Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
LEXI
Wohnort: 
Österreich

Bewertungen

Insgesamt 390 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2018
Der kleine Laden in Sugarcreek
Liggett, Cathy

Der kleine Laden in Sugarcreek


ausgezeichnet

Ein Geschenk der Hoffnung kann einem Menschen weiterhelfen

Wenn man Freundlichkeit verschenkt, kommt sie immer wieder zurück (Sprichwort der Amish)

„Lydia gab Gott das Versprechen, dass sie jedem Menschen in Not helfen wollte, denn sie wusste aus eigener Erfahrung, wie wohltuend ein freundliches Wort oder eine aufmunternde Geste sein konnten. Das Leben ist für niemanden leicht. Jeder Mensch erlebt irgendwann Leid oder Schicksalsschläge. Aber ein Geschenk der Hoffnung, wie Rose es immer gesagt hatte, kann einem Menschen helfen, schwere Zeiten leichter zu überstehen.“

Für Rose waren das Stricken und das Anfertigen von Patchwork Decken eine große Leidenschaft, die sie durch ihr kleines „Woll- und Nähparadies“ zugleich auch zu ihrem Beruf gemacht hatte. Nach dem Tod der beliebten Ladenbesitzerin, die mit ihrem riesengroßen Herzen heimlich sehr viel Gutes in Sugarcreek getan hatte, übernimmt ihre Nichte Jessica Holtz ein schweres Erbe. Jessica hängt sehr an dem Handarbeitsladen von Rose, die sie nach dem Tod ihrer Eltern wie eine eigene vielgeliebte Tochter großgezogen hatte. Ihr mangelndes Talent und Interesse für Handarbeiten machen der alleinstehenden Mutter eines siebenjährigen Sohnes ihren Start als Ladenbesitzerin jedoch ziemlich schwer. Trotz alledem möchte Jessica dafür kämpfen, den Lebenstraum ihrer Tante zu erhalten. Mit Roses bester Freundin Liz Cannon verbindet auch Jessica eine langjährige Freundschaft, und gemeinsam setzen die beiden Frauen die heimlichen nächtlichen Lieferungen der „Pakete der Hoffnung“ an vom Schicksal gebeutelte Menschen fort. Als es im Laden zu einer ziemlich verzwickten Situation kommt und Jessica hilflos überfordert ist, bittet sie die zufällig vorbeikommende junge Amish-Witwe Lydia Gruber um ihre Unterstützung. Dieses Ansinnen bereichert in Folge nicht nur Jessicas Geschäft, sondern begründet auch den Beginn einer wundervollen Freundschaft. Nach und nach werden Jessica, Liz und Lydia zu einem eingeschworenen Team. Die drei so unterschiedlichen Frauen unterstützen sich gegenseitig und schmieden gemeinsam Pläne zur Rettung des Handarbeitsladens.

Cathy Liggett erzählt mit diesem wunderschönen Roman die Geschichte einer großen Frauenfreundschaft. Sie beschreibt, wie gegenseitige Unterstützung, christliche Nächstenliebe und bedingungslose Freundschaft das Leben vieler Menschen bereichert. Die Autorin besitzt einen sehr einnehmenden und an manchen Stellen durchaus humorvollen Schreibstil, der von dem großen Talent zeugt, ihren Lesern die Emotionen der handelnden Figuren nahe zu bringen.

Durch die Figur der Lydia werden dem Leser interessante Details zum Leben der Amish-Bevölkerung vermittelt – ein Aspekt, der mir außerordentlich gut gefallen hat. Die Trauerbewältigung nach dem Verlust eines geliebten Menschen und der behutsame Aufbau von Freundschaften sowie die spontane Unterstützung der Amish-Frauen in Sugarcreek für Menschen in Notsituationen werden ebenfalls eindrucksvoll beschrieben.

Die Autorin hat die drei sympathischen Protagonistinnen sehr überzeugend dargestellt. In der Person des neuen Hilfssheriffs Derek Reeves, des Handwerkers und Ladenbesitzers Daniel Kauffman sowie Lydias sanften und freundlichen Nachbarn Jonas Hershberger bringt Cathy Liggett ein wenig Aufruhr in die Herzen ihrer drei Hauptfiguren.

Fazit: „Der kleine Laden in Sugarcreek“ hat mir ein hochgradiges Lesevergnügen bereitet und bot mir alles, was ich mir von einem perfekten Roman erwarte – eine interessante und gut durchdachte Handlung, eine kleine Prise Humor, romantische Aspekte und vor allen Dingen große emotionale Tiefe und den Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens. Der hohe Stellenwert des Glaubens in diesem Buch und der kleine Einblick in die Denk- und Lebensweise der Amish-Frauen machten es zu einer ausgezeichneten Lektüre, die ich uneingeschränkt weiterempfehle.

Bewertung vom 03.03.2018
Messias ohne Manieren
Strauss, Mark L.

Messias ohne Manieren


ausgezeichnet

DER MANN AUS GALILÄA

„Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ (Matthäus 10,34)

„Ich bin Historiker, kein Gläubiger, aber ich muss als Historiker zugeben, dass dieser mittellose Prediger aus Nazareth unausweichlich der Mittelpunkt der Geschichte ist. Jesus Christus ist einfach die dominierendste Gestalt der gesamten Menschheitsgeschichte.“ (H. G. Wells)

Mark L. Strauss ist Professor für Neues Testament am Bethel Seminary in San Diego und verfasste bereits Kommentare zu einigen der Evangelien. Im vorliegenden Buch beschäftigt er sich mit einigen umstrittenen Aussagen Jesu. Im Zuge seiner Ausführungen beschreibt er die politische Situation Palästinas zu Jesu Geburt und beleuchtet auch das religiöse Umfeld. Auf nicht ganz dreihundert Buchseiten thematisiert er die Abneigung der Pharisäer und Schriftgelehrten gegenüber Jesus und die Hintergründe und Motivation für Jesu Handeln. Seine Ausführungen belegt er mit kursiv dargestellten Zitaten aus der Bibel. Mark L. Strauss sucht in der Heiligen Schrift nach Beweisen für Jesu Ablehnung gegenüber Gewalt und Vergeltung und führt beispielhaft die Bergpredigt und den Aufruf zur Feindesliebe an. Er geht auf die Austreibung der Geldwechsler aus dem Jerusalemer Tempel, auf verbale Angriffe und Streitgespräche mit Pharisäern und Schriftgelehrten, die Austreibung von Dämonen und deren Flucht in eine Schweineherde oder auch auf Aufrufe Jesu zur Selbstverstümmelung in der Bibel ein. Der Autor befindet das Gleichnis vom verlorenen Sohn als eines der einprägsamsten aller Gleichnisse. Er betrachtet es als Kern des Evangeliums und legt auch weitere Gleichnisse in Bezug auf Gnade und Erlösung aus. Seine Deutungen empfand ich als verständlich und überzeugend, zumal der Autor auch nicht verabsäumt, seine Leser in die damalige Zeit zurückzuversetzen und auf die im ersten Jahrhundert herrschenden Ansichten und Überzeugungen hinzuweisen. Die Beschäftigung damit, was Jesus über die Hölle sagt, seine Definition zur Familie, seine Ausführungen zum Vorwurf des Sexismus, des Antisemitismus und des Rassismus sowie die Endzeitprophetien und die Auferstehung Jesu als geheimnisvollstes und rätselhaftestes aller Ereignisse waren weitere kontroverse Themen, die der Autor in sein Buch aufgenommen hat.

