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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 726 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2023
Zusammen sind wir unschlagbar! / Pfeffer & Minze Bd.1
Welk, Sarah

Zusammen sind wir unschlagbar! / Pfeffer & Minze Bd.1


ausgezeichnet

Bald keine Pommes mit Spezialsoße mehr bei Rosi?

Wer Sarah Welk lieben gelernt hat durch ihre „besten Schwestern“ und die Kinder aus dem besagten Alter raus sind, braucht nicht zu weinen! Denn Sarah Welk hat zum Glück weiter geschrieben und Juna Pfeffer und Millie Minze erfunden. Die beiden besten Freundinnen sind wie der Titel auf dem ersten Band schon treffend sagt zusammen und unschlagbar! Sarah Welks Humor ist wieder grandios! Man liegt wieder lachend auf dem Boden und freut sich über so unfassbar witzige Texte.

Ein tolles Buch für Grundschüler(innen), denn die Textmenge und Größe der Schrift ist gut geeignet ab 4. Klasse aus meiner Sicht. Wissen sollte man, dass dieses Buch ein reines Buch mit Text ist und nicht wie ihre anderen Werke (da ja auch eine jüngere Zielgruppe) stark bebildert.
Es geht um die beiden besten Freundinnen, die erfahren, dass ihr Lieblingsimbiss auf Grund von Mietschulden schließt! Oh Schreck! Die beiden hecken einen Plan aus um den Imbiss zu retten. Das schließt großartiges „über den Tellerrand schauen“ ein, denn sie freunden sich mit einer bisher sehr unbeliebten Klassenkameradin an und geben andere eine Chance. Wirklich ein Buch, dass uns viel über Freundschaft und Toleranz lehrt und dabei im hohen Maße unterhaltsam ist!

Fazit: Anpacken und helfen, hier werden zwei starke Mädchen portraitiert, die uns allen ein Vorbild sind und dazu noch super sympathisch und witzig!

Bewertung vom 24.03.2023
Jan der kleine Maler
Englebert, Jean-Luc

Jan der kleine Maler


ausgezeichnet

Der Kleinste kann auch der Größte werden!

‚Jan der kleine Maler‘ ist zunächst gar kein Maler, sondern der kleinste von vielen Lehrjungen eines Malers. Aber Jan möchte auch Maler werden und beobachtet die Handgriffe aller anderen genau und malt in seinem Zimmer des Nachts. Eines Tages kommen ein Graf und seine Frau und sie wollen sich malen lassen, die Dame in einem blauen Kleid. Oh Schreck, es ist kaum Blau da und der Maler schickt alle Lehrlinge außer Jan los. Jan muss dafür alle anderen Tätigkeiten machen und Farben anmischen und Pinsel spitzen. Er macht seine Sache sehr gut und der Maler ist überrascht. Auch löst er das Problem mit der fehlenden blauen Farbe, aber das lest selbst!
Der Belgier Jean-Luc Englebert hat dieses nette Bilderbuch im Original im französischen geschrieben („Jan, le petit peintre“) und damit aus meiner Sicht ein wenig auf Jan van Eyck angespielt, ein flämischer Maler des Spätmittelalters. Denn nicht nur der Name ist passend, sondern auch die Farbanmischung und die doch sehr prägenden Häuser, die im Buch zu sehen sind.
Ohnehin ist das Buch sehr schön illustriert. Es ist warm koloriert und läd auch gleich zum Selbstmalen ein. Ein ruhiges Bilderbuch, dass sich schon früh zum Vorlesen eignet, denn die Geschichte ist überschaubar, die Bilder absorbierbar und das Malen kennen Kinder früh! Auch lernt man etwas über die Anfänge der Malerei. Rundherum gelungen.

Bewertung vom 21.03.2023
Da wo sonst das Gehirn ist
Stuertz, Sebastian

Da wo sonst das Gehirn ist


ausgezeichnet

Dunkel, aber mit hellen Flecken

Das Buch spiegelt das echte Leben, wenn man so manches Mal nicht weiß ob man lachen oder weinen soll oder beides in kürzester Zeit hintereinander erlebt! Sebastian Stuertz hat einen richtig guten Roman geschrieben, denn alle lesen können. Jugendliche, wie Eltern und sowieso alle anderen.
Es startet in gut getroffenem Jugendslang aus der Sicht eines Teenagermädchen, Alina. Die hat so ihre Probleme mit der Mutter, die beruflich eine Clownin ist und einfach nur pures Chaos kreiert. Mit ihr lebt Alina alleine und muss sich selbst auf einer neuen Privatschule zurechtfinden. Ihr bisheriger, aber nicht leiblicher Vater, ist mit einer neuen Frau liiert, sprich hat auch keine Zeit mehr. Und dann fängt ihre Mutter an einen Vater zu daten….
Wirklich gut geschrieben und scheinbar lange recherchiert, denn Sebastian Stuertz ist Jahrgang 1974 kann den Jugendslang aus seinem eigenen Alltag nicht eingebracht haben. Sehr sehr gut!
Dann kommt eine Kehrwende und es kommt eine andere Perspektive. Eine andere Stimme, ein weiterer Blickwinkel auf die Geschichte. Hier bekommt die Geschichte, ach was, es ist fast eine weitere Geschichte einen anderen Sound, eine andere Lage. Auch das sehr sehr spannend und gelungen. Mir hat der Roman Spaß gemacht und mich zugleich auch etwas aufgewühlt.
Fazit: Warum nicht mal wieder gemeinsames Lesen mit den Teenager-Kindern?

Bewertung vom 12.03.2023
Iss das jetzt, wenn du mich liebst
Nawrath, Bianca

Iss das jetzt, wenn du mich liebst


ausgezeichnet

Zwei Welten prallen aufeinander

Wer den Namen der Autorin auf dem Cover liest, denkt vielleicht das dieser bekannt vorkommt und ja, sicherlich. Aber nicht aus dem Literaturbetrieb, denn die Dame ist bisher Schauspielerin und schreibt nun auch! Bianca Nawrath debütiert mit einer Love Story, die aber mehr in sich hat als nur eine urkomische Geschichte des culture clash.
Es geht um Kinka, die in Berlin aufgewachsen ist mit ihren aus Polen geflüchteten Eltern. Das hat die Protagonistin übrigens mit der Autorin gemein. Was sonst ausgedacht und was aus dem eigenen Erfahrungsschatz von Bianca Nawrath stammt, ist unerheblich, denn die Geschichte ist gut.
Kinka hat sich einen Mann fürs Leben ausgesucht, denn ihre Eltern weniger begeistern, denn er ist weder katholischer Pole, eindeutig die präferierte Wahl, noch Deutscher, das wäre zu verkraften, nein, er hat türkische Wurzeln! Das Familiendrama ist perfekt. Zwar ist es auch ab und an klamaukig, aber das gute am Roman ist dieser gut getroffene Tonfall um die Familiendynamik gut abzubilden. Im Fokus steht deutlich wie sich Mahmut den Gängelungen seiner Schwiegerfamilie in spe aussetzen muss, aber auch Kinga ist weniger willkommen in seiner Familie als erhofft.
Neben dem Strang um das angehende Ehepaar kommen sich Kinga und ihre Mutter auf eine neue Weise näher, die sie beide reflektieren lässt wie sie zueinander stehen und was ihnen wichtig ist. Das hat mir auch äußerst gut gefallen.
Mir hat dieser Roman gut gefallen, denn er vereint so viele Genre, dass er in keine Schublade passt. Unterhaltsam und einfühlsam und zugleich auch leicht zu lesen, aber mit der notwenigen Tiefe. Sicherlich eher ein Roman der Frauen anspricht, aber hey, Männer nehmen hier auch noch was mit!

Bewertung vom 12.03.2023
Licht und Schatten / Blankenese - Zwei Familien Bd.1
Grünig, Michaela

Licht und Schatten / Blankenese - Zwei Familien Bd.1


sehr gut

1919 bis 1939 – zwei Familien, das Schicksal eines Landes

Historischen Romanreihen, die rund um die Jahrhundertwende starten und zumeist sehr starke Frauen in sich tragen, boomen auf dem deutschen Buchmarkt ohne Ende. Nun reiht sich auch Michaela Grünig ein mit „Blankenese – Zwei Familien“ mit dem Auftaktband „Licht und Schatten“, dass allerdings erst nach dem ersten Weltkrieg mit der Geschichte beginnt.
Das lange Personenverzeichnis hat mir zunächst die Augenbrauen in die höhe getrieben, aber war im Laufe des Lesens doch sehr hilfreich, daher nicht abschrecken lassen!
Es sind vor allem zwei Familien (wie der Untertitel verrät) im Focus. Die Reederei-besitzende Familie Casparius, die in einer staatlichen Villa lebt und die in ärmlichen Verhältnissen im Treppenviertel lebenden Hansens. Beide Familien sind fest in Blankenese verwurzelt. John Casparius, Kriegheimkehrer, traumatisiert und zukünftiger Leiter der schlecht gehenden Reederei und Leni Hansen, die Tochter der Kapitänswitwe Irma Hansen kommen sich am Elbstrand zufällig näher. Es entsteht eine innige Verbindung, die nicht alle gut heißen. Denn es gibt Geheimnisse und Twist aus der Vergangenheit.
Zunächst kommen die goldenen Jahre, die das junge Paar hat trotz familiärer Differenzen. Dann zieht der Nationalsozialismus wie eine schwarze Wolke am Horizont über allen auf. ‚Licht und Schatten‘ endet mit dem Jahr 1939 und macht natürlich neugierig auf die weiteren familiären Windungen die hier noch kommen mögen im nächsten Teil gepaart mit dem Umgang des Nationalsozialsmus, gibt es doch jüdische Familienmitglieder.
In Summe ein fast 500 Seiten dicker Familienroman mit all seinen Höhen und Tiefen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, auch wenn natürlich einiges an Klischees verarbeitet ist. Die Spannungen sind gelungen ausgearbeitet, genauso wie der Auftrieb gewinnende Nationalsozialismus.
Ich denke auch, dass dieses Buch eine wunderbare Lektüre für alle Hamburger ist und für alle die Sehnsucht nach der Elbstadt haben. Blankenese ist natürlich ein ganz besonderes Viertel und kommt hier besonders zur Geltung.

Bewertung vom 12.03.2023
Sprachbildung für alle!
Goschler, Juliana

Sprachbildung für alle!


gut

Sprache ist das Fundament für alle Lebensbereiche

Ohne größere Erwartungshaltung habe ich mich der Streitschrift ‚Sprachbildung für alle!‘ gewidmet und blieb leider etwas ratlos zurück. Denn für mich ist eine Streitschrift ein Text der aufwühlen sollte, ein Text der uns aus unserer Komfortzone zieht und eine radikal andere Richtung einschlägt als das althergebrachte. Also, doch eine Erwartung gehabt, die nicht erfüllt wurde.
Was die 60 Seiten aber wirklich für mich taten, ist eine Ordnung der gegenwärtigen Sprachdebatte. Es ist aus meiner Sicht eher ein Essay über die aktuelle Situation, eine Einordnung und eine richtungsweisende Schrift, was sich ändern sollte. Was mir zum Schluss fehlte, war deine richtungsweisende Idee, die uns weiterbringt.
Juliana Goschler hat hier einen eher nüchternen Fachtext geschrieben und sich nicht zu reißerischen Äußerungen verleiten lassen, was dem Ganzen entsprechend weniger Dynamik, dafür mehr Seriosität verleiht. Immer wieder mit Beispielen durchzogen, macht sie ihre Standpunkte deutlich und untermauert faktisch.

Bewertung vom 05.03.2023
Zwischen Welten
Zeh, Juli;Urban, Simon

Zwischen Welten


weniger gut

Zeitgeistroman?

Es hieß ein „moderner Briefroman“, sprich ein Buch voller Emails und Textnachrichten, die sich die beiden Protagonisten hin und her schreiben. Oder sollte ich eher schreiben „durch den Äther an den Kopf werfen“? Das sind Stefan und Theresa, einst kennen und schätzen gelernt haben die beiden sich in ihrem Germanistikstudium. Nun mit Anfang 40 nehmen sie ihren Diskutierfaden wieder auf, aber Theresa ist mittlerweile Michbäuerin auf dem Brandenburger Land und Stefan leitet das Kulturresort einer Hamburger Zeitung. Gegensätzlicher könnten die Alltage nicht aussehen. Stefan in der städtischen elitären Blase und Theresa zum Teil in Existenznot auf dem Land.
Dieses Buch hat mich einiges an Kraft gekostet und hat mich persönlich leider weniger begeistert als ich erhofft habe. Ich bin ein großer Fan von Juli Zeh, war es immer und bleibe es auch, aber diese Streitschrift war nicht das, was ich mir erhofft hatte von einer fiktionalen Auseinandersetzung zur aktuellen Unkultur des Debattierens.
Es hat mich regelrecht angestrengt, die vielen Diskurse nochmals zu Durchleben, die wir ohnehin schon auf unsägliche Art im Alltag der letzten 2 Jahre durchmachten. Klar alles wichtig, aber sehr repetitiv, dass nun noch mal in teils sehr unschönen Mails/Testnachrichten herumgeschleudert zu lesen. Alle gesellschaftlichen Themen sind drin, ein Zeitgeist vorhanden, aber kein Mehrwert aus meiner Sicht, wenn Klimapolitik Rassismus, der Ukrainekrieg und alle anderen beherrschenden Themen wiedergekäut werden.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.03.2023
Knochensuppe (Band 1)
Kim, Youngtak

Knochensuppe (Band 1)


ausgezeichnet

Asiatische Zeitreise

Wir schreiben zu Beginn der Geschichte das Jahr 2064 in Buhsan, Südkorea. Lee Uhwan, der im Laufe des Romans nur noch Uhwan genannt wird, ist ein armer Schlucker. Aufgewachsen im Waisenhaus und danach immer als Küchenhilfe arbeitend, soll er nun für seinen Boss in die Vergangenheit reisen und das Rezept einer Knochensuppe ausfindig machen mit den dazugehörigen Beinscheiben. Denn echtes Fleisch wie wir es kennen, gibt es dann nicht mehr.
Uhwan überlebt die Reise in die Vergangenheit in das Jahr 2019 und macht sich auf die Suche nach dem Rezept. Nun, dass ist nur ein Teilstrang der erzählten Geschichte. Es gibt auch noch einen kuriosen Mord und dieser hängt wiederum mit dem Sohn des Suppenküchenbesitzer zusammen wo Uhwan landet.
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Der Roman ist zwar eine Mischung aus Sci-Fi, Krimi und Thriller, aber es wird doch ganz leise, typisch koreanisch, erzählt. Manches Mal ist der Satzbau etwas behäbig und von konstruierter Stärke, aber ich finde das auch reizvoll. Kim Young-Tak hat hier ein zweiteiliges Debüt vorgelegt, denn dieses Buch ‚Der Mörder aus der Zukunft‘ erzählt „nur“ die Suche nach der Suppe und wie Uhwan seine elternlose Kindheit zum ersten Mal so recht reflektiert. Mit dem zweiten Teil wird die Geschichte dann hoffentlich vervollständigt, das wäre dann ‚Die Nacht, in der zwölf Menschen verschwanden‘.

Bewertung vom 26.02.2023
Das Geheimnis der Schokomagie / Schokomagie Bd.1
Allnoch, Mareike

Das Geheimnis der Schokomagie / Schokomagie Bd.1


ausgezeichnet

Wie „Emily in Paris“ für Kinder

Ach, herrlich die Kombination aus Schokolade und Paris! Was will man mehr?! Also in ‚Das Geheimnis der Schokomagie‘ geht es um die 14jährige Mila, die kurz vor dem Tod ihrer Großmutter erfährt, dass sie von ihr eine Gabe erbt: das Duftsehen! Denn jedes Mal, wenn Mila Schokolade riecht, sieht sie etwas vorher. Wahnsinn das alleine schon und nun kommt noch ein Schüleraustausch mit der Klasse nach Paris hinzu und Mila hat den Jackpot: den Sohn des Präsidenten Louis.
Es kommt leider zu Komplikationen und Chaos – oder zum Glück sonst wäre es nicht so spannend und man würde nicht ständig weiterlesen wollen! Denn Mareike Allnoch schreibt sehr sehr unterhaltsam und wirklich gelungen für Leseratten ab 10 Jahren. Ja, sicherlich eher was für Mädchen, aber sei es drum!
Zum Glück muss sie die Anschuldigungen die sie erwartet nicht alleine durchleben, ihre beste Freundin Liz und auch Louis stehen ihr bei.
Mareike Allnoch hat tolle Figuren erschaffen mit denen man gerne die Zeit zwischen den Seiten verbringt!
Mit knapp 250 eng bedruckten Seiten ist dieses Buch definitiv ab 10 Jahren geeignet, aber schon eher was für Vielleserinnen in dem Alter. Bilder gibt es - mal abgesehen von den Croissants die ab und zu einen Absatz ankündigen - nicht wirklich, aber Kopfkino geht in dem Alter ja schon bestens!
Wir wünschen sehr viel Lesevergnügen mit Mila und hoffen inständig, dass es hier weitergeht! Uns hat es sehr gut gefallen.
Schokolade, Paris, Chaos und Spannung – eine gute Mischung um bestens unterhalten zu werden.

Bewertung vom 26.02.2023
Als Großmutter im Regen tanzte
Teige, Trude

Als Großmutter im Regen tanzte


ausgezeichnet

Ein norwegischer Bestseller

Wenn ein Buch wochenlang auf der norwegischen Bestsellerliste steht, dann muss ich da auch mal die Nase reinstecken und es hat sich gelohnt! Eine wirklich gelungene Geschichte hat uns Trude Teige mit ‚Als Großmutter im Regen tanzte!‘ beschert.
Ich finde es wahnsinnig spannend nicht immer nur aus deutscher Perspektive die Vergangenheitsbewältigung des zweiten Weltkrieges in fiktiver Verarbeitung zu lesen sondern auch einmal aus einem anderen Blickwinkel. Und den bekommen wir hier mit Juni und ihrer verstorbenen Großmutter.
Juni flieht vor der Gewalt ihres Ehemannes in das geerbte Haus ihrer Großmutter Tekla nachdem ihre Mutter Lilla auch verstarb. Dort beginnt sie in den alten Unterlagen und Fotos zu kramen und entdeckt ein für sie unbekanntes Kapitel ihrer Familiengeschichte. Denn Oma Tekla war im zweiten Weltkrieg in einen Besatzungssoldaten Otto verliebt. Dem folgte sie sogar nach Deutschland und fand sich im Nachkriegsdeutschland wieder. Juni begibt sich auf Spurensuche und wir als Leser:innen kommen mit. Bis nach Demmin und dem Massensuizid folgen wir.
Der Roman ist aus meiner Sicht extrem gut recherchiert und wunderbar geschrieben. Dieses Thema der Norwegerinnen, die mit deutschen Besatzungssoldaten in Liebensbeziehungen steckten war mir nie so bekannt, aber klar. Wo Menschen aufeinandertreffen, spielt der Pass keine Rolle mehr. Es wird aufgearbeitet wie Traumata und Wunden über Generationen auch die Enkel noch belasten und wie ein Schmerz so lange im Familienverbund anhält.
Was als lockerer Titel daher kommt, ist eine tiefergreifende gute Geschichte. Ich mochte das Buch!