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Piglet and her Books
Wohnort: 
Leipzig
Über mich: 
pigletandherbooks.de

Bewertungen

Insgesamt 365 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2015
Gated - Sie sind überall
Parker, Amy Christine

Gated - Sie sind überall


ausgezeichnet

Meine Meinung:
In dem Moment wo ich in der Vorschau des Verlags gesehen habe, dass diese Fortsetzung erscheinen wird wusste ich, ich muss sie haben. Bereits Band 1 konnte mich in seinen Bann ziehen und die Umsetzung war wirklich großartig, nun war ich wirklich gespannt, wie Amy Christine Parker die Geschichte rund um Lyla und der Gemeinde weitererzählt.

Hatte ich am Anfang vielleicht noch etwas bedenken mich nicht an alles aus dem vorherigen Band zu erinnern, verflogen diese nach den ersten beiden Kapiteln, denn die Autorin schafft es in kleinen gut eingebauten Rückblenden den Leser an alles aus der Vergangenheit nochmal teilhaben zu lassen.

Lyla tritt in diesem Buch zwei gespalten auf, auf der einen Seite ist sie froh endlich die Gemeinde hinter sich zu haben, sie hat erkannt, dass sie neu anfangen kann und will, auf der anderen Seite übt die Gemeinde und vor allem Pioneer immer noch Macht auf sie aus. Das führt oftmals dazu, dass sie dass, was sie früher für richtig hielt, nun als falsch erkennen muss, und damit umzugehen fällt ihr nicht leicht.

Ihre größte Stütze ist Cody, er will ihr wirklich helfen und versucht alles um ihr den Einstieg in das normale Leben zu vereinfachen. Als ihr Freund ist er aber auch eifersüchtig auf Will, der ehemalige Versprochene von Lyla, der immer noch hofft, dass sie zurückkehrt.

Erneut war schockiert von der Brutalität und dem Durchsetzungsvermögen der Gemeindemitglieder. Die Autorin schafft es erneut mich in den Bann zu ziehen und die Spannung über das gesamte Buch zu halten. Dabei verbindet sie auf eine schleichende aber gute Weise die Welt der Gemeinde mit der Welt der Außenstehenden. Mittendrin steckt immer wieder Lyla, die versucht mit dieser neuen Welt klar zu kommen.

Als Leser war ich immer wieder fasziniert von der Ahnungslosigkeit der Gemeindemitglieder, aber auch von ihrem starken Zusammenhalt und Auftreten, was oftmals für Gänsehautmomente sorgte. Obwohl das gesamte Buch aus der Sicht von Lyla geschrieben ist, waren auch die Gefühle und Ängste der anderen sehr gut spürbar, was eine sehr schöne Lesestimmung mit sich brachte.


Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, die trotz der Vorurteile des zweiten Bandes, ganz klar mit dem ersten Band mithalten kann. Die Mischung aus Sekte, Liebe und Alltagsgeschichte sorgt für Spannung und einige wunderbare Lesestunden.

Bewertung vom 29.05.2015
Zwillingssterne
Moracho, Cristina

Zwillingssterne


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Althea und Oliver sind unzertrennlich, sie wirken wie ein perfektes Öko-System, denn der eine kann ohne den anderen nicht, sie stellen eine Symbiose her. Doch dann meint es das Leben nicht gut mit Oliver und er wird krank. Was zunächst wie ein Drogenrausch wirkt ist in Wirklichkeit die Krankheit KLS, welche Mitte der 90er Jahre, zu der Zeit spielt das Buch, noch vollkommen unerforscht ist. Dieser Riss in der Zeit der für Oliver entsteht gibt Althea plötzlich ungewollten Freiraum, und sie kann mit dieser Situation noch schlechter umgehen als Oliver. Und so kommt, was nicht hätte passieren dürfen, während Oliver schläft ändert sich seine ganze Welt, den Althea driftet immer mehr ab.


Nur diese zwei, inmitten der anderen Sterne, untrennbar miteinander verbunden.


Oliver tritt recht souverän auf, er ist ein Harmoniemensch und sucht die Normalität. Während seiner Schlafphasen ändert sich die Welt und er möchte einfach nur wieder die Zeit zurück drehen um den Normalzustand herzustellen. Ganz anders ist da Althea, sie wirkt innerlich unausgeglichen und ist oft impulsiv. Sie ist ein reiner Gefühlsmensch und lebt von dem Moment, oftmals auch ohne Rücksicht auf die Gefühle der Anderen.

Sowohl Althea als auch Oliver waren mir als Protagonisten symphatisch, vor allem dadurch, dass sie eben nicht perfekt sind sondern ihre kleine oder größeren Fehler haben und deshalb menschlich wirken. Ihre Gedanken und Gefühle haben mich immer erreicht und berührt, etwas was mir nicht sehr oft passiert beim Lesen. Besonders Althea's Verlorenheit ohne Oliver war so toll und emotional beschrieben.

Durch den Schreibstil der Autorin fiel es mir schwer das Buch aus der Hand zu legen, denn sie schafft es mit einer schonungslosen Schreibweise, den Leser zu fesseln. Wir erleben die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Oliver oder Althea, was für eine schöne Abwechslung sorgt.

Nach dem Beenden des Buches hat man einen leicht bitter-süßen Geschmack auf der Zunge, wie wenn man eine zu bittere Schokolade isst, man hofft auf die verführerische Süße, aber es mischt sich doch ein bittere Geschmack bei. Genau so lässt sich das Ende beschreiben, denn ich kann mich bis jetzt nicht entscheiden, ob ich es grandios oder einfach nur unbefriedigend finden soll, aber auf jeden Fall lässt es mich nicht mehr los.


Fazit:
Ein wahres Schmuckstück im Regal, nicht nur wegen des wundervollem Cover, sondern auch wegen der Geschichte zwischen den Seiten. Es war ein Abenteuer sich auf Althea und Oliver einzulassen. Eine Geschichte die mich auch nach dem Lesen noch lange beschäftigen wird.

Bewertung vom 12.05.2015
Sterne der Karibik
Fabregas, Beatrice

Sterne der Karibik


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Wie einige von euch vielleicht wissen bin ich ein riesiger Fan von Landschaftsromanen mit historischen Hintergrund. Ich liebe es in die Geschichte eines anderen Landes abzutauchen und dort anhand von Familiengeschichten eine Vergangenheitsreise zu machen. Um so entzückter war ich, als mich dieses schöne Buch erreicht hat. Nachdem ich bereits auf der Leipziger Buchmesse vom Cover begeistert war, hat es mich beim erneuten Entdecken wieder voll und ganz überzeugt, es lässt mich direkt abtauchen in die Schönheit der Karibik.

Man muss sagen, dass dies theoretisch der zweite Band der Reihe ist, aber mir fiel es total leicht, in die Geschichte hineinzukommen, denn Beatrice Fabregas schafft es wunderbar auf den ersten paar Seiten einen Rückblick zu liefern. Wir befinden uns in Trinidad des 19. Jahrhundert auf der Zuckerrohrplantage von Hermann, der dort mit seiner Frau Mafalda und seiner Schwester Titine lebt. Ebenfalls auf der Farm leben die Sklaven von Hermann, unter ihnen auch Fela, ein großer starker Sklave der Titine verzaubert hat und ihr nach Jahren wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat, jedoch ohne die Gunst ihres großen Bruders Hermann.

Hermann ist ein schwieriger Charakter, der mir am Anfang nicht wirklich symphatisch vorkam, mit seinen leicht überzogenen Vorstellungen für das Familienleben in Bezug auf seine Schwester Titine. Dabei wirkt er oft bevormundeten und übereifrig, was nur dazu führt, dass es immer wieder zu Streit in der Familie kommt, wobei seine Frau Mafalda zwischen den Stühlen steht. Zum Glück, und ohne viel zu verraten, ist Hermann wie ein Phoenix der es zum Ende hin schafft, aus seiner eigenen Asche aufzuerstehen und aufzuleben.

