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Lesefastalles

Bewertungen

Insgesamt 83 Bewertungen
Bewertung vom 27.12.2024
Only Margo
Thorpe, Rufi

Only Margo


ausgezeichnet

Wachsen an der Herausforderung
Das Cover im Pop Art Style zeigt eine junge Frau, die ausgepowert auf der Couch liegt, die eine Hand am Laptop und im Vordergrund ein Schnuller.
Sie ist wohl die Protagonistin aus „Only Margo“ von Rufi Thorpe, die von ihrem Collegeprofessor schwanger wird und sich gegen alle gut gemeinten Ratschläge für das Baby entscheidet.
Sie liebt ihren Sohn Bodhi vom ersten Moment an, doch bald muss sie feststellen, dass es für eine alleinerziehende Mutter, ohne einen Rückhalt aus der Familie beinahe unmöglich ist, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ihre WG bricht auseinander, da sich 2 der drei Mitbewohnerinnen durch das Babygeschrei gestört fühlen und damit beginnen auch die Geldsorgen. Wie ein Wink des Schicksals scheint es hier, dass plötzlich Margos Vater, ein Ex-Wrestler auftaucht und sie um Asyl bittet. Doch der gerade aus dem Entzug kommende Vater Jinx bringt auch Probleme mit sich.
Als Margo OnlyFans entdeckt, tut sich für Margo eine Chance auf, Geld zu verdienen und trotzdem bei ihrem Baby zu Hause bleiben zu können. Wäre da nicht der Kindsvater Mark, der plötzlich Sorge um seinen Sohn hat und das alleinige Sorgerecht für ihn beantragt.
Die Erzählweise von Rufi Thorpe ist ein wenig ungewöhnlich, es wird einerseits von Margo als Ich-Erzählerin berichtet, andererseits ist jedoch der Großteil der Geschichte aus der Erzählperspektive über Margo in der dritten Person verfasst. Dies lässt den Leser tief in die Gedankenwelt der Protagonistin hineinblicken.
Die Personen werden in dem Roman recht gut und nahbar dargestellt. Einerseits ist Margo die Hauptperson, sie macht die größte Entwicklung durch – vom naiven Mädchen, das sich auf eine Affäre mit ihrem verheirateten Professor einlässt bis hin zur löwenstarken alleinerziehenden Mutter, die mit allen Mitteln darum kämpft ihr Kind zu behalten.
Margos Vater Jinx ist ihr trotz seiner schwierigen persönlichen Lage eine große Stütze, wohingegen Margos Mutter vor Selbstmitleid trieft und ihr keinen Halt geben kann.
Mich hat die Geschichte von Margo fasziniert, obwohl ich mir nicht genau vorstellen kann, wie die digitale Geldmachmaschinerie tatsächlich abläuft und es für mich ein völlig neues Thema war.
Der Roman hat mir einige witzig, tragische Lesestunden bereitet und ich habe bis zuletzt mit Margo mitgefiebert. – Von mir gibt es eine eindeutige Empfehlung!

