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misspider

Bewertungen

Insgesamt 702 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2023
The Hollows
Church, Daniel

The Hollows


gut

The Hollows is a chilling (not just due to the blazing snow storm in the book) - horror thriller that reveals not only a deadly kind of monster creature, but all kinds of human monsters as well.
The story behind the story - the origin of the threat that finds and overruns the little town - was original and fascinating. Equally compelling was the cast of characters the author created - from Ellie Cheetham, the officer who investigates the mysterious cause for the appearing dead bodies, her friends and fellow citizens to the criminal family that lives outside of town and has an agenda of its own.
Though I found the plot a bit dragging at times (though there had to be those three encounters, the fighting scenes seemed too repetitive), I was glued to the pages when it came time to face the monstrosities in a final deadly showdown.

Bewertung vom 30.10.2023
Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen
Orgel, T. S.

Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen


ausgezeichnet

Nach einem Diebstahl im Senckenberg-Museum, in dem sie arbeitet, wird Milli in die Suche nach dem gestohlenen Gegenstand - bei dem es sich um nichts geringeres als Schillers Totenschädel handelt - hineingezogen. Da nur Milli den Täter gesehen hat und identifizieren kann, soll sie Abaris, den Adlatus von Goethe, welcher den Schädel dem Museum ausgeliehen hatte, unterstützen. Doch die Suche gestaltet sich schwieriger als gedacht und wird zu einer gefährlichen Schnitzeljagd, deren Spur bis zu einem Geheimkult und dessen dunklen Ritualen führt.
Trotz des düsteren Themas ist das Buch mit einer humorvollen Leichtigkeit geschrieben, die einfach nur Spaß beim Lesen macht. Die Charaktere sind vielschichtig gezeichnet. Vor allem der geheimnisvolle Abaris gab mir anfangs Rätsel auf und auch Heinrich ist mir ans Herz gewachsen, während Goethe mit seiner grummeligen Art auf sympathische Weise nervt. Milli ist eine dickköpfige, starke und kluge junge Frau, die sich nichts vorschreiben lässt und auch nicht zimperlich ist. Die Handlung ist durchweg fesselnd und voller fantasievoller Überraschungen. Der Untertitel "Dichter und Dämonen" beschreibt das Gelesene sehr treffend, einzig der Bezug des Titels "Schattensammlerin" zum Inhalt des Buches entzieht sich mir nach wie vor, aber dieses Geheimnis wird hoffentlich bald in einer Fortsetzung gelüftet...
Fazit: ein spannender historischer Roman mit Horror- und Fantasy-Elementen.

Bewertung vom 30.10.2023
Das Netzwerk des Blutes: Ein Krimi aus London
Spencer-Smith, Edward

Das Netzwerk des Blutes: Ein Krimi aus London


sehr gut

Im zweiten Teil der Reihe steht Abigail 'Ab' im Mittelpunkt des Detektiv-Trios, und der vorliegende Fall eines vermissten Mannes bringt das Trio nicht nur auf die Spur einer ganz üblen Bande von Menschenschändern, sondern zwingt Ab auch alles, was sie vergessen wollte (aber nicht kann) wieder ins Gedächtnis zu rufen und sich den Schatten der Vergangenheit zu stellen.
Ab ist eine starke Frau, die gerne alles unter Kontrolle hat - aber hinter dieser Fassade steckt eine sehr verletzliche (und verletzte) Person, die niemanden mehr an sich heranlassen will.
Der aktuelle Fall, der ausgerechnet zum Jahrestag des Todes ihres geliebten Bobbys im Büro eintrudelt, wirft Ab völlig aus der Bahn, scheint er doch Parallelen aufzuweisen, die immer wieder zu Bobby und der Bande, die seinen Tod verschuldet hat, zurückführen. Auf der Suche nach der Wahrheit lässt Ab alle Regeln außer Acht und ihr Leichtsinn bringt sie in höchste Gefahr. Doch zum Glück kann sie sich immer auf ihre beiden Freundinnen und Partnerinnen Isla und Em verlassen - und auf einige andere Personen, die sie unterstützt und die ihr im Gegenzug bei ihren Fällen behilflich sind. Über weite Teile waren die Intention und wer hinter den Verbrechen steht ein großes Rätsel - es gab mehrere glaubwürdig verdächtige Personen und verschiedene Möglichkeiten für ein Motiv, die es einem unmöglich machten die Wahrheit auf Anhieb zu erkennen. So konnte die Spannung konstant aufrechterhalten werden bis das Ende die entscheidenden Hinweise und eine völlig überraschende Wendung lieferte, die den Fall auflösten. Auch wenn ich dem Finale mit gemischten Gefühlen gegenüberstehe, konnte mich das Buch überzeugen.
Fazit: konstantes Spannungsniveau, dichte Plot-Komplexität und eingängige Charaktere machen das Buch zu einem echten Highlight.

Bewertung vom 26.10.2023
Kohlrabenschwarz
Krappweis, Tommy;Krappweis, Sophia;Aster, Christian von

Kohlrabenschwarz


ausgezeichnet

Hinter diesem kitschig-skurillen Cover verbirgt sich eine Geschichte, die es in sich hat. Wie in dem alten Märchenbuch, um das es hier ja auch geht, erzählen die einzelnen Episoden Märchengeschichten - aber auf besonders grauenvolle Art. Denn jemand mordet in der Tradition alter schauriger Märchen, und da geht es durchaus blutig zu, eine ordentliche Prise Fantastik inbegriffen.
Der Psychologe Stefan Schwab ist ein eigenwilliger aber durchweg sympathischer Zeitgenosse, und die buntgemischte Truppe, mit der er schließlich die Verbrechen auflöst, ist herrlich kauzig, nervig und witzig.
So ergibt sich eine auffallend ungewöhnliche aber überzeugende Mischung aus Gruselfaktor und Komödie, die ich so noch nicht erlebt habe - aber gerne mehr davon hätte.
Insofern passt der Titel gleich doppelt - bezieht man ihn auf die grausigen alten Märchen und den vorherrschenden Humor im Buch. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


sehr gut

Das Buch besticht schon rein äusserlich durch sein wunderschön gestaltetes Cover. Der Titel klingt zunächst sehr feministisch, weckt aber auch die Neugier. Letztendlich bin ich froh, mich für das Buch entschieden zu haben, das einmal mehr von meinen üblichen Lesegewohnheiten abweicht, mir dafür aber eine wundervolle Geschichte offenbart hat.
Beatrice ist die Bibliotheksschwester des Klosters, und als zwei fremde, schwerverletzte Frauen im Kloster ankommen und kurz danach sterben, lassen sie ein geheimnisvolles Buch zurück, das Beatrice an sich nimmt. Zunächst sind die Seiten leer, doch je mehr sich Beatrice mit dem Buch beschäftigt, desto rätselhafter wird sein Inhalt. Doch das Buch wird von Männern gesucht, die vor nichts zurückschrecken - und so muss die scheue Beatrice, die sich bisher stets hinter ihren Büchern versteckt hielt, über sich selbst hinauswachsen, um das Buch zu beschützen. Dabei bringt sie nicht nur sich, sondern das ganze Kloster und sogar ihre eigene Familie in Gefahr.
Die Geschichte erzählt viele Facetten aus dem Leben von Frauen der damaligen Zeit, vor allem natürlich aus dem Leben im Kloster, hinter dessen Mauern letztendlich dieselben Ränke und Zwiste herrschen wie davor. Trotzdem ist das Kloster mit seinen unüberwindlichen Mauern eine Zuflucht für alle Frauen, die Männern verwehrt bleibt. Mit dem Auftauchen des Buches, das einige für gesegnet, andere für ein Werk des Teufels halten, gerät dieses Gleichgewicht im Kloster jedoch ins Wanken und es wird angreifbar. Dabei bietet das Buch aber auch einen Ausweg, indem es die Frauen lehrt, für ihr Schicksal zu kämpfen. Am Beispiel von Beatrice wird diese Verwandlung von einer scheuen stillen Frau zu einer mutigen Kämpferin auf spannende Weise erzählt.
Fazit: ein gewaltiger historischer Roman mit feministischen Zügen, dessen Magie man sich schwerlich entziehen kann.

Bewertung vom 24.10.2023
Die Mission des Goldwäschers
Dorweiler, Ralf H.

Die Mission des Goldwäschers


sehr gut

Das beschwerliche aber ruhige Leben des Goldwäschers Frieder wandelt sich in ein gefährliches Abenteuer, als er und seine zwei Freunde durch Zufall auf den Buchhändler Magnus von Auenstein, dessen Tochter Leo und einen Mönch trifft. Diese sind auf der Suche nach dem legendären Schatz des Nibelungen. Den Weg dorthin weist ein Buch, das sich in ihrem Besitz befindet. Doch es gibt auch Verfolger, die ihnen das Buch abnehmen wollen und dabei auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.
Es beginnt eine aufregende Reise an verschiedene Orte, an denen es laut Buch versteckte Hinweise zum Verbleib des Nibelungengoldes geben soll. Auf dem Weg gabelt die Gruppe noch den jungen Wolfgang von Goethe auf, der sich alsbald als tatkräftige, äusserst gesprächige und moralische Untestützung erweist.
Natürlich geht es während dieser Schnitzeljagd auch um die Protagonisten selbst und immer wieder um deren Gefühle. Es scheint sich eine Romanze zwischen Frieder und Leo zu entspinnen, Frieders Freund Armin wird sich seiner wahren Liebe zu seiner Freundin klar, und Leo macht eine erstaunlich moderne Entdeckung.
Zwischendurch wird immer wieder zu Schwert und Stock gegriffen, um die französischen Widersacher abzuwehren. Und natürlich wird gerätselt - schliesslich müssen die Sprüche aus dem Buch entschlüsselt und die passenden Stellen gefunden werden, an denen sich der Hinweis auf das nächste Ziel der Reise befindet.
So entspinnt sich eine vergnügliche Geschichte, die einem die ein oder andere Figur ans Herz wachsen lässt, aber auch Antipathien schürt. Es wird romantisch, gefährlich, rätselhaft und auch lustig bis zum wahrlich glänzenden Finale, das keine Wünsche offen lässt.
Nebenbei habe ich noch interessante Details über die alte Kunst des Goldwaschens gelernt und dass es dazu mehr braucht als das gemeinhin bekannte Sieb. Und für die Reisenden (und Lesenden), die die Sage des Nibelungenschatzes noch nicht kannten, wird diese vom Mönch als spannende Gutenachtgeschichte erzählt.
Auch wenn das Buch die ein oder andere Länge aufweist, und das Auftauchen mancher Personen nicht ganz schlüssig wirkte, habe ich mich insgesamt sehr gut unterhalten gefühlt und gebe dem Buch ein "Daumen hoch".

Bewertung vom 23.10.2023
Gaukeley
Disney

Gaukeley


sehr gut

In diesem Comic lernen wir Gundel Gaukeley in ihrer Jugendzeit kennen, als sie noch zur Schule ging und bei ihrer Tante, der Großhexe Gloria, lebte - in einer Welt, in der alles von Magie betrieben wird. Nachdem Gundel unwissend einen verbotenen magischen Spruch anwendet, setzt sie alles daran, seine Auswirkung rückgängig zu machen. Dazu benötigt sie aber das Buch der Verdammnis - und die Hilfe einer Gruppe von drei nerdigen Kids, die zu unerwarteten Freunden werden.
Unabhängig betrachtet von der Gundel Gaukeley, die ich aus den frühen Entenhausener Abenteuern kenne, hat mir das Buch sehr gut gefallen - es erzählt eine spannende Abenteuergeschichte in eindrucksvollen Bildern voller rauschender Farbwirbel. Gundel steht unter hohem Leistungsdruck, in die magischen Fußstapfen ihrer Tante zu treten, und ist gleichzeitig ganz allein und kann sich niemandem anvertrauen - eigentlich ein typisches Teenager-Drama, nur eben mit magischen Effekten.

Allerdings kann ich diese Gundel so gar nicht mit der Hexe Gaukeley in Einklang bringen, die in Entenhausen Unheil stiftet und Dagobert seinen geliebten Kreuzer abluchsen will. Das liegt vor allem an der modernen Umgebung, in der Gaukeley spielt. Auch wenn es nur Details sind wie Handys oder Computer, passt dies in meinen Augen einfach nicht mit der Welt von Dagobert&Co zusammen, die ich aus meiner Kindheit kenne. Das mag bei den heutigen lustigen Taschenbüchern anders sein, aber das kann ich nicht beurteilen. Noch ein kleiner Kritikpunkt zum Buch an sich: da die Seiten an der Innenkante keinen Rand haben, sind manche Texte nur sehr schwer zu lesen, da sie fast in der Bindung verschwinden.
Fazit: für sich allein betrachtet bietet 'Gaukeley' ein mitreißendes und spannendes Fantasy-Drama, das vor allem optisch zu überzeugen weiß.

Bewertung vom 12.10.2023
Ein Fluss so rot und schwarz
Ryan, Anthony

Ein Fluss so rot und schwarz


weniger gut

Der Klappentext des Buches versprach höchste Spannung: sechs Menschen auf einem Schiff, die sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern können und nicht wissen warum sie hier sind. Jede:r von ihnen hat eine spezielle Fähigkeit, aber alle scheinen als Soldat:innen ausgebildet worden zu sein. Um sie herum rötlicher Nebel, der die Ursache der gruseligen Schreie und weitaus schlimmerer Schrecken verbirgt…
Klingt unheimlich und rätselhaft, ist am Ende aber leider eine unausgegorene Aneinanderreihung von langweiligen Action-Szenen und halbgaren Dialogen. Weder hat mich das Schicksal der Menschen fesseln können noch ihre geheimnisvolle Mission. Diese wurde dann auch nur sehr lieblos am wenig aufregenden Ende wie in einem Nebensatz abgeliefert, aber da war es mir sowieso schon egal.
Fazit: richtig ausgearbeitet hätte die Geschichte extrem gruselig und nervenaufreibend werden können. So plätscherte sie recht antriebslos auf dem Fluss dahin und an mir glatt vorbei…

Bewertung vom 12.10.2023
Die graue Stadt
Kuhlmann, Torben

Die graue Stadt


ausgezeichnet

Das Buch hat mich vor allem durch die detailreichen realistischen Illustrationen begeistert, aber die Geschichte zu den Bildern ist mindestens genauso faszinierend. In einer grauen Stadt lehnt sich ein Mädchen gegen die vorgeschriebene Farblosigkeit auf, die alles langweilig grau macht. Dabei macht sie eine interessante und wichtige Entdeckung, die alles ändert.
Die trostlosen Bilder der grauen Stadt erinnern durchaus an reale Orte, die der Konformität zum Opfer fallen und jegliche Individualität vermissen lassen. Und selbst wenn viele Menschen das eigentlich ablehnen, schwimmen sie doch mit dem Strom und beugen sich, vermutlich weil es einfacher und bequemer ist, als die Dinge zu hinterfragen. Ein kleiner Anstoß genügt aber, um die Menschen aus ihrer Teilnahmslosigkeit zu reißen und eine Änderung herbeizurufen.
Konsequent treibt der Autor das graue Einerlei, das sich hier und da im realen Alltag finden lässt, mit seiner utopischen Geschichte auf die Spitze und zeigt auf überraschende Weise, dass Farben immer noch da sind, wenn auch im Verborgenen - man muss sie also nur wieder ans Licht holen.
Fazit: ein weiteres geniales Buch des Autors, das mit eindringlichen Bildern und einer verblüffend naheliegenden Geschichte zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 11.10.2023
Das Vogelmädchen von London
Osman, Mat

Das Vogelmädchen von London


gut

Das Vogelmädchen von London entführt uns in eine Welt voller schwülstiger Dramen, tragischer Geschichten und magischer Momente. Der Grundton ist düster und auch wenn immer wieder ein Hoffnungsschimmer aufblitzt, kann er das Leid und Leiden, dass sich durch die gesamte Handlung zieht, doch nicht durchdringen.

Shay kann als Vogelmädchen die Zukunft vorhersagen - so wird es jedenfalls behauptet. Als sie bei einem Fluchtversuch, nachdem sie Vögel aus einem Laden befreit hat, dem Jungen Nonesuch begegnet, soll sich ihr bisheriges Leben für immer ändern. Nonesuch führt Shay in die Welt des Theaters ein, in der alles schöner Schein ist und doch hinter den Kulissen Leid und Verzweiflung herrschen. Das Theater wird zu einem Ventil, mit dem Shay genauso wie Nonesuch ihr wahres Leben abstreifen und in jede Rolle schlüpfen kann. Shay findet in den Jungen des Theaters eine neue Familie und mit Nonesuch ihre erste bittersüsse Liebe. Doch als auch andere von ihrem Talent als Wahrsagerin erfahren und schliesslich die Pest die Leute aus der Stadt vertreibt, beginnt für Shay eine tragische Odyssee - doch ein Vogelmädchen lässt sich nicht in einen Käfig sperren.

Die Handlung sprudelt nur so über vor originellen Ideen, allerdings gingen in diesem bunten Wirbel aus zu vielen Eindrücken die Charaktere ein Stück weit unter. Man hatte kaum Gelegenheit sich auf eine Situation einzulassen da kam schon die nächste Wendung, und mit Drama wurde dabei wahrlich nicht gespart. So wirkten nicht nur Teile, sondern das gesamte Buch wie ein irrsinniges Bühnenstück, welches die Sinne mit zu vielen flüchtigen Eindrücken überflutet und kaum Raum zum Luftholen lässt. Oft fehlten mir Zeit und Tiefe, um den Charakteren wirklich nahe zu kommen und mich ganz in der Geschichte zu verlieren, zu flüchtig waren die aneinandergereihten Szenen.

Fazit: das Buch wird von einer überbordenden Fülle an Ideen beherrscht, die einen in einen traumhaften Rausch von Farben, Gerüchen und Klängen versetzt, der die Geschichte wie ein einstudiertes Theaterstück wirken lässt.