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Piglet and her Books
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Leipzig
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pigletandherbooks.de

Bewertungen

Insgesamt 365 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2015
Der Ruf der Wildnis
London, Jack

Der Ruf der Wildnis


sehr gut

Meine Meinung:
Ganz spontan fand dieses Buch seinen Weg zu mir, eher durch Zufall im Buchladen entdeckt, vom Klappentext angetan und von der Neuübersetzung überzeugt musste ich einfach in diesen Klassiker reinlesen.

Was den Leser erwartet ist die raue, goldgieriege Wildnis des Nordens zur Jahrhundertwende zum 1900. Buck, aus dessen Sicht die gesamte Geschichte erzählt wird, wächst als Hüterhund im warmen angenehmen Kalifornien auf und wird nur durch eine Verkettung von Schicksalschlägen aus seiner Familie gerissen und in den Norden verkauft. Was er dort erlebt ist wirklich grausam und dennoch so wahr und real, für Hundeliebhaber ist dieses Buch wirklich ein Schlag in die Magengrube, denn Jack London fängt brutal und ehrlich ein, wie gemein die Menschen den Hund vor so wenigen Jahren noch behandelt haben.

Diese schonungslose Ehrlichkeit und vor allem der unglaubliche gute Schreibstil machen das Buch zu etwas besonderen. Denn obwohl wir die ganze Zeit alles aus Bucks Sicht erleben ist es nicht so als würde der Hund "reden", es ist viel mehr so, dass wir ungeschont seinen gesamten Gefühle und Empfindungen sowie Gedanken hören und erfahren. Diese kalte und triste Welt aus der Sicht eines wirklich sehr realen Hundes beschrieben, schnellt wird dann klar, wieso dieses Buch ein zeitloser Klassiker geworden ist, und auch heute noch gern gelesen wird.

Auch wenn der Roman kurz ist, und von seiner kurzlebigen Spannung lebt und am Ende nur kleine Wendungen und Überraschungen bereit hält, prägt sich für den Leser dennoch vor allem Buck und sein unglaublich starker Wille des Überlebens ein. Natürlich spielt der Autor mit Interpretationen, denn Buck ist letztendlich ein unterdrücktes Lebewesen in einer geldgierigen Welt, so wie viele andere Lebenswesen. Auch wenn dies direkt von Anfang an klar ist, und man die offene Kritik sieht, bleibt eine wunderbare Geschichte mit einem fast perfekten Ende.


Fazit:
Ein tolles Buch was nicht ohne Grund als Klassiker gilt, und vor allem durch den Schreibstil und die Sicht überzeugt. Schade finde ich, dass die vielen Abenteuer von Buck nur kurz angeschnitten und nicht weiter ausgearbetiet wurden, dennoch bleibt eine Abenteuergeschichte mit Hass und Herz.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.10.2015
Der Prozeß
Kafka, Franz

Der Prozeß


gut

Meine Meinung:
Durch unseren Leseclub bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, für den Monat August war es nämlich die zu lesenden Lektüre und ich war gespannt wie diese berühmte Meisterwerk von Kafka wirklich ist.

Zunächst war ich vom Schreibstil und Aufbau wirklich überrascht, allerdings mehr negativ als positiv, denn es handelt sich um einen reinen Fließtext, egal ob eigentlich grad ein Dialog zwischen zwei Protagonisten läuft oder nicht, der Text wurde ohne Punkt und Komma fortgesetzt. Wo wir bei der zweiten Schwierigkeit wären, die unfassbaren Schachtelsätze die Kafka verwendet, da muss man sich wirklich erstmal rein lesen.

