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Arietta

Bewertungen

Insgesamt 486 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2020
Die verlorene Frau
Gunnis, Emily

Die verlorene Frau


ausgezeichnet

Eine dunkle und tragische Geschichte
Meine Meinung zur Autorin und Buch:

Emily Gunnis, ist mit diesem Roman, nach ihrem Debüt mit „ Das Haus der verlassenen“, ein großartiger Roman gelungen. Ein wirklich dramatischer Familienroman, mit tiefen dunklen Abgründen und mysteriösen Geheimnissen, die einen tief erschüttern beim Lesen. Auch in diesem Roman, geht es um ein verschollenes Kind, um zerrüttende Familien, Schuldgefühlen und zerrissenen Seelen. Sie hat die verschiedene Zeitebben sehr gut miteinander verwoben. Der Spannungsbogen ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr hoch. Besonders nahe ginge mir Rebeccas und Harriets Geschichte und hochdramatische Vergangenheit. Eine Geschichte mit viel Tiefgang. Der Schreibstil ist mehr als flüssig, geradezu zu mitreißend, er ist wie ein Strudel, der einem mit in die Tiefe reißt. Alles ist sehr Bildhaft erzählt, so dass man sich als ein Teil der Geschichte fühlte. Die einzelnen Charaktere und deren Emotionen, sind sehr gut heraus Kristallisiert. Ich habe mit den Protagonisten, gebangt, gehofft und geweint, über oft soviel Unmenschlichkeit. Lasst euch überraschen und rätselt mit, was die Wahrheit verbirgt.



Schon der Prolog, geht einem unter die Haut, und macht neugierig, auf die Geschichte. Was ich unmenschlich fand, wie der Detektive Inspektor, mit der 13 Jährigen Rebecca , beim Verhör umsprang.

Sie in ihrem vom Blut bespritzen Nachthemd verhörte, ein Kind das gerade durch einen Mord, beide Eltern verloren hatte, er legte wirklich kein Feingefühl zu Tage.

Viele Jahrzehnte später, nachdem Rebeccas Tochter Jessie quasi bei Nacht und Nebel, nach der Geburt ihrer Tochter aus der Klinik spurlos verschwindet , tauchen wir ab in Rebeccas Vergangenheit, und das ihrer Mutter Harriet und ihres gewalttätigen Vaters, der an einer Kriegsneurose leidet. Warum verschwieg Rebecca, ihrer Familie ihre tragische Vergangenheit ? Wie sehr muss sie und ihre Mutter, unter ihrem Vater gelitten haben, es war schon schlimm. Was hat es mit Cecilia auf sich, was für eine Rolle spielt sie in der Geschichte, was verband sie so stark mit Harriet. Es ist zum Schluss Iris, die jüngste Tochter, von Rebecca, die sich auf die Suche nach ihrer Schwester und dem kranken Baby macht. Dank ihrer Recherche und Spurensuche werden wir alle die Wahrheit erfahren, und Einblicke in Harriets Tagebuch, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht , ein schreckliches Geheimnis, um ein verschollenes Baby. Jedenfalls habe ich mit gezittert und gebebt, das Iris die kleine Elisabeth von Jessie noch lebend findet und retten kann, den jede kostbare Minute zählt, und die Zeit läuft davon.

Bewertung vom 18.05.2020
Margos Töchter
Stephan, Cora

Margos Töchter


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Cora Stephan, hat mich schon mit ihrem Roman „Ab heute heiße ich Margo“, sehr begeistert. Es geht auch hier wieder um ungewöhnliche Frauen, diesmal sind es Margo Seligers Töchter. Sie gehören der neuen Generation an, die in dem geteilten Deutschen heranwachsen. Der historische Hintergrund ist sehr gut herausgearbeitet. Zwei Schwestern, die eine wird im Westen groß, die andere in der DDR. Die von einander nichts ahnen, und doch kreuzen sich ihre Wege, des öfteren.Sie werden in unruhigen Zeiten groß, einer Welt im Umbruch. Der Terror in Deutschland, Mordanschläge auf Politiker, die Badermeinhof Bande, die Msf in der DDR , sie lässt nichts aus. Ein Stück Zeitgeschichte, wunderschön, spannend und interessant verpackt und lässt Erinnerungen wach werden. Obwohl ihre Figuren fiktiv sind, wirken sie so real und Authentisch, das man das Gefühl hat, sie wären aus Fleisch und Blut. Auch die einzelnen Charaktere und deren Emotionen, sind gut herauskristallisiert, und deren Leben nachfühlbar. Ich konnte mich sehr gut in Leonore und Jana hineinversetzen, mit ihnen Lachen und weinen. Aber auch bei Clara, die ein dunkles Geheimnis umgibt, konnte ich am Ende , als sich alles Lüftete, ihr handeln und Beweggründe verstehen.