Bewertung vom 16.12.2024
Not your Darling
Blake, Katherine

Not your Darling


ausgezeichnet

Liebenswerte Protagonistin mit Hang zur Selbstjustiz
Not your darling entführt den Leser in das nicht immer nur glamouröse Hollywood der 50er Jahre.
Die Engländerin Margaret überredet Jimmy, der Nylonstrümpfe schmuggelt, sie als Tarnung mit nach Amerika zu nehmen und sie als seine verstorbene Frau auszugeben. In Amerika angekommen, nimmt sie ihm den Pass ab und erpresst ihn, sie nach Hollywood zu bringen.
Ab diesem Zeitpunkt trägt sie den Namen von Jimmys verstorbener Frau – Loretta.
In Kalifornien angekommen, hilft ihr die Bordellbesitzerin Primrose ein Zimmer zu finden, die beiden freunden sich an.
Loretta beginnt eine Affäre mit Raphael Goddard, der sich erst von ihr aushalten lässt und sie an ihrem Hochzeitstag zu einer Party schleppt, die sich als Orgie entpuppt und wo Loretta beinahe vergewaltigt wird. Hier merkt man erstmals, dass Loretta ein extremes Problem mit übergriffigen Männern hat.
Lorettas Traum ist es, Maskenbildnerin zu werden und sie verfolgt diesen zielstrebig. Der berühmte Maskenbildner Alecs Petraś erkennt Lorettas Talent und lässt sie für sich arbeiten.
Loretta ist zielstrebig und intrigant, sie hat von ihrer Mutter eine umfassende Kunde über die Wirksamkeit von Kräutern gelehrt bekommen, die sie sich immer wieder zunutze macht – nicht nur beim Experimentieren mit eigenen Lippenstiftkreationen.
Die Charaktere des Buchs finde ich gut herausgearbeitet.
Loretta schafft es, trotz ihrer harten Kindheit, in einer von Männern dominierten Welt, ihre Frau zu stehen. Sie lernt viele Menschen kennen, die ihr eine Stütze sind, aber sie hat auch einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und Beschützerinstinkt und duldet keine Gewalt gegen Frauen.
Der Drehbuchautor Eliot entpuppt sich als Retter von Loretta und die beiden scheinen das perfekte Paar zu sein obwohl Eliot lange keine derartigen Avancen tätigt.
Primrose ist eine Prostituierte, die jedoch das Herz am rechten Fleck hat und eine gute Freundin für Loretta ist.
Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen und bin abgetaucht ins Hollywood der 50er, einigen Themen gehen wirklich unter die Haut und ich konnte Loretta nur bewundern, wie sie sich allein eine Karriere aufgebaut hat.
Für mich war es ein Leseerlebnis und ich kann diese Lektüre nur weiterempfehlen!

Bewertung vom 10.12.2024
Mord im Himmelreich
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich


sehr gut

Auf Mörderjagd am Campingplatz
Björn Kupernikus ist Schauspieler im Ruhestand und möchte diesen in seinem alten Camper am Campingplatz „Himmelreich“ genießen.
Als er eines Tages eine Frau verzweifelt rufen hört, die ihn bittet einen Hund auf einem Stand Up Paddling Board zu retten, der mitten am See treibt, ist es mit der Ruhe vorbei.
Unter dem Board ist eine Leiche festgezurrt und nun beginnt Kupernikus mit der Dame namens Annabelle auf eigne Faust zu ermitteln, da die Polizei mit nur wenig Eifer bei der Sache ist.
Der Hund wird kurzerhand adoptiert und Pinguin genannt.
Die Charaktere in diesem humorvollen Krimi sind sehr gut beschrieben.
Kupernikus ist eher kleinerer Mann mit einem beginnenden Bierbauch, er schließt Pinguin sofort ins Herz und genießt es, von Annabelle kulinarisch eindeutig zweideutig verwöhnt zu werden. Im Glossar findet man sogar die Rezepte, die Annabelle für Björn kocht. Er ist sehr pedantisch und eigentlich der volle Gegensatz zu der Künstlerin Annabelle, die Farben liebt und bei der alles am liebsten wild zusammengewürfelt ist.
Pinguin ist sowieso der Star der Geschichte, er bzw. sie ist eine Hundedame, die sich sogar einen Nahkampf mit ihrem Entführer liefert.
Durch seine besonnene Art, gelingt es Kupernikus einige Geheimnisse rund um den Campingplatz zu lüften und auch so manche Probleme mag er lösen.
Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, wenn man eine leichte Lektüre sucht, die humorvoll ist und keine zu hohen Erwartung an kriminalistische Kleinarbeit voraussetzt.
Habe mich bei diesem Buch bestens unterhalten!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.11.2024
Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Rotaru, Lana

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


sehr gut

Ein gegenseitiger Fels in der Brandung
Das Cover von „Be my shelter“ der Autorin Lana Rotaru ist ein echter Eyecatcher.
Kurz zur Handlung:
Kaira, die versucht, es allen recht zu machen und quasi gar nicht auf ihre eigenen Bedürfnisse achtet, lässt einen Freund ihres Bruders bei ihr übernachten. Dieser Freund Cooper ist so ganz anders als sie selbst, er besitzt nur so viel, wie in seinen Rucksack passt – nicht mal ein Handy.
Ist Kaira mit Studium, Nebenjob, ehrenamtlicher Tätigkeit in einem Tierheim und diversen Gefälligkeiten für ihre Familie maßlos überfordert und ständig am Limit, so lässt Cooper sich auf keine Verpflichtungen ein, die beiden könnten nicht gegensätzlicher sein, jedoch beginnt es natürlich zwischen Ihnen zu knistern. Hat diese Liebe eine Chance?
Beide Hauptcharaktere haben ein Päckchen aus der Vergangenheit mitzutragen und ich finde es toll, dass mentale Gesundheit hier thematisiert wird, weil dies ein ernst zu nehmendes leider noch immer Tabuthema ist.
Der Schreibstil des Buchs ist sehr flüssig und schnell zu lesen und es zwar mein erstes, aber bestimmt nicht mein letztes Buch von Lana Rotaru. Leider hat sich für meinen Geschmack der Text zu Beginn etwas gezogen, sodass ich erst bei den Challenges so richtig in den Flow gekommen bin. Das Dranbleiben hat sich aber auf jeden Fall gelohnt.
Ein lesenswertes Buch mit einer wichtigen Botschaft.

Bewertung vom 16.11.2024
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Satirische Mörderjagd
Das Cover des Buchs „Wir finden Mörder“ hat mich sofort angesprochen und vor allem auch der Autor Richard Osman.
Wobei mich „Wir finden Mörder“ noch mehr begeistern konnte, als der Donnerstags Mord Club.
Zugegeben, der Einstieg war etwas verwirrend, da die Kapitel immer wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurden und viele verschiedene Personen vorkamen, nach einem kurzen Kennenlernen der Charaktere jedoch konnte ich das Buch mit den praktischen, kompakten Kapiteln nicht mehr aus der Hand legen.
Als Amy Wheeler die berühmte Krimiautorin Rosie D’Antonio auf ihrer Privatinsel vor dem russischen Chemie-Oligarchen Wassili Karpin, der ihr nach dem Leben trachtet, schützen soll, gerät sie selber ins Visier eines Auftragskillers.
Da Amy außerdem unter Verdacht gerät, drei Influencer ermordet zu haben, beschießt sie ihren Schwiegervater Steve, einen pensionierten Polizeibeamten mit ins Boot zu holen. Gemeinsam mit Rosie ermitteln die drei auf eigene Faust, wobei sie über immer mehr Leichen stolpern.
Dieses Buch ist einzigartig geschrieben, es handelt sich zwar um einen Krimi, die Szenen sind jedoch keineswegs blutrünstig, im Gegenteil, ich bekam während des Lesens kaum das Schmunzeln aus dem Gesicht. Die Charaktere sind allesamt einzigartig, es war eine Freude mitzulesen und mit zu fiebern, denn Spannung gab es genug.
Amy und Steve haben eine besondere Beziehung, die beiden sind sich näher als Steve und sein eigener Sohn. Amy hat eine harte Kindheit hinter sich und hat gelernt, sich durchzusetzen, trotzdem hat sie das Herz am rechten Fleck.
Steve trauert um seine verstorbene Ehefrau Debbie, er ist sehr schrullig, verpasst nur ungern seinen Mittwochs Quizabend in seinem Stammlokal und ist am liebsten zu Hause in seinen vier Wänden bei seinem Kater Trouble. Er ist jedoch ein aufmerksamer Beobachter und arbeitet daher nebenher als Privatdetektiv.
Rosie ist eine berühmte Autorin, deren Alter nur erahnt werden kann – sie findet sofort Gefallen an der Mörderjagd und stellt sämtliches Equipment wie Privatjets und Chauffeur zur Verfügung.
Auch der Auftragskiller Eddie macht eine Wandlung durch, er ist wie so viele am Ende für eine Überraschung gut.
Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Teil dieser Reihe, habe noch selten ein Buch gelesen, das mit derart schrägem Humor gespickt war! – Unbedingt lesen!!!