Fazit: „Messias ohne Manieren“ war eine anspruchsvolle, fordernde und intensive Lektüre, die mir ausnehmend gut gefallen hat, ich empfand sie als sehr bereichernd und interessant. Mark L. Strauss fordert seine Leser heraus und animiert sie dazu, Bibelstellen immer im Kontext zu betrachten. Trotz seines fundierten Fachwissens als Bibelexperte versteht er es ausgezeichnet, die Inhalte dieses Buches auch für Menschen ohne theologischem Hintergrund klar und verständlich zu vermitteln.

Bewertung vom 27.02.2018
Bis wir uns wieder begegnen
Hyde, Catherine Ryan

Bis wir uns wieder begegnen


ausgezeichnet

„Er sagte, Sie seien anders.“
„Ist das gut?“
„Oh ja, Ma’am. Das ist sehr gut!“

„Was bedeutet Freundschaft in einer Welt, in der nur das gemeinsame Gehen auf der Straße dazu führen konnte, dass jemand zusammengeschlagen wurde?“

Was eine solche Freundschaft bedeutet, dürfen die beiden elf und zwölf Jahre alten Jungen namens Pete Solomon und Justin Bell am eigenen Leib erfahren. Pete ist unterwegs zum Angeln, als er auf dem Fahrbahnrand einen verletzten Hund entdeckt. Allen Widerständen zum Trotz findet er einen Weg, ihn zur abgeschieden lebenden Ärztin Dr. Lucy Armstrong zu bringen und bittet sie, das Leben des Tieres zu retten. Unterwegs trifft er auf einen dunkelhäutigen Jungen namens Justin, der neu in der Gegend ist und Anschluss sucht. Der große, schwerfällige und charakterstarke Pete und der zarte kleine Justin werden sehr rasch die allerbesten Freunde, was den Menschen in ihrem Umfeld hinsichtlich Justins Hautfarbe ein Dorn im Auge ist. Als Justins Vater Calvin und Dr. Lucy sich ineinander verlieben, scheint es im Ort zu brodeln – und bevor die Situation eskaliert, müssen sich die beiden zwischen ihrer Sicherheit und ihrem Glück entscheiden.

„Bis wir uns wieder begegnen“ wartet mit ernsten, tiefgründigen Themen und großartig dargestellten Emotionen auf. Dem wunderschönen Schreibstil der Autorin ist es geschuldet, dass man als Leser gefühlsmäßig unverzüglich in diese Geschichte hineingezogen wird. Die Protagonisten vermitteln durch ihre ausgezeichnete Charakterisierung höchste Authentizität und wuchsen mir im Verlauf der Seiten ans Herz. Der Stellenwert einer alleinstehenden gebildeten Frau im Jahre 1959 wurde ebenso detailliert geschildert wie die Auswüchse des Rassenhasses in dieser Zeit. Lucille Armstrong wird als starke, unnahbar und distanziert wirkende kompetente Ärztin dargestellt, die nicht gerne über ihre Vergangenheit, und schon gar nicht über ihre Gefühle spricht. Der anhängliche Pete Solomon und der sanfte und intelligente Calvin Bell schaffen es jedoch, ihren Schutzwall zu durchdringen und Lucy kann langsam wieder die Nähe und Freundschaft anderer Menschen zulassen.

Abgesehen von den eindrucksvoll gezeichneten Figuren dieses Buches hat mich auch die Beziehung des zwölfjährigen Pete Solomon mit dem verletzten Wolfshund zutiefst berührt. Die fachliche Kompetenz und die klugen Ratschläge der Ärztin helfen bei dessen Genesung und sie vermag es auch, Petes Herz zu erreichen und zu heilen. Es gibt in diesem Buch zahlreiche beeindruckende Passagen, wie beispielsweise folgende Aussage von Lucy Armstrong: „Hunde bereuen nie im Nachhinein, etwas nicht schon früher gemacht zu haben. Hunde sind immer genau dort, wo sie gerade sind, in diesem Augenblick und nirgendwo sonst. Was der Grund dafür ist, dass ich die Gesellschaft von Hunden normalerweise vorziehe.“

In diesem Buch geht es vorrangig um Menschlichkeit, um Freundschaft, Zusammenhalt, gegenseitige Wertschätzung und die Fähigkeit, die Andersartigkeit seines Nächsten anzuerkennen. Durch die sich zart anbahnende Liebesgeschichte zwischen Lucy und Calvin spielen Rassismus und Mischehen eine zentrale Rolle in diesem Buch. Catherine Ryan Hyde versteht es zudem auf sehr einfühlsame Art und Weise, seelische und körperliche Verletzungen und den Weg zu deren Heilung zu thematisieren.

