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Benutzername: 
Nourea
Wohnort: 
Straubing

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2025
Das Geheimnis der weißen Krähe / Maggie Blue Bd.2
Goodall, Anna

Das Geheimnis der weißen Krähe / Maggie Blue Bd.2


sehr gut

Ob Maggie Blue das will oder nicht, sie muss zurück in die Düsterwelt, aus der sie in Band 1 dieser Reihe gerade so entkommen ist. Eigentlich fühlt sie sich in ihrer Welt zunehmend wohler. Sie versteht sich gut mit ihrer Tante Esme, bei der sie wohnt, und hat in Ida und Will sogar so etwas wie Freunde gefunden. Als aber eine weiße Krähe auftaucht und ihr nicht mehr von der Seite weicht, ist Maggie Blue klar, dass dies ein Ruf aus der Düsterwelt ist, dem sie folgen muss, da ihre aus der psychiatrischen Klinik entflohene Mutter dorthin verschleppt wird. Aber auch die Düsterwelt hat sich verändert. Dunkle Mächte haben die Sonnenstadt zerstört und sind auf dem Vormarsch. Selbst der einst gefürchtete Herrscher Eldrow ist nun zusammen mit seinem Sohn Oz auf der Flucht. Wie kann es Maggie Blue gelingen ihre Mutter und auch Ida, die ihr in die Düsterwelt gefolgt ist, zu retten? Daneben erfährt Maggie Blue einiges über ihre wahre Herkunft und versteht nun auch, warum es ihr überhaupt möglich ist, die Düsterwelt zu betreten.
Der zweite Teil dieser Reihe hat mir deutlich besser als der erste gefallen. Maggie ist immer noch sperrig und kantig, aber sie kommt nun wesentlich sympathischer rüber. Auch der einäugige Kater Hoagy ist wieder mit von der Partie und glänzt durch seine frechen Sprüche und seine grummelige Art. Ich bin froh, dass ich Band 2 weitergelesen habe und freue mich auf einen dritten Teil, denn dieses Mal blieb das Ende doch sehr offen. Empfehlenswert ist es meiner Ansicht nach aber schon, mit dem ersten Teil zu beginnen, da man sonst nur schwer in die Geschichte hineinfindet.

Bewertung vom 24.08.2025
Spion Nr 9 und die Kunst, nicht aufzufallen
Manow, Jona

Spion Nr 9 und die Kunst, nicht aufzufallen


sehr gut

Der ca. 11jähriche Estrich ist anders als andere Kinder. Weil er sich nicht wirklich gut in der Welt zurechtfindet, ist er davon überzeugt, dass er eigentlich von einem anderen Planeten stammt und als Spion auf die Erde geschickt wurde, um das dortige Verhalten der Menschen zu studieren. Seine Erkenntnisse und Beobachtungen hält er in einem Notizbuch fest, das er in einer nahezu unbenutzten Toilette der Schule versteckt. Eine Toilette, die laut Schulleiter Kinder wie ihm vorbehalten ist, denn eigentlich heißt Estrich Esther. Als Estrichs Notizbuch aus der Toilette verschwindet, eine geheimnisvolle Tüte und ein fremdes Mädchen dort auftauchen, muss Estrich aktiv und damit auch sichtbar werden.
Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich mochte die Anspielungen und versteckten Hinweise, dass Estrich möglicherweise transgender ist, sehr. Manchmal empfand ich es als etwas anstrengend, Estrich in seine Gedankenwelt zu begleiten, die immer wieder um seine vermeintliche Herkunft vom Planeten Okocha und seinen Auftrag kreist. Wenn man sich aber darauf einlässt, dass so nun mal sein Innenleben aussieht, dann entsteht auch viel Verständnis und Wärme für ihn. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass viele Kinder ab 10 Jahre, diese berührende Erzählung verstehen werden. Sie ist sicherlich eher etwas für sensible, introvertierte Kinder, die nicht unbedingt Action und Abenteuer in ihrer Leselektüre suchen. Interessant könnte ich mir das Buch als Leselektüre für eine 5. Klasse vorstellen, um gerade auch so wichtige Themen wie Anderssein oder Transgender zu thematisieren.

