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Benutzername: 
Lilofee
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 274 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2018
Kälter als die Angst / Schneidmann & Käfer Bd.5
Drews, Christine

Kälter als die Angst / Schneidmann & Käfer Bd.5


sehr gut

Klappentext:

Kathrin Ortrup zieht in eine neue Wohnung.
Ihr zu Ehren geben die neuen Nachbarn eine Einweihungsparty.
Durch Zufall erfährt sie das die Nachbarn alle anonyme Drohbriefe
erhalten, das sie alle in einem Todeshaus wohnen würden.
Als sie auch so einen Brief erhält, wendet sie sich an Charlotte
Schneidmann. Ermittlerin Schneidmann wird hellhörig, hat doch
Kathrins Vormieterin Carla Delbrück auch Drohbriefe bekommen und
nun ist sie einen grausamen Tod gestorben. Gibt es da etwa einen
Zusammenhang?

Meine Meinung:

Spannung von der ersten Seite an.
Christine Drews lässt den Leser bis
zuletzt im Dunklen tappen, wer denn der wahre Mörder ist.
Der Spannungsbogen wird konstant hochgehalten,
sodass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Ich konnte sehr gut mitraten und bin doch immer wieder in einer
Sackgasse gelandet. So geschickt wurden die Spuren gelegt.
Natürlich trägt auch der fließende Schreibstil dazu bei.
Das Cover ist sehr schön gestaltet. Es zeigt eine friedliche
Stadt, die so friedlich nicht ist. Der Schriftzug in Rot gehalten
lässt Böses erahnen.
Die Geschichte wird in zwei Erzählsträngen erzählt.
Die gut herausgearbeitet Charakteren machen diesen Krimi sehr
lebendig. Das Ermittlerteam ist erfrischend anders.
Sie haben ein Privatleben, was ich persönlich sehr begrüße.
Da die Handlung sehr komplex, werden auch viele weitere
Personen eingeführt und die Beschreibung wechselt öfters
von einer auf die andere Figur, sodass man auch sehr gut
hinter deren Fassade blicken kann.
Das Thema an sich ist schon spannend.
Kann sich jemand ändern? Kann ein brutaler Verbrecher
ein liebevoller oder auch toleranter Mensch werden?
Ein Vorbild für alle so als Warnung? Ist eine Wiedereingliederung
in das soziale Gefüge der Gesellschaft möglich?
Der Spannungsbogen ist gekonnt gesetzt, auch wenn es hier weder übermäßig blutig
noch dramatisch zu geht.
Es ja auch eher ein Krimi und kein blutiger Thriller.
Jedenfalls habe ich mich mit diesem Krimi sehr gut unterhalten gefühlt,
habe mit rätseln können und ein tolles Kopfkino gehabt.
Die Story, die Charaktere, die Ausdruckskraft alles sehr gelungen.
Eine klare Leseempfehlung.

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Bewertung vom 13.11.2018
Trügerischer Sommer
Lanfermann, Mechthild

Trügerischer Sommer


sehr gut

Barbara, Ende vierzig, schön und trotzig,
lebt mit ihrem 15-jährigen Sohn Tore in Berlin.
Ein Anruf schickt sie zurück nach Norddeutschland
in ihr früheres Leben: Der Vater liegt im Sterben, sein Haus ist völlig
verwahrlost. Der eine Bruder, Tierarzt, lebt noch in der Heimatstadt,
kümmert sich aber nicht. Der andere Bruder ist verschwunden.
Die Geschwister leiden alle darunter das die Familie auseinander brach.
Als Tore herausfinden will, voran es lag und anfängt unbequeme Fragen zu stellen, gerät er in große Gefahr.

Fazit:

Der Schreibstil ist sehr flüssig und es fällt schwer das Buch aus der Hand zulegen.
Die Charaktere sind alle so liebevoll gezeichnet das man ganz
schnell Sympathien oder auch Antipathien hegt.
Man kann sich die Bewohner mit ihren Macken und Marotten sehr gut vorstellen.
Der Blick hinter die Kulissen in die scheinbar heile Welt ist sehr gelungen.
Hier wird Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie spannend vermittelt.
Die bis heute und über die Generationen hinweg wirkenden
Folgen von Flucht und Vertreibung sind vielfältig.
Auch die Massentierhaltung und ihre Folgen für Mensch und Tier sind ein Thema in diesem wunderbaren Roman.
Eine Geschichte die einen in den Bann nimmt.
Dieser Roman ist gesellschaftskritisch, politisch und spannend. Er ist
nie langweilig und hält dem Leser einen Spiegel vor.
Besser geht es nicht.
Eine Leseempfehlung.

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Bewertung vom 02.11.2018
Das Extrawurscht-Manöver / Schwaben-Krimi Bd.3
Hafermeyer, Franz

Das Extrawurscht-Manöver / Schwaben-Krimi Bd.3


sehr gut

Privatdetektiv und Ex-Polizist Sven Schäfer wird beauftragt nach der verschwunden
Iris Gulden zu suchen. Als er nach drei Tagen ihre Leiche findet, macht er sich
große Vorwürfe. Seine Laune wird nicht besser, als er am Tatort einen
Mops vorfindet. Den einzigen Zeugen. Kommissarin Elsa Dorn ist nicht gerade
begeister als Schäfer ihr den Mops und einen riskanten Plan präsentiert.
Doch dieser Plan erweist sich als sehr wirkungsvoll und bringt alle in große Gefahr.

Franz Hafermeyer lässt den Leser des Krimis "Das Extrawurstmanöver“ bis
zuletzt im Dunklen tappen.
Der Spannungsbogen wird konstant hochgehalten,
so das man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Der Autor hat eine wunderbare Art zu schreiben.
Witzig und mit viel Situationskomik.

Natürlich trägt auch der fließende Schreibstil dazu bei, bzw.
auch die gut herausgearbeitet Charakteren sowie die Geschichte selbst.
Die Charaktere sind sehr lebensecht, die Gier und die Brutalität ist
sehr real und greifbar. Die Probleme der Ermittler sind sehr real.
Sven Schäfer ist ein vom Leben gebeutelter Mensch. Er steht sich oft selbst
im Weg. Elsa Dorn muss sich Ihrem Chef und Ihrer Mutter herumplagen.
Nichts ist so, wie es scheint. Jeder ist sich selbst der Nächste.

Das wunderschöne Cover verspricht gute und etwas harmlose Unterhaltung.
Aber es ist ein packender Krimi in dem u. a. Menschenhandel, Entführung,
Erpressung vorkommen.
Allerdings ist auch alles mit einer Prise Humor
versehen, so das man auch in einigen der spannenden Szenen schmunzeln muss.
Originell, witzig und auch amüsant zu lesen.

Ich fühlte mich wohl, hatte entsprechende Bilder vor Augen, wurde sehr gut unterhalten.
Besser geht es nicht.

Auch, wenn man die ersten Bände nicht gelesen hat,
kommt man sehr gut in die Geschichte rein.
Eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.10.2018
Das Geheimnis der Grays
Meredith, Anne

Das Geheimnis der Grays


gut

Buch:

England 1931, ein verschneites Landhaus am Weihnachtsabend,
eine zerstrittene Familie, ein Mord.
Wer tötete Adrian Gray?
Ein psychologischer Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie.
Im Original 1933 erschienen und nun erstmals auf Deutsch.

Text:

Jedes Jahr im Dezember lädt das ebenso greise wie geizige
Familienoberhaupt Adrian Gray die gesamte Verwandtschaft samt Anhang
in sein abgelegenes Landhaus King‘s Polar ein.
Und alle kommen, weil sie auf sein Geld aus sind,
obwohl fast jeder einen Grund hat, ihn zu hassen.
An Heiligabend versammelt sich die Familie wie gewohnt,
nur dass am nächsten Morgen Gray ermordet aufgefunden wird.
Hat sich eines seiner sechs Kinder seinen Weihnachtswunsch selbst erfüllt?
Dieser nostalgische und ungewöhnliche Kriminalroman
erzählt die Geschichte einer dunklen Weihnachtsnacht.

Fazit:

Der Leser wird in eine längst vergangene Zeit versetzt.
Der Schreibstil ist einfach wunderbar.
Man kann sich das alles so gut vorstellen und so richtig eintauchen
in die Geschichte.
Die Charaktere werden alle sehr detailliert beschrieben. Überhaupt wird
das ganze Umfeld durchleuchtet damit man das Handeln des Mörders und das warum
besser verstehen kann. Die psychologische Seite spielt eine sehr große Rolle.
Der Vergleich mit Agatha Christie ist allerdings etwas irreführend,
denn so richtige Spannung kommt in diesem nostalgischen Krimi nicht auf.
Ein guter solider Kriminalroman und vor allem eine kriminalistische Zeitreise.

