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murphy12

Bewertungen

Insgesamt 126 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2024
Roboter / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.14
Neubauer, Annette

Roboter / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.14


ausgezeichnet

Lesen lernen und mehr

Für die Kinder, die bereits von den regulären Wissensbüchern der Wieso Weshalb Warum Reihe begeistert sind, sind diese Erstleser Bücher eine logische Folge. Deshalb haben wir mit diesem Buch bereits das 3. Erstleserbuch dieser Reihe gelesen. Nun erschließt sich mein Sohn selbständig neue Welten.

Mit diesem Buch werden Informationen rund um die Roboter aufgearbeitet und vermittelt. Die große Schrift und die kurzen Sätze laden zum Selbstlesen ein und führen schnell zu einem Erfolgserlebnis beim Lesen. Ansprechend finde ich auch, dass die Worte zwar angemessen für Erstleser gewählt wurden, dabei aber nicht zu einfach gehalten werden, so dass auch der Wortschatz der Kinder im Allgemeinen von diesem Buch profitiert.

In kurzen Kapiteln wird mit vielen Bildern erklärt, was ein Roboter ist, woraus er besteht, was er kann und was man unter künstlicher Intelligenz versteht. Hier werden ausgehend von Haushaltgegenständen, auch Industrieroboter vorgestellt. Auch humanoide Roboter und bekannte Roboter aus Filmen werden benannt. Die Kinder erfahren wichtige Grundlagen. Am Ende der Kapitel befinden sich kleine Rätsel und Spiele, mit denen das neue Wissen „abgefragt“ und gleichzeitig das Sprachverständnis gefördert wird. Somit kann sich beides spielerisch verfestigen. Zudem bietet das Buch einen gezeichneten Roboter, der als Maskottchen die Kinder auf jeder Doppelseite begleitet.

Abgerundet wird das Buch durch ein Lesequiz, ein Zuordnungsspiel und Aufklebern, die auf Seite 42/43 zu den passenden Situationen geklebt werden können. Die Lösungen zu den verschiedenen Rätseln befinden sich (zur Sicherheit) auch im Buch.

Wir sind von diesem Buch, das zum Lesen einlädt und Wissen vermittelt begeistert und empfehlen es für Kinder ab der zweiten Klasse als Selbstleser. Für jüngere Kinder, die bereits selbst lesen können, ist es sicher auch geeignet, da die Wissensvermittlung auf dem Niveau der Bücher für 4-7 jährige erfolgt. Mein Sohn hat sich zwar zunächst auf die Aufkleber gestürzt, hat das Buch danach aber auch insgesamt gerne gelesen.

Bewertung vom 13.01.2024
Tiere im Meer / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.57
Saan, Anita van

Tiere im Meer / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.57


ausgezeichnet

Geheimnisse des Meeres

Ich muss an dieser Stelle vorwarnen- wir sind Fans. Die Wissensvermittlung innerhalb dieser Buchreihe begeistert meinen Sohn und mich immer wieder. Das jeweilige Themengebiet wird in einzelne Bereiche aufgeteilt und kindgerecht aufgearbeitet. Das Interesse fördern auch die schön gestalteten Bilder und Klappen im Buch, mit denen das Kind immer noch etwas entdecken kann. Durch dieses Miteinbinden des Kindes beim Öffnen der Klappen und beim Besprechen, was man dahinter sehen kann, entsteht eine Gelegenheit Fragen zu stellen und den Vorleserhythmus sowohl zu beschleunigen, als auch zu verlangsamen. Dadurch wird ein Dialog gefördert, der das zu Bett gehen zwar herauszögert, aber auch viel Spaß macht.

Hier wenden wir uns nun den Tiere des Meeres zu. Nach einem grundsätzlichen Überblick, welche Tiere grundsätzlich im Meer leben, werden danach Wale, Meeresschildkröten und Haie jeweils auf einer Doppelseite näher beschrieben. Zudem werden mit dem Korallenriff, dem Eismeer am Nordpol und der Tiefsee auch verschiedene Bereiche des Meeres erklärt, so schnell klar wird, dass ein Meeresbewohner nicht einfach irgendwo im Meer schwimmen kann, da sich die Druckverhältnisse und auch die Wassertemperatur und die Lichtverhältnisse stark unterscheiden. Besonders begeistert waren wir von dem Suchbilderrätsel am Ende des Buches- damit musste wir die Lesestunde beginnen.

