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Dana09
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Altomünster

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2024
Zeit des Vertrauens / Die Töchter der Ärztin Bd.3
Sommerfeld, Helene

Zeit des Vertrauens / Die Töchter der Ärztin Bd.3


sehr gut

Das Autorenpaar, das unter dem Namen Helene Sommerfeld ihre Romane veröffentlicht, war mir bis jetzt nicht bekannt. Obwohl ich die beiden Vorgängerbände der "Töchter der Ärztin"-Trilogie nicht gelesen habe, hat mir der dritte Band sehr gut gefallen.
Anfang der 1930er Jahre lebt Henny, eine der Ärztin-Töchter, als Onkologin in Kalifornien. Nach einem Besuch mit ihrer Familie in der alten Heimatstadt Berlin ist sie sich nicht sicher, ob sie nach Kalifornien zurückkehren soll.. Dass außerdem ihre Schwester Toni in Berlin lebt und dort als Gynäkologin tätig ist, macht ihre Entscheidung nicht leichter. Doch durch die bevorstehende Machtergreifung Adolf Hitlers fühlen sie sich nicht mehr sicher in Deutschland.
Im Laufe der Geschichte wird das Leben im nationalsozialistischen Deutschland erzählt. Die unterschwellige Bedrohung wird beim Lesen spürbar.
Außerdem bekommt man einen Einblick in das glamouröse Leben in Hollywood. Dort arbeitet Henny´s Ehemann in der aufstrebenden Filmindustrie und die Stars der damaligen Zeit gehen in seinem Haus ein und aus.

Obwohl ich die Vorgeschichte der Töchter nicht kenne, hat mich das Buch gefesselt und ich habe es fast in einem Rutsch gelesen. Natürlich wird auch die titelgebende Ärztin Ricarda erwähnt, über deren früheres Leben ich mich auch informieren will. Jetzt muss ich Band 1 und 2 der Trilogie lesen und hoffe, dass ich danach nicht enttäuscht bin, wenn ich weiß, wie die Geschichten der Protagonistinnen enden.
Die Bände chronologisch zu lesen, war mir leider nicht möglich, da ich eine Rezension zum letzten verfassen sollte.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2024
Empathie und Widerstand
Lunz, Kristina

Empathie und Widerstand


sehr gut

Empathie und Widerstand sind zwei Tugenden, die meiner Meinung nach heute ziemlich aus der Mode gekommen sind.

Das Kapitel "Widerstand" beginnt mit vielen Namen, die sicher nicht jeder Leserin geläufig sein werden. Schnell kommt man zum Thema Feminismus und dem von Frauen ausgehenden Widerstand. Obwohl Pazifismus ein wichtiger Bestandteil von Feminismus ist, handeln nicht alle Feministinnen gewaltfrei.
Die Ansichten der Autorin sind logisch und nachvollziehbar. Sicher verlangen die globalen Herausforderungen, dass wir uns politisieren. Jede/r muss sich aktiv einsetzen für Demokratie, Menschenrechte, Frieden und Sicherheit für alle Menschen. Dazu schildert sie einige positive Beispiele von Aktivistinnen, die in verschiedenen Ländern der Welt agieren.
Die Autorin hinterfragt festgefahrene Meinungen, schildert neue Aspekte und gewährt dadurch eine neue Sichtweise. Sie verurteilt das Denken in starren Rastern und gibt den Rat auch Grau- und Zwischentöne zuzulassen.

Gestört hat mich, dass Frau Lunz sehr viel über ihre eigenen Erfolge und Aktionen schreibt. Trotzdem kann ich mich zum größten Teil ihren Ausführungen anschließen.

Fazit: Ein gelungenes Buch, das von möglichst vielen jungen Menschen gelesen werden muss.

