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Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1158 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2021
Das Schweigen brechen (eBook, ePUB)
Föllmi, Gisela

Das Schweigen brechen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Der Schutz von Kindern vor Missbrauch und Gewalt ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Kinder können sich nicht zur Wehr setzen und leiden meist ein Leben lang unter den Folgen sexuellen Missbrauchs." (Dr. Christine Bergmann)
Autorin Gisela Föllmi hat in diesem Buch ihre eigenen Lebenserfahrungen von Kindesmissbrauch und Misshandlungen aufgeschrieben. Wer allerdings Schwierigkeiten hat, über Gewalt bei Kindern zu lesen, der sollte lieber Abstand nehmen. Den sie beschönigt hier nichts, was man ihr als Kind wirklich angetan hat. Gisela ist gerade sieben Jahre alt, als sie das erste Mal durch ihren Stiefvater an dessen Arbeitskollegen angeboten wird. Diesem kann er momentan kein Gehalt zahlen und deshalb lässt er es zu, dass dieser Gisela sexuell berührt. Gisela, die ein gut erzogenes Kind ist, gehorcht dem Vater allerdings mit einem unguten Gefühl. Dass diesem Erlebnis viele weitere und noch schlimmere folgen werden, dazu noch mit anderen fremden Männern, ahnt sie da noch nicht. Allerdings am schwersten ist für Gisela, dass sie durch ihre Eltern nicht geschützt wird, im Gegenteil, sie vergehen sich ebenfalls an ihr. Als abhängiges Kind muss sie schweigen, sonst droht ihr Strafe in Form von Prügel oder Liebesentzug. Nach und nach nimmt dabei ihre Seele großen Schaden. Um das Ganze zu verkraften, steckt Gisela alles in den Schlimme-Dinge-Schrank. Dieser öffnet sich erst langsam, als sie 46 Jahre alt wird. Fortan erfährt Gisela, woher ihre ganzen Probleme in ihrem Leben kommen oder warum es ihr bei bestimmten Gerüchen, Begebenheiten oder Begegnungen oft nicht gut geht. Nun wird ihr nach und nach klar, warum sie sich mehrmals das Leben nehmen wollte, ihre Ehe zerbrach und sie keine Kinder bekam. Was Gisela erleben muss, ist so ungeheuerlich und unfassbar, dass es mir an manchen Stellen fast das Herz zerreißt. So kann ich dieses Buch nur lesen, weil ich immer wieder unterbrechen muss, um das Gelesene zu verdauen. Und trotzdem finde ich es wichtig, was die Autorin hier zu Papier gebracht hat. Es ist ein Zeugnis der kleinen Gisela, das sie hier niedergeschrieben hat. Den ihre Vergangenheit kann sie nur eintauchen, wenn sie die Finger auf die Tastatur legt. Dann schreibt ihr Innerstes nieder, was damals geschah. Dass sie beim Lesen danach oft selbst entsetzt ist, was sie da zu Papier gebracht hat, kann ich gut nachvollziehen. Wie viel Kraft es der Autorin abverlangt hat, dieses Buch zu schreiben, kann ich dabei nur erahnen. Die Traumen der Vergangenheit anzusprechen kostet wirklich viel Mut und Energie, doch sie tut es, um endlich ein besseres Leben führen zu können. Den ohne Offenbaren kann die Seele nicht heilen.

Fazit:
Ein Buch, das nicht nur der Autorin, sondern auch dem Leser alles abverlangt. Doch zu sehen, was aus der kleinen Gisela wird, hat mich neugierig gemacht. Es zeigt, wie grausam Eltern sein können. Schade nur, dass der Preis für dieses Buch viel zu hoch ist, so werden diese Erfahrungen nur von sehr wenigen gelesen werden. Trotzdem finde ich, dass es ein sehr wichtiges Buch ist, weil wir einen Einblick in die Seele eines verletzten Kindes blicken dürfen. Ein wirklich starkes Zeugnis von einer mutigen Frau erwartet den Leser.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2021
Auf den Schwingen des Blutes (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Auf den Schwingen des Blutes (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Wahrlich ist der Mensch der König aller Tiere, denn seine Grausamkeit übertrifft die ihrige." (Leonardo da Vinci)
Drei Monate nach Libbys Trauma bei ihrem letzten Fall nimmt sie ihren Dienst in Quantico wieder auf. Noch immer plagen sie die Folgen und Albträume, jedoch durch die Therapie hat es sich deutlich gebessert. Dazu gibt ihr Owen Halt und Julie Thornton, die neu in ihrem Team beim FBI ist, hilft ihr ebenfalls. Doch dann erschüttert Seattle ein brutaler Mord, weshalb man das FBI ruft. Es wurde die Leiche einer Frau gefunden, die teils gehäutet und lebendig zu Tode gefoltert wurde. Dem FBI Team ist schnell klar, das hier war erst der Anfang. Für Libby wird dieser Fall zur Bewährungsprobe, ob sie schon so weit ist, wieder ihren Dienst zu tun. Zudem wird er zur Belastungsprobe für ihre Ehe werden. Den Owen erhofft langsam wieder Normalität, was allerdings nicht so einfach ist. Besonders bedenklich ist das er ihr untersagt, sich in Seattle mit ihrem Ex-Freund Kieran zu treffen. Wird sich Libby daran halten?