Bewertung vom 24.08.2025
Giesbert und die Glücksschafe
Drescher, Daniela

Giesbert und die Glücksschafe


sehr gut

Mit „Giesbert und die Glücksschafe“ treffen wir nun schon im fünften Band den kleinen Regentonnenwicht Giesbert von Daniela Drescher. In Giesberts kleiner, harmonischer Welt gibt es Neuzugang: drei Schafe namens Ida, Blümchen und Amalie. Giesbert findet das toll, nicht so begeistert sind die Gackerhühner, so dass es an dem kleinen Wicht liegt, neue Freundschaften anzubahnen. Daneben muss Giesbert auch der meist grummeligen Brunnen-Grundel helfen, mit den Hühnern und dem Maulwurf Schwarzpelz Weitspringen üben, Radieschen ernten, Zeit mit seinem besten Freund, dem Kater Munz, verbringen, aber vor allem dafür sorgen, dass es allen in seiner Welt gut geht.
Auch dieses Buch ist wunderschön von der Autorin illustriert. Die kurzen Geschichten, lassen sich gut vorlesen, sind meiner Meinung nach aber vor allem für sehr kleine Kinder geeignet, denn alle Geschichten sind sehr unaufgeregt, harmonisch und lieb.

Bewertung vom 24.08.2025
Taschenzauberei
Mohr, Judith

Taschenzauberei


sehr gut

Der 11jährige Ben soll in der ersten Woche der Herbstferien in dem meist nicht so gut laufenden kleinen Waldhotel seiner Eltern aushelfen, und das auch noch zusammen mit seiner eher langweiligen Klassenkameradin Lea, die dort voller Übereifer ein Praktikum absolviert. Statt des erwarteten Handarbeitsclubs trifft jedoch ein Hexenzirkel im Hotel ein, dessen Mitglieder dort verschiedene Seminare veranstalten, an denen sie die beiden Kinder sogar teilnehmen lassen. Dadurch wird das Aushelfen im Hotel gleich viel interessanter und wird sogar noch besser dadurch, dass eine der Hexen bei der Abreise eine seltsame, sich selbst verwandelnde Tasche vergessen hat, vollgestopft mit magischen Elixieren, Pasten und Pulvern, deren Eigentümerin Lea und Ben nun ausfindig machen wollen. So beginnt für die beiden Kinder eine abenteuerlustige, aufregende Wanderung durch die Stadt, wobei sich schnell herausstellt, dass nicht ganz so nette Gesellen die magische Tasche an sich bringen wollen.
Das Buch liest sich schnell und flüssig. Die Handlung ist spannend und voller lustiger magischer Elemente. Kinder ab ca. 8 Jahre werden sicherlich ihren Spaß daran haben. Mir persönlich gefallen allerdings die mir bekannten Jugendbücher von Judith Mohr wesentlich besser (z.B. „I wie immer ich“ oder Cole und die Sache mit Charlie“), da sie eine sehr große Begabung hat, sich in ihre jugendlichen Protagonisten hineinzuversetzen, was in diesem Kinderbuch so nicht der Fall ist.

Bewertung vom 24.08.2025
Der Scherbenpalast
Mierswa, Annette

Der Scherbenpalast


ausgezeichnet

Wer will denn schon von Hamburg nach Mannheim ziehen, wenn sie in ihrer Heimatstadt gut integriert ist, einen tollen Freundeskreis hat und in ihrer Theatergruppe aufgeht? Die 16jährige Lou jedenfalls nicht. Aber ihr bleibt nichts anderes übrig, als sich zu fügen – wenngleich mit jeder Menge Protest und Widerstand -, da ihre Mutter, eine bekannte Schauspielerin am Theater in Mannheim ein Engagement angenommen hat. Ihre Eltern kann Lou nach dem Umzug so gar nicht ertragen, dafür aber die etwas spleenige Freya, die im Nachbarhaus wohnt und die Fassade des Hauses mit zahlreichen Scherben aus unterschiedlichen Materialien verziert. Sowohl dieses Haus ist ein Scherbenpalast als auch Lous Leben. Mit dem Zertrümmern von Scherben für Freyas Haus beginnt sie so nach und nach auch ihre Widerstände gegen das neue Leben zu zerschlagen und findet in Sari und dem tiefsinnigen Tikey neue Freundschaften.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich werde es gerne weiterempfehlen. Lou ist so richtig schön kratzbürstig, worüber Eltern durchaus verzweifeln könnten. Diese bleiben aber ziemlich verständnisvoll und ihr zugewandt. Letztendlich schafft es Lou aus eigener Kraft, sich mit den neuen Umständen zu arrangieren und die Beziehungen aus ihrem alten Leben zu bewahren, die es auch wert sind. Neben Lou ist Freya für mich ein absolutes Highlight des Buches. So eine Nachbarin hätte ich auch gerne!