Hat man diese zwei Hürden überwunden, dann erwartet einen die Geschichte von Josef K., der fast immer K. genanntn wird, der eines Morgens aufwacht und verhaftet wird, aber nicht im üblichen Sinne. Er wird zwar darüber unterrichtet, aber mehrpassiert nicht, er kommt in kein Gefängnis oder Besserungsanstalt, stattdessen geht er ganz normal zur Arbeit und wartet nur auf weitere Hinweise zu seinem Prozess. Damit beginnt auch schon das ganze Wirr-Warr aus Handlungssträngen und der Findung des roten Fadens und der Lösung des Problem von Joef K., denn das scheint fast nebensächlich, viel mehr geht es darum wer alles in K.'s Leben eine Rolle spielt oder gespielt hat und etwas mit dem Prozess zu tun hat. Wir erfahren nicht wirklich wieso er angeklagt wird, was mich als Leser etwas frustriert und äußerst fragend zurücklässt.

Die gesamten Umstände im Buch und das Ende konnten mich nicht wirklich überzeugen. Leider ist Kafka tot weshalb wir ihn heute nicht mehr über dieses Werk ausfragen können, interessant fand ichjedoch, dass er eigentlich nie wollte, dass es veröffentlicht wird. Dennoch hat ein naher Freund von ihm die Kapitel des Prozess zusammengefügt und dann nach seinem Ableben der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Man könnte jetzt darüber spekulieren, dass Kafka die Veröffentlich verhindern wollte weil das Werk nicht fertig ist, oder gar weil es zu autobiografisch ist, denn viele Züge des Hauptprotagonisten an Kafka selbst erinnern. Auch meine persönlcihe Interpretation, dass er vieles der erlebten Dinge im Buch nur in einer Art Traumwelt erlebt und nicht in der realen Welt, wird mir Kafka niemals bestätigen können, daher werden es immer nur Ansätze bleiben, reine Spekulationen.


Fazit:
Für mich ist der Prozeß ein unfertiges Werk, das zwar nicht leicht zu lesen ist, aber defintiv interessante Züge mit sich bringt. Dennoch fehlt am Ende einfach eine Art Aufklärung oder ein Kapitel, denn es endet einfach zu barupt und zu viel bleibt offen.

Bewertung vom 26.08.2015
Betty und ihre Schwestern
Alcott, Louisa May

Betty und ihre Schwestern


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Eigentlich ist bereits der Weg zu dem Buch recht interessant. Wer von euch kennt die Serie "Friends"? Und dort die Folge (Season3 Episode 13) in der Joey erzählt, dass er "Shining" im Gefrierfach hat weil es so gruselig ist, aber er es immer wieder lesen muss, und Rachel meint, dass sie "Little Women" als einziges Buch immer wieder liest weil es so gut ist. Und da war die Saat gestreut und ich musste wissen worum es in diesem Buch geht.

Das Buch erzählt die Geschichte eines Jahres der 4 March-Schwestern Meg, Jo, Betty und Amy. Sie leben zusammen mit ihrer Mutter Mrs. March und der Haushälterin Hanna in einem wunderbarem Haus in einer ländlichen Gegend. Durch den Bürgerkrieg müssen sie ohne den Vater auskommen und befinden sich daher auch in finanziellen Nöten. Weshalb die ältesten Schwestern arbeiten gehen müssen,und Betty im Haushalt mithilft. Nur Amy ist davon noch befreit, denn sie geht noch zur Schule.

Jede der Schwestern ist auf ihre Art ganz einzigartig. Meg ist die "Erwachsene" zumindest sieht sie das so, und versucht auch so zu handeln. Sie wirkt immer vernünftig und bodenständig, wobei die Momente in denen sie mal loslässt auch schön sind. Jo ist eine echte Rebellin, sie hat das Herz am richtigen Fleck, allerdings ein recht loses Mundwerk und eine unvergleichbare Dickköpfigkeit, weshalb sie immer wieder in Schwierigkeiten kommt. Betty ist die Liebenswürdigkeit in Person, sie ist so zart und schüchtern, und auf ihre Art edel und gut, wie man es wohl nur selten erlebt. Ihre Momente fand ich immer besonders rührend und wunderbar. Am schwierigsten war Amy für mich, sie trägt ihre Nase ziemlich weit oben und erkennt nicht wenn sie im Unrecht ist. Für sie ist Geld und eine gute Stellung in der Gesellschaft das wichtigste, und das obwohl sie noch so jung ist.

Auch wenn sie manchmal zickig sind oder in Schwierigkeiten geraten, sind mir doch alle 4 March-Töchter ans Herz gewachsen. Die kleinen Episoden aus ihrem Leben und der rote Faden der Geschichte ziehen den Leser in den Bann und das nun schon seit fast 150 Jahren! Ich finde Louisa May Alcott hat hier ein wirklich tolles Buch geschrieben, dass in seiner Neuauflage auch heute noch lesenswert und interessant ist.

Einzig einen Minuspunkt gibt es, allerdings liegt das nicht an der Geschichte oder dem Schreibstil sondern viel mehr an der Tatsache, dass es im Deutschen nur Band 1 und 2 der "Little Women" gibt, hier erscheinen als "Betty und ihre Schwestern". Band 3, welcher im englischen unter "Good Wives" erschien, wurde zwar mal übersetzt, aber mittlerweile gibt es diese nicht mehr zu kaufen. Wenn also jemand von euch den dritten Band hat, dann immer her damit, ich will endlich wissen wie es weiter geht.


Fazit:
Nicht ohne Grund hat dieses Buch die Jahre überdauert und immer wieder Leser begeistert. Die Erlebnisse der Protagonisten sind zeitlos und immer wieder interessant. Mit der Neuauflage von Arena gibt es auch eine überarbeitete Version mit einer angenehmeren Sprache, die Geschichte an sich bleibt aber gleich spannend und aufregend.

Bewertung vom 26.08.2015
Star Wars(TM) Kenobi
Miller, John Jackson

Star Wars(TM) Kenobi


ausgezeichnet

Meine Meinung:
"Solange bis die Zeit reif ist, zurückziehen wir uns werden." mit diesem bekanntem Zitat von Yoda aus Episode 3 beginnt das Buch, und somit ein neues Abenteuer von Meister Obi-Wan Kenobi. Klar ist, man sollte zumindest Episode 3 gesehen bzw. gelesen haben, um diesen Zwischenband der Star Wars Saga besser zu verstehen, sonst könnten einige Stellen etwas verwirrend sein. Davon abgesehen ist dieses Buch vollkommen losgelöst von den bisherigen Geschichten und berichtet von der ersten Zeit Kenobis auf dem Wüstenplaneten Tatooine. Dabei geht es nicht primär um seine eigentliche Aufgabe, nämlich Luke Skywalker zu beschützen, sondern viel mehr um sein Einleben und um das Leben an sich auf diesem rauen Planeten.

Ben Kenobi, wie er sich ab sofort nennt um Unterzutauchen, versucht sich als Einzelgänger und meidet den Kontakt zu den Einheimischen, dennoch scheint er Probleme magisch anzuziehen. Bei seiner Ankunft im heimischen Lokal "Dannars Grube" lernt er Annileen kenenn, die verwitwete Besitzerin und Mutter zweier stoischer Jugendlicher. Annieleen war mir von Anfang an sympathisch, sie ist sehr tough und stellt sich den Problemen statt davor weg zulaufen. Zudem hat sie ein großes und liebevolles Herz, weshalb ihr Ben Kenobi sofort auffällt und sie sich um ihn kümmern will, selbst wenn er eigentlich geheimnisvoll und alleine bleiben möchte.

Sobald man Annileen antrifft ist Orrin Gault nicht weit. Ihre beiden Familien sind Dank Dannar, dem verstorbenen Mann von Annileen, miteinder befreundet. Orrin ist auch das Oberhaupt der sogenannten Siedlerwehr, einer Art Bürgerwehr gegen die Feinde der Feuchtfarmer. Wer sich etwas auskennt im Star-Wars-Universum weis, dass die Sandleute, die so genannten Tusken, die Feuchtfarmer immer wieder überfallen und töten oder verschleppen. Um sich und die anderen Farmer zu schützen hat Orrin Gault die Siedlerwehr gegründet. Orrin ist ein sehr schwieriger Charakter, denn man nur schwer einschätzen und beurteilen konnte. Ich finde der Autor hat sich gerade für seine Rolle sehr viel Mühe gemacht und deshalb ist sie auch besonders gut gelungen. Kurz nach Kenobi's Eintreffen überschlagen sich die Ereignisse und er muss sich entscheiden ob er lieber weiterhin alleine bleibt oder sein Jedi-Sinn die Überhand gewinnt.

Die Geschichte wird immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, so wechselt der Erzähler zwischen Ben, Annileen, Orrin und den Tusken. Besonders die Abschnitte der Tusken waren interessant, denn so erhält man auch einmal ein Einblick in ihr Leben und Denken, vor allem im Bezug auf Legenden, Traditionen und das Alltägliche waren hier viele neue Erfahrungen dabei. Man könnte jetzt denken, dass wir als Leser durch diese Wechsel den Protagonisten immer einen Schritt voraus sind, aber durch den tollen Schreibstil und den Handlungsaufbau bleibt die Spannung in allen Bereichen erhalten. Immer wieder gibt es kleine Wendepunkte in der Geschichte oder plötzliche Vorfälle die mich als Leser gefesselt und fasziniert haben.

Schlussendlich war aber leider auch dieses Buch irgendwann zu Ende, und selbst hier hält John Jackson Miller noch einige Überraschungen für uns bereit, mit denen man nicht gerechnet hat. Ich für meinen Teil hoffe, dass es vielleicht eine Fortsetzung gibt, Ideen und Material wäre genug da.


Fazit:
Ein wirklich tolles Buch, das ich jedem Star Wars Fan, aber auch Fantasy-Leser nur empfehlen kann. Der Schreibstiel, die Protagonisten und die Handlung verzaubern den Leser und nehmen ihn mit auf den heißen Planeten mit den zwei Sonnen am äußeren Rand.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2015
Dein eines, wildes, kostbares Leben
Kirby, Jessi

Dein eines, wildes, kostbares Leben


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Ich stehe in der Buchhandlung, überfliege den Klappentext, und weis das ich dieses Buch lesen werde, weis allerdings überhaupt nicht auf was ich mich da einlasse, denn ich habe - Gott sei Dank- noch keine Idee wie die Geschichte verlaufen wird. Ich glaube dieser Umstand hat das Buch noch besser gemacht, als es sowieso schon ist.

Am Anfang lernen wir P. kennen, sie lebt mit ihrer Mutter alleine in einem idyllischen Ort. Sie steht kurz vor ihrem Abschluss und hat auch ihr weiteres Leben, dank ihrer Mutter, schon komplett durchgeplant. Stipendium bekommen, nach Stanford gehen, Medizin studieren, Ärztin sein. Das Leben scheint wie am Schnürchen zu laufen. Doch dann schlägt das Schicksal zu und Parker findet Julianna's Tagebuch, und plötzlich stellt sich alles in Frage, ihre ganze Zukunft, ihr ganzes Leben.

Die Geschichte von Shane und Julianna ist wie eine romantische Legende, beide waren 4 Jahre lang das Traumpaar an der Highschool, doch am Abend ihrer Abschlussfeier sterben beide bei einem tragischen Unfall, und keiner weis wie das passieren konnte. Bis Parker Frost das Tagebuch findet und die Geschichte von vorne beginnt.

Ich mag dieses Buch sehr. Jederzeit würde ich es jemanden empfehlen der nach einem gutem Contemporary-Buch mit fesselnder Story sucht. Im Buch gibt es immer wieder kleine Wendungen die man nicht sofort sieht, die einen aber dann fesseln, und man möchte einfach wissen wie es weiter geht. Bis es dann zu Ende ist, und selbst hier schafft es die Autorin mich zu überraschen, bis zur letzten Seite.


