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Benutzername: 
Pip
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 1087 Bewertungen
Bewertung vom 01.12.2024
May Morrigans mysteriöse Morde
Black, Katherine

May Morrigans mysteriöse Morde


gut

May Morrigan ist eine nette ältere Dame, die ehemalige Bibliothekarin lebt' mit ihren Hunden und einem alten Freund in einem sehr schönen alten Haus voller Bücher. Man kennt die Leute aus dem Ort, organisiert zusammen Dorffeste und andere Aktivitäten. Alles sehr beschaulich und freundlich. Wären da nicht einige Ungereimtheiten, wer das Missfallen der Lacy erregt findet plötzlich seinen Tod. Anscheinend räumt May auf. um den Frieden und die Ruhe an ihren Rückzugsort zu erhalten. Als ein junges Mädchen verschwindet, wird ihr Interesse geweckt. Das ist eine Geschichte die ihren Ehrgeiz weckt.
May ist eine Serienmörderin, sie tötet Menschen von denen sie sich gestört fühlt. Also ist sie eine Psychopathin. Warum ist sie mir trotzdem sympathisch, klar nur als Figur aber Francis Ackerman jr. von Ethan Cross ist mir unheimlich, mit ihm möchte ich keinen Tee trinken, mit May schon. Klar die Ackerman Serie ist blutiger und brutaler. Aber May ist auch nicht zimperlich.. Vielleicht liegt es an ihren überlebenden Mitmenschen, Spencer ihr Mitbewohner ist absolut liebenswert. Er ist sehr intelligent und kann kochen Auch die anderen Figuren die ich kennen lernen durfte, haben ihre angenehmen Eigenschaften.
Im Gegensatz zu diesem Umfeld ist der Fall in diesem Cosy Crime eher simpel erzählt. Als Leserin hatte ich sehr schnell einen Verdacht, durch die vielen Zufälle, weil immer jemand die richtigen Fragen stellte, die richtigen Leute kannte, oder die passenden Hilfsmittel zur Hand waren kamen auch May und ihre Mitstreiter schnell auf den Täter. Auch seine Motive wurden schnell abgefrühstückt. Erklärungen für die Lösungen schienen der Autorin überflüssig. Fragen die während des Lesens auftauchten, auf die ich gern Antworten gehabt hätte, blieben offen.
Das Buch hatte viele Ecken und Kannten, Brüche schon fast. Trotzdem war es gut zu lesen, denn wie gesagt sind es zwei Themenbereiche die sich fast schon gegenüber standen, in diesem Buch wurden sie nicht zusammen geführt. Aber durch einen seltsamen Cluffhanger am Schluss ist der Eindruck entstanden, das es ein nächstes Buch geben wird. Auf alle Fälle würde ich es lesen denn vielleicht werden darin meine Fragen beantwortet.

Bewertung vom 27.11.2024
Widder Willi will aber!
Pohl, Romy

Widder Willi will aber!


ausgezeichnet

Diese Phase kennen alle Eltern, ich will und wenn es nicht so geht wie gewollt dann ist Drama. Die Bilder machen deutlich das alle versuchen dem kleinen Willi eine Chance zu geben aber was nicht geht das geht so jedenfalls nicht. Das Grenzen aufzeigen wird hier in den Bildern sehr liebevoll dargestellt. Aber für Willi zum Trost ist er nicht allein mit seinem Trotzkopf. Er lernt außerhalb der Herde einen anderen kleinen Bock kennen. Sie spielen zusammen und haben ihre ich Will aber Phase. Dabei muss irgendwann einer nachgeben. Denn hier ist es nicht so das der Klügere nachgibt. Es entsteht ein Gleichgewicht, es wird gerecht mal der eine mal der andere und dass bringt viel mehr Spaß..
Mit sehr lustigen Bildern die auch Erwachsenen Freude bereiten wird die Geschichte vom kleinen Sturkopf erzählt. Die Reaktionen der Erwachsene sind allgemein bekannt von böse, über genervt bis hin mach deinen Kram allein ist alles dabei. Das Kind erkennt die Situationen aus eigener Anschauung wieder, es kann reflektieren und erkennt es ist nicht allein.
Wir alle mussten irgendwann mal durch diese Phase, entweder haben wir es an uns selbst erlebt oder aber wir begleiten Kinder dadurch. Das Buch nimmt es mit Humor, sehr hilfreich wenn man mal am verzweifeln ist. Denn mit Humor geht alles leichter.

