kinder ihrer Zeit“, der Geschichte der Zwillingsschwestern Alice und Emma, die auf ihrer Flucht aus Ostpreußen getrennt wurden. Emma lebt in West-Berlin, während Alice von dem russischen Offizier Sergej aus einem brennenden Haus gerettet und in ein Waisenhaus in Brandenburg gebracht wurde. Im August 1961, am Tag des Mauerbaus, gelingt Alice mit ihrer Tochter Lisa die Flucht aus der DDR.
„Kinder des Aufbruchs“ beginnt sechs Jahre später, im Jahre 1967. Alice arbeitet als Journalistin und berichtet über die Studentenunruhen und Proteste anlässlich des Staatsbesuchs des persischen Schahs. Die Polizei geht brutal gegen die Demonstranten vor, und Alice begegnet einem jungen Mann, der ihr bekannt vorkommt. Es ist Fritz, der wegen Alice‘ Verrat in der DDR im Gefängnis war. Die BRD hat ihn freigekauft, nun wird aber seine Schwester Lore von der Stasi drangsaliert. Fritz bittet Alice, Lore bei der Flucht in den Westen zu helfen. Widerwillig erklärt Alice sich dazu bereit und nimmt Kontakt zu einer Gruppe von Studenten auf, die als Fluchthelfer agieren und über einen unterirdischen Tunnel Ostberliner Studenten in den Westen schleusen.
Emma arbeitet als Dolmetscherin und lernt bei einem Auftrag in einem Waisenhaus den 11jährigen Luca kennen, den sie schnell in ihr Herz schließt.
Auch in diesem Roman erweckt Claire Winter dank hervorragender Recherche und dem bildhaften und emotionalen Schreibstil Zeitgeschichte zum Leben und verbindet geschickt Wahrheit und Fiktion. Alice berichtet als Journalistin vom Tod Benno Ohnesorgs, ist bei dem Anschlag auf Rudi Dutschke dabei und erfährt von Fritz vom Gefangenenaustausch zwischen der BRD und der DDR. Sie agiert als Fluchthelferin und gerät zwischen die Fronten der Geheimdienste.
Ein Pageturner, den ich kaum der Hand legen konnte, zumal viele Kapitel mit einem Cliffhanger enden, und ich unbedingt wissen wollte, wie es mit den beiden Schwestern weitergeht. Auch dieses Buch von Claire Winter war ein Highlight für mich, und ich empfehle es allen, die gern historische Romane lesen.

Bewertung vom 15.03.2023
Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11
Läckberg, Camilla

Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11


ausgezeichnet

Vier Jahre nach „Die Eishexe“ ist Ende Dezember 2022 nun endlich Teil 11 der Reihe um die Schriftstellerin Erika Falck und ihre Familie erschienen.
Erika und Patrik sind einer Goldenen Hochzeit eingeladen. Während der Feier wird in einer nahegelegenen Galerie der berühmte Fotograf Rolf Stenklo ermordet. Einen Tag später passieren drei weitere Morde – viel zu tun für das Ermittlerteam um Patrik, Gösta, Martin, Paula und Bertil.
Erika erfährt auf der Feier von dem ungeklärten Mord an der Transfrau Lola und ihrer kleinen Tochter. Lola hatte 1980 in einer hippen Bar gearbeitet und war Teil einer Clique, zu der neben Henning und Elisabeth auch der Fotograf Rolf und seine damalige Frau gehörten. Lola und ihre Tochter sind 1980 in ihrer Wohnung umgekommen, die Polizei hat sehr nachlässig bis gar nicht ermittelt, was Erika auf Transphobie und die damalige negative Einstellung zur LSBTIQ-Community zurückführt. Rolf war dabei, eine Ausstellung vorzubereiten, die in seine Vergangenheit führt, deren Teil Lola war.
Während Patrik und sein Team in Fjällbacka bzw. auf der Insel, auf der der dreifache Mord geschehen ist, ermitteln, fährt Erika nach Stockholm und sammelt Informationen über Lola.
In „Kuckuckskinder“ hat mir die Nebenhandlung um das Leben von Erika, Patrik, Martin und Bertil besser gefallen als die Mordermittlung an sich. Die Verdächtigen waren alle unsympathisch und schon bald war für mich ersichtlich, wer die Morde begangen hatte. Die Motive und der Ablauf des Mordabends in Lolas Wohnung waren mir zu konstruiert und unrealistisch. Auch wenn „Kuckuckskinder“ in meinen Augen nicht der beste Teil der Reihe war, werde ich Erika und Patrik treu bleiben und freue mich schon auf Teil 12.

