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LichtundSchatten

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Insgesamt 314 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2022
Das Ende des Kapitalismus
Herrmann, Ulrike

Das Ende des Kapitalismus


schlecht

Natürlich sei der Kapitalismus schuld, wer auch sonst. Er muss endlich in die Tonne, stattdessen Vorschriften durch das Amt für Moral und Ökologie, Lenkung der unverständigen Ochsen in ihren beheizbaren Stuben. So wie damals, in England 1939. Wir münden in eine Kriegs-Mangelwirtschaft.

Am Ende, also in der deutschgrünen Kriegsmangelwirtschaft, bleiben uns noch 40 qm zum Wohnen, pro Nase. Mehr geht nicht. Fliegen, Auto - schwer bis unmöglich. Unser Lebensstandard geht auf 1978 zurück, sorry, so Frau Hermann. Und das sei völlig ok. Leider aber wisse man nicht, wie der Kapitalismus zu beenden sei. Falsch sei eine Harmonie zwischen Ökologie und Ökonomie - geht nicht, so UH. E-Autos? Eine Sackgasse!

Was Frau Herrmann ausblendet, ist unsere Freiheit, die in 1978 groß war, sie wird mit ihrem unausgegorenen Weg bald nur noch rudimentär vorhanden sein. Wir leben als ruhig gestellte, hungernde, frierende Wesen weiter, mit mächtiger Wut auf den weißen Mann, der das alles verbockt hat.

Dieses System war schon mal unter uns, es nannte sich DDR. Vielen Dank für diesen Vorschlag. Jetzt also die saubere DDR, damals waren ja kapitalistische Dreckschleudern am Werk.

Der Kapitalismus, d.h. die private, kreative Idee und deren Umsetzungen sind die Lösung, nicht das Problem. Diese Freiheit aber soll nach Frau Hermann nicht mehr vorhanden sein bzw. sie wird staatlich gelenkt, ein irgendwie geartetes China-Konzept, aber auf Schrumpfen angelegt.

Noch angsteinflößender als die Kompetenz von Herrn Habeck oder Frau Baerbock ist die von Frau Hermann. Hier wird konfusioniert und argumentiert wie im Seminar für Kleingläubige und Angsthasen. Ähnlich erfolglos wie Herr Marx an der Börse spekuliert hat. Herr Marx war auch Berufsjournalist.

Wir hören erst mal alle auf zu arbeiten, damit sich die Erde erholt, wir ziehen uns zurück in die Schneckenhäuser und warten ab. Die Passivenergie von UH ist beängstigend. Immerhin auf dem Niveau unseres Wirtschaftsmärchenonkels, der schon Kinderbücher über Blackouts geschrieben hat - und wie schön das sei.

Kein Wort davon, in welchen Bereichen zukünftig Wachstum stattfinden wird/könnte. Man studiere einen Russen, Kondratjew z.B., um zu verstehen, dass der Gesundheitsbereich morgen Wachstum generiert, das keine Grenzen kennt. Nicht alle Produkte sind an Grundstoffe und Ausbeutung der Erde gebunden.

Die Zukunft gehört dem Pferd, sagte Wilhelm II beim Anblick eines Autos. So kommt mir die Autorin vor, die den Kopf in den Sand steckt und vermutlich außer darüber schreiben noch nie eine einzige Idee am Markt umgesetzt und verkauft hat. Aber sie will uns sagen, wie wir die Klimakrise lösen?!

Wer sich in das Thema vertiefen will, schaue bitte das: "Streitgespräch zwischen Kapitalismuskritikerin Ulrike Herrmann (taz) und Dr. Dr. Rainer Zitelmann." UH hat immerhin den Mut, mit jemand zu reden, der einige erfolgreiche Firmen gegründet und nachgefragte Produkte auf den Markt gebracht hat.

5 von 31 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2022
Verfluchte Neuzeit
Ott, Karl-Heinz

Verfluchte Neuzeit


schlecht

Ein Buch in Schlag-Zeilen-Form

In der Stuttgarter Zeitung wurde dieses Buch vom Ressortleiter Kultur so angekündigt: „Zum Schlauerwerden so was wie das hier: Karl-Heinz Ott entfaltet in seinem Sachbuch eine Geschichte des reaktionären Denkens - und wirklich, sie hängen uns ja gerade im Nacken, die Trumps und Orbans, die Putins, Weidels und Wagenknechts dieser Welt.“ Mehr muss man den geneigten, vor sich hin dösenden Lesern im heißesten Sommer der Neuzeit wohl nicht mehr sagen. Namen als Schlagworte und die Hoffnung, dass Leser darauf einsteigen, Angst haben und so erschrecken wie der Redakteur Schleider. Leider aber ist das nicht die ganze Wahrheit.