Bewertung vom 03.11.2024
Helden / Jacop der Fuchs Bd.2
Schätzing, Frank

Helden / Jacop der Fuchs Bd.2


sehr gut

. Jacop ist wieder da. Er ist nicht mehr der Junge aus Tod und Teufel sondern durch die Erfahrungen zu einem jungen Mann gereift. Er will mehr als nur von der Hand im Mund leben, nicht nur von einem Tag zum nächsten. Er will Kaufmann werden. Im Mittelalter die einzige Möglichkeit zu Geld, Ansehen und Macht zu gelangen wenn man nicht adelig geboren wurde. Natürlich geht es nicht allein um ihn auch die blonde Hexe spielt eine große Rolle. Eine Frau als Söldnerführerin, als Piratin gar. Ein ungewöhnliches Schicksal äußerst spannend.
Wir erleben mit ihm wie sich der Handel vom Tauschen zum Bezahlen wandelt. Wir reisen mit ihm zu den verschiedensten Handelsplätzen des Mittelalters. Gleichzeitig erfahren wir wieder viel über das Mittelalter an sich. Es ist besser als sein Ruf, das kommt deutlich zum Ausdruck. Es ist ein Zeitalter des Aufbruchs, der neuen Herausforderungen, ungeahnte Entwicklungen stehen an.
Es gibt viele gute Mittelalter Romane die meisten spielen in England. Von Köln aus in die damals bekannte Welt ist eine andere Sichtweise.
Wer den Autor Frank Schätzing kennt, weiß das er gern sehr ausführlich schreibt, Seine Bücher haben oft an die 1000 Seiten, der erste Eindruck; mein Gott was für ein Wälzer. Dann nach den ersten Seiten, oh wie spannend und noch eine, ach ich muss auch mal schlafen, essen, arbeiten. Alles Lästigkeiten die vom Lesen abhalten. Das Buch ist durch, leider schon. Zum Glück ist ein dritter Teil angekündigt. Hoffentlich ist es nicht so ein langer Zeitraum wie zwischen Tod und Teufel und diesem Buch.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2024
Das Haus der Bücher und Schatten
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Leipzig, das grafische Viertel, hier entstanden Bücher und wurden in alle Welt geliefert.
1933 geschieht hier ein Mord an einem Polizisten und einer jungen Frau. Cornelius Frey eigentlich wegen seiner politischen Ansichten oder nicht Meinung wurde entlassen und nun wegen Personalmangel zurück geholt. Der Autor erzählt von den Menschen ihren Lebensumständen zu dieser Zeit und das besondere der Faible für das Okkulte das seit den zwanziger Jahren einen großen Raum einnimmt. Es ist modern sich mit Hellseherei und Geisterbeschwörungen zu beschäftigen.
Gleichzeitig erzählt das Buch im Jahr 1913 von der Reise der jungen Lektorin Paula ins Baltikum zu einem Autor den sie betreut. Sie erzählt von ihren Erlebnissen, von dem seltsamen Benehmen des Schriftstellers und ihrer Liebe zu ihrem Verlobten.
Was haben die beiden Erzählstränge gemeinsam, was verbindet sie. Auf dem ersten Blick sind es Bücher. Ein hervorragender Grund das Buch zu lesen. Egal welche Figur man näher betrachtet, sie haben viele Facetten, sie können sich bis zu einem gewissen Grad verbiegen um ihre Ziele zu erreichen, geben aber besonders Cornelius ihre inneren Überzeugungen nicht preis. Dazu kommt die Art und Weise des Autors das Unheimliche, das Diffuse, den Nebel spürbar zumachen. Beim Lesen über die Schulter zu schauen, ob da jemand ist oder das Gefühl es ist gerade etwas kälter im Raum geworden. Die Geschichte hat eine Tiefe so das man in die Zeit eintaucht, in den Schnee im Baltikum oder man wird vom Nebel in Leipzig verschluckt.
Diesen Eindruck hatte ich schon bei den ersten beiden Büchern dieser Serie, alle Bände lassen sich unabhängig voneinander lesen, sie haben nur Leipzig gemeinsam.

