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Favole.S
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Oberhausen

Bewertungen

Insgesamt 264 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2021
Die Birkenbraut und ihr Ungeheuer
Silbers, Arianne L.

Die Birkenbraut und ihr Ungeheuer


ausgezeichnet

Dieses schöne und düstere Dark-Fantasy-Werk handelt von Onora, die ihrem Clan entflieht und zu den Drunen gelangt, dem Volk, dem ihre verstorbene Mutter entstammt. Doch dort angelangt träumt sie von einer Tür aus Birkenholz und muss lernen, dass die Drunen ihre eigenen Geheimnisse haben und diese mit allen Mitteln beschützen wollen. Ihr Weg kreuzt sich dort mit dem dunklen Krieger Hecser, der in ihr seinen Weg zu Freiheit und Rache sieht.
Erzählt wird die Geschichte aus Onoras und Hecsers Perspektive. Während Onora noch lernt, sich in dieser neuen Welt zurechtzufinden und ein besonderes Auge für die Schönheit in allen Dingen hat, ist Hecser ihr komplettes Gegenteil. Seine düsteren Gedankengänge sind von blutiger Rache geprägt und sein Handeln eher pragmatisch veranlagt. Der Schreibstil trägt einen hier nur so durch die Seiten und entführt einen direkt in diese märchenhaft und auch düstere Welt, deren Schönheit oft heimtückische Gefahren birgt.
Die Geschichte ist unheimlich fesselnd und die nach und nach enthüllten Geheimnisse, zu denen auch Hecsers Vergangenheit gehört, lassen einen oft sprachlos zurück. So einige Charaktere machen im Laufe der Handlung eine Entwicklung durch, die allerdings nicht immer in eine gute oder gar bessere Richtung geht.
Dieses Buch ist wie ein wundervolles dunkles Märchen, in dem es auch gerne mal blutig zugeht. Das Cover ist ein wahrer Traum und passt perfekt zum Inhalt. Darunter verbirgt sich übrigens noch ein ebenso schönes Geheimcover.
Fazit: Für mich zählt dieses Buch wohlverdient zu meinen Jahreshighlights und ist ein wahres Schmuckstück fürs Regal und eine Perle des Dark Fantasy Genres. Ich kann es nur allen Liebhabern der dunklen Fantasy ans Herz legen!

Bewertung vom 20.06.2021
Von Rosen und Krähen
Schüttler, Annika L.