Bewertung vom 12.03.2023
Hinter dem falschen Glanz / Schloss Liebenberg Bd.2
Caspian, Hanna

Hinter dem falschen Glanz / Schloss Liebenberg Bd.2


ausgezeichnet

1907 auf Schloss Liebenberg in Brandenburg. Der Schlossherr Fürst zu Eulenburg wird wegen des Verstoßes gegen Paragraph 175 angeklagt, es kommt zum Prozess.
Die Eulenburg-Affäre wird aus der Perspektive der Dienstboten dargestellt. Adelheid Schaaf, die sich mit Fleiß und harter Arbeit zum Hausmädchen hochgearbeitet hatte, nimmt ihr hartes Leben auf der untersten Stufe der Hierarchie nicht länger als gottgegeben hin. Überraschend tut sich eine Geldquelle auf, und Adelheid greift trotz schlechten Gewissens zu. Für das Wohlergehen ihrer Familie ist ihr (fast) jedes Mittel recht. Gemeinsam mit dem Stubenmädchen Hedda Pietsch und dem Ersten Diener Viktor Novak wollen sie sich gegen die Schikanen des Butlers Oswald Opitz wehren.
Constanze Maiwald, die frühere Gouvernante der Komtessen, lebt jetzt als Gesellschafterin einer wohlhabenden älteren Dame in Berlin. Ihre neue Arbeitgeberin Ruth Maiwald ist mit dem Journalisten Maximilian Harden befreundet, der die Schmutzkampagne gegen Fürst zu Eulenburg angezettelt hatte. Über ihren Kontakt zu Hedda versorgt Constanze den Journalisten mit Informationen zum Geschehen im Schloss.
Hedda lernt Arthur kennen, der Kammerdiener in Berlin ist. Arthur ist Mitglied der Sozialistischen Partei, die für bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung für Dienstboten kämpft.
Vom Teil 2 der Schloss-Liebenberg-Reihe bin ich genauso begeistert wie vom ersten Teil. Mit ihren bildhaften, authentischen und detailgetreuen Beschreibungen hat Hanna Caspian es wieder verstanden, mich ins Jahr 1907 ins Schloss Liebenberg zu katapultieren. Ich habe mit Adelheid, Hedda und Viktor gelitten, und Opitz vom ganzen Herzen gehasst. Ich bin sehr gespannt, wie es mit den dreien weitergeht, und ob Adelheid und Viktor im Schloss bleiben werden. Bis zum Herbst muss ich mich noch gedulden, dann erscheint der letzte Teil der Trilogie.