Leonore war mir auf Anhieb Sympathisch, eine richtige keine Rebellin, die in den 60er Jahren in einem Dorf in einer norddeutschen Provinz heranwächst.
Viel Stütze hatte sie nicht an ihrer Mutter Margo, der Fels in der Brandung war eigentlich ihr Vater. Viele Erinnerungen wurden in mir wach als ich Leonore auf ihren Wege begleitete, nach ihrem Abi der Aufenthalt in England und den legendären Beatels. Sie hatte schon ungewöhnliche viele Freiheiten, die sie Schamlos während ihres Aufenthalts in England ausnutzte und auch später. Man schaut, ab und zu in tiefe Abgründe. Kaum ist sie aus England zurück, studiert sie in Frankfurt, Studentenbewegung, Wohngemeinschaft und gerät durch einen falschen dort Freund in Schwierigkeiten. Sie gerät ausgerechnet in das Visier der Polizei, man unterstellt ihr , Kontakt mit der Badermeinhof Bande zuhaben. Ihre unbekannte Schwester Clara in Ostberlin, die sie für eine Brieffreundschaft hielt, ist sehr Aktiv in der Stasi tätig, schon schauderhaft, wie man Menschen so manipulieren kann. Es war schon erschütternd, was man so alles Erfuhr, was die Msf so alles bewerkstelligte. Durch Leonores plötzlich Tod, der ihre Tochter Jana von klein auf quält. Viele Jahrzehnte später , als die Mauer gefallen ist, als Jana endlich die Akteneinsicht bekommt, erfahren wir alles über ihre Familie, ich war genauso erschüttert wie sie.Es tuen sich ein wirklich dunkle Geheimnissen auf, in der Margo, Clara und Leonre miteinander verbunden sind, und die auch Jana betreffen. Ich dachte eine Welt stürzt ein, und hätte Jana gerne in die Arme genommen, und mit ihr das Unrecht was man ihrer Mutter Leonore antat, geteilt.
Durch diese Akten und Geständnisse, erfahren wir wer Clara wirklich war , und was für ein Spiel sie spielte.
Mit dieser Wendung und den perfiden Spielen der Stasi und Msf und Treuhand,erfährt man noch so einiges neues.
Eine ergreifende und berührende Familiengeschichte, mit großen historischen Hintergrund.

Bewertung vom 12.05.2020
Der Traum vom Meer / Riviera-Saga Bd.1
Kröhn, Julia

Der Traum vom Meer / Riviera-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Bella Italia, Träume und Hoffnungen



Meine Meinung zur Autorin und Buch
Julia Kröhn, hat mich geradezu verzaubert, mit ihrem neuen Roman. Sie hat in mir viele Alte Erinnerungen wach werden lassen, an die Rivera ,mit seiner schönen Küste, den malerischen Städtchen San Remo, Nizza, Cannes , Monaco usw. und dem blauen unendlich Mittelmeer. 1960, war ich das erste mal dort mit meinen Eltern dort im Urlaub, in Andora . Sie hat alles so Bildhaft und Plastisch beschrieben, das ich das Gefühl hatte wieder dort da zusein, es hat großen Spaß gemacht in die Geschichte abzutauchen, Salome und Ornella kennen zu lernen, die mir sogleich ans Herz gewachsen sind. Eine Zeit des Friedens, bevor der schwarze Freitag , der Fachismus und die Nazis als dunkle Wolken die Geschichte überschatten zu beginnen. Sie beschriebt eine Zeit des Reisens, der Entdeckung der Liebe, Menschen zwischen Hoffnung und dem drohenden Krieg, Freundschaft die Grenzen überwindet.