Von Rosen und Krähen


ausgezeichnet

Achtung! Dieses Buch ist nichts für zarte Gemüter. Triggerwarnngen befinden sich gleich auf den ersten Seiten, sodass jeder für ich entscheiden kann, ob er weiter lesen möchte.
Wir befinden uns in der Welt Lhargos, die einst von acht Monden beschützt wurde, doch einige sind erlöscht. Dies ist das Werk des Talisk Ascher, der versucht etwas zu bekommen, wovon er denkt, dass es ihm zusehen würde. Er zwingt dazu die junge Königin Salais seine Schatten auszusenden und die sogenannten Unantastbaren aufzuspüren, um mit dessen besonderer Magie seine Macht zu vergrößern.
Das Buch ist dabei in drei Bücher aufgeteilt und mit jedem Kapitel wechselt die Perspektive.
In Buch eins lernen wir die junge Königin von Lhargos, Salais, und ihren Geliebten und treuen Soldaten Dallas kennen. Ascher nutzt den jeweils anderen, um sie zu Marionetten zu machen, weshalb die beiden dazu verdammt sind Dinge zu tun, die sie innerlich zerstören.
Wir lernen auch Iven kennen, einen jungen Mann, der weit ab von allem in einem Gasthaus arbeitet und dessen Leben völlig auf den Kopf gestellt wird, als der geheimnisvolle Ran schwer verletzt vor seiner Tür landet.
In Buch zwei ist ein Jahr vergangen und es kommen noch die Charaktere Ava, ein Mädchen, dass vor den Dorfangriffen flieht, und Maira, die in einer anderen Welt lebt, dazu. Mairas Handlungsstrang fand ich besonders spannend und sie ist ein ganz besonderer Charakter, der später stark über sich hinaus wächst.
In Buch drei laufen die Schicksale aller quasi zusammen und es geht um nicht minderes, als die Rettung der Welt. Außerdem müssen die Charaktere viel erleiden und man bangt um jedes einzelne Leben. Man bekommt manchmal den Eindruck, die Autorin hat Spaß daran, ihre Protagonisten zu quälen. Die Hoffnungslosigkeit, die hier herrscht, ist wahrlich zum Greifen nah und fesselt einen an das Buch.
Ich hatte zu Beginn Schwierigkeiten in die Handlung hinein zu finden. Die Geschichte ist sehr komplex und die Kapitel sehr kurz, sodass die Perspektivwechsel sehr schnell erfolgen. Man wird sofort mitten ins Geschehen geworfen und muss sich schon sehr gedulden, bis man alles erklärt bekommt und versteht. Gerade bei Salaia' Kapitel fühl man sich leicht überfordert, während Ivens Kapitel wie eine Verschnaufpause sind und die ersten Dinge erklären.
Man muss sich hier einfach auf die Geschichte einlassen, alles kommt zur rechten Zeit. Die Welt hier ist sehr faszinierend und der Schreibstil lässt sich wunder bar flüssig lesen. Er trägt einen angenehm durch die Handlung und ist sogar oft sehr poetisch und malerisch und gibt dem ganzen eine magische Aura.
Allerdings ist hier auch alles mit Blut durchtränkt und die Protagonisten durchleben seelische sowie körperliche Folter. Hier bleibt einfach niemand verschont und man kann sich einfach nicht vorstellen, wie das alles gut enden soll.
Am Ende sind zwar die meisten Fragen geklärt, aber es bleibt doch ein wenig offen. So fragt man sich zum Beispiel, was genau Ascher eigentlich erreichen will und wieso er so handelt, wie er handelt. Ansonsten ist die Handlung in sich abgeschlossen. Es sollen aber noch weitere Werke folgen, unter anderem ein Prequel, dass die Geschichte der Talisk aufgreifen soll.
Als Fazit kann ich sagen, dass mich dieses Buch trotz anfänglicher Verwirrung und nicht immer nachvollziehbaren Handlungen der Charaktere doch von sich überzeugen konnte. Ich freue mich jedenfalls sehr auf weitere Werke und kann dieses Werk an alle weiterempfehlen, die Dark Fantasy und eine komplexe Handlung mögen.

Bewertung vom 14.06.2021
Rule of Wolves - Thron aus Nacht und Silber / King of Scars Bd.2
Bardugo, Leigh

Rule of Wolves - Thron aus Nacht und Silber / King of Scars Bd.2


ausgezeichnet

Auch im zweiten Band der Dilogie wird man wieder bestens unterhalten und es bleibt sehr spannend. Die Charaktere wachsen hier über sich hinaus und müssen sich ihren eigenen inneren Dämonen stellen. Dabei gilt es weiterhin Ravka vor allen Bedrohungen zu bewahren und einen ungewollten Krieg zu gewinnen. Alles scheint so aussichtslos und man fragt sich, wie dieses Buch enden soll. Es bleibt bis zum Schluss undurchschaubar und es warten erneut unerwartete Wendungen darauf, einen zu überraschen.

In diesem Band gibt es sogar ein Wiedersehen mit alten Bekannten und jeder ist perfekt ins Geschehen mit eingegliedert. Auch die Wiederkehr einer bestimmten Person bekommt ihre ganz eigene, wichtige Rolle. Die Handlung bleibt diesmal nicht nur in Ravka und Fjerda, sondern weitet sich diesmal nach Kerch und Shu Han aus.

Und wenn man dachte, man kennt nun die Geschichte der Charaktere, dann wird man hier auch eines Besseren belehrt, denn es gibt noch immer Einblicke in die Vergangenheit. Zoya, Nikolai und Nina wachsen einem nur noch mehr ans Herz. Ich war schon etwas traurig, als ich sie am Ende gehen lassen musste. Ich hoffe ja, das dies noch nicht alles war, die Autorin hat auf jeden Fall eine Hintertür offen gelassen. Die Welt der Grisha hätte aber bestimmt noch viel Potenzial für weitere Geschichten.

Zumindest wird ja gemunkelt, dass es irgendwann einen dritten Krähenband geben soll. Mich würde es sehr freuen, wenn ich meine Herzenscharaktere eines Tages wiedertreffen darf.

Bewertung vom 14.06.2021
Thron aus Gold und Asche / King of Scars Bd.1
Bardugo, Leigh

Thron aus Gold und Asche / King of Scars Bd.1


ausgezeichnet

"King of Scars" knüpft einige Monate später an die Krähen-Dilogie an und handelt vorrangig von Nikolai, der mit einem inneren Dämon kämpft. Zoya tut alles, um ihm beizustehen und Ravka zu einen. Währenddessen ist Nina in Fjerda auf einer wichtigen Mission, die sich in eine völlig neue Richtung entwickelt. Denn das, was sie dort aufdeckt, ist wirklich schockierend.

Wie auch schon bei den Krähen hat jeder Charakter seine eigenen Kapitel, sodass die Geschichte aus Nikolais, Zoyas und Ninas Perspektive erzählt wird. Später kommt noch ein gewisser Isaak hinzu, aber wieso, dass verrate ich nicht. Sobald man mit dem Lasen beginnt, ist es wie ein Nachhause kommen in der Welt der Grisha. Besonders schön finde ich, wie in Ninas Kapiteln die Krähen erwähnt werden, wenn sie an gewisse Dinge zurückdenkt. Da wird man gleich ganz wehmütig.

Das Buch beginnt ganz ruhig und fährt durch politische Gewässer. Man bekommt dadurch einen guten Überblick über Ravkas Situation und wie es den Charakteren bisher ergangen ist. Doch je mehr Seiten man umgeblättert hat, desto mehr baut sich eine Spannung auf und man ahnt schon, dass es bald drunter und drüber gehen wird und das Buch mit einem besonderen Knall enden wird. Auf jeden Fall, ergeben sich hier einige neue Erkenntnisse, die einen so schnell nicht mehr los lassen.

Fans des Grisha-Universums werden auch dieses Werk ganz bestimmt lieben. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 14.06.2021
Die Kristallelemente (Band 2): Die türkise Seele der Wüste
Pfeiffer, B. E.

Die Kristallelemente (Band 2): Die türkise Seele der Wüste


ausgezeichnet

Im zweiten Band der Kristallelemente begleiten wir Oriana nach Sarabor, wo sie ein besonderes Handwerk erlernen soll: Die Zubereitung magischer Schokolade. Ihre Lehrerin Madame Cremant sucht eine würdige Nachfolgerin und Unterstützung bei der Bekämpfung der Nachwirkungen eines dunklen Fluches, der über der Stadt hängt.

Oriana ist eine magisch begabte junge Frau, die erst im Laufe der Geschichte entdeckt, was wirklich in ihr steckt und erzählt uns die Geschichte aus ihrer Perspektive. Begleitet wird sie von ihrem Seelentier Maron. Maron ist ein ziemlich gefräßiges Eichhörnchen und passt auf Oriana auf, so gut er kann.

Besonders vor Kezlin, dem undurchschaubaren Händler, möchte Maron seine Freundin gern fernhalten. Oriana fühlt sich zu Kezlin hingezogen, doch dieser trägt eine Menge Geheimnisse mit sich herum und man weiß selber nie, wie ehrlich er ist und was er noch alles verbirgt. Allein dadurch wird das Buch schon sehr fesselnd und man möchte immer mehr erfahren.

Auch der Zauber der Chocolaterie zieht einen in seinen Bann, denn es ist total spannend zu sehen, was Oriana alles bei Madame Cremant lernt und welche Art von Magie hier genau am Werk ist.

Natürlich sehen wir auch die Besatzung der Crimson Conch wieder, schließlich geht es auch um die Erweckung des nächsten Kristallelements, der türkisen Seele der Wüste.