Bewertung vom 18.10.2024
La Louisiane
Malye, Julia

La Louisiane


ausgezeichnet

Julia Malye schildert den Kolonialismus mit seinen brutalen Verbrechen und furchtbaren Gräueln sehr eindringlich und realistisch.
Die Geschichte beginnt in der psychiatrischen Anstalt Salpétiere - eigentlich eine Aufbewahrungsanstalt für "unbequeme" Frauen, Gefangene und sonstige Aussenseiterinnen, die nicht in die Pariser Gesellschaft passen.
Im Jahr 1720 machen sich 92 ausgewählte "Freiwillige" auf eine lange, entbehrungsreiche Reise über den Ozean. Diese monatelange Schiffsreise ist lebendig geschildert, man kann direkt die Kälte und den peitschenden Wind spüren und die salzige Seeluft riechen.
Ziel der Reise ist die Überseekolonie La Louisiane, die 1721 endlich erreicht wird. Dort warten schon die Bräutigame auf ihre zukünftigen Ehepartnerinnen um durch Zeugung möglichst vieler Nachkommen das Fortbestehen der Kolonie zu sichern.
Die Geschichte fokusiert sich auf die drei Protagonistinnen Pétronille, Geneviéve und das 12-jährige Waisenmädchen Charlotte. Lediglich ein Kapitel ist aus Sicht einer jungen Indigenen vom Stamm der Nachez erzählt. Das finde ich schade und gerne hätte ich mehr aus ihrer Perspektive gelesen.
Julia Malye ist ein hervorragender historischer Roman gelungen. Das langsame Erzähltempo wird wohl von einigen Leser:innen als langatmig empfunden. Mir persönlich gefällt dieser Erzählstil. Sehr nachvollziehbar werden Schauplätze und Gegebenheiten geschildert. Ich wurde sofort in den Bann der Geschichte gezogen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Da ich die Südstaaten der USA schon öfters besucht habe, ist das Buch für mich besonders interessant. Beim Lesen hatte ich immer Bilder aus dem heutigen Louisiana und Mississippi vor Augen. Das Land am Golf von Mexico aus der Perspektive des 18. Jahrhunderts zu erleben war eine tolle Erfahrung.

Bewertung vom 27.09.2024
Unendlicher Friede
Poniewaz, Edward

Unendlicher Friede


sehr gut

Ein Paar sitzt beim Italiener, die Frau bestellt Champagner um auf eine gute Nachricht anzustoßen. Sie eröffnet dem Mann, dass er Vater werden wird. Dessen Reaktion ist allerdings ganz anders als erwartet. Er verlangt, das ungeborene Kind abzutreiben.
Da sein Vater ist am Tag seiner Geburt tödlich verunglückte ist er davon überzeugt, dass ihn das gleiche Schicksal trifft.
Die Schwangere wendet sich an den Psychiater Dr. Stefan Heimer. Der hat nun einen speziellen, schwierigen Fall vor sich. In seiner Freizeit nimmt er letzte Korrekturen an seinem neuen Buch "Wer die Erinnerungen verändert, verändert seine Zukunft"
vor. Eine Geschichte, die sich mit Manipulation von Erinnerungen beschäftig
Dadurch, dass sich der Psychiater in seine Patientin verliebt, wird er in einen Strudel von Ereignissen gezogen, in dem das Finanzsystem der Schweiz und Mafiosi eine Rolle spielen.
Der werdende Vater leitet als berühmter Psychiatrieprofessor die luxuriöse Schlossklinik, die an ungewöhnlichen und neuartigen Heilmethoden forscht. Dabei spielen die Manipulation von Gedanken und auch der Einsatz von Avataren eine große Rolle.
Irgendwann überschlagen sich die Ereignisse in der Geschichte. U.a. wird die Frau entführt, ihr Ehemann wird erpresst. Die Protagonisten handeln irgendwann unverständlich, die Geschichte wirkt überfrachtet. Dazu tragen auch die verschiedenen Handlungsstränge bei.
Meiner Meinung nach passiert in der Geschichte zu viel. Die komplexen Themen bräuchten mehr Raum, d.h. Länge des Romans ist nicht ausreichend. Trotzdem handelt es sich um einen spannenden Thriller mit immer neuen Wendungen.
Den Schreibstil finde ich gut, das Buch ist flüssig zu lesen.

Bewertung vom 28.08.2024
Finster
Menger, Ivar Leon

Finster


ausgezeichnet

Wir befinden uns im Jahr 1986. Es beginnt alles so harmlos auf dem Jahrmarkt in Katzenbrunn, einem kleinen Kaff mit „achtzehneinhalb Häusern“ (Originalton Oskar). Dann verschwindet der dreizehnjährige Nikolaus spurlos….

Er ist nicht das erste Kind das nicht wieder auftaucht. Schon zehn Jahre zuvor begannen die furchtbaren Ereignisse.
Der scheinbar idyllische Ort mit der Nervenheilanstalt am Ortsrand und seinen merkwürdigen Bewohnern birgt so manches Geheimnis.

Der pensionierte Kriminalkommissar Hans Jörg Stahl, der damals an den Ermittlungen nach den verschwundenen Kindern beteiligt war, kehrt sofort nach Katzenbrunn zurück. Der ungeklärte Fall von damals hat ihn nie zur Ruhe kommen lassen. Auch ohne offizielle Dienstmarkte schaltet er sich in die Ermittlungen ein Der „Greifer“ genannte Kindesentführer ist erneut aktiv und somit zur Bedrohung geworden.

Zum Inhalt möchte ich nicht mehr verraten. Aber die Geschichte hat mich sofort in den Bann gezogen Der Roman ist gut und flüssig geschrieben, das Lesen macht – auch wegen der kurzen Kapitel – Spaß .

Ivar Leon Menger lässt die Vorkommnisse von verschiedenen Personen aus ihren Blickwinkeln erzählen. Es gelingt ihm dabei schnell eine Spannung aufzubauen und diese auch zu halten. Unvorhergesehene Wendungen und Vorkommnisse steigern das Lesevergnügen zusätzlich. Es scheint, dass jeder der merkwürdigen Bewohner von Katzenbrunn „eine Leiche im Keller“ hat. Die düstere. unheilvolle Atmosphäre des heißen Sommers steigert die Spannung zusätzlich.

Auch die Stimmung und das Milieu der 1980er Jahre hat der Autor gut beschrieben. Es werden sogar Verbindungen zu damals aktuellen Ereignissen hergestellt und erklärt.

Dass der Fall so früh geklärt wurde, war meiner Meinung nach der einzige Minuspunkt. Ich wurde beim Lesen vollständig in die Geschichte eingesogen, habe mitgefiebert und immer wieder andere Personen im Verdacht, der „Greifer“ zu sein. Auch wenn ich manchmal den Eindruck hatte, dass einiges nicht so zusammenpasst, liefen die Handlungsstränge am Ende doch zusammen.

Finster ist bisher der erste Roman von Ivar Leon Menger den ich gelesen habe. Der Autor trifft mit seinem Schreibstil und seine Art di é Geschichte zu erzählen genau meinen Geschmack. Deshalb werde ich mir bald auch die anderen Thriller von ihm besorgen.

Bewertung vom 16.11.2022
Heat 2
Mann, Michael;Gardiner, Meg;Gardiner/Mann, Meg/Michael

Heat 2


sehr gut

Hinter der Story von "Heat 2" steckt der Autor und Regisseur des Films „Heat“ aus dem Jahr 1995, Michael Mann. In diesem Filmklassiker agierten zum ersten Mal die Megastars Al Pacino und Robert de Niro als Verfolger und Gejagter.
Mit diesem Roman wird der Film nun in Buchform fortgesetzt.
Der Roman beginnt in den Minuten nach dem Filmende. Polizist Vincent Hanna hat gerade den professionellen Dieb Neil McCauley erschossen. Jetzt geht er durch dessen Haus auf Spurensuche. Wahrscheinlich ist es vor dem Lesen hilfreich, den Film zu kennen.
Die Geschichte in „Heat 2“ bringt den verstorbenen McCauley zurück, indem sie die Ereignisse von sieben Jahren zuvor erzählt. Damals, im Jahr 1988, bestahl er mit seiner Bande ein mexikanisches Drogenkartell. Kurz danach kommt der Gangster Wardell in´s Spiel. Auch auf dessen Spur ist schon damals Detektiv Hanna. Die Geschichte spinnt sich über viele Jahre, von 1988 bis ins Jahr 2000. Hanna jagt Wardell auch nach McCauleys Tod. Die Nebenstory über Chris, der zu McCauleys Bande gehört, ist meiner Meinung nach überflüssig und hat mit der Geschichte nicht unbedingt viel zu tun.
Zugegeben, es hilft wahrscheinlich, den Film gesehen zu haben. Aber "Heat 2" ist ein großartiger Thriller. Hanna und McCauley sind komplexe Charaktere, der eine kein echter Held, der andere kein wirklicher Bösewicht. Diese zwei Protagonisten sowie komplizierte Raubzüge und Überfälle machen die Geschichte spannend und lesenswert.
Auch die deutsche Übersetzung ist sehr gelungen. Fazit: ein spannender Roman, der einen nicht so schnell los lässt.

Bewertung vom 23.08.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


gut

Ivar Leon Menger kannte ich bisher noch nicht. Weil ich Thriller liebe, hat die Buchbeschreibung sofort
mein Interesse geweckt. Das Thema „versteckte Kinder auf einer einsamen Insel“ ist nicht neu und wurde
schon öfters in verschiedenen Variationen erzählt. Manchmal ist es die Außenwelt (bei in Gebäude versteckten Kindern) und hier ist es das Festland, wo das Böse lauert.
Beim Lesen wird relativ schnell klar, dass die Eltern nicht nur das Beste für Ihre beiden Kinder wollen. Schon bald ist die Stimmung und Atmosphäre auf der Insel nicht mehr so idyllisch und friedlich. Langsam schleichen sich eine Düsternis und Kälte ein, die Bedrohung wird immer stärker.
Die 16 jährige Juno erscheint mir zu naiv. Das ist aber aufgrund der menschenfremden Erziehung und der Lebensumstände nicht verwunderlich. Leider kommen im Laufe der Erzählung immer mehr Ungereimtheiten und unlogische Abfolgen zutage. Auch die Auflösung der Geschichte ist mir nicht schlüssig genug.
Das Buch ist flüssig geschrieben, gut lesbar und durchaus spannend und unterhaltend.
Trotzdem ist es für mich mehr ein Buch für Teenager oder junge Erwachsene als für echte Thriller-Fans.

Bewertung vom 20.02.2021
Die zitternde Welt
Paar, Tanja

Die zitternde Welt


sehr gut

Der Roman erzählt die Lebensgeschichte einer starken Frau, die ihr bisheriges Leben in Österreich aufgibt, um mit ihrem Mann im fernen Anatolien ein neues Leben zu beginnen. Jahrelang leben sie in wilder Ehe zusammen, bekommen zwei Söhne. Das hindert Maria aber nicht daran, eine Affäre mit einem französischen Hauslehrer zu beginnen. Die Familie lebt privilegiert in einem kleinen Dorf, mit genügend Platz und Dienstboten. Maria schafft es, in der anatolische Wildnis ein Stück fruchtbaren Garten anzulegen, ihr Paradies.
Ob das jüngste Kind, Irmgard, die Tochter von ihrem Mann Wilhelm oder dem Lehrer ist, wird erst recht spät erklärt. Sehr unterhaltsam und flüssig ist die Geschichte dieser eigensinnigen und furchtlosen Maria zu lesen. In einer Zeit und einem Land, wo Frauen nichts zu sagen haben, setzt sie doch immer wieder ihren Willen gegen alle Widrigkeiten durch. Sehr spannend und aufschlussreich sind die historischen Gegebenheiten der damaligen Zeit geschildert. Beim Lesen erlebt man die osmanische Zeit der Jahrhundertwende, über den ersten Weltkrieg, den Beginn der neuen Türkei unter Atatürk bis in die 1930er Jahre. Die Lebensumstände und Charaktere sind treffen und einfühlsam beschrieben. Der Drang nach Selbstbestimmung und Freiheit bestimmt das gesamte Leben der Hauptfigur Maria. Ein sehr unterhaltsamer Roman über die Geschichte des Osmanischen Reiches über mehrere Generationen. Man liest nicht nur die Geschichte einer starken Frau in einer fremden Welt, sondern erfährt nebenbei auch noch viel über Historie, Landschaft und soziales Leben. Sind es die äußeren Umstände, die bestimmen, welcher Mensch wird werden oder wir selbst? Dieses Buch ist sehr zu empfehlen

Bewertung vom 20.02.2021
Unter Ultras. Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt.
Montague, James

Unter Ultras. Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt.


gut

Fußball ist ein Thema, das mich überhaupt nicht interessiert. Deshalb habe ich mir anfangs von dem Buch nicht viel erwartet. Meine erste Frage war "Sind Ultras Fans oder doch nur rechtsradikale Hooligans". Beim Lesen merkt man aber bald, dass dieses Buch sehr viel mehr ist als eine Geschichte über Fußball. Als ich beim Kapitel über den traditionsreichen kroatischen Fußballverein Hajduk Split war, wollte ich eigentlich etliche Seiten überblättern. Dann haben mich aber die politischen Gründe, die zur Gründung des Vereins führten, doch interessiert. Die Ultraszenen in Argentinien fand ich spannender, ja beängstigend. Speziell von den vielen Fußballschilderungen verstand ich nicht sehr viel, da ich auch die deutschen Vereine nur dem Namen nach kenne. Deshalb waren die ausführlichen Informationen doch etwas zu viel für mich und teils uninteressant.
James Montague ist für seine hervorragende Recherche zu loben. Es gelingt ihm, die Verflechtungen mit dem organisierten Verbrechen zu zeigen. Er hat unbestritten einen großen Sachverstand, trotzdem war das Buch für mich nicht so einfach zu lesen.
Unbestritten sind Ultras, gleich welcher Richtung und in welchem Genre, gefährlich und unberechenbar. Es hätte mir besser gefallen, wenn die Geschichten nicht so auf das Thema Fußball fokussiert gewesen wären

Bewertung vom 20.02.2021
Zerrissen / Fred Abel Bd.4
Tsokos, Michael

Zerrissen / Fred Abel Bd.4


ausgezeichnet

Spannender True Crime-Thriller
Auch dieser Krimi der Fred-Abel-Reihe ist hochspannend. Die Handlung spielt ca. 2 Jahre nach dem Roman Zerbrochen . Man muss diesen Roman aber nicht gelesen haben um die neue Geschichte zu verstehen. Rahmenhandlungen und Personen werden gut erklärt. In diesem Roman muss Abel einen schweren Fall von Kindesmisshandlung aufklären. Da es sich dabei um die Nichte einer Kollegin handelt, geht ihm der auch persönlich besonders nahe. Das Thema Kindesmisshandlung geht sicher den meisten Leserinnen sehr nahe. Zimperlich und besonders empfindsam sollte man für diese Geschichte nicht sein. Die Welt libanesischer Drogenclans, die auch eine Rolle in dem Buch spielt, dürfte den Lesern fremd sein. Eine düstere Umgebung, in der es weder Zeugen noch Mitwisser geben darf. Ich habe auch die Sachbücher von Prof. Tsokos gelesen und war begeistert. Zu wissen, dass es sich bei dem Gelesenen um echte Fälle handelt, macht die Sache noch erschreckender. Als langjähriger Leiter der Gerichtsmedizin der Berliner Charité musste Michael Tsokos unvorstellbares Grauen sehen und grässliche Verletzungen untersuchen Zu Recht wurde Prof. Tsokos für seine Mitarbeit an gerichtsmedizinischen Untersuchungen im In- und Ausland mit diversen Preisen ausgezeichnet. . Als normaler Mensch kann man sich nicht vorstellen, mit welchen menschlichen Abgründen Gerichtsmediziner und Forensiker zu tun haben. Diese Erfahrungen wurden interessant und spannend zu lesen in diversen Büchern verarbeitet. Fazit: ein absolut gelungenes Buch, das die 5 Sterne-Höchstwertung verdient hat.