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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 965 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2022
Perfect World. Nichts scheint, wie es ist
Storesang, Joner

Perfect World. Nichts scheint, wie es ist


ausgezeichnet

Packender Kriminalroman

Eva Belheim führt ein nahezu perfektes Leben. Sie hat einen tollen Job, zwei gesunde Kinder und einen liebevollen Ehemann. Eines Tages bricht ihre perfekte Welt aber in sich zusammen, als zunächst ihr Mann verschwindet, sie darauf ihren Job verliert und dann auch noch eines ihrer Kinder entführt wird. Eva befindet sich plötzlich in einer Welt, die sie bisher nur aus schlechten Filmen kannte. Die russische Mafia ist hinter der ganzen Familie her, da ihr Mann anscheinend wohl ein Doppelleben geführt hat, welches ihm gerade auf die Füße fällt. Nun heißt es überleben in einem Umfeld, in dem ein einzelnes Leben keinen Wert hat...

Der Autor Joner Storesang hatte mich schon mit seinem Kriminalroman "Seelenschwarz" begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die Geschichte der scheinbar perfekten Familie, deren Welt innerhalb kürzester Zeit in Trümmern liegt in einem äußerst temperamentvollen und mitreißenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Die clever konzipierte Geschichte um die russische Mafia wird gut ins Ruhrgebiet verlagert und der Spannungsbogen wird nach dem Verschwinden des Mannes über die dramatischen Entwicklungen ständig auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Sowohl die rätselhaften Hintergründe, als auch das actiongeladene Geschehen machten das Buch für mich zu einem echten Page-Turner. Das fulminante Finale schließt die Geschichte dann mit einer nachvollziehbaren Auflösung aus meiner Sicht gelungen ab.

Insgesamt ist "Perfect World" für mich ein rundum gelungener Kriminalroman, der mich von der Seite an begeistern konnte. Ich empfehle das Buch daher gerne an Liebhaber spannungsgeladener Romane weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 24.12.2022
Der Henker von Hamburg
Marschall, Anja

Der Henker von Hamburg


ausgezeichnet

Selbstjustiz im alten Hamburg

Wir schreiben mittlerweile das Jahr 1899 in Hamburg und Kommissar Hauke Sötjes hat sich mit seiner kleinen Familie gut in der Stadt eingerichtet. Seine Frau fühlt sich aber noch nicht wohl in der Rolle der alleinigen Mutter und genießt daher die gemeinsame Zeit mit der gefeierten Sopranistin Carlotta Francini, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Stadt befindet und in Sophie eine Freundin gefunden hat. Die Stadt wird plötzlich aber auch von einer Serie von Morden überschattet, die den Eindruck erwecken, als ob jemand der Justiz ein wenig nachhelfen möchte und die Spuren der Opfer führen immer wieder zur berühmten Sopranistin. Was hat sie wirklich nach Hamburg geführt?

"Der Henker von Hamburg" ist mittlerweile der fünfte Band aus der Reihe um den Kommissar Hauke Sötje zum Ende des 19. Jahrhunderts. Die vorherigen Teile hatten mir schon ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestartet bin. Die Autorin Anja Marschall erzählt die Geschichte wieder in ihrem temperamentvollen Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Mord gut aufgebaut und über die ereignisreichen Entwicklungen auf einem stets hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen haben mir die Weiterentwicklungen der Charaktere, die den Romanen um Hauke Sötje einen besonderen Charme verleihen. Die historischen Hintergründe wirken sehr gut recherchiert und bilden einen gelungen Rahmen für die gut konzipierte Geschichte. Es darf bis zum fulminanten Finale mitgerätselt werden, was die Tathintergründe und die Identität des Täters betrifft, und wahrscheinlich kann die gut nachvollziehbare Auflösung noch für Überraschungsmomente sorgen.