Schon beim Lesen der ersten Seite musste ich herzlich lachen, über die Achtjährige Salome, sie war so herzerfrischend, man musste sie liebgewinnen.
Die ihre Großmutter Tilda dreimal sterben lies. Übrigens keine Sympathische Oma , ihr fehle es an Herzenswärme, sie war schlimmer als jeder Feldwebel. Tilda erinnerte mich an meine Großtante, die genauso schlimm war. Ich hatte das Gefühl sie hielt ihren Sohn Arthur klein, überhaupt nahm sie den beiden die Luft zum Atmen. Nur Salome, rebelliert und eine gute Freundin findet sie in Paola, der Italienerin, die unter dem Dach wohnt. Sie gab dem Kind all die Wärme und hatte immer ein offenes Ohr für Salome. Ihren Vater, fand ich ziemlich unselbstständig, von einem zerrissen Wesen, das ich seiner Mutter Tilda ankreide. Nach deren Tod, ändert sich einiges im Hause und im Reisebüro des Vaters. Auch wenn er gegen Italien, die Sonne und das Meer ist, weil es angeblich krank macht, schaffen es Paola und Salome ihn zu überzeugen. Den das Kind träumt vom Meer. Was war ich froh mit Ihnen nach San Remo zu reisen, in dem verwunschenen Hotel von Renzo Barbera zu wohnen. Es war schön alte Erinnerungen aufzufrischen, und mit den dreien die Rivera zu besuchen. In Ornella, der Tochter von Renzo , findet Salome, endlich die Schwester die sie sich so wünscht. Auch wenn beide vom Wesen her so verschieden sind, Ornella die ruhige, die sich am liebsten in ein Schneckenhaus verkriechen möchte, hatte ich oft das Gefühl, Salome die unternehmslustige die auch ihre Ellenbogen gebraucht wenn es nötig ist. Deshalb freute es mich für die beiden als ihre Väter, kooperieren . Arthur wird Reisen in seinem Reisebüro anbieten, in Renzos Hotel, so können sich die beiden immer wieder sehen. Ornella Brüder fand ich nicht so liebenswert, richtige Machos. Es hat riesigen Spaß gemacht Ornella und Salome, zu ihrem Erwachsensein , von 1922-1936 zu begleiten. Auch trübt einiges ihre Freundschaft, als der Franzose Felix ein reicher Unternehmer Sohn auftaucht. Beide sind in ihn verliebt, aber es gibt noch andere traurige Ereignisse, die Fachisten gewinnen an Macht in Italien, und machen Arthur und Salome das Leben schwer, aber in Deutschland ist es auch nicht besser, hier greift ebenfalls der braune Mob um sich. Felix , ist ein sehr zerrissener und oft Zynischer Mensch, aber ich glaube er ist in Wirklichkeit, sehr unglücklich. Wie heißt es hinter jeden Schale steckt ein weicher Kern. Wird einer von den beiden sein Herz gewinnen, und wird diese Belastungsprobe diese Innige Freundschaft von Ornella und Salome standhalten. Die Welt ist im Umbruch, und dunkle Wolken ziehen auf.
Jedenfalls war es schön durch San Remo, Monaco, Nizza, Cannes , Saint- Tropez , zu schlendern, das unendliche blaue Mittelmeer zu sehen, und all die Blütenpracht zu bewundern. Ich habe noch den Duft der Blumen und den Geruch des Meeres in der Nase.
Ich freue mich schon auf auf Teil zwei „ Der Weg in die Freiheit „

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2020
Ich bleibe hier
Balzano, Marco

Ich bleibe hier


ausgezeichnet

Eine Ergreifende und wahre Geschichte

Meine Meinung zum Autor und Buch
Marco Balzano ist mit seinem Roman „ Ich bleibe hier“, ein großartiges Werk gelungen. Er beschreibt sehr Authentisch, das Leben der damaligen Bewohner von Graun und Reschen. Seine Recherche und seine Genauigkeit, sind hervorragend, da ich die Geschichte durch einen Vortrag während unseres Urlaubes in Rechen kenne. Mich überkommt noch heute eine Gänsehaut, was man mit den Südtirolern machte. Man beraubte sie ihrer Sprache und des geliebten Landes. Die Willkür, der Faschisten, das Leid der Menschen dort, deren Widerstand und Mut den sie aufbrachten. Eine wunderschöne Landschaft, einem Staudamm opferte, gegen den Willen der Dorfbewohner. Sehr gut hat er seine Figuren herausgearbeitet, und deren einzelnen Charaktere und Emotionen zum tragen gebracht. Alles ist sehr Bildhaft und in leisen Tönen erzählt.

Ich fand es schon erschütternd was man mit den Dorfbewohnern dort tat. Und konnte mich gut in die Graunerin Trina, die als Lehrerin arbeitet hinein versetzen. Als der Faschismus und Nationalismus Einzug hält. Ihren Mut trotz Verbotes weiterhin Deutsch zu sprechen, sie weiterhin heimlich ,im Keller die Kinder weiterhin in dieser Sprache unterrichtete. Den nur noch Italienisch war erlaubt, man behandelte die Südtiroler wirklich schlecht, sie waren nur noch Menschen zweiter Klasse, der Regierung und Willkür Mussolinis unterworfen. Einige flohen nach Deutschland, die sich viel von dem Leben da erhofften. Aber wie man heute weiß, das sie vom Regen in die Traufe kamen.
Auch Trinas Mann Erich, kämpft heimlich für sein Land, ihre Tochter Marica , geht mit Erichs Schwester heimlich nach Deutschland, der Sohn Michael entpuppt sich mit der Zeit, als Faschist. Sehr zum Leidwesen und Kummer der Eltern. So sehr sich auch die Bewohner gegen den Bau des Staudammes wehrten, sie viel Hoffnung auf Hitler setzen, der vielleicht das ganze verhinderten könnte. Der ganze Traum platzt, als man Quasi bei Nacht und Nebel, das Dorf flutete, so das den Bewohnern nicht viel Zeit blieb, ihr hab und gut zu retten. Eine Wunderschöne Landschaft und zwei Dörfer wurden zunichte gemacht. Nur wegen eines Energie Projektes, das keinen Nutzen brachte.
Die Geschichte ist so lebendig, Bildhaft und Real erzählt, das man ein Teil der Geschichte wurde.
Besonders wenn man sie selbst von Zeitzeugen kennt, die sie einem erzählt haben, und ich kann den Stolz der Menschen dort verstehen, die sich immer noch als Südtiroler sehen, und mit Stolz, ihr Tiroler Lied darbieten und auch wieder Deutsch reden dürfen. Uns hat die Gegend da sehr fasziniert, etwas Mystisches geht von dem See und Kirchturm aus, den wir mal mit dem Schlauchboot um paddelt haben. Deshalb war das Buch ein Muss für mich zu lesen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.05.2020
Die verlorene Tochter der Sternbergs
Correa, Armando Lucas

