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Bewertungen
Insgesamt 181 BewertungenBewertung vom 29.09.2024 | ||
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Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13 Lieber Klufti aka Interims-Polizeipräsident, Leiter des “K1 Kempten”, Opa, Vater, Sohn, Ehemann (“Butzele”) und Intimfeind von Dr. Langhammer! Ich hätte mir ja niemals gedacht, dass ich mal so ein großer Fan von dir werde, dass ich die Bücher, in denen du die Hauptfigur bist, gleich zum Erscheinungstermin inhalieren und sogar weiterempfehlen würde. Und das in diesem #Bookstagram, wo die meisten jetzt solche spannenden, aber halt auch zwischendrin durchaus albernen bzw. “humorvollen” Regionalkrimis eher nicht so goutieren, gell. So ein “Commitment” meinerseits kann mich Follower kosten, ich hoffe dessen bist du dir bewusst. Ich muss zugeben, als mir ein ehemaliger Klassenkamerad bei einem Klassentreffen vor über 10 Jahren über seine Leidenschaft für deine Bücher erzählte, habe ich als Literaturwissenschaftlerin ja auch erstmal innerlich die Nase gerümpft. Aber dann war ich, als ich es selbst probiert habe, “hooked” wie man heute sagt und was du natürlich sofort nicht oder falsch verstehen würdest - englische Ausdrücke magst du ja nicht so, gell? Jedenfalls habe ich jeden einzelnen Fall gelesen. |
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Bewertung vom 23.09.2024 | ||
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Wer glaubt, das Thema “Hexe” im 21. Jahrhundert sei esoterischer “New-Age-Blödsinn” oder eine Fantasievorstellung “frustrierter Katzenfrauen”, der sollte jetzt bitte nicht weiterlesen oder hat es ohnehin nicht getan. Allen anderen: Welcome and blessed be! Die nachfolgenden Worte sind eine seriöse Auseinandersetzung mit dem Sachbuch von Iris Panhans aka. “Vollmondfüchsin” mit dem Titel “Die Kunst der Hexerei. Entdecke deine magischen Kräfte”, erschienen bei Nymphenburger. |
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Bewertung vom 13.09.2024 | ||
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“Am Horizont glitzerte Südfall im nassen Watt wie ein Kleinod auf Silberpapier. Je näher sie kamen, desto besser waren der dunkelgraue Schlick der Halligkante und die Wasserfarben zwischen vor Hitze ausgetrockneten Salzwiesen zu erkennen; und überall der dichte Teppich mit abwechselnd hellem, dann dunkleren, rosarot oder violett blühendem Strandflieder”. (S. 61) |
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Bewertung vom 10.09.2024 | ||
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“Ich muss was machen. Werfe einen Blick nach draußen. Die Dunkelheit fällt herab wie ein schwerer Vorhang, dieser Tag hat seine Vorstellung gespielt. Doch für mich ist er noch nicht vorbei.” (S. 237) |
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Bewertung vom 05.09.2024 | ||
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Achtung Ironie! Für viele Frauen in einer heteronoramtiven Ehe ist der eigene Mann nach einiger Zeit mit einem Möbelstück gleichzusetzen: Es ist gut, dass er da ist, ist immer genau an seinem Platz (auf dem Sofa, der Toilette oder vor dem PC), aber er fällt auch nicht mehr groß auf. Er ist wie ein bequemer alter Sessel, in den man sich manchmal fallen lässt, der aber auch oft im Weg rumsteht und gelegentlich abgestaubt werden muss. Kurzum: Er erfüllt seinen Zweck. Was aber nicht heißen muss, dass die Frau beim letzten Familienbesuch im Möbelhaus die anderen, neuen Sessel mit dem aufregenden floralen Muster nicht zumindest aus dem Augenwinkel ein wenig abgecheckt hätte. |
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Bewertung vom 26.08.2024 | ||
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“Manchmal frage ich mich, warum wir so viel zurückblicken, warum wir die alten Geschichten erzählen”, Marius grub die Hände tief in den sandigen Boden. “Und an anderen Tagen denke ich, dass es Dinge gibt, die erzählt werden müssen, wir haben so vieles nicht in der Schule gelernt. Für die nächste Generation soll es anders sein.” (S. 147) |
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Bewertung vom 03.08.2024 | ||
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Jackie Thomae hat sich in ihrem neuen Roman dem Problemfeld “K(inder)-Frage” angenommen. Sie schreibt über erwachsene Frauen im Deutschland der Gegenwart und was diese Frage mit bzw. aus ihnen gemacht hat. Die Lebenswege der Frauen, die Thomae erzählt, kreuzen sich in diesem Roman. Wir haben also einen multiperspektivischen Erzählansatz, bei dem die Figuren abwechselnd aus deren Sicht das Geschehen schildern. Im Fokus steht dabei Marie-Claire (MC) Sturm, sie ist die Hauptfigur, zu der alle anderen Frauen, aus deren Sicht erzählt wird, in irgendeiner Beziehung stehen. Ihren Lebenslauf bekommen wir ziemlich detailgetreu geschildert. Zum Zeitpunkt des Beginns der Handlung ist sie 39, kinderlos und mit wechselnden Männern liiert bzw. Single. Sie steht als Radio-Moderatorin und Podcasterin mitten im Leben und setzt sich - nun langsam am Ende ihrer fruchtbaren Phase - mit der “K-Frage” auseinander. Ihr Problem ist vor allem die fehlende Beziehung kombiniert mit dem unbarmherzigen Nahen der Menopause, die sie von einem Wunschkind trennen: "Alles andere musste warten, bis dieser Felsbrocken aus dem Weg geräumt war. Doch was machte man, wenn man dafür einen anderen Menschen brauchte? Wo bekam man den her?” (81) Außerdem belasten sie die beiden Abtreibungen, die sie mit 17 und 29 hatte. Was wäre wenn? Welche Alternativleben geistern im eigenen Leben herum und blockieren einen? |
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Bewertung vom 27.07.2024 | ||
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Als ich dies hier schreibe, bin ich 42 Jahre alt. Wenn ich Glück habe und die durchschnittliche Lebenserwartung für Frauen in Deutschland von etwa 82 Jahren erreiche, habe ich die Hälfte meines Lebens bereits hinter mir. Ein Gedanke, der sich immer wieder anfühlt wie ein Schlag ins Gesicht und ich denke ihn in letzter Zeit ziemlich oft. Immerhin steht die zweite Halbzeit an - und danach: Schluss, Ende, Aus, Micky Maus. Und keiner weiß ja, ob ich sie bis zum Ende "durchspielen" werde, das kommt ja noch hinzu. Puh, ich kann nur sagen “Midlife Crisis” kicks hard. Es stellen sich halt so Fragen wie: Hat man genug erlebt? Passt man zu dem Leben, das man jetzt führt? Wie ist der Status Quo und was kriegt man in der nächsten und - OMG - letzten Hälfte noch unter? Eine deprimierende Halbzeitpause. Andererseits: Ich war eigentlich auch noch nie glücklicher in meinem Leben als ich es derzeit bin, irgendwie ist man angekommen. |
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Bewertung vom 22.07.2024 | ||
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“Sie sieht, wie das Pferd ein Ohr rotieren lässt, ohne den Kopf zu drehen, anscheinend horcht es auf etwas jenseits der beklommenen Stille [...] es hört den Tod, der in der ganzen Stadt mit offenen Armen wartet, den Tod, der darauf wartet, vom Himmel abgeworfen zu werden.” (S. 193) |
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Bewertung vom 04.07.2024 | ||
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Die Freundschaft zwischen einer heterosexuellen Frau und einem homosexuellen Mann ist ein beliebtes Motiv in der zeitgenössischen Popkultur, vor allem in Fernsehserien. Man denke nur an “Will & Grace” (die Serie wird im Buch zitiert) oder die Freundschaft zwischen Carrie Bradshaw und Stanford in “Sex and the City”. Daraus hätte man auch literarisch viel machen können, meines Erachtens ist das aber in “Die Sache mit Rachel” nicht geschehen. |
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