Insgesamt ist "Der Henker von Hamburg" die gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit interessanten Protagonisten, einem spannenden historischen Hintergrund und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2022
Tief am Grund des Sees
Schlegel, Tina

Tief am Grund des Sees


ausgezeichnet

Packender und tiefgehender Kriminalroman

Noch immer von seinem letzten dramatischen Fall gezeichnet, bekommt es Kommissar Sito nun mit einem Vermisstenfall zu tun. Es ist eine junge fünfköpfige Familie verschwunden. Eine freiwillige Flucht aus dem normalen gesellschaftlichen Leben oder eine Entführung? Die Ermittlungen kommen zunächst nur schleppend voran, zumal ein Leiche, die aus dem Rhein geborgen wird, für zusätzliche Arbeit sorgt. Die Spuren führen dann aber in Richtung des Reichbürger-Milieus und sorgen somit auch noch für politischen Sprengstoff. Ein Fall der immer komplexer zu werden scheint und Kommissar Sito mit seinem Team mehr als fordert, da es für die vermisste Familie vielleicht um jede Minute geht...

"Tief am Grunde des Sees" ist mittlerweile der fünfte Band um den sympathischen Kommissar Sito vom Bodensee. Die vorherigen Fälle konnten mich bereits alle begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in das aktuelle Werk gestartet bin. Die Autorin Tina Schlegel erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt tiefgründigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich von den ersten Seiten an wieder fesseln konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden der jungen Familie zu Beginn des Buches klassisch und gut aufgebaut und über die weitgreifenden Ermittlungsarbeiten aus meiner Sicht auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine immer komplexere Geschichte, die von der Autorin sehr clever aufgebaut und umgesetzt wurde. Das fulminante Finale rundet das Buch dann mit einer sehr gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Tief am Grund des Sees" für mich die mehr als gelungene Fortsetzung einer tollen und packenden Krimi-Reihe, die mich mit interessanten Protagonisten, deren Weiterentwicklung zum Gelingen der Serie beiträgt, spannenden Fällen und dem Erzähltalent der Autorin vollkommen überzeugt. Ich freue mich auf noch hoffentlich viele Fälle für Kommissar Sito und sein Team. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 23.12.2022
Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
Sträter, Torsten

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen


sehr gut

Stories mit Pfiff

Torsten Sträter ist mittlerweile einer der angesagtesten Comedians in unserem Land und er besticht aus meiner Sicht mit seinen galant und sehr eigenwillig ausgedrückten Geschichten, die er aus seiner Perspektive zum Besten gibt. Die manchmal versteckten und durchaus auch tiefsinnigeren Gags erschließen sich auch gerne mal ein wenig später, was den Humor von Sträter für mich nur wertvoller macht. Komplett genießen kann man den Mann eigentlich nur als Gesamtpaket, also inclusive seiner Stimme und Präsenz, aber mit dem vorliegenden Buch kann man ihn sich sehr gut vor Augen führen.

In "Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen" beginnt Sträter mit einigen "Stories", die für mich schon mit zu den Highlights des Buches gehörten. So haben mich die kritische Überprüfung seines Versicherungsbestandes und die Einarbeitung in die Fitnesswelt mehr als gut unterhalten, einfach nur herrlich. Auch der kleine dicke König hat viel Spaß gemacht. Da das Buch die Highlights der letzten drei Jahre aus Sträters Feder darstellt, nimmt die Pandemie auch einen gewichtigen Anteil ein. Es ist sehr schön, seine Reaktionen auf diese besondere Zeit, welche für einen Comedian sicherlich eine gute Fundgrube darstellt, zu verfolgen. Ein weiteres Highlight war für mich die Rubrik "Kammanommakucken". Hier stellt Torsten Sträter die aus seiner subjektiven Sicht besten Filme ever vor, die das Prädikat erhalten, dass man sie kennen oder sich durchaus noch einmal gönnen sollte. Hierzu gehören dann Klassiker wie "Batman hält die Welt in Atem", "Karate Kid oder "Stirb langsam".

Insgesamt ist ""Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen" ein für mich nicht immer ganz ernst gemeinter Ratgeber fürs Leben, der auf alle Fälle eines für den Leser bereithält, humorvolle Unterhaltung. Um Sträter in seiner Gesamtheit noch mehr genießen zu können, fehlt sein Wesen und seine Stimme ein wenig, aber das Buch trägt deutlich seine Handschrift. Mir hat es gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2022
Melodie des Bösen / Kommissar Julien Vioric Bd.2
Habekost, Britta

Melodie des Bösen / Kommissar Julien Vioric Bd.2


ausgezeichnet

Die Leidenschaft der Musik

Der Ermittler Julien Vioric fühlt sich an einen alten Fall erinnert, den er vor einigen Jahren nicht aufklären konnte, als ein herausgetrenntes Herz am Grab von Frederic Chopin gefunden wird. Auch damals spielte ein herausgetrenntes Herz eine entscheidende Rolle und die vermisste Frau konnte nie gefunden werden. Stehen die beiden Taten trotz der großen zeitlichen Differenz in Verbindung? Das aktuelle Opfer wird kurze Zeit später gefunden und führt Julien in die Welt der Musik. Der Tote war ein äußerst hoffnungsvolles Pianisten-Talent, welches sich aber von der klassischen Musik lossagen wollte. Julien ahnt, dass es nicht bei dem einen Mord bleiben wird, so dass es zu einem Wettlauf mit der Zeit wird...

Schon der erste Band "Stadt der Mörder" um den sympathischen Ermittler im Paris der Goldenen Zwanziger konnte mich in den Bann ziehen, so dass ich mit viel Vorfreude und auch einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestartet bin. Die Autorin Britta Habekost erzählt die Geschichte wieder in einem bildreichen und sehr schön zu lesenden Schreibstil, der hervorragend zu den Geschehnisse der damaligen Zeit passt und diese auch lebendig vor Augen führt. Sie sorgt für enorm viel Atmosphäre, die schon zuweilen sehr düster ist, aber damit auch sehr gut zur Geschichte passt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des Herzens und des ersten Opfers gut aufgebaut und ohne viel Wert auf spektakuläre Situationen über die bewegenden Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir die Weiterentwicklung der Protagonisten und der Einbezug des Jazzes, der zur damaligen Zeit noch ein wenig verrufen war sowie des vorherrschenden Rassismus, der hier gefühlvoll und authentisch wirkend in das Ganze eingewoben wird.

Insgesamt ist ""Melodie des Bösen" für mich ein rundum gelungener historischer Kriminalroman, der mich mit einer spannenden Geschichte, einem gut recherchierten historischen Hintergrund und dem Erzähltalent der Autorin überzeugt hat. Ich freue mich auf weitere Fälle für Julien Vioric, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 23.12.2022
Tod auf der Kokerei
Salzmann, Thomas

Tod auf der Kokerei


ausgezeichnet

Toller 3. Fall für Frederike Stier

Frederike Stier hat ihren Beruf als Kommissarin zwar bereits an den Nagel gehängt, aber als die Leiche der Tochter eines alten Freundes gefunden wird, macht sie sich für ihn dennoch auf die Suche nach einem möglichen Täter. Die Polizei vermutet einen Suizid, denn die junge Frau wird mit Beruhigungsmitteln betäubt in einem Schwimmbecken auf dem Zechengelände Zollverein gefunden, äußere Verletzungsmerkmale konnten auch nicht festgestellt werden. Frederike wird aber von ihren kriminalistischen Instinkten angetrieben, um die Hintergründe des Todes ans Tageslicht zu bringen. Sie stößt auch auf einige Ungereimtheiten und plötzlich ergeben sich einige Verdächtige, die für einen potentiellen Täter durchaus in Frage kämen...

"Tod auf der Kokerei" ist mittlerweile der dritte Band um die engagierte und nicht immer ganz einfache Ermittlerin Frederike Stier. Der Autor Thomas Salzmann erzählt die Geschichte wieder in seinem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in das charaktervolle Ruhrgebiete entführte. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit dem Auffinden der jungen Frau klassisch aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten der unermüdlichen Hauptprotagonistin auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Anzahl der Verdächtigen schraubt sich im Verlauf weiterhoch, was dem Leser oder die Leserin immer wieder die Möglichkeit gibt, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft oder Tathintergründe anzustellen. So entwickelt sich eine vom Autor sehr clever konzipierte Geschichte, die im fulminanten Finale mit einer gut nachvollziehbaren und spannenden Auflösung gelungen abgeschlossen wird.