Bewertung vom 11.11.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


sehr gut

Klatsch, Tratsch und Zusammenhalt in einer ländlichen Gemeinde
Das schlichte Cover des Buchs „Vielleicht hat das Leben Besseres vor“ passt sehr gut zum Text.
In der kleinen Gemeinde Alpen herrscht Aufruhr.
Raffaela, ein Mädchen, das als Kleinkind einen schicksalshaften Unfall erlitten hat und seither unter einer schweren Beeinträchtigung leidet, wird leblos neben der Straße aufgefunden. Sofort brodelt die Gerüchteküche und ein junger drogensüchtiger Bursche wird verdächtigt, Raffaela etwas angetan zu haben.
Die Notfallseelsorgerin Anna, die auch Pastorin in dem kleinen Ort ist, kennt Raffaelas Mutter Heike von früher. Anna kümmert sich nicht nur um Heike, sie hat auch Sascha, den Adoptivsohn ihrer Schwester zu sich genommen, da sein Vater wegen eines Wirtschaftsdelikts im Gefängnis sitzt und seine Mutter alkoholabhängig ist.
Auch Anna hat Lasten aus ihrer Vergangenheit mitzuschleppen, die es ihr schwer machen, sich auf eine Beziehung einzulassen. Avancen des ermittelnden Kommissars Volker sind jedoch unverkennbar vorhanden.
Die Geschichte wird auf zwei Ebenen geschildert. Einerseits sind da die aktuellen Ereignisse seit Raffaelas mysteriösem Koma, die Ermittlungen, die Vorbereitungen für das jährliche Spargelfest und die Gerüchte um Schwangerschaften und homosexuelle Dorfbewohner. Parallel dazu wird die Vergangenheit konkret von Raffaelas Familie von Kindheit an, dem schweren Unfall, dem Scheitern der Beziehung ihrer Eltern und der liebevollen Fürsorge von Heike und Raffaelas Bruder erzählt.
Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, man erfährt von Annas Gewissenskonflikten, von Heikes aufopfernder Fürsorge, die nicht zuletzt dem schlechten Gewissen geschuldet ist, da sie sich für Raffaelas Zustand verantwortlich fühlt. Auch die schrullige, großherzige Großtante, die mit ihren über 90 Jahren zum xten mal verheiratet ist und Annas Mutter, die als Schwiegersohn am liebsten einen adeligen Freier sehen würde, sind jeweils ein Unikat für sich.
Gewürzt ist die teils tragische Handlung mit einer Prise Humor, die zur Auflockerung nicht schadet.
Zu Beginn fanden sich einige Wiederholungen und ich brauchte ein wenig, bis mich der Sog erreicht hatte, das Durchhalten hat sich aber wirklich ausgezahlt!
Das Ende finde ich sehr toll gelöst – ich kann dieses Buch nur empfehlen!

Bewertung vom 03.11.2024
Die Mission beginnt / Amanda Black Bd.1
Gómez-Jurado, Juan;Montes, Bárbara

Die Mission beginnt / Amanda Black Bd.1


ausgezeichnet

Abenteuerliche Rettung der Villa Black
Mit „Amanda Black – Die Mission beginnt“, dem ersten Band der Amanda Black-Reihe des Autorenduos Juan Gómez-Jurado und Bárbara Montes, ist den beiden ein genialer Auftakt für eine durchwegs spannende und actiongeladene Kinderbuchreihe gelungen.
Die Vollwaise Amanda lebt mit ihrer Großtante Paula in ärmlichen Verhältnissen, bis sie an ihrem 12. Geburtstag einen mysteriösen Brief erhält, der scheinbar vor fast 12 Jahren von ihrer Mutter verfasst wurde und sie mit ihrem Erbe vertraut macht.
Amandas Erbe ist nicht nur eine riesige alte verwahrloste Villa, sondern auch Amandas Herkunft, der es gilt, auf den Grund zu gehen.
Mit Tante Paula zieht Amanda in die Villa Black. Die gute Seele des Hauses ist Benson, der scheinbar schon ewig der Familie Black dient.
Obwohl Amanda schwer Freundschaften schließt, freundet sie sich gleich am ersten Schultag mit dem Nerd Eric an, der die Aufgabe übertragen bekommen hat, sie mit den neuen Gegebenheiten vertraut zu machen.
Eric ist es auch, der Amanda bei ihrer gefährlichen Mission unterstützt – bis er sie scheinbar verrät. Kann sie sich so in Eric getäuscht haben?
Die Geschichte ist von der ersten Seite an spannend und äußerst sarkastisch verfasst. Amanda, ihre Tante Paula, Benson und Eric sind mir schnell ans Herz gewachsen. Der Großteil der Geschichte wird aus Amandas Sicht erzählt, ein Teil jedoch, der in einer unterschiedlichen Schrift verfasst ist, wird über Eric erzählt. So kann man sich gut in Amandas Gefühlswelt versetzen
Die Aufgabe, die sie zusammen zu erfüllen haben ist mehr als gefährlich, wobei Amanda durch viele Gadgets unterstützt wird, die wahrscheinlich James Bond vor Neid erblassen ließen.
Da das Buch mit einem Cliffhanger endet, kann ich es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen.
Ich kann dieses Buch allen Kids, die Nervenkitzel und einen gewissen Thrill suchen, nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 28.10.2024
Lia und Lea im Ponyglück - Silberpferde in Not
Kessel, Carola von;Beckmann, Lia;Schirdewahn, Lea

Lia und Lea im Ponyglück - Silberpferde in Not


sehr gut

Ein Herz für Pferde
Im zweiten Band von Lea und Lia im Ponyglück – Silberpferde in Not haben Lea und Lia eine besondere Herausforderung zu stemmen.
Wilde Silberpferde sollen für ein Verkaufsshow vorbereitet und trainiert werden, da das Gestüt, auf dem sie sich befinden in ein Hotel mit Golfplatz umgebaut werden soll.
Maja, die diese Verkaufsshow vorbereiten soll, macht den Mädels immensen Druck und schreckt auch vor unlauteren Hilfsmitteln nicht zurück – sie war mir gleich mal richtig unsympathisch.
Gut, dass sich die Mädels für das Wohl der Pferde einsetzen und ihnen die Zeit geben, die sie brauchen.
Im Text sind immer wieder Sprechblasen eingebaut, die die unausgesprochenen Gedanken der Mädels zeigen, außerdem wird abwechseln von Lea und Lia berichtet und man kann im Text entscheiden, wo man weiterlesen möchte.
Es sind auch Rätsel nach den Kapiteln installiert, die den Text ein wenig auflockern – natürlich gibt’s dazu auch eine Auflösung im Anhang.
Mein Fazit lautet: Jemand wie Maja sollte aus meiner Sicht keinen Reitbetrieb leiten!
Junge Pferdefans werden jedoch von dem Buch begeistert sein.