Bewertung vom 19.09.2018
Spätsommerfreundinnen
Barns, Anne;Russo, Andrea

Spätsommerfreundinnen


sehr gut

Das Cover verspricht wieder allerbeste Unterhaltung und es hält auch, was es verspricht.
Mit dem hinreißenden Erzählstil, unverwechselbar leicht und locker
geht es dieses Mal in die Lüneburger Heide.
Die Charaktere sind alle um die 50 Jahre und wachsen einen schnell ins Herz.
Es ist nie zu Spät sein Leben zu ändern, Wünsche oder Träume wahr zu machen.
Das Wichtigste im Leben ist und bleibt die Liebe.
Das ist die Botschaft dieses warmherzigen Romans.
Die schönen Landschaftsbeschreibungen und die richtig guten Rezepte runden den Roman ab.
Andrea Russo hat wieder mal einen wunderbaren Wohlfühlroman geschaffen.

Bewertung vom 18.09.2018
Ein Winter in Paris
Blondel, Jean-Philippe

Ein Winter in Paris


ausgezeichnet

Text:

Victor hat die Provinz hinter sich gelassen und
ist zum Studium nach Paris gezogen.
Er kommt aus einfachen Verhältnissen, der Druck an der Uni ist hoch.
Victor ist einsam und fühlt sich unsichtbar.
Einzig mit Mathieu, einem Jungen aus dem Kurs unter ihm,
raucht Victor hin und wieder eine Zigarette.
Als Mathieu in den Tod springt, verändert sich für Victor alles.
Plötzlich wird er, der einzige Freund des Opfers, sichtbar.
Seine Kommilitonen interessieren sich plötzlich für ihn
und langsam entwickelt er zu Mathieus Vater eine Beziehung,
wie er sie zu seinem eigenen Vater nie hatte.

Fazit:
Ein sehr feinfühliges Buch, das zum Nachdenken anregt.
Die Charaktere sind sehr ausdrucksstark und lebendig.
Der Autor schafft es mit einer wunderschönen und klaren Sprache
über die Grausamkeiten einer Eliteschule zu schreiben.
Hier die Elite, die Zukunft und dort die Provinzler die eh gleich
abgeschrieben werden.
Da muss, erst schlimmes passieren damit es zu einer Annäherung kommt.
Dieses Buch macht aber auch Mut und bringt Hoffnung,
das es im Leben immer weiter geht.
Jeder kann hier ein kleines Stück Hoffnung in sein eigenes Leben mitnehmen.
Nicht nur deshalb ist dieses Buch einfach schön.
Ein warmherziger, großartiger Roman der einen in den Bann zieht.
Das Buch ist traurig und fröhlich, bitter und süß und einfach nur schön.

Bewertung vom 20.08.2018
Das rote Adressbuch
Lundberg, Sofia

Das rote Adressbuch


sehr gut

Text:

Doris wächst in einfachen Verhältnissen im Stockholm
der Zwanzigerjahre auf. Als sie zehn Jahre alt wird,
macht ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch,
in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten.
Jahrzehnte später hütet Doris das kleine Buch noch immer wie einen Schatz.
Und eines Tages beschließt sie, anhand der Einträge
ihre Geschichte niederzuschreiben.
So reist sie zurück in ihr bewegtes Leben,
quer über Ozeane und Kontinente, vom mondänen Paris
der Dreißigerjahre nach New York und England – zurück nach Schweden
und zu dem Mann,den sie einst verlor, aber nie vergessen konnte.

Mein Fazit:

Als Erstes fällt das bezaubernde Cover auf.
Es ist wunderhübsch gestaltet und verspricht eine gefühlvolle Geschichte.
Sofia Lundberg hat hier mit einer Leichtigkeit und einer
wunderschönen, fast schon poetischen Ausdrucksweise einen ganz
bezaubernden Roman geschrieben. Teilweise autobiografisch gefärbt
wird hier das Leben der Doris Alm beschrieben.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen.
Die Gegenwart aus Sicht des Erzählers und die Vergangenheit aus Doris Blickwinkel.
Die Autorin macht dem Leser deutlich, dass er sich Zeit für die Menschen in seiner
Umgebung nehmen sollte, gerade auch den Älteren.
Auch sie hatten ein spannendes und erfülltes Leben. Niemand sollte im Alter
einsam sein. Ein berührendes und vor allem fesselndes Buch, das nachdenklich macht.
Eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.07.2018
Nichts ist verziehen
Schulman, Ninni

Nichts ist verziehen


sehr gut

Die ist der 3. Band einer Reihe.

Das Buch:

Mitten in den dunklen Värmländischen Wäldern
findet ein Klassentreffen statt.
Viele Ehemaligen wollen kommen, um die alten Klassen-Kameraden wiederzusehen.
Das Treffen findet in der alten Hütte am
See statt. Wie schon damals in der 9. Klasse.
Die alte Clique ist jedenfalls wieder komplett.
Magdalena ist auch wieder dabei.
Lange unentschlossen fährt sie auch dort
hin. Schon kurz nach Beginn der Feier fallen viele
in ihre alten Muster zurück. Alte Wunden werden
aufgerissen.
Gleich am ersten Abend wird ein Klassenkamerad brutal
ermordet, kurz danach ein zweiter.
Was ist das Motiv und vor allem sind die anderen
Freunde auch in Gefahr?
Der Spürsinn der Journalistin Magdalena ist geweckt.
Am Ende muss sie sich nicht nur mit ihren privaten Problemen,
sondern auch mit ihrer eigenen Vergangenheit kritisch auseinandersetzen.

Meine Meinung:

Die Geschichte an sich ist sehr authentisch, mit sehr
starken Charakteren. Bis in die Nebenrolle sehr gut
beschrieben. Die schwedische Atmosphäre ist greifbar und
sehr realistisch.
Mit großer Spannung verfolgt man die Reaktionen der Figuren.
Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil.
Ein Klassentreffen wird zum Albtraum für alle Beteiligten.
Ein sehr originelles Thema, das im nördlichen, recht einsamen Schweden spielt.
Genau dort wo man solche Brutalität nicht erwartet.
Das hat seinen speziellen Reiz und macht einen großen Teil der
Spannung aus. Die Übersetzung aus dem Schwedischen ist sehr gut gelungen.
Ein solider Krimi, der seine Spannung langsam aufbaut und bis zum
überraschenden Ende hält.

Fazit:

Es wäre von großem Vorteil, wenn man die ersten 2 Bände gelesen hat.
Dann ist einiges aus dem Privatleben der Charaktere um vieles verständlicher.
"Nichts ist verziehen"  ist ein durchaus spannender Krimi mit vielen Highlights.
Viele Fährten werden gelegt und man wird zum mitraten angeregt.
Leider wird die Auflösung dem starken Beginn nicht gerecht.
Das Ende ist etwas lieblos und lässt einige Fragen offen.

Bewertung vom 10.07.2018
Rindviehdämmerung
Kolb, Alexandra

Rindviehdämmerung


sehr gut

Alexandra Kolb nimmt uns mit in eine mystische, geheimnisvolle Welt.
Der Leser ist sofort drin in der Geschichte und sie entwickelt
einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann.
Der Spannungsbogen steigt stetig und die Fantasie des Lesers
wird mehr als angeregt.
Die Charaktere sind bis in die Nebenfiguren lebensecht und
liebevoll beschrieben. Die wunderbare Schreibweise der Autorin
macht das ganze zu einem Leseerlebnis.
Allerdings sollte man keinen Heimatthriller der üblichen Art
erwarten. Hier geht es um Wesen aus einer anderen
Welt. Unsere Helden müssen sich mit mystischen und unheimlichen
Gespenstern auseinandersetzen.
Es gibt keinen humorvollen, typisch bayerisch grantelnden Ermittler.
Deshalb ist der Begriff Heimatthriller etwas irreführend.
Das tut dem Leseerlebnis aber keinen Abbruch.
Starke Figuren, Spannung bis zum Schluss und der Humor fehlt auch nicht.
Ein gelungenes Debüt.

Bewertung vom 06.07.2018
Die Unruhigen
Ullmann, Linn

Die Unruhigen


sehr gut

Linn Ullmann erzählt uns eine fiktive? Geschichte
über ihre berühmten Eltern Liv Ullmann und Ingmar Bergmann.
Wie sie die Trennung der Eltern erlebt, ihre Sommerwochen
beim Vater und ihre Auslandsreisen mit der Mutter.
Es ist nicht immer einfach, weil die Eltern eigentlich mit
ihrem eigenen Leben sehr ausgefüllt sind.

Ein sehr persönliches Buch, eine autobiografisch
gefärbte Erzählung. Ohne Pathos, fast nüchtern
erzählt die AutorIn von ihrem Leben mit den berühmten
Eltern. Einfühlsam und intensiv wird die Kindheit und
Jugend, die die Tochter im Sommer beim Vater erlebt hat wieder
gegeben. Die Schreibweise ist teilweise sehr berührend
und man kann die Atmosphäre von damals förmlich greifen.
Besser und liebevoller kann man sich mit seinen Eltern
nicht auseinandersetzen.
Vor allem die Wiedergabe der Tonbandaufnahmen zwischen Vater
und Tochter gehen sehr zu Herzen.
Auch die nicht ganz einfache Kindheit mit der Mutter wird so liebenswert erzählt.
Ein literarischer Hochgenuss.