Die verlorene Tochter der Sternbergs


ausgezeichnet

Meine Meinung zum Autor und Buch
Armando Lucas Correa, hat mich mit seinem Roman, Das Erbe der Rosenthals, damals restlos begeistert. Es ging um die Jüdische Flüchtlinge die 1939, mit der St. Louis nach Kuba reisen sollten. Deshalb hatte ich mich auch auf diese Geschichte so gefreut. Aber mir ist es noch nie schwerer gefallen über diese Geschichte eine Rezension zu schreiben. Es bleibt so viele Dinge offen oder gehen unter, und am Ende der Geschichte verbinden sich die Losen Fäden nicht. Was sehr schön ist, dabei hätte die Geschichte soviel Potential. Es geht hier um die Résistance , die brutale Gewaltherrschaft der Nazis. Das Dorf Oradur-sur-Glane das am 10. Juni 1944, wo man die Frauen und Kinder in der Kirche einsperrte und bei lebendigem Leib verbrannte. Die Männer in der Scheune erschossen hat. Man das Dorf dem Erdboden gleich machte. Hier nahm sich der Autor ausführlich Zeit. Der Schreibstil ist sehr flüssig, und an einigen Stellen sehr packend und Emotional. Die Figuren sind im ganzen sehr gut herausgearbeitet, auch die einzelnen Charaktere. Nur gewährt er einem nicht viel Einblick in einige Seelen und deren Gefühle. Sonst im ganzen ein guter Roman, auch wenn vieles offen blieb.

Amanda und ihre Familie erfahren eine schwere Zeit in Berlin, die Nazis kommen an die Macht. Wehen Herzens muss Amanda mit ansehen, wie man ihren Büchergarten plündert, nur das Botanische Buch kann Sie retten, und das begleitet uns wie ein roter Faden durch die Geschichte. Alle Bücher werden ein Opfer der Flammen. Ihr Mann ein Herzspezialist wird verhaftet. Sie sind Juden, und passen nicht in des Weltbild des Hitlers Regimes. Ich fand die Familie sehr blauäugig, trotz aller Warnungen glaubten sie das alles bald vorüber wäre. Aber weit gefehlt, Amanda muss mit den Kindern fliehen, sie bekommt leider nur 2 Passagierscheine für das Schiff, ihre zwei Kinder Lina 4 Jahre und Viera 6 Jahre , die mit der MS St Louis nach Kuba reisen sollen, wo sie ein Onkel aufnehmen soll. Aber nur Viera fährt alleine nach Kuba. Amanda, flieht mit der kleinen Lina, nach Frankreich. Es geht einige Zeit gut, aber dann holt der Krieg sie in dem kleinen Dorf ein. Erneut müssen sie fliehen, wir erfahren viel seelisches Leid und Grausamkeit, etwas das sich man gar nicht vorstellen mag.
Man bekam Gänsehaut beim Lesen, allein wie Amanda das Lager zusetzte, oft hatte ich das Gefühl Amanda ist depressiv. Aber ich habe sie auch für ihren Wagemut, trotz aller Verzweiflung bewundert. Nur schade das Viera in der Geschichte so unterging, dafür erfahren wie mehr über Lina Lebenswege, die sehr steinig waren und voller Verluste und Ängste sind. Ein Kind das viel grausames Erfahren musste.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.05.2020
Die Welt von morgen / Die Fotografin Bd.3
Durst-Benning, Petra

Die Welt von morgen / Die Fotografin Bd.3


ausgezeichnet

Neue Wege, eine Welt im Umbruch

Kurzmeinung: Mimis Welt im Umbruch, es heißt für sie neue Wege zu gehen, facettenreich wie ein Kaleidoskop, voller Abendteuer.



Meine Meinung zur Autorin und Buch

Petra Durst-Benning, versteht es wie immer, in ihren Romanen, einem auf die Folter zu spannen und in andere Welten zu entführen. Schon die ersten beiden Bände der Fotografinnen Saga , die vorwiegend auf der schwäbischen Alb spielen und die Probleme der Menschen von damals widerspiegeln, etwa wie das der Weber, die harte Arbeit, Entbehrungen, die Armut, die große Lücke der Schere zwischen Arm und reich.

