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Benutzername: 
Sina
Wohnort: 
Bremen

Bewertungen

Insgesamt 50 Bewertungen
Bewertung vom 10.12.2024
Das Comeback
Berman, Ella

Das Comeback


sehr gut

Mitreißende #MeToo Story aus Hollywood

In »Das Comeback« von Ella Berman begleiten wir den ehemaligen Teenie-Star Grace Turner. Inzwischen volljährig, verschwindet die junge Schauspielerin von einen auf den anderen Tag und kehrt Hollywood den Rücken zu.
Zurück in ihrem Elternhaus reflektiert sie über all das, was sie die vergangenen Jahre durchlebt und beschäftig hat - die Beziehung zu ihren Eltern und der jüngeren Schwester, der exzessive Alkohol- und Drogenkonsum, die in die Brüche gegangene Ehe und vor allem: der Missbrauch durch ihren Agenten und Peiniger.

Ella Berman hat mit ihrem zweiten Roman eine tiefgründige und bewegende Geschichte über die schwerwiegenden emotionalen Konsequenzen von Machtmissbrauch geschaffen.
Ihr gelingt es wunderbar, die Charaktere, insbesondere die Protagonistin, durch ihre komplexen und eindringlichen Gefühlswelten und individuellen Erfahrungen authentisch darzustellen.

Meiner Meinung nach liest sich das Buch ein bisschen, wie eine Fusion aus „Daisy Jones & the Six“ und „My dark Vanessa“, jedoch ohne die grafischen und expliziten Schilderungen wie im letzteren. Wer also lieber etwas „leichtere Kost“ bevorzugt, ist mit „Das Comeback“ besser beraten.

Leider hat sich die Handlung anfangs sehr gezogen und ich habe erst ungefähr ab der Mitte so richtig Zugang zur Handlung gefunden. Dennoch möchte ich hiermit eine klare Empfehlung aussprechen, da mich die Story schlussendlich noch überzeugt hat.

Bewertung vom 17.11.2024
Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft
Sonneson, Josefine

Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft


ausgezeichnet

Herzerwärmende Geschichte über Freundschaft

Das Hörbuch „Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft“ von Josefine Sonneson, wird aus der Perspektive der 10-jährigen Elli erzählt.
Elli und ihr bester Freund Jaro sind unzertrennlich und machen fast alles zusammen. Eines Tages beschließen sie, sich ihrem „Bammel“ zu stellen und schließen einen Pakt. Gemeinsam schaffen sie es, Jaros Angst vor Hunden mit dem altersmüden und liebenswürdigen Otto zu minimieren. Doch bevor sie sich auch um Ellis Bammel kümmern können, taucht Tami auf und plötzlich verändert sich alles zwischen ihnen.

Die Geschichte rund um Elli und ihren Freund*innen ist wie aus dem Leben gegriffen und vermittelt so viele wichtige Botschaften.

Friedel Morgenstern ist mit ihrer langen Erfahrung als Sprecherin die perfekte Wahl. Sie liest so einfühlsam und kindgerecht und schafft es wunderbar Emotionen und Stimmungen authentisch zu vermitteln.

Bewertung vom 10.11.2024
Perla der Superhund 1
Allende, Isabel

Perla der Superhund 1


sehr gut

Mut und Selbstvertrauen

»Perla der Superhund« geschrieben von Isabel Allende, illustriert von Sandy Rodríguez und übersetzt von Svenja Becker ist ein Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren.

Die Geschichte wird aus der Sicht der kleinen Hündin Perla erzählt. Diese lebt im Tierheim, bis der kleine Nico sie entdeckt und sofort total vernarrt in sie ist.

Im weiteren Verlauf des Buches geht es hauptsächlich um Mobbing und wie man sich dagegen zur Wehr setzt. Jedoch wird das Thema im Grunde nur kurz angesprochen und das Problem sofort ohne weitere Hürden gelöst, was ich (selbst für Kinder) recht unrealistisch und schwierig dargestellt finde.
Auch wird direkt am Anfang des Buches ein Zauberer erwähnt, welchen man hier und da als aufmerksamer Leser auf der ein oder anderen Seite entdecken kann. Jedoch hat dieser keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte und hätte auch einfach weggelassen werden können.

An sich eine schöne Geschichte, mit einer wichtigen Message, der allerdings deutlich an Tiefgang fehlt.

Wirklich toll hingegen sind die Illustrationen, in wunderschönen Farben und mit viel Liebe zum Detail, die das Ganze für mich wieder glattbügeln.

Bewertung vom 10.11.2024
Strong Female Character
Brady, Fern

Strong Female Character


sehr gut

Ehrlich und ungeschönt

In ihrem autobiografischen Werk »Strong Female Character« erzählt Fern Brady über ihren Lebens- und Leidensweg bis hin zur Autismus-Diagnose.

Am Anfang des Buches steht die Diagnose, woraufhin die Autorin mehr oder weniger chronologisch ihren Weg dort hin in Form von Anekdoten schildert.
Sie erzählt hierbei ungeschönt und schonungslos ehrlich von ihren Erfahrungen in der Schule, Uni, Psychiatrie, im Job als Stripperin und als Comedienne oder auch innerhalb ihrer eigenen Familie.

Brady‘s Schreibstil ist angenehm und es entsteht schnell ein guter Lesefluss. Dem Geschilderten selbst hätte jedoch etwas mehr Struktur gut getan, da es teilweise doch etwas wirr und durcheinander wirkt.

Leider wirkt es an einigen Stellen, als hätte die Autorin ihre Autobiografie als Mittel nutzen wollen, um mit den Menschen um sich herum abzurechnen. Zwar hat sie scheinbar die Namen und bedeutende Wesensmerkmale vorkommender Personen geändert, jedoch sollte den entsprechenden Personen dennoch klar sein, dass sie gemeint sind.
Sie schreibt nicht nur authentisch und ehrlich über ihren traumatischen Weg bis zur befreienden Diagnose, sondern auch zum Teil sehr unreflektiert über ihre Erfahrungen und spart dabei auch nicht an Beschimpfungen und Beleidigungen.
Ihre Diagnose nutzt sie zudem mitunter als Rechtfertigung für unmoralisches Verhalten, wie beispielsweise Fremdgehen oder eine Person krankenhausreif zu schlagen.

Komplett missfallen hat mir das Buch jedoch nicht. Ich konnte auch einige neue Einblicke gewinnen und dazulernen. Das Thema „Meltdowns“ beispielsweise war mir zuvor nur vage ein Begriff, doch dank Brady’s Schilderungen kann ich dieses Thema nun viel besser greifen.

Letztendlich denke ich, sollte man einfach im Hinterkopf behalten, dass Brady’s Buch keine allgemeine Darstellung von Autismus ist, sondern ihre persönlichen Erfahrungen schildert.
Trotz einiger Kritikpunkte kann ich das Buch jedem empfehlen, der sich für das Thema interessiert.

Bewertung vom 10.11.2024
Genau so, wie es immer war
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war


gut

Komplex und langatmig

»Genau so, wie es immer war« von Claire Lombardo stellt das Leben der 57 jährigen Protagonistin Julia Ames in den Mittelpunkt.
Diese führt ein ganz gewöhnliches Familienleben, mit ihrem Mann Mark, dem inzwischen erwachsenen Sohn Ben und der Teenager-Tochter Alma.
Ihre kleine Welt gerät jedoch ins Wanken, als sie im Supermarkt unerwartet eine alte Bekannte trifft und kurz darauf immer mehr Dinge aus dem Gleichgewicht geraten.

Während die Autorin auf einfühlsame und realistische Weise beschreibt, wie uns Traumata und die daraus resultierenden Verhaltensmuster ein Leben lang prägen, waren die Gedanken und Handlungen von Julia oft nicht ganz nachvollziehbar.

Leider empfand ich alle Charaktere, ausgenommen von Julia selbst, als recht blass. Selbst wenn diese mal etwas mehr in den Vordergrund gestellt wurden, wirkten sie auf mich nicht vollends ausgereift.

Im wesentlichen war das Buch viel zu langatmig und auf eine fast ironische Weise nicht tiefgründig genug.

Bewertung vom 03.11.2024
Kuscheln
Huber-Janisch, Angelika

Kuscheln


sehr gut

Kuschelzeit

Das Kinder-/Sachbuch »Kuscheln«, geschrieben von Angelika Huber-Janisch und illustriert von Maria Over erklärt auf kindgerechte Art und Weise, warum verschiedene Tierarten das Bedürfnis haben zu kuscheln.
Zum größten Teil werden hierbei exotische Tierarten dargestellt, jedoch auch Insekten, wie die Wildbiene.
Die Texte sind vom Sprachstil etwas anspruchsvoller, daher ist das Buch sicherlich auch für Kinder über dem empfohlenen Alter von 4 Jahren hinaus interessant zum Selberlesen.
Inhaltlich befasst sich das Buch nicht nur mit dem Thema “Kuscheln” an sich, sondern auch mit der Thematik der Familie in der Tierwelt, was den Kindern sehr gut vermittelt, dass auch Tiere in der Lage sind viele verschiedene Emotionen zu empfinden.
Besonders begeistertet haben mich die wunderschönen und detaillierten Illustrationen.
Ein kleines Highlight ist auch der integrierte Felleinsatz auf der Titelseite, der direkt Lust auf den Inhalt macht.
In meinen Augen ein durch und durch gelungenes Buch für Klein und Groß, welches zum immer mal wieder Durchblättern einlädt.

Bewertung vom 03.11.2024
Hornbert ist süß
Scheffner, Robert

Hornbert ist süß


weniger gut

Schlamassel im Gruselland

Kurz vor Halloween ereignet sich etwas seltsames im Gruselland: plötzlich fängt alles an zu glitzern, wird schön und niedlich.
Als Kürbis Rufus dies bemerkt fühlt er sich berufen das Problem zu beheben, schließlich muss im Gruselland alles schaurig bleiben!
Lange muss er nicht suchen, bis der Übeltäter gefunden ist, doch wie kann er dem kleinen Einhorn Hornbert helfen, seinen Schluckauf loszuwerden und das Gruselland wieder in das zu verwandeln, was es vorher war?

Die Geschichte rund um »Hornbert ist süß« von Robert Scheffner, spielt sich auf 32 Seiten ab und ist für Kinder ab 4 Jahren empfohlen.

Die Sprache ist einfach und altersgerecht gehalten, hier und da findet man auch ein paar Reime, welche sich gut in die Geschichte einbringen.
Der Zeichenstil ist comicartig und gefällt mir persönlich gar nicht. Die Geschichte ist unterhaltsam und bietet einen netten Zeitvertreib rund um die Zeit um Halloween. Darüber hinaus wird man das Buch wohl eher nicht zur Hand nehmen, da es schon sehr spezifisch in diese Saison passt.
Eine Message vermittelt die Geschichte leider nicht, weshalb das Buch für meinen Geschmack dann insgesamt auch eher weniger ansprechend ist.

Bewertung vom 01.11.2024
Das Katzenhuhn: Was macht der Fisch auf dem Dach?
Hoëcker, Bernhard;Mühlenfels, Eva von

Das Katzenhuhn: Was macht der Fisch auf dem Dach?


sehr gut

Gemeinsam alles schaffen!

»Das Katzenhuhn - Was macht der Fisch auf dem Dach?« geschrieben von Comedian Bernhard Hoëcker und dessen Ehefrau Eva von Mühlenfels, welche als TV-Produzentin und Autorin tätig ist, und illustriert von Dominik Rupp, ist ein Kinderbuch ab 3 Jahren.

Auf 32 Seiten wird hier die Geschichte der Tiere eines Bauernhofs dargestellt, die sich in einen ziemlichen Schlamassel manövriert haben. Nach einem vermeintlich harmlosen Spiel der beiden Freunde Timme und Max liegt der Karpfen Baldrian, welcher zuvor noch im Teich schwamm plötzlich auf dem Dach des Bauernhauses.
Mit gemeinsamen Kräften und viel Einfallsreichtum gehen die zwei Freunde und die übrigen Tiere des Nordhofs dessen Rettung an.

Die Illustrationen gefallen mir persönlich nicht, sind jedoch kindgerecht gestaltet und auch die Seiten sind schön groß - ideal also für kleinere Kinder.
Dennoch empfinde ich das Buch für Kinder ab 3 Jahren als zu lang und zu textlastig.
Die hier übermittelte Botschaft über Zusammenhalt hingegen gefällt mir sehr gut und die Umsetzung ist meiner Meinung nach toll gelungen.