Meine Meinung:
Der neuste Band der Libby-Whitman-Reihe wird für den Leser wieder zu einem blutigen und brutalen Fall. Es geht um eine Ritualtat, wie man es von den alten Wikingern her kennt. Bei dieser Hinrichtungsform wird das Opfer bei lebendigem Leib gefoltert. Ob es diese Folter wirklich gab, weiß man nicht sicher. Außerdem entfernt der Mörder nach dem Tod den Opfern noch ein Stück Haut. Für das FBI ist dieser Fall einer der brutalsten seit Langem, die selbst so einen erfahrenen Chef wie Nick Dormer an seine Grenzen bringt. Für Leser mit schwachen Nerven ist diese Folge wahrlich nichts. Schon alleine die Vorstellung, wie so eine Folter jemand über sich ergehen lassen muss, lässt mich erschaudern. Wie immer bin ich froh, dass die Autorin diese Prozedur hier nicht zu detailliert ausführt. Schon alleine meine Bilder im Kopf reichen mir. Zudem kommt ab dieser Folge mit Freundin Julie Thornton eine neue Agentin ins Team. Sofort spüre ich, dass es ab jetzt anders wird, den die zwei sind ein wahrlich eingefleischtes Team und harmonieren wirklich gut miteinander. Julie ist zwar bisher eher die Theoretikerin der beiden, die den Täter in ihre Seelen und Köpfe blicken kann. Libby dagegen ist mehr die toughe Praktikerin, die immer an der Front ist und ihren Kopf riskiert. Dadurch ergänzen sie sich zwar, können aber allerdings auch gegenseitig voneinander lernen. Dies kann man hier in diesem Band schon sehr gut feststellen. Die flüssigen, spannenden Kapitel fliegen beim Lesen nur so dahin und ich leide diesmal besonders mit Owen, der durch Libbys Einsatz sehr unter Verlustängsten leidet. Wie es scheint, hat der Serienmörder Bailey nicht nur Libbys Leben traumatisiert, sondern ebenso Owens. Die Waagschale zwischen Kriminalfall und Privatleben halten sich hier wieder einmal schön in Grenzen. Etwas Besonderes ist das Treffen mit Ex-Freund Kieran, der deutlich erwachsener und reifer geworden ist. Wieder zeigt uns die Autorin ihre gesamte Bandbreite der Psychologie und Traumatologie und lässt und in die Gedanken und Gefühle von Ermittlern und Täter blicken. Allerdings würde ich jedem Leser zum besseren Verständnis raten, diese Reihe von Beginn an zu lesen. Von mir gibt es dafür natürlich 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.11.2021
Feind des Volkes / Max Heller Bd.7
Goldammer, Frank

