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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Habbo
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 505 Bewertungen
Bewertung vom 01.05.2023
Auslese à la Provence
Heineke, Andreas

Auslese à la Provence


sehr gut

Eine - passend zur Destination - ruhig erzählte, allerdings auch dramatische, Familiengeschichte, in der es auch um wirtschaftliche und politische Interessen bis hin zur Verbohrtheit geht. Eingestreut viele kulinarische Erlebnisse, man hat den Geschmack der Speisen und Weine quasi auf der Zunge. Die Gegend wirkt entschleunigt, der Dorfgendarm ist es mittlerweile. Das wirkt auch in dem Buch nach. Man liest es am besten gemütlich auf der Couch kuschelnd und in einem Rutsch durch. Die Geschichte selbst ist gut konstruiert und weist auch einige Wendungen auf. Die Spannung bleibt, bei aller "Gemütlichkeit" nicht auf der Strecke. Eine angenehme Lektüre und man möchte mehr vom Dorfgendarm lesen (er sollte allerdings weniger wehleidig in Bezug auf seinen nicht ganz klaren Beziehungsstatus sein).

Bewertung vom 26.04.2023
Wo das Böse regiert (eBook, ePUB)
Wind, Jennifer B.

Wo das Böse regiert (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine in Retrospektiven erzählte Geschichte, die bedrückender nicht sein kann. Auf der einen Seite Geschehnisse in einem Dorf in der Steiermark, lange Jahre zurück, die bereits Schreckliches ankündigen. Auf der anderen das Hier und Jetzt, in dem die Leiche einer jungen Frau gefunden wurde, die ein schrecklich entstelltes Gesicht hat. Zu diesen Zutaten kommt noch ein hoffnungsloser Junkie und ein berühmter Graphic Novels Zeichner mit seinem Agenten und die Geschichte eines jungen Mädchens, das verzweifelt versucht, nicht zwangsverheiratet zu werden. Wie hängt das alles miteinander zusammen? Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, zumal es im Team gehörig knirscht. Jutta, die eine eher halbherzige Beziehung zum Gerichtsmediziner pflegt, vermisst Tom, der aber nicht zu diesem Team zurück will. Dennoch muss man letztlich zusammenarbeiten, denn es tauchen noch weitere Leichen auf. Zwischendrin immer wieder die Rückschau zur Entwicklung des kleinen Jungen, der 1979 geboren, aber seither als Monster abgeschoben wurde und Schreckliches erleiden muss. Zügig und aufwühlend geschrieben, sich ernster gesellschaftlicher Themen annehmend, diese kunstvoll in die Geschichte verwoben, wird der Leser spannend unterhalten und gleichzeitig sehr betroffen gemacht. Viele Wortspielereien lassen dennoch schmunzeln. Gelungene Lektüre

Bewertung vom 24.04.2023
Im Auge des Killers / MK4 Berlin Bd.1 (eBook, ePUB)
Bauhaus, Ben

Im Auge des Killers / MK4 Berlin Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Ein äußerst unharmonisches Team wird zur MK4 Berlin zusammengestellt und gleich mit einem Fall zweier ermordeter und geköpfter junger Menschen konfrontiert. Statt sich auf den Fall zu stürzen, gehen sie erstmal aufeinander los. Dabei hat es der Fall in sich. Langsam kristallisiert sich heraus, dass die in der Nähe des Tatortes gefundene Drohne mit dem Fall zu tun hat. Was sich dann auch noch zu einem Medienspektakel ausweitet, mit dem Leiter des MK4 als Hauptfigur. Eine spannend konstruierte Geschichte, die am Ende jedoch nicht mehr ganz schlüssig ist. Detaillierte Darstellung der persönlichen Umstände und Befindlichkeiten der Protagonisten. Auch eine gute Darstellung des Zusammenfinden-Prozesses des Teams. Insgesamt eine kurzweilige und spannende Lektüre.

