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Favole.S
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Oberhausen

Bewertungen

Insgesamt 264 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2021
Eisige Wellen / Legenden der Grisha Bd.2
Bardugo, Leigh

Eisige Wellen / Legenden der Grisha Bd.2


sehr gut

Der zweite Band der Grisha-Trilogie hat mir besser gefallen als der erste. Das Buch knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an und es wird sehr schnell spannend und die Ereignisse überschlagen sich fast. Mit dabei ist ein neuer Charakter, der sich direkt ins Leserherz schleicht und dessen Sätze einen sofort zum Lachen bringen. Die Rede ist hier von Sturmhond, der im Laufe der Geschichte noch so einige Überraschungen bereithält.

Der Mittelteil des Buches wird dann wieder etwas ruhiger und der Spannungsbogen bleibt ziemlich flach. Hier nervt mich dann auch der Liebesgeschichtenteil zwischen Mal und Alina. Dieser Aspekt ist meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig, die Geschichte würde auch mit einer normalen, tiefen Freundschaft funktionieren. Immerhin haben sich die Charaktere weiterentwickelt, nur Mal hat zwischenzeitlich einen Durchhänger, in dieser Phase mochte ich ihn nicht mehr besonders.

Erst im letzten Drittel passiert wieder mehr und das Ende hat es dann so richtig in sich. Das Finale kommt hier ziemlich plötzlich und hält einen in Atem. Auch hier wird für eine Überraschung gesorgt und ich bin wirklich gespannt zu erfahren, wie es im dritten und letzten Band weitergehen wird und was nun aus Alina wird.

Nach Beginn des Buches macht übrigens die Motivwahl der Cover Sinn und es lässt sich ein wenig erahnen, um was es unter anderem im dritten Band gehen wird. Mal sehen, ob sich hier der Aufbau von spannendem Beginn und Ende mit einem etwas langatmigereren Mittelteil fortführt.

Bewertung vom 14.06.2021
Goldene Flammen / Legenden der Grisha Bd.1
Bardugo, Leigh

Goldene Flammen / Legenden der Grisha Bd.1


sehr gut

Dieses Buch hat mir recht gut gefallen, allerdings konnte es den Spannungsbogen nicht ganz halten. Zu Beginn lernt man die Welt, welche an russische Mythologie angelehnt ist, und die wichtigsten Charaktere kennen. Allerdings kommt man bei den Zuordnungen der Grisha schnell durcheinander und man wünscht sich ein Glossar. Trotzdem nimmt einen die Welt sofort für sich ein und man ist gespannt darauf zu erfahren, wie Alinas Werdegang aussehen wird.

Alina ist für mich nicht die typische sympathische Hauptfigur, so ganz überzeugt hat sie mich noch nicht. Ich fand sie etwas leichtgläubig und naiv, aber ich denke, sie wird sich nach den Ereignissen in diesem Band noch weiterentwickeln. Dieser Band hat den Leser quasi in die Welt und die Rahmenhandlung eingeführt, insbesondere darin, wer hier der Bösewicht ist.

Während der mittlere Teil für mich eher eintönig war, gibt es im dritten Teil eine überraschende Wendung und die Geschichte kommt so richtig in Fahrt. Ich hoffe, dass der nächste Band die Spannung nicht wieder versiegen lässt , das wäre sehr schade.

Ansonsten ist dies ein interessanter Auftakt, in dem eine ganz eigene, magische Welt geschaffen wurde. Die Geschichte lässt sich schön flüssig lesen und besonders Pro- und Epilog sind auf eine ganz besondere Weise geschrieben, was ich richtig schön fand.

