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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 16.12.2022
Ein Leben für das Recht auf Liebe / Die Hafenärztin Bd.3
Engel, Henrike

Ein Leben für das Recht auf Liebe / Die Hafenärztin Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem Dr. Anne Fitzpatrick sich in London ihrer Vergangenheit gestellt hat, kann sie ab sofort wieder in Hamburg unter ihrem richtigen Namen praktizieren. Bei ihrer Arbeit bei den Frauen im Hafen fällt ihr auf, daß immer mehr Chinesinnen unter ihnen sind. Sie wurden mit vielen Versprechungen aus ihrer Heimat gelockt und dann in Hamburg als Prostituierte an Zuhälter verkauft. Eines Tages wird Anne Zeugin eines Mordes an einer dieser jungen Frauen. Doch nachdem sie die Polizei informiert hat, ist die Leiche verschwunden. Kommissar Berthold Rheydt glaubt Anne und läßt nach der toten Frau suchen. Als die gefunden wird, stockt dem Kommissar der Atem. Alles sieht danach aus, als wenn der "Hafenschlächter" wieder zurück in Hamburg ist. Berthold Rheydt ermittelt mit allen Kräften, um diesen gefürchteten Mörder diesmal zu fassen, obwohl er viel lieber seine Zeit mit Helene Curtius verbringen würde. Für sie ist er bereit, sein Leben zu verändern.

Im dritten Buch über "Die Hafenärztin" geht es um "Ein Leben für das Recht auf Liebe". Gemeint ist damit wohl das Schicksal der vielen chinesischen Frauen, die im Hafenviertel ihrer Arbeit nachgehen müssen. Ihr Leben beschreibt Henrike Engel sehr eindringlich. Man spürt die Einsamkeit dieser Frauen, die sich oft noch nicht einmal verständlich machen können. Auch diesmal wird die Geschichte echt spannend. Das Auftauchen des Mörders, der ein alter Bekannter aus Band 1 ist, kommt überraschend und gibt der Geschichte etwas Besonderes. Henrike Engel stellt die Personen sehr menschlich dar. Sie gibt ihnen Eigenschaften, die uns allen bekannt vorkommen. Weil man sie jetzt schon durch die drei Bücher begleiten konnte, sind sie vertraut und man lernt sie immer besser kennen.
Auch dieses Buch ist ein sehr spannender Krimi und es darf gerne weitergehen mit der Hafenärztin und ihren Freunden!

Bewertung vom 15.12.2022
Lallende Tanten überall

Lallende Tanten überall


ausgezeichnet

Wie jedes Jahr zu Weihnachten beglückt Dietmar Bittrich den Leser mit einer Sammlung von Kurzgeschichten rund um die bucklige Verwandtschaft. Auch diesmal hat er verschiedene Autoren versammelt, die jeder eine Kurzgeschichte zu dem Band "Lallende Tanten überall" beigesteuert haben. Die Kurzgeschichten weisen unterschiedliche Längen auf, sind aber allesamt so gehalten, daß man immer wieder eine "zwischendurch" lesen kann. Thematisch dreht sich natürlich alles um Weihnachten, jedoch sind die Geschichten sehr abwechslungsreich. Mal geht es um das Jubiläum einer Rockband, die seit Jahren nicht mehr zusammen gespielt hat, dann um einen Ehemann, der sich von seiner Frau verlassen wähnt, um schlesische Tanten und Zitronencreme, um uneingeladen erschienene und eingeladen nicht - erschienene Verwandtschaft, um einen alten Vater, der nichts wegwerfen kann und vieles mehr. Alle haben eines gemein - die Geschichten sind zauberhaft. Die Autoren haben alle durchweg einen wunderbaren Schreibstil und vermitteln mal humorvolle, mal ernste Geschichten sehr eindrucksvoll. Hier steht der Spaß ganz hoch! Natürlich wird nicht jede Geschichte jedem gleich gut gefallen, auch ich habe hier meine Lieblinge, aber es ist wirklich für jeden etwas dabei. Diese Serie von Dietmar Bittrich gehört für mich so eng zu Weihnachten wie Tannenbaum und Geschenke!