In ihrem dritten Teil widmet sich sich diesmal der Stadt Münzingen , der Kulturlandschaft schwäbische Alb und der Schäfer mit ihrer Schafzucht, ich fand sie hat damit eine tolle Hommage an ihre Heimat geschaffen. Es war wunderschön vielen Figuren aus der Vergangenheit zu begegnen. Mit ihnen zu lachen, weinen, bangen und Hoffen. Sie schafft es wie immer einem an der Hand zunehmen und mit ihr, Mimi und Anton , nach Berlin zu reisen und dort viele facettenreiche Dinge zu erleben, und zum Schluss landen wir wieder auf der o beschaulichen und Idyllischen Alb. Die Geschichte ist wie ein Kaleidoskop, wenn man dort hineinschaut, entstehen lauter neue Dinge.


Mimi und Anton, beschreiten neue Wege, ihre Welt ist im Umbruch, waren Fotografen einst gefragt, hat sich es grundlegend geändert, die Menschen haben das Fotografieren für sich selbst entdeckt. Das bekommt Mimi zu spüren, als Wanderfotografin ist sie nicht mehr gefragt, man spürt ihre Enttäuschung darüber, sie hat ihren Beruf mit Leib und Seele ausgeführt, sie wollte den Menschen das schöne offenbaren, mit ihren Fotos. Da kommt wie gerufen Clara Berg zu Mimi, sie vermittelt ihr einen Auftrag, für eine Reklamekampagne in Augsburg und am schönsten eine bei ihrer gemeinsamen Freundin Josefine in Berlin, für den Mimi einen Katalog mit Fotos von Fahrrädern Fotografiert. Natürlich ist Anton wie immer an ihrer Seite, der erfolgreich Postkarten auf den Märkten an den Mann bringt, das ihm viel Freude macht. Der Stand als Frau ist schwer in der Männerwelt akzeptiert zu werden, man sah die Frau, lieber in der Küche, Kindergebärend, oder in der Kirche. Aber unsere Mimi, ist ja schon immer sehr resolut und kann auch mal ihre Ellenbogen benutzen. Was Anton in Berlin erlebt, das müsst ihr selbst lesen, mehr als amüsant, aber auch sehr lehrreich für ihn, jedenfalls war es eine schöne Zeit die beiden. Für mich ist Anton der geborene Verkäufer, er weiß seinen Charme einzusetzen und die Ware an den Mann zu bringen, überhaupt kann man ihn nicht aus der Ruhe bringen, wie mir scheint. Dagegen scheint mir Alexander, der sich jetzt mit Künstlernamen Paon , nennt sich total verändert zu haben, er scheint über sich hinaus gewachsen zu sein, und sein altes Leben wie eine Haut abgestreift zu haben. Vielleicht dank dem berühmten Architekten Mylo, seinen Gönner und Förderer, was Mylo für eine Rolle spielt , Rätsele ich immer noch, sehr mysteriös das ganze, wer ist er wirklich? Auf Anton und Mimi warten jedenfalls jede Menge Überraschungen als sie zur Schwäbischen Alb zurück reisen um das Haus von Mimi Onkel zu verkaufen. Auslöser ist der Besuch ,der Druckerei Brauneisen, deren Besitzer unerwartet verstorben ist, diese Druckerei stellt das Leben der beiden auf dem Kopf, und sie müssen lernen neue Wege zu gehen. Auch das Leben der Schäferin Bernadette, scheint aus dem Ruder zu laufen. Werden die drei alles Meistern, das alles wieder in geregelten Bahnen verläuft, der Schluss ist jedenfalls mehr als aufregend und lässt uns ratlos und Rätsel ratend zurück, ein richtiger Cliffhanger, der uns neugierig auf Band 4 macht.................

Bewertung vom 20.04.2020
Tage der Hoffnung / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.3
Riebe, Brigitte

Tage der Hoffnung / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.3


ausgezeichnet

Flori kämpft für ihre Träume und die Liebe


Meine Meinung zur Autorin und Buch
Brigitte Riebe ist mit ihrem 3. Band von , Die Schwestern vom Ku’damm, wieder eine hervorragende und zu Herzen gehende Trilogie gelungen mit einem großen facettenreichen Finale. Schon die beiden Vorgänger hatten schon mich Restlos begeistert, aber dieser Band war der krönende Abschluss. Ich vermisse jetzt schon schmerzlich die Thalheim Familie. Sie sind mir so ans Herz gewachsen während dem Lesen. Von 1958 -1963 begleiten wir ihre Figuren, gehen mit ihnen durch Tiefen und Höhen, lachen, bangen und weinen mit ihnen. Erleben die Kubakrise, den Bau der Mauer und erleben neue Zeiten, das Politische kommt nicht zu kurz und im Anhang finden wir chronologisch alle Daten über Berlin. In diesem 3. Teil geht es um unsere Küken Florentine, die wir als rebellischen Teenager kennen gelernt haben, und die uns positiv überrascht.
Der Schreibstil ist wie immer brillant, kraftvoll und sehr Bildlich, auch ihre Figuren und deren Charaktere sind sehr Authentisch , so das man sich in sie hinein versetzen konnte und ein Teil der Geschichte wird.