Insgesamt ist "Tod auf der Kokerei" die für mich gelungene Fortsetzung einer tolle Krimi-Reihe, die mit einer extravaganten und zugleich sympathischen Ermittlerin, dem Charme des Ruhrgebiets und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 23.12.2022
Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.
Troi, Heidi

Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.


sehr gut

Düsterer und atmosphärischer Kriminalroman

Maresciallo Pietro Carminati wird in ein kleines, idyllisches Dorf versetzt, doch die vermeintliche Ruhe bleibt aus. Kaum ist er in seinem neuen Einsatzort angekommen, wird wie aus dem Nichts die Leiche vom Dorfmitglied Sepp gefunden, der dafür bekannt war, stets dem Alkohol zu fröhnen. Was zunächst noch nach einem Unfall aussieht, entpuppt sich aber kurze Zeit später als Auftakt einer Mord-Serie, denn ein Bauer wird entdeckt, der tot an einem Martel gebunden ist. Was steckt hinter dieser Mord-Serie? Maresciallo macht sich auf die Suche nach dem Täter, stößt aber in der verschworenen Gemeinschaft auf eine Mauer des Schweigens. Niemand will ihm helfen, das Rätsel zu lösen, während der Wettlauf mit der Zeit schon längst begonnen hat...

"Marterl Mord" ist ein spannender und sehr atmosphärischer Kriminalroman aus der Feder der Autorin Heidi Troi. Sie erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in das entlegene Dorf in Südtirol entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Leichenfund zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten des engagierten Ermittlers gepaart mit einer sehr düsteren Atmosphäre auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Gerade der regionale Bezug wird in der für einen geheimnisvollen Kriminalroman perfekten Kulisse sehr gut umgesetzt. Die raffiniert konzipierte Geschichte bleibt bis zum spektakulären Finale spannend und wird dann von einer gut nachvollziehbaren, aber doch schon sehr überraschenden Auflösung gut abgerundet.

Insgesamt ist "Marterl Mord" für mich ein gut gelungener Regional-Kriminalroman, der sehr düster daherkommt und genau über dieser Schiene bei mir punkten kann. Der wohldosierte Lokalkolorit, sowie das Erzähltalent der Autorin sorgen für gute Leseunterhaltung, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 05.12.2022
Wer hat Heidi getötet?
Voltenauer, Marc

Wer hat Heidi getötet?


ausgezeichnet

Äußerst spannender Kriminalroman aus der Schweiz

Kommissar Andreas Auer ist nach seinem letzten Fall noch immer suspendiert. Er findet Gefallen an den Arbeiten auf einem Bergbauernhof und begleitet die beste Kuh des Hauses auf einen Beauty-Contest, welcher auch noch erfolgreich verläuft. Kurze Zeit später wird allerdings eine andere Kuh des Bauern brutal getötet und der Bauer Antoine ahnt, wer dafür verantwortlich ist. Er fährt wutentbrannt zu ihm und liefert sich eine Schlägerei mit ihm, am nächsten Tag wird der Mann aber tot aufgefunden und Antoine verhaftet. Andreas Auer nimmt trotz Verbot seines Vorgesetzten privat die Ermittlungen auf und versucht die Unschuld seines Freundes zu beweisen.

"Wer hat Heidi getötet?" ist der zweite Band um den charismatischen Ermittler Andreas Auer. Ich bin mit diesem Band in die Reihe gestartet und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor Marc Voltenauer erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen Schreibstil und sorgt mit den vielen kurzen Kapiteln für ein zusätzliches Tempo im Buch. Der Spannungsbogen wird ein wenig gemächlich aufgebaut, aber dann im weiteren Verlauf auf ein sehr hohes Niveau gehoben. Es entwickelt sich ein immer komplexer wirkender Fall, der die Volle Konzentration beim Lesen einfordert und bis zum fulminanten Finale alle Fragen offen hält. Sehr gut gefallen haben mir der wohldosierte Lokalkolorit, der dem Ganzen einen besonderen Charme verlieh und die interessante sowie ausführliche Charakterisierung der Protagonisten, die für entsprechende Tiefe sorgte.

Insgesamt ist "Wer hat Heidi getötet?" ein aus meiner Sicht rundum gelungener Kriminalroman, der mich voll in den Bann ziehen konnte und sich mit zunehmender Handlung als absoluter Page-Turner erwies. Ich hoffe, dass Andreas Auer in folgenden Bänden noch oft die Möglichkeit erhält, sein Talent als Ermittler unter Beweis zu stellen. Ein wirklich tolles Buch, welches ich gerne weiterempfehle und folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 05.12.2022
Der Auftrag
Roth, Silvia