Bewertung vom 18.05.2021
Dunkelheit im Spiegelland / Die Dunklen Chroniken Bd.3
Henry, Christina

Dunkelheit im Spiegelland / Die Dunklen Chroniken Bd.3


ausgezeichnet

Bei diesem Buch handelt es sich um vier Kurzgeschichten, die nach den Ereignissen der beiden Hauptbände spielen. Man sollte also die anderen Bücher vorher gelesen haben. Während die erste Geschichte eigentlich für sich allein steht, so hängen die anderen drei komplett zusammen. Die erste Geschichte erzählt uns von Alice' kleiner Schwester Elizabeth, die ein gefährliches Abenteuer durchlebt und so enden könnte wie Alice damals.
Die nächsten Geschichten handeln davon, wie Alice und Hatcher ihren Weg zum Haus am See bestreiten. Natürlich ist die Reise nicht ohne Hindernisse und wartet mit einem gruseligen Schloss und einer ungewissen Gefahr auf. In der dritten Geschichte machen wir einen Schlenker in Hatchers Vergangenheit und erleben seinen Kampf gegen den Fleischwolf mit.
Dem Buch haftet wieder die gewohnte Düsternis und Grausamkeit an, die man auch vorher schon kannte und erneut wird man von diesem einzigartigen Schreibstil der Autorin gefangen genommen. Die Welt, welche Christina Henry da geschaffen hat, hält immer wieder neue Überraschungen bereit und man hofft, dass da vielleicht irgendwann noch mehr kommt. Für mich war dieses Buch eine schöne Zugabe und es hat ich gefreut, Alice und Hatcher noch ein wenig länger begleiten zu dürfen.

Bewertung vom 18.05.2021
Kämpf um dein Herz / Night of Crowns Bd.2
Tack, Stella

Kämpf um dein Herz / Night of Crowns Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Band knüpft nahtlos da an, wo sein Vorgänger geendet hat. Und während Alice denkt, sie hätte es geschafft, das Spielfeld zu verlassen, muss sie leider feststellen, dass der Fluch nicht so einfach abzuschütteln ist. Und das ihre Welt völlig auf den Kopf gestellt wurde, denn in Foxcraft ist nichts so, wie eigentlich erwartet. Alice muss sich deshalb fragen, was überhaupt real ist und was sie tun soll, um den zweiten Slave zu finden und den Fluch zu brechen.
Das Buch wartet wieder mit viel Spannung auf und es wird auch etwas unheimlich. Curse bekommt hier eine größere Rolle (was mich total freut, da ich ihn in Band eins schon so sehr mochte) und man lernt auch Vincent besser kennen. Wer hätte gedacht, dass einem dieser sympathisch werden kann? Kein Wunder bei dieser Lebensgeschichte... Es ergeben sich in diesem Band auf jeden Fall so einige überraschende Erkenntnisse und der Herzschmerz kommt auch nicht zu kurz. Das Leserherz darf hier nämlich wieder schön leiden, was einem nur umso mehr dazu bringt, das Buch nicht aus der Hand zu legen. Man bekommt nur selten eine Atempause und kann deshalb nur schwer mit dem Lesen aufhören. Es bleibt einfach immer spannend. Natürlich kommt trotz allem der Humor nicht zu kurz, genug flotte Sprüche sind wieder mit dabei und die Interaktionen zwischen den Charakteren sind manchmal so schön herzlich. Es zeigt sich hier auch, dass der Fluch nicht nur für den Tod der Spieler sorgt, sondern auch Menschen zu einem Kampf gegen geliebte Menschen der falschen Farbe zwingt...
Fazit: Genauso so genial wie Band eins, wer den geliebt hat, wird auch diesen zweiten Band lieben. Und wer die Dilogie noch nicht kennt - unbedingt lesen!

Bewertung vom 18.05.2021
Emanio - Der Schöne und das Biest
Gozdek, Nicole

Emanio - Der Schöne und das Biest


ausgezeichnet

Dieses Buch ist eine schöne, queere Geschichte, die vom Märchen „Die Schöne und das Biest“ inspiriert ist. Emanio hält sich für einen guten Herrscher, doch plötzlich mehren sich die Vorwürfe, er würde junge Frauen verführen. Emanio selbst kann sich an diese Taten nicht erinnern und doch ist er unsicher, da er Gedächtnislücken hat. Dann wird er von einer Hexe verflucht und in eine Bestie, einen Panther verwandelt. Gelingt es ihm nicht, seine wahre Liebe bis zur Wintersonnenwende zu finden, wird er für immer ein Tier bleiben.