Feind des Volkes / Max Heller Bd.7


ausgezeichnet

"Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer." (Lucius Annaeus Seneca)
Dresden 1961: Max Heller soll seine letzte Zeit bis zur Pension im Innendienst verrichten, da kommt es zu einem Doppelmord. Eines Tages erhält er dann ein Paket mit Beweismitteln zu einem alten Fall und anonyme Anrufe. Ist der Täter von damals wieder da oder spielt hier jemand ein Spiel mit ihm? Nicht nur das Max mit seinen Kollegen einen Mörder jagen muss, sieht er seine Familie ebenfalls in großer Gefahr, den der Täter weiß nun, wo er wohnt. Auch die politische Lage wird immer angespannter, sodass sich die Regierung zum Bau einer Mauer entschließt. Dieser wird heimlich in Berlin vorbereitet, sodass Karin, Annie und Max sich nun entscheiden müssen, bleiben oder gehen.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch beendet der Autor eine für mich bedeutungsvolle und interessante Krimireihe. Sie begann bei Band eins in der Bombennacht von Dresden und endet kurz vor dem Mauerbau. Durch die vielen Fluchtversuche der Bevölkerung stehen die Politiker immens unter Druck. So kommt es in den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 dazu, dass man den östlichen Teil Berlins abriegelt. Doch Max und seine Familie merken davon nichts, zu sehr ist er mit einem Doppelmord beschäftigt. Dabei tritt er immer häufiger bei seinem neuen Vorgesetzten Appelt ins Fettnäpfchen, weshalb er ihn in den Innendienst beruft und er zusehends immer mehr unter Druck gerät. Einige Fehlentscheidungen und Ungereimtheiten lassen Max zweifeln, ob er nicht langsam zu alt für diesen Job ist. Jetzt muss er wohl doch für sich und seine Familie eine Entscheidung treffen. Die Beziehung zu Sohn Klaus ist inzwischen ganz unterbrochen, was sicher mit an seiner Parteizugehörigkeit liegt. Bei den Briefen von Erwin fällt ihnen auf, dass sie kontrolliert werden. Zwar hat Max dies schon länger vermutet, doch es lässt ihn grübeln, wie es weitergehen soll. Auch Tochter Anni bekommt die ersten Eindrücke davon, was es heißt, sich dem Staat nicht vollkommen zu beugen. Ihre Versuche zum Studium zugelassen zu werden, wird abgewiesen. Mit diesem letzten Band hat der Autor noch einmal viel Wirrungen und Rätsel ins Spiel gebracht, sodass ich bis zum Ende keine Ahnung vom Täter hatte. Vor allem ein großes Rätsel für mich ist, dass der Täter nur mit Max in Kontakt tritt. Erneut nimmt er mich mit in die Zerrissenheit von Max und Karin, ob sie bleiben oder in den Westen gehen sollen. Ich stelle mir das sehr schwer vor, wenn man sich zwischen seinen Kindern und Ost oder West entscheiden muss, den es ist ja ein Entschluss für immer. Vor allem für den heimatverbunden Max ist die Entscheidung, eventuell Dresden zu verlassen, nicht einfach. Zwar konnte mich das Ende mit diesem Täter nicht befriedigen, doch dafür hatte alles andere wieder Hand und Fuß. Darum gibt es von mir 4 1/2 von 5 Sterne dafür.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.11.2021
Verlorene Engel / Max Heller Bd.6
Goldammer, Frank

Verlorene Engel / Max Heller Bd.6


ausgezeichnet

"Vergewaltigung ist eines der schrecklichsten Verbrechen der Welt. Und es passiert alle paar Minuten." (Kurt Cobain)
Eine Serie von Vergewaltigungen erschüttert 1956 die Stadt Dresden. Max Heller und sein Team kommen dem Täter nicht auf die Schliche, vor allem weil er immer an anderen Stellen in der Stadt seine Opfer findet. Ist es Zufall oder beobachtet der Täter seine Opfer zuvor? Außerdem werden zwei russischen Soldaten vermisste nach ihrer Flucht. Ob sie was mit den Vergewaltigungen zu tun haben? Die Bevölkerung ist zusehends beunruhigt, besonders als man eine tote Frau in der Elbe findet. Als letzter Ausweg wollen sie mit einer Freiwilligen dem Täter eine Falle stellen, auch wenn Max weniger begeistert ist. Doch der Plan geht auf und sie fassen einen entstellten Verdächtigen, der jedoch den Mord nicht zugibt. Max größte Sorgen sind, als Anni nach einem Streit verschwindet. Ist sie einfach nur abgehauen oder gar in der Gewalt des Täters?

Meine Meinung:
In dem vorletzten Band dieser Reihe spürt ich zusehends die Veränderung von Staat und Menschen in der DDR. Immer mehr Bürger flüchten aus der DDR in den Westen, um dort ein besseres Leben zu finden. Max und Karin dagegen haben ihre Fluchtpläne wegen Erika und ihrem Enkelkind Sylvia aufgegeben. Doch die Beziehung zu Sohn Klaus ist weiter angespannt. Zwar ist Max nach einer Operation am Fuß endlich schmerzfrei, jedoch spürt man hier, dass er inzwischen im gesetzten Alter und kurz vor der Pension ist. Doch nach wie vor opfert sich Max ganz für seinen Beruf als Ermittler auf. Nächtliche Observationen stecken er und Kollege Oldenbusch zwar nicht mehr so einfach weg wie früher. Allerdings ist es gerade jetzt umso wichtiger, da ein Verbrecher in der Nacht Frauen auflauert und sie vergewaltigt. Die Suche nach zwei russischen Soldaten gestaltet sich ebenfalls als schwierig. Als ob das nicht reicht, kommen noch die Sorgen und Probleme mit der 13-jährigen Pflegetochter Anni dazu. Wieder einmal lässt Frank Goldammer den Leser sehr lebendig am Alltag und den Sorgen im DDR-Staat teilhaben. Ob es das Abhören von Bürgern ist, die Maßregelung von Vorgesetzten und Parteigenossen des MfS. Zwar hat der parteilose Max bisher durch Klaus und Niesbach immer noch etwas Rückendeckung erhalten, doch die bröckelt zusehends. Niesbach ist inzwischen pensioniert und Klaus bekommt immer mehr Druck von oben. Natürlich sind dabei die Westpakete von Erwin der Partei ebenfalls ein Dorn im Auge. Ob ihre damalige Entscheidung wirklich eine gute Wahl war? Vor allem Karin kommt immer mehr ins Grübeln. Dass einfache russische Soldaten aus der Armee türmen, weil sie hungern oder einfach nur noch nach Hause möchten, kann ich gut nachvollziehen. Kein Wunder, wenn der Staat seine eigenen Leute so schlecht behandelt. Umso tragischer, wen diesen jungen Männern die Todesstrafe droht. Mich hat dieser Krimi wieder sehr gut unterhalten und total überzeugt. Nicht nur, weil es um Vergewaltigung, Deserteure und Politik geht, sondern auch um die vielen kleinen Probleme rund um die Familie Heller. Etwas gewundert hat mich, dass man in der DDR zwar prinzipiell Frauenarbeit begrüßt, jedoch bei der Polizei und Kripo damit sehr zaghaft ist. Schade, dass diese Reihe mit demnächst zu Ende geht. Von mir gibt es erneut eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2021
Immer im Rampenlicht
Hock, Bernd R.

Immer im Rampenlicht


ausgezeichnet

"Ich will versuchen mich so anzunehmen, wie ich bin, weil Gott mich angenommen hat." (Buchauszug)
Das Cover zeigt schon gleich Bernd R. Hocks Beeinträchtigung, mit der er leben muss. Er wird 1968 mit einer körperlichen Behinderung geboren. Zu dieser Zeit gab es noch nicht so genaue Untersuchungsmöglichkeiten während der Schwangerschaft. Aber wer weiß, vielleicht würde sonst Bernd gar nicht leben. Doch so erfreut er sich an seinem Leben, das zwar etwas eingeschränkt, doch ansonsten absolut lebenswert wert ist. Schon seine Geburt beschreibt er hier recht humorvoll, obwohl es für seine Eltern damals sicher ein großer Schock war. Für ihn steht allerdings fest: "Genau so muss es gewesen sein damals, als Gott wollte, dass ich lebe!". Bernd ist ein Kämpfer, selbst wenn er viel Hänselei in der Schule und einige Rückschläge im Leben mitmachen musste. Es gab öfters Stellen, wo ich herzhaft lachen oder schmunzeln muss. Dennoch erzählt er genauso ehrliche und tiefgründige Erlebnisse aus seinem Leben, die mir durchaus zu Herzen gehen. Ob es das Kennenlernen seiner Frau Kerstin ist, mit der er dann eine Familie gründet. Die ersten Auftritte im Rampenlicht als Bühnenmensch. Seinen Glaubensweg und über seine Einschränkungen im Alltag. Aber niemals spüre ich dabei, dass Bernd diese Probleme als schwierig ansieht. Im Gegenteil, gerade durch seine lebensbejahende Einstellung nimmt er vieles mit Humor oder schafft es irgendwie. Er spürt schon recht früh seine Liebe zu Schauspielern und dem Rampenlicht. Allerdings nimmt er mit der Zeit war, dass Traurigkeit im Hause Hock gerne unter den Teppich gekehrt wurde. Es gab sie einfach nicht und sehr schnell musste man wieder funktionieren. Und so ist es nicht verwunderlich, dass er in seinem Leben durchaus auch unter Depressionen litt. Dass er sogar Heilungspredigern nachreist, die mit ihren Gebeten nichts an Bernds körperlichen Einschränkungen ändern konnten, kann ich gut verstehen. Gott ist eben für Vielfalt in unserer Welt und da gehören eben genauso kranke und behinderte Menschen dazu. Mit "Jetzt erst recht!", läutet Bernd seine zweite Lebenshälfte ein und möchte noch viel erleben.

Fazit:
Der flüssige, unterhaltsame Schreibstil hat mich in dieser Biografie sofort angesprochen. Man spürt, dass Bernd ein durch und durch positiver Mensch ist, was sicher an seiner positiven Einstellung und seinem Glauben liegt. Ausgeschmückt wird das Ganze noch mit schönen Bildern in der Buchmitte. Von mir gibt es für diese eindrucksvolle Biografie 5 von 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2021
Mord im Mineralbad
Mona Frick

Mord im Mineralbad


ausgezeichnet

"Jetzt hab i so lang hier gelebt und noch nie was von dene Stadtführunge mitbekomme, umso mehr freu i mi drauf!" (Buchauszug)
Inzwischen ist ein Jahr vergangen, das Oberkommissar Jürgen Schäfer seine Maria geheiratet haben. Dies nimmt seinen Freund Horst Bromstetter zum Anlass, zusammen mit Schäfers Ex-Kollegen Florian Henning eine Überraschung zu planen. Eine kulinarische Stadtführung durch Bad Cannstatt mit anschließen Krimispiel im Mineralbad, bei dem Schäfer zum Spaß ermitteln darf, soll es sein. Niemals hätten sie geahnt, dass aus Spaß toter Ernst und dem Darsteller ein echter Toter wird.

Meine Meinung:
Das Cover mit der putzigen Taucherente symbolisiert dabei den Plot der Geschichte. Wie schon in den letzten Folgen dieser Krimi Reihe gehört die Ente schon als Kultstatus dazu. In der letzten Folge hat sich Oberkommissar Jürgen Schäfer, seines Zeichens bekennender Schwabe zur Ruhe gesetzt und seine Maria geheiratet. Dass er in Band 8 erneut seinen kommissarischen Spürsinn unter Beweis stellen kann, hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Umso mehr freut es mich, dass die Stuttgarter Kurzkrimis fortsetzt werden. Wie konnte es auch anders sein, wenn Horst Bromstetter mit von der Partie ist, es nicht wieder eine Leiche gibt. Den dieser ist ja förmlich der Garant dafür, dass es einen Toten gibt, wenn er und Schäfer aufeinandertreffen. So wird aus der anfänglich kulinarischen Stadtführung mit Kriminalspiel dann doch noch ein wirklicher Mordfall. Natürlich freut sich Florian über die Hilfe und den Spürsinn von Ex-Kommissar und Rentner Schäfer. Der allerdings scheint inzwischen die stoische Gelassenheit eines Pensionärs bekommen zu haben, dem zudem ein Fußballspiel des VfB Stuttgarts wichtiger ist als der Mordfall. Wie habe ich mich gefreut, als die Autorin kürzlich ankündigte, dass sie einen weiteren Kurzkrimi veröffentlicht. Sind diese für mich doch schon immer ein individuelles Lesevergnügen gewesen, das mit viel schwäbischem Dialekt, Herz und Spaß aufwartet. Wieder einmal überrascht mich die Autorin dabei mit der kulinarischen Stadtführung Cannstatts und dem Krimispiel, das so sogar wirklich angeboten wird. Noch mehr freut es mich, dass es dabei zu einem Aufeinandertreffen der drei Ehepaare Schäfer, Bromstetter, Henning kommt. Insbesondere die lockere Art und Schäfers schwäbischer Gelassenheit, die er inzwischen an den Tag legt, haben mich wieder überzeugt. Schade nur, dass der Krimi immer wieder so schnell zu Ende ist. Chapeau, diesmal habe selbst ich bis zum Schluss nicht geahnt, wer der Täter ist. Die Kurzkrimis kann man zwar eigenständig lesen, allerdings ist es zum besseren Verständnis von Vorteil, wenn man die gesamte Reihe kennt. Den schwäbischen Dialekt ist dabei so, dass er selbst von Nichtschwaben verstanden wird. Erstaunlicherweise vermittelt die Autorin dem Leser dabei immer noch die Besonderheiten Stuttgarts. Ich bin jedes Mal wieder erstaunt, was sie alles in ihren Kurzkrimi packt, deshalb erneut 5 von 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 06.11.2021
Tod auf dem Neckar
Mona Frick

Tod auf dem Neckar


ausgezeichnet

"Eine Ente, oje, ned, dass des noch Unglück bringt", erwidert Schäfer kritisch. Wenn eine Ente auftauchte, gab es jedes Mal einen Toten. (Buchauszug)
Und Schäfer sollte recht behalten, den die Ente von Florian wird ein Unglück bringen. Ausgerechnet an seinem schönsten Tag, an dem er mit seiner Marerl (Maria) und seinen Freunden seine romantische Hochzeit feiern wollte. Für diesen besonderen Tag hat sich Schäfer extra den Neckar-Käpt'n ausgesucht, damit sie auf Stuttgarts bekanntem Fluss ihr großes Fest feiern. Auch für das nötige Catering mit Maultaschen ist gesorgt. Doch wie soll es anders sein, wieder mal ist es Horst Bromstetter, der einen Toten in der Schiffsküche findet! Und trotzdem Kommissar Schäfer sich schon von der Polizei verabschiedet hat, lässt er es sich nicht nehmen, in diesem Fall zu ermitteln. Es wird doch hoffentlich niemand von seinen Gästen gewesen sein?

Meine Meinung:
Der siebte schwäbische Kurzkrimi wartet wieder mit einer Ente auf dem Cover auf. Dies ist das Erkennungsmerkmal schlechthin für einige Folgen von Mona Fricks Krimireihe um den schwäbischen Kommissar Schäfer. Und wie es sich für Stuttgart gehört, hat sie sich als Setting diesmal das Neckar-Personenschiff Neckar-Käpt’ n ausgesucht. Endlich ist ihr großer Tag für Jürgen Schäfer und Maria Straubinger aus dem Tegernsee gekommen, sie heiraten. Gleichzeitig will Schäfer mit 67 Jahren seinen Job als Ermittler an den Nagel hängen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicke ich dem vorerst letzten Kurzkrimi aus Stuttgart entgegen. Mir wird der schwäbische Kommissar, der sich besonders durch seinen grandiosen Dialekt hervorhebt, sehr fehlen. Die Kurzkrimis gefallen mir nicht nur, weil sie aus meiner Heimat sind, sondern weil die Autorin sich nicht vor dem hiesigen Dialekt scheut. Das mit Maria noch der bayrische Dialekt hinzukam, war so sicher keine Herausforderung für sie gewesen. Ich finde ja zu einem Regionalkrimi gehört einfach der Dialekt der Region dazu. Wie schon in anderen Bänden findet erneut Schäfers Freund Horst Bromstetter wieder die den Toten, er scheint wirklich eine Nase dafür zu haben. Doch wer ist der Tote und vor allem war es Mord oder doch nur ein Unfall? Mit schwäbischer Ruhe und Gelassenheit scheinen Jürgen Schäfer und sein junger Kollege Florian Henning wieder mal der Lösung auf der Spur zu sein. Zwar sind diese Krimis sehr kurz und unblutig, doch an Unterhaltung mangelt es trotzdem nicht. Und dass die Autorin sogar eigens auf dem Neckarschiff recherchiert hat, spürt man sehr gut. Ich hoffe, dass diese unterhaltsamen Krimis mit Florian und den entzückenden Entchen weitergehen, nur sollte er dann etwas schwäbisch lernen. Von mir gibt es erneut 5 von 5 Sterne, weil ich mich wieder bestens unterhalten und geschmunzelt habe.