Der Auftrag


ausgezeichnet

Toller Auftakt einer neuen Krimi-Reihe

Die junge Helena Steen befindet sich in der Ausbildung zur Personenschützerin, als sie eine überraschende Anfrage ereilt. Von höchster Stelle wird sie mit der Bewachung der Nachwuchspolitikerin Loorna Hoogstraat beauftragt. Die Politikerin steht zur Zeit im Fokus des Geschehens und ist mir ihren teilweise radikalen Äußerungen zum Zielbild einiger Radikaler geworden. Erste Anschlagsversuche liefen bisher ins Leere, aber es wird befürchtet, dass die Anschläge weitergehen könnten und gezielter vorgetagen werden. In ihrem ersten Auftrag bekommt es Helena Steen gleich mit einer sehr schwierigen Aufgabe zu tun, denn Loorna Hoogstraat sucht trotz der Anschläge weiter die Öffentlichkeit und die Gegner scheinen gut informiert zu sein...

Die Autorin Silvia Roth hat mit ihrer mittlerweile vom ZDF verfilmten Reihe um die sympathische Ermittlerin Kommissarin Heller auf sich aufmerksam gemacht und ihr Talent, spannende Geschichten mit gut charakterisierten Protaginsten zu schreiben, unter Beweis gestellt. Mit dem vorleigenden Werk "Der Auftrag" beginnt sie eine ganz neue Reihe, was mich mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in das Buch starten ließ. Silvia Roth erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Der Spannungsbogen wird mit den ersten Anschlagsversuchen gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sciht hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonistin Helena Steen wird interessant gezeichnet und konnte mir ihrer Art bei mir schnell sympathiepunkte sammeln, so dass es mir Spaß macht, ihr bei den Ermittlungne über die Schulter zu schauen. Es entwickelt sich eine clever konzipierte Geschichte, die mich bis zum fulminanten Finale fesseln konnte.

Insgesamt ist "Der Auftrag" ein für mich verheißungsvoller Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, mit einer starken und engagierten Ermittlerin, von der wir hoffentlich noch einiges hören werden. Mir hat der Roman ausgesprochen gut gefallen, so dass ich ihn gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 04.12.2022
Der eiserne Herzog
Schiewe, Ulf

Der eiserne Herzog


ausgezeichnet

Lebendige Reise in die Vergangenheit

Im 11. Jahrhundert entkommt der junge Guilhem nur knapp dem Tod und entwickelt sich mit der Zeit zu einem anerkannten und kriegserfahrenen Herzog der Normandie. Sein Glück scheint perfekt, als es ihm gelingt gegen alle Widerstände die Gunst der schönen Matilda zu erlangen und sie zu seiner Frau macht. Die Herrschaft Guilhems ist eine gute und wird aus Sicht seiner Gemahlin nur durch einen überraschenden Wunsch des aktuellen Königs von England getrübt, der in Guilhem seinen gewünschten Nachfolger sieht. Von dieser großen Ehre verzaubert träumt der Herzog von einer Zeit, in der er dem englischen Volk ansteht, aber er hat mit Harold Godwinson einen starken Widersacher...

Der deutsche Autor Ulf Schiewe hat mich mit seinen Büchern schon oft auf eine Reise in die Vergangenheit mitgenommen. In "Der eiserne Herzog" entführt er die Leser in das 11. Jahrhundert und führt den Machtkampf um England der damaligen Zeit lebendig vor Augen. Er erzählt die Geschichte in einem fesselnden und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in den Bann ziehen konnte. Die Protagonisten werden ausführlich und gut charakterisiert und füllen die historischen Gegebenheiten mit neuem Leben. Natürlich ist hier auch das schöpferische Talent des Autors gefragt, die historischen Hintergründe wirken aber zu jeder Zeit hervorragend recherchiert, werden gut in die Geschichte integriert und tragen so zum Gelingen des Buches bei. Die mir in der Tiefe nicht bekannten Geschehnisse um die berühmt-berüchtigte Schlacht von Hastings haben mich bis zum sehr gut konzipierten Finale begeistert.

Insgesamt ist "Der eiserne Herzog" für mich eines der besten historischen Romane dieses Lesejahres. Geschickt hat der Autor seine Fantasie in die historischen Gegebenheiten eingeflochten und so ein spannendes und bis zur letzten Seite fesselndes Abenteuer geschildert. Ich kann den Roman nur wärmstens weiterempfehlen und natürlich mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerten.