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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sandhaas
Wohnort: 
Bodenheim

Bewertungen

Insgesamt 274 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2021
Siehst du, wie sie sterben? (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Siehst du, wie sie sterben? (Thriller)


ausgezeichnet

Super Thriller made in Germany
Schon mit den ersten Sätzen merkt man, dass hier ein Meister seines Faches am Werke ist. Ich habe schon viel gelesen und wenn ich die deutschen Meister Sebastian Fitzek oder Veith Etzold heranziehe, dann lautet das Ergebnis: Gunnar Schwarz bewegt sich auf dem gleichen Level. Super Schreibstil, spannend, fesselnd vom Anfang bis (hoffentlich) zum Ende.
Aber zuerst mal zur Handlung: 3 Morde an Prostituierten, die Opfer mit keltischen Symbolen und Ornamenten gezeichnet und teilweise brutal massakriert. Die Polizei tappt im Dunkeln und findet Hilfe und Unterstützung durch die Psychologin Frieda Rubens. Nach und nach werden die Handlungsmuster des Täters entschlüsselt. Ein Wettlauf mit er Zeit beginnt. Der Polizei rund um den impulsiven Kriminalkommissar Marc Wittmann, zudem auch Frieda Rubens Ex, bleibt nich mehr viel Zeit. Die Story nimmt am Ende rasant Fahrt auf.
Fazit:
Dieses Buch ist ein strong buy oder mit anderen Worten ein must have!!! Gunnar Schwarz schreibt nicht wie ein Newcomer, sondern wie ein alter Hase!

Bewertung vom 26.03.2021
Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 1)
Herzberg, Thomas

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 1)


ausgezeichnet

Küstenkrimi mit Lust auf Meer
Ina Drews und Jörn Appel - 2 Kommissare, die sich schon aus der Vergangenheit kennen und sich deshalb nicht leiden können, treffen bei Ihren neuen Jobs bei der Kripo Flensburg aufeinander und sollen gemeinsam im Mordfall einer bei Holnis aufgefunden Leiche ermitteln. Natürlich sind da Startschwierigkeiten vorauszusehen, denn die beiden müssen sich erst mal zusammenraufen und die Vergangenheit aufarbeiten. Aber immer mehr harmonieren die beiden miteinander und trotzen den Schwierigkeiten, die sich auch im internen Dienstbetrieb auftun.
Eine unterhaltsame und flüssig geschriebene Story, die den Leser schnell in die Handlung einbindet.
Genau wie bei Klaus-Peter Wolf und Eva Almstädt atmet man bei Thomas Herzberg mit jedem Wort die frische Meeresluft ein.
Fazit:
Wer das Land zwischen den Meeren mag und die Mentalität des Nordens Deutschland spürt wird dieses Buch gierig verschlingen wie ein frisches Krabbenbrötchen oder die dänischen Hot Dogs.

Bewertung vom 21.03.2021
Blütengrab
Fink, Ada

Blütengrab


sehr gut

Nachwendekrimi aus Meckpomm
Wussnitz ein Provinznest irgendwo in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 1993 - Nachwendezeit. Ulrike Bandow, ermittelnde Kommissarin wird mit Ereignissen aus Ihrer Kindheit konfrontiert und versucht sich trotz und wegen ihres persönlichen Bezuges objektiv und impulsiv der Klärung eines Mordfalles anzunehmen. Passend zum persönlichen Chaos erhält sie genau in diesem Moment einen neuen Partner aus dem Westen, der nicht minder mit persönlichen Problemen kämpft. Beide sind totale Gegensätze. Ulrike mit Hang zum Aktionismus und der andere, Ingo Larssen, staubtrocken und kaum aus der Reserve zu locken. Trotzdem raufen die beiden sich zusammen und decken die dunkle Vergangenheit des Kinderheimes in Stabenow und die Machenschaften des DDR-Regimes auf der einen und den westlichen Nutznießern auf der anderen Seite auf. Überdies erkennt man schnell, dass "Fehler im System" gerne auch in der Zukunft totschweigen will.
Garniert wird die Geschichte mit germanischen Gottheiten und Runen, die allem eine mystische Bedeutung geben.
Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut und am Ende nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf.
Nervig ist aber der Berichtsstil der Autorin, der es nicht leicht macht wie sonst gewohnt in das Geschehen einzutauchen. Ein Stilmittel, dass sicherlich bewusst gewählt wurde, um eine neutrale Distanz zu den Geschehnissen aufzubauen.
Gewöhnungsbedürftig!
Außerdem bleiben am Ende noch einige Fragen offen. Ada Fink hat hier ganz offensichtlich kein einfach zu konsumierendes Buch schreiben wollen, sondern versucht viele drängende politische Themen anzusprechen.
Dennoch handelt es sich um ein spannendes Buch, dass zahlreiche kleine und große Helden hat.

Bewertung vom 06.03.2021
Klima
Klass, David

Klima


sehr gut

Es beginnt mit einem Anschlag auf einen Staudamm - generalstabsmäßig geplant und ausgeführt. Es soll der vorletzte Anschlag von Green Man werden. Das Ziel wird erreicht, aber wieder fordert der Anschlag Menschenleben. Dies wird von Green Man billigend in Kauf genommen, da der Kampf gegen die Umweltzerstörung und Eingriffe in die Natur über alles gestellt werden, da das selbstgesteckte Ziel, die Rettung der Erde mit allem ihrem Leben, über alles Andere gestellt wird.

Doch dann reihen sich unglückliche Zufälle aneinander und der neu beim FBI arbeitende Tom nimmt analytisch die Fährte auf. Der als Nerd vielfach unterschätzte Tom Smith zeigt Kampfgeist. Geprägt von seinem Vater möchte er in dessen Fußstapfen treten, obwohl oder gerade weil sein Vater ihn als nicht tough genug erachtet. Am Ende ermittelt Tom ohne dienstlichen Auftrag, da der Präsident dem FBI den Fall entzogen hat. Es kommt zum Showdown bei Green Mans letztem Anschlag...

Die Handlung ist schlüssig und flüssig geschrieben. Das Buch lebt nicht von übermäßiger Spannung oder Action. David Klass stellt die ethische Botschaft über künstlich erzeugte Spannung. Beide Hauptakteure haben ein "grünes Gewissen", aber die Motivation ihres Handelns ist grundverschieden. Gesinnungsethik prallt auf Verantwortungsethik.

Fazit:
Wer einen nervenaufreibenden Thriller erwartet und schätzt, wird von diesem Buch sicher enttäuscht sein. Aber Klima ist ein Buch zum Überdenken des eigenen Handelns und der Frage, ob man ein guter Mensch ist, wenn man nur die beabsichtigte (gute) Wirkung des eigenen Handelns als Richtschnur nimmt.