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Benutzername: 
Lilofee
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 274 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2019
Mörder mögen keine Matjes / Thies Detlefsen Bd.7
Koch, Krischan

Mörder mögen keine Matjes / Thies Detlefsen Bd.7


ausgezeichnet

Thies Detlefsen muss nach Hamburg.
Ein Container wird in Fredenbüll angeschwemmt.
Aber dieser enthält nicht nur Elektroschrott.
Es liegt ein Toter drin und der Tatort ist
höchstwahrscheinlich Hamburg.
Also machen sich Thies und die gesamte Belegschaft
der Hidden Kist auf nach Hamburg.

Krischan Koch hat eine wunderbare Art zu schreiben.
Pointiert und scharfsinnig, einfach umwerfend.
Die Charaktere sind etwas skurrile und sehr sympathisch.
Die Dialoge witzig und die Situationskomik sorgt
für allerbeste Unterhaltung.
Der Spannungsbogen bleibt bis zum überraschenden
Schluss erhalten.
Die Orte sind sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Dieser Küsten-Krimi lebt durch seine schrägen, liebenswerten Figuren
und durch seinen Humor.
Man kann einfach nicht genug bekommen von diesen schrulligen Typen.
Auch der 7.Band dieser Reihe ist allerbeste Unterhaltung.
Eine Leseempfehlung

Bewertung vom 07.03.2019
Das schönste Mädchen Havanas
López Rubio, Susana

Das schönste Mädchen Havanas


sehr gut

Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil. Er lädt zum Träumen ein
und ist so voller Schwung und sehr mitreißend. Man lebt und leidet mit den
Charakteren. Sie sprühen vor Leben, sodass man das Gefühl hat, sie wahrhaft zu kennen
und die Geschichte gemeinsam mit ihnen zu erleben.
Die Figuren bringen einen enormen Nuancenreichtum in die Handlung und sorgen dadurch
für viel Farbe und Abwechslung. Sie alle haben ihre guten schlechten Eigenschaften.
Und genau diese Fehler und Macken lassen sie so natürlich und echt wirken.
Diese Geschichte wird eingebettet in die glanzvolle Zeiten Kubas.
Lässt das alte Havanna wieder aufleben.
Man spürt förmlich diese wunderbare Lebenslust und Fröhlichkeit der damaligen Zeit.
Eine wunderschöne Zeitreise und allerbeste Unterhaltung.

Bewertung vom 03.03.2019
Ein Tropfen vom Glück
Laurain, Antoine

Ein Tropfen vom Glück


sehr gut

Rezension - Ein Tropfen vom Glück

Ein Septemberabend in einem Pariser Mietshaus. Der Zufall führt Hubert,
dessen Familie das Haus einst bauen ließ, mit Magalie, Julien, und Bob zusammen.
Sie verbringen den Abend über einer Flasche Château Saint-Antoine 1954,
die sie in Huberts Keller gefunden haben. Doch am nächsten Morgen ist nichts mehr wie zuvor.
Sie finden sich im Paris von 1954 wieder, wo sie nicht nur Dalí, Truffaut, Piaf und andere begegnen.
Ein außergewöhnliches Wochenende liegt vor ihnen, das ihrer aller Leben ordentlich
durcheinanderwirbeln wird.

Der Autor hat eine bezaubernde Art zu schreiben.
Sein Schreibstil ist wie ein Eintritt in eine andere Welt.
Es macht sehr viel Spaß mit den Charakteren in ein längst vergangene
Zeit zu reisen und das Frankreich der 50er Jahre zu erleben.
Atmosphärisch dicht und sehr detailgetreu werden die Erlebnisse
wieder gegeben. Man hat das Gefühl direkt mit vor Ort zu sein.
Eine bezaubernde Geschichte ohne jeglichen Kitsch und eine Story die zeitweise an
die fabelhafte Welt der Amélie – erinnert.
Voller Melancholie für Vergangenes aber auch absolut zeitgemäß.