Der einheitliche Aufbau dieser Reihe macht es den Kindern sehr einfach sich zurechtzufinden. Da man die Themenbereiche nach dem Interesse des Kindes ausrichten kann, ist es besonders einfach Interesse zu wecken. Wir wollten das Buch über das Meer gar nicht wieder aus der Hand legen und vergeben begeistert die volle Punktzahl!

Bewertung vom 13.01.2024
Guinness World Records für Erstleser - Weltraum

Guinness World Records für Erstleser - Weltraum


sehr gut

Wissenswertes für kleine Weltrauminteressierte

Mein Sohn musste nur einen Blick auf dieses Buch werfen und musste es haben. Wissenswertes und Interessantes aus dem Bereich Weltall, das er als Erstleser auch selbst gut lesen kann- was will man mehr?

Das Buch ist in 4 Kapitel aufgeteilt. Jedes Kapitel ist in einer eigenen Farbe gestaltet. Dazu kommen kurze Texte in einer angenehmen Schriftgröße, viele Bilder und weitere Illustrationen wie Sprechblasen, Pfeile und Infoboxen. Mein Sohn ist insbesondere vom Abschnitt Menschen im Weltraum fasziniert und liest gespannt, welcher Astronaut wie lange bzw. wie oft im Weltall unterwegs war. Auch beeindruckt ist er vom Glenn Research Center der NASA in dem der Krach simuliert wird, der beim Raketenstart entsteht.

Das Buch ist logisch aufgebaut und gut strukturiert. Hier wird Wissen altersgerecht vermittelt. Auch der Text an sich ist schön gestaltet und lädt zum Lesen ein- auch wenn der kleine Leser daran noch keinen rechten Spaß entwickelt haben sollte. Aus meiner Sicht besteht leider das Manko, dass hier eben keine zusammenhängende Geschichte erzählt wird und die einzelnen Informationen zum Besprechen und Träumen einlädt. Ein rechter Lesefluss entsteht eher selten, da die einzelnen Abschnitte sehr kurz sind und mit dem nächsten Abschnitt oft ein neues Thema behandelt wird.

Das Buch ist gut zur Heranführung an das Lesen insbesondere für Lesemuffel geeignet, die das Weltall interessiert. Ein flüssiges Lesen wird hier jedoch nur bedingt befördert.
Insgesamt vergeben wir 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 28.11.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


sehr gut

Wie ist es schön, alles besser zu wissen!

Dieses Kinderbuch besticht durch die niedlichen Zeichnungen des Klugscheisserchens und den Wortwitz. Es ist ab der dritten Klasse zum Selbstlesen vorgeschlagen. Hier fand jedoch auch der Zweitklässler den Wortwitz ansprechend- allerdings war ihm das Selbstlesen noch zu anstrengend.
Das Buch lässt sich schön lesen und punktet durch eine schöne- eher gehobene Sprache. Alle Personen in dieser Geschichte haben einen großen Spaß daran, mit Sprache zu spielen und sich gegenseitig zu korrigieren.
Wir treffen in dem Buch die Familie Theufel, die aus den beiden Kindern Theo und Tina, sowie deren Eltern besteht. Die Familie ist vor kurzem in ein neues Haus gezogen und entdeckt dieses noch. Bei einer dieser Entdeckungsreisen lernen die Kinder ein kleines Wesen kennen, das etwas so groß wie ein Meerschweinchen ist. Es ist ein Besserwisserchen und erklärt den Kindern, dass Erwachsene meistens keine richtigen Besserwisser seien und es deshalb auch von ihnen nicht gesehen werden kann. Theo und Tina überprüfen, ob ihre Eltern das Besserwisserchen nicht doch sehen können und wetten mit den Eltern darum, dass diese es sehen können- dann sollen die Kinder einen Hund bekommen.
Die Geschichte an sich ist sehr übersichtlich gestaltet und kann mit wenigen Sätzen zusammengefasst werden. Da hatte ich mir mehr erhofft. Auch die Zeichnungen der Familie fallen nicht so ansprechend aus, wie ich sie mir gewünscht hätte.
Insgesamt hat mich und meinen Sohn jedoch die Geschichte gut unterhalten.