Florentine hat mich so etwas von positiv überrascht, sie hat sich zu einer mutigen jungen Frau entwickelt. Ihr Leben gilt noch immer der Kunst, das spürt man wenn man ihr über die Schulter schaut, sie brennt regelrecht dafür. Das ich sehr gut nachvollziehen konnte, den das war auch mal mein Traum, deshalb ist sie mir vielleicht auch so ans Herz gewachsen. Aber Eltern haben nun mal immer andere Pläne für ihre Kinder. Aber unsere Flori, ist eine Kämpfernatur, und setzt sich durch das sie an der Kunstakademie studieren darf, nicht ganz so leicht mit diesem ekelhaften Lehrer Rufus Lindberg, der macht ihr wirklich das Leben zur Hölle. Überhaupt fühlt sich Flori von ihren großen Schwestern nicht so richtig anerkannt, man konnte ihre innere Zerrissenheit so richtig fühlen. Ganz im Gegenteil zu seinen Schwestern gibt ihr Bruder Gregor ihr halt, aber auch Franzi hat immer ein offenes Ohr für sie. Es kommt noch so, einiges auf Flori zu, das ihre Welt auf den Kopf stellen wird. Überhaupt ist die Familie Thalheim immer für eine Überraschung gut. Da kommen so einige alte Familien Geheimnisse ans Licht. Sehr gut ist der Konflikt zwischen Ost und West beschrieben, der Bau der Mauer, der Aufmarsch der Panzer, zwischen den Alliierten und Russland, ich kann mich noch genau an diese Bilder erinnern, da war ich gerade 9 Jahre, als man diese Bilder im Fernsehen sah. Auch an die Kuba Krise, als Kind war mir das ganze noch nicht so bewusst, das wir auf eine 3. Weltkrieg zusteuerten. Heute kann ich die Aufregung meiner Großmütter verstehen. Sehr schön fand ich die Rede von Kennedy, sie ist wirklich wunderschön wiedergegeben. Egal ob Flori, Franzi, Luisa, Ricke, Silvie man muss diese ganze Thalheim Frauen lieben , mit ihnen Bangen , Zittern, Hoffen und Freuen. Auch wenn alle durch Tiefen und Höhen gehen müssen, das Modehaus auch ins Schlingern gerät, hoffen wir das sie es am Schluss alle meistern, und ihre Welt wieder in die richtige Bahn gerät. So viele schöne Erinnerungen und tragische Ereignisse wurden wieder wach, es hat Spaß gemacht in die Vergangenheit abzutauchen.
Es wäre schön wenn es vielleicht eine Fortsetzung geben würde.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2020
Neuleben
Fuchs, Katharina

Neuleben


ausgezeichnet

Zwei Frauen kämpfen gegen alle Widerstände


Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Katharina Fuchs, hat mich schon mit ihrer über ihre Großmütter „ Zwei Handvoll Leben“ , sehr überzeugt und begeistert. Deshalb musste ich auch unbedingt ihr neustes Werk über ihre Tante Therese Trotha und ihrer Mutter Gisela Liedke lesen. Sie hat die damalige Nachkriegszeit und die 50er Jahre, sehr Authentisch und real wiedergegeben . Wo Frauen nichts zu sagen hatten, quasi ihrem Manne untertan waren, für alles eine Genehmigung von ihm brauchten. Wo noch galt , Kinder, Küche, Kirche für die Frauen. Aber gerade ihre Tante und Mutter, kämpften für ihre Rechte, Freiheit und Träume. Wie habe ich sie bewundert, für ihren Schneid und Mut. Ich konnte mich so gut in diese Frauen hineinversetzen, habe mit ihnen gelacht und geweint. Der Schreibstil ist sehr einfühlsam , spannend und sehr Bildhaft wiedergegeben. Eine sehr facettenreiche Familiengeschichte, voller Tiefen und Höhen.

1953, war ich gerade mal 1 Jahr alt, als Therese sich zum allen Widerstand entschließt Jura zu studieren, in der DDR ist es ihr nicht gestattet, so zieht sie zu ihrem leiblichen Vater Leonhard Händel nach West Berlin.
Ich habe Therese sehr oft bedauert, und hätte sie gerne in die Arme genommen, wenn sie mal wieder von ihren männlichen Kommilitonen gehänselt und schikaniert wurde, es war die reinste Hölle, auch die Professoren, waren genauso unmenschlich. Therese legte keinen großen Wert auf ihr äußeres, eher lief sie als graue Maus durch die Gegend, dafür brannte sie für ihr Studium, denn sie hat ein sehr großes Ziel vor Augen, sie möchte eine der ersten Richterinnen im Nachkriegsdeutschland werden. Viel halt findet sie bei ihrer Freundin Marie, sie zwei sind die einzigen Frauen die Jura studieren, und man wirft ihnen viele Knüppel und Steine in den Weg. Ihre Schwägerin Gisela ist das genaue Gegenteil von ihr , sehr hübsch und Modebewusst, auch sie hat große Träume , sie möchte eine große Schneiderin, an berühmten Modehäuser werden, ihre Begabung dazu hat man ihr in die Wiege gelegt, denn schon ihre Mutter Anna, hat für das KaDeWe, vor dem Krieg gearbeitet . Auch Gisela muss sich durchbeißen und überzeugen was in ihr steckt, sie benutzt beide Ellenbogen wenn es sein muss. Ihr Mann Felix, Thereses Bruder, schmeckt das auch nicht so richtig, er würde Gisela lieber als Heimchen am Herd sehen. Aber ich glaube viele Menschen haben die beiden und ihre Begabungen unterschätzt. Unser Felix, hat auch einiges auf dem Kerbholz, allein wenn er in die DDR reist, sein Freund Günther ist die Triebfeder. Sehr schön fand ich wenn beide Gisela „ Gilleken „, nannten um sie milde zu stimmen, wenn sie mal wieder was ausgefressen hatten. Gisela ist es auch die Therese aus ganzem Herzen versteht. Eine wunderschöne geschichtete , voller unvorhergesehener Erwartungen, voller Tiefen und Höhen, die einem unverhofft die Luft anhalten lässt. Ich habe mit Gisela, Therese, Anna, und Maria sehr oft mitgefiebert und ihnen die Daumen gedrückt, das ihre Wege und Ziele in Erfüllung gehen mögen. Sehr schön finde ich den Stammbaum beider Familien im inneren Buchdeckel, und die Nachlese. Vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung über den weiteren Lebensweg von Therese und Gisela.

Bewertung vom 25.03.2020
Die goldenen Jahre des Franz Tausend
Müller, Titus

Die goldenen Jahre des Franz Tausend


ausgezeichnet

Die Goldenen Jahre

Meine Meinung zum Autor und Roman

Ich habe schon einige Romane von Titus Müller gelesen und war immer begeistert von seinen spannenden Geschichten, die auf wahren Tatsachen beruhen. Laut Titel sollte es eigentlich um Franz Tausend gehen, der viele mächtige Männer in unserem Land an der Nase herumführte, in dem er behauptete aus Blei Gold herzustellen. Ich muss gestehen das ich noch nie von dem Mann gehört hatte und das hat mich neugierig gemacht. Auch wenn Franz Tausend wenig Raum einnahm, umso mehr Thomas Mann und der mir leider unbekannte Carl von Ossietzky . Er hat Quasi drei verschiedene Geschichten, mit Authentischen Menschen, die viele Parallelen zueinander aufweisen zu einem spannenden zeitgenössischen Roman verpackt. Alles geschieht in einer Welt im Umbruch, der 1. Weltkrieg


ist verloren, die Regierung in Deutschland am Boden , Arbeitslosigkeit, Machtgierige Industrielle, heimliche Wiederaufrüstung, und der Aufstieg der Nazis. Er hat alles sehr Bildhaft und mitreißend verpackt , und nimmt seine Leser mit in die Welt, der wilden zwanziger Jahre. Eine sehr facettenreiche Geschichte mit vielen verblüffenden Wendungen.



Sehr gut gefiel mir Kommissar Heinrich Ahrndt, ein wirklich gradliniger und Gewissenhafter Mensch, mit großem Gerechtigkeitssinn, gerade ihm viel die unangenehme Aufgabe zu, Franz Tausend bei seiner Demonstration, aus Blei Gold herzustellen zu, er sollte ihm auf die Finger schauen. In einem abgelegen Gebäude unter strenger Geheimhaltung, unter den hochrangigen Männern war General a.D. Ludendorff, Alfred Mannesmann, Bankdirektoren, und führende Industrielle. Es war schon unvorstellbar, wie er diese hochgebildete Menschen so an der Nase herumführen konnte. Nur unser lieber Ahrndt ist sehr misstrauisch, aber seine Meinung ist nicht erwünscht, dafür ist die Gier zu groß, und der Staat hat hohe Kriegsschulden. Was tut man mit unbequemen Menschen, man versetzt sie von München, nach Berlin.

Auch weil er der armen Elisabeth und ihren Kindern helfen wollte, da ihr Mann einen wertlosen Goldgutschein gekauft hatte. Genau das Gegenteil sollte sein, er sollte dafür sorgen das sie Ruhe gibt. Es geht hoch und heiß her, die Presse kommt ins Spiel. Dadurch kreuzen unsere Wege Thomas Mann, der ebenfalls das ganze durchschaut, und Carl von Ossietzky, diese drei Männer haben eines gemeinsam, der Sinn Wahrheit und Gerechtigkeit. Das besonders unserem Carl zum Verhängnis werden wird, er schreibt für die Weltbühne, eine Zeitschrift, die den oberen ein Dorn im Auge ist. In Berlin soll nun unsere Heinrich Carl beschatten, was ihm gegen den Strich geht. Die Geschichte um Carl ist mehr als spannend, es war mir eine Freude ihn kennen zu lernen und auf seinen Wegen zu begleiten. Das sein Leben und wirken so tragisch Endete, war mir ein Wehmutstropfen, warum hat er nicht auf die Warnungen gehört. Aber er war besessen, die Welt vor dem aufkommenden Regime zu retten.

