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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 691 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2017
Das Awaren-Amulett
Mayer, Carmen

Das Awaren-Amulett


sehr gut

Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges verliert Johannes nach einem brutalen Überfall seine Familie, die Heimstatt abgebrannt, die Schwester verschleppt, Vater und Mutter tot. Bei seiner Mutter findet er ein altes Amulett. Knapp überlebt er die Baueraufstände, erlebt viel Gräuel und findet doch im-mer wieder Menschen, die ihm helfen. Das Amulett stammt angeblich aus dem Schatz der Awaren aus der Zeit Karl des Großen. Als Lehrmeister und Beistand ist auch Anselm, ein ehemaliger Mönch, oft an Johannes Seite, durch den viele Fragen aufgeklärt werden.
Beim Lesen fragt man sich wie Menschen zu solchen Dingen fähig sind, wegen des Glaubens, oder der Irrsinnigkeit die Bauern mit Abgaben zu erdrücken. Das alles ist von der Autorin gut und aus-führlich beschrieben. Johannes entwickelt sich mit der Zeit vom ahnungslosen und von Verlust-schmerz erfüllten Jungen zu einem jungen Mann, der das Töten, zudem aus solchen Gründen, nicht erträgt und erleben will, aber doch an seinem protestantischen Glauben fest hält. Dazu seinen Weg trotz aller Hindernisse findet.
Eine gute Geschichte in einer Zeit wo fast jeder gegen jeden vorging und das Überleben schwer war. Eingebunden in Johannes Geschichte wird die Geschichte des Amuletts, aus einer Zeit lange vor Johannes Leben.
Sehr umfassend beschrieben, einiges an geschichtlichem Wissen gut verpackt und auch Johannes Kepler erscheint im Roman, wie auch andere Personen, die erst gar nicht so erscheinen, aber im Herzen einfach Mensch geblieben sind. Ein gut zu lesender Schreibstil. Ich selber hätte mir noch etwas mehr persönlichen Bezug, Tiefe zu Johannes gewünscht, als Hauptcharakter fehlte mir ir-gendwie noch etwas, aber das liegt halt an meinem eigenen Empfinden, denn der Roman ist gut zu lesen.

Bewertung vom 30.07.2017
Drei Tage bis Vollmond
Haas, Hagen

Drei Tage bis Vollmond


sehr gut

In Köln ist, drei Tage vor Vollmond, die Hölle los. Der Student Emil findet mit seinen Freunden eine schwarze Pyramide. Kurze Zeit später steht ein Sukkubus vor seiner Tür und es ist um Emil geschehen. Ein vom Dämonenfürsten geschickter Unhold macht Jagd auf Emil und den Sukkubus Demmi, dazu tau-chen noch Dämonenagenten auf und noch einige andere interessante Typen.
Es entstehen einige chaotische und irrwitzige Verfolgungsjagden, mit reichlich Situationskomik, ver-stecktem und offensichtlichen angeschwärztem Humor. Zur Ruhe kommt der Leser hier nicht, Klischees werden bedient, ja, aber auf eine tolle Art und Weise. Ich denke, um die Feinheiten so richtig in sich aufzunehmen muss das Buch nochmal gelesen werden.
Hier hat der Autor ein wahres Feuerwerk gezündet von allem, von Liebe, Kampf, Heldentum, Dämonen, dem Schicksal und einer kleinen schwarzen Pyramide und einer Vorhersage, sie so ganz anders gemeint war. Was dann noch alles so unter dem Dom verborgen ist, sehr interessant.
Mal ein etwas anderes Buch, richtig gelungen. Thema, Schreibstil und Protagonisten. Einfach selber lesen, denn mit einigen Zeilen ist dieser Roman ganz schlecht zu beschreiben.