Bewertung vom 06.11.2021
Aufstiegskampf
Mona Frick

Aufstiegskampf


ausgezeichnet

"Die sehet' aus, als müsstet se zur Schlachtbank“. „Isch ja au koi Wunder, dass die so kucket. Seit mehr als zehn Jahre' habet se hier ned gewonne'und heut müsset se drei Punkte hole" (Auszüge aus dem Buch)
14. Mai 2016: Oberkommissar Jürgen Schäfer Vereinsmitglied des VfB Stuttgart, seit seiner Kindheit, fiebert dem 34. Spieltag entgegen. Ausgerüstet mit Schal und Trikot des Vereins, muss er mitansehen, wie sein Fußballclub absteigt in die 2. Liga. Schäfer kann es kaum fassen, das sein geliebter Verein so schlecht ist, nur gut das dies sein Vater nicht mehr miterleben muss, auch wenn er noch immer seine Dauerkarte hat. Ein Jahr später steht der Verein kurz vor dem Aufstieg in die 1. Liga und das Spiel gegen Würzburg wird alles entscheiden. Doch da kommt eine Meldung von der Polizei Mettingen, das es eine Wette mit einer hohen Summe auf den Nicht-Aufstieg des VfB Stuttgart eingezahlt wurde und ein Drohbrief geht beim Verein ein. Kommissar Schäfer übernimmt die Ermittlungen und entdeckt auch schnell einen alten Bekannten wieder, der diese Wette eingezahlt hat. Doch woher hat er das viele Geld, steckt womöglich noch mehr dahinter? Beim Aufstiegsspiel kommt er dann mit Freund Horst Bromstetter hinter das ganze Ausmaß.

Meine Meinung:
Mona Fricks Krimi mit Oberkommissar Schäfer sind schon wahre Kultklassiker geworden, vor allem seit die Buchcover so wunderschöne Enten zieren. Mit dieser Geschichte bringt sie dem Leser noch einmal das legendäre Ab- und Aufstiegsspiel des schwäbischen Fußballvereins VfB Stuttgart in Erinnerung. Natürlich sind einige Details umgeschrieben worden, doch als wahrer Fan erkennt man alles wieder. Leider musste die Autorin auch aus rechtlichen Gründen das Emblem an der Ente auf dem Cover entfernen, trotzdem ist es immer noch aussagekräftig und schön. Der Schreibstil ist wie eh und je sehr gut und auch ohne Mord war es eine interessante Geschichte die rund um Fußball, Wetten und Erpressung geht. Zum Glück hat ja Oberkommissar Schäfer seinen Freund Horst Bromstetter, der immer zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird, halt ein wahrer Freund. Der Kurzkrimi, mit vielen regionalen Bezügen und teils schwäbischem Dialekt bekommt von mir wieder mal 5 von 5 Sterne. Weiter so Mona Frick ich möchte noch viele Krimis von Schäfer und Cover mit schönen Enten.

Bewertung vom 06.11.2021
Letztes Heimspiel
Mona Frick

Letztes Heimspiel


ausgezeichnet

Manne Fuchs der inzwischen wegen Mordes inhaftiert wurde nimmt sich mit Zyankali das Leben, nach dem er erfahren hat das seine Mutter im Heim gestorben ist. Florian Henning kam gerade zur richtigen Zeit nach Hause um zu verhindern das seine Verlobte an vergifteten Cantuccinis stirbt. Und Thorsten Schulz wird nach wie vor erpresst, aber er findet heraus wer der Erpresser ist, nämlich ein alter Bekannter Uwe Hellmann. Außerdem findet Schäfer heraus das Fuchs der Sohn von Thorsten Schulz war, den er hatte damals die schwangere Verlobte verlassen. So scheint wohl späte Rache das Motiv gewesen zu sein. Aber auch Bromstetter ist wieder mal in Stuttgart, nur gut das er dieses Mal keine Leiche gefunden hat. Jedoch auf dem Stuttgarter Volksfest laufen Schäfer,Henning mal wieder Bromstetter über den Weg, den dort wollen sie nach getaner Arbeit erst mal sich ein Bier genehmigen.

Meine Meinung:
In zwei Abschnitte aufgeteilt. Wie schon der erste Teil knüpft dieser nahtlos an den Teil zwei an, man muss im Grunde den 2 Teil lesen, um mit dieser Geschichte abzuschließen. Ein schnelles,kurzes und knackiges Krimivergnügen das man mal so nach Feierabend sich gönnen kann. Schade nur das er so schnell zu Ende war, ich könnte mir auch einen etwas längeren Krimi mit den Ermittlern vorstellen. Nach wie vor mein Favorit Oberkommissar Schäfer der einfach zu köstlich ist in seiner Art.
Mona Frick hat mich nicht überrascht, den das sie hervorragend schreiben kann, hatte ich schon davor gewusst. Von mir 5 von 5 Sterne.