Das Buch liest sich richtig schön flüssig und man taucht direkt in die Geschichte ein. Emanios Fluch lässt nicht lange auf sich warten und es wird schnell klar, dass hier eine größere Verschwörung im Gange ist und der Fluch nicht das einzige Problem ist. Es sorgt für viel Spannung, beim Lesen eigene Vermutungen anzustellen und zu sehen, inwieweit man richtig liegt. Dabei macht es einem die Autorin nicht gerade leicht.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Emanios und Lerios Perspektive. Lerio ist ein Wildhüter und Gestaltwandler, dessen Schwester auch verführt worden sein soll. Zu seiner Überraschung soll er sich um Emanio kümmern. Will er diesen eigentlich hassen, so entwickelt sich doch eine besondere Freundschaft zwischen den Männern.

Die Liebesgeschichte in diesem Buch entwickelt sich ganz zart und zurückhaltend und rückt sich nicht in den Vordergrund. Die Charaktere sind alle so greifbar und man weiß schnell, wen man nicht leiden kann und wen man schnell ins Herz schließt. Und trotzdem misstraut man auch den sympathisch erscheinenden Menschen, sicher kann man sich nie sein.

Das Ende ist hier richtig schön geworden, es gibt noch einige Überraschungen und es bleiben keine Fragen offen. Das Magiesystem wird nebenher erklärend mit eingeflochten und notfalls gibt es ein Glossar hinten im Buch.

Das Buch vermittelt auch eine schöne Botschaft, denn was bedeutet es schön zu sein, wenn man innerlich hässlich ist? Emanio muss nämlich lernen, dass viele "Freunde" diesen Begriff gar nicht verdienen, während Lerio lernen muss, dass er nicht hässlich ist und so viel mehr in ihm steckt.

Klare Empfehlung, wenn man märchenhafte und queere Geschichte mag, ich fand diese Geschichte einfach zauberhaft.

Bewertung vom 19.04.2021
Her wish so dark / Das Reich der Schatten Bd.1
Benkau, Jennifer

Her wish so dark / Das Reich der Schatten Bd.1


ausgezeichnet

Laire will ihren Verlobten Desmond retten, denn er wurde verwünscht und ist nun im Daemareich gefangen. Nur, wenn man vor den Lord dieses Reiches tritt, kann man um die Freilassung eines geliebten Menschen bitten. Hilfe erhält Laire dabei von ihrer besten Freundin Vika und dem Paladin Jero. Unterwegs trifft die Gruppe allerdings auf den einzigen Menschen, den Laire niemals wiedersehen wollte: Alaric, der ihr in der Vergangenheit das Herz gebrochen hat und doch wichtige Hilfe anbietet.

Die Geschichte wird uns aus drei Perspektiven erzählt. Im Vordergrund steht hierbei Laire, dicht gefolgt von Alaric. Die beiden verbindet eine gemeinsame Vergangenheit und durch Alarics Perspektive erfährt man so einiges, dass Laire nicht weiß und dass ihn einem direkt sehr sympathisch macht. Alaric trägt eine große Bürde mich sich herum, kann aber nicht darüber sprechen. Laire hingegen sieht so nur seine schlechten Seiten und es macht einen als Leser ein wenig verrückt, dass man so viel mehr weiß.

Die dritte Perspektive kommt von Desmond, der allerdings nicht so oft dran ist. Aber man erfährt durch ihn einiges über den Daemalord und seine Pläne und, dass auch Desmond sein eigenes Geheimnis hat.

Jeder der Charaktere hat hier sein eigenes Päckchen zu tragen, sein kleines Geheimnis und trotzdem müssen sie in diesem gefährlichen Reich einander vertrauen können. Dabei strahlt hier Jero ein Ruhe und Zuversicht aus, dass die anderen ohne ihn wohl schon direkt am Anfang gescheitert wären.

Das Daemareich ist ein wirklich faszinierender Ort und man weiß nie, was die Gruppe als nächstes erwarten wird. Es gibt unzählige Gefahren, aber auch schöne Orte. Die Geschichte bleibt durchweg spannend und das Ende hält einige Überraschungen bereit. Es ist ziemlich fies und man möchte direkt den zweiten Band in der Hand haben, da muss man sich aber leider noch ein wenig gedulden.

Wer "One true Queen" mochte, wird dieses Buch lieben, ich kann es nur jedem ans Herz legen, es gefiel mir sogar noch besser als sein Vorgänger. Die Reihen sind übrigens auch unabhängig voneinander lesbar, sie spielen einfach nur in derselben Welt, aber in unterschiedlichen Ländern.

Bewertung vom 30.03.2021
The Second Princess. Vulkanherz
Hiemer, Christina

The Second Princess. Vulkanherz


ausgezeichnet

Saphina ist die jüngste von drei Prinzessinen der Bell-Dynastie und wird unerwartet in die Rolle der zweiten Prinzessin verfrachtet. Was sie nicht weiß, die Bell-Familie hat ein dunkles Geheimnis, denn in jeder Generation gibt es zwei Königinnen: Eine, die das Volk regiert und eine heimliche zweite, die eine besondere und gefährliche Aufgabe hat.
Zu Beginn war ich bei diesem Buch etwas irritiert. Aufgrund von Cover und Inhaltsangabe habe ich hier eine düstere High Fantasy Geschichte erwartet und nach einigen Seiten dann erkennen müssen, dass die Geschichte in unserer modernen Welt spielt und der Fantasy-Anteil hier erst einmal überhaupt nicht präsent ist. Anstatt mich zu ärgern, habe ich deshalb Cover und Inhaltsangabe ausgeblendet und mich einfach auf die Geschichte eingelassen und muss sagen, dass es mir auch so recht gut gefallen hat.
Das Buch wird aus Saphinas Perspektive in der Ich-Form erzählt und so kann man zusammen mit ihr den mysteriösen Dingen auf die Spur gehen. Saphina ist allerdings ein sehr wankelmütiger Charakter. Sie ist oft unvernünftig und starrsinnig, was zwischendurch etwas nerven kann, aber ich finde, durch ihre Erlebnisse kann man ihr Verhalten auch einigermaßen verstehen. Ihre Mutter und ihre Schwester sind zwei herzlose Frauen, die einem konsequent unsympathisch bleiben. Saphina bekommt ihre Rolle als zweite Königin einfach so aufgedrückt, Erklärungen gibt es eher keine und so ist man mit ihr zusammen gespannt darauf zu erfahren, was denn nun an dieser Rolle so besonders sein soll. Für ihre Ausbildung bekommt sie Dante an die Seite gestellt, der auch ein ziemlich wankelmütiger Charakter ist und den ich schlecht einschätzen konnte.
Auf den Fantasyteil muss man hier bis zur Buchmitte warten, aber dann kommt er so langsam zum Vorschein und man erfährt immer mehr von der Geschichte der ersten Bell-Frau und den Dämonen der Insel, insbesondere dem Knochenkönig. Ich finde es eigentlich gut, dass hier in der modernen Welt die Taten aus der Vergangenheit noch immer aktuell sind, warum sollte so etwas in unserem Zeitalter auch einfach verschwinden? Erst gegen Ende des Buches bekommt man dann endlich das vollendete Fantasy-Setting. Allerdings wird dies nur durch ein ziemlich dummes Verhalten seitens Saphina ermöglicht. Trotzdem war der letzte Teil des Buches dann so richtig spannend und mir gefielen die Vulkanwelt und ihre Bewohner richtig gut.
Ich muss sagen, die Geschichte an sich war schon sehr unterhaltsam und wurde nie langweilig. Der Schreibstil war richtig gut und wunderbar flüssig. Mich hat hier oft gestört, dass man nur selten durch den Einsatz eines Autos oder die Erwähnung Ed Sheerans daran erinnert wurde, dass man sich hier zeitlich in der Moderne befindet. Auch das Setting der Karibikinsel ist leider etwas untergegangen, manchmal wurde die Hitze erwähnt und der Dschungel. Saphina und Dante waren mir zwischendurch etwas zu wankelmütig und ihre Gefühle füreinander für mich nicht nachvollziehbar. Mir hätte es hier auch gereicht, wenn sie einfach nur gute Partner/Freunde geworden wären, die einander blind vertrauen. Auch der Fantasy-Anteil war mir zu wenig, ich hätte liebend gern mehr von den Dämonen gehabt, die sind hier einfach zu kurz gekommen, dabei waren sie mir am sympathischsten.
Alles in einem ein unterhaltsames Buch mit einigen Schwächen und irreführendem Marketing.

Bewertung vom 30.03.2021
Haunted Hearts
Pfeiffer, B.E.

Haunted Hearts


ausgezeichnet

Isabelle d'Hiver, Oberhaupt ihres Hauses, kehrt nach langer Zeit wieder nach Hause zurück. Dort erwartet sie eine dunkle Magie, ein rachsüchtiger Poltergeist und so einige Widrigkeiten. Hilfe erhält sie unerwartet vom charmanten Balthasar d'Ivoire, dem Oberhaupt eines dunklen Hauses, doch ihr Herz hängt noch an einem anderen Mann...
"Haunted Hearts" ist ein wirklich tolles Buch, das einen völlig in seinen Bann schlägt und es einen nicht mehr aus der Hand legen lässt. Ich jedenfalls habe es an einem Tag durchgesuchtet, denn nach jedem Kapitel stand entweder ein Besuch von Balthasar an oder man wusste genau, dass jetzt wieder was Neues und Wichtiges ans Licht kommt.
Erzählt wird hier von Isabelle und Julien aus der Ich-Perspektive. Julien ist der besagte Poltergeist, Isabelles verflossene Liebe und wartet schon so lange darauf, sich endlich an ihr rächen zu können. Denn Julien und Isabelle haben beide ihre eigene Version der Vergangenheit und man sehnt sich danach zu erfahren, was denn damals nun wirklich passiert ist. Während Isabelle nämlich glaubt, Julien hätte sie verlassen, glaubt Julien, dass Isabelle ihn ermordet hat. Julien ist trotz seines Zustandes ein sehr sympathischer Charakter und für die Geschichte sehr wichtig.
Balthasar ist auch ein sehr sympathischer Charakter und bietet Isabelle seine Hilfe dabei an, gegen den Poltergeist vorzugehen, allerdings hat er auch seine eigenen Hintergedanken. Doch Isabelle hat nicht nur ein Geisterproblem, denn die Magie scheint einen eigenen Willen entwickelt zu haben und wird unberechenbar. Mit Balthasars Unterstützung versucht sie daher die anderen Oberhäupter von einer Lösung zu überzeugen und muss feststellen, dass noch ganz andere Mächte am Werk sind.
Langweilig wird es hier also überhaupt nicht und wenn man einmal weiß, wer hier die Fäden zieht, merkt man schnell, dass das Böse hier ein Fass ohne Boden ist. Immer wenn man denkt, schlimmer kann es nicht mehr werden, tun sich neue Abgründe auf.
Das Buch bleibt daher durchweg spannend, emotional und das Ende ist einfach nur perfekt, auch wenn es nicht typisch rosarot ist. Ja, ich musste ein kleines Tränchen verdrücken. Aber mehr verrate ich nicht. Ich kann euch dieses Buch nur ans Herz legen, es wird sich lohnen.

Bewertung vom 20.03.2021
Desert Gods
Nevermore, Lisa

Desert Gods


ausgezeichnet

"Desert Gods" ist ein wirklich fabelhaftes Debut! Ich liebe die ägyptische Mythologie und fand schon immer, dass es dazu zu wenig Bücher gibt. Aber hier kam ich voll auf meine Kosten.
Evie lebt eigentlich ihr ganz normales Studentenleben, doch plötzlich erfährt dieses eine Kehrtwende. Sie muss einen Verlust verkraften, bekommt einen göttlichen Bandwurm und muss sich von nun an mit einem arroganten Chaosgott herumschlagen. Wie gut, dass ihre beste Freundin Hanna und ihre neue göttliche Freundin Teti an ihrer Seite sind.
Die Geschichte wird uns aus der Ich-Perspektive Evies geschildert und hat einen flüssigen, bildhaften und wortkreativen Schreibstil. Evie ist ein Charakter, der sich so leicht nicht unterkriegen lässt und einen ganz besonderen Humor besitzt. Genau dieser sorgt für viel Unterhaltung und man muss oft beim Lesen lachen. Dabei wirkt die Geschichte damit nicht überladen, sondern es ist die perfekte Dosis. Evie kann aber auch ernst und gefühlvoll sein und für ihre Freunde tut sie alles.
Die ägyptische Mythologie ist in diesem Buch wunderbar geschickt eingewoben, wird aber neu interpretiert. So erkennt man zwar als Fan dieser Mythologie die Götter und bekannte Geschichten, doch bekommen sie hier einen völlig neuen Charakter und andere Bedeutungen. Seth ist hier kein Bösewicht, dafür ist Isis ziemlich irre. Es ist total faszinierend die Geschichte dieser Götter zu erfahren und ich fand es einfach herrlich, was die Autorin aus allem gemacht hat.
Das Buch bleibt die ganze Zeit über spannend und man darf ein reines Gefühlschaos durchleben. Die Hauptcharaktere schließt man schnell in sein Herz, besonders Seth und Teti haben es mir angetan. Die Götter sind hier den Menschen gar nicht so unähnlich und wirken dadurch nur noch authentischer.
Das Ende hat die Autorin leider sehr fies gestaltet, echt gemeiner Cliffhanger. Von daher warte ich jetzt ganz sehnsüchtig auf Band zwei.