Bewertung vom 11.02.2019
Was uns erinnern lässt
Naumann, Kati

Was uns erinnern lässt


sehr gut

1977: Die vierzehnjährige Christine verliert ihr
Zuhause. Das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh liegt
seit der Teilung Deutschland im Thüringer Wald
direkt in der Sperrzone.
Ohne Passierscheine darf dort niemand mehr hin.
Das Leben dort wird immer beschwerlicher. Sogar die
Postzustellung wurde eingestellt. Eines Tages passiert
das unvorstellbare...

2017: Milla ist auf der Suche nach vergessenen Orten.
Abseits eines Wanderweges im Thüringer Wald findet
sie einen überwucherten Keller und stößt auf die
Geschichte des Hotels Waldeshöh. Dieser Ort fasziniert
sie so sehr das sie unbedingt mehr darüber erfahren will.

Kati Naumann hat einen Roman geschaffen der einen in den Bann nimmt.
Durch ihren authentischen und atmosphärisch mitreißenden Erzählstil, sorgt die Autorin für ein originelles und nicht minder aufwühlendes Leseerlebnis.
Der Roman spielt in zwei Zeitebenen und springt immer wieder die Vergangenheit zurück.
Die Mischung zwischen der Realität und der fiktiven Familie Dressel vermischt sich zu einer spannenden Familiengeschichte.
Hier wird eine immer noch recht unbekannte Zeit beschrieben.
Leben im Sperrgebiet und Zwangsumsiedlungen bedeuteten gravierende und unmittelbare Einschnitte im Alltagsleben.
Die Charaktere sind sehr lebensecht und authentisch beschrieben.
Man bekommt man schnell einen interessanten Einblick in die Denkweise der Menschen.
Die Beschreibung der Landschaft vermittelt einen das Gefühl direkt vor Ort zu sein.
So macht Geschichte Spaß.

Habe ich doch einiges erfahren was ich bis heute nicht wusste.
Ein wundervolles Buch was ich nur empfehlen kann.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.01.2019
Der Hunger der Lebenden / Friederike Matthée Bd.2
Sauer, Beate

Der Hunger der Lebenden / Friederike Matthée Bd.2


sehr gut

Köln im Sommer 1947.
Frederike Matthee von der weiblichen Polizei hilft
bei der Untersuchung an dem Mord einer ehemaligen
Kollegin. Es gibt bereits eine Tatverdächtige. Die
beteuert aber ihre Unschuld. Frederike fängt an ihr
zu Glauben und ermittelt in alle Richtungen.
Sie kommt immer Tiefer in den braunen Sumpf der
NS-Zeit. Zum Glück hat sie Richard Davies
an ihrer Seite. Davies ist bei der Royal Military Police
und hält sich dienstlich in Köln auf. Ein Deutscher Jude
der mit einem Kindertransport nach England verschickt wurde.


Dies ist der zweite Band. Wer den ersten nicht gelesen hat,
kommt mühelos klar.
Viel Lokalkolorit und ein sehr gutes Hintergrundwissen machen diesen Krimi
zu einem Leseerlebnis.
Die sehr unschöne und anstrengende Nachkriegszeit wird wunderbar
beschrieben.
Das Leiden der Menschen wird schonungslos wiedergegeben.
Die Geschehnisse sind sehr echt und packend beschrieben.
Der Autor schafft es spielend historisches mit dem erdachten zu verbinden.
Alles wird sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Durch die wunderbare Schreibweise fällt es nicht schwer sich zurechtzufinden.
Man hat das Gefühl direkt vor Ort zu sein.
Auch die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und sehr lebensnah.
Man lebt und leidet mit Ihnen.
Der Spannungsbogen bleibt bis zum überraschenden Schluss erhalten.
Eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.01.2019
Agathe
Bomann, Anne Cathrine

Agathe


sehr gut

Ein Psychiater, 72 Jahre alt, beschließt seine Praxis
zu schließen und in den Ruhestand zu gehen.
Das fällt ihm nicht leicht, denn er lebt sehr isoliert
und hat keine Freunde. Ein Leben ohne seine Praxis
kann er sich schwer vorstellen.
Sein Leben lang hat er sich um andere gekümmert aber
diese Probleme kommen ihm längst banal daher und er
steht dem ganzen ziemlich hilflos gegenüber.
Eines Tages kommt eine neue Patientin in seine Praxis
und alles wird anders als gedacht.

Dieses Buch hat praktisch kein Verfallsdatum, es ist
völlig zeitlos.
Die Geschichte spielt in den 1940 Jahren in Frankreich
und zeigt uns einen sehr introvertierten Menschen,
der keinerlei Lebensfreude mehr hat.
Kurz vor seinem Ruhestand muss er erkennen, dass er noch nie geliebt
hat. Er hat die Formel für ein glückliches Dasein noch immer
nicht gefunden.
Seine Patienten sind ihm mittlerweile völlig egal, ihre Probleme
rühren ihn nicht mehr. Vielleicht haben sie es auch nie getan.
Er weiß, dass er etwas ändern muss, kann sich aber
nicht so richtig aufraffen.
Ein Schlüsselerlebnis weckt ihn endlich aus seiner Lähmung und so
langsam beginnt er mit kleinen Schritten ins gefährliche und doch
auch so liebenswerte Leben zurück.

Das Cover ist wunderschön und erweckt Erwartungen die so nicht
erfüllt werden.
Es handelt sich hier nicht um eine kleine Liebesgeschichte.

Die Charaktere sind sehr lebensecht und liebevoll gezeichnet.
Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen.
Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil.
Sehr realistisch, interessant und detailliert.
Jeder Satz sitzt, ist ein Erlebnis mit einer sagenhaften Präsenz.
Sie zeigt, dass die Literatur auf wunderbare Art und Weise die Erfahrungen
des wirklichen Lebens widerspiegeln kann.
Es sind die Alltäglichkeiten, die dieses Buch so liebenswert
machen.
Ein sehr kluger Roman der einen nachdenklich macht.
Alt sein heißt nicht, gleich das nun alles im Leben vorbei sein muss.
Man muss sich nur trauen.
Das späte Glück oder eine Freundschaft sind durchaus möglich.
Das ist die Botschaft.
Dem Charme dieses Buches kann man sich kaum entziehen.
Einfach Zauberhaft!
Eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.01.2019
Die Farben des Feuers / Die Kinder der Katastrophe Bd.2
Lemaître, Pierre

Die Farben des Feuers / Die Kinder der Katastrophe Bd.2


ausgezeichnet

1927 Stirbt der berühmte französische Bankier Marcel Pericourt.
Er hinterlässt seine Tochter Madeleine und seinen Enkel Paul.
Madeleine, deren Exmann nach einem landesweiten Skandal im Gefängnis sitzt,
plötzlich völlig allein an der Spitze eines Bankimperiums – in einer Epoche,
in der es Frauen nicht einmal gestattet war,
selbst einen Scheck zu unterschreiben.
Gustave Joubert, der Prokurist der Bank, Charles Pericourt,
Madeleines verschwenderischer Onkel, und André Delcourt,
ihr Liebhaber mit dichterischen Ambitionen, um die junge Erbin
und ihren Sohn schwirren um sie wie Motten um das Licht.
Habgier und Neid weht Madeleine entgegen aber sie weiß sich zu wehren.
Um ihres Sohnes willen beginnt
sie ihren ganz persönlichen Rachefeldzug zu planen.

Der Autor hat eine wunderbare Art zu schreiben.
Das macht dieses Buch zu einem Leseerlebnis.
Fließend, mit einem teilweise recht zynischen Unterton wird das
Schicksal der Hauptcharaktere Madeleine wiedergegeben.
Im Hintergrund lauert der Zweite Weltkrieg, die politische Stimmung
ist am Kippen. Man lebt und leidet mit den Charakteren und taucht
mühelos in eine vergangene Welt ein in der Frauen wenig zu sagen hatten.
Die Stimmung wird wunderbar wiedergegeben und man kann sich sehr gut
in die Geschichte hineinversetzen.
Ein grandioses Sittengemälde das ein vielstimmiges Panorama
der soziale Missstände der industriellen Gesellschaft
und die moralische Verwahrlosung einer Gesellschaft wieder gibt.
Ein Roman, der tiefe Einblicke in das prosperierenden Bürgertum
der französischen Gesellschaft aufzeigt.
Ein Gesellschaftsroman vom feinsten mit sehr starken und
ausdrucksvollen Charakteren.
Eine unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.01.2019
Stella
Würger, Takis

Stella


ausgezeichnet

Zitat:
In diesem Land sind nur die schönen Gerüchte Geschichte.
Die hässlichen sind alle wahr. -

Inhalt:
Der junge Schweizer Friedrich kommt 1942 nach Berlin.
In einer Kunstschule trifft er eine Frau. Die beiden
werden ein Paar. Eines Tages steht sie vor seiner Tür,
verletzt mit Striemen im Gesicht, und sagt:
" Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt "

Fazit:
Das Cover ist schon sehr Aussage kräftig.
Diese Zeit war eine sehr dunkle Zeit.
Mit einer sehr ausdrucksstarken Schreibweise nimmt uns der
Autor mit ins Jahr 1942.
Eine fiktive Geschichte, historische Fakten, dies alles hat der Autor
geschickt und sehr spannend verbunden.
Die wahren Teile dieser Geschichte werden in kursiv gedruckten
Textstellen angezeigt.
Dabei handelt es sich um Auszüge von Feststellungen
eines sowjetischen Militärtribunals. Die Akte Stella Goldschlags.
Das Buch nimmt einen gefangen
und ist auf seine Art düster-geheimnisvoll und auch romantisch.
Es geht auch um die Liebe. Wie stark sie sein kann und wie viel
kann sie aushalten.
Unerzählbares wird hier erzählbar.
Natürlich trägt auch der wunderbare Schreibstil dazu bei, bzw.
auch die gut herausgearbeitet Charakteren sowie die Geschichte selbst.
Ein sehr wichtiges Buch, sehr gut recherchiert und sehr lesenswert.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2018
Unter uns nur Wolken
Pfeffer, Anna

Unter uns nur Wolken


sehr gut

Klappentext:

Tom ist ratlos: Sein Großvater Florian hat Alzheimer und lehnt jede Hilfe ab.
Während bei Florian das Gestern verschwindet, sucht Tom im Heute verzweifelt
eine Pflegerin. Doch keine will bleiben, denn sobald Tom die Wohnung verlässt,
wird der charmante alte Herr zum Ekelpaket. Bis Ani vor der Tür steht.
Ohne Wohnung, dafür mit Liebeskummer. Alle Versuche, Ani zu vergraulen,
scheitern. Allmählich beginnt Florian sich ihr zu öffnen und gegen das Vergessen
anzuerzählen. Vor allem von seiner großen Liebe Greta.
Und verändert damit nicht nur sein Leben, sondern auch das von Ani und Tom.

Nüchtern, präzise und dennoch mit unglaublichen Witz fangen die Autoren das Leben ein.
Das Autoren-Duo hat einen wunderbaren leichten Schreibstil.
Der Mix aus Leichtigkeit und Tragik ist sehr gut gelungen.
Auf der einen Seiten steht Florian der mit seinem Alter und der Erkrankung nicht klar kommt und auf der anderen sein Enkel, dessen Leben noch eine Baustelle ist.
Als Ani dann als dritte im Bunde dazu kommt, wird deutlich, was es heißt einen an Alzheimer erkrankten zu betreuen.
Die Charaktere sind alle sehr lebensecht und facettenreich gestaltet.
Es macht richtig Freude sie zu begleiten.
Ein warmherziger, großartiger Generationsroman der schöne Lesestunden garantiert.