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Benutzername: 
Lesezauber_Zeilenreise
Wohnort: 
Eggenstein-Leopoldshafen
Über mich: 
Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 758 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2023
Wohin der Wind deinen Namen trägt (MP3-Download)
Heilmann, Sabrina

Wohin der Wind deinen Namen trägt (MP3-Download)


sehr gut

Emotional-dramatische Liebesgeschichte

Ich bewerte hier das BUCH, nicht das HÖR-Buch.

Tatsächlich ist die Inhaltsangabe von Sabrina Heilmann, die ihr hier bei den Buchdetails lesen könnt, so detailliert und passend, dass ich da gar nichts mehr groß selbst dazuschreiben muss.

Das ist nun schon mein 4. Buch von Sabrina Heilmann und so wusste ich, was ich an Schreibstil erwarten durfte. Dieser ist nämlich außergewöhnlich intensiv, voller Gefühl und sehr berührend. Die Autorin erzählt ihre Geschichte nicht nur einfach, sondern lässt ihre Leser diese intensiv miterleben. Dabei ist der Stil nicht fordernd oder anstrengend, sondern wunderbar leicht zu lesen, so dass man geradezu durch die Geschichte getragen wird. Das zu schaffen, ist eine Kunst und ich feiere das sehr! So auch in diesem Buch: ich habe mitgelitten, mitgefiebert, mitgezweifelt, war wütend, entsetzt, traurig und glücklich. Außerdem hatte ich nach kurzer Zeit eine unstillbare Sehnsucht nach Schottland. Die Beschreibungen von Land und Leuten sind einfach herrlich anschaulich. Hier passiert unglaublich viel und es kommen immer mehr Dinge ans Licht, zusätzlich erfahren wir viel über die weit zurückliegende Vergangenheit von Scarlett. Für meinen Geschmack ist das alles tatsächlich ein bisschen zu viel. Der Plot ist völlig ausgereizt, die gesamte Handlung wird dadurch in meinen Augen einfach zu aufgebauscht, zu übertrieben und dadurch ein Stückweit unrealistisch und eben einfach zu viel. Nichtsdestotrotz habe ich das Lesen wieder sehr genossen und vergebe noch immer wirklich gute 3,5/5 Sterne (hier aufgerundet auf 4 Sterne, das es keine halben gibt) und eine Empfehlung an all diejenigen, die mal wieder so richtig im Gefühlsbad schwimmen möchten. Emotionen pur, ein super zu lesender Schreibstil, Drama, Liebe, Mysteriöses.

Bewertung vom 04.11.2023
Dieser längst vergangene Sommer
Greifenstein, Gina

Dieser längst vergangene Sommer


sehr gut

Italien, Dosenravioli, Lambrusco, Blutsfreundinnen – der Sommer, der alles änderte

Johanna (Jo), Sonja (Sonni), Iris (Blümchen) und Annabell (Bella) sind beste Freundinnen. Der erste gemeinsame Urlaub, bevor sie jeweils in einer anderen Stadt ihr Studium aufnehmen, führt sie auf einen Campingplatz nach Italien. Dort erleben sie einige schöne Tage, angefüllt mit Sonne, Meer, Dosenravioli, Gelato, Lambrusco, ein paar süßen Jungs und der Aussicht auf ein Leben voller Spaß. Doch auch wenn die vier Blutsfreundschaft geschworen haben, sind sie sich nicht immer grün. Hat doch jede ihren eigenen Charakter und manchmal prallen diese halt aufeinander. Dennoch lieben sie sich und sind sicher: wir werden unser Leben lang miteinander verbunden sein und uns niemals aus den Augen verlieren. Dann geschieht ein Unglück, der die Bande zwischen den Mädchen von einem Moment auf den anderen zerreißt.