Während der Geschichte ergeben sich immer wieder neue Erkenntnisse und Wendungen, wir lernen den Fluch in all seiner dunklen Pracht kennen und man merkt gar nicht, wie schnell sich die Seiten umblättern. Gegen Ende wird es sogar so spannend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Ich jedenfalls freue mich schon darauf, mit der Crimson Conch ins nächste Abenteuer zu segeln. =)

Bewertung vom 14.06.2021
Die gefallene Fee
Völker, Jenny

Die gefallene Fee


ausgezeichnet

"Die gefallene Fee" erzählt von Anna, die sich für einen ganz normalen Menschen hält und plötzlich in eine andere Welt entführt wird, in der sie lernen muss, dass sie eigentlich eine Fee ist.

Schon Annas Entführung versetzt einen sofort in Märchenstimmung, wird so doch von Piraten mit einem fliegenden Schiff entführt, da hat man sofort das Nimmerland vor Augen. Anna landet in einer Welt, wo Feen und Riesen leben und ein riesiger Mangel an Feenstaub herrscht, für den sie verantwortlich gemacht wird.

Obwohl sie sich an ihr Leben als die Fee Anemone nicht erinnern kann, will sie trotzdem helfen und beginnt mithilfe eines alten Freundes, dem sanftmütigen Riesen Toni, eigene Nachforschungen anzustellen. Sie trifft auch auf den geheimnisvollen Kapitän Chris, dessen Hilfe sie argwöhnisch annimmt. Denn Chris behauptet, sie gehören zusammen, während die Feen und Toni sie ausdrücklich vor ihm gewarnt haben.

Die Geschichte lässt sich schön flüssig lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Es bleibt durchweg spannend und jeder scheint verdächtig zu sein, etwas mit dem Verschwinden des Feenstaubes zu tun zu haben. Dabei stellt sich noch zusätzlich die Frage, was mit Anna damals geschah, denn warum verlor sie ihr Gedächtnis und landete in der Menschenwelt? Alles scheint miteinander verbunden zu sein, doch die Wahrheit bleibt bis zum Schluss undurchschaubar. Genau dies erhält mächtig die Spannung und zieht einen tief in die Geschichte hinein.

Dabei kommen die Gefühle nicht zu kurz, denn Anna merkt, dass ihr Herz einst Chris gehört hat. Wir bekommen hier also eine zauberhafte, märchenhafte Welt, was fürs Herz und ein spannendes Mysterium geliefert. Mit dem, was am Ende dabei herumkommt, hat man dann überhaupt nicht gerechnet.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich habe nur einen kleinen Kritikpunkt. Mir waren die Kämpfe, die es bei den Piraten zwischendurch gibt, ein wenig zu unspektakulär. Mir ging das immer viel zu glimpflich aus und es fiel nie ein Blutstropfen. Das war mir persönlich etwas zu blumig, aber vielleicht bin ich da etwas zu blutrünstig. xD

Das soll aber die Bewertung nicht schmälern, ich empfehle es trotzdem unbedingt. Jenny Völker versteht es einfach perfekt, märchenhafte Geschichten fürs Herz zu schreiben.

Bewertung vom 14.06.2021
Das Gift der Mondlilie
Wynter, April

Das Gift der Mondlilie


sehr gut

Allys Leben wird total auf den Kopf gestellt als die Männer des Königs, den alle nur den Eisigen nennen, ihre kleinen Brüder töten und den ältesten, Jay, entführen. Fest entschlossen, ihn aus dem Kerker zu befreien, macht sie sich auf eine Reise quer durch das Reich Jadera. Unterwegs erhält sie unerwartet Hilfe von dem Dieb Devan, trifft auf einen Drachen und erfährt von der Akademie der verlorenen Künste, während ein waghalsiger Plan in ihrem Kopf Gestalt annimmt.

Das Buch hat einen schönen, leicht zu lesenden Schreibstil und beginnt sehr spannend. Danach kommt die Handlung erst ein wenig zur Ruhe und die Geschichte nimmt ein langsameres Erzähltempo an. Generell finde ich, dass die Spannung hier sehr flach gehalten wird und sich erst am Ende wieder so richtig aufbaut. Langweilig wird es dadurch aber nicht, man fühlt sich trotzdem durchweg gut unterhalten.

Schließlich begleitet man Ally auf ihrer Reise, die fiese Tücken und neue Bekanntschaften bereithält. Dabei geht es nicht immer friedlich zu und es kann auch blutig werden.

Erzählt wird hier überwiegend aus Allys Perspektive und wechselt manchmal zu Jay oder dem Eisigen. Gerade durch die Kapitel des Eisigen wird klar, welch Grausamkeit in diesem Reich herrscht.

Während die Charaktere mir durchweg sympathisch waren und auch genügend Tiefe hatten, fehlte mir dies beim Eisigen. Er ist ein interessanter Bösewicht und ich hätte mir mehr über seine Geschichte und Beweggründe gewünscht. Generell hätte es mir etwas besser gefallen, wenn mehr Bezug auf die Vergangenheit genommen worden wäre.

Auch etwas gestört hat mich, dass Allys Zeitdruck, rechtzeitig in die Hauptstadt zu kommen und Jay zu retten, nach der Ankunft bei den Anwärterinnen plötzlich wie verflogen zu sein schien.

Nichtsdestotrotz hält sie weiter an ihrem Befreiungsplan fest und muss bald erkennen, dass es um viel mehr geht, als nur die Rettung ihres Bruders.

Das Ende hält dann nämlich so einige Überraschungen bereit und sorgt für viel Spannung.

Obwohl man zum Schluss denken könnte, dass die Geschichte nun erzählt wäre, belehrt der Epilog uns eines Besseren und man weiß zumindest, dass es noch nicht ganz vorbei ist. Wohin genau die Reise gehen wird, da muss man sich wohl überraschen lassen.

Trotz meiner Kritikpunkte hat mir Allys Abenteuer gut gefallen und ich bin schon auf die nächste Herausforderung gespannt. Ich fände es schön, wenn man dort noch mehr über diese magische Welt und ihre Geschöpfe erfährt. Wer gerne Fantasy und es zwischendurch etwas ruhiger mag, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.

Bewertung vom 14.06.2021
Das Gold der Krähen / Glory or Grave Bd.2
Bardugo, Leigh

Das Gold der Krähen / Glory or Grave Bd.2


sehr gut

Der zweite Band hat es tatsächlich geschafft, noch spannender als der erste zu sein. Man will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, denn die Krähen müssen hier so einige schwierige Herausforderungen bewältigen, sodass sogar ein Kaz Brekker fast an seine Grenzen gelangt. Während es zuerst natürlich gilt, Inej aus Jan van Ecks Fängen zu retten, entpuppt sich dieser als gerissener Gegner, der selbst so einige Überraschungen für die Krähen auf Lager hat.

Die Charaktere wechseln sich wieder in den Kapiteln ab und diesmal hat auch Wylan seine eigenen. Obwohl man ja schon grob weiß, wie seine Geschichte verlaufen ist, bekommt man doch einen genaueren Einblick in diese und kann nun das wahre Ausmaß der Grausamkeiten seines Vaters erfassen. Ja, man lernt hier Jan van Eck so richtig zu hassen.

Auch die anderen haben noch Einblicke in ihre Vergangenheit in petto und wenn man sie vorher schon mochte, dann wachsen sie einem hier nur noch mehr ans Herz. Kaz läuft hier zu Hochtouren auf und man ist immer wieder erstaunt darüber, wie er es schafft, selbst in den ausweglosesten Situationen das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden.

Der zauberhafte Schreibstil trägt einen erneut angenehm durchs Buch und gegen Ende kann man einfach nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Für mich sind die Krähen daher ein wahres Jahreshighlight!

Bewertung vom 14.06.2021
Das Lied der Krähen / Glory or Grave Bd.1
Bardugo, Leigh

Das Lied der Krähen / Glory or Grave Bd.1


sehr gut

In diesem Buch kommen so unterschiedliche Charaktere zusammen, dass allein diese Tatsache schon sehr interessant ist. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der einzelnen Krähen, die Namen stehen immer unter der Kapitelzahl und man bekommt so einen sehr guten Einblick in ihre Vergangenheit, denn es gibt immer wieder Rückblenden in diese. Jeder Charakter hat hier seine ganz spezielle Geschichte und man weiß nie so genau, wie vertrauenswürdig jeder einzelne von ihnen ist.

