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Piglet and her Books
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Leipzig
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pigletandherbooks.de

Bewertungen

Insgesamt 365 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2015
Der Hof
Beckett, Simon

Der Hof


gut

Meine Meinung:
Mir ist klar, dass dies kein David-Hunter-Roman ist, dennoch erwartet man Leser seiner zuletzt veröffentlichen Werke eine gewisse Steigerung oder Kontinuität. Leider passiert nichts davon. Während ich bei "Die Chemie des Todes" noch gebangt habe und mich kaum traute die Seite um zu schlagen, wollte ich bei "Der Hof" einfach nur vorwärts kommen um es zu beenden.

Mit dem Protagonisten Sean bin ich nicht so richtig warm geworden, obwohl er sehr nett und freundlich wirkt. Dennoch konnte ich seine Entscheidungen nicht immer nachvollziehen und er war mir nicht "nah". Auf dem Hof lebt die Familie Arnaud, bestehend aus Papa Arnaud, Gretchen und Mathilde mit ihrem Sohn Michel. Schnellt wird auch hier klar, das etwas auf dem Hof nicht stimmt, und es war mir relativ schnell klar wie die Zusammenhänge sind. Einzig eine kleine Aufdeckung am Ende konnte mich dann wirklich noch überraschen, aber sie war für die Handlung so unwesentlich.

Parallel zu der Handlung auf dem Hof erfahre wir was Sean in der Vergangenheit in London passiert ist, und wieso es zu seiner Flucht nach Frankreich kam. Diesen Teil der Story fand ich fast schon interessanter als die Geschichte auf dem Hof, was vor allem daran lag, dass diese Geschichte viel schneller und flüssiger vorwärts ging. Das Ende zu dieser kleinen Nebengeschichte fand ich schlüssig und gut.

Schön an dem Buch fand ich die Beschreibungen und "Kopfbilder" die Simon Beckett nur durch seinen Schreibstil schafft, dass ist etwas was ich schon immer an ihm und seinen Bücher schätze. Auch wenn ich die Handlung zu lang gezogen und in sich sehr fragwürdig fand, machen diese wunderbaren Beschreibungen viel aus, denn sie führen dazu, dass man das Buch dennoch gut und flüssig lesen kann.

Wenn ich die Handlung nun im Nachgang reflektiere, fällt mir auf, dass es mir schwer fiel am Anfang des Buches ein Ziel zu erkennen und am Ende auch kein Ziel erreicht wurde. Es kam weder einen erkennbaren Bösewicht der aufgehalten werden musste, noch einen Mörder der der immer mehr Menschen tötet wenn ihn niemand stoppt oder eine Frau die man erobern wollte. Irgendwie wäre die Welt auch ohne Sean's Besuch auf dem Hof weitergegangen, und eigentlich geht es in einem Thriller ja um etwas anderes.


Fazit:
Letztendlich war meine Erwartungshaltung doch etwas zu hoch und das Buch konnte mich nicht so recht fesseln. Die Geschichte wirkt zu lang gezogen, teilweise ist es wie ein alter Kaugummi der sich in der Hitze Frankreichs dahinzieht. Einzig die Kopfbilder die Simon Beckett schaft sind wirklich gelungen und immer wieder lesenswert. Bei einem Thriller erwarte ich mehr Spannung und ein Ziel welches der Protagonist verfolgt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2015
Erebos Bd.1
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Gleich zu Beginn muss ich sagen, dass mir das Cover dieses Buch so gar nicht gefallen konnte. Auch wenn sich das Relief schön anfässt mag ich einfach die Aufmachung nicht, ich konnte mich lange damit nicht anfreunden, weshalb das Buch sehr lange auf dem Stapel der ungelesenen Bücher lag.

Vor drei Tagen habe ich dem Buch dann aber doch eine Chance gegeben und es nicht bereut. Man kann sagen, dass ich von der ersten Seite an gefesselt war und das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Das merkt man auch daran, dass ich für die knapp 500 Seiten nur 3 Tage gebraucht habe, und ja ich war währenddessen auch noch arbeiten.

Die Idee und das Geheimnis hinter Erebos hat auch mich in seinen Bann gezogen. Zwischenzeitlich hatte ich selbst als Leser das Bedürfnis das Spiel spielen zu wollen, wenn doch nur endlich jemand mir die DVD schenken würde. Ihr seht auch mich hat das Fieber gepackt.