Bewertung vom 20.07.2017
Tu, was du liebst!
Kempton, Beth

Tu, was du liebst!


gut

„Sich frei zu fühlen liegt in unserer Hand. Zu jeder Zeit und in jedem Alter können wir tun, was wir lieben“
Das war für mich ein sehr ansprechender Satz und auch die weitere Buchbeschreibung hat mich neugierig auf das Buch gemacht.
Was ist mein persönlicher Käfig, was hält mich zurück aus diesem auszubrechen. Was ist es, was ich machen möchte, was ich liebe? Das sollen mir Übungen und Betrachtungsweisen näher bringen.
Die Änderung der Betrachtungsweise kommt mir bekannt vor. Bei Bücher wie „der spirituelle Le-bensratgeber“, oder auch The Secret und von Louise Hay.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einprägsam und in der Art nett und sie führt einen schon gut durch das Buch und macht ihr Anliegen deutlich. Auch die häufige Erwähnung ihrer Onlinekurse darf natürlich nicht fehlen, nur, dass unsereins als deutschsprachiger damit eher weniger anfangen kann. Auf dem Foto im Buch wirkt Beth Kempton sehr nett.
Trotz allem konnte ich mit dem Buch nicht so viel wie ich erwartet hatte, anfangen. Da mag der „Käfig“ der Alltag sein, wie bei so vielen anderen Menschen, doch dem kann man ja eher selten entkommen. Die diversen Übungen, Anleitungen und Erklärungen konnten mir persönlich nicht wirklich weiter helfen. Ich hatte vor dem Lesen des Buches und auch danach keine Ahnung, was es sein könnte, was ich liebe, was ich machen kann/will um mich freier zu fühlen. Heißt das, dass ich nun keinen Käfig habe? Oder ist meine Betrachtungsweise derzeit richtig. Dazu sind anhand der Beispielgeschichten dann glückliche Zufälle auch sehr gut, wenn sie einem dann passieren und ganz oft berufliche Orientierung in Richtung Kreativität. Da kann dann nicht jeder mithalten.
Für mich ein Buch, dass in die Reihe der oben genannten kommt, das Denkanstöße gibt, mir aber nicht weiter helfen konnte, voran bringen konnte. Vielleicht bin ich einfach kein geeigneter Leser für solche Bücher. Die Sache mit der Betrachtungsweise war mir schon bekannt und manchmal schaffe ich das auch mit Erfolg anzuwenden. Ich hatte mir da mehr, oder mal etwas anderes erwartet und hoffe, dass das Buch anderen Lesern mehr bringt.

Bewertung vom 15.07.2017
In der Liebe ist die Hölle los / Catalea Morgenstern Bd.1
Schröder, Benne

In der Liebe ist die Hölle los / Catalea Morgenstern Bd.1


ausgezeichnet

Der Teufel ist Catalea Morgenstern’s Vater, die Hölle heißt nun Firma und mit all dem möchte Ca-talea eigentlich gar nichts zu tun haben. Das dekadente Verhalten der meisten Familienmitglieder der verschiedenen Häuser der Firma gehen ihr auf die Nerven. Ein ganz normales Leben ist ihr Wunsch. Doch da sie zur Hälfte eine Dunkle ist und Erbin ihres Vaters, ist Catalea Ruhe nicht ver-gönnt. Es wird ganz turbulent als ihr ein Mord untergeschoben wird und sie von der Firma und der Polizei verfolgt wird. Aber der teuflisch gute Timur steht ihr zur Seite, seine Hilfe ist wirklich nötig und beide zusammen scheinen ein gutes Team zu werden.
Eine Leseprobe hat mich neugierig gemacht, mal ein anderes Setting und schon nach recht kurzer Lesezeit war ich richtig drin in der Geschichte und mochte ungern Lesepausen machen. Ein wenig schwarzer Humor, klasse Dialoge, interessante Charaktere und Wendungen, ein wenig irre und ma-gisch. Und wer steckt denn nun hinter dem Mord, wer möchte Catalea aus dem Weg räumen?
Catalea hat so ihre Probleme sich in ihre Rolle zu finden und zu ihrem Dasein und Können zu ste-hen. Timur ist schon ein cooler Typ und hat seine eigene Geschichte. Gesamt hat sich hier für mich eine gute Geschichte ergeben.
Hier habe ich ein Buch gelesen, was vieles miteinander vereint und richtig Spaß gemacht hat. Ein angenehmer Schreibstil, eine interessante Geschichte, was Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 12.07.2017
The Dry
Harper, Jane

The Dry


ausgezeichnet

Kiewarra, eine ländliche Kleinstadt, leidet unter der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten und es geht um Existenzen. In dieser sowieso schlimmen Zeit wird der Farmer Luke Hadler und seine Familie erschossen aufgefunden. Es wird vermutet, dass dieser durchgedreht ist und sich und seine Familie umgebracht hat. Lukes früherer Freund Aaron Falk kommt nach zwanzig Jahren nach Kiewarra zurück, um der Trauerfeier beizuwohnen. Alte Geschehnisse kommen wieder an die Oberfläche und der Aufenthalt wird für Aaron nicht einfach werden.
Thriller lese ich selten, doch hier hat mich die Buchbeschreibung schon angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht. Gleich von Beginn an hat mir der Schreibstil gefallen und wie man als Leser nach und nach in die Geschichte rein gebracht wird. Rückblenden kamen für Erklärungen und den Fortgang der Geschichte genau richtig. Die Stimmungen im Allgemeinen und der einzelnen Personen werden gut dargestellt. Der Hauptcharakter, Aaron Falk, hat mir gut gefallen. Kein perfekter Polizist, aber hartnäckig, der sich mit der Vergangenheit und sich selbst auseinander setzt.
Auf jeden Fall ein guter Aufbau des Romans, ein gutes Thema und mit einer Kleinstadt, die aufgrund der Dürre langsam stirbt, ein interessanter Ort, bei dem man die aufgeladene Stimmung gut spürt.
Der örtliche Chef der Polizei ist ebenfalls nicht vom Selbstmord überzeugt und gemeinsam mit Falk kommt er dem wahren Täter langsam auf die Spur, doch die Zeit wird ganz knapp.
Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen, an Aufbau, Schreibstil und Handlung habe ich nichts auszusetzen. Ich bin regelrecht durch dieses Buch geflogen und kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 07.07.2017
Im Schatten das Licht
Moyes, Jojo

Im Schatten das Licht


gut

In London gibt es noch versteckte Pferdeställe, aus viktorianischer Zeit. In so einem Stall haben Sarah und ihr Großvater ihr Pferd stehen. Henri, der Großvater, ritt einst im Cadre Noir und er arbeitet mit seiner Enkelin und dem Pferd Boo daran, dass auch sie diese Reitkunst erlernt. Doch Henri erleidet einen Schlaganfall und das verändert alles. In dieser Situation trifft Sarah auf Natasha und ihren Mann Mac, deren Ehe vor dem Aus steht. Natasha und Mac nehmen Sarah bei sich auf und es ergeben sich ganz neue Schwierigkeiten.
Die ganze Entwicklung der Geschichte, von Sarahs Leben und der Beziehung zwischen Natasha und Mac ist sehr ausführlich beschrieben. Für mich sehr ausführlich, wo ich stellenweise fix weiter geblättert habe und das Gefühl hatte nichts verpasst zu haben. Am Ende hat sich alles gefügt und erklärte sich nochmal. Das Thema Cadre Noir hat mich als Reiter schon sehr interessiert und hätte darüber gerne mehr gelesen. Die Autorin hat versucht etwas von der Faszination dieser Reitkunst dem Leser zu vermit-teln, das war mir aber zu wenig, was die Pferde, das Reiten betrifft. Sahras Geschichte ist schon heftig und dass sie durch Zufall bei Natasha landet hatte schon was, doch einiges wirkte schon recht konstru-iert, langatmig und teilweise unwahrscheinlich. Warum reden die Menschen, die unter einem Dach le-ben dann nicht irgendwann mal miteinander? Das hätte die Geschichte sinnvoll verkürzt und mehr Lese-spaß gebracht. Ich hatte mir doch etwas mehr erwartet.
Dieser Roman ist gut, aber nicht so packend wie erhofft und mit einigen Längen. Schade, da doch so viel Potential in dem Thema steckt.

Bewertung vom 07.07.2017
Wildblumensommer
Taylor, Kathryn

Wildblumensommer


ausgezeichnet

Für Zoe steht eine sehr riskante Operation an, doch diese bringt sie dazu wieder nach Cornwall zu reisen um sich den Geschehnissen von damals zu stellen, dem größten und größtem Alptraum in ihrem bisheri-gen Leben. Damals wurde alles auf den Kopf gestellt und der Kontakt zu ihrer großen Liebe Jack endete abrupt. Findet Zoe Antworten in Penderak?
Mit einem Rückblick erfahre ich als Leser, was damals in Cornwall passiert ist. Dann erfahre ich, was Zoe für eine Operation bevorsteht und wie ihr Leben derzeit aussieht. Mutig nimmt sie mit ihrer ehema-ligen Freundin in Cornwall Kontakt auf und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Dies ist mein erster Roman der Autorin und nach den ersten Seiten war es wirklich ein Lesevergnügen. Gerade in diesem Genre ist es schwierig einen so angenehm lesbaren Schreibstil zu haben, denn es kann schnell in Klischees abdriften. Das ist bei diesem Roman überhaupt nicht der Fall, auch wenn es natürlich erst Hindernisse gibt bevor die Hauptprotagonisten sich näher kommen können.
Die Charaktere und ihre Beweggründe sind gut dargestellt, Ihr Handeln nachvollziehbar.
Durch die zwei verschiedenen Handlungsstränge entwickelt sich ein Lesesog, denn natürlich möchte ich bei jedem unbedingt wissen, wie es weiter geht.
Mir hat Wildblumensommer sehr gut gefallen, ich hatte den Roman viel zu schnell durch gelesen und es ist ein richtiges Wohlfühlbuch.

Bewertung vom 11.06.2017
Mein Leben mit dem Tod
Werde, Tom

Mein Leben mit dem Tod


ausgezeichnet

Ein Notarzt erzählt von seinen Einsätzen und Leben. Selten wird, glaube ich, daran gedacht, dass die Rettungskräfte auch nur Menschen sind, denen die Situationen in ihrem Berufsalltag auch nahe gehen und die verarbeitet werden müssen. Gerade der Tod trifft dann nicht nur die Angehörigen heftig.
Jedes der Kapitel wird mit persönlichen Anmerkungen des Autors eingeleitet. Die aufgeführten Beispiele gehen schon unter die Haut und werden durch das Erleben von Tom Werde nochmal ein Stück persönli-cher. Bestimmte Konstellationen lassen dann auch einen erfahrenen Notarzt betroffener, wenn z.B. einem Kind geholfen werden muss.
Ruhig und eher sachlich sind die verschiedenen Geschehnisse geschildert, auch privat macht Krankheit und Tod keine Ausnahme. Auf wenigen Seiten wird so viel angesprochen, was betroffen macht und ei-nen mehr über den Tod nachdenken lässt. Persönlich hat es meine eigenen Erlebnisse mit Verlust und Tod wieder mehr hervorgeholt und die Endlichkeit bewusst gemacht. Dass die Retter und Helfer nach Einsätzen selber Hilfe brauchen kann ich gut verstehen und finde es wichtig, dass in Gesprächen und Gemeinsamkeit geholfen werden kann.
Mir hat „Mein Leben mit dem Tod“ sehr gut gefallen. Das Buch hat einen gut zu lesenden Schreibstil und schafft bei diesem emotionalen Thema eine Ausgewogenheit zwischen eher sachlicher Beschreibung und persönlicher Betroffenheit.
Dazu wird die Frage aufgeworfen, warum in unserer Gesellschaft das Thema Tod eher umgangen wird, immer noch.

Bewertung vom 03.06.2017
Zeit der Rache / Jack Reacher Bd.4
Child, Lee

Zeit der Rache / Jack Reacher Bd.4


gut

Die Opfer eines Serienmörders sind alle weiblich, waren beim Militär und quittierten we-gen sexueller Belästigung den Dienst. Sie kommen auf nicht feststellbare Art zu Tode und das FBI steht vor einem Rätsel. Während ihrer Recherchen stoßen sie auf Jack Reacher, einem ehemaligen Militärpolizisten, passt er ins Täterprofil?
Mit üblen Tricks bekommen sie Jack Reacher dazu bei den Ermittlungen zu helfen. Doch vieles ist gar nicht so wie es scheint.
Eine sehr raffinierte Handlung mit wirklich überraschendem Ausgang, was mich als Leser mit leichtem Unglauben zurück lässt, was da abgelaufen ist.
Jack Reacher als Typ finde ich ganz klasse, habe früher schon einen Roman über ihn gele-sen und deshalb dieses Buch gelesen. Ein klasse Ermittler, der eindeutig seinen eigenen unkonventionellen Weg geht und sich nicht irgendwo niederlassen mag. Wie sich die Er-mittlungen, die Geschichte aufbaut ist schon super durchdacht. Allerdings war es mir teilweise schon zu ausführlich geschrieben, was zu einigen Längen geführt hat, auch wenn dadurch die Protagonisten gut dargestellt werden. Für den Schreibstil hätte ich mir eine etwas kürzere, rasantere Form gewünscht.