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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 1006 Bewertungen
Bewertung vom 29.02.2024
Späte Ernte
Wellemin, Nicole

Späte Ernte


ausgezeichnet

Der Roman versetzt den Leser nach Südtirol, in ein kleines Dörfchen in den Dolomiten. Hier strandet Elisabeth. Die ist auf der Flucht. Wovor wird der Leser erst Stück für Stück erfahren. Gleichzeitig blickt man aber auch zurück in die letzten Jahre des zweiten Weltkriegs, lernt Lena kennen, die Bäuerin vom Thalerhof kennen. Eben jenen Hof auf dem Elisabeth schlussendlich landet. Dieser Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart erfolgt jedoch so fließend, er weckt die Neugier um hinter die Zusammenhänge zwischen damals und heute zu kommen. So lernt man Elisabeth, Lis genannt, und Anna, die junge Apfelbäuerin auf dem Thalerhof, immer besser kennen.
Lis ist auf der Flucht, nicht nur vor den Medien, auch vor ihrem bisherigen Leben. Sie quält sich mit Selbstzweifeln, fühlt sich schuldig, sieht sich als wertlos an und kapselt sich ein. An uneigennützige Freundschaft, nur ihrer Selbst willen, kann sie nicht glauben. Darum kann sie sich auch gegenüber der so freundlichen und ihr warmherzig begegnenden Anna nicht öffnen. Doch Anna lässt ihr die Zeit, die sie braucht. Lis bewundert Anna für ihre offene Art, ihre Liebe zur Natur und ihren bahnbrechenden Zielen für den Apfelhof. Mir hat es gefallen, wie die Autorin hier im Roman die Sorgen und Nöte und Bergapfelbäuerin, die so stark von der Natur abhängig ist, hat einfließen lassen. Es war für mich interessant zu lesen, wie Anna gegen Naturgewalten kämpft und gleichzeitig auch mit der Natur im Einklang lebt. Genau dieser Zauber, von der Blüte bis zur Ernte, ist es, der auch Lis berührt. Der ihren Eispanzer immer mehr schmelzen lässt.
Für mich war dieser Roman Lesevergnügen pur, so dass ich 5 Lese-Sterne dafür vergebe.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2024
Gesichtersammler
Holm, Ana

Gesichtersammler


gut

Der Psychothriller ist sehr blutig, was mich nicht stört, mir eher gefällt. Aber nur alleine mit grausigen Beschreibungen baut man nicht zwangsläufig auch Spannung auf. Die Autorin wechselt oft zwischen den beiden Ermittlern wie auch zum Täter und das kam mir beim Lesen oft nicht fließend vor, sondern führte zu gedanklichen Brüchen. Die beschriebenen Inhalte bauen nicht ineinander auf und lassen kaum Zusammenhänge erkennen. Einleitungslos geht Merle da eigenen Ermittlungsansätzen nach, lässt Robert außen vor. Es kam mir vor, als würde Robert ihr und ihren Nachforschungen immer hinterherlaufen, um sie schlussendlich vor schlimmeren zu bewahren. Dabei hätten die beiden so unterschiedlichen Ermittler, Merle Gorski und Robert Hillmann, durchaus Potential gehabt für Spannung zu sorgen. Ist doch gerade Merle eine echt schräge Figur.
Viele Entwicklungen haben bei mir nur den Eindruck von Effekthascherei hinterlassen.
Schade, da hatte ich mir mehr erhofft. Darum gebe ich auch nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 21.02.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück (eBook, ePUB)
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Einmal im Jahr wandern Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina im Norden Schwedens durch die unberührte Natur der Nationalparks. Sie sind ein eingespieltes Team, trainieren im Vorfeld, planen die Route ihrem Können entsprechend und lassen währenddessen die Landschaft auf sich wirken und genießen die körperliche Herausforderung. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Milena hat erst vor kurzem Jacob Tessin übers Internet kennengelernt und der möchte unbedingt an der Tour teilnehmen. Nach anfänglichen Bedenken willigen Anna und Henrik ein. Eine Entscheidung, die weitreichende Folgen haben wird ……
Bereits nach den ersten Seiten war ich mitten in die spannende Handlung abgetaucht. Das gelingt dem Autor indem er zwischen dem Geschehen nach Anna Rettung, den Verhören durch die Polizei und den Rückblenden auf das, was sich während der Wanderung ereignet hat hin und her wechselt. Gerade Annas Verhöre zeigen, dass sie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch stark verletzt ist. Mir gefällt der Schreibstil. Es ist dem Autor hervorragend gelungen die Strapazen während der Tour, aber auch wie beeindruckend die Bergwelt in dieser Region ist, zu vermitteln. Zeit- und Kräftemanagement sind ebenso wichtig wie eine präzise Planung. Wer hier Fehler macht ist schnell verloren.
Anna merkt bald, dass mit Jacob etwas nicht stimmt. Doch was? Auf jeden Fall ist das Misstrauen gegenüber Jacob bei Henrik und Anna der ständige Begleiter. Jacob ist sehr dominant, verträgt keine Kritik und immer wieder kommt es zu Streitigkeiten in der Gruppe. Anna versucht ihre Bedenken gegenüber dem neuen Freund bei Milena zu platzieren. Versucht sie auf ihre Seite zu ziehen, doch die weigert sich beharrlich. Ist sie blind vor Liebe?
Beim Lesen habe ich oft innerlich gekocht, wie manipulativ das Miteinander lief und doch nie hätte ich erwartet, wie die Geschichte schlussendlich endet. Toll gemacht. Darum gibt’s von mir auch eine absolute Leseempfehlung und 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 19.02.2024
Allsberg 1985 - Der Duft der Veränderung
Rotenhan, Hans von

Allsberg 1985 - Der Duft der Veränderung


gut

Im 3. Teil trifft man auf alte Bekannte. Katja und Enzo sind nun die Herren auf Schloss Allsberg und zum vollkommenen Glück fehlt ihnen nur noch ein Kind. Doch leider hatte Katja bereits 3 Fehlgeburten. Beide ahnen nicht, dass der unerfüllte Kinderwunsch ihr kleinstes Problem sein wird….
Auch in diesem Buch hat mich Katja mit ihrem so liebevollen Wesen und ihrem Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihrer Familie und besonders gegenüber ihrem Erbe für sich eingenommen. Und genau das ist es glaube ich, was der Autor mit dieser Geschichte verdeutlichen möchte. Er zeigt uns hier wieder, wie so anders das Denken von dem in der heutigen Zeit abweicht. Vor Pflichtbewusstsein vergisst Katja ein eigenes Leben zu führen. Die Erkenntnis kommt bei ihr spät, aber nicht zu spät. Eines ist mir beim Lesen klargeworden, so eine Verantwortung und Last, die der Adelstitel und die Firmen Katja aufgebürdet haben, hätte ich nicht tragen wollen. Wobei mich Katja mit ihren Fähigkeiten als Firmenchefin nicht überzeugen konnte. Zu sehr lässt sie sich auf die Verwalter ein.
Sehr schön herausgearbeitet hat der Autor die Figur des Lebemannes, Enzos Patenonkel, Alfred. Der hat sein Leben lang nur an sich gedacht, immer aus dem Vollen geschöpft. Nur um nun im Alter festzustellen, dass es auch andere Werte im Leben gibt und er ohne sie sich sehr einsam fühlt.
Da die Familien Tröger und Altspaur in Europa weit verstreut sind, hat der Autor auch hier wieder sehr oft fremdsprachige Dialoge, die nicht immer für den Leser übersetzt werden, einfließen lassen. Mich hatte das bereits im 2. Band gestört und hier hat er mich damit streckenweise gedanklich abgehangen. Den dritten Band gebe ich daher nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 16.02.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

Bevor ich mich an die Rezension gesetzt habe, musste ich das Gelesene erst einmal verarbeiten. Ewig jung, keine Krankheiten, kein Tod, all das verspricht das in der Testphase befindliche Medikament, das von Professor Martin Mosländer in der Charité entwickelt wurde. Vier Probanden und sich selbst nimmt er in die erste Studie auf. Bis auf ihn selbst sind es schwerkranke Menschen, die sehr gut auf das Mittel reagieren.
Da der Autor hier vier Menschen, die sich in so unterschiedlichen Lebensphasen befinden, an der Studie teilnehmen lässt, kann der Leser miterleben wie unterschiedlich sie mit der gesundheitlichen Verbesserung umgehen. Das reicht vom erstmaligen Genießen des Lebens über Festhalten an alter Macht und Erfolgen bis zur Erfüllung eines Lebenstraums.
Und wie heißt es immer: über Risiken und Nebenwirkungen ….
Genau das macht Maxim Leo dem Leser mit diesem Buch klar. Mich hat Dr. Dr. Miriam Holstein, wissenschaftliche Beraterin im Gesundheitsministerium und Mitglied im deutschen Ethikrat am wirkungsvollsten von der Reichweite und den Risiken einer solchen medizinischen Möglichkeit überzeugt. Denn wenn es so ein Medikament wirklich gäbe, wie sollte man damit gerecht und sozial vertretbar umgehen? In meinen Augen ist es dem Autor hier hervorragend gelungen, ohne eine eigene Wertung einzubringen, das überlässt er den Figuren im Buch, denLeser selbst entscheiden zu lassen, ob das so erstrebenswert wäre.
Auch die vier Probanden gehen sehr unterschiedlich mit der zusätzlich gewonnenen Lebenszeit und der gestiegenen Lebensqualität um. Ich empfand diese Darstellungen gelungen. Die Geschichte hat mich sehr, sehr nachdenklich gemacht. Von mir gibt’s eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 14.02.2024
Wintermord / Romy Beccare Bd.13
Peters, Katharina

Wintermord / Romy Beccare Bd.13


ausgezeichnet

Benjamin Koller lehnt mitten im Winter im Jasmund an einer Buche. Er ist tot. Nun ist sein kleinerer Bruder Jakob, 18, ganz allein. Denn die Familie ist bereits ein Jahr zuvor vom Unfalltod der Mutter und kurze Zeit später dem Selbstmord des Vaters von vielen Schicksalsschlägen heimgesucht. Da Benjamin massive Kopfverletzungen aufweist, beginnt Romy Beccare von der Bergener Polizei zu ermitteln….
Dieser Krimi ist Spannung pur. Allergings hat die Autorin mich nach etwa einem Viertel des Buchs stark verwirrt. Der Tathergang war geklärt und ich dachte, was soll denn nun noch kommen. Und da kam von so einiges, völlig unterwartetes. Das Team um Romy musste alte Ermittlungsergebnisse verwerfen, so einige Schlenker bei den Ermittlungen hinter sich bringen, um schlussendlich den wahren Tathergang offenzulegen. Ein Ablauf, der Romy mehrfach an ihre emotionale Grenze gebracht hat und bei dem Ruth Kranold, die trotz Pensionierung wieder eingesprungen ist, ihr mehrmals unterstützend zur Seite stehen musste. Überraschend motiviert gelingt es auch Finn Maurer, der von Fremden wegen seines jugendlichen Aussehens oft unterschätzt wird, die Ermittlungen in neue, zielführende Richtungen zu lenken. Ich mag diesen Rotschopf.
Auch in diesem Band ist es der Autorin bestens gelungen den Rügener Flair dem Leser zu vermitteln. Bei mir entstehen da immer Bilder im Kopf, da ich die Gegend auch recht gut kenne.
Auch als der Täter für die Ermittler feststand, war es danach noch eine sehr schwierige Aufgabe, ihm diese Taten auch nachzuweisen. Indizien waren vorhanden, was aber fehlte waren gerichtlich verwertbare Beweise. Daher blieb die Geschichte spannend bis zum Schluss. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Kaufempfehlung.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