Bewertung vom 16.08.2025
Die schwarze Festung / Schule der Meisterdiebe Bd.4
Arcanjo, J. J.

Die schwarze Festung / Schule der Meisterdiebe Bd.4


ausgezeichnet

Auch Band 4 der wirklich coolen Reihe „Schule der Meisterdiebe“ ist sehr spannend, aber auch - dank der witzigen Sprüche der Brüder Crim - sehr humorvoll. Dieses Mal müssen Gabriel und seine Bande in die als uneinnehmbar geltende Festung Tor Malan eindringen und eine wertvolle Kette stehlen. An dieser sind leider aber auch die Namenlosen unter der Führung von Gabriels herzallerliebsten Eltern interessiert.
Gabriel und seine Freunde bilden wieder ein starkes Team, in dem Freundschaft und Zusammenhalt großgeschrieben werden. Mehrmals nimmt die Geschichte eine überraschende Wendung und das Ende war nicht vorhersehbar. Schön, dass es noch einen weiteren Teil geben wird.
Allerdings würde ich die Altersempfehlung auf 12 Jahre hochsetzen, da es doch auch ganz schön brutale Szenen gibt.

Bewertung vom 10.08.2025
Die Bibliothek der verborgenen Erinnerungen
Magoon, Kekla

Die Bibliothek der verborgenen Erinnerungen


sehr gut

Die 11jährige Dally hat es nicht leicht. Nicht nur stammt sie aus der reichsten Familie der Stadt, sondern muss es auch hinnehmen, dass ihr Tag von ihrer ehrgeizigen und unterkühlt wirkenden Mutter durchgetaktet wird, die ihr nur eine knappe Stunde Freizeit am Tag gewährt. Üblicherweise verbrachte Dally diese Stunde mit ihrem geliebten Großvater, der nun aber vor ein paar Monaten gestorben ist. Als Dally eine Karte findet, die ihr Opa ihr hinterlassen hat, macht sie sich heimlich auf den Weg und entdeckt am Ziel eine besondere Bibliothek, in der man sie schon erwartet hat – wenngleich auch nicht so früh – und in der sie bei jedem Besuch ein Buch aus dem Regal nehmen darf, das ihr ein Geheimnis aus ihrer Familie oder deren Umfeld verrät. Und so taucht Dally nun heimlich nahezu täglich in Geschichten aus der nahen oder gar fernen Vergangenheit ein und erfährt so zum Beispiel Unbekanntes aus dem Leben ihrer Eltern und ihres Großvaters.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, obgleich ich mir vorstellen kann, dass jüngere Kinder mit den ständigen Zeiten- oder gar Epochenwechseln Schwierigkeiten haben. Beim Lesen hat man dann vielleicht das Gefühl, dass man durch die vielen Verbindungen und Zusammenhänge etwas verwirrt wird. Deshalb vielleicht eher ein Buch für geübte Leser.

Bewertung vom 10.08.2025
Die Insel der Schlasocks
Mohl, Nils

Die Insel der Schlasocks


ausgezeichnet

Der etwa 9 oder 10 Jahre alte Jasper wohnt mit seiner schon erwachsenen Schwester Bonnie in einem heruntergekommenen Haus in einer Gegend, die zum Abriss freigegeben ist. Über den Verbleib der Eltern erfahren wir nichts. Bruder und Schwester sind bitterarm, hängen aber sehr aneinander. Als Jasper ein Gespräch zwischen seiner Schwester und ihrem Freund belauscht, muss er erfahren, dass er möglicherweise in ein Internat geschickt werden soll, da sich die Schwester neben Studium und Arbeit gar nicht ausreichend um ihn kümmern kann.
Kurzerhand „leiht“ sich Jasper von einem Nachbarn eine bemannbare Drohne, die ihn auf eine einsame Insel befördert. Dort trifft er auf seltsam aussehende Wesen, wie zum Beispiel die Schlafsocks, die Schnarnas oder die Trütass, die seine Sprache sprechen, aber keinen sonderlichen Antrieb haben, in irgendeiner Weise aktiv zu sein. Zu gemütlich sind ihre Sandnester oder ihre Wohnstätten im Meer. Das ändert Jasper aber schnell, da ihm unzählige Spiele einfallen, mit denen man diese Wesen in Aktion bringen kann. Schnell stellt sich aber auch heraus, dass die Insel in Gefahr ist, weil sich die Ankerkette zu lösen beginnt, mit der die Insel fixiert ist.
Jasper vermisst zwar seine Schwester sehr, freundet sich aber auch mit den Inselbewohnern an, denen er lustige Namen gibt. Aber wer oder was steckt eigentlich hinter diesen Wesen und wie kann er die Insel retten?
Spannendes und schön illustriertes Kinderbuch, das beim Lesen großen Spaß gemacht hat.

Bewertung vom 10.08.2025
Ein Lied für Ella Grey
Almond, David

Ein Lied für Ella Grey


sehr gut

Mit „Ein Lied für Ella Grey“ hat David Almond ein weiteres Jugendbuch geschaffen, das so ganz anders ist. Auch wenn es magische oder mythologische Elemente enthält, würde ich es nicht der Fantasy-Literatur zuordnen. Elle Grey, die als Baby adoptiert wurde und von ihren Adoptiveltern immer noch als „Die Greys“ spricht, verliebt sich Hals über Kopf in den wunderschönen Orpheus, der mit seiner selbstgebauten Lyra die Herzen aller, die seiner Musik lauschen, verzaubert. Claire, die beste Freundin von Ella, erzählt uns die Geschichte dieser reinen, bedingungslosen und doch auch so tragischen Liebe.
Das Buch ist nicht einfach zu lesen, aber Ellas Hingabe an die Liebe und an Orpheus sind sehr berührend. Sprachlich ist das Buch toll geschrieben.

Bewertung vom 10.08.2025
Schisser und ich Bd.1
Schmeißer, Frank

Schisser und ich Bd.1


ausgezeichnet

Der 10jährige Jakob zieht mit Mama, Papa und der älteren Schwester Lilli aus der Stadt hinaus in ein kleines Haus in einer autofreien Umgebung am Stadtrand. So hat es auch seine Psychologin empfohlen, denn Jakob leidet an einer schwerwiegenden Angststörung, die immer wieder zu Panikattacken führt. Sein Gehirn kreiert beständig Szenarien darüber, was alles Schreckliches in seinem Leben passieren könnte. Hilfreich ist für ihn ein schon recht abgenutzter Stoffhase, den er Schisser nennt, da dieser noch mehr Angst hat als er selbst. Obwohl seine Eltern sehr verständnisvoll mit ihm umgehen und sich sogar die meist motzende Lilli als überraschend hilfreich und unterstützend bei einer Panikattacke erweist, leidet Jakob doch sehr und verheimlicht den Kindern, die er in der neuen Siedlung kennengelernt hat, seine Probleme. Zu schade, dass er so gerne in ihre Bande der Phönixe aufgenommen werden möchte, für die aber eine bestandene Mutprobe notwendig ist.
Unvorhergesehene Ereignisse führen dazu, dass Jakob über sich hinauswachsen muss und dabei erfährt, dass sich Mut auf ganz unterschiedliche Weise zeigen kann.
Das Buch liest sich schnell und flüssig und ist oft auch sehr witzig. Die Charaktere sind gut dargestellt; Zeichnungen im Comicstil ergänzen die Handlung. Schön, dass es der Beginn einer neuen Reihe ist.