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Benutzername: 
Meggie
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Mertesheim
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Ich lese gerne! Und diese Leidenschaft möchte ich teilen! https://www.meggies-fussnoten.com
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1203 Bewertungen
Bewertung vom 13.11.2021
Das Damengambit
Tevis, Walter

Das Damengambit


ausgezeichnet

Die 8jährige Beth Harmon kommt nach dem Unfalltod ihrer Mutter als Waise ins Waisenhaus und lernt dort den Hausmeister Mr. Shaibel kennen, der ihr das Schachspiel beibringt. Beth stellt sich als Naturtalent heraus, wird allerdings von der Direktorin des Waisenhauses nicht gefördert. Erst als Beth adoptiert wird und ihre Adoptivmutter merkt, dass mit Schachspielen Geld zu machen ist, steigt Beth professionell in das Spiel ein und nimmt an Turnieren teil. Schon bald ist sie bekannt in der Schachspiel-Szene und gewinnt etliche Turniere. Eine steile Karriere steht ihr bevor, doch droht sie abzustürzen, denn Alkohol und Drogen machen ihr das Leben schwer.

Auf Netflix habe ich die Serie mit Begeisterung und Bestürzung gesehen, da das Leben der Protagonistin einerseits genial ist wegen ihrer Begabung für das Schachspielen, andererseits total gesteuert wird von Alkohol und Medikamenten.
Auch wenn man gar nichts von Schach versteht, ist die Serie sehr interessant.

Ebenso auch das Buch, dass ich nun gelesen habe. Die Serie hält sich sehr nah an das Buch. Ich war sogar erstaunt, wie nah.

Die Protagonistin Beth kommt mit 8 Jahren ins Waisenhaus, da ihre Mutter kurz zuvor bei einem Autounfall ums Leben kam. Im Waisenhaus hat Beth jedoch keinen guten Start, da die Direktorin kein Interesse daran hat, dass die Kinder im Waisenhaus gefördert werden. Durch Zufall sieht Beth jedoch den Hausmeister beim Schachspielen und entwickelt dafür eine Leidenschaft. Ihr Talent ist außergewöhnlich.

Der Autor beschreibt das Leben von Beth mit ruhigen Worten. Ebenso auch die Schachspiele, die sie absolviert. Auch wenn man keine Ahnung von Schach hat - so wie ich - ist es nicht langweilig, den Schachspielen zu folgen, die sehr genau beschrieben werden.

Beth hat ein geringes Selbstwertgefühl, weswegen sie empfänglich ist für alle Einflüsse, die auf sie einprasseln. Insoweit ist es nicht erstaunlich, dass sie irgendwann in eine Welt abtaucht, in der sie die Reale einfach ausblenden will. Dies kann sie am besten durch Alkohol und Medikamente.

Ich habe Beth auf ihrem Weg sehr gerne begleitet, da sie in meinen Augen eigentlich eine sehr starke Persönlichkeit ist, diese Persönlichkeit jedoch noch nicht voll entwickelt hat. Gerne hätte ich mehr über sie gelesen.

Meggies Fussnote:
Das ungewöhnliche Leben einer ungewöhnlichen Frau.

Bewertung vom 13.11.2021
Der Uhrmacher in der Filigree Street
Pulley, Natasha

Der Uhrmacher in der Filigree Street


gut

Als Thaniel eines Abends von seiner Arbeit nach Hause kommt, findet er in seiner Wohnung eine Taschenuhr. Allerdings lässt sich diese nicht öffnen und scheint auch nicht zu ticken. Thaniel kommt dies komisch vor und er versucht herausfinden, wer die Uhr auf sein Kopfkissen gelegt hat. Sechs Monate später rettet diese Uhr ihn jedoch vor der Explosion einer Bombe bei Scotland Yard. Als er nun den Erbauer der Uhr, den Uhrmacher Mori aufsucht, um mehr über die Uhr herausfinden, merkt er bald, dass Mori etwas verbirgt. Und so freundet er sich mit dem ungewöhnlichen Japaner an, der ihn mit seiner ruhigen Art fasziniert. Dies setzt jedoch eine Kette ungewöhnlicher Ereignisse in Gang.

