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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 560 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2022
Düstersee / Joachim Vernau Bd.7
Herrmann, Elisabeth

Düstersee / Joachim Vernau Bd.7


ausgezeichnet

Undurchsichtig bis zum Schluss

Inhalt:
Christian Steinhoff, ein entfernter Bekannter des Berliner Anwalts Joachim Vernau, hat diesen eingeladen, Urlaub auf seinem Anwesen in der Uckermark zu machen. Nach der ersten Nacht findet Vernau seinen Gastgeber tot auf. Kurz darauf kommt im Dorf eine einheimische Frau zu Tode. Plötzlich ist Vernau mehr oder weniger in die Todesfälle verstrickt und beginnt auf eigene Faust zu recherchieren.

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 7. Band dieser Reihe, kann aber problemlos als Stand alone gelesen werden. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen, essentielle private Verknüpfungen werden hier noch einmal zur Sprache gebracht.

Elisabeth Herrmann konnte mich wieder einmal über Stunden fesseln und begeistern. Das Erzähltempo finde ich sehr angenehm. Zunächst nimmt die Handlung nur langsam Fahrt auf, dafür werden die Umstände deutlich und die (zum Teil sehr skurrilen) Personen bekannt gemacht. Nach diesem Vorgeplänkel beginnen die Ereignisse dann bald sich zu überschlagen. In jedem Kapitel scheint die Marschrichtung zu wechseln. Ständig stehen neue Überraschungen und unerwartete Entwicklungen an. Die Autorin hat meisterhaft falsche Fährten gelegt und führt die Leserschaft an der Nase herum. So ist der Kriminalroman bis zum Schluss sehr spannend und kaum vorhersehbar. Die Auflösung konnte mich zwar überraschen, ist dabei aber auch plausibel.

Fazit:
Elisabeth Herrmann hat mir wieder ein paar spanende und unterhaltsame Lesestunden beschert. Ich freue mich schon auf den nächsten Band mit Joachim Vernau.

Die Joachim Vernau-Reihe:
1. Das Kindermädchen
2. Die siebte Stunde
3. Die letzte Instanz
4. Versunkene Gräber
5. Totengebet
6. Requiem für einen Freund
7. Düstersee

Bewertung vom 21.08.2022
Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


ausgezeichnet

Spannung und Humor mit viel Fantasie

Inhalt:
Kinsch Na Schannack wurde von der Gilde zum Meisterdieb ausgebildet. Dafür schuldet er ihr ein Vermögen, mit dessen Rückzahlung er in Verzug geraten ist. Er bekommt die Möglichkeit, seine Schulden durch die Ausführung eines Auftrags zu tilgen, dessen genauen Inhalt er aber nicht weiß. Auf jeden Fall macht er sich zusammen mit der Ritterin und Dienerin der Todesgöttin Galva, der jungen Hexe Norrigal und Kater Karl auf eine abenteuerliche und äußerst gefährliche Reise …

Meine Meinung:
„Der schwarzzüngige Dieb“ ist der Auftaktband einer Trilogie. Schon nach den ersten Seiten stand mein Urteil fest: einfach herrlich dieser Humor! Christopher Buehlman lässt seinen Helden, den schwarzzüngigen Dieb Kinsch Na Schannack, seine Geschichte selbst erzählen. Und er tut dies auf grandiose Weise mit viel (Selbst-) Ironie und Sarkasmus. Es gibt kaum eine Seite, wo ich beim Lesen nicht schmunzeln oder gar laut lachen musste. Die Dialoge sind spritzig und frech, absolut köstlich! Etwas Humorvolles zu schreiben, halte ich für mit das Schwierigste für einen Autor, aber Buehlman hat hier zumindest bei mir den Nerv hundertprozentig getroffen, und das, obwohl das Buch nur so vor Kraftausdrücken strotzt, die allerdings oft umschrieben sind. Sonst ist das gar nicht so mein Fall, aber hier ist es perfekt, weil es einfach zu der Figur und in den Kontext passt.

Unsere drei Gefährten müssen sich zusammenraufen und dann manches Abenteuer und manchen Kampf überstehen. Dabei sind auch die Kampfszenen toll erzählt, richtig spannend. Und auch hier blitzt immer wieder der Humor hervor.

