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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 754 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2022
Anyone / Dunbridge Academy Bd.2 (eBook, ePUB)
Sprinz, Sarah

Anyone / Dunbridge Academy Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Seit ewigen Zeiten sind Tori und Charles die besten Freunde, daran hat auch ein Kuss in der achten Klasse nichts geändert. Inzwischen trifft sich Tori mit Valentine Ward, doch bei ihm fühlt sie sich nie so wohl, wie bei Sinclair und wenn Valentine sie küsst, wünscht sie sich ihren besten Freund an seine Stelle. Allerdings hat Sinclair nur Augen für seinen Schwarm Eleanor - oder etwa doch nicht? Obwohl er und Tori bei den Proben für das alljährliche Theaterstück der Schule beinahe täglich zusammen arbeiten, können sie nicht über ihre Gefühle sprechen und die Stimmung wird immer frostiger.

"Dunbridge Academy - Anyone" von Sarah Sprinz ist der zweite Teil einer Reihe, die vor dem Hintergrund der altehrwürdigen Schule in Schottland spielt. Da in jedem Band ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, können die Bücher auch einzeln gelesen werden, ich persönlich finde es dennoch schöner, die Romane in der richtigen Reihenfolge zu entdecken. So kannte ich die Protagonisten bereits als Nebenfiguren aus dem Vorgängerband und war schnell in ihre Geschichte und die Umgebung eingetaucht.

Die Beiden waren mir grundsätzlich sympathisch, auch wenn es Stellen gab, an denen ich sie am Liebsten ein wenig geschüttelt hätte. Besonders Tori hatte sich im Vergleich zu ihrem fröhlichen, selbstsicheren Auftreten im ersten Teil sehr verändert - Valentines toxisches Verhalten hat bei ihr deutliche Spuren hinterlassen und obwohl ihre Freunde sich um sie sorgen, dauert es ziemlich lange, ehe Tori reflektiert, dass so keine gesunde Beziehung aussieht. Für Sinclair hätte ich mir etwas mehr Mut gewünscht, seine wahren Gefühle zu äußern, das ewige Hin und Her zwischen ihm und Tori habe ich teilweise etwas zu lang gezogen empfunden.

Der Schreibstil war meiner Meinung nach leicht eingängig und fesselnd, der Autorin gelingt es jedes Mal erneut, mich emotional tief in die Handlung eines Buches hinein zu ziehen. Ihre Figuren sind für mich immer wieder authentisch und lebensecht dargestellt, so dass ich zu jedem Zeitpunkt mit ihnen mit gefühlt habe. Bis auf kleinere Schwachpunkte in der Dramaturgie habe ich mich von dieser Fortsetzung recht gut unterhalten gefühlt und spreche daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Bis auf kleinere Stellen, die mir etwas lang gezogen schienen, hatte ich mit dieser Lektüre ein angenehmes Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 29.06.2022
Der Ausbruch des Feuerbergs / Rulantica Bd.3
Hanauer, Michaela

Der Ausbruch des Feuerbergs / Rulantica Bd.3


ausgezeichnet

Obwohl es schien, als ob endlich Ruhe in Rulantica eingekehrt wäre und die Sirenen und Eiswächter endlich friedlich miteinander leben könnten, gerät die Unterwasserwelt erneut in Gefahr. Denn als Lokis Horn verschwindet, muss Mats die erwachsenen Meermenschen informieren - zusätzlich taucht auch noch der Gott Vidar auf und berichtet, dass die Götter immer schwächer werden, da es keine magischen Apfelbäume mehr gibt. Lediglich ein Kern von Iduns Äpfeln ist übrig - der die Quelle der Unsterblichkeit speist. Mats und Finja müssen sich auf den gefährlichen Weg durch den Feuerberg machen, um den Apfelkern und damit die Götterwelt vor Loki zu retten.

"Rulantica - Der Feuerberg erwacht" von Michaela Hanauer ist der dritte Band der spannenden Fantasy-Reihe für Kinder. Da das Abenteuer in sich abgeschlossen ist, könnte die Geschichte auch einzeln gelesen werden, doch wer die Bücher in der kompletten Reihenfolge liest, erfährt deutlich mehr über den Hintergrund von Mats und Finja und taucht dadurch meiner Meinung nach noch tiefer in die fesselnde Handlung ein. Mir waren die Figuren bereits im ersten Buch ans Herz gewachsen und es macht mir immer wieder Freude, erneut in die geheimnisvolle Unterwasserwelt zurück zu kehren.

Auch den Schreibstil kenne und mag ich bereits aus den Vorgängerbänden, für mich passt die Erzählweise gut zum Alter der angestrebten jungen Zielgruppe. Die Spannung habe ich beim Lesen durchgängig auf einem hohen Niveau empfunden, die Autorin begeistert mich außerdem mit jedem Buch aufs Neue durch ihre fantasievolle Beschreibung der verschiedenen Figuren und des farbenfreudigen Hintergrunds. Ein besonderes Highlight ist für mich auch die optische Gestaltung des Buches, der Text ist auf jeder Seite mit einem hübschen Rahmen eingefasst und die vielen Bilder lassen die Geschichte schon beim Ansehen lebendig werden. Obwohl meine Kindheit schon weit zurück liegt, habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt und spreche auch für diesen Band gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Das Buch bietet jungen und jung gebliebenen Lesern alles, was das fantasievolle Herz begehrt, eine spannende Handlung mit vielen magischen Wesen, einen farbenprächtig gestalteten Hintergrund und sympathische Hauptfiguren, auch die optische Gestaltung ist wunderbar, so dass ich die Geschichte gern weiter empfehle.

Bewertung vom 29.06.2022
Wer die Nachtigall stört ...
Lee, Harper

Wer die Nachtigall stört ...


sehr gut

Scout und ihr Bruder Jem wachsen in den dreißiger Jahren in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Alabama auf. Ihr verwitweter Vater Atticus erzieht die Kinder mit liebevollem Verständnis, so dass Scout ihr Leben zunächst als recht idyllisch empfindet. Als Atticus zum Pflichtverteidiger eines schwarzen Arbeiters berufen wird, zeigt sich Scout nach und nach immer mehr die rassistische Bigotterie ihres Umfelds , im Lauf des Prozesses lernt die Achtjährige viel über die Welt, in der sie lebt.

"Wer die Nachtigall stört ..." von Harper Lee ist ein Klassiker, dessen Zauber sich für mich erst nach und nach entfaltet hat. Nicht dass der Einstieg in die Geschichte direkt langweilig gewesen wäre, die Autorin ergeht sich allerdings zunächst in ziemlich intensiver Darstellung von Scouts kleiner Welt, das Städtchen, die Schule, die Nachbarn und alles was die Kinder beschäftigt, wird detailliert beschrieben. Was zwar den Vorteil bringt, dass der Leser ein sehr deutliches Bild vom Hintergrund der Geschichte erhält, mir jedoch zwischenzeitlich die Neugier auf den Fortgang der Handlung genommen hat. Später hat sich die Spannung dafür mit solcher Wucht ausgebreitet, dass ich das Buch an einem Abend zu Ende gelesen habe - zu Lasten meines Nachtschlafs.

Scout, aus deren Sichtweise die Handlung erzählt wird, betrachtet die Welt mit unschuldigem, kindlichen Gemüt - wodurch mir beim Lesen die Missstände, wie der alltägliche Rassismus und die von Vorurteilen behaftete Engstirnigkeit, umso deutlicher vor Augen geführt wurden. Unaufdringlich vermittelt die Geschichte ihre Lebensweisheiten, immer wieder gab es Stellen im Buch, die mich während des Lesens zum Innehalten und Nachdenken gebracht haben - ein wenig klingt es in mir immer noch nach. Die enthaltene Thematik ist meiner Meinung nach heute noch genau so relevant sind, wie zum Erscheinungstermin vor über sechzig Jahren, weshalb ich dieses besondere Leseerlebnis unbedingt weiter empfehlen möchte.

Fazit: Diesem Buch wohnt ein Zauber inne, der sich mir erst langsam erschlossen hat, für diese einzigartige Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.06.2022
Das verratene Herz / Die vier Göttergaben Bd.2 (eBook, ePUB)
Hasse, Stefanie

Das verratene Herz / Die vier Göttergaben Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachdem Malena und Valerian ihre Wünsche auf die Tafel geschrieben haben, verliert die Princepa ihre Gefühle und lässt sich von ihrer ersten Gardistin zu einem Krieg gegen die Südländer anstiften. Ihre Freunde dagegen ziehen in verschiedene Landesteile, um die Göttergaben aufzuspüren, denn sie hoffen, mit deren Hilfe gegen Malenas Fluch vorgehen zu können.

"Das verratene Herz" von Stefanie Hasse ist der zweite Teil einer spannenden Fantasy-Dilogie, die mich bis zur letzten Seite hin gefesselt hat. Zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst den Vorgängerband "Der verbotene Wunsch" gelesen zu haben, da die Handlung fortlaufend erzählt wird. Wer ohne Vorkenntnisse in dieses Buch einsteigt, wird von der Vielzahl der Personen, Orte und Perspektiven regelrecht erschlagen werden. Da ich die Figuren bereits aus dem ersten Band kannte, bin ich schnell wieder in der Geschichte versunken und habe mich gefreut, die vertrauten Protagonisten auf einem weiteren Abschnitt ihres Weges begleiten zu können. Neueinsteigern würde ich empfehlen, gleich beide Bücher zu beschaffen, da der erste Band mit einem heftigen Cliffhanger endet.

Den Schreibstil habe ich schon im Vorgängerbuch gemocht und auch das neue Leseerlebnis wollte ich zwischendurch kaum aus der Hand legen. Die Spannung hat sich meiner Meinung nach konstant durch die ganze Geschichte gezogen, aber im Gegensatz zu Teil Eins fand ich einige Szenen etwas zu oberflächlich abgehandelt. Besonders der Handlungsstrang um Caldea hätte für meinen Geschmack etwas tiefgründiger ausgeführt sein dürfen, ein paar Seiten mehr hätten hier nicht geschadet. Doch insgesamt habe ich mich von der Lektüre ganz wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich auch für den Fortsetzungsband gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Bis auf einige kleine Oberflächlichkeiten hat mich die Geschichte genau so fasziniert und begeistert, wie der Vorgängerband, so dass ich auch diesen Roman gern an alle Fantasy-Freunde weiter empfehle - nach Lektüre des ersten Buches.

Bewertung vom 23.06.2022
Der verbotene Wunsch / Die vier Göttergaben Bd.1
Hasse, Stefanie

Der verbotene Wunsch / Die vier Göttergaben Bd.1


ausgezeichnet

Im Palast der Hauptstadt Dariana leben Männer und Frauen streng voneinander getrennt, die angehende Princepa Malena, die ihre Mutter schon als Kleinkind verloren hat, wächst streng bewacht unter Frauen auf. Der zukünftige Princeps Valerian, den sie als Bruder betrachtet, ist ihr einziger männlicher Vertrauter, doch sobald sie gekrönt sind, wollen Malena und Val die Geschlechtertrennung aufheben. Direkt nach ihrer Krönung sollen Princeps und Princepa einen Wunsch auf eine magische Tontafel schreiben - als Valerian allerdings erfährt, was das für Malenas Schicksal bedeutet, weigert er sich, die Tafel zu benutzen.

"Der verbotene Wunsch" von Stefanie Hasse ist ein spannender Fantasy-Roman, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Der Einstieg hat mir etwas Konzentration abgefordert, da die Geschichte in zwei verschiedenen Handlungssträngen und aus mehreren Perspektiven erzählt wird, doch es hat nicht lange gedauert, bis ich total in dem Buch versunken war und es am Liebsten ohne Pause durch geschmökert hätte. Malena ist eine Protagonistin, die mir sofort sympathisch war, sie und auch den Großteil der anderen Figuren fand ich ausreichend beschrieben, dass ich mir ein gutes Bild von ihnen machen konnte. Lediglich Valerian hätte für meinen Geschmack etwas ausführlicher dargestellt sein dürfen, er ist in den ersten Kapiteln etwas im Hintergrund verblasst.

Den Schreibstil fand ich eingängig und fesselnd, auch das Reich Alania mit seinen vier Völkern, das das Setting bildet, hat mir gut gefallen. Die Vorgeschichte des Landes um die Gaben der vier Götter hat sich im Lauf der Handlung erst nach und nach entfaltet, da hätte ich gern etwas mehr Information vorab bekommen, doch das hat dem Lesevergnügen meiner Meinung nach keinen Abbruch getan. Für mich war diese Geschichte ein echter Pageturner - der mit einem Cliffhanger endet, so dass ich sehr glücklich war, dass der Fortsetzungsband "Das verratene Herz" schon bereit lag. Insgesamt hat mich dieses Buch bis zur letzten Seite hin begeistert, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wer sich auf die wechselnden Handlungsstränge und Perspektiven einlässt, der wird hier mit einer wunderbar fantasievollen Geschichte belohnt. Aber Achtung, es handelt sich um den ersten Band eines Zweiteilers - inklusive Cliffhanger - so dass ich empfehle, die Fortsetzung schon mal bereit zu legen.

Bewertung vom 22.06.2022
I Kissed Shara Wheeler (eBook, ePUB)
Mcquiston, Casey

I Kissed Shara Wheeler (eBook, ePUB)


sehr gut

Unterhaltsame, queere Teenager-Geschichte

Seit Chloe vor vier Jahren mit ihren beiden Müttern in eine Kleinstadt in Alabama gezogen ist, konkurriert sie mit Shara Wheeler, der scheinbar perfekten Tochter des Schuldirektors, um den Titel als Jahrgangsbeste. Jetzt steht der Schulabschluss bevor und Chloe ist sicher, dieses Mal die Nase vorn zu haben, doch als Shara sie erst innig küsst und dann spurlos verschwindet, spielt das keine Rolle mehr. Zusammen mit Rory, der in Sharas Nachbarschaft wohnt und deren Freund Smith begibt sich Chloe auf eine Suche nach der Vorzeigetochter, die Shara selbst durch gut platzierte Hinweise auf rosa Briefkärtchen initiiert hat.

"I Kissed Shara Wheeler" von Casey McQuiston ist eine nette Highschool-Geschichte, von der ich mich gut unterhalten gefühlt habe. Die Atmosphäre bleibt dabei stets locker und leicht, trotz der strengen puritanischen HIghschool, die den Hintergrund bildet. Chloe, aus deren Blickwinkel die Handlung erzählt wird, ist eine Protagonistin, die mir nicht immer sympathisch war, aber dennoch gefallen hat, sie ist selbstbewusst und rebelliert ab und an gegen die strenge Schulordnung - allerdings nur im kleinen Rahmen ihrer Möglichkeiten, damit sie ihren Notendurchschnitt nicht gefährdet. Auch Shara, die nach außen hin wunderbar in die Rolle der perfekten Kleinstadttochter passt, entpuppt sich im Lauf der Suche nicht unbedingt als Sympathieträgerin.

Was dem Lesevergnügen meiner Meinung nach keinen Abbruch getan hat, beide Mädchen sind interessante Figuren und ich habe die Schnitzeljagd um die verschwundene Shara als durchgehend spannend empfunden. Der flüssige unkomplizierte Schreibstil hat mich nur so durch das Buch gleiten lassen, ich hatte während der gesamten Lesezeit Bilder vor Augen, so dass ich mir den Stoff gut als Teenagerkomödie verfilmt vorstellen kann. Lediglich gegen Ende hin fand ich einige Wendungen beinahe zu glatt abgelaufen, was für meinen Geschmack ein wenig zu stark an einen kitschigen Hollywood-Streifen erinnert hat. Insgesamt habe ich das amüsante Leseerlebnis trotzdem sehr genossen und empfehle den Roman gern weiter.

Fazit: Eine Highschool-Komödie um eine Gruppe queerer Jugendlicher, die ich mir ganz wunderbar als kitschigen Teenagerfilm umgesetzt vorstellen kann. Ich habe mich von der Geschichte gut unterhalten gefühlt und spreche daher gern eine Leseempfehlung für diesen Roman aus.

Bewertung vom 17.06.2022
Todeshauch / Midnight Chronicles Bd.5 (eBook, ePUB)
Iosivoni, Bianca; Kneidl, Laura

Todeshauch / Midnight Chronicles Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Um Roxys Seele aus der Unterwelt zu befreien und wieder in ihren Körper zurück zu führen, schmiedet Shaw einen aberwitzigen Plan, bei dem er die Hilfe der Hunter benötigt. Doch kann er als gefürchteter Hexenmeister in den Quartieren auftauchen, ohne dass die Hunter Jagd auf ihn machen werden? Außerdem droht immer noch der Todesbote, für den Roxy alle seinerzeit entflohenen Seelen in die Unterwelt zurück schicken muss - zu denen auch die von Shaw gehört, für den sie inzwischen tiefe Gefühle entwickelt hat.

"Midnight Chronicles - Todeshauch" von Bianca Iosivoni und Laura Kneidl ist der fünfte Band einer sechsteiligen Reihe, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fasziniert und begeistert hat. Neueinsteigern empfehle ich, die Serie in chronologischer Folge zu lesen, da die Handlung durch alle Bücher hinweg fortlaufend erzählt wird und Lesern ohne Kenntnis der Vorgänger doch ein großes Stück Hintergrundwissen abgehen würde. Wer die Romane - und besonders den Handlungsstrang um Roxy und Shaw - bereits kennt, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Die beiden Protagonisten kenne und liebe ich schon vom ersten Teil an und es hat mir viel Freude gemacht, sie wieder durch eine spannende Geschichte begleiten zu dürfen.

Auch der Schreibstil, den ich bereits in den voran gegangenen Büchern sehr mochte, hat mich erneut gefesselt, meiner Meinung nach zog sich die Spannung konsequent durch die gesamte Handlung, so dass ich den E-Book-Reader zwischendurch kaum aus der Hand legen wollte. Viele meiner offenen Fragen wurden beantwortet, da die Reihe noch einen weiteren Band umfasst, hat es mich nicht verwundert, dass auch dieses Buch wieder mit einem Cliffhanger endet. Im kommenden Teil wird ein anderes Paar im Mittelpunkt stehen, dennoch bin ich schon sehr gespannt darauf, durch eine wiederholt erwähnte Prophezeiung regt sich in mir bereits eine leise Ahnung dazu. Insgesamt hat mich der fünfte Band der Midnight Chronicles ganz wunderbar unterhalten, deshalb spreche ich sehr gern eine Leseempfehlung dafür aus.

Fazit: Wer die Reihe mag, wird auch diesen Band lieben, Neueinsteigern rate ich dazu, zunächst die vier voran gegangenen Bücher zu lesen. Den fünfte Teil, der endlich den Handlungsstrang um Roxy und Shaw weiter führt, habe ich als spannendes Lesevergnügen empfunden, so dass ich das Buch gern weiter empfehle.

Bewertung vom 16.06.2022
In fünf Jahren
Serle, Rebecca

In fünf Jahren


ausgezeichnet

Wie weit lässt sich die Zukunft tatsächlich planen?

Dannie hat ihr Leben nach Zahlen ausgerichtet, für jedes Ereignis gibt es den perfekten Zeitpunkt und mit David hat sie den Mann an ihrer Seite, der sich wunderbar in diesen Plan einfügt. Als sie bei einem Vorstellungsgespräch gefragt wird, wo sie in fünf Jahren beruflich und privat sein wird, fällt Dannie die Antwort leicht und wie erwartet, präsentiert David ihr noch am selben Abend einen Verlobungsring.

Als sie später in der Nacht aufwacht, erkennt sie die Wohnung um sich herum nicht wieder, auch der Mann an ihrer Seite ist nicht David - die Fernsehnachrichten verraten, dass auf den Tag genau fünf Jahre vergangen sind. Kurze Zeit später erwacht Dannie wieder in der vertrauten Umgebung, zur Feier ihrer Verlobung hatten sie und David etwas zu viel Wein - doch war das alles wirklich nur ein seltsamer Traum?

"In fünf Jahren" von Rebecca Serle hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, so sehr, dass ich das gesamte Buch an einem Tag durchgelesen habe - obwohl ich nur mal kurz rein schauen wollte. Der Untertitel "Das ist eine Liebesgeschichte....aber nicht die Liebesgeschichte, die du erwartest." trifft absolut den Nagel auf den Kopf. Denn natürlich hatte ich anhand des Klappentextes eine Vorstellung, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln würde - und obwohl es zunächst schien, als ob sich meine Erwartungen erfüllen würden, kam der Punkt, an dem der Verlauf ganz unvorhergesehen abgebogen ist, selten wurde ich von einer Geschichte derartig überrascht.

Bei Dannie handelt es sich um eine Protagonistin, mit der ich wenig gemeinsam habe, dennoch war sie mir schnell sympathisch. Auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, sie passten zu Dannie und der Kulisse ihres hektischen, arbeitsreichen Lebens in der quirligen Metropole New York. Der Schreibstil hat mich auf ganzer Linie überzeugt, spannend, stellenweise temporeich und doch immer emotional genug, dass ich den Eindruck hatte, stets an Dannies Seite zu sein. Das Alles macht dieses Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis, das sich zwar komplett anders entwickelt hat, als ich es vorher zu wissen glaubte, mich aber trotzdem (oder vielleicht auch gerade deswegen) bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen hat. Deshalb spreche ich für diesen Roman gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Untertitel hat recht behalten, die Handlung hat sich in eine für mich überraschende Richtung entwickelt, dennoch mochte ich das Buch bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen. Für das spannende, aber auch nachdenklich stimmende Leseerlebnis gebe ich gern eine Empfehlung.

Bewertung vom 14.06.2022
Alfons Zitterbacke
Gerstung, Tina;Schlichter, Mark;Chambers, John

Alfons Zitterbacke


gut

Auch im Teenageralter bleibt Alfons Zitterbacke ein notorischer Pechvogel, dabei hat er doch nie etwas Schlechtes im Sinn. Selbst während der Klassenfahrt geht alles schief, was nur schief gehen kann - zuerst verpasst Alfons beinahe den Bus, weil er verschlafen hat, unterwegs bemerkt er, dass er noch seine Schlafanzughose trägt und natürlich ist sein Koffer vertauscht, so dass er nichts anderes zum Anziehen dabei hat. Eigentlich wollte er ja Leonie beeindrucken, doch natürlich klappt das nicht so, wie Alfons es sich erträumt hatte......

"Alfons Zitterbacke" von Tina Gerstung ist das Buch zum Film und ich finde, das merkt man der Geschichte auch an. Für mich las sich die Handlung wie eine Aneinanderreihung verschiedener Drehbuch-Szenen, dabei hätte ich mir etwas mehr Hintergrundinformationen gewünscht. Alle Figuren, selbst Alfons und seinen besten Freund Benni, fand ich sehr oberflächlich dargestellt, es gab kaum eine charakterliche Beschreibung, die über das absolut Notwendigste hinaus ging.

Der Schreibstil war locker-leicht, passend zum Alter der jugendlichen Zielgruppe und die Kapitel waren kurz genug gehalten, um auch Lesemuffel nicht zu demotivieren. Der Handlungsverlauf ist für meinen Geschmack zu sehr in Richtung Klamauk abgedriftet und wenn ich bedenke, dass nicht nur die Figur Alfons, sondern auch seine Leser etwas älter geworden sind, als es bei den früheren Büchern der Fall war, finde ich die Geschichte beinahe zu schlicht erzählt. Positiv aufgefallen ist mir die Aufmachung des Buches, es gab zweimal einige eingefügte Seiten mit Fotos aus dem Film, so dass sich jeder Leser ein Bild der Personen machen kann. Wer sich - wie ich - wehmütig an die alten Alfons-Zitterbacke-Bücher erinnert, wird hier nicht so ganz auf seine Kosten kommen, für Freunde des gleichnamigen Films ist dieses Buch aber sicherlich eine passende Ergänzung.

Fazit: Es handelt sich hier um ein (Kinder-)Buch zum Film, deshalb ist die Handlung meiner Meinung nach etwas schlicht gehalten, auch der Humor konnte mich nicht wirklich überzeugen. Wer aber den gleichnamigen Film mag, wird an diesem Buch sicher ebenfalls seine Freude finden.

Bewertung vom 10.06.2022
Wir am Meer
Resinek, Nina

Wir am Meer


sehr gut

Gerade als Studentin Anna die Ferien bei ihrer Schwester Johanna und deren Familie verbringt, werden sie alle in die Hamptons eingeladen, wo der Autor Kilian Brand ein Ferienhaus gemietet hat. Für Anna, die seit Teenagertagen von Kilians Büchern begeistert ist, geht damit ein Traum in Erfüllung, doch kaum angekommen, beginnt auch schon der Urlaubsstress. Johanna und ihre Freunde streiten über jede Kleinigkeit, während Anna versucht, heraus zu finden, was Kilian bewogen hat, seinen Urlaub mit neun beinahe unbekannten Menschen zu verbringen. Dabei bemerkt sie zunächst gar nicht, welche Anziehung der geheimnisvolle Schriftsteller auf sie ausübt.

"Wir am Meer" von Nina Resinek ist eine unterhaltsame Urlaubsgeschichte, die für mich trotz der häufigen Streitereien eine gewisse Wohlfühlatmosphäre mit gebracht hat. Anna war eine sympathische Protagonistin, sie und auch alle anderen Figuren fand ich umfassend und authentisch beschrieben, so dass sie vor meinem geistigen Auge zum Leben erwacht sind. Keinen von ihnen habe ich als flache Papiergestalt gesehen, so dass ich beim Lesen oft emotional auf ihre Handlungsweise reagiert habe. Johanna mochte ich z.B. immer weniger, auch wenn ich ihren Hintergrund verstehe, fand ich es unmöglich, wie sie Anna bevormundet und regelrecht zum Kind degradiert.

Der Schreibstil hat mir in seiner locker-leichten Art zugesagt, die Seiten sind für mich nur so verflogen. Da Anna und Kilian zunächst wenig miteinander sprechen (abgesehen von oberflächlichem Small Talk), fand ich auch die Spannung durchgehend hoch gehalten, die Liebesgeschichte hat sich dabei eher gemächlich entwickelt - bis es gegen Ende hin dann sehr schnelle Wendungen gab, an dieser Stelle fand ich die Dramatik etwas übertrieben. Doch von diesen kleineren Schwächen abgesehen, habe ich mich von dem Roman insgesamt gut unterhalten gefühlt und spreche für die abwechslungsreiche Sommerlektüre gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Bis auf kleine Holprigkeiten im Handlungsverlauf hatte ich ein unterhaltsames Leseerlebnis, so dass ich die Geschichte gern weiter empfehle.