Bewertung vom 30.10.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


ausgezeichnet

Eine Sekunde kann über ein ganzes Leben entscheiden, zum Guten oder Schlechten. Eine falsche Entscheidung, einmal nicht aufgepasst oder einfach nur ein Unglück. Wie stark sind die Menschen denen so ein Schicksal passiert, wie stark ist die Gemeinschaft in der sie leben. Wie leben sie mit ihrem Schicksal, Schuldgefühle, Rache oder Sühnegedanken, in diesem Buch ist soviel und noch mehr.
Die Autorin hat eine unnachahmliche Art zu schreiben. Voller Humor für die lustigen Alltagsgeschichten, mit viel Empathie für die Gefühle und Gedanken anderer, mit Respekt vor dem Gedankengut anders Denkender, voller Liebe für Freunde und Familie, auch wenn sie der Pastorin ( ihre buchige Stellvertreterin ) auf die Nerven gehen, mit Mitgefühl für diejenigen die eine schwere Last tragen, mit Verständnis für die Schwächen und mit einem Augenzwinkern für den örtlichen Klatsch und Tratsch.
Das Buch ist auf der Höhe der Zeit, was darf man sagen, wann verletzt man Gefühle wenn man Wörter benutzt die vor Jahren unbedenklich waren und jetzt nicht gehört werden möchten. Meine persönlichen Ansichten zu diesem Thema sind sehr differenziert, hier in diesem Buch habe ich sie wieder gefunden. Dabei ist mir aufgefallen, das ich auch schon damals bei einem deutschen Schlagertext mich nicht wohl gefühlt habe, es aber nie richtig erklären konnte. Heute habe ich die Worte dafür, weil ich nicht mehr allein mit meiner Meinung bin, es ist eben nicht nur ein alberner Text.
Das Buch ist ein Fortsetzung von "Wir sind schließlich wer", kann aber ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Es wird zwar darin auf einige Begebenheiten Bezug genommen, aber ist für das Verständnis nicht nötig.
Ich bin ein großer Fan der Autorin, die Leichtigkeit wie sie uns Leser in eine andere Lebensgemeinschaft mitnimmt, so dass das Gefühl entsteht, man kennt die Menschen persönlich und hat wie in diesem Fall mit ihnen Spargel gegessen.
Ihre Erklärung im Nachwort, das sie weiß von was sie geschrieben hat, macht die Geschichte im Nachhinein noch eindringlicher.
Meine Lieblingsfigur die Großtante Othilie die im hohen Alter noch immer ihre Lebensfreude besitzt obwohl sie mit Sicherheit Schlimmes erlebt hat, ist mir ein Vorbild, die Weisheit und Liebe die sie ihren Mitmenschen zuteil werden lässt ist großartig.

Bewertung vom 25.10.2024
Tage einer Hexe
Dimova, Genoveva

Tage einer Hexe


gut

Kosara ist eine Hexe, die weder nur gut oder nur böse ist. Sie schwindelt und betrügt und gleichzeitig beschützt sie die Menschen in ihrer Heimatstadt. Vor Jahren geriet sie in die Fänge des Zaren der Monster, sie ist die einzige die das überlebt hat. Noch heute trägt sie Narben und hat Albträume davon. Als sie ihren Schatten, ihre Hexenmagie in einem Kartenspiel verliert, macht sie sich auf die Suche und gerät wieder an den Zaren.
Es sind sehr viele unterschiedliche Monster, Menschen und andere Lebewesen im Spiel. Die Beweggründe zum Handeln sind ähnlich vielseitig. Das macht es fordernd das Buch zu lesen. Auf der einen Seite spannend, auf der anderen Seite wirkt es stellenweise undurchsichtig und konfus. Erst überschlagen sich die Ereignisse in der Neujahrsnacht in der die Monster kommen, dann zieht es sich wie Kaugummi. Da entwickelt sich eine zarte Liebe für deren Aufblühen wir aber anscheinend noch auf ein weiteres Buch warten müssen.
Fantasy ist für mich eine fremde Welt, andere Lebewesen, am liebsten Monster und ähnliches mit einer großartigen Heldin oder Helden. Die Heldin war nicht großartig aber gut, die Ungeheuer waren nicht ausgefeilt genug oder kamen nur bösartig oder als Paradebeispiel für eine toxische Beziehung rüber. Mir fehlte an einigen Stellen die Bindeglieder, das Vermittelnde zu den einzelnen Figuren.

Bewertung vom 17.10.2024
Can't Spell Treason Without Tea
Thorne, Rebecca

Can't Spell Treason Without Tea


gut

Wer Bücher und Barbaren kennt, weiß was in diesem Buch zu erwarten ist. Statt Kaffee gibt es Tee und dazu eine blutrünstige Königin. Ansonsten ist nur der Schreibstil anders. Der ist leicht und einfach zu lesen, wenig Hintergründiges, alles klar definiert man muss über keine Szene nachdenken oder das Gefühl haben, das ist eine clevere Idee. Außerdem ist sehr viel Liebe im Spiel, man könnte fast sagen zu viel Liebesgedöns und zu wenig Handlung. Wenn ich für jeden Kuss ihr Schmachten weil die eine unterwegs ist oder die ausgesprochenen, gedachten Zweifel an der Liebe der anderen der beiden Protagonistinnen ,einen Euro bekommen hätte, bräuchte ich einen Monat nicht arbeiten..
Alles andere ist wie bereits erwähnt bekanntes Beiwerk. Banditen, ein netter Ort mit freundlichen Bewohnern, Drachen und Magie.
Ob es eine gute oder schlechte Kopie ist, liegt im Auge des Betrachters. Mir hat das Original bedeutend besser gefallen, es hatte mehr Wortwitz, war spannender und ich konnte die Protagonisten besser akzeptieren. Hier ist war es mir zu einfach gestrickt. Es war eine nette unterhaltsame Geschichte aber leider nicht mehr. Hätte ich sie als erstes gelesen würde mein Urteil nicht anders ausfallen aber es stört mich dann eben weniger.

Bewertung vom 08.10.2024
Die kleine Werkstatt der geretteten Dinge
Gentile, Lorenza

Die kleine Werkstatt der geretteten Dinge


sehr gut

Gea hat eine eigenartige Kindheit hinter sich, allein mit ihrer Familie in der Einsamkeit, keine Freunde, keine Schule, keine sozialen Kontakte. Als junge Erwachsene kommt sie nach Mailand, wieder allein, ohne irgendwelche Bekannte oder andere Hilfe. Sie kommt zurecht. Alle Fertigkeiten die sie von ihrem Vater gelernt hat kann sie hier anwenden. Aus allem was sie findet kann sie etwas Neues schaffen oder wieder brauchbar machen. Sie kann fast alles reparieren, sei es verstopfte Waschbecken, schleifende Türen oder Regale auf hängen. Sie kann Puppenhäuser bauen und kochen. Sie ist ein Allroundtalent die außerdem das Überleben in einer feindlichen Umgebung gelernt hat. In ihrer Nachbarschaft ist sie beliebt, jeder akzeptiert ihre Zurückhaltung. Ein Erlebnis aus ihrer Kindheit begleitet sie in ihrem Viertel ein kleiner Trödelladen beherbergt ihre schönste Erinnerung. Nun soll er einem Wettbüro oder einem Burgerladen weichen. Auf einmal hat Gea Mut sich mit anderen aus zu tauschen, gemeinsame Sache zu machen und den Laden zu retten. Gemeinsam mit Frauen die wie sie einschneidende Erlebnisse hatten und sich daraus befreit und sich weiter entwickelt haben entwickelt sie Ideen wie sie den Laden retten und ihm ein neues Leben einhauchen können.
Die Szenarien die die Autorin vor unseren Augen entstehen lässt, lassen mich den Kopf schütteln, wer lässt so etwas zu, warum hilft keiner den Kindern, warum wird akzeptiert das Menschen aufgrund Spekulationen ihr Zuhause verlieren?
Die Autorin hat einige große Themen unserer Zeit zum Thema ihres Romans gemacht. Nachhaltigkeit, Konsumdenken, Einsamkeit, Sozialkompetenz und Weltuntergangsängste. Trotz dieser bedrückenden Geschichten hat der Roman eine Leichtigkeit ohne zu Verharmlosen die die Geschichte absolut lesenswert macht.