Bewertung vom 28.11.2023
Stunde um Stunde
Fox, Candice

Stunde um Stunde


sehr gut

Spannung ohne mitreißend zu sein

Von der Autorin Candice Fox habe ich schon einiges gelesen. Im Vergleich insbesondere mit den beiden vorher erschienenen Trilogien, erscheint dieses Buch leider eher mittelmäßig.
Die Grundidee der Geschichte hat mir gut gefallen und der Klappentext hat mir Hoffnung auf eine mitreißende Story gemacht. Leider wirkt die Geschichte auf mich überfrachtet mit zu vielen Einzelsträngen, die schließlich eher gezwungenermaßen zusammen geführt werden und auffälligen Persönlichkeiten, die alle stark und unbeirrbar sind, aber einen (kleinen) Makel haben. Die Hauptfiguren der Ermittlung Detective Charlie Hoskins, der gerade aus einer missglückten Undercover- Mission zurückgekehrt ist, Lynette Lamp, die an ihrem ersten Tag als Polizistin gefeuert wurde und Chief Saskia Ferboden werden zwar hinsichtlich ihres Charakters beschrieben, sie sind für mich jedoch nicht real geworden, so dass ich schlicht nicht um sie gebangt habe. Das Buch ist zweifellos spannend, jedoch habe ich diese Spannung eher distanziert wahrgenommen- ich konnte das Buch auch problemlos während des intensiven Spannungsbogens weglegen. Etwas Vergleichbares ist mir bei den beiden Trilogien nicht passiert.
Hier habe ich lediglich einen überwiegend realistischen und solide aufgebauten Thriller vorgefunden, der eine spannende Unterhaltung bietet, gekonnt geschrieben ist und einige Überraschungen bereithält. Die Leserstimmen, die den Leser erinnern wollen „auch mal Luft zu holen“, haben eine Erwartungshaltung bei mir geweckt, die nicht erfüllt wurde.

Bewertung vom 05.11.2023
Dieses schöne Leben
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


ausgezeichnet

Ratschläge, Bekenntnisse, Bedauern

Diese Geschichte hat mich aufgesogen und nicht mehr losgelassen. Die Erzählsprache ist ausdrucksstark. Einzelne klug gesetzte Worte erwecken Szenen, Orte, aber auch Personen zum Leben und lassen sie real erscheinen. Beschreibungen werden gekonnt in die Erzählung hineingewoben, so dass dem Leser neue Personen oder Örtlichkeiten vorgestellt werden, dieses aber natürlich erscheint. Ein aufdringlicher allwissender Erzähler wird hier nicht benötigt. Der Erzählfluss nicht gestört. Ich habe mich so wunderbar in das Buch hineingleiten lassen können.

Wir begleiten Clover. Sie ist Sterbebegleiterin und somit wird in diesem Buch viel gestorben, über den Tod gesprochen und auch deswegen gelitten. Dennoch wirkt die Geschichte auf mich tröstend und beruhigend. Clover ist schon als Kind anders. Sie ist Einzelkind und findet bei ihren Eltern wenig Beachtung. Während der Vorschule erlebt sie den Tod eines Lehrers, der einen Herzinfakt erleidet. Hierauf reagiert sie deutlich anders als die gleichaltrigen Kinder, denn sie hält seine Hand, während der stirbt und wendet sich nicht schreiend ab. Sie erfasst den Tod als Teil des Lebens, spricht offen über ihn und nähert sich ihm emotionslos und dadurch ruhig. Sie wächst bei ihrem Großvater auf, dem sie sehr verbunden ist. Sein Tod reißt eine kaum zu füllende Lücke in ihr Leben. Mit Beziehungen zu anderen Menschen –egal ob Freundschaften oder Partnerschaft- tut sie sich schwer. Doch im Verlauf des Buches entwickelt sie sich weiter.

Die schöne Sprache und die sanfte Hauptperson der Geschichte sorgten bei mir für ein außergewöhnliches Lesevergnügen, bei dem ich das Lesen oft bewusst unterbrochen habe, um noch einige Seiten aufzusparen. Es gab kein großes Drama, und keine Irrungen und Wirrungen, aber eine teilweise auch schmerzhafte Selbstreflektion von Clover, die zu Veränderungen ihrer selbst führten. Weisheiten wechselten sich mit Einsicht und Einflüssen von außen ab. Das Buch ist in sich stimmig und sehr realistisch geschrieben.

Es handelt sich um ein sehr gelungenes Debüt, weshalb ich eine klare Leseempfehlung ausspreche und volle 5 Sterne vergebe.

Bewertung vom 28.10.2023
Nebenan ist doch weit weg
Bones, Antje

Nebenan ist doch weit weg


sehr gut

Neuanfang in Krakau- dzien dobry

Besonders angesprochen hatte mich, dass in diesem Buch eine Familie aus Berlin nach Polen- Krakau zieht und in dem Text sich immer wieder polnische Vokabeln wiederfinden, die auch übersetzt werden. Dadurch wurde es plastischer, dass sich die eigentliche Geschichte in Polen abspielt. Die Illustrationen mochte ich überwiegend nicht, da sie lediglich in schwarz/ weiß gezeichnet wurden und teilweise auch eher wie Kritzeleien anmuten. Einzelne Bilder, wie die Katze auf Blatt 36, fand ich dann wieder außerordentlich schön.
Edith zieht mit Ihren Eltern und dem kleinen Bruder nach Krakau. Der Umzug erfolgt in den Sommerferien. Sie ist nun die Neue in der Klasse und die Ausländerin, die sich auch in der Sprache erst zurechtfinden muss. Sie vermisst ihre alten Freunde und ihr zu Hause und muss erst ankommen. Sie findet schnell neue Freunde unter ihren Klassenkameraden und lebt sich schnell ein, auch wenn sie bedenken hat, dass sie unter Umständen bald zu polnisch für ihre deutschen Freunde ist und zu deutsch für ihre polnischen. Diese Sorge zerstreut sich aber bald.
Das neue Haus der Familie hat einen versteckten Raum, den Edith zufällig findet und mit ihren Freunden Milena und Antek erkundet. Dort finden sie alte Briefe und fangen an, nach den Menschen zu suchen, die diese Briefe geschrieben haben.
Es ist ein in schöner Sprache geschriebenes Buch, das die Schwierigkeiten eines Neuanfangs in einem neuen Land benennt und auch die Bereiche Freundschaft und den polnischen Alltag thematisiert. Auch das dritte Reich und Konzentrationslager werden thematisch aufgegriffen. Die einzelnen Themenbereiche werden jedoch nur gestreift und nicht wirklich vertieft, so dass hier eine leise Geschichte eher unaufgeregt erzählt wird.
Ich vergebe 4 Sterne für diese angenehme Leseunterhaltung.

Bewertung vom 03.10.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


ausgezeichnet

Eher leiser und nachdenklicher Krimi

Die drei Hauptfiguren Liv Jensen (Ermittlerin und ehemalige Polizistin), Hannah Leon (Krisenpsychologin) und Nima Ansari (Automechaniker mit iranischen Wurzeln) haben mir sehr gefallen. Es sind ausdrucksstarke Persönlichkeiten, deren Charakter und auch Beweggründe im Laufe des Buches herausgearbeitet werden.

Diese Hauptfiguren werden jeweils mit einem eigenen Fall in Verbindung gebracht. Liv soll für einen ehemaligen Kollegen einen drei Jahre zurückliegenden Mord an einem Journalisten untersuchen. Hannah leidet unter dem Selbstmord ihres Zwillingsbruders, der zudem verurteilt wurde, seine Ex- Ehefrau ermordet zu haben und Nima wird beschuldigt seine ehemalige Geliebte ermordet zu haben. Diese Fälle stehen lange Zeit nebeneinander. Auch die Personen leben zwar (zufällig) in örtlicher Nähe zueinander, interagieren jedoch wenig miteinander. Auch eine gemeinsame Ermittlung im eigentlichen Sinne findet nicht statt. Insoweit hat mich der Klappentext in die Irre geführt.

