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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Katie
Wohnort: 
Ulm

Bewertungen

Insgesamt 190 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2024
Auf die Tatzen, fertig, los / Olympiade der Tiere Bd.1
Schilp, Tina

Auf die Tatzen, fertig, los / Olympiade der Tiere Bd.1


ausgezeichnet

Lenni, der kleiner Löwe muss überraschend seinen verletzten Vater bei der Olympiade der Tiere im Hunderdreimeterlauf vertreten. Ängstlich macht sich Lenni auf den Weg und begegnet im Trainingslager einigen tierischen Mitstreitern, die schnell zu Freunden werden und ihn anfeuern.
Diese unterhaltsame Kindergeschichte greift verschiedene Themen in kindgerechter Sprache auf. So geht es zum Beispiel um Freundschaft, um Mut, seine Ängste und Grenzen zu überwinden. Jede Seite ist toll illustriert und die einzelnen Tiere werden dadurch wunderbar zum Leben erweckt. Die Geschichte ist in 6 übersichtliche Kapitel unterteilt, und auch dank der großen Schrift und reduziertem Text pro Seite, ist es auch für Leseanfänger gut geignet. Ob zum Vorlesen oder selber lesen, ich denke Kinder werden mit dem Buch große Freude haben. Ich und meine Nichte (7) empfehlen es jedenfalls gerne weiter!

Bewertung vom 30.05.2024
Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten
Young, Kate

Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten


ausgezeichnet

Bette ist 30 und zum ersten Mal mit einer Frau zusammen, als diese ihr eröffnet, dass sie eine Beziehungspause will, damit Bette das nachholen kann, was sie (vermeintlich) verpasst hat: sich mit anderen Frauen austoben. Widerwillig stimmt Bette zu und hat doch immer nur das Ziel vor Augen, wieder mit ihrer Freundin zusammen zu kommen.

Obwohl die Geschichte zum Teil sehr vorhersehbar ist, hat sie mir sehr gut gefallen. Ein "echter" romantischer Liebesroman, ohne verzerrte, rosa-rote Wirklichkeit, sondern mit realen Gedanken und Gefühlen. Und auch wenn Bette's Dating als Lesbe auf den ersten Blick an die ersten Datingversuche generell erinnern, fand ich vieles universal: die eigenen Unsicherheiten werden womöglich weniger mit dem Alter, aber gehen oft nicht komplett weg. Dazu läuft parallel ein Soundtrack mit, der die Geschichte durch eine auditive Hörspur ergänzt.
Die doch sehr grafischen Sexszenen haben meiner Meinung nach gut zur Geschichte gepasst.

Bewertung vom 16.05.2024
Komm schon, Baby!
Berg, Ellen

Komm schon, Baby!


sehr gut

Juli, 38 und Hebamme, wird ungeplant bei einem One Night Stand schwanger. Der Erzeuger entpuppt sich als der Partner einer ihrer Patientinnen und daraus ergeben sich natürlich einige Turbulenzen.

Der Roman ist durchaus unterhaltsam und humorig geschrieben, jedoch auch sehr hervorsehbar. Den Ausgang der Geschichte ahnt man bereits am Anfang. Wobei es auf dem Weg dorthin auch noch einige Wendungen und Überraschungen gibt. Einige der beschriebenen Konflikte (Reaktion auf die ungeplante Schwangerschaft; Mutter-Tochter; zwischen Freundinnen; Verliebt in den One Night Stand?!) werden meiner Meinung nach etwas sehr schnell abgehandelt. Da hätte ich mir mehr Zwischentöne erhofft. Und ab und an liest sich der Roman etwas wie ein Sachbuch zum Thema Schwangerschaft.
Aber für einen lauen Sommerabend, ein schöner, lustiger Unterhaltungsroman.

Bewertung vom 08.05.2024
Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1
Hamberg, Emma

Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1


ausgezeichnet

Agneta ist Ende 40 und bricht aus ihrer Ehe und ihrem Leben aus und zieht nach Frankreich, wo sie sich um einen älteren Schweden mit Demenz kümmert. Ehrlich gesagt hatte ich vor allem einen kurzweiligen, unterhaltsamen Roman ("Chick-Flick") erwartet, wurde jedoch vom Tiefgang positiv überrascht.
Agneta teilt ihre Gedanken mit uns LeserInnen und ist dabei extrem ehrlich und auch selbstkritisch. Ihr plötzlicher Neuanfang wird für mich sehr realistisch beschrieben: mit all seinen Höhen und Tiefen und Selbstzweifeln. Das so etwas nicht eben locker, flockig vonstatten geht und man sich immer wieder überwinden muss seine Komfortzone zu verlassen. Aber dass es eben auch gut gehen kann. Und wie am Ende alles mit und ins uns selbst beginnt. Unterstützung von außen ist dabei natürlich hilfreich, aber man muss eben auch an sich selbst arbeiten wollen, um mit sich im Reinen zu sein.
Und für einen Neuanfang ist es nie zu spät!

Bewertung vom 29.04.2024
Wo die Asche blüht
Que Mai, Nguyen, Phan

Wo die Asche blüht


ausgezeichnet

Der Gesang der Berge hat mich bereits tief beeindruckt und auch dieser Roman hat mich sehr berührt. Die Geschichte erinnert ein wenig an Miss Saigon: zwei Schwestern, die während des Kriegs als Bardamen und schließlich Prostituierte arbeiten, um ihre Familie zu unterstützen. Und die Geschichte der Kinder, die aus den Beziehungen oder dem bezahlten Sex zwischen amerikanischen Soldaten und Vietnamesinnen entstanden wird hier aus den verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Und man spürt wie die Folgen des Krieges für alle Beteiligten auch Jahrzehnte später noch zu spüren sind und ihre Narben hinterlassen haben. Das Leben mag weiter gehen, aber nichts ist wie zuvor.

Das Nachwort der Autorin spricht mir aus dem Herzen: "Ich habe dieses Buch geschrieben als Gebet für eine Welt, in der es mehr Mitgefühl, Frieden, Vergebung und Heilung gibt."
Denn Kriege gibt es immer noch überall auf der Welt und die Folgen werden auch hier noch jahrzehntelang nachhallen.

Bewertung vom 22.04.2024
The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding
Green, Hank

The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding


ausgezeichnet

April entdeckt eine mysteriöse Skulptur in Manhattan und gemeinsam mit ihrem Freund Andy postet sie dazu im Netz. Was dann folgt, hat sie sicher nicht vorhergesehen. Wie sich herausstellt, sind identische Skulpturen überall auf der Welt aufgetaucht.
Der Roman ist spannend geschrieben. Vordergründig begleiten wir April bei der Detektiv-Arbeit aufzudecken, was es mit diesen Skulpturen auf sich hat. Dabei geht es in dem Roman aber vor allem auch um die Folgen von Berühmtheit in Zeiten des Social Media Hypes. Hank Green's Protagonistin adressiert hierbei direkt uns LeserInnen und teilt dabei ihre Gedanken und Gefühle, deren sie sich zum Teil auch erst rückblickend bewusst wird. Und auch Fragen, wie zum Beispiel was wir als Menschheit gemeinsam positiv bewirken können und der Sog einer Gruppenbewegung und deren negativen Konsequenzen und die Wirkung von und Manipulation durch Angst werden gestellt.
Insgesamt ein interessantes Thema, spannend aufbereitet.

Bewertung vom 20.04.2024
Das andere Tal
Howard, Scott Alexander

Das andere Tal


sehr gut

Wir finden uns in einer Welt wieder, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nebeneinander existieren. Die Einwohner können Anträge, stellen, um als stumme und maskierte Beobachter in die Vergangenheit oder Zukunft zu reisen. Dabei wird streng kontrolliert, dass nicht in die Geschichte eingegriffen wird. Anträge werden gestellt, wenn man trauert: um z.B. eine verwandte Person noch einmal zu sehen, die mittlerweile verstorben ist.
Der Anfang des Buchs hat mich sofort in den Bann gezogen. Der Roman wirft viele Fragen auf und ich habe mich gefragt, was ich wohl tun würde, hätte ich die Möglichkeit in der Zeit zu reisen. Im 2. Teil ist die Atmosphäre sehr düster. Ich fand, dies hat gut eingefangen, wie sich Trauer anfühlt und was Trauer und der Verlust eines Menschen mit uns machen kann. Die Protagonistin ist nun Teil der Maschinerie, die dafür sorgt, dass die Regeln eingehalten werden. Die Regeln sind hier weit wichtiger als Empathie.