Bewertung vom 01.11.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


gut

Zwei Welten

Nachdem „Pi mal Daumen“ von Alina Bronsky zum „Lieblingsbuch der Unabhängigen“ 2024 gewählt wurde, war meine Neugier geweckt.

In der Geschichte geht es um Oscar, einen vermutlich hochintelligenten und autistischen Jungen (zumindest letzteres ist meiner Meinung nach offensichtlich, wird jedoch nie wörtlich erwähnt) und der exzentrischen Moni, die sich mit Mitte 50 noch entscheidet zu studieren, obwohl sie aufgrund ihres chaotischen Lebens allerhand Mühe aufbringen muss, beides unter einen Hut zu bekommen.
Gleich zu Anfang der Handlung lernen die zwei Hauptcharaktere sich im Hörsaal ihres Mathematikstudiums kennen und trotz ihrer offensichtlichen Unterschiede entsteht nach einiger Zeit eine Freundschaft zwischen den beiden.

Die Charaktere sind für meinen Geschmack viel zu klischeehaft. Bronsky hat sich hier lediglich einiger Stereotypen bedient und diesen keine eigenen individuellen Wesenszüge verliehen, was insbesondere die zwei Protagonist*innen flach und eindimensional wirken lässt.
Auch dass man die Geschichte nur aus Oscars Perspektive betrachtet ist ein kleiner Minuspunkt. Monis aufreibender Alltag, in welchem sie es irgendwie schafft Familie, Studium und mehrere Jobs gleichzeitig unter einen Hut zu bringen laden doch geradezu dazu ein ihr auch eine eigene Stimme zu geben und das Geschehen aus deren Sicht zu schildern. Gleichzeitig fand ich Monis Entwicklung genauso wie die Geschichte rund um ihre Kindheit und ihren Bruder nicht besonders glaubwürdig.

Insgesamt hatte ich mir bei der Prämisse einer ungewöhnlichen Freundschaft deutlich mehr Tiefgang erhofft. Dennoch ist das Buch durchaus lesenswert, wenn man eine nette kurzweilige Unterhaltung sucht. Der Schreibstil mit den kurzen Kapiteln war fließend und gut lesbar.

Bewertung vom 01.11.2024
Die Wunder des Kosmos
Weber, Phi

Die Wunder des Kosmos


sehr gut

Selbsterkenntnis und Wachstum

Das Buch »Die Wunder des Kosmos« von Phi Weber besticht durch seine wunderschöne und hochwertige Aufmachung.
Die Autorin, welche in den sozialen Medien schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat, kannte ich zuvor nicht, jedoch hat mich das Thema Astrologie schon immer fasziniert und somit mein Interesse an dem Buch sofort geweckt.

Die Gliederung der einzelnen Kapitel ist übersichtlich und gut strukturiert. In der Einleitung erklärt die Autorin das Konzept eines Geburtshoroskops und die einzelnen Merkmale dessen. Dabei wird schnell klar, dass es hier nicht darum geht, welcher Planet in welchem Zeichen, in welchem Haus oder in welchem Aspekt steht, sondern, sich auf die Archetypen und dessen Eigenschaften und wie man an diesen wachsen kann beziehen möchte.

Wer sich selbst schon mal ausführlich mit der Astrologie befasst hat, weiß, was für Ausmaße die Analyse des eigenen Geburtshoroskops annehmen kann.
Dass sich die Autorin hier so spezifisch auf ein bestimmtes Thema festgelegt hat, gefällt mir daher sehr gut. Ich denke, das macht das Buch gerade auch für Einsteiger in die Thematik gut zugänglich.
Im Vordergrund steht hierbei ganz klar die Bewusstseinsentwicklung und inneres Wachstum. Wie jeder einzelne der Archetypen dies erreichen kann, werden individuelle Hilfe- und Fragestellungen geboten.

Alles in allem kann ich das Buch auf jeden Fall jedem Interessierten empfehlen. Selbst Skeptiker sollten mit dessen Hilfe zumindest einige Vorurteile beiseite schieben können. Denn hier wird explizit betont, dass die eigenen Anlagen kein Grund darstellen, eigene “Schwächen” zu rechtfertigen, sondern diese als Grundlage für persönliches Wachstum zu nutzen.