Bewertung vom 28.10.2024
Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1
Besser, Jen;Feste, Shana

Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1


ausgezeichnet

Delikat und enttabuisiert
Im ersten Teil ihres Romans „Dirty Diana – das Erwachen“ gelingt dem Autorinnenduo Jen Besser und Shana Feste ein aufgeschlossener Roman über Sexualität, Leidenschaft aber auch Freundschaft.
Diana ist eine Frau in den 40ern, die eigentlich alles hat, was man sich nur wünschen kann. Einen lukrativen Job, ein Haus einen liebenden Ehemann und eine sechsjährige Tochter. Leider ist in der Beziehung die Leidenschaft abhandengekommen und das Ehepaar Diana und Oliver lebt sich trotz diverser Versuche, die Ehe zu kitten, wie Paartherapie immer mehr auseinander.
Als Diana auf einem Antiquitätenmarkt ein Bild entdeckt, erinnert sie sich an den Fotografen dieses Bilds, Jasper, den Mann mit dem sie eine wunderbare, leidenschaftliche Beziehung geführt hat, bis Jasper diese abrupt beendet.
Um ihre Beziehung zu retten, beginnt Diana wieder Interviews mit Frauen zu führen, die ihre intimsten Geheimnisse oder Erlebnisse schildern – sie macht daraus ein Kunstprojekt.
Obwohl ich nicht mit allem übereinstimme, ist mir Diana durch ihre Ich-Erzählweise sehr sympathisch und authentisch erschienen, man konnte durchaus Verständnis und Mitgefühl für sie entwickeln.
Aber auch Dianas Ehemann Oliver konnte ich gut verstehen, er war ebenfalls sehr liebenswert und teilweise tat er mir richtiggehend leid.
Der Cliffhanger am Ende des Buchs lässt den zweiten Band dieser Trilogie sehnsüchtig erwarten. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und freue mich auf den nächsten Teil dieser Story.

Bewertung vom 21.10.2024
Lauf wie der Wind, Sky!
Parry, Rosanne

Lauf wie der Wind, Sky!


ausgezeichnet

Berührende Geschichte des Wildpferds Sky
Das Buch „Lauf wie der Wind, Sky!“ der Autorin Rosanne Parry besticht durch die Haptik des Bucheinbands sowie die tollen schwarz-weiß Illustrationen im inneren des Buchs, die den Text gekonnt untermalen.
Hier wird mit viel Feingefühl und Empathie die Geschichte des Wildpferds Sky von seiner Geburt an erzählt. Die Erzählung erfolgt aus der Sicht des Fohlens Sky selbst, wobei der Leser sehr für die Gefühlswelt der Wildpferde sensibilisiert wird.
Sky wird in der Obhut seiner Familie geboren und erlebt die Höhen und Tiefen der Lebensweise in Freiheit. Die ständige Suche nach Nahrung und Wasser, die Gewissheit, dass er, wenn er erwachsen ist, seine eigene Herde gründen muss und seine Familie verlassen oder gegen den Leithengst kämpfen muss.
Als eines Tages Menschen in seine Heimatgewässer eindringen und Sky und seine Freundin Storm gefangen nehmen, gelingt es Sky, Storm zur Flucht zu verhelfen.
Sein Schicksal ist es jedoch in Gefangenschaft zu geraten und mit einem Brandzeichen versehen zu werden. Er wird dem Ponyexpress zugeteilt und muss sich daran gewöhnen, einen Reiter zu tragen.
Skys größtes Ziel ist es jedoch, wieder ein Leben in Freiheit zu leben. – Ob ihm das gelingen wird?
Sky ist mir sofort ans Herz gewachsen und auch seine Sicht der Dinge war spannend. Wie schnell er erkannt hat, dass es Menschen gibt, die freundlich sind und andere, die das menschliche Hengstfohlen schlecht behandeln. Wunderschön war der Zusammenhalt unter den Pferden, Eseln und Maultieren, als es wirklich darauf ankam, gemeinsam ein Ziel zu verfolgen.
Im Anhang findet man viel Wissenswertes über Wildpferde und das Territorium in dem der Roman spielt. Ganz schlimm ist die Schilderung zu den Silberminen, die quasi umwelttechnisch eine kleine Katastrophe darstellen und das Grundwasser verpesten.
Allen Pferdefans kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen!