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Bewertungen
Insgesamt 41 BewertungenBewertung vom 24.04.2022 | ||
Wo ist der Unterschied zwischen einer guten Serie und einem guten Buch? Dass Miranda Cowley Heller erfolgreiche Serien wie "Six Feet Under" entwickelt hat, mag dazu beigetragen haben, dass sich mir beim Lesen immer wieder diesen Vergleich aufdrängte - aber dazu gleich mehr. Der Papierpalast ist ein stark atmosphärischer Roman über eine Frau, Elle, die mit Mann und Kindern in die malerische Seelandschaft ihrer Kindheit zurückkehrt und sich dort sowohl den Gefühlen für ihre Jugendliebe als auch den gemeinsamen traumatischen Erlebnissen stellen muss. Und die Chancen stehen gut, dass das Buch auch für euch ein absoluter Pageturner wird! |
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Bewertung vom 12.04.2022 | ||
Manchmal ist es mit Büchern wie mit Menschen. Man sieht die kleinen Dinge, die man an ihren kritisieren könnte, aber sie fallen einfach nicht ins Gewicht, sie ändern nichts, weil das Buch oder die Person eben schon längst den Weg ins eigene Herz gefunden hat. Dschinns hatte dorthin keinen weiten Weg, die Erzählweise von Fatma Aydemir hat mich total erreicht, berührt, eingenommen. |
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Bewertung vom 13.03.2022 | ||
Der Klappentext verspricht einen fulminanten Roman und tatsächlich lesen sich die knapp 250 Seiten quasi in einem Zug weg. Lucy Fricke betritt mit ihrer Protagonistin, der deutschen Botschafterin Fred, das Feld der Diplomatie aus einer weiblichen Perspektive heraus. Ein hochaktuelles Thema und eine noch immer viel zu seltene Sichtweise - ein sehr spannendes Setting also. |
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Bewertung vom 06.03.2022 | ||
Vordergründig ist dies die Geschichte von Rika, einer jungen Journalistin aus Tokio, die im Job noch etwas reißen will und begeistert ist, als sie auf die Geschichte der Serienmörderin Manako stößt, die etliche Männer erst mit ihren Kochkünsten verführt und dann getötet haben soll. Unter der Bedingung, nur über ihre Kochkünste zu sprechen, stimmt Manako den Interviews im Gefängnis zu - und Rika gerät mit jedem Besuch mehr in einen Strudel aus Faszination und Kontrollverlust. |
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Bewertung vom 12.02.2022 | ||
Das Vorkommnis / Biographie einer Frau Bd.1 Als eine besondere Stärke des autofiktionalen Erzählens erlebe ich es häufig, dass man als Leserin besonders intensiv in die Gefühlswelt der Erzählperspektive hineingezogen wird. So auch hier. Das titelgebende "Vorkommnis" geschieht bereits auf der ersten Seite: Die Erzählerin begegnet auf einer Lesung zu ihrem eigenen Buch einer Frau, die behauptet, denselben Vater wie die Protagonistin zu haben. Erst rückblickend erkennt die Erzählerin, wie dieser Moment sie geprägt hat: längst verschüttet geglaubte Familienthemen kommen zum Vorschein, Fragen nach Ehe und Mutterschaft drängen sich auf, Beziehungen werden beleuchtet und hinterfragt, die Kindheit in der DDR wird plötzlich wieder präsent. |
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Bewertung vom 23.01.2022 | ||
Der letzte Sommer in der Stadt Als absolute Rom-Liebhaberin hat mich dieser Roman von Gianfranco Calligarich, in dem die schönste Stadt der Welt eine der Hauptrollen spielt, zunächst sehr angesprochen. Eine italienische Wiederentdeckung, bereits in den 70ern erstmals erschienen, zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten und nun wieder neu aufgelegt. Leider konnte der Roman, so viel sei vorweg genommen, meine Erwartungen nicht erfüllen. |
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Bewertung vom 16.01.2022 | ||
Was für ein Highlight! Es wundert mich kein bisschen, dass "Zusammenkunft" in England als das erfolgreichste literarische Debüt in 2021 gilt. Es ist als würde Natasha Brown den Finger direkt in die Wunde legen - eine einzige Bewegung von kühler Prägnanz, unerschrocken und gezielt "on point" durchgeführt. Mit nur knapp 110 Seiten ist dieser kraftvolle Kurzroman auf das Wesentliche reduziert, ganz so als wäre jeder entbehrliche Satz rigoros herausgestrichen worden, sodass nur die pure Quintessenz verbleibt. Es geht an die Substanz. An die der jungen Schwarzen Erzählerin, deren Leben ein vernichtendes Streben nach Anerkennung ist. Und an die Substanz einer postkolonialen Gesellschaft, die an ihre Mitglieder widersprüchliche, kaum einlösbare Ansprüche stellt. |
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Bewertung vom 16.01.2022 | ||
Ein Buch, das ich an einem einzigen Tag komplett verschlungen habe. Percival Everett schreibt so lebhaft, so aufregend, dass es mir fast nicht möglich war, dieses Buch aus der Hand zu legen. |
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Bewertung vom 15.11.2021 | ||
Little Women. Beth und ihre Schwestern Wer noch einen gemütlichen Schmöker für lange Abende sucht, etwas herzerwärmendes für die kalte Jahreszeit - dieses Buch bringt euch durch den Winter! |
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Bewertung vom 03.10.2021 | ||
Nguyễn Phan Quế Mai erzählt die Geschichte einer vietnamesischen Familie zwischen 1930 und 2017. Eine Familiengeschichte, die geprägt ist vom Kampf um das Überleben: die koloniale Herrschaft, die kommunistischen Landreformen, Hungersnöte und mehrere Jahrzehnte Krieg. Zwei Frauen stehen dabei im Mittelpunkt der Erzählung: die junge Hương und ihre Großmutter Diệu Lan, die sich zweitweise alleine durchschlagen müssen, da alle weiteren Familienmitglieder vermisst, im Krieg oder bereits gestorben sind. Verschiedene Zeitstränge blicken zum einen zurück auf das Leben der Großmutter, welcher der Krieg die alleinige Verantwortung für ihre 6 Kinder aufgebürdet hat, und verfolgen zum anderen das Leben ihrer Enkelin, die auf die Rückkehr ihrer Eltern aus dem Krieg hofft. |
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