„Ich wünschte, ich könnte dir die Welt erklären. Ich wünschte, ich könnte dir sagen, warum solche Sachen passieren, wenn wir alle wissen, dass sie nicht passieren sollten. Aber in Wahrheit… offengesagt… verstehe ich die Welt selbst nicht.“

Mit dem Roman „Bis wir uns wieder begegnen“ durfte ich mein erstes Buch aus der Feder von Catherine Ryan Hyde kennenlernen. Diese Geschichte hat meinem Lesegeschmack zu hundert Prozent entsprochen und ich wage bereits zu diesem Zeitpunkt zu behaupten, dass es ein Lesehighlight des Jahres 2018 darstellt.

Bewertung vom 25.02.2018
Winterzeit in der Amselstraße (eBook, ePUB)
Häbich, Ursula

Winterzeit in der Amselstraße (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Amselstraße ist die beste Straße der Welt

„Geschichten von besonderen Kindern in einer besonderen Straße“

In dem bezaubernden Büchlein „Winterzeit in der Amselstraße“ erzählt Ursula Häbich von den verschiedenen Bewohnern dieser ganz besonderen Straße, wo eine Mutprobe gefährliche Ausmaße annimmt, Kinder wie auch Erwachsene einsam sind und sich nach menschlicher Gesellschaft und nach Freunden sehnen, und wo auf Schikane und Mobbing von Schwächeren Vergebung und Versöhnung folgt. Die Autorin vermittelt anhand ihrer Geschichten auf spielerische Art und Weise Glaubensinhalte. Hierbei thematisiert sie beispielsweise die Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht, die Bewältigung des Scheiterns und den Umgang mit Schuldgefühlen nach falschem Handeln. Sie erzählt von Zusammengehörigkeitsgefühl und Freundschaften, dem Teilen mit Bedürftigen. Ursula Häbich vermittelt in diesen einfühlsam geschriebenen Geschichten auf wunderschöne Art und Weise, dass jeder einzelne Mensch wertvoll und von Gott geliebt ist.

Diese siebzehn Geschichten wurden in kindgerechter Schriftart sowie einer lesefreundlichen Schriftgröße gedruckt. Ansprechende und durch ihre bunte Farbenvielfalt fröhlich wirkende Illustrationen lockern die Textpassagen auf und machen die Lektüre dieses Buches zu einem Vergnügen.

Fazit: „Winterzeit in der Amselstraße“ ist ein Buch, das Kindern durch authentische Figuren und überzeugende Handlungen christliche Werte nahebringt. Es hat mir sehr gut gefallen!

Bewertung vom 21.02.2018
Kleinode göttlicher Verheißungen
Spurgeon, Charles H.

Kleinode göttlicher Verheißungen


ausgezeichnet

Kleinode göttlicher Verheißungen

„Meine ganze Theologie ist auf vier Worte zusammengeschrumpft: Jesus starb für mich!" (C. H. Spurgeon)

Im vorliegenden Andachtsbuch aus der Feder des bekannten Predigers und englischen Baptistenpastors Charles Haddon Spurgeon ist jedem Tag des Kalenderjahres eine Buchseite gewidmet. Rechts oben findet man das jeweilige Tagesdatum, dicht gefolgt von einem fettgedruckten Bibelzitat und entsprechendem Hinweis auf die jeweilige Bibelstelle. Im Anschluss liest man dazu die Betrachtungen und Ausführungen des Autors Charles Haddon Spurgeon, die hinsichtlich ihrer Intensität sehr bereichernd, und aufgrund ihrer Kürze auch gut in die tägliche Stille Zeit integriert werden können. Ich mag die Sprache und Ausdrucksweise des Autors und empfinde seine Aussagen als tiefgründig und ermutigend.