Ein ungewöhnliches Buch. Dies war mein erster Gedanke, nachdem ich den letzten Satz gelesen habe. Gleichzeitig aber auch: was genau will die Autorin mit der Geschichte eigentlich sagen?
Auch wenn die Story sehr faszinierend war, war ich letztendlich doch etwas ratlos, was genau der Sinn dahinter war.

Die Charaktere sind jedoch sehr ausgearbeitet. Gerade Thaniel, der als ruhiger Protagonist den größten Anteil an der Geschichte trägt, wird genauestens beschrieben und gibt mit seinen Ecken und Kanten den Ton an. Ebenso der Japaner Mori, der geheimnisvoll erscheint.
Später kommt noch Grace hinzu, die in meinen Augen eigentlich gar nicht so richtig in die Geschichte passt. Am Ende spielt sie eine größere Rolle, jedoch kann ich auch nach Beendigung des Buches nicht genau sagen, warum sie eigentlich in der Geschichte war.

Auch wenn mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat und ich auch gerne noch mehr über Thaniel und Mori gelesen hätte, war ich dann doch froh, das Buch beendet zu haben. Nunmehr habe ich jedoch erfahren, dass es noch einen weiteren Teil gibt, der aber noch nicht im Deutschen erschienen ist.

Sehr toll sind die Erfindungen des Japaners Mori, der als Uhrmacher mit seinen Uhrwerken seiner Fantasie freien Lauf lässt. So hat Mori diverse "Maschinen", die in seiner Werkstatt "leben". Allen voran kleine Vögel aus Metall und einen Oktopus, der in der Werkstatt und in den Wohnräumen sein Unwesen treibt, gerne Socken sammelt und Dinge versteckt. Dies hat mir immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Ich bin zwiegespalten, was das Buch angeht. Einerseits - wie oben geschrieben - wusste ich nicht, was die Autorin mir überhaupt erzählen will. andererseits gab es immer wieder faszinierende Szenen, die mich begeistern konnten.

Meggies Fussnote:
Ein historischer Roman, mit Fantasyelementen.

Bewertung vom 13.11.2021
Fürimmerhaus
Meyer, Kai

Fürimmerhaus


gut

Carter wacht im Fürimmerhaus auf, kann sich jedoch an nichts außer seinen Namen erinnern. Als er sich umsieht, trifft er auf weitere Personen, die schon seit längerer Zeit im Haus leben. Langsam kristallisiert sich heraus, dass im Fürimmerhaus Helden und Heldinnen stranden, die von den Herrschern der jeweiligen Welten verbannt wurden. Carter jedoch ist kein solcher Held und kann sich deshalb nicht erklären, warum er hier ist. Zusammen mit den anderen Helden macht er sich auf, das Geheimnis zu lüften, doch je tiefer sie in das Haus vordringen, umso größer werden die Gefahren, die hinter den Ecken lauern.

Wir befinden uns in einem fiktiven Haus und werden - genau wie der Protagonist Carter - mitten in die Geschichte geworfen und müssen herausfinden, was los ist. Denn Carter kann sich an nichts erinnern, außer seinen Namen. Und so machen wir uns gemeinsam mit Carter auf den Weg und treffen nach und nach neue Charaktere, die uns Brocken hinwerfen, so dass sich langsam ein Bild ergibt.

Der Sprecher Simon Jäger erzählt mit ruhiger Stimme die Geschichte. Fast schon zu ruhig. Leider konnte er mich damit nicht so richtig mitreißen. Dazu kam, dass die Geschichte Anlaufschwierigkeiten hatte und ich auch zeitweise das Interesse daran verlor. Leider hat sich dies auch durch die ganze Geschichte gezogen.