ausgezeichnet

Alles beginnt mit der Beerdigung von Max Bischoffs Mentor und Freund Professor Bormann. Hier begegnet Max auf dessen Beerdigung unter den Trauergästen einer Frau, in der er glaubt seine vor fünf Jahren verstorbene große Liebe Jenny wieder zu erkennen. Das Aussehen, die Figur, die Gestik, es stimmt einfach alles. Er spricht sie beim Verlassen des Friedhof an, nicht ahnend was er damit für Ereignisse lostritt …..
Dieser 4. Band mit Max Bischoff hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen. Er ist so wendungsreich und spannend, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Max holen aufgrund der Begegnung mit dieser Frau alte Dämonen wieder ein. Parallelen zu Jennifers Tod zeichnen sich ab, so dass Max Nervenkostüm mit einer frisch gespannten Seite vergleichbar ist. Als Leser kann man das stark mitempfinden.
Gefallen hat mir auch hier wieder der Psychologe und Schriftgutachter Marvin Wagner. Der
Herr Doktor, dem man sein brillantes Köpfchen so nicht ansieht und der immer einen unerwarteten Spruch oder Vergleich parat hat. Sein Spruch „manchmal ist man Hund und manchmal Laterne“, den werde ich so schnell nicht vergessen.
Der ständige Hickhack und die Hindernisse, die Kriminalrätin Eslem Keskin Max bei seinen zeitkritischen Ermittlungen in den Weg stellt, wirkten auf mich sehr lebendig. Gerade die Wortgefechte bringen Drive in die Handlung. Diesen neuesten Band von Arno Strobel kann ich allen Thriller-Fans voll und ganz empfehlen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 04.02.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


ausgezeichnet

Für Nevio dem Besitzer der Burg Greiffenau spielt Geld keine Rolle. Damit hat der Milliardär bisher alle seine Träume verwirklichen und Unannehmlichkeiten aus dem Weg räumen können. Sein aktuelles Projekt ist gigantisch. Unter der Burg, in den Kellergewölben, hat er Escape-Rooms einrichten lassen. Mit der neuesten Technik und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) sollen die Besucher selbst vorgeben, was sie darin erwartet. Vor der offiziellen Eröffnung soll es nun nur noch einen Testlauf mit 5 von ihm ausgewählten Teilnehmern geben. Doch dieser letzte Test gerät völlig aus der Bahn, da die KI ein Eigenleben entwickelt….
Mich hat das Buch gefesselt, von Anfang bis Ende. Die Beschreibungen der Autorin, was alles mit Hilfe der KI in diesen Räumen möglich gemacht wurde, haben mich fasziniert. Da wurde dumpfes Grollen eingespielt, die Temperatur geregelt, Gerüche eingeblasen, es regnete, alles um dem Raum Lebensechtheit zu verleihen. Das alles im Paket, verbunden mit den lebensechten LED-Wandbildern löste nicht nur bei den 5 Testern Gänsehaut aus. Auch mir beim Lesen erging es so. Spätestens als festgestellt wurde, dass die KI ein Eigenleben entwickelt hat, vorprogrammierte Tabus außer Kraft gesetzt sind und Safe Wörter nicht mehr greifen. Was anfangs, als die Rahmenbedingungen der Escape-Tour von den Teilnehmern spielerisch festgelegt wurde, entspinnt sich zu einem Kampf gegen die eigene Angst und fürs Überleben, also Spannung pur. Emotionen, wie ein Mensch sie empfindet, hat die KI nicht. Nicht immer können die Teilnehmer das beim grausamen Agieren der KI trennen. Ich fand diesen Thriller unheimlich spannend und das Thema so aktuell. In meinen Augen total gelungen, da sind 5 Lese-Sterne voll verdient.

Bewertung vom 01.02.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Sie sind Freundinnen – für immer. Das schwören sich Margot, Käthe und Elli, die sich seit Kindertagen kennen. Doch das Schicksal will es anders. Die Herrschaft der Nazis wirbelt ihre Lebensträume durcheinander und stellt ihre Freundschaft auf eine harte Probe, die nicht jede der drei Freundinnen besteht…..
Es war für mich ein Roman, dem ich eine kurze Nacht und dafür aber spannende Lesestunden verdankt habe. Die Autorin hat die Charaktere so lebensecht beschrieben, mit all ihren Sorgen und Zweifeln, dass während des Lesens schon mal eine Träne geflossen ist. Elli, die im Dorf wegen ihres verkürzten und unterentwickelten rechten Beins von vielen Hinkefüsschen genannt wird und die diesen Makel und damit verbundene Einschränkungen immer verstecken möchte, habe ich in mein Herz geschlossen. Einschränkungen lässt ihr starker Wille nicht zu. An ihren Wertvorstellungen hält sie fest, selbst wenn dadurch ihr Lebensglück und -traum zerstört wird. Wie Elli mit ihrer Mutter in diesen ärmlichen Verhältnissen lebt, wider ihre Schmerzen im Bein ihre Arbeiten verrichtet und trotzdem noch helfend und die eigene Gesundheit und Sicherheit aufs Spiel setzt, um noch Bedürftigere zu unterstützen, ist bewundernswert. Nebenbei fand ich es auch interessant, wie erfinderisch Alma und Elli in den 30er Jahren waren, um mit dem wenigen was sie hatten über den Winter zu kommen und wenn andere noch weniger hatten, ihre Vorräte noch teilten.
Geschichtlich belegte Entwicklungen, wie der Bau des Westwalls oder die Rassenideologie der Nazis fließen glaubhaft in die Geschichte mit ein und lassen den Geist der damaligen Zeit nachempfinden. Von mir gibt’s eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 30.01.2024
Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4
Blum, Antonia

Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4


ausgezeichnet

Auch in diesem Buch der Kinderklinik Weißensee macht es die Autorin dem Leser leicht in
den letzten Band einzusteigen. Es beginnt auch gleich dramatisch, denn Marlene, Lissis Tante, muss gemeinsam mit Ehemann Maximilian aus der Villa fliehen, um einer Verhaftung zu entgehen. Das bleibt aber nicht Marlenes einziger Schicksalsschlag. Zum ersten Mal hadert Marlene mit ihrem Schicksal und fällt in ein tiefes Loch. Ob sie da wieder herausfindet, sollte jeder selbst lesen.
Hauptfigur ist in diesem Band ist aber Elisabeth, Emmas ehrgeizige Tochter, die von allen Lissi genannt wird. Sie übernimmt die Assistenzarztstelle in der Klinik und muss sich gegenüber Professor Nowikow, dem Klinikdirektor, beweisen. Er macht es ihr nicht leicht. Selbstzweifel, wegen ihrer fehlenden Erfahrung, aber auch wegen ihrer körperlichen Einschränkung machen ihr zu schaffen. Doch Lissi will ihren Traum, Kinderärztin zu sein, unbedingt verwirklichen.
Ich finde es immer wieder ans Herz gehend, wie Antonia Blum dem Leser die innere Zerrissenheit der Figuren nachvollziehbar vermittelt. So, dass man mit den Figuren mitfiebert. Durch kleine Andeutungen während der Schilderungen sät sie Zweifel an der Redlichkeit der Figuren und bringt damit Spannung in die Geschichte. Sehr gut gefallen hat mir, dass das Marode der Klinik hier so gut in die Handlung eingearbeitet wurde. Ist doch der Verfall dieses geschichtsträchtigen Hauses, sein Schicksal. Wie Emma, ohne Fachkenntnisse und ohne Materialien versucht gegen den Verfall anzukämpfen und den Klinikbetrieb aufrecht zu erhalten, hat mich überzeugt. Auch wenn sie dabei an ihre Grenzen stößt, ist sie eine beherzte, mutige Frau. Für mich ist das ein gelungener Abschluss. Darum gibt’s auch 5 Lese-Sterne.