Fazit:
Ein tolles Buch das sich ideal für ein angenehmes Lesen eignet und einen mit nimmt zum Summit Lake und seinem wohl romantischstem Geheimnis. Ein toller Schreibstil und eine fesselnde Geschichte die genau richtig ist in all ihrer Tiefe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2015
Draußen wartet die Welt
Grossman, Nancy

Draußen wartet die Welt


sehr gut

Meine Meinung:
Könnt ihr euch das vorstellen? Ein Leben ohne Internet, Fernsehen, IPod und Handy? Ein Leben ohne Strom? Genau dieses Leben lebt Eliza, ein 16-jähriges amisches Mädchen. Sie lebt in ihrer Gemeinde zusammen mit ihren Eltern und Geschwister, doch sie drängt nach mehr als diesem Leben. Sie will die Welt sehen und erleben, und theoretisch dürfte sie das auch laut ihrer amischen Lebensweise. Denn mit 16 dürfen die amischen Jugendlichen zum Rumspringa die Welt der "Englischen", so nennen sie die Menschen außerhalb ihrer Gemeinschaft, entdecken und danach entscheiden ob sie zurück kommen zur Taufe oder lieber in der nicht-amischen Welt leben möchten.

Als Eliza ihren Wunsch des Rumspringa an ihre Eltern weiter trägt beginnt das Drama, denn ihre Mutter ist strikt dagegen. Sie hat Angst um ihre Tochter, und möchte sie nicht ziehen lassen. Zu diesem Zeitpunkt fand ich Eliza noch sehr naiv und anstrengend, denn statt sich zu überlegen, wie sie vielleicht ihre Mutter überzeugen könnte und versinkt sie etwas in Selbstmitleid und jammert bei ihren Geschwistern und Freunden. Doch zum Glück kommt dann alles doch noch anders, und Eliza's Eltern erlauben ihr nach Chicago zu einer Familie zu gehen, um dort Babysitter zu sein.

In der neuen Welt angekommen entwickelt sich auch Eliza endlich weiter, und lernt auf ihren eigenen Beinen zu stehen und sich selbst anders wahrzunehen, egal ob als amisches oder "englisches" Mädchen. Sie lernt vieles neu kennen und lieben, natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Und so reihen sich die Ankedoten über die Entdeckungen und Errungenschaften der modernen Welt aneinender.

Natürlich kann damit die Spannung nicht aufrecht erhalten werden, deshalb kommen dann auch noch Familiengeheimnisse und neue Probleme ans Licht, die Eliza's Leben zusätzlich auf den Kopf stellen. Zwar wurde dadurch der Bogen gespannt zum Ende, doch irgendwie fehlte mir der große entscheidende Moment.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und fließend, dadurch fliegen die Seiten nur dahin und das Buch entwickelt sich zu einem schönem Page-Turner. Das Ende war dann doch nochmal etwas anders als ich es mir erhofft hatte, aber es trotzallem ins Gesamtbild gepasst.


Fazit:
Ein Buch das uns in eine andere Welt, die Welt der Amisch, mitnimmt und diese auf eine angenehme und vorurteilsfreie Art näher bringt. Aus dieser Welt lernen wir Eliza kennen, die sich im Laufe ihrers Rumspringas ganz wunderbar entwickelt und vieles Neues erlebt. Ein Buch über Familie, Freundschaft und Liebe, mal aus einer ganz anderen Sicht.

Bewertung vom 15.08.2015
Engel haben keinen Hunger
Biermann, Brigitte

Engel haben keinen Hunger


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch ist etwas ganz anderes, das merkt man sofort beim Lesen des Klappentextes. Zuallererst ist es eine Art autobiografischer Roman, zumindest ist es so aufgebaut. Anhand von Rückblicken, Gespräche, aber vor allem der Tagebücher von Katrin rekonstruiert Brigitte Biermann den Weg von Katrin in ihre Magersucht und ihr Kampf darum, die Stimmen in ihrem Kopf ruhig zu stellen um endlich gesund zu werden.

Das Cover wirkt zunächst fröhlich und motivierend, aber wenn man es näher betrachtet merkt man schnell das es Einsamkeit spiegelt. Wir sehen darauf den Oberkörper eines Mädchens, welches ganz alleine auf einem Feld steht, fernab der Wohngegend im Hintergrund, zwar ahnt man noch, dass sie eine Heimat hat, aber irgendwie wirkt sie trotzdem verloren. Ein wirklich passendes Cover.

