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Bewertungen
Insgesamt 441 BewertungenBewertung vom 16.03.2022 | ||
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Weit mehr... "Den Wölfen zum Fraß" von Patrick McGuinness ist weit mehr als nur ein Krimi! ... und wenn alle Krimis so gehaltvoll wären, würde ich als Lesebegeisterter bestimmt mehr aus diesem Genre lesen. Für mich war weniger die Handlung das eigentlich Lesenswerte (die Leiche einer jungen Frau wird an einem Flußufer in Kent in der Nähe von London gefunden, ein benachbarter, ehemaliger Lehrer einer Eliteschule wird verdächtigt und einer aus dem Ermittlerduo war seinerzeit an genau dieser Schule) , vielmehr ist es die Beschreibung der von den Medien betriebenen Hetzjagd, die Manipulation der Öffentlichkeit, der Versuch eines medialen Gerichtsprozesses, einer medialen Vorverurteilung, einer medialen Hinrichtung. Ein Bild, welches sich nahezu durch die ganze Geschichte zieht, ist der Versuch, einen riesigen Fettberg abzubauen, der sich über die Jahrzehnte in der Kanalisation breit gemacht hat: Das Ekelhafte unter der Oberfläche! Und wehe dem, wenn das, was lange unter der Oberfläche gegärt hat, ans Tageslicht gehoben wird. Erzählt wird zum einen die Vergangenheitsebene - die 80-er Jahre der Eliteschule, nach außen hin bemüht, einen guten Ruf zu stabilisieren, nach innen hin werden Lehrer von Schülern fertig gemacht und Lehrer mißbrauchen ihre Machtposition gegenüber den Schülern. Erzählt wird zum anderen die Gegenwartsebene - die 2020-er, in der die Medien nicht an der Wahrheitsfindung sondern an 'Verkaufszahlen und Klicks' interessiert sind. Die Erniedrigung ist vergleichbar - nur die Mittel und Möglichkeiten haben sich verändert. Und das ganz Besondere an diesem Roman ist seine Sprache, sowie die Gedanken und Dialoge der Protagonisten. "Dieses ganze Kommissarthriller-Polizeiermittlungs-Genre mit seinen Twists und Gerichtssaalsentlastungen ... ist einfach nur ein Ort in unserer Kultur, an dem wir die fehlende Kompliziertheit der Welt verstaut haben." Und die Atmosphäre am College "... war mit unterdrückter Pädophilie aufgeladen - weitgehend unterdrückt, denn es gab eben Momente, in denen sie die Kontrollmechanismen überwand, wie das im Psychologieseminar formuliert wurde. Das meiste ging aber nicht in Handlung über. Man könnte sagen, wir haben ihren Duft eingeatmet, während das Element tief unten vergraben blieb." |
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Bewertung vom 16.03.2022 | ||
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Bedrückend... |
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Bewertung vom 11.03.2022 | ||
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Wie ein Entwurf zu größerem... |
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Bewertung vom 08.03.2022 | ||
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Wichtig!!! |
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Bewertung vom 06.03.2022 | ||
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Beachtlich! |
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Bewertung vom 03.03.2022 | ||
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Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2 Äußerst unterhaltsam... |
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Bewertung vom 27.02.2022 | ||
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Herausforderndes Thema. |
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Bewertung vom 23.02.2022 | ||
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Unterhaltsamer Mutmacher! |
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Bewertung vom 19.02.2022 | ||
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Am Ende fügt es sich dann doch! Ich war sehr begeistert von "Drei", dem Vorgängerroman des israelischen Autors Dror Mishani. Auch in diesem Vorgänger finden unterschiedliche Handlungsstränge am Ende zusammen - und zwar in fulminanter Weise; mir viel seinerzeit hierzu der Begriff des 'literarischen Thrillers ein. Und klassische Thriller sind ja eher selten mit literarischen Qualitäten ausgestattet. Und Spannung und Literatur in bester Weise miteinander zu verbinden, diese Kompetenz besitzt Dror Mishani zweifelsohne. Nur ist es ihm bei "Vertrauen" nicht ganz so gut gelungen. Bitte nicht falsch verstehen - ein gutes und durchdachtes, aber nicht ganz so packendes Buch, Erst im Epilog findet es sich schließlich: "Vom Dach aus sieht man die Menschen nicht mehr." Es ist natürlich eine Kriminalstory, Doch auf einer tieferen Ebene menschelt es gewaltig - da ist der Protagonist Inspektor Avi Avraham, Er befindet sich mitten in einer Krise der beruflichen Unzufriedenheit, will er doch weg von den ewigen Bagatellfällen und hin zu größeren Herausforderungen. Und so ist der Roman auch die Geschichte einer ersehnten Veränderung - die am Ende aber keine wird - zumindest nach außen hin, Obwohl der Inspektor am Ende eine Aufstiegsmöglichkeit angeboten bekommt, lehnt er diese ab, hätte diese Beförderung doch vor allem dazu gedient, ihn an weiteren Nachforschungen zu hindern - weil diese die Kreise des israelischen Geheimdienstes gestört hätten - und weil mit dem attraktiveren Posten auch ein Abbruch seiner Ermittlungen verbunden gewesen wäre. Diese Hintergrundgeschichte ist die Bühne für zwei zunächst unabhängig scheinende Fälle, in denen Avi Avraham ermittelt: Ein vor einem Krankenhaus abgelegter Säugling und ein verschwundener Hotelgast. Zwar bleibt sein Posten schließlich unverändert, aber die Fälle haben ihn als Person verändert. Hat er doch in den beiden Ermittlungen zu einem (neuen) Sinn in seiner Arbeit (zurück) gefunden: Dem Kampf für die Wahrheit und damit auch für die Gerechtigkeit. Und deshalb verbleibt er auch lieber 'unten' - denn 'vom Dach aus sieht man die Menschen nicht mehr'. |
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Bewertung vom 19.02.2022 | ||
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Ein Thriller ohne einer zu sein... |
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