Bewertung vom 11.12.2022
Die Rote Insel / Fräulein Gold Bd.5
Stern, Anne

Die Rote Insel / Fräulein Gold Bd.5


sehr gut

Im Jahr 1926 verliert Hulda Gold aufgrund ihrer Schwangerschaft ihre Stelle als Hebamme in der Klinik. Sie ist froh, daß sie bei der Ärztin Grete Fischer als Sprechstundenhilfe arbeiten kann. Weil ihr das Geld ausgeht, zieht sie in ein heruntergekommenes Viertel - auf die Rote Insel. Dort kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen Kommunisten und anderen Gruppierungen. Huldas Freundin Grete und ihr Lebensgefährte stecken mittendrin. Als es dann zu einem Mord kommt, sind alle schnell mit ihren Schuldzuweisungen dabei. Doch Hulda kommen Zweifel und sie stellt einmal mehr lästige Fragen. Dadurch trifft sie auch Karl North wieder. Er arbeitet inzwischen als Privatdetektiv. Hulda muß feststellen, daß Karl immer noch ihre große Liebe ist. Deshalb hilft sie ihm auch bei seinen Ermittlungen zum Mord auf der Roten Insel. Ohne Rücksicht auf ihre Schwangerschaft begibt sie sich mit ihm auf die Spur, die zum Mörder führt. Dabei geraten sie prompt in riesige Schwierigkeiten.

Dies ist nun der fünfte Band um die Hebamme "Hulda Gold". Der Titel "Die Rote Insel" verrät schon, daß es dabei um ein Arbeiterviertel geht, in dem die Lebensumstände alles andere als komfortabel sind. Anne Stern nimmt in ihrem Buch kein Blatt vor den Mund. Sie beschreibt das Umfeld der Menschen gnadenlos ehrlich. Daß dabei den einzelnen Gruppierungen mit ihren oft haarsträubenden Parolen Tür und Tor geöffnet werden ist nur verständlich. Die Menschen sind es leid, in Armut zu hausen. Wenn ich ehrlich bin, wurde mir in dieser Geschichte die Geburt des Kindes etwas zu heroisch und auch langatmig beschrieben. Ein paar Seiten weniger darüber hätten auch genügt. Nach dem ersten Schreck darüber, daß Hulda ihrem alten Kiez untreu geworden ist, habe ich mich gefreut, daß ihre alten Freunde trotzdem wieder dabei sind. Sie hätten sonst in der Geschichte gefehlt. Sie gehören einfach dazu und bringen Leben in die Handlung.
Ich finde, daß dieses Buch der Fräulein-Gold-Reihe zwar nicht zu den Spitzenreitern dieser Serie gehört, aber trotzdem gelesen werden sollte!

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Bewertung vom 09.12.2022
Zwischen heute und morgen / Drei-Städte-Saga Bd.2
Korn, Carmen

Zwischen heute und morgen / Drei-Städte-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Auch in den 1960er Jahren ist die Freundschaft zwischen den Familien von Kurt und Elisabeth in Hamburg, Heinrich und Gerda in Köln und Bruno und Margarethe in San Remo sehr eng. Für Gerda wird es allerdings immer schwerer, ihre Freundin zu verstehen. Elisabeth wird nicht damit fertig, daß ihr Ex-Schwiegersohn Joachim ausgerechnet Gerdas Tochter Ursula geheiratet hat. Sie klammert sich an Joachim und mischt sich in sein Leben ein. Auch die anderen Familienmitglieder müssen unter Elisabeths Wesensveränderung leiden - allen voran ihr Mann Kurt. Es dauert einige Zeit, bis er sich ärztliche Hilfe holt.
In Köln sorgt Gerdas und Heinrichs Sohn Ulrich für einige Turbulenzen. Er fühlt sich von seiner Frau eingeengt und sucht die Abwechslung.
In San Remo ist es Brunos Bruder Bixio, der die Nerven der Familie strapaziert. Alle sehen dem neuen Jahrzehnt mit Optimismus entgegen, müssen aber auch von liebgewonnenen Menschen Abschied nehmen.

In dem Roman "Zwischen heute und morgen" begleitet der Leser drei in Freundschaft verbundene Familien durch die 1960er Jahre. Carmen Korn vermischt gekonnt die Ereignisse dieser Jahre mit dem Leben der Menschen in dieser Geschichte. Sie springt munter zwischen Hamburg, Köln und San Remo, den Wohnorten der Familien, hin und her und fordert dadurch die volle Aufmerksamkeit ihrer Leser. Carmen Korns Schreibstil ist einzigartig. Manchmal ähnelt er einer nüchternen Berichterstattung. Trotzdem stecken ihre Geschichten voller Leben. Die Menschen sind nicht perfekt, aber gerade deshalb wirken sie echt. Immer wieder blitzen die Narben auf, die der Krieg an ihnen hinterlassen hat. Im Laufe der Geschichte erlebt man, daß die Personen sich verändern. Sie werden nicht nur älter, manchmal verändert sich auch ihr Wesen. Das ist irgendwie rührend und geht ans Herz. Dieses Buch ist wie eine Reise durch die Zeit der Veränderungen in den 1960er Jahren - und die Reise lohnt sich!

Bewertung vom 06.12.2022
Urwelten
Halliday, Thomas

Urwelten


ausgezeichnet

Mit "Urwelten" entführt der Paläontologe und Evolutionsbiologe Thomas Halliday den Leser auf eine Reise durch längst vergangene Zeiten. Damals sah die Welt noch deutlich anders aus. Und man wird darüber staunen, denn wer kann sich heute schon vorstellen, daß es z. B. in der Antarktis tropische Wälder gab? Man begegnet Tieren, die den menschlichen Vorfahren das Fürchten lehrten und vieles mehr. Thomas Halliday läßt diese Zeiten lebendig werden. Anschaulich macht er deutlich, wie Ökosysteme entstehen und wieder verschwinden, wie Lebewesen durch neue Arten verdrängt werden, sich zur Anpassung auf Wanderungen begeben. Dabei begleitet man ihn durch Äonen von Jahren über die damaligen Kontinente. Aus all diesen Begebenheiten zieht er seine Schlüsse für die Zukunft der Erde und ihrer Bewohner. Auch wenn sich dies alles sehr komplex anhört und das Thema alles andere als einfach ist, schafft es Thomas Halliday auch den Laien an dieses Buch zu fesseln. Denn er schreibt verständlich und das Buch liest sich gar nicht wie ein Fachbuch, sondern es erzählt dem Leser sehr bildhaft die Geschichte längst vergangener Zeiten. Das Geschehen läuft so wahnsinnig bildhaft vor Augen ab, daß man sich alles wirklich bis ins kleinste Detail vorstellen kann. Hier erhält man Geschichts- und Biologieunterricht, wie man es sich früher in der Schule gewünscht hätte. Nicht staubtrocken, sondern lebendig und spannend. Ganz besonders schön sind die schwarz-weiß Zeichnungen, die man immer wieder im Buch findet und die das Buch noch zusätzlich auflockern und die Themen anschaulich machen. Dieses Buch muß man einfach mit Genuss lesen und das Gelesene zwischendurch immer wieder auf sich wirken lassen - obwohl man es eigentlich liebend gern an einem Stück lesen möchte!

Bewertung vom 05.12.2022
Küstenangst
Meckelmann, Heike

Küstenangst


ausgezeichnet

Auf Fehmarn stürzt eine Kitesurferin in der Orther Bucht ab. Zeugen des vermeintlichen Unfalles sind die Kommissare Westermann und Hartwig. Schnell wird klar, daß es sich doch um Mord handelt. Kurz darauf wird in den Dünen eine Leiche mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden. Ihre Ermittlungen führen die Kommissare in eine Szene aus Partys und Intrigen.

In dem nun schon siebten Band, "Küstenangst", von der Sonneninsel Fehmarn dreht sich alles um die Kiter-Szene. Heike Meckelmann versammelt hier die Elite der Kite-Surfer am Orther Strand. Man bekommt hier Einblicke in eine Szene, die neben Sport auch Party beinhaltet. Dies betrifft jedoch nicht alle Kiter! Hier wird halt für den Krimi ein passendes Setting platziert. Die Autorin beschreibt hier sehr klar, auf welch Schwierigkeiten die Kommissare während ihrer Ermittlungen stoßen. Denn sie ermitteln in einer fast schon eigenen Welt, in der Verschwiegenheit herrscht und Intrigen gesponnen werden. Auch wenn dies der siebte Fall ist, kann man auch hier noch prima in die Serie einsteigen. Natürlich entwickeln sich die Hauptcharaktere mit jedem Buch weiter. Heike Meckelmann vermittelt aber das nötige Wissen, um das private Drumherum um die Kommissare und natürlich auch "Miss Marple" Charlotte zu verstehen, ohne dabei das Private ausufernd zu beschreiben und den Krimi aus den Augen zu verlieren. Sie sind einfach sympathisch und man hat das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. Dabei ergänzen sie sich perfekt. Denn ohne Charlotte würden Westermann und Hartwig so manches Detail gar nicht bemerken. Der Fall ist diesmal wieder sehr spannend. Es gibt unzählige Verdächtige, Spuren, die sich in Luft auflösen... Man kann wirklich bis zum Schluß mitraten und kommt derLösung nicht auf die Spur. Die Autorin schafft es mit ihren Büchern immer wieder, mich in Urlaubsstimmung zu versetzen. Sonne, Strand, die plätschernde Ostsee und Kite-Surfer - so sieht perfekter Urlaub aus. Dieses Feeling springt vom Buch direkt über.
Auch dieser Band bekommt von mir eine Leseempfehlung - ich persönlich habe nach dem Genuss des Buches jetzt Sehnsucht nach Meer!

Bewertung vom 03.12.2022
Auf tapsigen Pfoten ins Glück / Der Weihnachtshund Bd.7
Schier, Petra

Auf tapsigen Pfoten ins Glück / Der Weihnachtshund Bd.7


ausgezeichnet

Die Glaskünstlerin Jana hat große Probleme. In ihr Geschäft wurde eingebrochen, ihr Kunstobjekte sind in Gefahr! Noch dazu erhält sie anonyme Drohungen. Da die Polizei keinerlei Spuren findet, ergreift sie selbst die Initiative und engagiert den Privatdetektiv Oliver. Dieser bringt zur Unterstützung seine Bordeauxdogge Scottie mit. Oliver und Scottie ziehen in das Gästezimmer ein. Zunächst ist Jana skeptisch - Scottie zusammen mit ihrer Glaskunst? Kann das gutgehen?

"Auf tapsigen Pfoten ins Glück" ist der Titel des diesjährigen Weihnachtsromanes von Petra Schier. Auch hier trifft man auf bekannte Gesichter aus vorherigen Bänden. Die eigentlichen Stars der Bücher sind jedoch immer die Hunde, deren Gedanken in kursiver Schrift einfach wunderbar sind, sowie der Weihnachtsmann und seine Elfen. Hier wird es richtig weihnachtlich. Leider ist mir diesmal der Hund etwas zu kurz gekommen, dafür gab es in meinen Augen diesmal mehr Bettszenen als sonst - auf diese hätte ich gut verzichten können. Mehr Weihnachtsmann und mehr Hundegedanken hätte den Charme der früheren Bände zurückgebracht. Die Handlung birgt in Bezug auf Jana und Oliver keine Überraschungen. Man weiß eigentlich schon von Anfang an, wohin die Reise geht. Neu sind hier jedoch die kriminalistischen Einflüsse. Es gibt Drohbriefe, einen Einbruch und man kann herrlich miträtseln. Dieses Buch vermittelt weihnachtliche Stimmung und bis auf die zwei kleinen Kritikpunkte hat er mir sehr gut gefallen!

Bewertung vom 30.11.2022
Das Rätsel der Schamanin
Meller, Harald;Michel, Kai

Das Rätsel der Schamanin


ausgezeichnet

Als im Jahr 1934 bei Bauarbeiten im Kurpark von Bad Dürrenberg ein 9000 Jahre altes Grab entdeckt wurde, war man bei der Bergung der Funde in Eile und untersuchte die Gebeine nur halbherzig. Danach gerieten die Toten in Vergessenheit. Doch jetzt soll mit allem, was die Wissenschaft zu bieten hat, die Geschichte um das Grab von Bad Dürrenberg aufgeklärt werden. Es stellen sich viele Fragen zu der Toten aus dem Grab, die die Archäologen "Die Schamanin" getauft haben und zu dem Kind, das mit ihr im Grab lag. Die Wissenschaftler konnten erstaunliche Tatsachen ans Licht bringen, die dem Leser einen ganz neuen Blick auf die Welt der "Schamanin" aufzeigen.

Die Autoren Harald Meller und Kai Michel beschreiben in ihrem Buch "Das Rätsel der Schamanin" die faszinierende Arbeit der Wissenschaftler, die sich vorgenommen haben, das Rätsel der in Vergessenheit geratenen "Schamanin von Bad Dürrenberg" zu lösen. Sie finden dabei die richtigen Worte, um auch für interessierte Laien das Buch verständlich zu gestalten. Es fehlt Ihnen nicht an Humor und Selbstironie. Die Klärung vieler Fragen erinnert manchmal an die Auflösung eines Krimis. Dazu gehen die Autoren der Frage nach, was man eigentlich unter Schamanismus verstehen kann und wo er seinen Ursprung hat. Ihre Theorien dazu erklären Harald Meller und Kai Michel sehr einleuchtend, ohne dabei den Anspruch zu erheben immer Recht zu haben.
Am Ende des Buches hat der Leser einen erstaunlichen Ausblick auf die Welt der Schamanin von Bad Dürrenberg und auf das Leben dieser geheimnisvollen Frau.

Bewertung vom 29.11.2022
Zeit der Sehnsucht / Die Töchter der Ärztin Bd.1
Sommerfeld, Helene

Zeit der Sehnsucht / Die Töchter der Ärztin Bd.1


ausgezeichnet

Die Töchter der Ärztin Ricarda Thomasius sind beide ebenfalls Ärztinnen. Henny, die Ältere, hat in Berlin eine eigene Praxis, Toni dagegen zieht es nach Afrika. Sie verbindet damit ihre glückliche Kindheit. Schon auf der Überfahrt dahin verliebt sie sich in den undurchsichtigen Ben. Das Krankenhaus, in dem Toni arbeiten will, ist nur für Weiße. Das bringt Toni in eine Zwickmühle, denn sie will den Einheimischen ebenfalls helfen. Der Chefarzt der Klinik stellt Toni nach und kommt ihr viel zu nah. Tonis Traum von Afrika droht zu platzen. Da trifft sie Ben wieder. Beide geraten in große Gefahr und sie verschwinden spurlos in den Weiten der Savanne. Für Henny steht fest, daß sie ihre Schwester suchen muß.

Die Geschichten über die Ärztin Ricarda Thomasius gehen mit ihren Töchtern weiter. Mittlerweile ist die Familie so riesengroß, daß es sehr hilfreich ist, am Ende des Buches einen Stammbaum zu finden. Ich mußte sehr oft nachschlagen, um klarzukommen. Da waren die Angeheirateten, die Adoptierten usw. und es kommen immer mehr Personen dazu. Man kann sie unmöglich alle sympathisch finden. Trotzdem ist das Zusammengehörigkeitsgefühl in dieser Familie enorm. In der Not stehen sie alle zusammen. Wenn man sich auf die Hauptpersonen konzentriert, kann man erleben, wie arrogant die Kolonialherren mit den Eingeborenen umgegangen sind. Dieses Denken ist schon sehr speziell. Andererseits erfährt man in der Serie "Die Töchter der Ärztin" und ganz speziell in der Folge "Zeit der Sehnsucht" viel über die Schönheit Afrikas. Der Zauber dieses Kontinents wird von Helene Sommerfeld sehr gut beschrieben.
Dieses Buch ist sehr interessant. Es vereinigt eine Familiengeschichte mit einem Reisebericht. Das gibt es nicht so oft!

Bewertung vom 29.11.2022
Stille blutet / Mordgruppe Bd.1
Poznanski, Ursula

Stille blutet / Mordgruppe Bd.1


ausgezeichnet

Die Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just verliest vor laufender Kamera die Ankündigung eines Mordes - das Opfer ist sie selbst! Zwei Stunden später ist sie tot. Genauso ergeht es einem bekannten Blogger. Die Medien stehen Kopf. Die junge Ermittlerin Fina Plank hat es nun nicht nur mit den kuriosen Morden zu tun, sondern auch noch mit Nachahmern und schlechten Scherzen. Das Geschehen wird jedoch von noch jemandem beobachtet - und der hat einen perfiden Plan...

Ursula Poznanski hat mit "Stille blutet" den Auftakt einer neuen Serie geliefert. Mir hat dieser Auftakt sehr gut gefallen. Zu Beginn hatte ich zwar das Gefühl, daß hier sehr viele Charaktere auf mich einströmen, jedoch lernt man diese sehr schnell gut kennen und auseinander zu halten. Hier beweist die Autorin ihr ganz besonderes Fingerspitzengefühl, den Leser in eine völlig neue Welt zu entführen. Gekonnt legt sie falsche Fährten, immer wieder beginnt man selbst neu zu ermitteln und wird so förmlich von der spannenden Handlung aufgesogen und mitgerissen. Ursula Poznanski schreibt auf herrlich frische Art. Hier fliegt man durch die Seiten und kann von der Handlung einfach nicht loslassen. Gerade die unbekannte Person im Hintergrund hat hier ihren besonderen Reiz - und verleitet natürlich dazu, daß man die Serie komplett lesen will. Denn das große Rätsel heißt hier: Wer verbirgt sich im Hintergrund?
Mit diesem Thriller nimmt Ursula Poznanski auch die Gefahren der Social Media in den Fokus. Dies hat mir hier wirklich gut gefallen und war eine gelungene Abwechslung zu den üblichen Thrillern.
Mir hat dieser Serienauftakt sehr gut gefallen und "Stille blutet" bekommt von mir eine Leseempfehlung.