Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Juti
Wohnort: 
HD

Bewertungen

Insgesamt 743 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2023
Die Netanjahus
Cohen, Joshua

Die Netanjahus


weniger gut

Wenig Überraschendes

Lustig, als sehr lustig wurde dieses Werk angepriesen, aber es hat mich doch überwiegend enttäuscht. Ich gebe ja zu, dass ich es wegen des Genres als Freibadbuch gelesen habe aber dennoch hätte ich mehr erwartet.

Der jüdische Professor Blum hat sich auf amerikanische Wirtschaftsgeschichte spezialisiert. Ja, dieses übertriebene Spezialwissen hat mich als Bewohner einer Unistadt sofort in den Bann gezogen. Dann wird er in eine Berufungskommission nicht gewählt, sondern gezwungen, die einen Professor für jüdische Geschichte wählen muss und mit der Zeit erfährt er, dass er eigentlich nur Netanjahu ernennen darf. Ob er fachlich geeignet ist, ist zweitrangig.
Zu allem Überfluss bringt der neue Professor seine ganze, ungezogene Familie mit, die aus Israel kommend, die ganzen amerikanischen Sitten durcheinander bringt. Das ganze endet im Chaos.


Was alles so schön klingt – und mich zum Leser werden ließ – ist aber nicht wirklich überzeugend. Man ahnt schon 20 Seiten vorher, was später passiert. Deswegen nur 2 Sterne.

Bewertung vom 21.06.2023
Zwischen Welten
Zeh, Juli;Urban, Simon

Zwischen Welten


sehr gut

Die gespaltene Gesellschaft

Zwei Bedenken hatte ich zu Anfang des Buches:
1. Wird die Form mit Email und WhatsApp als moderner Briefroman mich durch das Buch tragen? Und 2.: Wird klar, warum die beiden Hauptdarsteller miteinander schreiben?

Die erste Frage ist mit einem klaren „Ja“ zu beantworten. Ich gebe zu, dass gerade die kurzen Messangernachrichten mitunter nervig und überflüssig sind, aber nach einigen Seiten weiß ich das und lese sie von jetzt an schneller.
Auch die zweite Frage, dass beide zusammen Germanistik studiert haben, sogar in einer WG zusammen gewohnt haben und sich vor Kurzem zufällig in Hamburg wiedergesehen haben, erscheint plausibel. Mag ja sein, dass hier nicht alles stimmig ist aber darauf kommt es nicht an.

„Zwischen Welten“ will darstellen, wie unterschiedlich die Lebenswelten von fast gleichalten Mitte 40ern geworden sind. Da ist Stefan, der in Hamburg als Single lebt, Redakteur der Wochenzeitung „Der Bote“ und übertrieben gendert. Selbst Worte wie „Ritter*innenschlag“ (113) kommen nicht ohne Sternchen aus und „Künstler*innenfreund*innen“ (121) erhält sogar zwei.

Theresa hingegen ist verheiratet, hat zwei Kinder, lebt auf dem Land, irgendwo in Brandenburg und leitet eine ehemalige LPG. Anfangs ist sie witzig, wie die Erfindung einer Duschdüse mit Shampoo-Einspritzung (13). Auch der Dialog über das Glühbirnenwechseln von Germanisten (44f) ist sehr lustig. Doch die Probleme in der Landwirtschaft, ständig neue Auflagen der Politik, die Dürre wegen des Klimawandels und dann noch Arbeiter wie Ronny, die alkoholabhängig sind, aber dennoch nicht entlassen werden können belasten sie und ihre Familie zunehmend. Schließlich zieht ihr Mann Basti mit den Kindern nach Unterleuten (184f), das der Juli Zeh-Fan schon kennt.

Dagegen wirken Stefans Probleme wie Fliegenschiss. Er setzt sich für einen Sonderausgabe zum Klimaschutz ein und wird von junge Redakteurinnen dunkelgrün überholt. Doch irgendwie reißt man sich wieder zusammen, bis der Chefredakteur eine Mitarbeiterin als „Quotenfrau“ bezeichnet und nicht sofort zu Rede gestellt wird, sondern durch einen Shitstorm und den Angriff auf seinem Familie aus dem Amt gedrängt wird.
Nachfolger wird Stefan, der aber gleich zu Beginn einen Auszug aus einer gelöschten Email mit Teresa auf seinem Schreibtisch findet, in der geschrieben hatte, dass er sie geschlagen hatte. Teresa hat Stefan zwischendurch in Hamburg besucht, bei dem der GV wohl aus dem Ruder lief, und sie schließlich ihr Knie voll in seine Eier durchziehen musste.
Unverständlich, dass Stefan wegen der gehakten Email nicht gleich die Öffentlichkeit sucht, sondern auf den Shitstorm wartet. Doch entlassen wird er nicht. „Der Bote“ erhält eine Doppelspitze mit Frau und Mann und wird zur „Bot*in“.

Als ich befürchtete, dass nun die Geschichte ganz ins Satirische abdriften würde, fängt sich das Ganze in einem plausiblen, von mir nicht verratenem Schluss.


Vor allem die Figur der Teresa und Verordnungen, wie das Ernteverbot in Schweinpestgebieten, die ein heimliches Vergraben von toten Wildschweinen erfordern, machen das Buch lesenswert. Wegen einiger überflüssigen WhatsApp-Nachrichten und vor allem auf Stefans Seite nicht nachvollziehbarem Verhalten, gibt es von mir aber nicht 5, sondern 4 Sterne.