Die Story beginnt 15 Jahre nach dem Sommer mit einer heftigen Szene, die mich erst mal hat schlucken lassen. Ich lerne die damaligen Mädels, die jetzt so Mitte 30 sind, ein bisschen näher kennen und reise dann mit ihnen zurück in die Vergangenheit, in eben jenen längst vergangenen Sommer. Ich fühlte mich direkt an meinen ersten Urlaub gemeinsam mit Freunden erinnert, der zwar nicht nach Italien, aber immerhin an den Bodensee auf einen Campingplatz ging. Das war wie eine kleine Zeitreise, die mir dieses ganz besondere Lebensgefühl, welches man in dem Alter beim Übergang von Schule zu Beruf, auf der Schwelle zum Erwachsensein, wieder zurückbrachte. Allein dafür feiere ich das Buch. Die kleinen aber feinen Stimmungen, die Gefühle und das manchmal nicht ganz einfache Miteinander zwischen den vier Freundinnen hat die Autorin wunderbar getroffen. Ebenso wie die Päckchen, die die dann erwachsenen Frauen, jede für sich in ihrem eigenen Leben mit sich herumtragen seit damals. Es ist total fesselnd zu lesen, was aus den kindlichen, unbeschwerten Mädels geworden ist, wie das Unglück sie beeinflusst hat, welche inneren Kämpfe sie deswegen ausfechten mussten und müssen. Das Buch hat viele traurige, schmerzvolle Szenen, lässt einen aber nicht hoffnungslos zurück, sondern ist viel mehr zuversichtlich und mutmachend. Und einfach sehr gut unterhaltend. 4/5 Sterne.

Bewertung vom 03.11.2023
Ganz große Kunst
Waalkes, Otto

Ganz große Kunst


ausgezeichnet

Ottifantastische Meisterwerke aus allen Epochen – herrlich spaßiger „Kunstraub“

Insgesamt 75 Meisterwerke verschönert Otto mit seinen Ottifanten, oder auch mal mit seinem Selbstporträt. Angefangen bei der Höhlenmalerei 20.000 v.Chr. über die ganz großen Maler der verschiedenen Jahrhunderte n.Chr. bis hin zu den modernen Künstlern der Neuzeit. Zu jedem Bild gibt es hochinteressante, super witzige, ulkige und sehr unterhaltsame Texte.

Das ist das erste Buch, bei dem ich nebenher permanent mein Handy parat hatte, um mir zum Vergleich die echten Bilder und Kunstwerke anzusehen. Ich kannte zwar so gut wie alle der hier nachgestellten Gemälde, so ein Direktvergleich ist aber einfach super unterhaltsam. Vor allem wurde mir dabei bewusst, wie begabt Otto ist. Denn er eignet sich die Kunst auf höchst gekonnte Weise an, was mich wirklich sehr beeindruckt hat. Er ist halt ein Tausendsassa. Mir die Bilder genauer anzusehen und die dazugehörigen Texte (oft sehr Informatives, oft einfach nur Geblödel und immer wieder auch in Reimform) zu lesen, hat mir unheimlich Spaß gemacht. Vor allem die Reime haben einmal mehr gezeigt, zu was Otto fähig ist. Unterhaltung auf höchster Stufe. Welches Bild mir am besten gefallen hat? Ach, eigentlich alle. Aber richtig hin und weg war ich von „Das Mädchen mit dem Ottifantenohrring“ von Seite 60/61 (Original: Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge von van Delft). Sagenhaft, wie Otto Licht und Stimmung hinbekommen hat. Ich musste bei nahezu jedem Bild und jedem dazugehörigen Text schmunzeln, lachen, kichern oder grinsen. Neben seinen geliebten Ottifanten, die die Hauptdarsteller sind, bringt Otto auch immer mal sich selbst in eins der Bilder mit ein und auch seinen Pilsumer Leuchtturm. Ostfriesenliebe ohne Grenzen. Ein Buch mit Gute-Laune-Garantie. Perfekt nicht nur für Otto-Fans zum Verschenken, als Lektüre fürs Gästeklo (nicht abwertend gemeint) oder zum in der Bude herumliegen lassen und immer wieder Reingucken. Ein echtes Schätzchen und mir absolute 5/5 Sterne wert.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


sehr gut

Klugscheißerchen sucht seinesgleichen

Die Geschwister Tina und Theo entdecken auf dem Dachboden ihres neuen Zuhauses ein kleines seltsames Wesen. Es ist türkis (nicht blau!), trägt eine rote Latzhose und eine große Brille und ist nach eigenen Angaben ein Klugscheißerchen. Und so verhält sich das kleine, putzige, besserwisserische Kerlchen auch. Die Kindern können es nur sehen, weil sie selbst auch immer klugscheißerisch unterwegs sind. Da sie sich ziemlich sicher sind, dass ihre Eltern ebenso der Gattung der Klugscheißer angehören, denken sie sich eine Wette aus. Sie wetten mit ihrem Vater, dass er das Klugscheißerchen auch sehen kann. Wenn ja, bekommen sie endlich den langersehnten Hund, wenn nein, dann müssen sie einen Monat lang Küche und Bad saubermachen. Wie diese Wette ausgeht wollt ihr wissen? Ja, dann müsst ihr wohl das Buch lesen, denn das verrate ich garantiert nicht.

Mich hat ja das Cover schon verzaubert. Dieses knuffelige kartoffelförmige blaue, äh, pardon, türkisfarbene Männchen mit Latzhose, Hasenzähnchen und Brille ist einfach zu süß! Und sein Name ist echt Programm. Das fängt schon beim Buchvor- und -nachsatz an, auf dem ganz viele Wissensblasen stehen („Spinnen sind keine Insekten“, „Erdbeeren sind ja eigentlich Nüsse“ usw.). Die Story selbst ist typisch Marc-Uwe Kling ein bisschen schräg, aber durchaus lustig. Frei nach dem Motto: „sind wir nicht alle ein bisschen klugscheißerisch?“. Die vielen bunten Illustrationen von Astrid Henn sind ausgesprochen schön und unterstreichen das Gelesene hervorragend. Es gibt keine Seite ohne ein Bild, was das Buch nochmal interessanter macht als Vorlese- und Zusammenlese-Buch, aber auch für Erstleser. Einen tieferen Sinn darf man hier jetzt nicht erwarten, aber das muss auch nicht immer sein. Manchmal darf man auch einfach nur so Spaß an einer etwas verrückten Geschichte haben. Und das ist hier allemal gegeben. Ich empfehle übrigens explizit das Lesen der Autoreninfo ganz hinten im Buch. Was habe ich gelacht! 4/5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2023
Die Suche nach Pharaos Sohn / Ein Fall für Katzendetektiv Ra Bd.3
Greenfield, Amy

Die Suche nach Pharaos Sohn / Ein Fall für Katzendetektiv Ra Bd.3


ausgezeichnet

Babysitter wider Willen – Ra schlittert in den nächsten Krimifall

Pharao schickt seine Kinder Dedi und Kija zu Satiah, einer seiner Ehefrauen im Palast am Nil. Ra soll mit und die Kinder beschützen. Pharaos Befehl ist für Kater Ra Gesetz, auch wenn er nicht gerade glücklich darüber ist, zum Kindermädchen degradiert zu werden. Die Kinder mögen Satiah nicht, was wohl auf Gegenseitigkeit beruht. Schließlich ist Dedi als Sohn von Pharaos Hauptfrau der Kronprinz, während Satiahs Sohn Ahmose nicht so weit oben in Pharaos Gunst steht, obwohl auch er sein Sohn ist. Zum Palast gehört ein Zoo, aus dem immer mehr Tiere spurlos verschwinden. Als dann sogar Dedi nicht mehr auffindbar ist steht fest: die drei Detektive Ra, Khepri und Miu haben ihren nächsten Fall, den es zu lösen gilt. Sie müssen gleich zwei Kronprinzen finden: Dedi, Kronprinz des Pharao und zum anderen das Babykrokodil Sobek junior, Spross des Königspaares der Nilkrokodile. Was hat es mit den verschwundenen Zootieren auf sich? Was für ein Spiel spielt Satiah? Wer steckt hinter dem Verschwinden von Dedi? Unter Einsatz des eigenen Lebens setzen die drei tierischen Freunde alles in Kraft, um Pharaos Sohn zu finden und zu retten.

Im gesamten Buch flechtet die Autorin wieder einmal sehr unterhaltsam ihr geschichtliches Wissen über das alte Ägypten ein. Die Story selbst ist spannend, nicht vorhersehbar und überaus lustig obendrein. Ich liebe es, wie Amy B. Greenfield ihre Hauptakteure Ra und Khepri darstellt, die unverwechselbar, total liebenswert und urkomisch sind. Ihr Miteinander ist voller Zuneigung und Vertrauen und doch sind sie unterschiedlich wie nur was. Ra immer irgendwie faul, dekadent, verfressen und selbstverliebt und dennoch ein Kater wie man einen besseren sich nicht wünschen kann, weil er das Herz am rechten Fleck hat. Khepri dagegen mutig (außer es geht um Vögel), energiegeladen, intelligent und überaus loyal. Ein absolutes Dreamteam die ihre Fälle mit viel Witz, Zufällen (Ra), Gehirnschmalz (Khepri) und Herzblut lösen. Und auch Küchenkatze Miu ist fester Bestandteil des Teams und überzeugt durch ihr großes Herz und ihren Mut. Wie in den beiden Vorgängerbänden wird die Story auch hier von vielen richtig schönen s/w-Zeichnungen begleitet. Diese bringen die jeweiligen Empfindungen und Stimmungen der Figuren perfekt zum Ausdruck und gefallen mir sehr. Vor allem liebe ich die Zeichnungen von Ra mit Khepri auf dem Kopf. Mir gefällt die Idee dieser unspezifischen Tierfreundschaft einfach zu gut.

Wer tierische Krimiabenteuer voller Witz und Spannung mag, wird Katzendetektiv Ra lieben. Ich tus und daher natürlich 5/5 Sterne. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 29.10.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


ausgezeichnet

Wenn aus einem Geheimnis eine Katastrophe wird

Emily und Willam heiraten. Emilys Familie ist darüber nicht gerade begeistert, war William vor acht Jahren doch Eriks (Emilys Bruder) bester Freund, bis ein Unfall unter Alkoholeinfluss das Leben von Erik völlig umgekrempelt hat. Vor allem Annika, Emilys alkoholkranke Mutter, gibt William die Schuld daran. Doch was genau damals bei dem Autounfall passiert ist, der Erik an den Rollstuhl fesselt und an den William sich wegen einer Gehirnerschütterung angeblich nicht mehr erinnert, weiß keiner so recht. Oder? Die Hochzeit birgt also einiges an Emotionen und Spannungen und gipfelt letztlich in einem Todesfall.

Ich habe schon in Malin Stehns erstem Buch den Aufbau gefeiert. Die Art und Weise, wie sie zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her springt, wie sie die einzelnen Kapitel aus der Sicht der Figuren erzählt, das ist schlicht genial. Der Spannungsaufbau gelingt dadurch perfekt, es entsteht ein Sog, dem ich mich nicht widersetzen konnte. Ich musste einfach immer weiterlesen. Dabei geriet ich von einem Verdacht zum nächsten, verwarf alles wieder, überlegte mir verschiedenste Szenarien und war mir nie sicher, welcher der Charaktere ein falsches Spiel spielt bzw. wer wo mit wem und warum drinsteckt. Mir wurden von Kapitel zu Kapitel immer ein paar weitere Bröckchen hingeworfen und langsam ergab sich ein Bild über das ganze Drama, welches damals vor acht Jahren mit dem Autounfall begann. Wie Malin Stehn mich mitnimmt, mich langsam hinter das Geheimnis kommen lässt, mir immer ein bisschen mehr von den einzelnen Figuren, deren Antrieb, deren Fehler, deren Schwächen und Hintergründigkeiten präsentiert, ist großes Kino. Ganz klar 5/5 Sterne und eine absolute Empfehlung. Spannend, fesselnd, nordisch-atmosphärisch und einfach gut!

Bewertung vom 28.10.2023
Nordic Feeling
Heupel, Anna

Nordic Feeling


gut

Magische Foto-Reise? Nicht wirklich.

Ich vergebe für dieses Buch 2,5 Sterne - da es hier keine halben Sterne gibt, runde ich auf 3 auf.

Ich war schon mehrere Wochen in Schweden und liebe dieses Land und seine chilligen Leute sehr. Daher habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Vom ersten Eindruck her ist es auch super: groß, schwer, hochwertig. Ähm, ja, vielleicht bis auf den orangenen SPIEGEL-Bestseller-Aufkleber, der hier kein Aufkleber ist (die ziehe ich immer sofort ab, diese Dinger verschandeln jedes Buchcover), sondern fest aufgedruckt. Hä? WTF? Wer kommt auf so eine Idee?! Na egal, wichtig ist, was innen steckt. Doch leider konnte mich auch das nicht überzeugen. Für mich liest sich das Buch eher wie ein Fotobuch aus dem letzten Urlaub, dass man für seine Familie und Freunde macht. Hier wird einiges aus dem Privatleben der 3 Autorinnen geschrieben und mal ehrlich? Ich kenne keine von ihnen, daher interessiert mich persönlich das gar nicht. Ebenso wie einige Fotos auf denen die Damen in Szene gesetzt sind. Das kam für mich nicht rüber wie eine magische Reise nach Schweden für alle Interessierten, sondern wie bereits erwähnt wie ein privates Fotoalbum für Familie und Freunde. Dafür möchte ich keine fast 30 Euro ausgeben. Zumal die Fotos recht nett, aber keine wirklich supertollen Bilder sind, die mich dazu bringen würden, Fernweh zu entwickeln. Die Rezepte sind schön und sicherlich nachkochenswert, jedoch nur für erfahrene Köche, da meistens keinerlei Mengenangaben dabeistehen. Jo, was soll ich sagen?

Fazit: für mich ist das Buch gar nichts und ich vergebe nur wegen der schönen Gestaltung und weil ich weiß, dass sicher viel Herzblut, Liebe eine Menge Arbeit in den Seiten steckt, 2,5 Sterne. Für mehr reicht es bei mir leider nicht. Auch wenn ich sicher bin, dass sehr viele Leute dieses Buch lieben werden, gehöre ich leider nicht dazu. Die Geschmäcker sind halt verschieden und meinen hat es leider nicht getroffen.

Bewertung vom 25.10.2023
Der Eisbärprinz
Lunde, Maja

Der Eisbärprinz


sehr gut

Liebe überwindet jedes Hindernis – Graphic Novel nach einem norwegischen Märchen

Eine Prinzessin verliebt sich in einen Prinzen, der sich jedoch nicht für sie interessiert. Wenn sie ihn nicht haben kann, soll er niemals Liebe erleben und so verflucht sie ihn. Fortan muss er tagsüber als Eisbär durchs Leben gehen und kann nur nachts seine menschliche Gestalt annehmen. Doch keiner darf sein menschliches Antlitz erblicken, sonst verwandelt er sich für immer in einen Eisbären. Eines Tages trifft er auf das einfache Mädchen Liv. Liv ist eine Träumerin, mit dem Kopf immer in der Natur und bei ihren tierischen Freunden, so dass sie die ihr aufgetragenen Arbeiten immer nicht richtig erledigt. Sie verlässt ihre Familie, der sie nicht auf der Tasche liegen will, wo sie offensichtlich nichts zum Lebensunterhalt beitragen kann. Zusammen mit dem Eisbären, zieht sie in dessen Heimat. Sie führen ein genügsames, aber glückliches Leben. Wenn Liv nur nicht so neugierig wäre und endlich sein Gesicht sehen muss. Sie kann nicht länger widerstehen und löst damit die unweigerliche Katastrophe aus, die auch wieder die böse Prinzessin auf den Plan ruft, die den nun Für-Immer-Eisbär für sich beansprucht. Liv ist verzweifelt, liebt sie Eisbär doch von ganzem Herzen, egal ob als Bär oder als Mensch. Sie muss ihn retten und bringt dafür all ihren Mut auf.

Ein Märchen als Graphic Novel ist mal was anderes. Schön finde ich, dass der Märchencharakter deutlich rüberkommt und es nicht einfach nur ein Comic ist. Es fühlt sich richtig nach Märchen an. Die klassischen Märchen sind ja immer auch ein bisschen grausam und traurig, so ist das auch hier. Bereits auf den ersten Seiten musst ich schlucken, weil es so traurig ist. Und auch zwischendurch ging es mir so. Hier ist man mit dem Herz dabei, fühlt mit, freut sich mit. Die Zeichnungen sind wunderschön und sehr detailliert, so dass man alles fast schon wie in einem Film vor sich sieht. Überhaupt ist die Aufmachung des Buches superschön. Sehr hochwertig und schwer, mit Goldfolien-Veredelung und wunderbar atmosphärischen Bildern. Es fühlt sich nach einem großen Märchenschatz an und nicht nach einem Comicbuch. Das gefällt mir sehr gut. Dadurch ist es auch perfekt geeignet z.B. als schönes Weihnachtsgeschenk für ein Kind. Da die Texte wie bei einer Graphic Novel üblich, sehr reduziert sind, ist das sicher auch für einen kleinen Lesemuffel ein toller Einstieg in die Welt der Bücher. Mir hat es sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter. 4/5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.10.2023
Opa Bär und Kleiner Bär suchen die Wildnis
Heikkilä, Cecilia

Opa Bär und Kleiner Bär suchen die Wildnis


ausgezeichnet

Auf der Suche nach dem schönsten Ort der Welt – herzallerliebst und berührend

Opa Bär schwärmt dem Kleinen Bär von der Wildnis vor, „denn es gibt keinen schöneren Ort auf der Welt“, erzählte Opa (vgl. Seite 3 im Buch). Kleiner Bär will da hin und so bereiten die beiden sich eine Zeitlang auf die Reise vor, bevor es dann endlich losgeht. Mit dem Schiff erst übers Meer, dann gelangen sie in eine Stadt. Doch das ist nicht Wildnis, mit dem Lärm und den Abgasen. Doch gleich dahinter geht es in den Wald und so wandern Opa und Kleiner Bär los. Die Wildnis müsste gleich um die nächste Ecke sein… doch da ist nur noch eine abgeholzte Fläche. Entmutigt wollen die beiden wieder zurück, da treffen sie auf einige Waldtiere, die sie mitnehmen. Immer weiter durch Wald, über Felder und Moore, bis sie endlich am schönsten Ort der Welt ankommen. Doch Opa Bär ist klar: so viel Natur ist bereits verschwunden und die Wildnis wird immer weniger. Sie muss beschützt werden!

Zauberhaft, was sich hier auf 44 Seiten abspielt! Die Texte sind kurz und kindgerecht, die farbenfrohen Bilder, die mit natürlich anmutenden Farbtönen gemalt sind, sind groß, detailliert und wunderschön. Wie Opa Bär und Kleiner Bär da kurz vor der Wildnis stehen nur um dann festzustellen, dass alles abgeholzt ist, ging mir wirklich ans Herz. Umso schöner, dass sie die Wildnis trotzdem noch erreicht haben. Die Autorin macht auf die Notwendigkeit des Umwelt- und Naturschutzes aufmerksam, ohne den Zeigefinger zu erheben oder zu moralisieren. Vielmehr sind es die leisen Töne, die liebevolle Erzählweise und die wunderschönen Zeichnungen, die die Botschaft nachdrücklich unterstreichen und dennoch wunderbar kindgerecht sind. Ich liebe das Buch. Es ist einfach unglaublich berührend und so wunderschön und süß gemacht. Da geht einem echt das Herz auf. Ganz klar 5/5 Sterne und eine dicke Empfehlung an… ja… an ALLE. Natur- und Umweltschutz geht uns schließlich alle an.

Bewertung vom 21.10.2023
Darf man eigentlich Zombies töten?
Schleif, Thorsten

Darf man eigentlich Zombies töten?


sehr gut

Rechtlicher Leitfaden im Umgang mit Zombie, Werwolf, Godzilla & Co

In insgesamt fünf Teilen werden die Helden, Monster und magischen Wesen aus der Film- und Fernsehwelt rechtlich aufs Korn genommen:
Teil 1: Von Zombies, Werwölfen und Vampieren
Teil 2: Der Herr der Ringe und Jon Schnee
Teil 3: Harry, Hogwarts und die Hexen
Teil 4: Star Wars und Trekkies – In der Zukunft
Teil 5 – Bonuskapitel: Darf man die Bundewehr gegen Godzilla einsetzen?

Hier werden so essenzielle Fragen beantwortet wie: Zahlen Werwölfe Hundesteuer? Wem gehört der Eine Ring? Ist der Orden des Phönix eine rechtswidrige Vereinigung? Benötige ich für mein Lichtschwert einen Waffenschein? Darf man Menschen blitzdingsen? (vor allem bei dieser letzten Frage habe ich Tränen gelacht, weil es so lustig geschrieben ist). Die Beantwortung der Fragen ist im typischen „Rechts-Slang“ geschrieben. Menschen, die damit zu tun haben, wissen, was ich meine. Man erkennt einen Gesetzestext oder ein Urteil immer an der Schreibweise. So auch hier, was ich für eine gelungenen Schachzug halt, macht es das Buch doch gleich noch lustiger. Schließlich werden hier die aberwitzigsten Fantasietatbestände mit dem gebotenen Ernst auseinandergenommen; inklusive Fußnoten zu Gesetzen, Rechtsprechungen und Filmszenen. Es macht einfach Spaß, sich das alles durchzulesen. Vor allem, wenn man die Filme/Serien kennt, über die hier so trefflich paragraphiert wird. Ich weiß nicht, ob ich mir diese Filme je wieder unvoreingenommen ansehen kann *lach*. Aber Spaß beiseite. D.h. nein, Spaß nicht beiseite, es geht hier schließlich um ein spaßiges Buch. Perfekt für den Zeitvertreib zwischendurch. Allerbestens geeignet für Film- und Serienjunkies, für Fans des Rechtswissens und einfach für alle, die mal wieder originell und sehr humorvoll unterhalten werden wollen. 4/5 Sterne. Ich mags sehr!