Das Ende hat mich etwas enttäuscht. Mir blieben zu viele Fragen offen.
Nichtsdestotrotz fand ich das Buch faszinierend und es wird mich sicher gedanklich noch lange begleiten.

Bewertung vom 08.04.2024
Mit den Jahren
Steenfatt, Janna

Mit den Jahren


gut

Jette ist Single. Eva und Lukas seit 20 Jahren ein Paar, verheiratet mit 2 Kindern. Lukas trifft auf Jette (bisher Lesbe) und beginnt eine Affäre. Durch Zufall trifft Jette etwas später auf Eva und auch hier gibt es eine Chemie.

Der Roman liest sich flüssig und portraitiert wie sich eine Midlife Crisis heutzutage äußern kann. In meinen Augen sehr realitätsnah, allerdings hat mir dabei etwas "Neues" gefehlt. Vieles ist das, worüber "man" sich so im Alltag auslässt: ob Mom-fluencer auf Instagram oder ungerecht verteiltes Mental Load zwischen Eltern. Die Gedankengänge der Hauptcharaktere sind nicht wirklich überraschend oder originell. Wieso sich Jette ausgerechnet in Lukas verknallt als auch das Ende war mir zu schnell und oberflächlich erzählt.

Nichtsdestotrotz unterhaltsam und ein Spiegelbild der heutigen Gesellschaft.

Bewertung vom 25.03.2024
Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart
Vedder, Björn

Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart


weniger gut

Ich selber bin auf dem Dorf groß geworden und über verschiedene Großstädte wieder in einem (sogar noch kleinerem) Dorf gelandet, daher hat mich das Buch sehr interessiert. Zudem bin ich auch im etwa gleichen Alter wie der Autor. So wirklich warm geworden bin ich dann jedoch nicht damit. Einerseits ist es eine persönliche Erzählung, wie der Autor seinen Umzug als auch seine Kindheit auf dem Dorf wahrgenommen hat/wahrnimmt. Zum anderen versucht er seine Sichtweise durch zahlreiche Quellen zu untermauern. Vielleicht bin ich dafür nicht intellektuell genug, aber ich fand die Zitate nicht hilfreich.
Irgendwann erwähnt er dann auch den Artikel, der über seine Dorfmitbewohner veröffentlicht hat - und da fragt man sich dann schon, in wiefern seine persönlichen Erfahrungen eine Reaktion auf diesen - wie auch das Buch - wenig schmeichelhaften Artikel sind.
Ich fand die Sichtweise zu einseitig dargestellt oder vielleicht passen sie auch einfach nur nicht zu meinen eigenen Erfahrungen. Und ich denke, dass viele der Verhaltensweisen auch in der Stadt zu finden sind (wie z.B. Mobbing).

Ich hoffe für ihn, dass er mittlerweile wieder in der Stadt wohnt.

Bewertung vom 19.03.2024
Wort für Wort zurück ins Leben
Miller, Beth

Wort für Wort zurück ins Leben


sehr gut

Pearl hat seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater. Als sie die Nachricht erhält, dass er im Sterben liegt, entschließt sie ihn zu besuchen - kommt jedoch zu spät. Er hinterlässt ihr jedoch seine Tagebücher, die in Stenografie geschrieben sind.

Eine verästelte Familiengeschichte wird erzählt. Vieles hat mir sehr gut gefallen. Ich finde über Entfremdung in Familien wird nicht oft geschrieben. Allerdings fand ich zum Teil, dass es zu viele Nebenstränge gab. Ich glaube es hätte mir besser gefallen, wenn sich die Autorin auf weniger beschränkt hätte, aber dies mehr im Detail beschrieben hätte.
Nichtsdestotrotz fand ich es bereichernd, die Konflikte aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Und vor allem der Anfang war geheimnisvoll und man wollte wissen, wer denn nun Carrie ist und wie das alles zusammengehört.