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Anndlich
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Insgesamt 276 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2023
Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1
Lück, Anne

Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1


gut

Spannende Grundidee, der jedoch die Tiefe fehlt

Der Klappentext von Silver & Poison klang vielversprechend und spannend. Neben Romance und Fantasy, mischte sich auch der Krimi mit ein und konnte so mein Interesse wecken.

Mit Silver & Poison beginnt die Dilogie um Avery und Anne Lück hat eine interessante neue Welt der Magie erschaffen, deren Grundidee faszinierend ist.

Avery hat die Fähigkeit magische Drinks herzustellen und so die Gefühle der Menschen zu beeinflussen. Neben den positiven Aspekten dieser Magie, nutzt sie diese jedoch auch für weniger schöne Dinge und ist damit Teil einer bösen Seite der magischen Welt. Der Zwiespalt in Avery ist gut ausgearbeitet, auch wenn sie gewisse Dinge nicht durchweg sympathisch machen (, was aber durchaus positiv sein kann). So zeigt sie, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß/ gut und böse ist.

Ihre Verbindung zu Hayes ist für mich jedoch zu schwach ausgearbeitet, was dazu führte, dass ich mit den beiden absolut nicht mitfiebern konnte. Die Anziehung der beiden ruhte für mich auf nicht greifbaren Aspekten, da empfand ich mehr Anziehung zwischen Avery und einem Bodyguard.

Außerdem wirken auch einige Aspekte der magischen Welt fehlerhaft, zwar kann man die Antwort auf diese Lücken erahnen, jedoch sind sie viel zu schwach ausgearbeitet, sodass der Eindruck des fehlerhaften bleibt (und durch das Glossar verstärkt wird).
Generell ist vieles leider nur oberflächlich behandelt worden, während andere Kleinigkeiten detaillierter beschrieben oder mehrfach wiederholt wurden, sodass ich letztendlich die Tiefe vermisst habe.

Dennoch konnte das Ende dann nochmal Spannung aufbauen und lässt mich trotz einiger Schwächen gespannt auf denn zweiten Teil warten, der dann vielleicht auch das bisher Vermisste mitbringt.

Bewertung vom 28.03.2022
Nebelopfer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.5
Fölck, Romy

Nebelopfer / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.5


sehr gut

Vor vielen Jahren wurde Cord Johannsen für den Mord an seiner Familie verurteilt, seitdem sitzt er im Gefängnis. Doch nun hängt eine Leiche an einem uralten Galgenbaum und an ihrem Hals hängt ein Schild: „Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben.“
Wer war damals wirklich Täter und können Haverkorn und Paulsen den Täter stoppen, bevor weitere Menschen sterben?

Nebelopfer ist der fünfte Teil einer Reihe um das Ermittlerteam Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Für mich war es das erste Buch aus dieser Reihe und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich die Vorgänger für diesen Band unbedingt benötigen würde, weswegen ich der Meinung bin, dass Nebelopfer unabhängig von der Reihe gelesen werden kann.

Die Storyline ist durchweg spannend gestaltet und es gibt kaum Charaktere, die mit der Zeit nicht in Verdacht geraten. Die Auflösung hat ein Gleichgewicht von Überraschungsmomenten, während der eine Teil für wenig Überraschung sorgt, konnte der andere bei mir auftrumpfen. Zum Schluss hätte ich aber gerne noch mehr Hintergrundinformationen zu den Fällen (Tätermotiv) erhalten.

Frida Paulsen konnte bei mir leider wenig Sympathien übermitteln. Während sie privat unglücklich ist, ist sie auf der Arbeit gedankenverloren und konnte nicht zeigen, was sie als gute Ermittlerin ausmacht. Für mich bleibt sie eher als Stolperstein in Erinnerung. Möglicherweise habe ich mit dem fünften Band (aus Fridas Sicht) aber auch den denkbar schlechtesten erwischt.
Ihre Kollegen Haverkorn und vor allem Bootz konnten mich hingegen mehr von sich überzeugen.

Obwohl ich einige Schwächen wahrgenommen habe, macht das Buch Lust auf seine Vorgänger!

Bewertung vom 07.03.2022
Der tote Priester / Jigsaw Man Bd.2
Matheson, Nadine

Der tote Priester / Jigsaw Man Bd.2


gut

DI Anjelica Turner wird zu einem neuen Tatort gerufen. In einer kleinen Londoner Kirche wurde ein brutal ermordeter Pastor aufgefunden. Bei der genaueren Betrachtung des Tatorts findet das Team einen halbtoten Mann in einem kleinen Nebenraum. Doch wer hat den jungen Mann so zugerichtet und wer hat den Pastor ermordet? Auf der Suche nach Antworten stößt das Team auf weitere Leichen, die immer mehr Fragen aufwerfen.

Mit Jigsaw Man – Der tote Priester erscheint der zweite Teil der Reihe um Anjelica Henley und Salim Ramouter. Ein Teil, der aufgrund des Abschlusses von Teil 1 und dem Titel „Jigsaw Man“ bei mir die Hoffnung geschürt hat, dass Peter Olivier eine entscheidende Rolle einnehmen würde. Jedoch findet sich Olivier in diesem Teil nicht wieder und dennoch war es für mich eine Steigerung zum ersten Teil.
Anjelica Henleys private Angelegenheiten sind zwar in ¾ des Buches weiterhin ein sehr präsentes Thema, was ich generell gar nicht für schlimm erachten würde, jedoch ist Henley in der privaten Kommunikation auf der Höhe einer 15-jährigen und in 6 Monaten (die Zwischenzeit im Buch) hat sich dahingehend leider wenig verändert. Dafür wurde mir in diesem Teil aber auch der Gegenpart bewusst und die Kommunikation im Team/mit Verdächtigen/Zeugen wirkte größtenteils angenehm und dem Alter/der Position entsprechend.
Das private Angelegenheiten auch interessant und mitfühlend gestaltet werden können, beweist Henleys Partner Salim Ramouter. Seine angenehme, ruhige Art und seine privaten Schicksalsschläge machen ihn für mich zu einem großen Sympathieträger dieser Reihe.
Jigsaw Man – Der tote Priester bietet eine spannende Grundstory, die auf eine angenehme Weise auch gesellschaftskritische Themen anspricht. Die einzelnen Charaktere haben jedoch weiterhin (großes) Entwicklungspotenzial.
Nadine Matheson schafft eine gute Atmosphäre zum spekulieren und miträtseln. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich schnell lesen. Auch auf der Suche nach den Täter*innen schafft Matheson eine spannende Wendung. Allerdings fehlt mir an einer Stelle wieder das Tätermotiv, das ein großes Potenzial für weitere interessante Seiten geboten hätte. Da dies aber (im Gegensatz zum ersten Teil) nicht komplett außeracht gelassen wurde, ist für mich auch hier eine Steigerung erkennbar.

Außerdem muss ich noch anmerken, dass sich viele Logikfehler eingeschlichen haben. Da ich das auf die Übersetzung schiebe, wirkt sich das natürlich nicht auf die Bewertung aus.

Alles in allem ist es ein interessanter Thriller, der aber weiterhin noch Luft nach oben hat und bei dem meine Hoffnung weiterhin bleibt, dass das Potenzial des Charakters ‚Peter Olivier‘ ausgenutzt wird.

Bewertung vom 20.02.2022
Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4
Raabe, Marc

Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4


sehr gut

Tom Babylon sucht seit Jahren nach seiner spurlos verschwundenen Schwester Viola. Ein Foto, das sie als junge Frau zeigt, lässt ihn hoffen, dass Viola noch lebt. Doch bald darauf stirbt sein Vater und Tom befürchtet, dass Viola in großer Gefahr ist. Kann Tom Babylon seine Schwester endlich finden und wer steckt hinter dem Mord an seinem Vater?

Mit Violas Versteck veröffentlich der Autor Marc Raabe den vierten Teil der Reihe, um das Ermittlerduo Tom Babylon und Dr. Sita Johanns. Das Beachten der Reihenfolge würde ich dringend empfehlen!

Wie immer ist Marc Raabes Schreibstil packend, sodass man mit der ersten Seite direkt im Geschehen ist. Die Charaktere sind auch im vierten Teil stimmig gezeichnet, was nicht bedeutet, dass ihre Verhaltensweisen auch immer nachvollziehbar sind.

Durch Zeitangaben und verschiedene Schreibarten, die Vergangenheit ist kursiv gedruckt, wird den Lesenden nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell die Zeit klar. Für mich hat der Wechsel – der in diesem Teil aber deutlich vermehrt vorkommt – daher keinerlei Probleme dargestellt. Dabei steuert die Vergangenheit immer näher an das aktuelle Geschehen, sodass sich die beiden Handlungsstränge gut miteinander verbinden.

Tom Babylon arbeitet beim LKA Berlin und vermisst weiterhin seine kleine Schwester Viola, die im Alter von zehn Jahren spurlos verschwand. Ein Indiz aus dem dritten Band hat seine Hoffnung, Viola lebend zu finden, erneut entfacht.
Auch im vierten Band ist Tom Babylon für mich weiterhin nicht der größte Sympathieträger und sein Verhalten ist an mancher Stelle nur zum Kopfschütteln, jedoch hat er hier auch andere Seiten gezeigt und damit eine interessante Entwicklung genommen.

Dr. Sita Johanns steht Tom Babylon auch in diesem Band zur Seite. Johanns war für mich die absolute Sympathieträgerin dieser Reihe, in diesem Band hat sie davon ein wenig verloren, und dennoch war ihr Handlungsstrang absolut spannend zu lesen!

Die Suche nach Viola ist sehr packend geschrieben, die beiden Handlungsstränge sind auch gut durchdacht und interessant aufgebaut. Das Buch – mit über 600 Seiten – war so in einer erstaunlichen Geschwindigkeit gelesen. An einigen Stellen kam es aber zu Szenen, die es für meinen Geschmack nicht gebraucht hätte und die auch nicht in die Situation gepasst haben, ebenso ging es mir am Ende etwas zu schnell.