Zitat von Carl Ossietzky Seite 132:

„Ludendorff ist ein Mathematiker des Schlachtfelds, ein Grundbuchbeamter des Todes, von dem kein wärmender Strahl ausgeht.“, Carl hat ihn gut wiedergegeben.

Bewertung vom 09.03.2020
Die Schule am Meer
Lüpkes, Sandra

Die Schule am Meer


ausgezeichnet

Wagemut, Verrat und Freundschaft


Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Ich bin mehr als begeistert, über diesen großartigen schon fast Autobiografischen Roman, Sandra Lüpkes ist damit ein wirklich großes Werk gelungen. Sie lässt einem eintauchen in die Weimarer Republik, und dem Leben auf der Insel Juist. Die Gründung einer der ersten reformpädagogischen Schule arrangierter Lehrer, die auf Juist angesiedelt wurde. Man fieberte beim Lesen mit diesen Lehrpersonen und Schülern einfach mit. Ich fand diese Idee gut, hier ging man auf die Schüler ein, förderte ihre Stärken und ging auf ihre schwächen ein. Ich wäre gerne dort zur Schule gegangen, hier wurde keiner bevorzugt. Man spürte, mit welcher Leidenschaft und Herzblut, Sandra Lüpkes, diese Geschichte geschrieben und recherchiert hat. Den sie ist auf Juist geboren und hat dort viele Jahre gelebt, und lernt mit ihr die Insel kennen. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, spannend und Bildhaft. Es war mir ein vergnügen mit Lehrern und Schüler über die Insel zu streifen und sie auf ihren Wegen zu begleiten. Sogar Eduard Zuckmayer, gibt seine Karriere auf, um die Schüler musikalisch zu bilden. Es war wirklich kein leichter Weg diese Schule zu gründen,den Neid, Missgunst einiger Juister Bürger bekommt man zu spüren. Die Welt ist im Umbruch, und auch das Nazi Regime hält dort langsam Einzug. Ihre einzelnen Figuren und deren Charaktere sind hervorragend herausgearbeitet, man konnte tief in ihre Seelen blicken, sich mit ihnen freuen und weinen.

Ich mochte Anni Reiner, vom ersten Augenblick an, von dieser Frau ging soviel Wärme und Mütterlichkeit aus, nicht die gestrenge Lehrerin, nein sie war ihren Schülern die dort im Internat lebten eine Mutter. Es war schon ein Abenteuerliches Unternehmen, auf Juist solch ein Internat aufzubauen, ich habe die Lehrer dafür bewundert, was für holprige und steinige Wege sie gehen mussten. Nicht alle Inselbewohner sind begeistert, sie bekommen viel Misstrauen und Skeptik zu spüren. Alleine da schon Anni eine Jüdin aus reichem Elternhaus ist, passt vielen nicht, besonders Gustav und seiner Frau Therese, was sie alles anstellen, um der Schule Steine in den Weg zu legen, war schon hart und abscheulich. Anni hat viel Geld in diese Schule gesteckt, aber auch genauso viel Herzblut wie ihr Mann Paul, Eduard, Lu, und viele andere Lehrer. Die Köchin Kea, findet dort ein neue Heimat, sowie ihr Patenkind Marje, die beiden spielen eine große Rolle im Roman, genauso wie Moskito, ein wirklich liebenswerter Junge den man einfach ins Herz schließen musste. Ein wenig bedauert habe ich die Schüler schon, das sie bei Wind und Wetter morgens in der Nordsee baden mussten. Aber dafür wurden sie sonst durch tolle Lehrer entschädigt, hier wurde keiner von ihnen bevorzugt, im Gegenteil man förderte ihre Stärken, alle Schüler waren gleich, egal welcher Nation oder Religion sie angehörten. Es hat große Freude bereitet den Schulalltag, von damals kennen zu lernen, mit allen Höhen und tiefen, den Kampf ums überleben der Schule. Die Schüler, ob Moskito, Georg, Volkmar , Marje und die anderen zu begleiten, ob beim Lernen oder auch ihren Streichen. Der eisige Winter, wo Juist , von der Außenwelt abgeschnitten ist, das war schon hart und unvorstellbar , was Moskito und Volkmar wagten, lies einem den Atem anhalten. Gustav, ist ein Wermutstropfen, in der ganzen Geschichte , soviel Verrat wie er begeht, aber auch von Lu, war ich am Ende Menschlich enttäuscht, ein Mann mit zwei Gesichtern. Es wird noch so manches Geheimnis aufgedeckt, am Ende der Geschichte und lässt einem überrascht zurück. Das die Schule, durch Gustav und einige Konsorten , als Juden und Kommunisten Hort verschrien war, tat schon weh, und droht die Gemeinschaft und Schule dort zu zerstören, einer Welt am Abgrund.