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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 931 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2025
Um jeden Preis
Lind, Hera

Um jeden Preis


ausgezeichnet

Hauptfigur dieses Romans ist Lydia Groß, die als Jugendliche mit ihrer Familie nach der Vertreibung aus der Ukraine als Zwangsarbeiterin nach Sibirien verbannt wurde. Es war für mich erschütternd, was den Menschen dort angetan und zugemutet wurde. Nicht nur die harte Arbeit bei nur 300 Kcal und einem Arbeitstag von mindestens 12 Stunden am Tag, auch die unwirtlichen, beengten Unterkünfte, die eisigen Temperaturen, waren für mich kaum vorstellbar. Um so mehr habe ich Mutter Marianna dafür bewundert, wieviel Kraft sie aus ihrem Glauben gezogen hat, wieviel Liebe sie ihren Kindern entgegengebracht hat und trotz der so widrigen Umstände versucht hat ihnen ein Heim zu schaffen. Die Familie hatte ein Mantra: zusammenbleiben um jeden Preis! Dieses Mantra hat Lydia als Vater und Mutter nicht mehr dafür einstehen konnten, beharrlich fortgesetzt. Ich habe es als riesige Stärke dieser so mutigen, liebevollen und zupackenden Frau empfunden. Was die Familie Groß/Judt alles durchmachen musste, sollte jeder selbst nachlesen. Ich möchte hier nicht spoilern. Auf jeden Fall hat mich ihr (Leidens-) Weg oft sehr traurig gestimmt und auf der anderen Seite ihr ungebrochener Lebenswille beeindruckt.
Mir hat es gefallen, wie die Autorin gleich zum Anfang Lydia Judts Familie vorstellt. Lydia selbst ist bereits im Alter von 92 Jahren verstorben. Ziel des Treffens ist es, auf Grundlage der Tagebucheinträge von Lydia und den Erinnerungen ihrer Kinder und Enkel Lydias Leben in einem Buch festzuhalten. So sind es am Anfang dann auch die Tagebucheinträge der Mutter bzw. Oma, die in die Kapitel einfließen. Erst am Ende werden noch Empfindungen und Erlebnisse der jüngeren Generation vermittelt. Mir hat das stilistisch gut gefallen, wurde doch dadurch der Bogen zwischen gestern und heute erst vollständig. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 08.04.2025
Schöne Lügen (eBook, ePUB)
Jacobi, Gabi

Schöne Lügen (eBook, ePUB)


gut

Jon, ein junger Polizist, ist nach der Nachtschicht auf der Heimfahrt. Er freut sich auf die gemeinsamen Stunden mit seiner schwangeren Freundin, die er bald heiraten wird. Doch dann bemerkt er eine Drohne über den Dünen, hält an und will dem nachgehen. Schließlich gelten hier auf Sylt sehr strenge Auflagen für das Steigenlassen von Drohnen. Eine tödliche Entscheidung, zu deren Aufklärung Neele Eriksson auf die Insel, ihre alte Heimat gerufen wird. Als erstes sieht sich Neele darum auch die Besitzer von Drohnen näher an.
Wie ein den ersten beiden Bänden mit Nele Eriksson nehmen auch in diesem Krimi wieder die privaten Querelen innerhalb der Familie Eriksson großen Raum ein. Leider haben das bei mir aber nicht zu mehr Spannung geführt. Einzig die Liebe und die Verbundenheit Neles mit ihrer Oma haben mich wieder gefreut. Der Fall selbst scheint mit verschwundenen Hunden tierlieber, reicher Besitzer zusammenzuhängen. So macht sich Nele auf die Suche nach Leuten, die Kontakt zu den Hundebesitzern hatten und die deren gutsituierte Lebensweise näher kannten. Leider hat sich diese Suche in meinen Augen zu sehr in die Länge gezogen, ohne durch irgendwelche Highlights zwischendurch noch zu punkten und zusätzliche Spannung zu bringen. Die hätte ich mir aufgeprägter gewünscht. Darum gibt’s von mir diesmal für diesen dritten Band leider nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 01.04.2025
Signalrot
Haller, Elias