Christopher Buehlman hat beim Worldbuilding seiner Fantasie freien Lauf gelassen und ein tolles Setting geschaffen. Die Bedeutung von Fantasiewörtern wird im laufenden Text gut erklärt, sodass ein Glossar unnötig ist. Im Anhang befindet sich aber noch eine Karte und ein Kalender, die die Orientierung in Kinsch Na Schannacks Welt erleichtern.

Mir hat dieses Buch so viel Spaß gemacht, dass ich gerne die volle Punkt- bzw. Sternezahl vergebe. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 20.08.2022
Haie in Zeiten von Erlösern
Washburn, Kawai Strong

Haie in Zeiten von Erlösern


ausgezeichnet

Hat mich unerwartet stark beeindruckt

Inhalt:
Die Götter haben anscheinend Großes vor mit Nainoa, dem 2. Kind der hawaiianischen Familie Flores. Als der Siebenjährige bei einer Bootsfahrt ins Wasser fällt und von einem Hai nicht gefressen, sondern gerettet wird, denken alle, der Junge ist was Besonderes. Wenige Jahre später manifestiert sich auch noch eine unglaubliche Gabe und die Hoffnungen, die man auf das Kind setzt, sind groß, um nicht zu sagen, riesig. Doch Nainoa scheint daran zu zerbrechen. Seine Geschwister Dean und Kaui leiden aber auch unter der Situation. Alle drei Kinder versuchen ihr Glück auf dem amerikanischen Festland, denn Hawaii ist nicht gerade von Reichtum geprägt.

Meine Meinung:
Hawaii ist für mich absolutes Neuland. Weder war ich jemals dort noch habe ich mich groß mit diesem US-Staat befasst und wusste daher vor der Lektüre kaum etwas darüber. Mein Bild der Inseln war von Blumenkränzen und Aloha geprägt. Der Autor Kawai Strong Washburn hat es in seinem Debütroman geschafft, dieses Bild komplett zu überschreiben. Was er über Land und Leute, Götter und Mythen erzählt, klingt wesentlich authentischer als meine vorherige Vorstellung.

Von Anfang an konnte er mich mit der Geschichte der Familie Flores fesseln, die aus wechselnden Perspektiven der fünf Familienmitglieder erzählt wird, hauptsächlich aber aus der Sicht der drei Kinder. So verfolgen wir jedes der Kinder auf seinem speziellen Weg zum Erwachsenen, der von Hoffnung und Scheitern, von Liebe zur Familie und zur Heimat, von Eifersucht und Verzweiflung geprägt ist.

Der Glaube an die hawaiianischen Götter und die Legenden werden dabei perfekt eingebaut, nehmen aber nicht zu viel Raum ein. Sie verdeutlichen jedoch die Verbundenheit der Protagonist*innen mit ihrer Heimat.

Fazit:
Mich hat dieser Roman mit dem seltsamen, sperrigen Titel absolut überrascht, und zwar positiv. Wer bereit ist, über seinen eigenen Tellerrand zu blicken und sich in ungewöhnliche Charaktere hineinzuversetzen, ist hier richtig.

Bewertung vom 13.08.2022
Nur du und ich
van Rensburg, Laure

Nur du und ich


sehr gut

Überraschend

Inhalt:
Seit sechs Monaten sind der Literaturprofessor Steven und die wesentlich jüngere Studentin Ellie ein Paar. Das Jubiläum wollen sie mit einem leidenschaftlichen Wochenende in einem abgelegenen Ferienhaus auf Long Island feiern. Dabei kommen Geheimnisse zum Vorschein, die für eine(n) von ihnen den Tod bedeuten werden …

Meine Meinung:
Die Erzählung beginnt mit dem Ende, dem Moment, wo die Polizei eintrifft. Diese Schilderung machte mich dann schon neugierig auf das, was im Vorfeld wohl passiert ist. Leider konnte mich die weitere Handlung dann erst mal gar nicht so fesseln. Es wird mit etlichen Wiederholungen erzählt, und auch die eingebauten Sexszenen fand ich eher belanglos beschrieben.

Doch je mehr man von den zwei Hauptfiguren in wechselnden Perspektiven liest, desto interessanter wird die Story. Mit der Richtung, in die sie führt, hätte ich nicht gerechnet und war daher ziemlich überrascht. Ich fand dies aber sehr gut. Dieser Richtungswechsel hat mich dann voll für den Roman eingenommen, den man zwar als Thriller bezeichnen kann, in dem aber sehr viel mehr steckt.

Auch wenn weder Ellie noch Steven sonderlich sympathisch rüberkommen, verspürte ich doch eine gewisse Nähe zu einer der Personen und sympathisierte mit ihr. So bangte ich vor allem gegen Ende beim Showdown darum, wer dieses Wochenende wohl überleben würde.

Bewertung vom 12.08.2022
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


gut

Historischer Krimi-Liebes-Mix

Inhalt:
London, Ende des 18. Jahrhunderts. Nella führt die Apotheke ihrer Mutter weiter, doch viele ihrer Arzneien werden nicht zum Heilen erworben, sondern um sich eines unliebsamen Mannes zu entledigen. Als die zwölfjährige Eliza auf Geheiß ihrer Herrin eine Arznei abholt, ist sie von dieser seltsamen Apotheke fasziniert.

London, heute. Eigentlich wollte die Amerikanerin Caroline ihren 10. Hochzeitstag mit ihrem Mann in London verbringen. Doch kurz vorher entdeckt sie seine Untreue und fliegt kurzerhand allein nach Europa. Hier stößt sie zufällig auf ein Arzneifläschchen, das in der Historikerin die Neugier weckt …

Meine Meinung:
Das wirklich wunderschöne Cover und der interessante Klappentext, der reißerischer klingt als die Geschichte dann tatsächlich ist, haben meine Aufmerksamkeit erregt. Als Apothekerin wollte ich dann natürlich gerne mehr über die versteckte Apotheke erfahren.

Leider konnte mich das Buch aber insgesamt nicht wirklich überzeugen. Die Aufteilung in zwei Zeitebenen mit insgesamt drei Erzählperspektiven (alle in der Ich-Form) fand ich nicht sonderlich gelungen, zumal mich die Erzählung von Caroline in der Gegenwart nicht fesseln konnte. Sie wirkt auf mich nicht sympathisch, sondern nur weinerlich und mit ihrem Schicksal hadernd, das sie doch selbst in der Hand hat. Die Verbindung zur Handlung in der Vergangenheit hat ein großes Manko. Oft erfährt man in Nellas und Elizas Perspektiven schon etwas, an dem Caroline dann später noch herumrätselt. Das ist dann alles andere als spannend, denn als Leser*in weiß man ja bereits, wie es wirklich war.

Auch von der Sprache war ich nicht begeistert. Man merkt praktisch keinen Unterschied zwischen Vergangenheit (immerhin gut 200 Jahre zurück) und Gegenwart. Zudem wird die Handlung einfach erzählt, nicht gezeigt. Die Lesenden werden nicht hineingezogen, sondern sind nur Zuschauer am Rande. So erlebt man auch die wenigen vorhandenen Spannungsmomente nur aus der Distanz - zumindest ging es mir so.

Fazit:
„Die versteckte Apotheke“ empfand ich als einen zwar flüssig lesbaren, aber im Großen und Ganzen eher wenig tiefgründigen Roman. Keine der Protagonistinnen konnte meine uneingeschränkte Sympathie erringen; der Erzählstil ist nicht wirklich prickelnd.

Bewertung vom 11.08.2022
Im Feuer / Lilly Hed Bd.1
Ericson, Pernilla

Im Feuer / Lilly Hed Bd.1


sehr gut

Ein brandheißer Krimi

Inhalt:
Nach einer unschönen Trennung will die junge Polizistin Lilly Hed sich neu orientieren und beginnt ihre Arbeit in Nynäshamn. In der ansonsten eher ruhigen Kleinstadt ist schon bald die Hölle los. Überall kommt es zu Bränden. Menschen sterben. Handelt es sich dabei um Unfälle, Folgen des extrem heißen Sommers oder doch um Verbrechen? Lilly steckt ihre Nase tiefer hinein als ihr guttut …

Meine Meinung:
Mit dem ersten Band der Reihe um die schwedische Ermittlerin Lilly Hed hat Pernilla Ericson einen äußerst spannenden Kriminalroman geschrieben. Er beginnt geheimnisvoll und steigert sich zum Ende hin immer mehr. Ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen.

Dabei fand ich die Protagonistin Lilly sehr sympathisch. Dass sie ihr Päckchen zu tragen hat, ließ die clevere junge Frau sehr menschlich erscheinen. So machte es richtig Spaß, mit ihr zusammen nach dem Täter zu suchen, der anscheinend eiskalt handelt.

Es werden falsche Spuren gelegt und durch überraschende Wendungen wieder aufgelöst. Immer wieder wird auf den Klimawandel aufmerksam gemacht, was man gar nicht oft genug machen kann. Es geschieht hier auch ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Die Auflösung am Schluss ist plausibel und nicht zu früh zu erahnen.

Alles in allem hat die Autorin also alles richtig gemacht und ein tolles Buch geschrieben. Ich habe mit mir gerungen, ob ich 4 oder 5 Sterne geben soll, mich letztendlich aber für 4 entschieden. Der Grund dafür ist, dass sich der Roman trotz allem nicht so sehr von der Masse abhebt. Sein Nachhall bei mir dürfte eher gering sein.

Trotzdem würde ich Band 2 der Reihe, „Im Sturm“, der im Herbst 2023 auf Deutsch erscheinen soll, gerne lesen. Gute Unterhaltung ist es auf jeden Fall.

Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
TLAWEG EHCILSUÄH DIZIUS

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2022
Snowflake
Nealon, Louise

Snowflake


sehr gut

Eine junge Frau auf dem Weg ins Leben

Inhalt:
Debbie White lebt mit ihrer exzentrischen und psychisch labilen Mutter Maeve und deren viel jüngerem Lebensgefährten James auf einem Milchbauernhof im ländlichen Kildare, Irland. Eine ganz besondere Beziehung hat die Achtzehnjährige zu ihrem Onkel Billy, der nebenan in einem Wohnwagen haust und versucht, die Familie zusammenzuhalten und Debbie eine Stütze zu sein.

Als Debbie ihr Studium am Trinity-College in Dublin beginnt, prallen zwei Welten aufeinander. Das Landei tut sich schwer, sich in der Stadt zurecht zu finden, das Campusleben ist ihr fremd und Freundschaften schließen sowieso nicht ihr Ding. Dann läuft auch noch das Leben auf dem Bauernhof total aus dem Ruder …

Meine Meinung:
Ich mag Romane, in denen Außenseiter, Protagonisten, die sich nicht durch eine Schablone pressen lassen, eine Rolle spielen. So hat mich Debbies Geschichte von der ersten Seite an gefangen genommen. Ich fand die Story durchgehend fesselnd und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Protagonistin Debbie mochte ich von Anfang an. Ihre ehrliche, naive Art, ihre Selbstzweifel, ihre Unsicherheit, aber auch ihr Verantwortungsbewusstsein, gefielen mir und erschienen mir sehr authentisch. In vielem davon konnte ich mich selbst in jüngeren Jahren wiederentdecken.

Auch der Schreibstil von Louise Nealons Debütroman hat mich überzeugt. Er ist locker-leicht, zuweilen humorvoll und immer gut zu lesen. Durch viele tolle Dialoge taucht man mitten in die Handlung hinein, anstatt sie sich erzählen zu lassen. Das fand ich klasse.

Aber auch wenn ich von dem Buch gefesselt war, fehlte mir eine Art Spannungsbogen bzw. Höhepunkt. Ich empfand die Geschichte am Ende noch nicht als vollkommen aus erzählt und hätte mir eine Weiterführung gewünscht.

Dennoch empfehle ich diesen faszinierenden Roman gerne allen Lesenden, die über den eigenen Tellerrand hinausblicken möchten, sich für andere Menschen und andere Lebensweisen interessieren und empathisch an deren Geschichten teilnehmen wollen.

Bewertung vom 31.07.2022
Hundeerziehung
Schlegl-Kofler, Katharina

Hundeerziehung


sehr gut

Alltagsnaher Ratgeber

Diesen Hundeerziehungsratgeber empfehle ich allen, die die Idee in sich tragen, einen Hund anzuschaffen. Denn Katharina Schlegl-Kofler setzt schon in dieser Phase an, um Fehler, die man bereits hier machen kann, zu vermeiden. Denn Mensch(en) und Hund sollten zueinander passen, was Wesen, Ansprüche und Möglichkeiten angeht.