Ich möchte Tabea Wippermann ein ganz großes Kompliment für die bemerkenswert aufwändige Gestaltung des Buchcovers aussprechen, das in seiner schlichten Eleganz höchst anziehend wirkt. Auf dem in dunkelroter Farbe gehaltenem Einband wurden Autorenname, Buchtitel und Verlag in goldenen Lettern geprägt, zentriert findet man eine ebenfalls geprägte Abbildung der Gesichtszüge Charles Haddon Spurgeons. Ein wunderschöner Blickfang, der sofort dazu verleitet, dieses Buch zur genaueren Betrachtung zur Hand zu nehmen. Die hochwertige Aufmachung beschränkt sich jedoch nicht allein auf das Cover dieser gebundenen Ausgabe, sondern setzt sich auch im Inneren fort, wo meine Aufmerksamkeit sofort auf die lesefreundliche Schriftgröße des Textes gelenkt wurde. Da dieses Andachtsbuch täglich zur Hand genommen wird, empfand ich auch das goldfarbene Lesebändchen als hochwertiges und sehr nützliches Accessoire.

Ich freue mich über die wertvolle Begleitung in jeden neuen Tag durch dieses sowohl inhaltlich, als auch optisch ausgezeichnet gelungene Andachtsbuch, das man im wahrsten Sinne des Wortes als „Kleinod“ bezeichnen kann.

Bewertung vom 16.02.2018
Sylter Blut / Kari Blom Bd.3
Tomasson, Ben Kryst

Sylter Blut / Kari Blom Bd.3


ausgezeichnet

Mördersuche undercover - ein neuer Fall für Kari Blom

In seiner aktuellen Neuerscheinung „Sylter Blut“ konfrontiert Ben Kryst Tomasson seine schrulligen Häkelschwestern aus Sylt gleich zu Beginn mit einer Leiche. Nach einem Nachtausflug der begeisterten Hobby-Ornithologinnen Grethe Aldag, Alma Grieger, Marijke Meenken, Witta Claaßen und Fanny Riepenhusen stoßen die fünf sympathischen alten Damen in Fannys Villa auf Spuren eines Einbruchs und entdecken kurz darauf den Schauplatz eines Mordes. Der getötete Einbrecher entpuppt sich als Angestellter der Sicherheitsfirma „Sylt Guard“, einem Familienunternehmen, dessen Eigentümer Burkhard Sievert die Zügel fest in der Hand hält. Der charismatische Mann um die fünfzig wird von seinem jüngeren Bruder Clemens Sievert, seinen beiden Söhnen Leif und Bjarne sowie drei Angestellten, die nicht zur Familie gehören, unterstützt.

Im Zuge der sofort eingeleiteten polizeilichen Ermittlungen wird unter anderem auch Kari Blom von ihrem Vorgesetzten Ole Lund zu einem weiteren Einsatz nach Sylt beordert. Die sportliche Polizistin und routinierte Undercover-Agentin soll in die Sicherheitsfirma eingeschleust werden, das Vertrauen der Vorgesetzten und Angestellten gewinnen, und die Hintergründe der Tat ans Licht bringen.

Ben Kryst Tomasson zeichnet in „Sylter Blut“ einen klassischen Mordfall, bei dem es zunächst um Einbruchsdiebstahl durch Manipulation von Alarmeinlagen und Videoüberwachung geht. Je tiefer man im Zuge der Ermittlungen jedoch in die Materie eintaucht, umso komplexer scheint dieser Fall zu werden. Nicht ist, wie es scheint, und auf irgendeine Art und Weise macht sich jede der handelnden Figuren verdächtig. Der Autor legt einige Fährten, die zu verfolgen ich als höchst anregend und interessant empfand. Der Handlung liegt ein hoher Spannungsfaktor zugrunde, der bis zuletzt aufrechterhalten wird. Eine kleine, zart angedeutete Liebesgeschichte sowie die grandiosen, humorvoll-schrägen Häkelschwestern, die Kari Blom nicht ohne Grund gerne auch als „Häkelmafia“ tituliert, runden diese einnehmende Kriminalgeschichte ab.

Die handelnden Figuren dieses Buches werden authentisch und vielschichtig dargestellt, wobei Karoline Dahl alias Kari Blom als Protagonistin die größte Aufmerksamkeit gilt. Die junge Polizistin liebt ihren Beruf über alles. Sie entpuppt sich als souveräne, professionell und geschickt agierende Ermittlerin, die in Notsituationen einen kühlen Kopf bewahrt, rasch handelt und instinktiv kluge Entscheidungen trifft. Karis Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizeistation Sylt gestaltet sich anfangs ein wenig schwierig. Mit Kriminalhauptkommissar Jonas Voss verbindet Kari nämlich mehr als nur freundschaftliche Gefühle, und bei beiden Ermittlern ist daher nun höchste Professionalität gefragt. Der Antagonist dieses Buches hält sich bis zuletzt verdeckt, und obgleich Ben Kryst Tomasson mir viele verschiedene Optionen anbot, bin ich ihm bei jeder einzelnen Fährte auf den Leim gegangen. Ich hatte bis zum Ende dieser Geschichte keine Ahnung von der Identität des Täters und ausnahmslos jeden verdächtigt. Die große Spannung wurde auf diese Weise für mich bis zum allerletzten Abschnitt aufrechterhalten.

Ein toller Schreibstil, ein anregender Plot, ausgefeilte Charaktere und ein durchgehend hoher Spannungsbogen sind die hauptsächlichen Merkmale dieses Buches, deren Protagonistin Kari Blom mir im Verlauf der Handlung ans Herz gewachsen ist. Ich bedanke mich beim Aufbau Verlag für dieses Rezensionsexemplar, das mir sehr anregende und unterhaltsame Lesestunden bereitet hat. Ich möchte nun mehr über die vorangehenden Fälle von Kari Blom und ihren Erlebnissen mit den sympathischen Häkelschwestern erfahren und werde mir aus diesem Grund auch die Vorgängerbände zu Gemüte führen. Vielen Dank für diese grandiose Neuentdeckung – ich werde den Autor Ben Kryst Tomasson auf jeden Fall im Auge behalten und hoffe auf weitere anregende Fälle mit Kari Blom.

Bewertung vom 15.02.2018
Wo Freude aufersteht
Lucado, Max

Wo Freude aufersteht


sehr gut

Deine Schuld ist dir vergeben

„Ich habe es für dich getan.“
Es waren nicht die Nägel, die Gott am Kreuz hielten. Es war seine Liebe.“

Das kleinformatige gebundene Büchlein mit dem aussagekräftigen Titel „Wo Freude aufersteht“ thematisiert das Kreuz als Symbol für Jesu Erlösungswerk, seinen Tod und seine Auferstehung als Kernstück des Evangeliums. In eindrucksvollen Worten und unter Anführung einiger Bibelstellen sowie eigener Zitate beschäftigt Max Lucado sich mit der schwärzesten, aber auch der großartigsten Stunde Gottes – dem Tag, der alles veränderte, jenem Zeitraum, an dem Jesus als Teil von Gottes Plan den höchsten Preis für unsere Schuld bezahlte.

Die berührend formulierten Ausführungen des Autors werden von faszinierenden und stimmungsvollen Bildern umrahmt – wunderschöne und malerische Landschaftsfotos sowie Aufnahmen mit großem symbolischen Charakter. Auch das Coverfoto dieses über hundert Seiten zählenden Bildbandes zeugt von einer großen Liebe zum Detail. Ein kleiner, grauer Stein mit weißem Kreuz liegt auf einem Holzstück mit dunkler Maserung, der in Kombination mit dem sattblauen Hintergrund einen richtigen Blickfang darstellt.

Mein einziger Kritikpunkt bei dieser Lektüre war die Wortwahl einiger Bibelzitate, die mich irritierte und schließlich dazu veranlasste, sie in meiner eigenen Bibel (Schlachter 2000) nachzuschlagen. Hierbei wurde offenbar, dass der Wortlaut zum Teil sogar eklatant abweicht, was ich etwas enttäuschend fand.

Fazit: „Wo Freude aufersteht“ ist ein Bildband, der durch faszinierende Farbaufnahmen und eindringliche Texte punktet und sich intensiv mit dem Erlösungswerk Jesu Christi befasst.

„Das Kreuz erreichte das, was geopferte Lämmer nicht erreichen konnten: Es tilgte unsere Schuld – nicht nur für ein Jahr, sondern für alle Ewigkeit.“

Bewertung vom 15.02.2018
Jesus findet Muslime
Ratz, Christiane

Jesus findet Muslime


gut

Bekehrungsgeschichten – was Jesus in dieser Welt tut

Christiane Ratz erzählt in diesem Buch von insgesamt einundzwanzig Menschen aus der muslimischen Welt, die aufgrund einer Begegnung mit Jesus zum christlichen Glauben konvertierten und dabei nicht nur Unbequemlichkeiten und Nachteile in Kauf nahmen, sondern vielmehr ihr Leben riskierten. Zum Schutz ihrer Interviewpartner, die allesamt aus dem nicht-europäischen Kulturkreis stammen, gibt sie deren Lebensgeschichten jedoch anonymisiert wieder.

Ich empfand den Schreibstil der Autorin als etwas gewöhnungsbedürftig und konnte mich nicht wirklich damit anfreunden. Die Berichte sind oft sehr sprunghaft dargestellt, der laufende Wechsel zwischen Ereignissen aus der Gegenwart und der Vergangenheit geht an manchen Stellen beinahe übergangslos vonstatten, ab und zu werden Ereignisse auch sehr ausschweifend und langatmig erzählt. Die Protagonisten der einzelnen Geschichten wirken auf mich blass und leblos dargestellt und konnten mich auf emotionaler Ebene nicht überzeugen. Leider empfand ich für meine Person auch etliche Darstellungen der Jesus-Erscheinungen und deren Auswirkungen als fragwürdig bzw. nicht glaubwürdig. So berichtet die Autorin beispielsweise von einer Schönheitsberaterin, die sich gemeinsam mit ihrem Ehemann bekehrt und Jesus ihr Leben anvertraut. Sie wird auf der Stelle von ihrer jahrelangen Migräne geheilt. Oder Shahram, der im Radiosender Monte Carlo die Seligpreisungen aus Matthäus 8,3-9 hört und sich bekehrt – nach seiner Taufe erscheint ihm nach einem großen Sportereignis im Schlaf Jesus, und weil er ihn wegschickt, verliert er alles. Nachdem er Jahre später Jesus auffordert, ihm erneut zu erscheinen, geschieht dies auch. Jesus beauftragt ihn, in seine Heimat zurückzukehren und den christlichen Glauben zu verbreiten. Jesus erscheint ihm daraufhin in jeder Nacht und redet mit ihm, und tagsüber hat er göttliche Begegnungen…

Ich möchte keineswegs in Frage stellen, dass die Interviewpartner der Autorin von ihren Jesus- und Gott-Erscheinungen überzeugt waren. Die Geschichten in diesem Buch konnten mich persönlich jedoch nicht dafür erwärmen und ich empfand bei vielen davon ziemliche Skepsis bei Lesen.