Der Autor hat mir einfach zu wenige Brocken hingeworfen und es ging mit der Aufdeckung der Geheimnisse zu langsam voran. Trotzdem ging eine gewisse Faszination von der Story aus, da einfach das Setting sehr ungewöhnlich war. Und am Ende kam noch die große Überraschung, die mich persönlich sehr gefreut hat, da die Story dadurch für mich etwas besser geworden ist.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, allen voran Carter und das Kaninchen Hengis. Der Autor hat sich bei seinen Protagonisten sehr viel Mühe gegeben und total unterschiedliche Charaktere geschaffen Dies hat auch wieder Pluspunkte gebracht.

Meggies Fussnote:
Große Startschwierigkeiten, jedoch ein starkes Ende.

Bewertung vom 13.11.2021
Eine dunkle Verschwörung / Tale of Magic Bd.2
Colfer, Chris

Eine dunkle Verschwörung / Tale of Magic Bd.2


ausgezeichnet

Brystal Evergreen hat sich zur Guten Fee aufgeschwungen. Zusammen mit dem Rat der Feen versucht sie, den einzelnen Königreichen zu helfen und vor allem die Akademie für Magie aufzubauen. Mittlerweile haben sich etliche Magiebegabte dort eingefunden.
Lucy, eine weitere Fee im Rat, macht ihr Sorgen. Denn Lucy ist unheimlich tollpatschig und verursacht mehr Schaden, als das sie Gutes tut.
Und als dann auch noch eine Hexe bei ihr auftaucht und ihr eine Schülerin abwirbt, weiß Brystal nicht mehr weiter.
Denn eine Stimme in Bristols Kopf flüstert ihr negative Gedanken ein, die eigentlich nur von dem hübschen Prinzen Seven unterbrochen werden. Zusammen mit diesem kommt sie einer Verschwörung auf die Spur und jetzt muss Brystal auch noch um ihr Leben bangen.

Mir hat der erste Teil der Reihe "Eine geheime Akademie" - den ich als Hörbuch gehört habe - sehr gut gefallen. Wunderbar gelesen von Rufus Beck. Den zweiten Teil habe ich nun gelesen und bin wieder begeistert von der tollen Welt, die der Autor Chris Colfer geschaffen hat.

Brystal hat es geschafft, dass im gesamten Königreich die Magie wieder anerkannt wird. Doch eine geheime Organisation ist damit mal so gar nicht einverstanden und so muss Brystal um ihr Leben bangen, da sie als Anführerin der Magiebegabten quasi die Schuld daran trägt, dass sich das Königreich verändert hat.

Der Autor geht diesmal sehr geheimnisvoll vor. Die Organisation, die hinter Brystal her ist, geht auch sehr brutal vor. Keine Gnade und vor allem lässt sie keine andere Meinung zu.

Und so muss Brystal einen Weg finden, wieder als in Ordnung zu bringen.

Der Humor kommt auch nicht zu kurz, gerade wenn es um die Passagen mit Lucy geht, die ich übrigens sehr ins Herz geschlossen habe. Ihre unbedarfte Art ist ansteckend und sie sagt, was sie denkt.

Der Autor hat auch eine ungemein fesselnde Schreibweise, so dass es mir schwer fiel, das Buch wegzulegen.

Es werden wieder einige Geheimnisse gelöst, aber auch viele aufgeworfen, so dass man unheimliche Lust auf den nächsten Teil bekommt.

Meggies Fussnote:
Band 2 steht Band 1 in nichts nach.

Bewertung vom 09.10.2021
Batman/Fortnite: Nullpunkt
Gage, Christos;Brown, Reilly;Mustard, Donald

Batman/Fortnite: Nullpunkt


sehr gut

Fortnite ist das Spiel für Jugendliche. Wer es nicht kennt, hier kurz erklärt: 100 Online-Spieler treffen sich auf einer Insel und müssen sich suchen und gegenseitig abschießen. Der letzte Überlebende gewinnt.
Fortnite ist sehr beliebt und es gibt etliche Crossover, d. h. Figuren aus anderen Welten, die im Spiel auftauchen. Von Marvel, über Alien bis hin zu DC.

Batman und Harley Quinn kämpfen gegeneinander, als sich ein Riss in Gotham auftut und Harley darin verschwindet. Batman geht ihr hinterher und findet sich in einer Welt wieder, die er vorher noch nicht gesehen hat. Er kann nicht sprechen, wird plötzlich von jemandem angegriffen, der ebenfalls nicht sprechen kann und ein Sturm wütet um ihn herum.
Wo befindet er sich?

Für Außenstehende ist natürlich klar, Batman befindet sich auf der Fortnite-Insel. Aber das muss Batman erst herausfinden.

Das Crossover klingt sehr interessant, vor allem, da ich mich - bedingt durch meinen Junior - mit Fortnite näher beschäftigten musste. Deswegen war ich sehr neugierig, wie das Comic umgesetzt wurde.

Die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Denn Batman muss sich erst einmal zurechtfinden in der für ihn sehr fremden Welt. Hilfe bekommt er dabei von unerwarteter Seite, obwohl er gar nicht weiß, warum es unerwartet ist.

Dieses Comic ist die Zusammenfassung der vor Kurzem im Zwei-Wochen-Abstand erschienenen Einzelcomics. So kann man die Geschichte nun an einem Stück genießen. Und das habe ich auch wirklich. denn es ist sehr interessant zu lesen, wie sich Batman so schlägt. Auch war ich gespannt, welches Geheimnis denn die Fortnite-Insel birgt.

Hier haben sich die Autoren sehr viele Gedanken gemacht und einen überaus interessanten Ansatz geschaffen.

Die einzelnen Panels sind ebenfalls interessant gestaltet und spiegeln sowohl die Batman-Comics als auch das Fortnite-Thema wider.

Allerdings wird nur ein gestandener Fortnite-Spieler mit dem Comic warm werden, da er genau weiß, was bei Fortnite so passiert. Batman kennt man aus Erzählungen, während Fortnite der älteren Generation nicht so bekannt sein wird. Es werden jedoch allerlei Internas wiedergegeben und so ist es wahrscheinlich für Batman-Fans nicht so interessant. Wenn man sich in beiden Welten auskennt, ist allerdings ein tolles Crossover entstanden.

Ein kleines Gimmick ist der Zugangscode für sieben Fortnite-Items, über die sich jeder Gamer sehr freuen wird.


Meggies Fussnote:
Für Batman- und Fortnite-Fans geeignet.

Bewertung vom 09.10.2021
Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


ausgezeichnet

Quinn ist ein 17jähriger Teenager, der sein Leben in vollen Zügen genießt. Gerade überlegt er, wie er am besten mit seiner Freundin Lilly Schluss macht, als ein hübsches blauhaariges Mädchen ihm erläutert, dass er in Gefahr ist. Kurz darauf wird er verfolgt und wird bei einem Unfall schwer verletzt.
Plötzlich ist alles anders. Quinn ist froh, überlebt zu haben, doch nun sitzt er im Rollstuhl und muss mit Physiotherapie wieder seine Muskeln aufbauen. Doch dass ist nicht alles. Er sieht auch komische Gesichter in Pflanzen oder lebendige Tattoos. Und das nervige Nachbarmädchen Matilda ist gar nicht so doof wie immer gedacht. Denn mit ihr kann Quinn über das reden, was gerade seltsames in seiner Umgebung passiert. Quinn hätte nicht gedacht, dass Matilda so nett sein kann... und dass man sich unsterblich in sie verliebt.

Ich bin ein begeisterter Fan von Kerstin Giers Jugendromanen. Die Edelstein-Trilogie sowie die Silber-Reihe habe ich geradezu verschlungen. Aber auch diverse andere Romane von ihr sind schon auf meiner Leseliste gelandet und man weiß: Wo Kerstin Gier draufsteht, ist auch Kerstin Gier drin. Der unvergleichliche Humor der Autorin macht es einem unmöglich, die Romane nicht zu lieben.

Deswegen war ich mir sicher, dass auch der Auftakt zu ihrer neuen Reihe mein Herz erobern wird. Und ich behielt recht.
Denn sobald ich die ersten Zeilen gelesen habe, wusste ich genau, dass mich die Geschichte wieder genauso fesseln wird, wie auch die Silber-Reihe.