Weiter geht es mit der Erziehung des Welpen oder auch des erwachsenen Hundes aus dem Tierschutz. Bei den Kommandos, die ein Hund lernen sollte, ist eigentlich alles dabei, was man im Alltag so braucht. Wie man sie dem Hund beibringt und welche Fehler es dabei zu vermeiden gilt, ist auch gut erklärt.

Vor allem Hundebesitzer, die ein noch unbeschriebenes Blatt, also einen unauffälligen jungen Hund, ihr eigen nennen, werden aus diesem Buch viele wertvolle Tipps entnehmen können. Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und der Hund hat sich bereits grobe Unarten angewöhnt, ist professionelle Hilfe durch einen Hundetrainer aber sicher hilfreicher als dieses Buch. Hier darf man nicht zu viel erwarten.

Bewertung vom 23.07.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


gut

Teilweise spannend, aber unglaubwürdige Charaktere

Inhalt:
Die sechzehnjährige Juno lebt mit Vater, Mutter und dem zwölfjährigen Bruder Boy allein auf einer Insel in Nordland. Die Familie wird bedroht von südländischen Verbrechern, die sie zum Glück noch nicht gefunden haben. Und damit dies so bleibt, müssen die Kinder sich verstecken, wenn Besuch kommt. Doch in Juno erwacht immer mehr die Neugier auf die Menschen, die am Ufer des Sees wohnen, in dessen Mitte ihre Insel liegt. Das können Vater und Mutter natürlich nicht zulassen …

Meine Meinung:
Die Kurzbeschreibung klang ganz vielversprechend, doch leider konnte der Thriller dieses Versprechen nicht halten. Zuerst brauchte die Handlung wirklich lang, um richtig in Schwung zu kommen. Und als es dann soweit war, war mir als Vielleserin auch schon gleich klar, was hinter dieser Familie steckt, denn eine solche Geschichte habe ich schon öfter gelesen.

Zunächst konnte ich mich mit dem einfachen, naiven Erzählstil der jugendlichen Protagonistin und Ich-Erzählerin Juno ganz gut arrangieren, auf Dauer ödete mich die kindliche Sprache aber doch ziemlich an. Ich konnte auch etliche ihrer Verhaltensweisen nicht nachvollziehen. Sie lässt sich vor allem viel zu leicht von einer bestimmten Person beeinflussen, vergisst wichtige Dinge, obwohl sie als recht clever dargestellt wird, nur weil die Story sonst nicht funktionieren würde. Auch die anderen Charakter lassen in ihrer Glaubwürdigkeit zu wünschen übrig.

Es gibt zwar viele spannende Momente, aber auf eine großartige Überraschung wartet man vergebens. So ist es zwar keine Qual, dieses Buch zu lesen, aber auch keine Bereicherung.

Bewertung vom 21.07.2022
Das Geheimnis der Spiegelung
Bendel, Jochen

Das Geheimnis der Spiegelung


gut

Unterhaltsam, aber keine neuen Erkenntnisse

Der Anfang des Buches gefiel mir ganz gut mit Bendels persönlichen Geschichtchen über seinen Hintergrund, seine Familie inklusive Hunden. Doch mit dem Persönlichen wäre es dann irgendwann auch wieder gut gewesen. Ich wartete eher auf (zumindest für mich) neue Erkenntnisse in Sachen Hund-Mensch-Teamwork. Die kamen jedoch leider nicht. Hunderatgeber gibt es halt schon sehr viele, und einige davon habe ich bereits gelesen.

Teilweise waren die Problem-Fallbeispiele ganz interessant, führen aber natürlich nicht zu einer allgemeingültigen Lösung, mit der man einfach arbeiten kann. Denkanstösse gibt es aber durchaus.

Das Buch hätte man gut um ein Drittel kürzen können. Zig Fotos des Autors und seiner Hunde in fröhlichen Alltagssituationen blähen das Buch nur auf. Ebenso bringt der letzte Teil - eine Charakterisierung einiger ausgewählter Hunderassen und ihrer Halter - kaum Mehrwert, wenngleich sie ganz amüsant zu lesen sind.