Bewertung vom 09.03.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


ausgezeichnet

Andreas ist Partner in einer renommierten Anwaltskanzlei und hat seinen jungen Kollegen Daniel und dessen Freundin Tanja zu einem Segeltörn in den schwedischen Schären eingeladen. Seine Frau Caroline ist auch dabei, der Segeltörn ist Andreas‘ letzter Versuch, seine Ehe zu retten.
Die recht kurzen Kapitel sind jeweils aus der Sicht eines der Crewmitglieder geschrieben, nur an den Gedankengängen des Skippers Eric lässt uns die Autorin nicht teilhaben, so dass dieser bis zum Schluss geheimnisumwittert bleibt.
Kristina Hauff beschreibt sehr authentisch die Enge auf dem Boot, die mangelnde Privatsphäre und die seltsame Atmosphäre. Andreas, der selbstbewusste, arrogante Karriereanwalt, meint, über alle an Bord, insbesondere den Skipper, den er ja schließlich bezahlt, bestimmen zu können. Caroline ist von ihrem Mann genervt, seit Jahren leben sie zwar im gleichen Haus, aber jeder führt sein eigenes Leben. Daniel, dessen Karriere an einem Wendepunkt steht, bemüht sich redlich, es Andreas immer recht zu machen. Die einzige Person an Bord, die mir wirklich sympathisch war, ist Daniels Freundin Tanja. Sie tut alles, um den Urlaub, den sie Daniel zuliebe angetreten hat zu genießen, bis sie nicht mehr kann, und nur noch das Schiff verlassen und nach Hause zurückkehren will.
Es ist kein Thriller, wie ich zuerst dachte, sondern ein Roman, in dem es in erster Linie um Beziehungsprobleme geht. In der Mitte ist es etwas langatmig, zum Ende hin wird es aber sehr spannend, bis der Segeltörn ein dramatisches Ende nimmt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle, die sich für Psychologie und/oder Segeln interessieren. Das Segeln an sich wird sehr detailgetreu beschrieben, ich habe mich gewundert, dass auch die, die noch nie segeln waren, ihre Aufgaben an Bord direkt gut gemeistert haben.

Bewertung vom 02.03.2023
Das Lachen der Pinguine
Meran, Arabella

Das Lachen der Pinguine


ausgezeichnet

Nicht zuletzt aufgrund des wunderschönen Covers bin ich auf den Debütroman von Arabella Meran gestoßen. Wow, was für eine wunderschöne Geschichte!
1931: Die 25jährige Dänin Caroline arbeitet als Sekretärin für die Reederei ihres Onkels in Frederikshavn. Sie ist das 13. von 16 Kindern. Der gutaussehende Kapitän Klarius Mikkelsen, der 20 Jahre älter als sie ist, wirbt um Caroline und nimmt sie mit nach Norwegen. Mit der strengen Schwiegermutter Nora wird sie nie wirklich warm, aber sie freundet sich mit Ingrid an, der Ehefrau des Reeders Lars Christensen. Diese erzählt ihr von ihrer Reise in die Antarktis, und Caroline schafft es, ihren Mann davon zu überzeugen, sie auf seine nächste große Walfangreise mitzunehmen.
1935: Die lange Schiffsreise auf dem Walfangschiff Thorshavn führt Caroline über den Atlantik über Gran Canaria, Dakar, den Äquator, Rio de Janeiro bis zur Drake-Passage (Meeresstraße zwischen dem Kap Hoorn und der Antarktis), wo sich der Atlantik und der Pazifik verbinden. Die Beschreibung des Walfanges ist sehr authentisch und bildhaft, ich musste schlucken, besonders als ein Walembryo einer erschossenen trächtigen Walkuh entnommen und wie Müll entsorgt wurde. Der kommerzielle Walfang ist zwar mittlerweile verboten, aber einige Länder, unter anderem Japan und Norwegen, jagen weiterhin Wale.
Caroline ist emotional sehr aufgewühlt und überglücklich, als sie mit ihrem Mann die Küste der Antarktis betreten darf. Die Faszination für Pinguine bleibt ihr ein Leben lang erhalten, was ich sehr gut nachvollziehen kann.
1995: Die australische Journalistin Jesse wird durch einen Anruf aus der Forschungsstation in der Antarktis auf Caroline Mikkelsen aufmerksam. Sie beschließt, die erste Frau, die die Antarktis betreten hat, ausfindig zu machen und fliegt nach Norwegen.
Das Buch ist in relativ kurze Kapitel gegliedert, abwechselnd wird in Rückblenden Carolines Leben in den 1930er- und 40er Jahren und Jesses Leben in der Gegenwart erzählt. Die Suche nach Caroline bringt Jesse dazu, ihr Leben zu überdenken und einiges zu ändern, woran auch Carolines Enkelsohn Erik einen Anteil hat.
In ihrem Debütroman verbindet Arabella Meran gekonnt Fakten und Fiktion. Aufgrund ihres bildhaften und flüssigen Schreibstils, detailgetreuer Beschreibungen und gründlicher Recherche ist ihr ein wunderbarer Roman gelungen, den ich jedem ans Herz legen möchte, der gern historische Romane liest.

Bewertung vom 27.02.2023
Als Großmutter im Regen tanzte
Teige, Trude

Als Großmutter im Regen tanzte


ausgezeichnet

Norwegen: Bei der Auflösung des Haustandes ihrer kürzlich verstorbenen Mutter findet Juni ein Hochzeitsfoto, das 1946 aufgenommen wurde. Es zeigt ihre Großmutter Tekla mit einem jungen deutschen Soldaten. Junis Großvater Konrad ist Norweger und seit 1947 mit Tekla verheiratet. Juni fällt auf, dass ihre Mutter Lilla vor der Hochzeit Teklas mit Konrad geboren wurde.
In Rückblenden wird erzählt wie Tekla während des Krieges den jungen Soldaten Otto Adler kennen- und lieben lernte. Sie ging mit ihm nach Deutschland, obwohl sie deswegen von ihrer Familie verstoßen wurde und ihr die norwegische Staatsbürgerschaft aberkannt wurde.
Juni folgt Teklas Spuren und reist nach Demmin, wo Ottos Familie gelebt hatte. Demmin liegt in Ostdeutschland, welches nach dem Krieg in der russischen Besatzungszone lag. In Demmin erfährt Juni von Zeitzeugen von dem Massenselbstmord von Frauen und Kindern, nachdem russische Soldaten 1945 in die Stadt eingefallen sind. Auch in den Jahren nach dem Krieg ist den Bewohnern Demmins unter den Besatzern Schlimmes widerfahren. Tekla und Otto wollten weg, in den Westen.
Der Roman ist hochemotional, durch die detaillierte Darstellung von Tekla und Juni habe ich mit den beiden Frauen gelitten und getrauert. Ich habe mich gefreut, dass Tekla trotz ihrer traumatischen Erlebnisse doch noch ein schönes Leben mit einem liebevollen Ehemann und Juni Antworten auf ihre Fragen und sogar eine neue Liebe gefunden hatte. Ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte, und das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 20.02.2023
Uns bleibt immer New York
Miller, Mark