Signalrot


ausgezeichnet

Ich habe es gar nicht gemerkt, dass es 461 Seiten waren, denn die sind nur so dahingeflogen. Es war für mich Spannung pur und ist in meinen Augen sein bisher bestes Buch. Ich hoffe, es gibt noch weitere so spannende Fälle mit Tara Kronberg.
So ganz habe ich am Anfang ihre Stellung bzw. die Stellung des Dezernats 47 nicht einordnen können. Keine eigenen Ermittlungen, eine Kontrollfunktion, so war die Einweisung. Was Tara aber nicht daran hindert, doch mal eigene Ermittlungen aufzunehmen. Anfangs ist ihr einziger Kollege im neuen Dezernat, Gabriel Schneider, nicht wirklich eine Hilfe, da er bei Außeneinsätzen strikt auf sein Attest besteht und abweist. Aber Tara merkt schnell, dass er ein brillanter Kopf ist, schnell recherchiert und auch die richtigen Schlüsse zieht. Das ist in diesem Fall auch mehr als nötig. Schließlich haben sie es mit einem ganz perfiden Serientäter zu tun und die Zeit drängt.
Es war sehr unterhaltsam mitzuerleben, wie Tara sich immer wieder gegen die Sturheit des Leiters des K11 durchsetzen und ihre Emotionen wegen dessen laufenden Provokationen im Zaum halten muss. Der Fall selbst ist so und undurchschaubar und wie die Taten abschreckend sind. Geschickt hat mich der Autor zu falschen Vermutungen verführt, was Spannung bis zum Schluss garantierte. Denn eigentlich ist alles ganz anders. Ein Geschwür, das seit Jahrzehnten wuchert. Mehr verrate ich nicht. Ich empfehle diesen Thriller zu 100 % weiter und die 5 Lese-Sterne sind absolut verdient.

Bewertung vom 30.03.2025
Teufel von Potsdam
Hagedorn, Frank

Teufel von Potsdam


ausgezeichnet

Da mir bereits der erste Teil um die Ermittlerin Paula Osterholz sehr gut gefallen hat, habe ich mich schon auf die Fortsetzung gefreut und bin nicht enttäuscht worden.
Diesmal müssen Paula und ihr Kollege Henry Wullitzer Giftmorde an zwei jungen Frauen aufklären. Kein leichtes Unterfangen, da auf den ersten Blick keine Verbindungen zwischen den Frauen bestehen und außer dem Alter keine Parallelen zu erkennen sind. Ich habe es als sehr spannend empfunden mitzuerleben, wie die beiden Ermittler schließlich einen Hinweis auf eine bereits geschlossene Klinik in der Stadt Brandenburg stoßen und erste Zusammenhänge erkennen. Gleichzeitig darf der Leser aber auch an der perfiden Denkweise des Täters teilhaben. Dessen Beweggründe für sein Handeln so unmenschlich wie unberechenbar sind. Nur um die eigene Haut zu retten. Dass man gleich erfährt, wer hinter den Morden steckt, hat nicht zum Sinken meiner Spannung geführt. Denn lange blieb unklar, warum der Täter so rücksichtslos und brutal vorgeht und was es zu vertuschen gilt.
Ich finde Paula als Ermittlerin super. Sie kämpft emotional noch immer mit dem Tod ihres ehemaligen Cottbuser Kollegen und Geliebten Vinzenz Ludwig, dessen Mörder bis jetzt nicht gefasst wurde. Versucht noch immer den zu finden, was nicht so ganz ungefährlich ist. Jedoch wäre das Bild von Paula nicht rund, wenn es da nicht auch noch ihre mehr oder weniger anstrengende Familie gäbe. Dienstliches und Privates gehen hier im Krimi fließend ineinander über und ich habe mich damit ganz wunderbar unterhalten gefühlt. Da so einige Fragen offengeblieben sind, hoffe ich auf weitere spannende Fortsetzungen mit den Ermittlern der Potsdamer Kripo. Von mir gibt’s 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