“Eine coole, unglaubliche, aufregende Welt. Spannend. Mystisch. Fürchterlich. Albtraumhaft. Alles zusammen.”
(Seite 276/277)

Ganz am Anfang lernen wir Nick kennen, aus seiner Sicht wird das Buch auch geschrieben. Er ist ein ganz normaler Teenager, der die typischen Schwärmerei für ein Mädchen hat und mit seinen Freunden zusammen Basketball spielt. Doch von einen Tag auf den anderen ändert sich etwas in seiner kleinen Welt, den sein Freund Colin wendet sich plötzlich von ihm ab und scheint wie gebannt von etwas ganz Neuem. Nach kurzem Rätseln erhält auch er die Chance zum Einstieg in die Welt von Erebos, und kann sich kaum noch lösen.

Das Spiel spaltet die Klassen- und Schulgemeinschaft, wer im Spiel ist gehört zu den Insidern, alle Anderen sind Aussätzige, am Schlimmsten trifft es die ausgeschiedenen Spieler. Die Erebos-Infizierten zeigen ein deutliches Suchtverhalten, sie verlieren vollkommen das Verhältnis zur Zeit und Realität.

Sehr schön lässt Ursula Poznanski die Schicksale der einzelnen Nebenprotagonisten einfließen. Man wird über Nick's Wahrnehmung immer wieder an diese Protagonisten heran geführt und informiert über ihre Erlebnisse mit dem Spiel Erebos.

Das Ende ist dann nochmal eine Überraschung, und auch kein Happy End im klassischen Sinne. Es ist gut gewählt und schön durchdacht, und es lässt glücklicherweise keine Fragen offen, ich glaube das hätten meine Nerven nicht ausgehalten.


Fazit:
Ein absolutes Must-Read für alle Fans von Thrillern! Es ist lange her, dass mich ein Thriller so sehr gepackt hat, so sehr, dass ich das Buch nicht weglegen konnte. Ein sehr gut gelungenes und fesselndes Buch. Also los geht und kauft es euch!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2015
Du darfst keinem trauen / Night School Bd.1
Daugherty, C. J.

Du darfst keinem trauen / Night School Bd.1


weniger gut

Meine Meinung:

Dieses Buch hat auf meinem SuB sehr lange darauf gewartet erlöst zu werden, und ich weis auch nicht so recht wieso es da so lange lag, ob es am Klappentext oder am Cover lag, kann ich gar nicht so genau sagen. Es hat mich einfach nicht gereizt.


Zu Beginn erfahren wir wie Allie auf dem Cimmeria-Internat landet, nach einem Vandalismus-Vorfall in ihrer Schule und der Abführung durch die Polizei, ist dies nämlich ihr neues Zuhause. Allie merkt schnell, dass diese Schule nicht wie andere Schulen ist, und versucht Anschluss zu finden. Es passieren auch immer wieder seltsame Vorfälle, und offenbar weiß jeder Bescheid nur Allie nicht, es ist also klar das hier etwas falsch läuft. An dieser Stelle muss ich sagen, dass der Klappentext einfach zu viel verrät (deshalb ist dieser bei mir in der Rezension geschwärzt), das finde ich sehr schade, denn theoretisch brauch man das Buch erst in der Mitte aufzuschlagen und man könnte dank des Klappentextes immer noch in die Handlung finden.


Die Protagonisten waren teilweise sehr klischeehaft, so gab es die klassische Mädchen-Clique die überheblich und wunderschön ist, dann gibt es den geheimnisvollen, rebellischen Schönling Carter und die leicht überdrehte, immer lachende beste Freundin Jo die sofort mit Allie klar kommt. In Sachen Protagonisten gab es für mich also keine wirklichen Überraschungen, was ich schade fand, denn natürlich gibt es immer mal die "typischen" Charakter, aber meist gibt es eine oder zwei die besonders hervorstechen und anders sind, hier war dies leider nicht der Fall.


Die Idee hinter dem Buch fand ich gut, und auch spannend, dafür gehen meine Daumen auf jeden Fall nach oben, den die Umsetzung der Idee war gut gewählt. Es werden auch einzelne schwierige Themen, wie Vernachlässigung durch die Eltern, sexueller Missbrauch, Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen und Essstörungen, angesprochen, allerdings nicht sehr tiefgehend und sehr lieblos. Insgesamt fehlt an der ein oder anderen Stelle der Tiefgang, so das eine Beziehung zischen Leser und Protagonist nur schwer ist. Auch mit dem Schreibstil der Autorin bin ich sehr gut klar gekommen, man konnte das Buch schnell und flüssig lesen.