Gleich zu Beginn der Geschichte lernen wir die 15-jährige Katrin kennen, ein scheinbar fröhliches, aufgewecketes und hübsches Mädchen, dass zudem gute Noten nach Hause bringt und ihren Freundeskreis hat. Doch nicht alles ist so perfekt wie es scheint, denn Katrin will Model werden und dafür hat sie begonnen abzunehmen und mehr Sport zu machen. Ihre Schwester Lena ist die Erste die etwas sagt und versucht die Situation zu retten.

Mit einem Wechsel zwischen Rückblicken der Familie und Tagebüchereinträgen von Katrin schafft es die Autorin perfekt den Leser an sich zu binden und ihn mit erleben zu lassen wie Katrin immer tiefer fällt und mit immer mehr Gewicht auch den Bezug zur Welt verliert. Dabei gibt es immer wieder natürlich Höhen und Tiefen, die auch den Leser mitnehmen und hoffen lassen.

Das Ende des Buches ist dann schneller da als gedacht, und schockierender mit jedem neuem Abschnitt den Katrin betritt. Der Schreibstil spielt dabei eine sehr wichtige Rolle, der Wechsel zwischen den einzelnen Rückblenden ist hier recht gut gelungen, so dass man nie die Übersicht verliert.

Dieses Buch ist nicht nur einfach ein Buch über Magersucht, es erzählt eine Geschichte die näher am Leben nicht sein könnte. Sie fasziniert von der ersten bis zur letzten Seite, und ist somit eine Geschichte die ich jedem nur nahe legen kann.


Fazit:
Ein Buch das fasziniert, schockiert und mitreißend ist. Dieses Buch kann ich nur jedem ans Herz legen der gern "Erfahrungsgeschichten" liest, aber auch jedem anderem der Geschichten aus dem echtem Leben mag. Sicherlich wäre dieses Buch auch empfehlenswert für den Schulunterricht, um vor allem junge Mädchen auf dieses Problem aufmerksam zu machen.

Bewertung vom 15.08.2015
Meeresflüstern / Meerestrilogie Bd.1
Schröder, Patricia

Meeresflüstern / Meerestrilogie Bd.1


gut

Meine Meinung:
Ich war unglaublich gespannt auf dieses Buch, denn das Cover sieht so bezaubernd aus und der Klappentext hat mich immer wieder neugierig gemacht auf das Buch. Deshalb hab ich auf den Sommer gewartet um dieses wunderhübsche Buch zu lesen. Leider wurde ich dennoch etwas enttäuscht.

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Elodie, unsere Hauptprotagonistin. Sie hatte es nicht leicht in den letzten Wochen, denn ihr Vater ist bei einem Autounfall gestorben und sie muss diesen schweren Verust verarbeiten. Da sie dies bei ihrer Mutter daheim nicht schafft, schickt eben diese sie zu ihrer Großtante nach Guernsey, eine kleine Insel in der Nordsee die zu den Kanalinseln gehört.
Schon auf dem Weg dahin hat sie seltsame Träume und Begegnungen, und schnell wird klar, dass diese Auszeit von einem halbem Jahr etwas Einzigartiges wird.

Auf der Insel trifft sie aller erstes auf Ruby, die sehr quirllig und aufgeweckt wirkt, und sehr überfürsorglich ist. Ihr Freund Ashton ist sehr speziell, was wiederum zeigt wie aufgeschlossen Ruby ist. Leider wirkte ihre Art zu oft zu übertrieben und aufgesetzt, teilweise hatte ich richtig Angst, das Ruby "böse" sein könnte, und die Seiten wechselt.

Allgemein wirken die "Teenager" der Insel viel zu klischeehaft und aufgesetzt, und mittendrin wird Elodie auf einmal oberflächlich und vergisst weshalb sie eigentlich von daheim weg gegangen ist. Nach nur ein paar Tagen ist das Liebeskarusell wichtiger als alles Andere, was auf mich einfach zu emotionslos wirkte.

Schade finde ich, dass das Buch wirklich richtig spannend anfängt und mich in den Bann zog, aber dann nicht wusste wie es diese Spannung bis zum Schluss halten sollte. Die guten Ideen verpufften einfach und am Ende blieben nur offene Fragen die bereits am Anfang aufkamen und im Verlauf des Buches nicht mal ansatzweise genährt wurden. Stattdessen gab es eine übertriebene Liebe und ein halbherziges Happy Ende.

Ich hatte mir so viel von diesem Buch erhofft, und kann nun doch nur 3 Ferkelchen vergeben, denn immerhin die Idee, die Aufmachung/cover und das Setting waren richtig toll gewhlt und haben mich entführt.


Fazit:
Eine tolle Idee, ein tolles Setting und eine abflauende Spannung, die am Ende mich kaum noch in den Bann ziehen konnte. Schade, denn ich hatte mir mehr von diesem Buch erhofft. Die Frage ist nun, ob das weiterlesen der Trilogie sinnvoll ist oder nicht?!

Bewertung vom 15.08.2015
Margos Spuren
Green, John

Margos Spuren


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Ich habe sehr lange darauf gewartet dieses Buch zu lesen, nicht weil ich dachte das es langweilig wäre, aber irgendwie dachte ich es muss eine passende Zeit dafür geben. Nachdem nun der Film vor der Tür steht und der Sommer eingezogen ist war die Zeit passend und deshalb konnte ich nun endlich in das Buch abtauchen.

Bevor wir in die eigentliche Handlung abtauchen gibt es eine Art Vorwort, schon allein dieser kurze Teil, in dem wir die jüngeren Versionen von Margo und Quentin kennen lernen, konnte mich so sehr fesseln und hat einige Fragen aufgeworfen.

Der Beginn der Geschichte wird ja bereits durch den Klappentext bzw. durch den Filmtrailer klar. Quentin ist von Margo verzaubert, aber irgendwie sprechen sie seit Beginn der Highschool nicht mehr wirklich miteinander. Bis zu der einen legendären Nacht als Margo plötzlich in Quentin's Fenster auftaucht und ihn bittet mit ihr auf einen Rachefeldzug zu gehen. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht die verrückten und lustigen Ideen von Margo mit zu erleben. Sie ist eine wirkliche Königin des Pläne schmieden.

"... ein Leben lang Kreise zu maclen schien mir irgendwie eine vernünftige Art von Verrücktheit zu sein." (Seite 143 - Quentin)


Auch der nächste entscheidende Moment ist klar, denn Margo verschwindet am nächsten Morgen, und Quentin will sie finden. Quentin, bis dahin nur ein ganz normaler Teenager der eher im Schatten der Gesellschaft lebt, scheint über sich hinaus zu wachsen und endlich zu leben. Im Verlauf der Geschichte lernt er mehr über sich selbst und über das was er sein will, also scheinbar die ganzen letzten Jahre, und das nur weil ihn die Suche nach Margo aus seinem alltäglichen Trott heraus holt.

"Ich bin eine große Verfechterin der spontanen Groß- und Kleinschreibung. Die gängigen Regeln der Groß- und Kleinschreibung sind unfair den kleinen Worten gegenüber" (Seite 39 - Margo)


Margo selbst wird durch Quentin zu einer Göttin hervorgehoben, für ihn ist sie das schönste Mädchen und absolut anbettungswürdig. An dieser Stelle war mir als Leser schon klar, dass damit einfach zu viel Druck auf Margo lastet, denn letztendlich ist sie auch nur ein Mädchen, dass versucht im Leben klar zu kommen, doch es dauert lange bis Quentin dies auch versteht.

Da die gesamte Geschichte nur aus Quentin's Perspektive erzählt wird, passiert es, dass Margo am Ende doch recht unsymphatisch und eingebildet rüber kommt, doch irgendwie habe ich nie damit gerechnet, dass Margo wirklich so heilig ist, wie es Quentin jedem vermitteln möchte.