Seine Frau Mafalda hat es leider oft schwer, trotz der Liebe zwischen Ihnen wird sie einfach nicht schwanger, mus aber dabei zusehen wie die Frauen in ihrer Umgebung immer wieder glücklich mit ihren Kindern sind. Mafalda selbst ist unglaublich stark und familienbewusst, oft sorgt sie für Frieden in den Reihen und hält die Fäden zusammen die oft kurz vorm reißen sind.

Titine war mir am symphatischsten von allen Protagonisten,sie wirkte immer offen fü ihre Gefühle und hatte oft die richtigen Gedanken, doch nicht immer die passenden Worte. Ihr gesamtes Auftreten wirkt dadurch aber noch autentischer und liebenswerter weil sie eben noch Fehler machen muss trotz ihrer positiven Einstellung gegenüber den Zuständen auf Kuba.

Das Buch ist in drei Teile eingeteilt, wobei diese Zeitsprünge zwischen 2 und 12 Jahren innehaben. Diese Unterbrechungen fand ich gut gewählt, denn dadurch hatte die Geschichte Zeit sich selbst zu entwickeln ohne das wir als Leser gleich alles wissen, sondern selbst entdecken dürfen.

Das Ende war dann nochmal etwas ganz besonderes, denn es blieb nicht nur spannend sondern auch warmherzig bis zur letzten Seite. Ich hoffe wirklich sehr, dass es eine Fortsetzung geben wird, denn ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht.


Fazit:
Ein wunderbarer Roman in den man sich leicht hineinfallen lassen kann und der bis zur letzten Seite spannend bleibt. Die Konstellation aus Familiengeschichte und historischem Hintergrund kam bei mir super an und wurde von der Autorin toll umgesetzt. Ein wahres Lesehighlight welches ohne Bedenken von mir weiterempfohlen wird.

Bewertung vom 02.05.2015
Egal, was morgen ist
Franz, Cornelia

Egal, was morgen ist


gut

Meine Meinung:
Die Bücher von Carlsen Clips werden vom Verlag als Schullektüre für die 7.-9.Klassen angeboten, und nun wollte auch ich mir ein Bild von dieser neuen Generation der Schullektüren machen. Den die Schullektüren die ich lesen musste, waren wohl doch mittlerweile altbacken und nicht aktuell genug.

Auf den knapp 110 Seiten erleben wir eine einmalige Nacht zwischen Jamila und John, welche durch Zufall zueinander finden und dann im jeweils anderen Sicherheit fühlen. Ich muss gestehen, dass ich doch sehr überrascht war wie schnell sie Jamila zu John hingezogen fühlt und sich auf ihn einlässt, obwohl sie ihn doch gar nicht kennt und er offenbar auf der Straße lebt. Sie ist nämlich sonst eher bodenständig und zurückhaltend gegenüber den Menschen. John hingegen wirkt sehr geheimnisvoll und speziell, denn auf seinen Schultern lastet seine Vergangenheit.

Ich denke, dass dieses Buch geeignet ist als Schullektüre, denn es werden verschiedene Themen der Jugend angesprochen, verarbeitet und gelöst, und das ohne offensichtlich zu sein, sondern versteckt zwischen den Zeilen. Eine gute Art mit diesen Themen umzugehen und sie Jugendlichen zu vermitteln. Positiv zu sehen ist auch die Buchlänge, denn ich denke, dass einige Jugendliche schon bereits bei mehr als 150 Seiten bereits vor dem Lesen aufgeben würden.

Zum Schluss muss ich noch das Cover loben, denn ich mag das Farbenspiel und das Motiv, es passt zwar nicht zur Geschichte, aber als Einzelbild ist es wunderschön anzusehen.


Fazit:
Eine tolle Idee des Carlsen Verlags diese neuen Scullektüren auf den Markt zu bringen, um den Lehreren und Schülern neues Material bieten zu können. Für den "geübter" Leseverrückten ist dieses Buch aber leider zu kurz und mit zu wenig Tiefgang.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2015
Das Geheimnis von Ella und Micha / Ella und Micha Bd.1
Sorensen, Jessica

Das Geheimnis von Ella und Micha / Ella und Micha Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dies ist mein erstes Buch der Autorin, und ich war wirklich gespannt, denn viele schwärmen ja von ihren Bücherreihen. Nun hab auch mich für die Reihe rund um Ella & Micha entscheiden, und ich war wirklich begeistert.