Reaktionäre waren Leute, die Zustände vor der Aufklärung/franz. Revolution wieder herstellen wollten und heute wird dieser Kampfbegriff mit abwertender Zielrichtung benutzt. Anhänger des Fortschritts beschreiben sie als die „Gesamtheit der fortschritts-feindlichen Kräfte im Staat, seien dies Klassen, Schichten, Parteien, Personen oder Bewegungen.

Man kommt hiermit zum Begriff des Fortschritts. Wer könnte etwas gegen Fortschritt haben? Ich kenne niemand. Wir streiten lediglich um Dinge wie Marktwirtschaft (von Reaktionären als Kapitalismus diffamiert), Wohlstand, Gerechtigkeit, Natur und weltweite Ideen für ein gedeihliches Zusammenleben. Dabei spielen unterschiedliche Kulturen und Moralverständnisse eine Rolle. Die neuen Fortschrittsgläubigen rot-grüner Natur glauben, dass es keine Unterschiede der Kulturen gibt und alle mit allen überall zusammenleben können und wollen. Im Kern geht es bei diesem Konflikt um diese Sichtweise, die die Natur des Menschen völlig verkennt, ebenso basale Grundlagen der Energieerzeugung. Wir erfassen in grünem-sozialistischen Denken ein rückwärts-gewandtes, idyllisches Naturverständnis, gerichtet letzten Endes gegen jeglichen Fortschritt.

Orban und sein Ungarn war in osmanischer Zeit ein Grenzland und wurde permanent z.B. mit der sog. Knabenlese überzogen. Auch mit Österreich, dem gemeinsamen Herrscher, war man permanent über Kreuz. Herr Schleider könnte die Geschichte Ungarns bzw. der Sklavennahme nachlesen und verstehen lernen, warum Ungarn immer noch ein kulturelles Gedächtnis daran hat und seine Politik so gestaltet wie sie aktuell vollzogen wird. Es hat nichts mit reaktionär zu tun, sondern mit den Erfahrungen aus dem Mittelalter und jenen der Neuzeit, als ein sozialistisches System für weitere Verwerfungen sorgte. Orban ist kein Reaktionär, sondern ein vernünftiger Realist, der seine Kultur bewahren und nicht der Dekadenz des Westens öffnen möchte. Im Übrigen ähnlich wie Putin, dessen Vordenker Iwan Iljin ganz Wesentliches dazu gesagt hat.

Aktuell wird in der Ukraine von den USA eine neue Mauer hochgezogen mit dem Ziel der Schwächung eines Russland, das nicht mit Deutschland zusammenarbeiten soll. Dies nachdem man vorher in Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien für erhebliche Verwirrung und Flucht nach Deutschland sorgte. Wer aktuell in Urlaub fährt, z.B. in die Schweiz, merkt, wie der Euro verfällt und der Dollar gestärkt wird. Nur Blinde können das nicht wahrnehmen. Amerika ist reaktionär auf Amerika first eingestellt, auch wenn der Präsident jetzt Biden heißt. Trump hat keine Kriege angezettelt und für das Normalste der Welt gesorgt, sein eigenes Land zu stärken. Einziges Land der Welt, das sich selbst dekonstruiert, seinen Erfolg rückgängig macht und die ganze Welt retten will, ist Deutschland. Diese Ideologie wird scheitern, und zwar schmerzlicher als jene, die 1945 zu Ende ging.

Der Grund für das deutsche Verhalten ist relativ simpel: Franz Werfel schrieb in seinem 1946 veröffentlichten Roman „Stern des Ungeborenen" folgendes: „„Zwischen Weltkrieg II und Weltkrieg III drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Und sie nahmen das, was sie unter Humanität und Güte verstanden, äußerst ernst. Sie hatten doch seit Jahrhunderten danach gelechzt, beliebt zu sein. Und Humanität schien ihnen jetzt der besser

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2022
Katar
Fromm, Nicolas

Katar


gut

Gut, aber....

Ein gutes Buch, das diesen mächtig kleinen Staat in seiner unglaublichen Geschichte beleuchtet und die bisherigen Entwicklungen erhellt.