Quinn ist am Anfang nicht gerade das Musterbeispiel von einem netten Kerl. Er will mit seiner Freundin Lilly Schluss machen, die ihm kurz vorher noch ein Armband geschenkt hat, dass er mit vorgetäuschter Freude angenommen hat. Nun will er ihr das Herz brechen. Außerdem benimmt er sich gegenüber Matilda sehr rabiat und verhöhnt sie. Als er dann den Unfall hat, tut er einem fast gar nicht leid.
Doch irgendwas hat der Kerl, so dass man doch hofft, dass er überlebt und siehe da, er tut es, aber mit dem Nachteil, dass er erst einmal damit kämpfen muss, überhaupt wieder richtig laufen zu können.

Hilfe bekommt er dabei von unverhoffter Seite. Durch einen Zufall "verpflichtet" sich Matilda dazu, ihm zu helfen. Auch wenn er immer gemein und gehässig zu ihr war. Doch Matilda schwärmt für Quinn seit Jahren und nutzt die Gelegenheit, ihm so nahe zu sein.

Und siehe da: die beiden sind das perfekte Team - auch weil Quinn plötzlich Dinge sieht, die es eigentlich gar nicht geben kann.

Die Kapitel sind abwechselnd aus Quinns und Matildas Sicht geschrieben. So erfährt man immer, was der jeweilige denkt. Schnell wird klar: die beiden sind das perfekte Traumpaar, aber es gibt natürlich Anlaufschwierigkeiten.

Mit ihrer herzergreifenden Art hat mich Matilda gleich um den Finger gewickelt. Ich liebe diesen Charakter so sehr, weil sie wirklich sagt, was sie denkt, keine bösen Gedanken entwickeln kann und für Quinn alles tun würde. Sie tappt oft ins Fettnäpfchen, was aber bei ihrer ach so "tollen" Familie kein Wunder ist.

Die Geschichte fliegt so dahin und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin sich einfach das Herz vom Leib geschrieben hat, da in der Geschichte sehr viel Gefühl liegt und durch Quinn und Matilda zwei Protagonisten geschaffen wurden, die in meinen Augen einfach perfekt sind. Eben weil sie es nicht sind und genau so reagieren, wie es Teenager eben tun.

Ich fiebere auf den zweiten Teil hin, denn am Ende bleiben natürlich so viele Fragen offen.

Ein kleines Gimmick gibt es natürlich auch. Wer die Edelstein-Trilogie kennt, wird im neuen Roman belohnt, weil hier eine Figur auftaucht, die jemand aus der anderen Reihe kennt. Also spielen die beiden Reihen in dem selben Universum. Solche Crossover mag ich sehr und bin gespannt, ob vielleicht noch mehr solche "Verbindungen" auftauchen.

Meggies Fussnote:
Wieder eine Reihe, die zum Favoritentatus aufsteigen könnte. Der erste Band hat es schon mal klar geschafft.

Bewertung vom 09.10.2021
Das Kreuz des Pilgers / Pilger Bd.1
Schier, Petra

Das Kreuz des Pilgers / Pilger Bd.1


ausgezeichnet

1379: Reinhild reist zusammen mit ihrem Gemahl Gottfried in einer Handelskarawane ins heimische Koblenz. Bei einem Überfall stirbt Gottfried jedoch und Reinhild kehrt als Witwe zurück. Sie muss sich nun alleine zurechtfinden, unterstützt von Palmiro, dem besten Freund von Gottfried und Reinhild. Doch weiß Reinhild, dass sie sich wieder verheiraten muss, um für sich und ihren Sohn die Zukunft zu sichern. Die Verbindung, die sie jedoch eingehen möchte, wird vielen ein Dorn im Auge sein.

Diesmal hat es mich besonders gefreut, ein Buch aus der Feder der Autorin zu lesen, da wir uns nach Koblenz begeben, der Stadt, in der ich geboren wurde. Zwar habe ich dort nicht lange gewohnt, doch verbinde ich viel mit der Stadt.