Bewertung vom 23.04.2023
Lavendel-Zorn / Lavendel-Morde Bd.5
Bernard, Carine

Lavendel-Zorn / Lavendel-Morde Bd.5


sehr gut

Man kann schon sagen, dass es sich hier um einen kulinarischen Krimi handelt, bei dem es vordergründig um Unfall und Selbstmord geht. Im Fall des Unfalls tauchen dann aber Ungereimtheiten auf, im Fall des Selbstmords will der Staatsanwalt gründliche Ermittlungen. Während der sehr zähen und lange Zeit ergebnisfreien Befragungen, Recherchen und Reflexionen, die beiden Fälle betreffend, taucht auch der Leser ein in eine reizende Landschaft mit ihren zahlreichen kulinarischen Genüssen, wähnt sich vor Ort und schlemmt quasi mit. Ruhig, aber spannend erzählt, wendungsreich, mit vielen versteckten Hinweisen auf Zusammenhänge und wahre Täterschaft wird die Geschichte entwickelt. Die Leser werden bis zum Ende mitgenommen. Und auf weitere Folgen vorbereitet.

Bewertung vom 22.04.2023
Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3
Henning, Greta

Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3


sehr gut

Recht ruhig kommt diese Geschichte um Minke van Hoorn und die Chorleiterin Hanni Krüdener daher. Letztere bricht nach einem Kirchenkaffee und dem Genuss einer "Toten Tante" zusammen und stirbt. Was der örtliche Arzt sehr schnell als Herzversagen abstempelt, lässt Minkes Bruder, Rechtsmediziner Bo, nicht in Ruhe. Er glaubt an einen Giftmord und da er nach einem Skiunfall ohnehin zur Untätigkeit verurteilt ist, macht er sich an die Recherche. Minke und ihre Assistentin Lisa, die sich köstlich durch die Geschichte schwäbelt und nicht selten damit aneckt, versuchen derweil durch Zeugenbefragung und Hintergrundrecherche aufzudecken, was hinter dem Tod der vermeintlich allseits beliebten Chorleiterin steckt. Dabei kommen Ihnen weitere Tode und auch noch ein Pottwal in die Quere. Ruhig und nicht ohne Humor erzählt, Abgründe der Vergangenheit aufzeigend und spannend gehalten, kommt man so allmählich - Ermittler wie Leser - den Hintergründen und Tatverdächtigen auf die Spur. Authentisch in der Darstellung der "Mitwirkenden" in deren Umgebung und deren zurückhaltenden Emotionen. Nordfriesisch halt. Man ist schneller durch, als man denkt, freut sich auf weitere Folgen und plant, die bisher verpassten nachzuholen.

Bewertung vom 07.04.2023
Das Schweigen der Klippen / Guernsey-Krimi Bd.2
Corbet, Ellis

Das Schweigen der Klippen / Guernsey-Krimi Bd.2


sehr gut

Was zunächst wie der Unfall einer dementen Heimbewohnerin aussieht, entwickelt sich nach und nach zu einer sehr komplexen Geschichte, die weit in der Vergangenheit ihren Ursprung nahm und gierige Menschen im Hier und Jetzt auf den Plan rief. Da alle im Umfeld der extrem einsam, ja isoliert, lebenden Demenzkranken etwas zu verschweigen haben, gestalten sich die Ermittlungen als äußerst zäh. In Rückblicken wird die Geschichte hinter der Geschichte entwickelt. Eine tieftraurige. Parallel werden die privaten Befindlichkeiten der Ermittler offengelegt. Und erneut wird ein faszinierendes Landschaftsbild geprägt. Ein paar lose Enden blieben aber übrig. Dennoch man möchte gerne mehr von Kate, ihren Kollegen:innen und Nicolas lesen.

Bewertung vom 01.04.2023
Der tote Berliner
Fuchs, Robin

Der tote Berliner


sehr gut

Närrisch geht es zu im Karnevalstreiben in Niederteerbach, aber auch mörderisch. Denn in einer heruntergekommenen Pension wird ein toter Mann aufgefunden, vordergründig mit einer Büste erschlagen, aber die Rechtsmedizinerin findet eine ganz andere Mordwaffe heraus. Da der Tote aus Berlin stammte, wird ein dortiger Kollege hinzugezogen. Hinfort hagelt es nur so freche Sprüche und die Kommissarin Pech, die Rechtsmedizinerin Schwäfel und Martin Seidel aus Berlin müssen sich zusammenraufen, um der/dem Mörder/in habhaft werden zu können. Flott geschrieben mit einer Fülle von Anspielungen und Wortspielereien, z.B. die Büsten von Politikern, der Antritt von Martin mit Currywurst und Pommes zum Frühstück, die heruntergekommene Pension, die auf den schönen Namen Raibach hört, etc. Da macht das Lesen Freude und die Spannung blieb auch nicht auf der Strecke.

Bewertung vom 27.03.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


sehr gut

Eigentlich zur Beerdigung ihres Großvaters und für eine längere Auszeit im idyllischen Küstenort Torreira, will Ria nur eines: Urlaub, Abstand und sich neu sortieren. Es kommt ganz anders, denn als eine junge Frau tot aufgefunden wird und es sich nach anfänglichem Dafürhalten, es handele sich um einen tragischen Unfall, doch als ein mögliches Tötungsdelikt herausstellt, ist sie ganz plötzlich mitten in Ermittlungen. Sie ist zwar Polizistin, aber in Stuttgart und in Portugal keineswegs zuständig. Damit bringt sie ihren Job in Deutschland in Gefahr, was sie nicht wirklich beunruhigt, aber auch den des Dorfpolizisten Joao. Alsbald stoßen die unterschiedlichen Interessen und Charaktere des zuständigen Comissario und der beiden „Ortsermittler“ aufs heftigste auf- und aneinander. Dennoch entwickelt sich nach und nach ein roter Faden, den sie bis zur Auflösung dann doch gemeinsam verfolgen können. Eine gelungene Geschichtskonstruktion, spannend und unaufgeregt erzählt, dazwischen immer wieder schön gemalte Landschaftsbilder, so dass man sich selbst „vor Ort“ wähnt. Und es wird viel, sehr viel gegessen. Man bekommt ob der Beschreibungen sehr großen Appetit, glaubt aber auch fast, dass man schon bei der Beschreibung dessen, was und wie viel da jeder zu sich nimmt, selbst auch unmittelbar an Pfunden zulegt.

Bewertung vom 26.03.2023
Asterix und Obelix im Reich der Mitte
Gay, Olivier;Tarrin, Fabrice

Asterix und Obelix im Reich der Mitte


schlecht

Als ausgewiesener Asterix-Fan hatte ich mich auf diese Lektüre richtig gefreut, sogar 4000 Punkte dafür eingelöst. Was albern, wie sich herausgestellt hat. Die Geschichte ist von vorne bis hinten nicht schlüssig. Die Dialoge unterirdisch und warum muss nun auch bei Asterix auch noch die Ernährungsmafia zuschlagen: Gemüse statt Fleisch. Der Zaubertrank gilt plötzlich als bedenklich, Asterix wirkt nurmehr unleidlich. Ja geht es noch? Die spinnen, die Asterix-Schreiber und -Zeichner. Aber so richtig. Einzig die witzig gewählten Namen sind eine kleine Entschädigung für diese wirklich nicht empfehlenswerte Lektüre zu einem Film, der es ebensowenig sein wird. Wer wird hier - mit Film und Bildergeschichte - eigentlich adressiert? Kinder und Jugendliche können es eigentlich bei dieser Konstellation nicht sein. Und die vielen langjährigen und definitiv erwachsenen und zum größten Teil schon älteren Asterix-Fans ganz sicher auch nicht. Wie gesagt: Die spinnen...