Bewertung vom 16.02.2021
Celestial City - Jahr 2 / Akademie der Engel Bd.2
Stone, Leia

Celestial City - Jahr 2 / Akademie der Engel Bd.2


ausgezeichnet

Im zweiten Band von „Celestial City“ hat Brielles Bruder seine Erweckung und muss sich danach mit eigenen Problemen herumschlagen. Doch vorher bringt er die Lösung für die Rettung ihrer Mutter auf den Tisch: Eine Kampfnacht der Tainted Academy, deren Gewinn eine Menge Geld ist. Natürlich überlegen Brielle und Shea nicht lang und wollen daran teilnehmen. Dazu werden sie von Lincoln und Noah hart trainiert. Zwischendurch gibt es noch Rettungsaktionen und der Zickenkrieg mit Tiffany geht weiter.
Der zweite Band der „Celestial City“-Reihe führt leider die Problematiken seines Vorgängers fort. Brielle entwickelt sich leider kein Stückchen weiter. Sie bleibt ein Charakter, der sich kopflos in Situationen begibt, denen er eigentlich nicht gewachsen ist. Und trotzdem geht immer alles überwiegend glimpflich aus und es werden sogar neue Fähigkeiten entdeckt. Diese Tatsachen nehmen dem ganzen leider die Spannung. Auch muss Brielle nie wirklich die Konsequenzen für ihr Handeln tragen und das nervt irgendwann gewaltig. Auch ihre Schwärmereien für Lincoln bleiben teilweise die eines pubertierenden Teenagers. Sie verhält sich einfach nicht so, wie man es für eine 20-jährige erwarten würde.
Ein weiterer Minuspunkt sind die Zeitsprünge. Jedes Buch soll wohl ein Jahr umfassen und genau dies wird hier mit Biegen und Brechen versucht umzusetzen. Dabei wird in einem Satz mal eben erwähnt, wieviel Zeit plötzlich vergangen ist und irgendwelche Ereignisse dazwischengeschoben. Auch sind plötzlich bestimmte Termine da, die vorher noch ganz weit weg erschienen. Da ist man als Leser oft sehr verwirrt.
Auch noch zu kritisieren ist, dass einige Dinge doch sehr unlogisch erscheinen. Zum Beispiel fühlen sich die Celestials sowie auch die Erzengel schnell unwohl in Demon City, allerdings scheint dies umgekehrt für die Dämonen nicht zu gelten. Auch handlungstechnisch tauchen einige Ungereimtheiten auf und man hat dann das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben.
Weiterhin fehlt es dieser Geschichte an Tiefe. Viele Geschehnisse werden kurz und knapp abgehandelt und man wünscht sich oft mehr Ausführlichkeit.
Die Handlung an sich bleibt recht interessant und der flüssige Schreibstil schafft es schon, den Leser für sich zu vereinnahmen. Trotzdem kann einen das Gesamtpaket nicht so wirklich überzeugen. Das Ende verspricht einen hoffentlich spannenden Fortlauf der Geschichte, wäre aber durch eine weitere Unlogik nicht möglich gewesen.
Ich werde diese Reihe wohl weiterverfolgen, da mich der Fortlauf der Handlung interessiert. Durch den knappen Seitenumfang hat man die Bücher ja glücklicherweise schnell gelesen.