Und so reisen wir am Anfang mit Reinhild, ihrem Mann Gottfried und deren Freunden Palmiro und Conlin nach Koblenz zurück. Unterwegs stirbt jedoch Gottfried bei einem Überfall auf die Karawane. Nicht nur Reinhild verliert ihren Ehemann, auch Palmiro seinen besten Freund. Die Trauer ist groß, doch auch ihrem Sohn zuliebe, muss Reinhild sich für die Zukunft zurechtfinden.

Palmiro, der von seiner Reise mehr mit nach Hause bringt, als nur Handelswaren, muss ebenfalls mit seiner Trauer fertig werden. So stürzt er sich in seine Arbeit. Unterstützt wird er dabei auch von einem ganz besonderen Mitbringsel: ein silbernes Kreuz aus dem Schatz der Templer. Dieses Kreuz ist etwas besonderes, zeigt es doch ob jemand reinen Herzens ist. Es warnt vor Gefahren und gibt Geborgenheit.

Die Autorin schreibt bildhaft über das Schicksal von Reinhild sowie deren Freunden Palmiro und Conlin. Denn diese Schicksale sind eng miteinander verknüpft. Während Palmiro ein Geheimnis bewahren muss, welches zwar von Reinhild geteilt wird, hat Conlin Probleme mit seinem Bruder.

Ich hatte zu Anfang etwas Schwierigkeiten mit den vielen Namen und deren Verbindungen zueinander. Erst gegen Mitte der Geschichte konnte ich unterscheiden, wer zu wem gehört bzw. wer mit wem verwandt ist.

Die Geschichte fängt mit einem Knaller an: dem Tod von Reinhilds Ehemann. Doch dann plätschert es leider etwas dahin. Wieder gegen Mitte der Geschichte nimmt die Story Fahrt auf. Das Geheimnis wird nach und nach aufgedeckt, Reinhild muss sich über ihre Zukunft klarwerden, Conlin muss sehen, wie er aus dem Schlamassel mit seinem Bruder herauskommt und Palmiro sein Handelskontor aufbauen.

Man merkt deutlich, dass dies der erste Teil der auf drei Bände angelegten Reihe ist. Es werden sehr viele Informationen gegeben, wobei ständig neue Fragen in einem aufklappen und neue Handlungsstränge angerissen werden. Es werden einige Personen eingeführt, viele gleich zu Anfang, weitere dann im Laufe der Geschichte und jeder hat ein besonderes Anliegen.
Auch werden Themen behandelt, die für die damalige Zeit tabu waren bzw. mit dem Tode bestraft werden.

Wer die Romane der Autorin kennt, wird hier auf den ein oder anderen Bekannten aus ihren historischen Geschichten treffen. Quasi ein kleines Wiederlesen mit liebgewonnenen Figuren.

Und gerade am Ende wird mit einem üblen Cliffhanger die Lust auf einen weiteren Teil geschürt. Sehr fies, sehr dramatisch, sehr genial.

Meggies Fussnote:
Wie immer ein lebendiger und interessanter Roman aus der Feder der Autorin.

Bewertung vom 09.10.2021
Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers
Tordasi, Kathrin

Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers


ausgezeichnet

Der Nachtschattenwald ist gefährlich. Dies weiß auch Finn und hütet sich davor, nachts im Wald unterwegs zu sein. Seine Schwester Hannah nahm dies jedoch nicht so genau und ist nun schon seit 6 Jahren verschwunden, verschleppt vom Mondwandler. Finn würde sie gerne suchen gehen, doch weiß er nicht, wo und wie. Doch dann trifft auf Mitglieder der Elstern, einer Gruppe Jugendlicher, die nachts durch den Wald streifen und klauen. Denn es besteht die Hoffnung, dass die verschleppten Personen nicht tot sind, sondern nur schlafen. Deshalb wollen die Elstern den Mondwandler finden und ihn vernichten. Finn glaubt jedoch, dass es eine andere Lösung geben muss.

Gleich mit den ersten Seiten ist man gebannt von der Geschichte und will unbedingt wissen, was es denn mit dem Nachtschattenwald auf sich hat. Denn dieser ist für alle gefährlich, vor allem nachts. Die Pflanzen wachsen schneller als normal, holen sich zurück, was der Mensch der Natur genommen hat und vor allem nachts treiben sich dort unheimliche Wesen herum.

Finn, der Protagonist der Geschichte, weiß um die Gefahren. Und er hält sich an die Regeln. Zumindest so lange, bis er durch Zufall auf einen kleinen Frosch stößt, der leuchtet und mit ihm per Summen kommuniziert.

Weil eine Gruppierung namens Elstern bei Finns Oma Dinge aus dem Garten klaut, macht er sich an die Verfolgung der Mitglieder. Zusammen mit seiner bester Freundin, Samira, findet er dann heraus, was die Elstern vorhaben und das er derjenige ist, der ihnen bei ihrem Vorhaben am Besten helfen kann.

Die Autorin hat eine sehr eindringliche Art, die Szenen zu beschreiben. Der Wald und das "Unheimliche" das von ihm ausgeht, wird gleich am Anfang als Thema angesprochen und man weiß genau, dass man sich ja nicht in der Nacht dorthin begeben soll. Die Gefahren sind zu groß und lauern an jeder Ecke.

Erst im Laufe der Geschichte kommt natürlich das ganze Ausmaß zum Vorschein und es ist erstaunlich, wie die Autorin sich die Zukunft so vorstellt. Die Natur ist unberechenbar und gerät außer Kontrolle, wenn der Mensch zu sehr in ihr herumpfuscht.

Die Idee der Autorin finde ich genial und ich frage mich, ob ihre Zukunftsvision vielleicht einmal möglich wäre.

Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen und ich würde mich über einen weiteren Teil sehr freuen.

Meggies Fussnote:
Die Natur schlägt zurück.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.09.2021
Ich bin aber noch kein bisschen müde
Stohner, Anu

Ich bin aber noch kein bisschen müde


ausgezeichnet

Der kleine Biber mag nicht schlafen. Seine Eltern sind total verzweifelt, weil sie nicht wissen, was sie tun sollen. Also macht sich Papa Biber mit seinem Sohn auf, um andere Tiere zu fragen, wie sie ihre Kinder zum Schlafen bringen. Dabei erleben die beiden ganz viele Dinge.

Das großformatige Buch bezaubert mit einer wunderschönen Geschichte, warum der kleine Biber denn nicht schlafen will. Papa und Mama Biber sind schon lange müde, doch der Nachwuchs ist immer noch topfit. Also macht sich Papa Biber mit seinem Sohn auf, um einen Spaziergang im Wald zu unternehmen. Dort treffen die beiden auf viele verschiedene Tiere. Papa Biber ist neugierig, wie denn z. B. sie Eulen ihre Kinder zum Schlafen bekommen, oder die Bären und die Wölfe.

Die Bilder sind wunderschön gezeichnet. Viel Text gibt es nicht, und doch eignet sich das Buch sehr gut zum Vorlesen. Denn es gibt während des Lesens sehr viel zu entdecken. Die liebevolle Gestaltung weckt in den Kindern wahrscheinlich auch das Gefühl, sich schlafen zu legen. Denn es wird nicht mit bunten, sondern mit gedeckten Farben gearbeitet, so dass ein Überreizung ausgeschlossen ist.

Die Geschichte ist ebenfalls liebevoll gestaltet und erinnert viele Eltern bestimmt daran, wie schwer es manchmal ist, den aufgedrehten Nachwuchs endlich dazu zu bringen, sich ins Bett zu legen und zu schlafen.

Durch die große Form des Buches ist die Handhabung allerdings etwas schwer. Gerade, um das Buch im Bett vorzulesen, benötigt man beide Hände und so ist ein Kuscheln mit dem Kind/den Kindern etwas umständlich. Aber wenn man die richtige Position gefunden hat, ist dies sicher auch möglich.

Meggies Fussnote:
Ein bezauberndes Buch rund ums Einschlafen.

Bewertung vom 20.09.2021
Worte einer neuen Zeit (eBook, ePUB)
Henneberg, Marion

Worte einer neuen Zeit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lene und Ludwig sind frisch verheiratet und glücklich. Durch einen Unfall im Hafen verliert Lene aber ihren Ludwig und muss fortan ihr Leben alleine in den Griff bekommen. Lene füllt ihren Alltag mit viel Arbeit und kümmert sich hingebungsvoll um ihre Schwester, ihre Freundinnen und ihren Beruf als Lehrerin an einer Mädchenschule.
Als sie Georg Berndes kennenlernt, dreht sich ihr Leben plötzlich um 180 Grad, denn Georg weckt in Lene Gefühle, die sie seit Ludwigs Tod nicht mehr gewagt hat, zu fühlen. Doch Georg ist verlobt und so muss Lene sich damit abfinden, dass sie ihn nicht haben kann. Doch immer wieder stößt sie auf ihn, schon allein, weil sie auch für die Zeitung schreibt, bei der er arbeitet.
Und so weiß Lene, dass sie von ihm Abstand nehmen muss, um endlich glücklich werden zu können.

Wir befinden uns am Ende des 19. Jahrhunderts in Bremen und starten die Geschichte am Hafen, wobei die Autorin sehr anschaulich beschreibt, wie es dort so zuging. Doch kurz darauf müssen wir schon von einer Person Abschied nehmen. Doch dann geht die Story richtig los.

Lene, die Hauptperson der Geschichte, ist eine sehr sympathische, junge Frau, die leider zu früh Witwe geworden ist. Eineinhalb Jahre nach dem Tod ihres Mannes versucht sie, neuen Mut zu fassen und in ihrem Leben auch wieder etwas Glück zuzulassen. Da sie jedoch eine sehr hilfsbereite und engagierte Frau ist, bleibt ihr dafür irgendwie keine Zeit.
Lene kümmert sich um ihre Schwester, die in einer unglücklichen Ehe steckt. Weiter hilft sie ihrer Freundin Elsa in deren Pension, in der Auswanderer unterkommen, die in Bremen Zwischenstation machen.
Weiter kümmert sie sich hingebungsvoll um ihre Schülerinnen und als sie später noch für die Bremer Zeitung Artikel schreibt, scheint ihr Alltag zu sehr ausgefüllt.

Georg ist Journalist mit Leidenschaft und nimmt seinen Beruf sehr ernst. Mit der hübschen Luise Harmbeck verlobt, scheint auch seine Zukunft sehr rosig.

Doch dann treffen Lene und Georg aufeinander und für beide beginnt eine Zeit, die beide so nicht geplant hatten.

Die Autorin schreibt sehr eindringlich meist aus Lenes Sicht. Dabei hat man zeitweise das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein, da vieles so realistisch beschrieben wird. Ich hatte oft das Gefühl, mich mit Lene durch Bremen zu bewegen.

Es tauchen noch einige weitere Personen in der Geschichte auf, wobei ich einige am Anfang mal so gar nicht leiden konnte, diese jedoch im Laufe der Gesichte eine Wendung machten. Andere Personen fand ich jedoch von Anfang bis Ende sehr herzlich und hätte gerne mehr über sie erfahren. So unter anderem Elsa, die eine Pension in Bremen führt, die Auswanderer aus Polen, Tschechien usw. aufnimmt. Die Auswanderer wollen weiter nach Australien oder Amerika und nutzen ihren Aufenthalt in Bremen, um Geld für die Weiterreise per Schiff zu verdienen.

Das Buch ist auch mit vielen Infos gerade um das Auswandererthema gespickt und vermittelt auch Einblicke in die Frauenbewegung bzw. das Leben der Frauen Ende des 19. Jahrhunderts.

Ich durfte das Buch in einer Leserunde zusammen mit der Autorin genießen und habe so auch noch einige Hintergrundinfos erhalten. Dies hat die Geschichte natürlich noch interessanter und informativer gemacht. Hier dann auch noch mal einen herzlichen Dank an Marion Henneberg.

Auch schreit irgendwie alles nach einem weiteren Teil, den gerade von meiner Seite sind einige Fragen offen geblieben. Ich bin gespannt, ob die Autorin vielleicht an einem weiteren Teil arbeiten möchte.

Meggies Fussnote:
Interessant, informativ und lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.