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Top-Rezensenten Übersicht

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SofieWalden

Bewertungen

Insgesamt 655 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2024
Und später für immer
Jarck, Volker

Und später für immer


sehr gut

Desertiert, um für die Seinen zu überleben und sich verstecken, so voller Angst

März, 1945, der Krieg liegt in den letzten Zügen. An die jämmerlichen Parolen vom Endsieg glaubt keiner mehr. Johann ist 25 und Pilot. Seine Einheit ist nicht weit von seinem Zuhause entfernt, stationiert, wo Frau und das inzwischen wahrscheinlich geborene Kind auf ihn warten. Zusammen mit drei Kameraden beschließt er, zu desertieren. Er wird von seinen Verwandten auf dem Dachboden ihrer Scheune versteckt. Und hier wartet er nun, voller Angst vor Entdeckung, denn das wäre sein Tod. Die Erinnerungen an das Kriegserleben, die jüngsten Ereignisse, der Horror, hat sich tief eingegraben in seine Seele. Und dann hört er ein Geräusch. Er erwartet die Feldjäger, die ihn sofort erschießen würden. Aber es ist, erst einmal nur, die 16-jährige Nachbarstochter Frieda. Doch auch sie bedeutet Gefahr, denn, ob sie Johann verrät, dass lässt sie offen.
Diese Geschichte, die ihre Wurzeln in den Tagebüchern des Großvaters des Autors hat, sie zeigt den inneren Aufruhr eines jungen Mannes, der, beladen mit den Erlebnissen des Krieges, vor allem eins will, zurück zu einem normalen Leben, mit Frau und Kind. Und wir als Leser erleben dies mit, bekommen einen Eindruck von der verzehrenden Angst und der Ungewissheit und Machtlosigkeit, denn was wird letztendlich sein Schicksal sein. Das alles ist gut angelegt, nuanciert und eher ruhig gehalten, gut nachvollziehbar und geschrieben in einer Sprache, die einem die Dinge sehr leicht zugänglich machen.
Ein einzelnes Schicksal und es steht für viel. Empfehlenswert.

Bewertung vom 11.09.2024
Bis in alle Endlichkeit
Kestrel, James

Bis in alle Endlichkeit


ausgezeichnet

Spannende Crime Noir Geschichte und der passende Protagonist ist auch dabei

Als Lee Crove, Privatdetektiv in einem San Francisco, das jede Menge Düsternis mit sich trägt, zufällig an einer Luxuskarosse, mit einer weiblichen Leiche obendrauf, vorbeikommt, ist das erst einmal nur die Gelegenheit, ein paar interessante Bilder zu schießen und diese dann zu verscherbeln. Denn für ein paar Extrascheine ist sich Crove für nichts zu schade. Sowieso ist das irgendwie schon seine Grundhaltung, um durchs Leben zu kommen und in seinem Beruf kennt er so wenig Skrupel, um seine Auftraggeber mit einem zufriedenstellenden Ergebnis zu versorgen. Als sich herausstellt, dass es sich bei der Toten um die Tochter einer reichen einflussreichen High Society Dame handelt, wird daraus ein Fall, sein Fall. Die Selbstmordbehauptung der Polizei lässt die Mutter nicht gelten. Sie will wissen, was wirklich passiert ist und wer ihrem Kind das angetan hat. Und so macht sich Crove auf den Weg, die Dinge zu beleuchten. Dass das verdammt viele so gar nicht wollen und er dies auch durchaus zu spüren bekommt, hält ihn nicht ab, denn letztendlich hat er doch erstaunlich viel Ermittlerehre im Blut, um es sich nicht leicht zu machen und sich durchzubeißen, bis er sie hat, die Lösung.
Crove selbst würde wohl sagen, was ein heftiger Scheiß, aber etwas umgänglicher ausgedrückt, diese Geschichte hat es in sich, spannend auf ganzer Linie, mit jeder Menge Wendungen, die dann wieder etwas Neues freilegen und den Leser mehr wie einmal dazu zwingen, den eigenen Verdacht umzuwerfen und sich neu zu positionieren. Dazu der sehr flüssige Schreibstil und genau die richtige Taktung, all das führt zu einem sehr gelungenen Kriminalroman, mit einer überzeugend düsteren Note, die einem Crime Noir recht nahe kommt und aufs Beste unterhält.

Bewertung vom 08.09.2024
Mein Mann
Ventura, Maud

Mein Mann


ausgezeichnet

Exzentrisch und obsessiv, die innere Welt hinter der Fassade und so gut

Eine Familie, die trieft vor Glück, in ihren partnerschaftlichen Gefühlen und in ihrer geordneten Normalität. Die Fassade ist enorm vorzeigbar, aber was dahinter brodelt, ist eine Ehefrau, geliebt, repektiert, angesehen im Beruf und dem, was ihr Umfeld ausmacht und sie ertrinkt darin. Der Ausweg, die innere Revolte, das Antasten und Überschreiten von Grenzen, der Schrei nach der Eskalation, sieben Tage begleiten wir sie, die Mutter, die Frau, die mit dem Feuer spielt, dem Ehemann so viel abverlangt. Und bei all dem geschieht wenig und doch ganz viel. Dieser Mensch seziert sich selbst, in Form der Ich-Erzählerin und vor großem Publikum. Denn wir Leser sind ganz nah mit dabei. Und unser Empfinden, fassungslos, perplex, fasziniert von diesem getriebenen Wesen und von der Kunst der Autorin, dieses so meisterhaft zu gestalten. Und dann das Ende, aus Verdrehung wird Klarheit und dieses Werk, nun ist es wirklich groß.

Bewertung vom 08.09.2024
In Zeiten des Todes
D'Andrea, Luca

In Zeiten des Todes


sehr gut

Ein Mordfall, der zur Serie wird und viel Südtiroler Flair

1992, das winterlichen Flair von Bozen in Südtirol wird gestört, durch eine Leiche. Der Fall um den Mord an einer jungen Prostituierten wird dem jungen Commissario Luther Krupp übergeben. Allzuviel Beachtung soll die Sache nicht bekommen, doch Krupp und die ihm an die Seite gestellte Arianna Lici, im Gegensatz zu vielen ihrer Kollgen noch von der ehrlichen Art, geben sich alle Mühe, den Mörder auswendig zu machen. Dabei entdecken sie Dinge, die nahelegen, dass hier ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Sie begeben sich tief hinab, in die Abgründe von Prostitution und Drogenkriminalität. Wo andere wegsehen, schauen sie hin und gehen einen steinigen Weg, um die Geschichte voranzubringen. Und auch ein junger Journalist mit jeder Menge Ambitionen auf Beachtung in seinem Metier nimmt sich der Sache an, der möglichen Meriten wegen. Aber mit der Zeit, und wir reden von Monaten, verändert auch ihn das, was er ausgräbt, an sehr unschönen Geheimnissen, hin zu einer Haltung, vor allem der Sache zu dienen und nicht vornehmlich der eigenen Karriere.
Dieser Krimi, vielleicht auch Thriller, er hebt sich ab, von den üblichen auf Tempo und Action fokussierten Mordfallgeschichten. Hier nimmt das Umfeld der Südtiroler Bergwelt in bisschen den Speed heraus, aber die Spannung, die unterschwellige Bedrohung, die über allem liegt, sie gibt dem Buch eine besondere Note und lässt auch genug Platz für persönliche Nuancen bei den beteiligten Protagonisten. Die Geschichte, man wird Längen darin finden, wer danach sucht. Wenn man sich aber ihrer Taktung angleicht, fühlt man sich hier, eingebunden in ein sehr authentisches Geschehen, sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 08.09.2024
Klippo
Goldfarb, Tobias

Klippo


ausgezeichnet

Ein fantastisches Abenteuer mit einem märchenhaften Flair

Klippo wird von seinen Eltern aus dem Schlaf gerissen. Wiederwillig kommt er aus dem Reich der Träume zurück und lässt sich in die wartende Kutsche setzen, die sie alle retten soll, hoffentlich, vor den bösen schrecklichen Salpetern. Sein Zuhause zurückzulassen nimmt der Junge nicht so schwer, denn ihm scheint das hier das Abenteuer zu sein, das er sich schon so lange gewünscht hat. Aber nicht ohne seinen Hermelin Red, der muss unbedingt mit und das gelingt gerade so, mit einem letzten verzweifelten Sprung. Dann kann es losgehen, auf zu einer Insel, die die Rettung bringen soll, zumindest hat man ihm das so gesagt. Und so galoppiert die Geschichte voran, spannend und mit einer ordentlichen Portion märchenhaftem Flair.
Als Leser wird man von der ersten Seite an mitgerissen, raus aus dem Alltag mitten hinein in das rasante Geschehen, das wir zusammen mit Klippo erleben dürfen bis hin zu einem Ende, das einfach genau richtig ist.
Ein herrliches Lesevergnügen.

Bewertung vom 31.08.2024
Unsere Jahre auf Fellowship Point
Dark, Alice Elliott

Unsere Jahre auf Fellowship Point


ausgezeichnet

Zwei ungleiche Frauen, ihre lebenslange Freundschaft und eine gute Geschichte drumherum

Polly und Agnes verbindet eine lebenslange Freundschaft. Jedes Jahr aufs Neue haben sie die Sommermonate auf Fellow Point verbracht, einem herrlichen einmalig schönen Fleckchen Erde, dazu mit einer eigenen Geschichte und ganz besonderen Besitzverhältnissen. Nun haben sie beide die 80 überschritten und Agnes, eine bekannte angesehene Kinderbuchautorin, wird aufgefordert, ihre Memoiren zu schreiben. Und bei der Beschäftigung damit steigen die Erinnerungen an dieses, ihr Leben wieder in ihr auf. Es waren, wie es nun mal so ist, nicht nur schöne Dinge, die da an die Oberfläche zurückkehren und sehr oft ist es da auch Polly, die mit Mann und Kindern durchs Leben gegangen ist, sie umsorgt und sich dabei weitgehend zurückgenommen hat, die auf vielfältige Weise eine Rolle spielt. Ihrer beider Leben bereiten sich vor ihnen aus und wir als Leser erhalten einen sehr authentischen und intensiven Einblick dort hinein. Der gute angenehme Schreibstil vermittelt eine Nähe, die dazu führt, dass auch fast 700 Seiten zu keinen wirklichen Längen führen. Man ist gerne dabei, in guten und in schlechten Tagen, wenn die beiden Hauptprotagonistinnen ihr Leben Revue passieren lassen und es stellt sich heraus, so unterschiedlich sind die beiden Freundinnen gar nicht. Und auch in höherem Alter, wenn die Situation dann einfach eine andere ist, kann sich dies zeigen und es gelingt, dann doch noch einfach man selbst zu sein.
Diese ein ganzes Leben oder besser gesagt eben zwei umfassende Geschichte, sie hat einen sehr gut unterhalten, nichts ausgespart und es war schön, wie ehrlich man selbst mit seinem Handeln oder manchmal auch dem Gegenteil umgegangen ist. Ungekünstelt, echt, waren ihre Lebenswege und das Ende, es hat etwas nachwirken müssen, um es so richtig zugehörig in die Geschichte mit aufzunehmen. Aber ja, auch dies, kann man sagen, darf genau so sein, damit es das ist, ein gutes Buch.

Bewertung vom 18.08.2024
Jungs braucht echt keiner! (Band 2) ... und trotzdem klopft das blöde Herz
Schröder, Patricia

Jungs braucht echt keiner! (Band 2) ... und trotzdem klopft das blöde Herz


ausgezeichnet

Mit fast 13 wird es manchmal etwas schwierig und dann ist da noch so was wie erste Liebe

Hannah ist fast 13 und irgendwie ist gerade alles ziemlich stressig. Selbst die allerliebste kleine Schwester nervt und dann sind da die Freundinnen, die sie mit einem Jungen verkuppeln wollen, den sie wirklich nicht braucht. Denn es gibt ja Elias, den Jungen aus dem magischen Schrank in ihrem Zimmer. Für alle anderen ist er unsichtbar und so nimmt ihr natürlich auch keiner ab, dass sie ja irgendwie schon einen Freund hat, einen, den sie, wenn sie es auch nicht so richtig zugeben will, ziemlich mag. Alles echt schwierig eben, aber Hannah packt das schon, denn sie hat eine prima Familie, die das Gefühlschaos mit Wärme und Geduld auffängt.
Eine tolle Geschichte ist das hier, leicht, dem Alter der Leserschaft angepasst, mit viel Humor, einem sympathischen Mädchen, so richtig wie du und ich und die Menschen drumherum, die passen auch sehr gut. Und irgendwie kommt einem, wenn man an die eigenen Kinder denkt, das meiste doch recht bekannt vor, inklusive dem genau richtigen Maß an 'erster Liebe'.
Es macht einfach sehr viel Spaß, dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 17.08.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


sehr gut

Gehen müssen und ankommen und dann wieder zurück

London,1940, der zweite Weltkrieg ist auch in England angekommen. Um ihre Tochter Beatrix vor den Bombenangriffen der Deutschen zu schützen, beschließen deren Eltern schweren Herzens, sie aus London heraus, zu einer Gastfamilie in den USA zu schicken. Beatrix kommt, schockiert von dieser Entscheidung, verzweifelt und mit einem Gefühl des Alleingelassenseins in Boston an. Aber die Familie mit ihren beiden Söhnen nimmt sie herzlich auf, mit viel Verständnis und Wärme und allmählich, über die Jahre, werden die Gregorys zu ihrer neuen Familie. Nach dem Krieg geht es zurück nach London und nun ist es die Fremdheit, die Entfremdung zu ihren eigentlichen Eltern, die Bea aufarbeiten muss. Die Geschichte geht bis in die 70er Jahre und als Leser erfährt man so auch, wie das Leben dieser zwei doch irgendwie über die Zeit verbundenen Familien weitergeht und wie aus dem 11-jährigen Mädchen eine Frau wird, der es letztendlich doch gelingt, das Erlebte positiv einzubeziehen in ihr eigenes Leben als Erwachsene.
Das Buch bindet die beteiligten Personen sehr emotional in die Geschichte ein. Jeder kommt 'zu Wort' und so wird das Geschehen, besonders intensiv und gelungen in den Kriegstagen und kurz danach, zu einem sehr nachvollziehbaren Ganzen zusammengefügt. Familie ist absolut so viel mehr wie ein Wort und größer, über die definierten Grenzen hinaus. Und diese Familie prägt unser Leben.
Ein bisschen mehr Zeit hätte das alles vielleicht noch berührender gemacht und einem die Personen noch nähergebracht, aber vielleicht wirkt ja auch gerade das 'nicht alles sagen' nach. Ich denke schon.

Bewertung vom 10.08.2024
Genau so, wie es immer war
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war


sehr gut

Ein ganz alltägliches gutes Leben, Ehefrau, Mutter und trotzdem ist es oft so schwer

Julia Ames ist Ende fünfzig, verheiratet, mit einem guten Mann und Mutter von zwei Kindern. Ihr Sohn macht sich gerade auf in ein eigenes selbstständiges Leben, die Teenagertochter ist auf dem Absprung zum College. Leer wird es werden im Haus, das wird ihr bewusst und dann begegnet ihr im Supermarkt Helen, die ältere Freundin aus einem irgendwie anderen Leben. Viele Jahre ist es hier, ihr Sohn Ben war gerade 3, als diese Frau zu einem ganz wichtigen Halt in ihrem Leben wurde, für einige Zeit. Dinge, die sie damals getan hat, in ihrem Unglücklichsein, der Unzufriedenheit, einer Depression, sie hat sie bereut und Konsequenzen gezogen. Ob es die richtigen waren, damals und auch zu vielen anderen Zeiten in ihrem Leben, das sind Dinge, die wohl jeder hinterfragt, beim Rückblick in Vergangenes.
Diese Geschichte, die Geschichte eines amerikanisches Lebens, die einer Frau, in guten Verhältnissen, was die Erwachsenenzeit mit Mann und Familie betrifft, die Kindheit war da eher belastet, sie gibt uns Einblicke in all die Facetten der Gefühlswelt eines Menschen, der heftige Kämpfe mit seinen Emotionen austrägt, oft Unzufriedenheit empfindet und unbefriedigt ist, von dem, was seine vorgegebene und doch auch irgendwie selbstgewählte Rolle im inneren Zirkel der Familienbande und auch darüber hinaus, ausmacht und ihm abverlangt. Es gibt keine gravierenden Schicksalsschläge, keinen existentiellen Kampf, es ist einfach das, was aufeinandertrifft, das individuelle Sein eben dieser Julia und die eher unaufgeregten Gegebenheiten des Lebens, wie man sie zu bewältigen hat. Mal funktioniert es besser, mal weniger und auch der Faktor Alter und Zeit trägt natürlich seinen Teil dazu bei. Und man ist ziemlich nah dran, mit wiederholten Zeitsprüngen, die schon ein zusätzliches Maß an Aufmerksamkeit vom Leser fordern, aber auch helfen, dabei zu bleiben, denn manchmal könnten die Befindlichkeiten, die sich, das ist nun einmal so, auch wiederholen, sonst zu auch einem leichten Hauch von Ermüdung führen, vielleicht.
Dies ist ein Buch, das gut unterhält, mit Gefühlen, die einem näher sind und Teilen, da ist das dann einfach so, aber man kann dieser Frau einiges abgewinnen und das Ende schließt den Kreis.

Bewertung vom 09.08.2024
Als wir Schwäne waren
Karim Khani, Behzad

Als wir Schwäne waren


ausgezeichnet

Eine Migrationsgeschichte in Deutschland, hart, bitter und mit Wut in den Worten

Reza ist 10, als er mit seinen Eltern, der Vater Schriftsteller, die Mutter, Soziologin, aus dem Iran nach Deutschland flüchtet. Ihr neues Leben findet in einer Siedlung in Bochum statt und es ist schwer, schwer zu ertragen für die Eltern, deren Abschlüsse nicht anerkannt werden und dazu führen, dass der Vater als Taxifahrer arbeiten muss. Demütigung, das ist das Gefühl, mit dem gelebt werden muss, in so vielen Situationen, jeden Tag, ein Wort, für das es in der arabischen Sprache viele unterschiedliche Worte gibt. Und Reza, der Junge aus dem gebildeten Elternhaus, auch er erfährt, was es heißt, aufzuwachsen, hineingezwungen in eine Blase, die keine Auswege bietet und letztendlich genau zu dem führt, was die Gesellschaft 'erwartet'.
Ein packendes von bitterer Realität, Verzweiflung, Aufbegehren, dem sich hineinschicken und tiefer Wut geprägtes Stück Literatur, getragen zu einem großes Teil von den Erfahrungen des Autors selbst, das bekommen wir hier angeboten. Und es fordert uns auf, es genauso, pur und ungeschönt, in dieser ganz besonderen Sprache von lyrischem Ausdruck und kantigen präzise gewählten alles ausdrückenden Worten, zuzulassen, hinzusehen, wie es wirklich ist.
Dieses zweite Werk des Schriftstellers Behzad Karum Khani, es wiegt schwer und man sollte es lesen. Los wird man es danach wahrscheinlich nie mehr und dafür wurde es geschrieben.