Nichts in diesem Wüstenstaat ist nachhaltig, alles an traditionelle, fossile Energien verknüpft und westliche Architekten finden hier einen Spielwiese, um härteste, westliche Welten zu installieren, mit Klimaanlagen, Shopping Malls und Fußballstadien.

Dieses Buch verharmlost allerdings alles, was mit dem Islam und seiner Verbreitung durch Katar vonstatten geht. Man ist gespannt, wieviele der woken Kicker bei der anstehenden WM etwas gegen die Unterdrückung von Frauen und Homosexuellen sowie der Sklaverei sagen werden. Eine feministische Außenpolitik verträgt sich keinesfalls mit diesem Staat, auch Gas-Geschäfte lassen sich schwer mit unserer Kultur in Einklang bringen.

Bewertung vom 31.08.2022
Und auf einmal diese Stille
Graff, Garrett M.

Und auf einmal diese Stille


ausgezeichnet

Allah ist der größte.

Es waren die letzten Worte von Atta, einem Mann der in Hamburg studierte und den Islam lebte, er rief tatsächlich, in Hoffnung der vielen Jungfrauen, die ihn empfangen werden, diese Worte in den Himmel vor den Twin Towern in New York, Stimme auf Arabisch: „Allah ist der Größte.“ Stimme auf Englisch: „Nein!“

Die persönlichen Aussagen und Berichte in diesem Buch sind für mich Pflichtlektüre, ihre Inhalte auch heute noch unfasslich. Man wird nicht verstehen können, warum in 2022 keine intensive Auseinandersetzung mit einer Religion stattfindet, deren Konzept in der Unterwerfung und dem fatalistischen Opfertum konkretisiert werden kann. Dass ihr Ziel eine friedliche Welt ist, stimmt, aber nur, wenn alle Menschen diesem Wahn anhängen. Bis dorthin gibt es eine Welt des Krieges und eine Welt des Friedens, die im Kampf liegen.

CeeCee Lyles, Flugbegleiterin an Bord von Flight 93, in einer Sprachnachricht an ihren Ehemann Lorne: „Ich hoffe, ich werde dich wiedersehen, Ich liebe Dich, bye.“

Bewertung vom 31.08.2022
exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft

exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft


schlecht

Marktkonkurrenz schlägt um in Vernichtungswahn.

Thomas Konicz mit seinem Artikel über die rechte Ideologie in der Krise ist mir besonders negativ aufgefallen. Wer hoch-soziologische Kost, überschwurbelt bis unerträglich lesen will, greife zu diesem Heft, das mir Schmerzen verursachte.

"Das grausame Spiel, Einfaches kompliziert und Triviales schwierig auszudrücken, wird leider traditionell von vielen Soziologen, Philosophen usw. als ihre legitime Aufgabe angesehen. (Karl Popper)

Bewertung vom 31.08.2022
Ein falsches Wort
Pfister, René

Ein falsches Wort


gut

Die Demokratie kann nicht durch eine Beschneidung des offenen Diskurses geschützt werden.

Ich hätte dieses Buch gut finden können, plädiert es doch für einen vernünftigen, liberalen Umgang zwischen den politischen Lagern und einer pragmatischen Herangehensweise an die Gestaltung einer Gesellschaft.

Rene Pfister erklärt, wo wir in Deutschland hingehen werden, wenn die moralische Herabsetzung des Gegners weiter zunimmt. Das Beispiel USA und die dort erkennbaren, dramatischen Fehler sind höchst erschreckend. Es gibt keinen Grund, das Gleiche nicht auch für Deutschland zu fürchten. RP skizziert die Übertreibungen einer linken Gesinnung in den USA in ihren ausgrenzenden, abwürgenden Dimensionen. Diese Beispiele verstören und machen deutlich, warum man in Amerika vor Wahlen negative Informationen zurückhält, als es z.B. um den Sohn bzw. Laptop von Biden’s Sohn ging. Soziale Medien und die Presse spiel(t)en dieses Spiel gerne mit.

Ich hätte dieses Buch also gut & aufklärerisch finden können, sogar überraschend, wenn ich am Ende nicht diesen Satz gefunden hätte: „Nicht jeder AfD Wähler ist für die Demokratie zurückzugewinnen.“ Dies vermittelt eine Ahnung von der fatalen Wirkung einer in den letzten 8 Jahren zu oft gehörten Aussage: „Wir von den demokratische Parteien wollen festhalten, dass…“

Die Bedauernswerten von der unsäglichen Partei werden mithin nach wie vor abqualifiziert. Ich wünsche RP weiterhin viel Freude in seinem US-Vorort, in dem die Regenbogenflaggen als Zeichen seiner hochmoralischen Gesinnung hängen bleiben, um ihn daran zu erinnern, dass er anderen nicht mehr die demokratische Gesinnung absprechen sollte. Dabei nützt es wenig, Politiker als die leibhaftigen Teufel zu malen, in beiden Fällen werden genau diese die nächsten Wahlen gewinnen. Und zwar aus dem Grund, mit dem RP sein Buch beendet.

Ich bin es leid, Journalisten als moralische Entscheider zu erleben, sei sollen sich auf ihre Rolle als Vermittler von Sachinformationen beschränken, in diesem Bereich sind Aufgaben die Fülle vorhanden.

4 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2022
Geheimnisse der Göttlichen Liebe (eBook, ePUB)
Helwa, A.

Geheimnisse der Göttlichen Liebe (eBook, ePUB)


weniger gut

Notwendig wäre Differenzierung der Religionen

Ich lese hier in diesem Buch von der Autorin das:

„Ich glaube, dass nur Gott allein die Entscheidung treffen kann, welchen Weg wir auf dieser schönen weiten Erde einschlagen werden.“

Der christliche Gott hat den Menschen einen freien Willen gegeben, der ihnen eigene Entscheidungen auferlegt, ja abringt. Die abendländische Aufklärung und die industrielle Revolution, Technik und Fortschritt kommen wesentlich aus diesem liebenden Gefühl, denn Gott ist kein strafender, sondern ein liebender, an den ich mich immer wenden kann.

Der islamische Gott, Allah, hat allerdings festgelegt, dass der Weg nur über den islamischen Glauben funktioniert. Allen Ungläubigen hat er hingegen die Hölle versprochen und umfassend sind die Qualen, die ihnen dabei zukommen. D.h. da er weiß, wen er erschafft, er zaubert Gläubige und Ungläubige herbei, ein Spiel für ihn?, bis er irgendwann alle auf gläubig getrimmt hat. Denn die Welt muss islamisch werden, erst dann ist Frieden, so der islamische Allah.

Die Autorin weiter: „Gott schafft alles bewusst und willentlich und nichts geschieht durch Zufall.“

Der islamische Gott spricht also Todesurteile aus, z.B. gegen Rushdie, die auch Jahre nach ihrer Verkündigung noch von Gläubigen vollstreckt werden müssen?

Völlig egal, so die Autorin, für welchen Gott man schwärmt, in diesem Buch soll ich jene Spiritualität finden, die für alle gilt, gleichermaßen für Juden, Christen oder Muslime. Hier muss man innehalten und die ausgrenzenden Suren des Koran auf sich wirken lassen. Ilhan Arsel hat in seinem Buch „Frauen sind Eure Äcker“ gut begründet, warum Frauen nur Wesen zweiter Klasse sind, die notfalls gezüchtigt werden können. Warum ausgerechnet sie in dieser Religion Spiritualität entdecken wollen, bleibt mir ein Rätsel. Stattdessen hätte man die Rolle der ewigen Jungfrauen im mohammedanischen Paradies in den Blick nehmen können. Wie kommen Frauen dort sonst noch vor?

0 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2022
Die Vernunft und ihre Feinde
Sarrazin, Thilo

Die Vernunft und ihre Feinde


ausgezeichnet

Thilo Sarrazin ganz persönlich.

Bei jedem Buch von Thilo Sarrazin (TS) hatte ich den dringenden Wunsch, ein nächstes von ihm zu lesen. Sachlichkeit und praktische Vernunft gegen alle Trugbilder von Ideologien, das zeichnet ihn aus und macht ihn für mich so wertvoll.

In diesem neuen Buch hat mich das erste Kapitel (Wie das Leben meine Denkstil prägte) über seine Herkunft, Schule , Studium und Arbeit besonders gepackt. Bislang war darüber wenig bekannt, TS war hier eher zurückhaltend bescheiden. Jetzt aber tauchen wir ein in seine persönliche Geschichte mit einer Vielzahl bislang nicht bekannter Details. Alleine dafür hätte sich dieses Buch gelohnt.

Der kleine Thilo lag um 1950 zuhause in Quarantäne und startete notgedrungen seine Lese- bzw. Buchkarriere: Er hatte Scharlach und endlose Langweile. Also brachte er sich das Lesen selbst bei und hörte fortan nicht mehr auf, Bücher zu studieren und alles Übrige, das sich ihm mit gedruckten Buchstaben vermittelte.

Alleine die im ersten Kapitel aufgeführte Lese-Liste macht mir klar, warum TS eine derartige Kapazität des gesunden Menschenverstandes aufweist. Nur eine so erarbeitete, rationale Sachlichkeit wird zur praktischen Vernunft, die man sich von Politikern heute wünschen muss. Dabei erklärt er so wie das Karl Popper vorgegeben hat: "Jeder Intellektuelle hat eine ganz besondere Verantwortung. Er hatte das Privileg und die Gelegenheit zu studieren; dafür schuldet er seinen Mitmenschen, die Ergebnisse seiner Studien in der einfachsten und klarsten und verständlichsten Form darzustellen. Wer es nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er es klar kann."

TS setzt in diesem Buch das Oberkommando der postfaktischen Weltmoral unter Beschuss. Keine Ideologie kann jemals Vernunft und Leistung ersetzen, das wird einem mit jeder Zeile klarer. Und doch lässt sich in diesem Buch auch ablesen, warum die Trugbilder des Wünschenswerten leider immer wieder siegen werden.

Wir stehen nach Thilo Sarrazin vor dem Ende der Aufklärung: Der den Sozialismus charakterisierende Gleich-Gültigkeits-Trieb ist zurück und ersetzt sachlich fundiertes Denken durch Wunschträume. So ist die traurige Ausgangslage zusammenzufassen. TS zeigt die feinen Verästelungen eines Systems auf, das heute vor allem durch grüne Lackierungen seine fundamental-fatalistischen Wirkungsstrukturen erhält.

Wer glaubt, wirklich glaubt, tief innerlich und überhaupt etwas Gutes zu tun, ist der allgemeinen Weisheit einer ewig gültigen Ideologie nahe, gefährlich nahe. Noch nie war Deutschland einer alles einstürzenden Sichtweise enger verbunden als aktuell mit der grün-roten, apokalyptischen Religion. Moses Mendelssohn sagte im 18. Jh dazu: «Je edler ein Ding in seiner Vollkommenheit, desto gräßlicher seine Verwesung. So auch mit Kultur und Aufklärung. Je edler in ihrer Blüte, desto abscheulicher in ihrer Verwesung und Verderbtheit.“

Berlin war immer in der deutschen Geschichte ein Vorbild, was dort verwirklicht wurde, kam später ins ganze Land. Ich sehe ähnlich fatalistisch dorthin wie TS und hoffe aber, dass es diesmal gegenteilig verläuft. Wir alle müssen Berlin retten. Vor dem Zugriff der Parteien und jener, die ihre Menscheitsträume dort verwirklichen wollen.

Letzten Endes ist Sachlichkeit immer zugleich tiefe Höflichkeit. Ich kenne niemand, der höflicher wäre als Thilo Sarrazin, dabei mutig und im höchsten Maß verantwortungsbewusst. Arthur Schnitzler sagte: „Es gibt nur drei absolute Tugenden: Sachlichkeit, Mut und Verantwortungsgefühl; diese drei schließen nicht nur alle anderen gewissermaßen in sich ein, sondern ihr Dasein paralysiert sogar manche Untugenden und Schwächen, die gleichzeitig in derselben Seele vorhanden sein mögen.“

Ich wünsche insbesondere Herrn Yüzel, dass er die Zeit erhalten möge, dieses Buch zu studieren.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2022
Der Schlaf in den Uhren
Tellkamp, Uwe

Der Schlaf in den Uhren


ausgezeichnet

Mammut, Mutti und die 3M.

Mammut ist Kohl, Mutti löste ihn ab und die Stasi wird heute durch die 3M gekennzeichnet: Medien, Macht, Mitläufer. Sie alle arbeiten in der TausendundeinerNacht-Abteilung.

Uwe Telkamp (UT) zielt mit diesem Buch auf das Mark eines Herrschaftssystems, das mit seiner Presse jeglichen Halt verloren hat: „Dabei kam der Mann gar nicht zum Punkt, sondern schwadronierte in endlosen Schleifen um den heißen Brei, das hatten ihm schon manche seiner Leser vorgeworfen. Der Kerl will auf Kunst machen.“ Mit dieser Aussage wird klar, welche Zustände der Autor aufspießen will. Ich musste dabei an das kleine Schrecklein denken, der in den heiligen Hallen seiner Supermoral von der Kanzel predigt.

UT durchlüftet auf 900 spannenden Seiten die Machtsysteme in Deutschland, deren Innerstes heute vor allem durch die Relotiuspresse zusammengehalten und vorangetrieben wird. Politiker sind meist nur noch Mitläufer bzw. willfährige Erfüller. Wer begreifen will, wie Journalisten strotzen vor Kraft, sehe sich einen Jörges an oder einen Rotzheimer. Sie lassen Politiker vor ihrem Karren springen und Männchen machen. Politiker und Journalisten wechseln heute hin und her, sie rekrutieren sich gegenseitig. Siehe die neue Regierungssprecherin der Grünen.

Die Bezeichnungen von UT für Journalisten sind Legende und sie zielen mitten in das größte Problem unserer Zeit. Dieser Roman steigt in diesem Sinne tief hinab in das schmierige Räderwerk von Menschen, die ein Leben lang darüber schreiben, was sie eigentlich werden wollten und dabei das Einfachste überhaupt entdeckt haben: Haltung und Moral.

Politiker und Journalisten bilden ein Räderwerk und biegen sich die Dinge zurecht. Ihre Macht ist schlicht zu groß geworden und die Contrarevolution gegen die Medien hat soeben erst begonnen. Musk, Telkamp, Bolz, Köppel oder Peter Hahne sind nur einige Menschen der bürgerlichen Vernunft, die dagegen halten. Im Netz sind es immer mehr hellsichtige, private Kommentatoren, die sich zurückerinnern an das, was früher ein Journalist war. Dieser hat sich selten für ein Konzept als Aktivist entschieden, sondern alle Seiten einer Sache beleuchtet.

Schon jetzt darf man gespannt sein, wie druckfrisch ein kleines sauber laufendes Rädlein den neuen Roman zerreißen wird. Es ist so planbar wie alle Stimmen, die diesen Roman in den Keller wünschen, ist er doch Negativ-Futter für ihre Lebensinhalte, die Franz Werfel in seinem 1946 veröffentlichten Roman „Stern des Ungeborenen" so umschrieb: „Zwischen Weltkrieg II und Weltkrieg III drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Und sie nahmen das, was sie unter Humanität und Güte verstanden, äußerst ernst. Sie hatten doch seit Jahrhunderten danach gelechzt, beliebt zu sein. Und Humanität schien ihnen jetzt der bessere Weg zu diesem Ziel. Sie fanden diesen Weg sogar weit bequemer als Heroismus und Rassenwahn. So wurden die Deutschen die Erfinder der Ethik der selbstlosen Zudringlichkeit.“

UT sagt: “Ich bin ein Medienjunkie. Mich interessiert der Medienbetrieb, mich interessiert diese Macht. Da sitzt keiner da und lügt wie gedruckt oder geschwindelt, das sind die wenigsten. Nein, die meisten nehmen einfach wenig wahr.“ Wer kennt sie nicht, jene bis zum Abwinken narrativ nachgebeteten Worte wie Nachhaltigkeit, Energie-, Klima-, Verkehrswende oder Klimaschutz. Die Ideologen der Weltrettungsszene geben die Inhalte vor, sie sollten immer antirassistisch, divers, antisexistisch und gendergerecht verpackt sein. Sogar auf den heiligen Messen des Vergnügens müssen heute tiefgezogene Ausschnitte verborgen und alles dem neuen Normal unterordnet werden. Dabei wird deutlich, wie das neue Wahrheitsministerium tatsächlich agiert und seine Minen verlegt.

Mehr als alle äußeren Feinde sitzen die echten Zerstörer heute dort, wo unentwegt schwadroniert wird. "Wenn man dir unentwegt Moral predigt, lernst du nicht Moral, sondern predigen." (P. Schumacher) Deshalb gibt es heute in der Canossa-Re

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2022
Lehren aus 9/11 (eBook, PDF)

Lehren aus 9/11 (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Indem sich die Mehrheit aller Parteien und der Öffentlichkeit auf die politische Korrektheit beruft, wird eine kritische Auseinandersetzung mit dem Islam vernachlässigt. Dieses Buch fasst die notwendige Kritik in einzelnen Kapiteln untersch. Autoren gut zusammen und nennt die Punkte, die dringend einer Revision bedürfen. Ein hervorragendes Buch mit sachlich zutreffenden Inhalten.

Alleine das Leben und Testament des Attah ist ein Augenöffner für Absurditäten und Probleme eines tief Gläubigen Moslems, der seine Erfüllung erst nach dem Tod erwartet.