Das Ende ist der Spannungshochpunkt und lässt viele Fragen offen, die den Leser nun dazu treiben, auch den zweiten Band unbedingt lesen zu wollen, denn man muss wissen wie sich die Fäden der Geschichte weiter entwickeln.



Fazit:

Ein gut geschriebens Jugendbuch mit einer schönen Idee, die allerdings in der Umsetzung an einigen Stellen scheitert. Die "Pflichtthemen" für Jugendbücher werden nur lieblos eingebaut und wirken wie reingequetscht statt durchdacht. Bei der deutschen Ausgabe finde ich es schade, dass bereits im Klappentext zu viel verraten wird, das nimmt die Spannung.

Bewertung vom 06.04.2015
Die Buchspringer
Gläser, Mechthild

Die Buchspringer


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch war mal kein Coverkauf, sondern ein Lesungskauf, denn mir gefiel die Lesung auf der Leipziger Buchmesse von Mechthild Gläser so gut, dass ich unbedingt das Buch haben wollte, und bei der Gelgenheit habe ich es mir auch gleich signieren lassen. Dennoch finde ich das Cover sehr schön, vor allem den türkisen Farbton hat es mir angetan. Man sieht übrigens die Schatten verschiedener Filmfiguren die im Buch eine wichtige Rolle spielen, eine sehr schöne Idee.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, was vor allem an dem angenehmen Schreibstil und den beiden Protagonisten Amy und Alexis, Tochter und Mutter, liegt. Amy war mir von Anfang an sympathisch und ich bin sofort mit ihr warm geworden. Sie kämpft mit den typischen Problemen einer 15-Jährigen und versucht ihren Platz im Leben zu finden, dabei stößt sie immer wieder an ihre Grenzen was vor allem an ihrem kleinem Selbstbewusstsein liegt. Ihre Mutter Alexis finde ich sehr schwierig, irgendwie fand ich sie nicht erwachsen sondern "kindisch", sie entscheidet impulsiv und manchmal ohne zu überlegen, auch in Bezug auf Amy.

Auf der Insel Stormsay, die Heimat von Alexis, treffen wir auf Lady Mairead, die Großmutter von Amy, sowie Will und Betsy, die Nachkommen des zweiten Clans die in Bücher springen können. Die Insel Stomsay selbst ist typisch malerisch schottisch, mit viel Grün, Moor und Schafen. Leider gibt es nur sehr wenig Einwohner, daher ist es auch sehr einsam. Was in den ersten Seiten passiert kann man anhand des Klappentextes sehr gut erkennen, daher brauche ich da nicht mehr viel zu erwähnen.

Die Idee das man in Bücher springen kann, und dort die Protagonisten erleben kann, sogar mit ihnen reden und in andere Geschichten schauen finde ich total genial. Die Umsetzung war auch gut durchdachtund es hat Spaß gemacht zu verfolgen. Die Spannung hat sich durch eine eingebaute Krimigeschichte aufgebaut und sehr gut bis zum Schluss gehalten. Das Ende selbst war dann sehr gut gewählt, ich möchte natürlich nicht zu viel verraten, aber es ist ein kleines Happy End mit kleinen Schnitzern.


Fazit:
Dieses Buch hat unglaublich viel Spaß gemacht, und ich kann jedem Buch-Süchtigen nur empfehlen dieses Buch zu lesen, und danach zu träumen, dass man auch in seine Lieblingsgeschichten springen kann. Eine tolle Geschichte mit einer schönen Mischung zwischen Fantasy und Krimi. Im übrigen würde ich gern in Winnie Puuh und Harry Potter hinein springen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2015
Sommer unter schwarzen Flügeln
Martin, Peer

Sommer unter schwarzen Flügeln


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eigentlich fast gar nicht in Worte zu fassen, ich möchte es denoch versuchen, denn es hat mich einfach umgehauen.

Ingesamt werden in diesem Buch drei Geschichten erzählt und miteinander verflechtet. Zunächst wäre da die Geschichte von Calvin. Er ist in einer sozialschwachen Familie aufgewachsen, sein Vater ist abgehauen, seine Mutter arbeitslos und seine zwei kleinen Brüder fangen bereits mit 10 an schwierig zu werden. Zudem lebt er in einem sogenannten sozialen Brennpunkt, und ist in einer rechtsradikalen Klicke, sogenannte Autonome. Insgesamt ist sein Leben nicht leicht und er kämpft an vielen Baustellen und versucht irgendwie was zu werden, lässt sicher allerdings sehr oft von seiner Clique runterziehen und beeinflussen. Dennoch merkt man grade im Umgang mit seinen zwei jüngeren Brüdern, dass er ein Herz hat.

Über Rückblenden erfahren wir von Nuri's Vergangenheit, sie spielen in ihrem Heimatland Syrien und erzählen den Beginn und Verlauf des Bürgerkieg. Diese Erzählungen sind sehr ausgeschmückt und sind geprägt von den schwarzen Flügeln. Im Laufe der Zeit werden aus den scheinbar harmlos und langweiligscheinenden Erzählungen, blutige und von Grauen erfüllte Geschichten, die man Kindern nicht erzählen will. Es war schockierend diese Dinge zu erfahren und man leidet mit Nuri und ihrer Familie.

Und natürlich gibt es dann noch die Geschichte von Nuri und Calvin, die Liebesgeschichte die nicht sein darf. Es hat mich wirklich berührt zu sehen, wie vor allem Calvin durch diese Beziehung reift und Nuri endlich mit ihrer Vergangenheit leben lernt. Ihre Liebe ist wie eine zarte kleine Blume in der Wüste die sich mühsam Wasser suchen muss es aber stets findet weil es einfach überleben will.

"Alle Menschen sind klug, die einen vorher, die anderen nachher. Nur wenn es drauf ankommt, ist jeder dumm."
(S.199)

Durch diese drei Geschichten wird die Geschichte nie langweilig, allerdings dauert es natürlich bis alles ins Rollen kommt. Wenn man allerdings dran bleibt und sichnicht abschrecken lässt, dann kann man eine sehr ergreifenden und wunderbare Liebesgeschichte erleben.

Der Schreibstil war wirklich gut, wenn man bedenkt das es sich hierbei um einen Debütroman handelt. An dieser Stelle muss ich auch nochmal das Cover loben, welches mir wirklich gut gefallen hat, und auch kleine farbliche Anspielungen in Bezug auf den Inhalt hat.


Fazit:
Insgesamt konnte mich die Idee und auch Umsetzung von Beginn an überzeugen. Für mich zählt das Buch zu den Highlights diesen Jahres, denn trotz der vielen Facetten und Seiten bleibt am Ende doch eine prägende und beührende Geschichte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, jedoch erst ab 16, wie vom Verlag empfohlen, denn einige Szenen sind tatsächlich sehr heftig.

Bewertung vom 26.03.2015
Heldentage
Raml, Sabine

Heldentage


sehr gut

Meine Meinung:
Ich finde das Cover von Heldentage so toll, ich mag vor allem das Farbspiel. Tolles Foto, und eine super Auswahl für dieses Cover.

Als Erstes muss ich sagen, dass man sich auf dieses Buch einfach einlassen muss. Die Geschichte ist komplett anders aufgebaut als man es vielleicht als Leser von Jugendbücher gewohnt ist. Es wird hier viel mit "Geschichten in der Geschichte" gearbeitet, wir erfahren also immer Bruchstücke aus Lea's Vergangenheit. Diese Bruchstücke werden ähnlich wie bei einem Tagebuch eingeworfen, denn während der gesamten Geschichte hören wir nur Lea's Gedanken. Meiner Ansicht nach, ist dieses Buch eher wie Lea's Tagebuch zu betrachten, da wir viele Reflexionen und auch gedankliche Abschweifungen von ihr mitbekommen.

Lea selbst ist eigentlich ein starker Mensch, was sie selbst aber nicht erkennt. Sie macht so viel, belastet sich selbst mit so vielen Dingen und übernimmt sehr viel Verantwortung, allerdings macht sie sich selbst klein, was denke ich daran liegt, dass sie einfach erdrückt wird durch die Lasten.

Viele dieser Lasten werden ihr vor allem von ihrer Mutter aufgeladen. An dieser Stelle kann ich schon so viel verraten, ihre Mutter ist kein Sympathieträger, sie ist unglaublich anstrengend und schwierig, und macht selbst dem Leser, das Leben zur Hölle, eine wirklich schwierige Person. Durch diesen Kontrast wird nochmal deutlich was Lea alles erdulden muss.

Zum Glück ist Lea nicht alleine, sie hat ihre beste Freundin Pola, und Pola ist echt ein wahrer Sonnenschein, sie habe ich direkt von Anfang an lieb gewonnen. Ihre Aufgeschlossenheit, ihr Optimismus und ihre ganzes Auftreten zaubern einem ein Lächeln ins Gesicht. Nicht nur Lea möchte sein wie Pola, auch ich als Leser wollte sein wie Pola, mit ihrem Bändchen und lockeren Art. Sie ist ganz klar meine Lieblingsprotagonistin im Buch.

Im übrigen gibt es noch einen Protagonisten den ich noch weniger mochte als Lea's Mutter, nämlich Lenny, der Ex-Freund von Lea. Ihn fand ich so anstrengend und seltsam, er war gegenüber Lea auch teilweise so egoistisch und fies, dass ich ihn direkt auf meine Negativliste gesetzt habe. Aber macht euch da einfach ein eigenes Bild davon.

Dieses Buch ist das Debüt von Sabine Raml und ich finde dafür ist der Schreibstil und die Idee wirklich okay. Beim Schreibstil muss ich ein paar Dopplungen bemängeln, oft wurden Wörter oder Passagen sehr oft verwendet, was mich persönlich beim Lesen gestört hat. Die Umsetzung ist etwas ungewöhnliches, aber das fand ich an dem Buch so toll, nicht umsonst heißt es ja "Do what you love"! Allerdings hätte ich es schöner gefunden wenn der Zeitraum größer gewählt worden wäre, denn insgesamt umfasst das Buch nur 7 Tage, ich hätte es schöner gefunden hier vielleicht einen Monat einzubeziehen, den Inhalt kann man dabei so übernehmen, denn auch in einem Monat könnte das Geschehene passieren.

Abschließend kann ich sagen, dass ich das Buch wirklich gut fand, und mit dem Ende auch zufrieden bin, man könnte sogar überlegen eine Fortsetzung zu schreiben, denn Potential für eine "Nachher"-Geschichte wären da.


Fazit:
Ein wirklich schönes Jugendbuch, welches sich ohne Probleme zwischendurch lesen lässt. Die Geschichte und die Idee fand ich gelungen, allerdings muss ich doch ein Pünktchen abziehen, wegen der Zeitsetzung und des Schreibstils. Dennoch gebe ich guten Herzens eine Leseempfehlung für jeden Liebhaber von "Real-Life"-Jugendbüchern.

Bewertung vom 24.03.2015
Love Letters to the Dead, deutsche Ausgabe
Dellaira, Ava

Love Letters to the Dead, deutsche Ausgabe


sehr gut

Meine Meinung:
Ich finde dieses Cover so schön, zusammen mit dem Schriftzug und den Farbübergängen ist es so bezaubernd und drückt dennoch die richtige Stimmung für das Buch aus. Es hat mich riesig gefreut als ich gesehen habe, dass das Originalcover übernommen wurde.

Laurel musste in den letzten Monaten viel mitmachen, erst trennen sich ihre Eltern, dann verliert sie ihre Schwester May auf tragische Weise, und zum Schluss zieht ihre Mutter einfach nach Kalifornien. Es ist also kein Wunder, dass sie das neue Schuljahr auf der Oberschule nicht freudig erwartet. Sie ist ein ruhiger und eher introvertierter Mensch, an den man nur schwer ran kommt. Daher war es umso schöner zu sehen, dass sie im Laufe der Geschichte in ihrem Charakter gewachsen ist, Ihr Verwandlung war mit jeder Seite zu spüren und hat das Herz des Lesers erwärmt.

Die Geschichten und Briefe an die verstorben Idolen sind toll eingeflossen, und Laurel zieht ihre eigenen Erfahrungen heraus und versucht ihre Gefühle darüber zu verstehen, Diese Teile des Buches fand ich besonders schön und haben mich tief berührt, oftmals konnte man ihre Wut und Liebe fasst schon greifen.

Auch die anderen Protagonisten waren mit viel Liebe gezeichnet und haben Laurel gezeigt, welche Form Liebe haben kann. Fast jeder von ihnen hatte eine eigene kleine Geschichte und durfte sie auch bis zum Ende erzählen, dass fand ich persönlich sehr schön. Teilweise war es so, dass mich ihre Geschichten mehr interessiert haben als die von Laurel. Das lag vor allem daran, dass die Protagonisten sich langsam in das Herz geschlichen haben, während Laurel von Anfang an da war.