John Green schafft es wieder einmal bis zum Ende die Spannung aufrecht zu halten und ein gutes Mittelmaß zwischen jugendlichem Abenteuer und lebensphilosophischen Ansätzen zu finden, und natürlich gibt es immer wieder eine unvergessliche Textstelle im Buch.

"Irgendwann gehst du in die falschen Städte und kommst nie mehr zurück" (Seite 163 - Margo)



Fazit:
Mir hat "Margo's Spuren" unglaublich gut gefallen. John Green schafft es wie kaum ein anderer Autor ein Jugendbuch für jede Generation zu schreiben. Die unterhaltsamen und unvergesslichen Textstellen machen dieses Buch und seine Geschichte einzigartig. Dieses Buch kann mit "Eine wie Alaska" mit halten und den Leser bis zum Schluss unterhalten.

Bewertung vom 15.08.2015
Die Kronprinzessin / Selection Bd.4
Cass, Kiera

Die Kronprinzessin / Selection Bd.4


sehr gut

Meine Meinung;
Als ich nach Ende des dritten Bandes gesehen habe, dass bereits 2015 der vierte Band erscheint entfuhr mir ein großer Freudenschrei, denn auch wenn für mich die Liebesgeschichte zwischen Aspen, Maxon und America zu Ende ist und es eine Trilogie ist, freue ich mich, dass es nun eine Dilogie zu Eadlyn geben wird.

Allein das Cover ist eigentlich den Kauf schon wert, ich finde hier passt einfach alles, die Farben und Anordnung ist einfach so traumhaft schön. Ebenfalls toll war wieder der Schreibstil, Kiera Cass schafft es, dass die Seiten nur so dahin fliegen, und ich schneller lese als sonst.

Bei diesem Teil der Selection-Reihe war es das erste Mal, dass mir die Protagonistin, also Eadlyn, irgendwie unsympathisch war. Sie bezieht sich viel zu sehr darauf, dass sie bald Königin wird und die mächtigste Person ist. Dieser Umstand lastet schwer auf ihr, aber statt damit gewissenhaft umzugehen wirkt sie viel zu eingebildet und egozentrisch. Das war teilweise sehr störend und hat dazu geführt, dass sie die falschen Entscheidungen trifft.

Seit Band 3 der Reihe ist viel passiert in Ilea, die Kasten wurden abgeschafft, doch deshalb ergeben sich neue Probleme die zu erneuten Aufständen im Land führen. Um diese zu besänftigen veranstaltet König Maxon das Casting, um endlich einen Verlobten für seine Tochter zu finden, aber auch um das Volk zu beruhigen. Leider ist Prinzessin Eadlyn so unnahbar, dass dies nicht immer so klappt wie es sich der König wünscht.

Wunderbar anzusehen war die immer noch bestehenden Liebe zwischen Maxon und America, nicht nur, dass sie insgesamt 4 Kinder haben, sie ergänzen sich auch immer noch und halten zueinander. Sie sind, so denke ich, eine große Unterstützung für Eadlyn auf ihrem Weg zur Königin, auch wenn es nicht so gelingt wie es die beiden sich erhofften.

Das Casting selbst ist wieder mal voller Höhen und Tiefen, und einige der Bewerber wachsen einem wirklich ans Herz und man hofft einfach das sie noch länger bleiben. Es war toll ein Casting mal aus einer anderen Sicht zu sehen, nicht nur als Teilnehmer.

Das Ende beinhaltete dann noch eine kleine Überraschung, bei der sich sicherlich jeder fragt "Warum?". Ich für meinen Teil konnte dies nachvollziehen und fand es wichtig für die Entwicklung von Eadlyn und der Geschichte, aber am besten ist, ihr erlebt es selbst.


Fazit:
Eine tolle indirekte Fortsetzung der ersten Trilogie von Selection. Nun startet die Autorin mit einer Dilogie durch die Jahre später spielt, doch die Probleme im Land scheinen immer noch die selben zu sein. Mir persönlich hat dieses Buch sehr gut gefallen, einzig die Protagonistin war teilweise sehr anstrengend und einfach zu eingebildet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.