Uns bleibt immer New York


ausgezeichnet

Bei dem Buch handelt es sich um das Debüt von Mark Miller. Er schreibt auf Französisch und hat eine Affinität für New York. Die Locations, in denen sich Lorraine und Leo bewegen, wecken die Sehnsucht nach Manhattan, Brooklyn und Queens.
Lorraine hat bis zu ihrem siebten Lebensjahr in New York gelebt. Nachdem ihr Vater, ein berühmter Galerist und Kunstkenner, erschossen wurde, kehrte sie mit ihrer Mutter und dem kleinen Bruder nach Paris zurück. Der Mörder ihres Vaters wurde nie gefasst. Über zwanzig Jahre später eröffnet Lorraine in New York eine eigene Galerie. Nach einer Versteigerung, bei der sie für mehrere Millionen Dollar das Gemälde „La Sentinelle“ gekauft hatte, wird sie im Central Park überfallen. Der junge Maler Léo Van Meegeren eilt ihr zu Hilfe.
Léo war im Gefängnis, da er Gemälde berühmter Maler gefälscht hatte. Dadurch kam er mit der New Yorker Unterwelt in Berührung und wird von dieser bedroht.
Lorraine bekommt seit einiger Zeit Drohnachrichten, die erste lautete „Ich habe deinen Vater umgebracht und werde auch dich töten“.
Leo und Lorraine wollen gemeinsam herausfinden, wer Lorraines Vater umgebracht hatte und jetzt seine Tochter bedroht.
New York-Fans und Kenner kommen auf ihre Kosten, so macht Lorraine mit ihrem Bruder eine Tour durch New Yorks Filmschauplätze, zur Terrasse des Empire State Buildings, wo „Schlaflos in Seattle“ gedreht wurde, zur Prince Street („Ghost – Nachricht von Sam“) und zum berühmten Juwelier an der Ecke Fifth Avenue/57th Street („Frühstück bei Tiffany’s“).
Die Kapitel sind relativ kurz und jeweils mit einem Song über New York überschrieben, die gesamte Playlist findet man am Ende. Mark Miller versteht es, die Spannung kontinuierlich aufzubauen, Action und Emotionen wechseln sich ab. Das Ende ist unvorhersehbar und ergreifend, ich empfehle, Taschentücher bereitzulegen. Diese wunderschöne Liebesgeschichte mit Krimi- und Actionelementen werde ich nicht so schnell wieder vergessen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung sowohl für Leser*innen von Liebes- als auch von Kriminalromanen und vor allem auch für alle New York Begeisterten.

Bewertung vom 15.02.2023
Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1 (eBook, ePUB)
Pearse, Sarah

Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bei dem Thriller „Das Sanatorium“ handelt es sich um das Debüt der britischen Autorin Sarah Pearse.
Elin reist mit ihrem Freund Will zur Verlobung ihres Bruders in die Schweizer Berge. Isaacs Verlobte, Laure, ist Assistentin der Geschäftsführung in dem Luxushotel, in dem Elin und Will untergebracht sind.
Nach einem traumatischen Erlebnis in ihrem Job als Polizistin nimmt Elin gerade eine Auszeit. Zu Ihrem Bruder Isaac hat sie kein enges Verhältnis, sie haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen.
Das Hotel liegt inmitten der Schweizer Berge. Viele Jahre zuvor war es ein Sanatorium für Tuberkulose-Patienten, die Einrichtung ist streng und minimalistisch, als Dekoration dienen Artefakte aus dem Sanatorium. Ich kann verstehen, dass sich Elin dort nicht wohl fühlt.
Kurz nach ihrer Ankunft wird eine verstümmelte Leiche im Außenpool gefunden, zeitgleich wird Isaacs Verlobte Laure vermisst. Aufgrund eines heftigen Schneesturms wird das Hotel evakuiert, nur wenige Angestellte sowie Elin und Will bleiben im Hotel, um Isaac bei der Suche nach Laure zu unterstützen.
Da Elin Polizistin ist, beschließt sie, den Mord, soweit es ihr möglich ist, zu untersuchen. Die Zusammenarbeit mit der Schweizer Polizei kann nur telefonisch erfolgen, weder Fahrzeuge noch Helikopter haben eine Chance, bei dem Sturm ins Hotel zu gelangen.
Das Hotel im ehemaligen Sanatorium in den Alpen, der Mord im von der Außenwelt abgeschotteten Hotel und der draußen tobende Schneesturm bilden die perfekte Kulisse für einen Thriller. Die Spannung steigt im Verlauf der Handlung bis zum großen Finale. Das Ende ist überraschend und nicht vorhersehbar, der Epilog lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle Thrillerleser*innen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.02.2023
Der Ruf des Eisvogels
Prettin, Anne

Der Ruf des Eisvogels


ausgezeichnet

Wow, was für ein wunderbares Buch! Ich bin ganz hin und weg und muss den Inhalt erst sacken lassen. Dieser Roman wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.
Es geht um die Liebe in allen ihren Formen: die große Liebe, die Liebe einer Mutter, die Liebe zur Natur, und vor allem die Liebe zur Medizin.
In Rückblenden wird Olgas Leben erzählt. Sie wird am 1. April 1925 in der Uckermark geboren. Ihre Mutter stirbt bei der Geburt, der Vater zieht sich nach Olgas Geburt zurück, das kleine Mädchen wächst in der Obhut des Großvaters auf, den sie Pa nennt.
Pa ist Landarzt, die Liebe zur Medizin und sein Fachwissen gibt er an Olga weiter. Schon als Achtjährige darf sie sie ihn zu Hausbesuchen und Geburten begleiten. Sie erfährt von ihm auch, welche Kräuter, Beeren, Pflanzen welche Leiden lindern und wie man daraus Salben oder Tee zubereitet.
Während des Krieges wird sie von ihrer großen Liebe Fritz getrennt, sie sehen sich erst viele Jahre später wieder. Nach dem Krieg flüchtet sie mit ihrer kleinen Tochter Becki nach Oldenburg. Dort lernt sie einen Landarzt kennen, der sie in seiner Praxis einstellt und davon überzeugt, ihren Traum vom Medizinstudium in die Tat umzusetzen.
Ihr Leben lang steht ihre Arbeit als Gynäkologin an erster Stelle. Ich konnte viele ihrer Entscheidungen nicht nachvollziehen und habe mich, genau wie ihre Tochter gefragt, warum sie Becki einen Vater vorenthalten hat. Die Chance, Becki mit einem Vater aufwachsen zu lassen, hatte sie mehrmals, sie hat sie jedoch nie ergriffen.
Ein sehr einfühlsames, emotionales Buch über eine starke und kluge Frau mit einem sehr überraschenden Ende. Die Naturbeschreibungen und die immer wieder vorkommenden Szenen mit dem Eisvogel sind sehr poetisch. Der Plot entfaltet sich nach und nach, die Spannung steigt, immer mehr Geheimnisse werden enthüllt. Von mir eine Leseempfehlung für alle Leser*innen, die die Natur und historische Romane lieben und solche, die gern Geschichten über starke Frauencharaktere lesen.

Bewertung vom 02.02.2023
Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Der Strand - Vermisst“ ist mein erster Krimi von Karen Sander. Es ist der erste Teil einer Trilogie und der Fall – das Verschwinden der Lilli Steinberg – wird nicht aufgeklärt. Der Hauptverdächtige ist tot, Lillis Leiche wird nicht gefunden, es sind noch viele Fragen offen.
Sellnitz, ein fiktiver Ort an der Ostsee: Die 19jährige gehörlose Lilli taucht nicht zu einem Treffen am Strand auf, wo sie mit ihrer Freundin Fabienne verabredet war. Fabienne bekommt über WhatsApp mysteriöse Codes von Lillis Nummer zugesandt. Um diese zu knacken, wird Kryptologin Mascha Krieger vom LKA hinzugezogen.
Der zuständige Kriminalkommissar Tom Engelhardt ist Witwer, seine Tochter Romy geht in den Kindergarten, oft muss er eine Betreuung für sie organisieren, wenn die Ermittlungen seine Zeit auch nach Feierabend beanspruchen. Mascha Krieger umgibt ein Geheimnis um ihre Herkunft, welches hoffentlich im Laufe der Trilogie gelüftet wird.
Neben Lilli wird Marina Sarow, die Patientin einer Psychiatrischen Klinik, vermisst. Marina wird gefunden und in die Klinik zurückgebracht, wo sie jedoch bedroht wird. Sie scheint Lilli zu kennen oder etwas über ihr Verschwinden zu wissen.
Das Buch ist in relativ kurze Kapitel unterteilt, der Schreibstil ist flüssig, viele Kapitel hören mit einem Cliffhanger auf, so dass der Spannungsbogen konstant aufrechterhalten wird. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung „Der Strand – Verraten“, die demnächst erscheint.