Bewertung vom 19.06.2023
Die Weinstraße Saale-Unstrut
Pantenius, Michael

Die Weinstraße Saale-Unstrut


ausgezeichnet

Kann dieses Büchlein nur wärmstens empfehlen, da es von meinen drei Thüringen-Reiseführern Bad Sulza am besten beschrieben hat.
Daher 5 Sterne.

Bewertung vom 19.06.2023
Baedeker Reiseführer Thüringen
Stahn, Dina

Baedeker Reiseführer Thüringen


sehr gut

Im Gegensatz zum Trescher Verlag veröffentlicht Baedeker auch die Öffnungszeiten der Sehenswürdigkeiten, was ein großes Lob verdient.

Ich muss aber dennoch einen Stern abziehen, da mein Zielort Bad Sulza erst wie angeklebt am Ende des Bandes lustlos erwähnt wird. Also 4 Sterne.

Bewertung vom 19.06.2023
TRESCHER Reiseführer Thüringen
Bechmann, Andreas

TRESCHER Reiseführer Thüringen


gut

Kann diesem Reiseführer nicht die volle Punktzahl an Sternen geben, da der Baedeker die Öffnungszeiten der Sehenswürdigkeiten mitliefert.

Es erschließt sich mir also nicht, warum es ausgerechnet dieser Reiseführer sein soll. Was er aber schreibt hat Hand und Fuß. Deswegen 3 Sterne.

Bewertung vom 16.06.2023
52 kleine & große Eskapaden Erlangen, Fürth und Nürnberg
Loos, Nina

52 kleine & große Eskapaden Erlangen, Fürth und Nürnberg


weniger gut

Wie schon beim Buch über die Rhön kann mich der Dumont-Verlag nicht überzeugen:
Weit außerhalb der Städte werden Wandertouren angeboten und innerhalb von Nürnberg gibt es einen "Astronomieweg", der wohl nur von Abenteurern gegangen wird. (Karte zu klein, also schwieriges zurechtfinden).

Von Dumont erwarte ich Kunstsachverstand, aber bei den Eskapaden liegst du da völlig falsch. Ich hätte dem Reiseführer nur einen Stern gegeben, wenn er mich nicht auf den sehenswerten Stadtpark von Fürth hingeweisen hätte. Also 2 Sterne.

Bewertung vom 16.06.2023
52 kleine & große Eskapaden in der Rhön
Tief, Michelle;Röhling, Christine

52 kleine & große Eskapaden in der Rhön


weniger gut

Es ist schon bizarr, wie dieses Buch gegliedert ist:
Nach der Länge der Zeit, die du an deinem Zielort verbringst.

Ein wesentlicher Mangel ist, dass es kein Ortsregister gibt. Dafür enthält es Touren in ferne Welten, die vielleicht die Einheimischen interessieren.

Ich kann leider nur 2 Sterne rausrücken.

Bewertung vom 16.06.2023
Lieblingsplätze Rhön
Edelmann, Rüdiger

Lieblingsplätze Rhön


sehr gut

Kein Reiseführer im eigentlichen Sinn, sondern ein Lesebuch mit kurzen Kapiteln: ein Bild, eine Seite Text.

Dennoch findet man den ein oder anderen "Geheimtipp", den du dir als Touristin anschauen solltest. Deswegen 4 Sterne.

Bewertung vom 16.06.2023
Rhön / Wandern und Einkehren Bd.35

Rhön / Wandern und Einkehren Bd.35


sehr gut

Was erwartest du von einem Wanderführer?
Er soll dir Ideen geben, wo du unterwegs sein kannst.

Ich hatte nicht die Gelegenheit länger zu wandern, bin aber dank dieses Buches auf die Extratour am Kreuzberg gestoßen. Diese hat mir - bis auf den unproduktiven Umweg zum Irenkreuz - sehr gut gefallen.

Wenn das Buch eine neue Auflage erhält, könnte es sehr empfehlenswert sein. 4 Sterne

Bewertung vom 14.06.2023
Das Liebespaar des Jahrhunderts / Biographie einer Frau Bd.2
Schoch, Julia

Das Liebespaar des Jahrhunderts / Biographie einer Frau Bd.2


gut

Drei Worte auf fast 200 Seiten

„Ich verlasse dich“ ist kurz zusammengefasst schon das ganze Buch. Dass zuvor „Ich liebe dich“ stand, erklärt sich von selbst.

Und ich bin ein Mensch der guten Nachricht und habe den ersten Teil lieber gelesen. Der zweite ist aber ausführlicher, eine strikte Trennung gibt es aber nicht. Nach der ersten Liebesphase binden die Kinder, wobei mir überhaupt nicht gefällt, dass sie nur älteres und jüngeres Kind heißen.

Mich stört außerdem, dass das Paar auf S. 84 von einem Champangerbankett in der Heidelberger Altstadt in die Weinberge oberhalb des Neckars spaziert. Die Heidelberger Weinberge befinden sich aber im Stadtteil Rohrbach, nicht am Neckar.Nun mag die ein- oder andere dies kleinlich nennen. Ich wohne zufällig hier und weiß bei vielen anderen Stellen nicht, ob was die Autorin schreibt auch stimmt.


Dank ihres flotten, leicht lesbaren Stils will ich dennoch drei Sterne opfern. Ich wäre ja gerne der erste gewesen, der 4 Sterne verteilt hätte, aber das ist auf jeden Fall des Guten zu viel.