Allen voran ist da Kaz Brekker, der ein genialer Dieb ist, zu den Dregs gehört und für fast alles eine Lösung hat. Er führt die Truppe an und verfolgt nebenbei noch ganz andere Ziele. Gerade die Enthüllung seiner Geschichte fand ich unheimlich spannend, denn er ist am undurchsichtigsten von allen.

Dann ist da noch Inej, die eine wahre Kletterkünstlerin ist und wegen ihrer geräuschlosen Bewegung von allen das Phantom genannt wird. Sie ist eine Meisterin darin, Geheimisse für Kaz zu sammeln und liebt ihre Messer.

Jesper ist ein absoluter Waffennarr und trennt sich nur ungern von seinen Pistolen. Sein Laster ist seine Spielsucht, er kann dieser nur schwer wiederstehen.

Nina ist eine Grisha und hat ihre Gründe, warum sie nicht zurück nach Ravka will. Sie ist eine Entherzerin und das Gelingen der Mission liegt ihr besonders am Herzen.

Wylan ist ein Ausreißer aus gutem Hause, hat ein Händchen für Sprengstoff und als Einziger keine eigenen Kapitel. Warum das so ist, wird aber am Ende des Buches klar.

Matthias ist ein Fjerdan und ausgebildeter Drüskelle, jagt also Grisha, und soll für seine Freiheit sein Land verraten. Somit gehört er als Einziger nicht zu der Bande der Dregs. Außerdem verbindet ihn noch eine gemeinsame, nicht ganz erfreuliche, Vergangenheit mit Nina. Er macht im Laufe der Geschichte die größte Entwicklung durch und gehört zusammen mit Kaz zu meinen absoluten Lieblingen.

Die Mission der Gruppe ist eigentlich unmöglich und doch hat Kaz den perfekten Plan und man fiebert die ganze Zeit so richtig mit. Es gilt, eine Person aus dem sichersten Gefängnis der Welt zu befreien. Dabei geht natürlich nicht alles glatt über die Bühne, sondern der Plan muss ab und zu angepasst werden und es ergeben sich so einige überraschende Wendungen.

Die Geschichte lebt vor allem durch die sehr authentischen Charaktere und ihrer Beziehung zueinander. Auch fallen hier eine Menge guter Sprüche und oft genug wird man zum Lachen gebracht.

Defintiv ein durchweg spannendes Buch, in dem Kaz Brekker immer noch ein Ass im Ärmel hat.

Bewertung vom 14.06.2021
Lodernde Schwingen / Legenden der Grisha Bd.3
Bardugo, Leigh

Lodernde Schwingen / Legenden der Grisha Bd.3


sehr gut

Der dritte Band dieser Trilogie hat es bei mir nun zu fünf Sternen gebracht, wo die Vorgänger durch ihre Längen im Mittelteil nur vier erlangen konnten. Die Spannung hat sich diesmal durchgehend gehalten und es passierten oft unvorhergesehene Dinge, sodass man nie wusste, wieviel Pause den Charakteren vergönnt sein würde. Auch wartete die Geschichte mit einem überraschenden Plot Twist auf und gegen Ende war das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen.

Die Charaktere sind mir in diesem Teil richtig ans Herz gewachsen, auch wenn sich hier eine neue Gruppe gebildet hat und Nebencharaktere mehr in den Vordergrund gerückt sind. Sie alle waren durch die Gegebenheiten auf besondere Art miteinander verbunden und jeder musste seine eigene Entwicklung durchmachen. Aber gerade diese Schicksalsschläge haben sie greifbarer und sympathischer gemacht.

Auch Alina hat sich stark weiterentwickelt und ist in ihren Handlungen reifer geworden. Der Liebesgeschichtenteil geht hier wieder eine bessere Richtung, drängt sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund.

Das Ende verläuft hier dann auch ganz anders als gedacht und war für mich persönlich einfach nur perfekt und so nicht vorhersehbar. Ich fand es sehr passend und bin gespannt darauf zu erfahren, ob man einige Charaktere in den anderen Reihen des Grishaverse wiedersehen wird. Alles in einem ein mehr als würdiger Abschluss für diese Trilogie.