In der Danksagung wird erwähnt, dass ein weiterer Band nicht ausgeschlossen ist und ich hoffe, dass zumindest noch ein Band zum Abschluss folgt, da einige Fragen für mich doch noch offen geblieben sind!

Bewertung vom 07.02.2022
Die Stimme des Wahns / Ackerman & Shirazi Bd.3
Cross, Ethan

Die Stimme des Wahns / Ackerman & Shirazi Bd.3


ausgezeichnet

Im ADX Florence sitzt der gefürchtete Demon seine Haft ab, doch handelt es sich wirklich um Demon? Francis Ackerman jr. Und Nadia Shirazi müssen erkennen, dass es sich dabei um einen geschickt manipulierten Doppelgänger handelt.
Auf dem Weg den richtigen Demon zu stellen, muss Ackerman viele Rückschläge auf sich nehmen.

Die Stimme des Wahns ist der 3. Teil der Ackerman-Shirazi-Reihe. Der Band lässt sich alleinständig lesen, aber zu empfehlen ist, dass man seine Vorgänger und auch die „Ich-bin-Reihe“ vorab liest.

Ethan Cross spannt zu Beginn eine Story mit vielen Fäden, die am Ende in einem spannenden Finale zusammenführen und mich sehr gut unterhalten konnten.

Francis Ackerman jr. ist für mich auch im 9. Band immer noch ein spannender Charakter, der für mich trotz aller Umstände weiterhin nachvollziehbar gezeichnet ist. Die Teamzusammenstellung mit seiner Partnerin Nadia Shirazi bietet eine tolle Kombination, die das ansonsten blutrünstige Buch mit Witz schmückt und mich immer wieder zum Schmunzeln bringen konnte.

In diesem Band tauchen außerdem ehemalige Charaktere wieder auf, die eine spannende Charakterzeichnung besitzen und das Lesen für mich besonders interessant gemacht haben. Aus meiner Sicht bieten sie auch für weitere Bände viele Potenziale, von denen ich hoffe, dass Ethan Cross diese mitaufnehmen wird.

Neben dem Inhalt sorgt auch Ethan Cross‘ Schreibstil und die kurzen Kapitel für ein kurzweiliges Lesevergnügen. Für mich ist dieser Teil der bisher Beste der Reihe, dessen Ende mich mit Spannung auf den nächsten Teil warten lässt.

Bewertung vom 27.07.2021
Bonuskind
Noort, Saskia

Bonuskind


gut

Die 15-jährige Lies wacht mit dem Gefühl auf, dass ihrer Mutter Jet etwas Schreckliches passiert ist. Das Bett wirkt unberührt und auch Jets Handy findet Lies, doch von ihrer Mutter fehlt jede Spur. Ihr Gefühl verstärkt sich, doch wem soll sie sich anvertrauen? Nach der Trennung ihrer Eltern lebt der Vater mit seiner neuen Freundin Laura zusammen und erfreut sich über jeden Fehltritt seiner Ex-Frau. Lies macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter und findet Notizen, die ihre letzten Wochen dokumentiert haben und Lies Aufschluss über ihr Verschwinden geben.

Bonuskind ist eine Coming-of-Age Geschichte von Saskia Noort.

Bonuskind überzeugt durch eine völlige andere Art eine Geschichte zu erzählen, auch Saskia Noorts Schreibstil sorgt für eine gewisse Spannung. Leider sind jedoch einige (Übersetzungs)Fehler in diesem Buch vorzufinden, sowohl Tipp- als auch Grammatikfehler. Bei einer kleinen Anzahl ist das nicht der Rede wert, hier war das jedoch vermehrt der Fall, sodass es meinen Lesefluss deutlich gehemmt hat.

Im Klappentext wird von dem Tagebuch der Mutter gesprochen, ich habe bei meiner Kurzfassung jedoch bewusst dieses Wort vermieden. Für einen Tagebuch Eintrag war das viel zu detailliert, die Schreibform hat dazu nicht gepasst und gegen Ende merkt man auch einen weiteren Punkt, der diese Benennung kritisch betrachten lässt. Das ist auch der Punkt, der für mich eine deutliche Schwäche dieser Story darstellt. Mir gefällt die Struktur, die Geschichte aus Lies‘ Sicht und über das „Tagebuch“ zu erzählen sehr gut, aber an dieser Stelle hat es seine Schwächen, da die Erzählstränge sich nicht durch das „Tagebuch“ erklären lassen.

Positiv waren für mich auf jeden Fall die psychologischen Aspekte in dieser Story. Sowohl die Gedanken der alleinerziehenden Mutter Jet, als auch die des Trennungskindes Lies. Die einen manchmal das Gefühl gaben, dass es sich hierbei um eine reelle Geschichte handelt. Sehr detailliert, sehr tiefsinnig und sehr berührend!

Ein Buch der etwas anderen Art und obwohl es mich nicht komplett überzeugen konnte, würde ich es jedem empfehlen. Denn eben diese „andere Art“ macht es zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis.