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Benutzername: 
Sabine
Wohnort: 
Köln
Über mich: 
https://buchmomente.blogspot.com
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 410 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2013
In königlichem Auftrag / Lucy Walden Bd.2
Hooper, Mary

In königlichem Auftrag / Lucy Walden Bd.2


gut

Dies ist der zweite Teil der Trilogie rund um die junge Lucy, die als Dienstmädchen bei Dr. Dee arbeitet. Daher möchte ich zum Inhalt gar nicht viel sagen.
Auch dies ist ein wieder ein wunderbar zu lesender Roman, der vor allem durch den Sprachstil und die tollen Beschreibungen lebt. Mary Hooper schafft es, einen mitzunehmen in die Zeit des 16. Jahrhunderts und die Erlebnisse der kleinen Lucy in England zu teilen. Beim Lesen spürt man den Zauber des Königshofs, lernt Gebräuche kennen, spürt die Faszination der Feste und mich hat vor allem Winterjahrmarkt auf der Themse sehr beeindruckt.
Wer sich also in solchen Beschreibungen verlieren kann, dem wird das Buch gefallen. Denn leider ist der Inhalt eher dürftig und es kommt wenig Spannung auf. Liest man im Klappentext von einer Spionin, denkt man vielleicht an rasante Abenteuer, doch dem ist nicht so. Die Handlung um die Intrige ist ganz nett, aber für mich lebt das Buch vor allem durch die Beschreibungen der Landschaft, der Zeit und der Gebräuche am königlichen Hof. Natürlich gibt es auch eine zarte Liebesgeschichte, von der ich hoffe, dass sie im letzten Teil endlich vollendet wird. Den werde ich nämlich als Nächstes lesen und ich bin gespannt, wie die Geschichte um Lucy endet.

Bewertung vom 02.11.2013
Schlaf
Murakami, Haruki

Schlaf


sehr gut

Eine junge Mutter kann nicht mehr schlafen. Es ist keine quälende Schlaflosigkeit, die sie aus ihrer Studentenzeit kennt und die sie den Tag über quälend und hundemüde verbringen ließ. Es ist vielmehr eine kraftvolle Form der Schlaflosigkeit, die ihr neue Perspektiven eröffnet und ihr die Möglichkeit gibt, Freiräume zu nutzen und aus ihrem Alltag auszubrechen.
Ich bin sehr gut reingekommen in diese Erzählung und war schnell gefangen in der Geschichte. Sie beginnt ganz harmlos, indem die junge Frau, die nicht mehr schlafen kann, von ihren alltäglichen Beschäftigungen erzählt. Sie geht einkaufen, kocht für ihre Familie, eingefleischte Gesten des Abschieds werden erörtert oder sie erzählt von ihrem Hobby, das Schwimmen. Doch mit zunehmender Dauer der Schlaflosigkeit entdeckt die Frau neue Möglichkeiten. Während sie zunächst mehrmals Tolstois Anna Karenina liest, macht sie sich im Weiteren auf den Weg, verlässt die Wohnung und fährt mit dem Auto durch die Gegend. Und hier lässt sie ihre Gedanken kreisen, die sich immer mehr mit Themen wie Tod und Sterben beschäftigen. Warum die Frau sich nicht ihrem Mann anvertraut, ist nicht klar. Auch das Ende der Geschichte ist offen und lässt dem Leser daher viel Freiraum zur eigenen Interpretation.
Der Schreibstil ist toll, er lässt sich leicht und flüssig lesen und hat mich völlig abtauchen lassen. Außerdem schafft Murakami es, genau die richtige Dosis von Beschreibungen zu wählen, nicht zu viel, dass es langatmig wird, und nicht zu wenig, so dass man die Szenen immer vor Augen hat.
Mich konnte Murakami mit dieser Erzählung überzeugen. Sicher werde ich mich nun auch an einen Roman von ihm heranwagen, zum Einstieg war daher diese Geschichte genau das Richtige.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2013
Das neue Buch Genesis
Beckett, Bernard

Das neue Buch Genesis


sehr gut

Ende des 21. Jahrhunderts. Die junge Anaximander stellt sich den Fragen des Prüfungskomitees der Akademie, in die sie aufgenommen werden möchte. Ihr Thema: Adam Fjorde, ein Rebell der Regierung und bekannter Revolutionär der Zivilisation. Anax ist gut vorbereitet, Adam war schon der Held ihrer Kindheit. Und dennoch bangt sie in dieser fünfstündigen Prüfung um ihre Aufnahme in der mächtigen Institution.
Ich wusste nicht viel über das Buch, bevor ich anfing, es zu lesen – und das war auch gut so. Denn so hab ich die ganze Spannung und besondere Atmosphäre voll auskosten können. Das Buch ist zumeist in Dialogform geschrieben, Anax stellt sich den Fragen der Akademie. Durch ihre Antworten lernt man einiges über die Entstehung dieser Zivilisation im 21. Jahrhundert, warum sich Überlebende auf einer Insel abschotten und warum Adam Fjorde ein besonderer Rebell der Zivilisation ist.
Diesen Plot der Prüfungssituation fand ich sehr interessant und hat mir gut gefallen. Die Atmosphäre ist sehr nüchtern und kühl und auch die Charaktere wirken zunächst farblos und monoton. Gerade die Prüfer scheinen keine Emotionen zu kennen und wirken sehr berechnend. Anax dagegen lernt auch man von einer anderen Seite kennen, denn in der Prüfung werden immer wieder Pausen gemacht, in der sie ihren Gedanken nachgeht und man sie näher kennenlernt.
Mich hat diese Situation der Prüfung sehr gefesselt und ich fand es spannend, wollte wissen, wie es ausgeht für die junge Anax. Je weiter die Prüfung voranschreitet, desto mehr lernt man auch den Rebellen Adam kennen und gelangt dann in eine sehr interessante Diskussion über das Thema Mensch, Maschine und künstliche Intelligenz. Dieser Part ist keiner, den man einfach runter liest, sondern immer wieder musste ich innehalten, um über das Gelesene nachzudenken.
Das Buch ist fesselnd und spannend und dennoch kein einfacher Unterhaltungsroman. Nicht nur die Welt im 21. Jahrhundert lädt zum Nachdenken ein, sondern auch die im Laufe des Buches auftauchenden, fast schon philosophischen Fragen zum Thema Mensch und Maschine. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, nix für zwischendurch, aber dennoch sehr lesenswert!

Bewertung vom 31.10.2013
Als Gott ein Kaninchen war
Winman, Sarah

Als Gott ein Kaninchen war


gut

Elly ist noch jung und sieht die Welt mit ihren Augen. Überall warten Überraschungen und das Leben gleicht einem Abenteuer. Ihr Bruder Joe ist stets dabei und weiht sie in die großen und kleinen Geheimnisse des Lebens ein. Und auch Jenny, das seltsame Mädchen von nebenan, ist für einen Spaß immer zu haben. 20 Jahre später stehen sich Elly und Joe immer noch sehr nah, während Jenny erst mal von der Bildfläche verschwunden ist. Immer noch hält das Leben Überraschungen parat, nur jetzt sind sie leider nicht immer nur schön und hinterlassen Spuren bei Elly und Joe.
Der Titel des Buches hat mich neugierig gemacht und das Cover ist einfach nur wunderschön. Märchenhaft und verspielt habe ich es empfunden und nach Lesen des Klappentexts eine schöne Familiengeschichte erwartet. Doch dem war nicht so.
Viele Themen werden behandelt, manches konkret ausgesprochen, vieles nur angedeutet. Es geht um Liebe und Freundschaft, Verschwinden und Auftauchen von Verwandten und Freunden, um Homo- und Heterosexualität, um schlagende Ehemänner und missbrauchte Kinder. Die einen erblinden, andere verlieren das Gedächtnis und irgendwie habe ich einen roten Faden in all den kleinen Episoden und Geschichten vermisst.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert und Elly erzählt im ersten Teil von ihrer Kindheit und Jugend, im zweiten Teil, was sie als Erwachsene erlebt.
Der Schreibstil ist besonders, konnte mich aber leider nicht verzaubern. Ganz im Gegenteil, mich haben die langen und verschachtelten Sätze eher im Lesefluss gestört. Dabei wird alles gut beschrieben und gerade im ersten Teil hatte ich die Szenen genau vor Auge, wie Elly spielend durchs Leben läuft. Eine seltsame Melancholie liegt über der ganzen Geschichte, stets wartet man, dass etwas Schreckliches passiert. Und tatsächlich ereignen sich schreckliche Dinge, doch die meisten werden nur angedeutet und nicht ausgesprochen, so dass ich immer nur vermuten konnte, aber letztlich nichts Genaues wusste.
Die Charaktere sind alle gut gezeichnet, dabei ist jeder irgendwie besonders. Selten habe ich in einem Buch so viele skurrile Charaktere erlebt, jeder hat irgendeine ihn charakterisierende Macke. Die Protagonistin Elly wirkt in diesem Punkt manchmal eher blass, dabei ist sie mir als Kind wirklich sympathisch. Sie ist neugierig und geht ohne Vorbehalt durchs Leben, hat ein ganz natürliches Vertrauen in ihre Familie und ihren Bruder. Als Erwachsene dagegen wirkt sie auf mich niedergeschlagen und scheitert an Alltäglichkeiten des Lebens.
Leider plätschert die Geschichte in den ersten zwei Dritteln nur vor sich hin, ich habe es als Aneinanderreihung von Erlebnissen empfunden und konnte keinen roten Faden erkennen. Das letzte Drittel wird dann spannend, und auch wenn mir die Auflösung aller Probleme zu plötzlich und zu seicht erscheint, war ich doch gefesselt und habe das Buch rasch beendet.
Leider war ich von dem Buch ein bisschen enttäuscht. Es lässt sich gut lesen und ist auch ganz unterhaltsam, aber fesseln konnte mich wirklich nur das letzte Drittel. Der Schreibstil ist anders und besonders, die Charaktere gut ausgearbeitet und alle irgendwie skurril. Ein Buch, das man meiner Meinung nach lesen kann, aber nicht gelesen haben muss.

Bewertung vom 27.10.2013
Schatten über Allerby / Mabel Clarence Bd.3
Michéle, Rebecca

Schatten über Allerby / Mabel Clarence Bd.3


sehr gut

Viele Gerüchte hat es um die Ehe zwischen Lord Douglas und seiner deutlich jüngeren Frau Michelle gegeben, und dabei kommt die junge Lady nicht immer gut weg. Und jetzt ist sie tot – angeblich Selbstmord, doch das kann Mabel Clarence nicht glauben, denn noch tags zuvor hat sie Michelle als lebenslustige Frau mit Zukunftsplänen kennengelernt. Als Pflegerin getarnt macht sie sich auf nach Allerby House und schon bald wird die Sache immer verworrener.
Ich hatte mich auf einen unterhaltsamen Krimi gefreut und genau das habe ich auch bekommen! Dies ist der dritte Roman um die liebenswerte Mabel Clarence, die à la Miss Marple Kriminalfälle löst, und sicher werde ich auch die ersten beiden Bücher noch lesen.
Rebecca Michéle schreibt in einem angenehm leichten Schreibstil und die Seiten fliegen beim Schmökern einfach nur so dahin. Dabei sind nicht nur die Charaktere gut gezeichnet, sondern auch die Landschaft und die Umgebung, so dass ich mich nach Cornwall versetzt fühlte und mich schon fast als Teil der Geschichte gesehen habe.
Die Protagonistin Mabel mochte ich von Anfang an sehr gerne. Dass sie schon über sechzig ist, hat mich keineswegs gestört, aber ihre eigene und schrullige Art macht sie zu etwas Besonderem. Sie ist witzig und um keinen verbalen Schlagabtausch mit Viktor, ihrem guten Freund und Helfer beim Lösen der Kriminalfälle, verlegen. Ihre Neugierde ist ansteckend und hat mir beim Lesen viel Spaß bereitet. Auch Viktor ist ein interessanter Charakter, zwar brummig und menschenscheu, aber mit dem Herz am rechten Fleck. Schön fand ich auch die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen den beiden, da bin ich auf weitere Romane wirklich gespannt. Auch die anderen Charaktere haben mir gefallen, auch wenn sie vielleicht manchmal das eine oder andere Klischee erfüllen. Aber sie passen zur Geschichte und Kulisse und runden die ganze Szenerie ab.
Die Handlung selber war wirklich von Anfang an spannend und zu keinem Zeitpunkt war ich gelangweilt. Die Auflösung am Ende konnte mich zwar nicht richtig überzeugen, dennoch hat es meinem Lesespaß keinen Abbruch getan.
Mir hat es große Freude gemacht, diesen Krimi zu lesen, genau das Richtige für gemütliche Lesestunden an einem verregneten Nachmittag. Sympathische Charaktere und ein angenehmer, witziger Schreibstil, dazu eine spannende Geschichte vor toller Kulisse. Ich habe mich beim Lesen wohlgefühlt und freue mich auf weitere Geschichten mit Mabel Clarence.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2013
Sternenreiter
Jando

Sternenreiter


gut

Mats ist in seinem Arbeitsleben total gefangen und die Arbeit frisst ihn völlig auf. So sehr, dass nicht mal mehr Zeit für seine kleine Familie bleibt. Weder seine Frau noch seine Söhne können ihn noch erreichen, können ihn aus dieser Teufelsspirale reißen. Erst ein Unfall muss geschehen, dass Mats innehält und über sein Leben nachdenkt. Dabei öffnet ihm ein kleiner Junge das Herz und lässt ihn die Welt mit seinen Augen sehen.
Ich mag solche Bücher, die eher wie moderne Märchen wirken und mich beim Lesen innehalten lassen, um über das Gelesene nachzudenken. Darum war ich auch bei diesem Buch sehr neugierig. Die Aufmachung hat mich zudem noch überzeugt. Das kleine Buch ist hochwertig mit seinem festen Einband und den dicken, angenehm zu tastenden Seiten. Die farbigen Illustrationen fügen sich gut in die Geschichte ein und geben Raum, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen.
Der Schreibstil ist einfach und gut verständlich, Handlung und Figuren sind nur oberflächlich skizziert. Mehr ist aber auch nicht notwendig, denn es geht nicht um eine ausgefeilte Geschichte mit gut ausgearbeiteten Charakteren, sondern um das Lesen zwischen den Zeilen, das Aufspüren von Botschaften, und das Innehalten beim Lesen.
Viele der Botschaften sind schon hervorgehoben, kursiv geschrieben und abgesetzt vom fließenden Text. Und das hat mir leider nicht gut gefallen. Es hat mich rausgerissen aus dem Lesefluss und mir Raum genommen, selber zu entdecken. Lieber wäre mir gewesen, selbst zwischen den Zeilen zu entdecken und mir wichtige Sätze zu markieren. So wirken die Inhalte sehr plakativ und manchmal wie gewollt, aber nicht gekonnt.
Die meisten Botschaften sind nicht neu, aber das ist mir auch nicht so wichtig. Sie nochmal zu lesen und zu überdenken, mich daran zu erinnern und versuchen, sie zu leben, ist das, was für mich zählt - und hier hat mir der „Sternenreiter“ noch mal Augen und Herz geöffnet.

Bewertung vom 24.10.2013
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


sehr gut

Mackenzies Tochter Missy wird nach einem Familienausflug vermisst. Die weiteren Ermittlungen führen in eine einsame Hütte, in der man Spuren findet, die auf den Mord der kleinen Missy hindeuten. Doch ein Mörder wurde nie gefasst. Noch Jahre später befindet sich Mack in einer tiefen Depression, nicht nur kann er den Tod seiner Tochter nicht verschmerzen, nein, er hadert auch mit seinem Glauben an Gott. Eines Tages findet er im Briefkasten eine Einladung in genau jene Hütte, unterschrieben ist der kurze Brief mit „Gott“. Erst zweifelt Mack und hält das Ganze für einen üblen Scherz, doch dann lässt er sich doch auf das Treffen ein. Tatsächlich findet er Gott und neben ihm auch Jesus und den heiligen Geist. Gemeinsam verbringen die drei ein Wochenende. Mack kann endlich seine Fragen stellen und mit Hilfe der Antworten sich und seinen Glauben neu entdecken.
Mich hat das Hörbuch sehr beeindruckt. Nicht nur die Thematik hat mich angesprochen und neugierig gemacht, auch die Umsetzung hat mir sehr gut gefallen. Johannes Steck als Sprecher ist bestens für diese Rolle geeignet mit seiner sehr reifen und eingängigen Stimme, die allen Charakteren eine eigene Färbung gibt.
Beginnt die Geschichte zunächst wie ein Krimi, in dem man den Ermittlungen bei einem Mordfall folgt, befindet man sich jedoch bald mit Mack in der Hütte, in der er Gott, Jesus und den heiligen Geist trifft. Nicht nur, dass die drei ganz anders auftreten, als das der „normale“ Christ erwartet, befindet man sich bald in tiefsinnigen Gesprächen über die Liebe, den Tod und das Leben, über Glaube und Vergebung.
Mack ist mir mit seiner Trauer, seinen Zweifeln und seinen Fragen sehr sympathisch, ich kann mich gut in ihn hineinversetzen und sein Fühlen verstehen. Mir haben die Gespräche mit Gott das Gefühl vermittelt, nicht alleine zu sein, und oft habe ich innegehalten und über das Gehörte nachgedacht. Nicht immer ist alles leicht zu verstehen, und der Schmerz wird durch das Gehörte und Geschrieben nicht einfach ausgelöscht, doch wie Mack habe auch ich Hoffnung und Zuversicht verspürt.
Der Schreibstil ist angenehm, man kann gut zuhören und der Geschichte folgen. Oft musste ich auch schmunzeln, denn immer wieder tauchen auch humorvolle Passagen auf, wie zum Beispiel die Beschreibung von Gott, Jesus und dem heiligen Geist. Durch diesen eingestreuten Witz und Esprit verliert das Buch den Charakter eines Sachbuches, das mit erhobenem Finger die Dinge erklären will, es ist vielmehr ein unterhaltsamer und dennoch tiefgängiger Roman.
Gerade Zweiflern und Skeptikern kann dieses Buch Anregungen geben, die Dinge von einer anderen Sicht zu betrachten und damit vielleicht auch Hoffnung zu sehen und den Trost zu spüren, den dieses Buch geben kann. Ich denke, ich werde demnächst auch noch das Buch lesen, so gut hat mir das Hörbuch gefallen.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2013
Die Wanderhure Bd.1 (6 Audio-CDs)
Lorentz, Iny

Die Wanderhure Bd.1 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Die junge Marie wird Opfer einer gemeinen Intrige. Ihr Verlobter Ruppertus Splendidus beschuldigt sie zu Unrecht der Hurerei, Marie wird daraufhin nicht nur misshandelt und verurteilt, sondern auch aus ihrer Heimatstadt Konstanz verbannt. Um zu überleben schließt sie sich einer Gruppe von Wanderhuren an und wird selbst zu einer. Gemeinsam zieht sie mit ihrer neuen Freundin Hiltrud durch die Lande, doch nie hat sie die gemeine Intrige vergessen und sucht nach Rache.
Ich habe das Hörbuch gerne gehört! Anne Moll spricht mit einer Begeisterung, die ansteckend ist und kann überzeugend auch verschiedensten Figuren durch ihre Stimme einen eigenen Charakter geben.
Doch auch die Geschichte hat mich überzeugt. Marie als Wanderhure erlebt verschiedene Abenteuer und vergisst bis zum Schluss nicht ihren Plan der Rache. Für mich war es nie langweilig – wie es sonst schon mal in historischen Romanen sein kann – sondern stets war ich gefesselt von der Geschichte und den Erlebnissen. Ob alles immer historisch korrekt ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber ich habe das Buch als Unterhaltungsliteratur gesehen und genau auch das bekommen.
Marie war mir durchaus sympathisch und ihre Kraft und Stärke, nicht aufzugeben, haben mir gefallen. Auch ihre Freundin Hiltrud ist überzeugend, sie und Marie sind ein gutes Team, halten zusammen und stehen ihre Frau in dieser zum Teil doch grausamen Zeit. Die Männer kommen in dem Buch eher nicht so gut weg, sie werden oft als brutale und immer (Entschuldigung) geile Kerle beschrieben, die nichts unversucht lassen, ihre Gier zu stillen.
Ich werde sicher weiterlesen, denn ich bin neugierig, wie es mit Marie weitergeht. Ich habe das Hörbuch genossen – eine leichte, aber sehr unterhaltsame Geschichte um eine sympathische Protagonistin, gespickt mit einem Hauch Historie. Genau das Richtige für zwischendurch!

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2013
Wir in drei Worten
McFarlane, Mhairi

Wir in drei Worten


gut

Rachel und Ben waren zu Unizeiten beste Freunde. Doch mit Ende des Studiums trennen sich ihre Wege und der Kontakt bricht ab. 10 Jahre später treffen sie sich wieder – irgendwie ist alles anders und trotzdem verbindet die beiden irgendwas.
Der Einstieg in das Buch ist wirklich klasse, denn im Prolog lernt man Rachel und Ben zu Unizeiten kennen und bekommt direkt einen witzigen und rasanten Dialog geliefert. Doch die eigentliche Geschichte spielt dann 10 Jahre später und ist längst nicht mehr so lebhaft und spritzig wie die ersten Seiten. Man lernt Rachel und ihre Freunde kennen und wie sie sich als Journalistin durch ihr Alltagsgeschäft schlägt. Hier dümpelt die Geschichte so langsam vor sich hin und ist wenig spannend oder anregend. Erst als Ben wieder ins Spiel kommt, Rachel ihn zufällig trifft und sie in Rückblenden an die alten Zeiten denkt, wird es wieder interessanter. Gerade die Rückblenden haben mir sehr gefallen, denn durch sie sind mir die Protagonisten sehr sympathisch geworden. Rachel und Ben sind außergewöhnlich und haben eine ganz besondere Freundschaft, 10 Jahre später ist für mich leider vieles von diesem Zauber verloren gegangen.
Die Charaktere sind alle gut beschrieben, sie haben Ecken und Kanten und stehen mitten im Leben. Dennoch bin ich mit ihnen nicht wirklich warm geworden, oft konnte ich weder Rachels noch Bens Handlungen nachvollziehen. Rachels Freunde sind wirklich stets für sie da und haben nette Geschichten am Rand geliefert. Bens Freunde dagegen sind für mich mit ihren Meinungen und Einstellungen indiskutabel und haben ihn mir auch nicht sympathischer gemacht, zumal er bei einigen Diskussionen nicht wirklich Stellung bezieht.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, der Schreibstil ist einfach, witzig, manchmal auch sarkastisch. Die Kapitel sind eher kurz und trotz der knapp 500 Seiten ist man rasch durch mit dem Buch. Hält man die eher spannungsarme erste Hälfte durch, wird man dann mit einer packenden zweiten Hälfte und einem emotionalen Ende belohnt.
„Wir in drei Worten“ ist ein gelungener Debütroman, den ich allen empfehlen kann, die romantische Liebesgeschichten mögen. Trotz der etwas langatmigen ersten Hälfte, hat mich die Geschichte zu guter Letzt doch gut unterhalten – es war witzig, spritzig, spannend und bewegend. Genau das Richtige für gemütliche Lesestunden.