Schön war auch, dass jeder in diesem Buch Ecken und Kanten hat, niemand ist perfekt oder wird so beschrieben, dadurch wirkt die Geschichte viel realistischer und nah am Leben. Die zarte Liebesgeschichte zwischen Sky und Laurel ist auch nicht störend eingeführt sondern trägt dazu bei Laurel und ihre Gefühlswelt zu verstehen.

Der Schreibstil in Form von Briefen war angenehm, schöner hätte ich eine Zeitangabe gefunden, aber es war an sich schon sehr gut umgesetzt. Schade fand ich, das teilweise Stellen wiederholt wurden, dadurch wirkte die Geschichte kurzzeitig langatmig, was nicht hätte sein müssen.

Das Ende war irgendwie vorhersehbar, dennoch schön und rührend. Ein typisches Ende für eine solche dunkle Geschichte, wo der Protagonist verzweifelt nach dem Licht sucht.


Fazit:
Insgesamt ist dieses Buch ein gelungenes Debüt der Autorin, man kann sich hineinversetzen und nachempfinden was Laurel passiert ist. Trotz der Schönheit und Dunkelheit der Geschichte konnte sich mich rückblickend, vor allem durch die etwas langatmigen Szenen nicht ganz überzeugen, weshalb es nur 4 Sternchen gibt, dennoch spreche ich eine klare Leseempfehlung aus, denn die Geschichte in sich ist gelungen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.03.2015
Zoom
Hach, Lena

Zoom


gut

Meine Meinung:
Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich, dass mich hier eine süße Jugendgeschichte rund um die Liebe erwartet, zu Mal es eine Alterfreigabe ab 12 Jahre gibt. Doch ihr unterlag ich einem Irrtum, denn die Geschichte hat sich in eine ganz andere Richtung entwickelt als ich es vermutet hätte. Wir lernen Till und Paula kennen, beide gehen in die selbe Klassenstufe einer Schule in Frankfurt, jedoch in verschiedene Klassen.

Till ist eher ruhig und zurückhaltend, er ist vor allem dadurch bekannt, dass er immer seine Leica M4, eine alte analoge Kamera, mit sich herumträgt und Fotos macht. Keiner weiß genau was mit den Fotos passiert, aber dieses kleine Geheimnis macht Till zunächst zu etwas besonderem. Zudem knabbert er immer noch daran, dass sein Vater ihn vor seiner Geburt verlassen hat, dieses Phantom kreist immer wieder in Till's Kopf und er sucht nach Antworten.

Paula hingegen ist eher extrovertiert und aufgeschlossen gegenüber den Menschen, sie ist Chefredaktuerin der Schülerzeitung und bekannt für ihre Zeichenkünste. Zudem ist sie mit Marvin zusammen, einem coolem Frontsänger mit Gitarrentalent.

Theoretisch habe beide nichts miteinander zu tun, sie kennen sich lediglich vom Sehen, aber dann spielt das Schicksal mit und Paula brauch von Till gute Fotos, damit die Schülerzeitung die "Goldene Ente" gewinnt. Und wie es das Schicksal eben immer macht, mischt es die Karten neu und plötzlich sehen sich Till und Paula in ganz anderen Positionen wieder, von denen sie niemals gedacht hätten das es passieren kann.

Es gab zudem noch eine dritte geheimnisvolle Person, die uns diese Geschichte erzählt, den Namen habe ich nie erfahren, oder ihn am Anfang womöglich überlesen, wir wissen daher nur, dass diese Erzählperson männlich ist und ebenfalls in der Redaktion der Schülerzeitung arbeitet.

Die Idee der Geschichte fand ich gut und einfach, es geht wie immer um die verzwackten Wege der Liebe. Schön war, dass die Autorin nicht nur diese Entwicklung in den Vordergrund gestellt hat, sondern auch das Suchen nach einem Vater von Till und die Beziehung von Paula und Marvin.

Negativ fand ich, dass es doch einige Kraftausdrücke gab, die ich für ein Jugendbuch ab 12 zu hart fand, vielleicht wäre hier die Empfehlung ab 13 oder 14 besser geeignet. Außerdem fand ich, dass die Geschichte recht lange gebraucht hat um in Fahrt zu kommen, wenn man bedenkt, dass sie nur 240 Seiten Zeit hatte um erzählt zu werden. Man hätte vielleicht etwas mehr Details zu Tills Vater-Komplex oder dem Ende hinzufügen können.

Das Ende selbst ist auch noch etwas schwierig für mich, natürlich kann man sich denken wie es endet, dennoch wünsche ich mir bei Jugendbüchern immer gern ein klares Ende, oder am liebsten ein Happy End. Es gab da die ein oder andere Frage die leider offen geblieben ist.


Fazit:
Insgesamt ist "Zoom - Alles entwickelt sich" ein angenehmes und leichtes Jugendbuch für zwischendurch, was ich allerdings erst ab 13/14 empfehlen würde. Am Schluss gab es für mich ein paar offene Fragen, weshalb ich leider nur 3 Sterne vergeben kann.

Bewertung vom 11.03.2015
Eleanor & Park
Rowell, Rainbow

Eleanor & Park


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch in Worte zu fassen ist schwieriger als man denkt, denn diese Geschichte ist etwas ganz eigenes, etwas ganz Besonderes. Die Liebe zwischen Eleanor und Park habe ich so in einem Buch noch nie erlebt, aus einem "aufgezwungenen" Bus-Sitz-Partner wird der wichtigste Mensch im Leben.

Eleanor ist anders, genau das beschreibt sie. Sie ist pummelig, hat rote, krause Locken und wirkt insgesamt einfach zu kräftig. Sie fühlt sich immer fehl am Platz und provoziert bewusst durch ihr Auftreten, denn das Leben der Außenseiterin ist sie von Anfang an gewohnt. So ist es kein Wunder, dass sie als "Neue" im Bus und in der Schule sofort gemieden wird und der Start schwierig ist. Sie lebt nach einem Jahr "Auszeit" wieder bei ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihren Geschwister in einem kleinem Haus in Omaha. Die Enge und die Zustände im Haus sind erschreckend, und sehr gut beschrieben, man leidet mit Eleanor. Daher ist klar, dass sie ihr Glück kaum fassen kann, als Park ihr Aufmerksamkeit schent.

Dieser besondere Junge Park wird für Eleanor schnell zum liebsten Menschen. Park stammt aus einer geordneten und liebevollen Familie, er ist zwar ein Außenseiter, wird aber nicht gemobbt sondern einfach schweigend akzeptiert. Er liest unglaublich gern Comic's und ist hört wan immer es geht Musik von seinen Kassetten. Er wirkt durch seine ruhige Art und Auftreten symphatisch aber introvertiert, ein absoluter Anti-Liebesgeschichten-Held sozusagen,a ber grade dadurch liebenswert.

Sie hatte ihn um eine Erklärung für etwas gebeten, das er sich selbst nicht beantworten konnte. "Ich mag dich nicht", sagte er. "Ich brauche dich."
(S.127)

Die Geschichte spielt in der Mitte der 80er, was mich zunächst überraschte, dann aber dem ganzen noch einen nostalgischen Touche gab, denn den Eleanor und Park mussten ohne Handy und Facebook Kontakt zueinander finden und auch aufrecht erhalten. Nachdem das Kennenlernen überwunden ist begleiten wir die Beziehung der beiden Protagonisten, was manchmal etwas lang wirkte, aber dennoch ein paar kleine Highlihts in sich hatte, denn das Familienleben von Eleanor ist sehr problematisch und beschäftigt den Leser sowie Park und Eleanor.

Zum Ende gibt die Geschichte nochmal Gas und irgendwie ahnt man schon, dass hier der Knall lauert, doch nichts konnte mich auf dieses Ende vorbereiten. Man schlägt das Buch zu und es bleibt eine große und viele kleinen Fragen über, die den Leser zunächst zur Verzweiflung bringen können. Doch später ist mir klar geworden, dass es nicht um das Ende ging, sondern um den Weg dahin, denn die Liebe zwischen Eleanor und Park ist etwas ganz zartes, etwas ganz leichtes, wie ein Hauch vom Wind der uns Durcherüttelt, doch bevor wir merken das er da ist, zieht er schon vorbei und hinterlässt so viel Eindruck obwohl er doch so kurz war.


Fazit:
Dieses Buch ist nicht ohne Grund ein Hype, ja es gibt ein paar kleine Schwächen, aber das Gesamtwerk und die Aussage die es übermittelt ist etwas Besonderes. Wer auf einfühlsame und problematische Familien-Liebes-Geschichten steht ist hier genau richtig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.