Bewertung vom 08.10.2024
L wie Lafer
Lafer, Johann

L wie Lafer


sehr gut

Lieblingsrezepte von wem? Von Johannes Lafer, von vielen Menschen, von einer Nation oder von mir? In diesem Buch habe ich einige meiner Lieblingsrezepte gefunden. Geschnetzeltes, Röstis, Sauerbraten oder Käsekuchen aber jedes mal anders wie ich es koche. Zum Beispiel der Sauerbraten: ich nehme keinen Rotweinessig sondern ganz einfachen, die Rosinen weiche ich auch nicht in Rum ein. Das alles werde ich beim nächsten Braten unbedingt ausprobieren. Das Trifle kenne ich so wie beschrieben. Der Käsekuchen ( obwohl ich ein ganzes Kochbuch mit Rezepten dazu habe ) ist noch einmal ganz anders.
Mir hat außer den Rezepten auch die Art und Weise der Ansprache gefallen. Z. B.: das in den Rezepten Fertigblätterteig auftaucht und nicht die sehr aufwändige Herstellung von selbstgemachten favorisiert wird. Auch das man Dosentomaten verwenden kann. Ansonsten frische Zutaten und der Rat saisonale Früchte und Lebensmittel zu verwenden. In der Regel sind alle Zutaten leicht erhältlich. Klar wenn man Jakobsmuscheln verwenden will, muss man schon in ein Fachgeschäft oder Fachabteilung gehen, aber das ist selbstverständlich. Das viele Gerichte mit einer Schritt für Schritt Anleitung versehen sind, fand ich gut, denn es gibt Käufer oder Beschenkte eines solchen Kochbuchs die nicht unbedingt viel Erfahrung in der Küche haben, aber Freude am Kochen bzw. diese erlernen wollen. Viele diese Steps lassen sich auch auf andere Rezepte ausweiten. Die Fotos sind natürlich perfekt und wunderschön da wird es die eine oder andere Enttäuschung geben, bei mir ist es regelmäßig die Linzer Torte. Mein Gitter sieht nie so schön aus. Schmecken tut sie trotzdem. Für mich ein schönes Kochbuch, denn es vermittelt mir ein gutes Gefühl das ein so herausragender Koch auch ähnlich kocht wie ich und die Gerichte mag die ich auch gern koche und esse.

Bewertung vom 06.10.2024
Zwei Leben
Arenz, Ewald

Zwei Leben


sehr gut

Der Titel beschreibt das Buch sehr genau. Auf eine neue Art vergleicht der Autor immer zwei Leben. Roberta und Gertrud, die eine ist im Dorf verwurzelt, die andere nie angekommen. Wolfgang und Wilhelm, der erste wird von seinem Vater geprügelt und verachtet, der zweite wird innig geliebt und gefördert. Vater und Sohn, der Vater auf dem Altenteil beurteilt immer noch die Leistungen seines Erben. Immer wieder in verschiedenen Konstellationen werden die verschiedenen Lebensentwürfe einander gegenüber gestellt. Die Hoffnungen, die Widersprüche, die Erwartungen anderer. In Roberta stecken zwei Leben, sie ist Hoferbin als einziges Kind, sie lebt das Leben auf dem Land, die Farben, die Gerüche insipideren sie, in ihrer Phantasie entwirft sie Stoffe und Kleidung. Sie hat eine Schneiderlehre in der Stadt gemacht und ist zurück gekehrt. Trotzdem ist sie hin und her gerissen, die Traditionen, die Zukunft, das Wissen der Altvorderen gegen die Träume der Jungen.
Ich bin ein Fan des Autors, immer wieder überrascht er mich mit seinen Themen, sei es das Berlin der 20er Jahre oder ein Junge der einen unvergleichlichen Sommer erlebt. Jedes mal erlebe ich Gedanken denen ich folgen kann, die mir aber so noch nicht durch den Kopf geschossen sind. Ideen die nicht neu sind, schon oft in Büchern behandelt aber anders interpretiert so das es wie Neu ist.
Die Art und Weise wie er die Beweggründe seine Darsteller erklärt beziehungsweise ihre Handlungen beschreibt, berührt eine Seite die ich selten bei anderen Schriftstellern empfinde. Es geht nicht um Spannung oder Emotionen, es geht um Verstand und Gefühl in welchen verschiedenen Verhältnissen sie zueinander stehen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.