Es wird abwechselnd aus der Sicht von Ella und Micha geschrieben, aber dennoch kommt es zu keinen Wiederholungen, die Zeitleiste wird also eingehalten. Schön gewählt waren auch die kurzen Rückblenden um die Geschichte vollendens zu verstehen. Den genau darin besteht die Besonderheit, vor 8 Monaten ist etwas in Ella's und Micha's Leben passiert, was Ella dazu veranlasst hat Micha und ihre Heimatstadt hinter sich zulassen und auf dem College neu anzufangen.

Ella hat eine sehr bewegte Vergangenheit, und seit ihrem sechsten Lebensjahr ist Micha ihr bester Freund und Fels in der Brandung. Ella schwankt immer wieder zwischen ihrem altem und neuem Ich, wobei dies ein harter Wechsel zwischen total tough und total brav ist. Micha hingegen ist immer gut aufgesetzt und schlägt auch gern mal über die Strägen, er neigt zur Übertreibung in Sachen Gefühlen, was oftmals zu einigem Ärger führt. Die beiden zusammen gehen eine wunderschöne Symbiose ein, und man merkt diese tiefe Verbundenheit und das Gefühlschaos.

Mich hat die Geschichte von Ella und Micha wirklich gefesselt, und vor allem zum Ende hin wurde die Spannung nochmal ordentlich aufgedreht und es fiel immer schwerer das Buch wegzulegen. Natürlich ist das Ende offen gehalten, aber die Fortsetzung liegt zum Glück schon bereit zum lesen.

Sehr amüsant finde ich die Nebenstory zu Lila und Ethan, die beiden wirken wirklich sehr süß und es hat mir auch Spaß gemacht die beiden durch die Augen von Ella und Micha zu erleben. Um so mehr freut es mich, dass es auch zu den beiden eine Buchreihe gibt.

Etwas kritisch sehe ich die Covergestaltung, denn leider passen die beiden gezeigten Personen auf dem Cover berhaupt nicht zu den Beschreibungen im Buch. Leider kommt das ja sehr oft vor, dass die Personen auf dem Cover nicht zu den Protagonisten passt.


Fazit:
Eine wirklich toller Auftakt zu der Buchreihe rund um Ella & Micha, sowie Lila & Ethan. Der Schreibstil und der Geschichtenfluss ist gut gewält und man kann sich dadurch wunderbar auf die Geschichte einlassen. Ich bin nun sehr gespannt auf die Fortsetzung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2015
Good Luck Fashion
Luhn, Usch

Good Luck Fashion


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dank einer Leserunde auf lovelybooks.de ist dies nun mein viertes Buch der PINK-Reihe und wieder mal hat mich diese kurze knackige Geschichte vollendens überzeugt und ich konnte sie in einem Rutsch lesen.

Zunächst mal muss ich sagen, dass bereits beim öffnen des Päckchens mich das Cover sofort angestrahlt hat. Es ist wunderbar bunt und spricht mich an, durch seine Fröhlichkeit, ich denke für die Geschichte und das angesprochenen Publikium genau das richtige.

Während der gesamten Geschichte kam Larissa für mich absolut authentisch rüber, sie ist die klassische 15-Jährige, die mit ihren Gefühlen nur schwer umgehen kann und sich selbst verwirklichen will, aber den Weg dahin noch nicht kennt. Daher hat sie oft Stimmungsschwankungen und reagiert manches mal nicht "richtig", aber genau das macht sie auf ihre weise symphatisch.

Über die 170 Seiten bietet dieses Buch so viel Spannung und Wendungen, das man nicht aufhören kann zu lesen, ich konnte das Buch einfach nicht weglegen. In Larissas Leben passieren grade sehr viele Dinge gleichzeitig die sie zu verarbeiten hat, und wir als Leser begleiten sie auf ihrem Weg und genau diese Mischung aus Familienproblemen und Liebesbeziehungen in jungen Jahren macht die Geschichte so schön.

Der Schreibstil von Usch Luhn ist luftig leicht, man kann sich darin einfach fallen lassen. Das Ende war passend, und es bleiben aber noch ein paar Fragen offen, und ich würde mir wünschen, dass es eine Fortsetzung der Geschichte gibt, denn ich wüsste gern, wie es mit Larissa weitergeht und was sie noch erlebt, und vor allem ob ihr Traum in Erfüllung geht.


Fazit:
Ich mochte diese Geschichte wirklich sehr, und kann sie wärmsten weiterempfehlen, nicht nur an junge Leserinnen ab 12 Jahren sondern auch an Junggebliebene. Ich hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird, genug Potential ist vorhanden.

Bewertung vom 02.05.2015
Bevor ich falle
Lindner, Lilly

Bevor ich falle


sehr gut

Meine Meinung:
Dies ist tatsächlich mein erstes Buch von Lilly Lindner, denn bisher sind ihre Bücher zwar hoch gelobt wurden, aber immer an mir vorbei gegangen. Umso gespannter war ich auf dieses Buch, und ich muss sagen, es ist wirklich etwas ganz anderes.

Zunächst musste ich feststellen, dass das Cover sehr schlicht gehalten ist, was ich aber entsprechend dem Thema im Buch gut finde. Die Mischung aus blau und türkis hat es mir auch direkt beim ersten Blick auf das Buch angetan.

"Aber Erwachsene rennen ja auch alle vier Jahre los, um ihre Stimme abzugeben. Bildlich gesehen ist das ein Stillleben. Aber genau genommen ist es einfach nur Politik."
(Seite 51)

Im Buch wird die Geschichte von Cherry erzählt, oder eher Cherry selbst erzählt ihre Geschichte, mit viel Gefühl und Wortgewalt. So erfahren wir am Anfang, wie ihre offensichtlich depressive, gefühlssüchtige Mutter Selbstmord begeht und ihr cholerischer, gefühlskalter Vater ihr dafür die Schuld gibt und sie allumfassend von sich stößt. Da hier natürlich stets nur ihre Sicht beschrieben wird, haben wir als Leser nur einen subjektiven Blick, und können nur versuchen Cherry und ihre Gefühle zu verstehen. Leider ging es mir oft so, dass ich keine Verbindung zu Cherry aufbauen konnte, einige ihrer Entscheidungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen, und ich musste dann einfach damit leben, dass Cherry solche fatalen Fehler begeht und ich als Leser hilflos dabei zu sehen muss.

"Du weißt nicht, wie sich Stille anfühlt. Bis sie dich anbrüllt."
(Seite 93)

Eine entscheidende Rolle in Cherry's Leben spielt Landon, ihr ehemaliger Schwimmlehrer. Er ist sowas wie der Fels in der Brandung, denn er fängt sie auf bevor sie fällt. Er war für mich so was wie der Held der Geschichte, zumindest er hat versucht Cherry immer wieder zurück ins Leben zu befördern, da ihr Vater dazu nicht in der Lage war.
Die Chance ihres Lebens erhält Cherry von Scratch, welche genau das ist, möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten, denn damit würde ich zu weit nach vorne greifen. Allerdings muss man klar feststellen, dass es Cherry leichter fällt Bindungen zu Männer aufzubauen, was sicherlich daran liegt, dass sie vor allem eine neue Vaterfigur sucht, denn ihr Vater hat leider total versagt.

Inhaltlich beschäftigt sich das Buch mit vielen schweren Themen, Themen die dem Leser dann schwer im Magen liegen, aber von Lilly Lindner leider manches mal nur teilweise erklärt werden. So kommt es zu Konflikten wo die Lösung ausbleibt oder nicht erklärt wird, oder eben auch ein Ende was so offen ist, dass man verzweifelt nach weiteren Seiten am Ende des Buches sucht.

"Gefühle sind lautlose Gestalten. Aber sie haben eine schweigende Stimmgewalt."
(Seite 271)

Das wohl beste an dem Buch ist seine Wortgewalt, selten habe ich ein Buch gelesen was so toll mit Wörtern und deren Bedeutung spielt, egal ob englisch oder deutsch, hier werden Wörter auf ihre kleinsten Teilchen auseinander genommen und neu geordnet. Dies wäre definitiv eines der Bücher welches ich nochmal lesen würde, nur um alle versteckten Wortspielchen aufs neue zu lesen. Allerdings wäre am Ende wieder eine Wortleere wo eigentlich das Ende sein sollte, ein Abspann oder irgendwas was uns als Leser zeigt, welche Richtung die Geschichte nehmen wird.


Fazit:
Von mir gibt es 4 Sternchen für dieses wortgewaltige Buch, dass leider in Sachen Tiefe durch seine Flut an Worten verloren hat. Wer aber gern mit Worten spielt und eine einfache Story bevorzugt, dafür aber sehen möchte wie Worte anders wirken können, für den ist dieses Buch genau das richtige.

Bewertung vom 22.04.2015
Breathe - Jax und Sadie / Sea Breeze Bd.1
Glines, Abbi

Breathe - Jax und Sadie / Sea Breeze Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:
Bisher kannte ich nur "Rush of Love" von der Autorin, wobei ich hier die Folgebände nicht mehr gelesen habe. Diese neue Reihe von Abbi Glines hat mich direkt mit dem Klappentext angesprochen, auch ich wollte endlich ein Buch lesen indem ein Rockstar einem Mädchen den Kopf verdreht! Ich muss übrigens sagen, dass mir die Covergestaltung noch besser gefällt als bei der Rush of Love Reihe.

Die meiste Zeit wird aus der Sicht von Sadie erzählt, nur ab und an erfahren wir was Jax denkt. Ich fand es auch angenehmer alles aus Sadie's Sicht zu lesen, sie war mir von Anfang an sympathisch. Sadie ist sehr tough und unglaublich reif für ihre 17 Jahre, daran schuld ist vor allem ihre Mutter Jessica, die mir echt von der ersten Seite an auf die Nerven ging. Wie Sadie auch selbst erwähnt ist ihre Mutter viel mehr das Kind und Sadie die Erwachsene im Haus, und das obwohl Jessica schon wieder schwanger ist und sich auf ihr zweites Kind vorbereiten sollte.

Stattdessen schickt sie ihre Tochter nach Ende des Schuljahres zu ihrem Job und legt daheim die Beine hoch. An dieser Stelle hätte ich wirklich platzen können, denn Sadie macht das auch noch alles mit, ohne etwas zu sagen, was von ihrer Liebe zu ihrer Mutter zeugt, aber auch schade ist, denn Sadie hatte eigentlich gar keine Kindheit oder Jugend. Allgemein hat mir Sadie's Geschichte oft die Tränen der Wut in die Augen getrieben, es ist wirklich frustrierend ihren Lebensweg zu verfolgen in dem sie so viel kämpfen muss.

Jax hingegen ist äußerst begabt und sehr musikalisch, deshalb ist er ja auch ein Rockstar mit toller Stimme und Gitarre. Er wirkt ab und an etwas größenwahnsinnig und zu Gefühlsbelastet, so möchte er ganz schön oft andere Männer verprügeln wenn sie Sadie anschauen, oder teilt seine Gefühl für Sadie sehr ausgeblümt mit. Dieses Verhalten fand ich manchen Stellen etwas anstrengend, aber sonst ist er ein wirklich positiver Mensch den man nach langem Zusammentreffen auch mögen lernt.

Die Geschichte selbst lebt von gut gewählten Auf und Ab's, so dass bis zum Schluss die Spannung und das Lesefieber aufrecht bleibt. Ich war wirklich gefesselt von der Geschichte und konnte deshalb das Buch kaum aus der Hand legen und habe es fast in einem Rutsch durchgelesen. Zwischen drin gab es die ein oder andere Erotikszene, welche aber zum Glück nicht Überhang genommen haben und die Geschichte nicht verlangsamt haben sondern gut eingeflochten haben. Das finde ich für ein Young Adult Buch sehr wichtig, sonst wird es irgendwann zu erotisch und die Handlung driftet in den Hintergrund.


Fazit:
Ein sehr schönes Young Adult Buch, dass durch eine plausible Handlung und einer guten Mischung von Liebe und Schicksal lebt. Eine unterhaltsame Lektüre für alle die gern ein paar Stunden abtauchen wollen.