Bewertung vom 28.03.2025
QUBIT
Felsner, Petra

QUBIT


ausgezeichnet

Nora Achtziger ist gerade aus Kalifornien zurückgekommen und hat einen Zwischenstopp in Schottland eingelegt. Damit folgt sie einer Einladung von Sir Reginald auf seine Burg. Der hat sie und ihre gesamte Münchner Familie zu sich eingeladen. Die erste Woche will sie aber allein hier mit Regi, so wird Reginald von seinen Freunden genannt, und seinem Enkel Matt, ihrem Ex-Freund, verbringen. Doch so geruhsam, wie Nora sich das vorgestellt hat, wird es nicht. Erstens wird eine Leiche vor der Küste gefunden und zweitens hat Noras Oma sich selbst früher eingeladen.
Wer die ersten Bände kennt, ist vorgewarnt. Für alle anderen, nur so viel: Oma Achtziger ist ungebremst voller Leben, lässt keine Abenteuer aus und ist prädestiniert Nora zur Verzweiflung zu bringen. Ich mag diese quirlige Oma, die ihr Alter gerne vergisst, die sich ihre kindliche Neugier bewahrt hat, keine Risiken scheut und immer für eine Überraschung gut ist.
Auch in diesem Teil ist der technische Fortschritt des Jahres 2039 im Mittelpunkt. Mittels Quantum-Computing-Algorithmen sollen Klimavoraussagen, insbesondere Klimakatastrophen langfristiger vorhergesagt werden, um Menschen rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Wie das funktioniert, wird von Entwickler Prof. Theo Cheng gegenüber der Achtziger-Oma sehr originell erklärt. Jedoch sind hinter dieser Neuentwicklung noch andere her, so dass es auf der Burg keinesfalls ruhig und gediegen zugeht, im Gegenteil. Es passiert so viel. Nora und ihre Freunde haben dabei so viele Gefahren zu bestehen, dass es an keiner Stelle langweilig wird.
Ich habe mich, auch wenn ich dem Jugendalter schon lange entwachsen bin, wunderbar unterhalten gefühlt und empfehle das Buch uneingeschränkt weiter. 5 Lese-Sterne sind da voll verdient.

Bewertung vom 28.03.2025
Ostseedämmerung / Pia Korittki Bd.20
Almstädt, Eva

Ostseedämmerung / Pia Korittki Bd.20


ausgezeichnet

Trine und ihr Freund Vito spielen, obwohl es ihnen vom Besitzer streng verboten wurde, im Gutsteich von Hovelau. Durch Zufall findet Vito im Schlamm eine Scheibe mit Löchern und Verzierungen. Wie sich bald herausstellt, handelt es sich um eine Gewandfibel aus der Wikingerzeit. Zuletzt hatte diese Fibel eine Studentin bei sich, sollte sie zur in die Uni Kiel bringen. Doch da ist Mira Schneider nie angekommen. Das ruft die Kripo Lübeck, Pia Kotittki und ihr Team, auf den Plan. Zuerst sollen sie nur beurteilen, ob sich weitere Ansätze zum Cold Case um das Verschwinden von Mira Schneider finden lassen. Als sich das bestätigt, wird recht bald nach der Wiederaufnahme der Ermittlungen Miras Leiche in einem Grab im Wald gefunden….
Ich bin auch in diesen neuen Fall um Pia und ihr Team recht schnell abgetaucht. Die Figuren sind mir liebgeworden, so lebendig und doch hat jeder mit seinen Eigenheiten, Schwächen und Sorgen zu kämpfen. Ich fand den neuen Fall unwahrscheinlich spannend. Jeder in Hovelau scheint seine kleinen und großen Geheimnisse zu haben, welche unterschwellig immer wieder angedeutet werden. Das hat mich angespornt eigene mögliche Tathergänge abzuleiten und hat gleichzeitig zu steigender Spannung bei mir geführt.
Was mir besonders gefallen hat, war das Verhör von Miras Ehemann Tibor. Broders und Pia sind ein super eingespieltes Team, das mit geschickter Verhörstrategie den Betroffenen verunsichern, in Sicherheit wiegen oder auch unter Druck setzten kann. So, wie es die jeweilige Situation es erfordert, um die Wahrheit herauszubekommen.
Die Spannung steigt nochmal um einiges an, als Broders plötzlich verschwunden ist. Alle Kollegen sind auf der Suche nach ihm und doch ist es Pia, die den rettenden Einfall hat. Ich habe mich wieder sehr kurzweilig spannend unterhalten gefühlt und gebe darum auch 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 28.03.2025
Geht so
Serrano, Beatriz

Geht so


gut

Der Leser lernt die Ich-Erzählerin, Marisa, kennen. Eine ledige Frau Anfang 30, die ihren Job als Key-Account-Managerin in der Werbebranche voller Desinteresse mehr oder weniger gut ausfüllt. Geschäftigkeit vortäuschend delegiert sie geschickt ihre Aufgaben an Praktikanten und Teammitglieder. Retten kann sie sich in kritischen Situationen durch ihre Redegewandtheit, denn die ist Einzigartig. Ihre Arbeitszeit, aber auch große Teile ihrer Freizeit, verbringt sie mit YouTube-Videos. So sieht ihr Leben aus, denn soziale Kontakte hat sie keine bis auf den gelegentlichen, unverbindlichen Sex mit Pablo. Ihr Leben hält sie nur aus, indem sie sich mit Drogen betäubt und ihre Angstzustände vermeintlich damit im Griff hält.
Anfangs fand ich Marisa Sicht auf ihren Job noch erfrischend. Zum Bespiel den Satz „meine Arbeit besteht darin freundlich zu sein und heiße Luft zu verkaufen“ brachten mich schon zum Schmunzeln. Auch wie Marisa sich über die zunehmende Verwendung von englischen Begriffen in unserem Alltag mokiert, hat mich an meinen eigenen Arbeitsalltag und meinen Unmut über das viel Denglisch erinnert.
Aber je weiter ich die Geschichte gelesen habe, habe ich mir die Frage gestellt, was die Autorin uns mit dem Buch eigentlich vermitteln will. Ich fand es absolut übertrieben, was Marisa sich am Teambildungswochenende geleistet hat. Aber vielleicht wollte die Autorin uns durch die massive Übertreibung auch nur einen Spiegel vorhalten. So richtig warm geworden bin ich mit der Geschichte nicht.
Insgesamt gesehen konnte mich das Buch nicht begeistern und daher gebe ich nur 2,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.03.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Bei Ausgrabungen für das dänische Archäologe-Museum, für das Fria Svensson arbeitet, wird durch Zufall ein Erdgrab mit einer stark verwesten Leiche entdeckt. Fria informiert sofort ihren Bruder Troels Svensson, der hier für die örtliche Polizei arbeitet und in dessen Zuständigkeitsbereich der Leichenfund fällt. Kurze Zeit später wird noch eine zweite ebenfalls vergrabene Leiche gefunden, diesmal aber auf deutscher Seite.
Wie immer ist Fria nicht zu bremsen, sie ist zwar jetzt als Archäologin und Museumsleiterin tätig, doch ihre Wurzeln kann sie einfach nicht kappen, als sie sich damals gegen die Ausbildung zur Polizistin entschieden hat. Sind doch alle Svenssons für die Polizei tätig. Ich muss immer wieder schmunzeln, wie geschickt sie sich immer wieder als Beraterin in die laufenden Ermittlungen einbringt. Wohlbemerkt zielführend einbringt, denn schließlich ist sie es, die die Ähnlichkeit der Gruben mit den Bestattungsriten aus der Wikingerzeit in Zusammenhang bringt.
Ich finde diesen Fall unwahrscheinlich spannend und auch verwirrend. Als Leser darf man nicht nur an der Ermittlung zu den beiden Morden teilnehmen, es werden auch immer wieder Figuren vorgestellt, deren Zusammenhang zum aktuellen Fall nicht direkt zugeordnet werden kann. Lange bleibt offen, wer hinter den Morden steckt. Ich habe da kribbelnde Spannung gespürt. Gleichzeitig mag ich diese quirlige und so empathische junge Frau unwahrscheinlich gern. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

Bewertung vom 17.03.2025
Kalt wie die Nacht (eBook, ePUB)
Stäber, Bernhard

Kalt wie die Nacht (eBook, ePUB)


gut

Der Prolog führt nach Oslo zu Jan Tore Kjerstad. Der junge Mann aus wohlsituiertem Elternhaus hat hier sein Jurastudium abgebrochen, um dann das angefangene Kunststudium ebenfalls fallenzulassen. Er ist nachdem seine Eltern ihm den Geldhahn zugedreht haben, chronisch pleite. Doch dann wird er Zeuge eines Überfalls auf einen Juwelier, was seinem Leben eine Wendung bringt. Ob zum Besseren, sollte jeder selbst nachlesen.
Dann geht’s im Thriller mit dem Jahr 2023 weiter, also 14 Jahre später. Rolf Larsen, genannt Wolf, hat seinen Job bei der Krispo on Oslo gekündigt, alle Brücken hinter sich abgebrochen und will nun in Bø, als selbstständiger Privatermittler arbeiten. Hier hat er die Hälfte eines kleinen, alten Hauses von seiner Frau Anne geerbt. Ihr viel zu früher Tod geht ihm immer noch sehr nahe. Gleich am Tag seines Einzugs in dieses abgeschiedene Haus verhält er seinen ersten Auftrag. Er soll herausfinden, ob Sofias Ehemann fremdgeht. Für Wolf ein eher langweiliger Job, denkt er anfangs. Doch dann kommt alles ganz anders…
Ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie schwer Wolf es fällt den Tod seiner Frau zu verarbeiten. Liebevoll denkt er oft an sie und spricht noch immer mit ihr bei Problemen. Schließlich hat er das früher auch immer gemacht. Loslassen und neu anzufangen fällt schwer.
Als interessante Figur habe ich Sanna, die Teilzeitjournalistin empfunden. Sie hat in ihrer Kindheit schreckliche Dinge erlebt und erträgt größere Menschenansammlungen und Stress nur sehr schwer. Eigentlich keine guten Voraussetzungen für den Job als Journalistin. Genau wie Sannas Chef erkennt auch Wolf bald, wie groß das Potential dieser so ruhigen, zurückgezogenen Frau ist. Ja, ich mag diese Frau auch. Bis der Leser den Zusammenhang zwischen Jan Tore und den heutigen Ereignissen erfährt sind viele Seiten zu lesen. Ich hätte mir die Handlung straffer gewünscht. Zu viel Zwischenmenschliches, was nicht mit dem Verbrechen unmittelbar im Zusammenhang steht, ließ bei mir die Spannung sinken. So gibt’s von mir auch nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 16.03.2025
Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2 (eBook, ePUB)
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Im Dragener Forst findet eine Drückjagd statt, doch die endet jäh, als einer der Teilnehmer brutal mit sieben Messerstichen massiv verletzt auf einer Lichtung tot aufgefunden wird. Carla Seidel, die ermittelnde Beamtin, geht von einem Racheakt aus. Die Stichverletzungen sind ein Zeichen für unbändige Wut und lassen auf eine beziehungstat schließen. Während Carla im Umfeld des Toten recherchiert, hat ihre Tochter ganz andere Sorgen. Sie hat die Morgenstunden mit ihrem Schwarm Fabian auf einem Anstand mit dem Beobachten des Wildwechsels verbracht. Lana versteht nicht, warum sich Fabian am nächsten Tag nun so zurückgezogen hat.
Um Lanas und auch Carlas persönliche Probleme zu verstehen, sollte man den ersten Band unbedingt gelesen haben. Gerade Lana, die körperliche Nähe kaum zulässt, ist diese Freundschaft und der Wunsch mit Fabian ihre Zeit zu verbringen ein riesiger Fortschritt. Für meinen Geschmack hat die Autorin den Dämonen der Vergangenheit von Mutter und Tochter in diesem Teil zu viel Raum gegeben. Der eigentliche Krimi und mit ihm die Spannung kam dadurch in meinen Augen zu kurz. Es gibt noch weitere Tote und die Zusammenhänge zwischen den Morden, das Motiv des Mörders, wären dann besser zum Ausdruck gekommen. Zum Ende hin nimmt der Krimi dann aber nochmal richtig an Fahrt auf und ich konnte sogar die Wut des Täters nachvollziehen. Ehrlich gesagt, hatte ich Mitleid mit ihm. Insgesamt gibt’s von mir 4 Lese-Sterne.