Die Geschichte und die Ermittlungen entwickelten sich langsam und sachte. Das Buch lässt sich angenehm lesen. Es ist in schöner Sprache geschrieben und besticht auch durch anschauliche Beschreibungen der Umgebung. Jedoch kam bis auf die aller letzten Seiten keine richtige Spannung bei mir auf. Ich mochte die Figuren zwar, fieberte jedoch nicht mit und hatte auch keine Angst um sie.

Für mich standen die einzelnen Handlungsstränge oft lediglich nebeneinander. Eine Verbindung erfolgte erst gegen Ende des Buches. Dann war die logische Verknüpfung zwar nachvollziehbar, kam für mich jedoch eher plötzlich und aus einer unerwarteten Richtung.

Für den logischen Aufbau, die schön gezeichneten Mitwirkenden und die angenehme Schreibweise gebe ich trotz fehlender Spannung 4 Sterne.

Bewertung vom 24.09.2023
Henriette lächelt
Heinisch, Andrea

Henriette lächelt


sehr gut

Einsamkeit

Das schlichte, aber dennoch schön und ansprechend gestaltete Cover, sowie der Titel und die Grundidee der Geschichte haben mich überzeugt und so habe ich zu diesem Buch gegriffen.
Innerhalb des ersten Drittels des Buches habe ich mich mit der Hauptperson Henriette, die stark übergewichtig ist, völlig zurückgezogen in ihrer Wohnung lebt und ständig von ihrer Mutter gegängelt wird, leider sehr schwer getan. Aus meiner Sicht wurden hier viele Stereotypen bedient. Henriette ist über 50 Jahre alt und isst aus Frust und Einsamkeit, versteckt ihre Lebensmittel vor Dritten (indem sie bei verschiedenen Bringdiensten bestellt) und ihrer Mutter (innerhalb der Wohnung) und kann den eigenen Teufelskreis wider besseren Wissens nicht durchbrechen. Sie sucht nach Ausreden für sich und lässt auf ihre guten Vorsätze keine Taten folgen. Dadurch ist sie inzwischen kaum noch in der Lage auch nur in ihrer eigenen Wohnung zu funktionieren. Die Wohnung versinkt im Dreck und für Henriette ist allein das Aufstehen aus einem Sessel eine Herausforderung- den Hausputz kann sie nicht erledigen. Auch die Wäsche bleibt einfach liegen. Sie schämt sich für ihren Umfang und die Größe ihrer Kleidung- kommt aber oft nicht einmal zum Duschen oder Wechseln der Kleidung.
Dieser Buchabschnitt hat mich eher abgestoßen.
Dann jedoch beginnt Henriette ihr Leben durch sehr kleine Schritte und verschiedenste Anstöße zu ändern. Diese leise aber scheinbar durchaus effektive Verbesserung zieht weitere Möglichkeiten nach sich. Hierbei kommt es durchaus auch zu Rückfällen. Die langsame Bewegung zum Licht hat mich jedoch mit Henriette und letztlich mit dem Roman insgesamt versöhnt.
Für mich war es eine lesenswerte Geschichte in überwiegend schöner Sprache, so dass ich 4 Sterne gebe.

Bewertung vom 13.09.2023
Alles muss man selber machen
Berg, Ellen

Alles muss man selber machen


gut

Leichter Frauen- Roman? - Auch!

Es fällt mir sehr schwer diesen Roman zu bewerten. „Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust.“

Einerseits ist es thematisch und inhaltlich ein seichter Frauenroman, gleich eines heiteren Schwanks. Die Geschichte wird teilweise eher überzogen erzählt, die Entwicklung der Story hat mich nicht überrascht und die Witze brachten mich eher zum Schmunzeln, als zum Lachen. Insgesamt klingt diese Einschätzung vernichtend, aber so war es dann auch wieder nicht.

Die Hauptpersonen Nele und ihre Freundinnen Fiona und Hermine waren mir sehr sympathisch und wirkten auf mich dreidimensional. Hier wurde zwar durchaus mit Stereotypen gearbeitet, jedoch erhielten die Personen über dieses Grundgerüst hinaus eine Individualität. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Er wertet das Werk stark auf und so kam es, dass ich das Buch nicht nur nicht abgebrochen habe, sondern in kürzester Zeit durchgelesen.

Nun stehe ich vor einem Dilemma- wie soll ich es werten?

Es war mein erstes Buch dieser Autorin. Auch wenn dieses Buch Teil einer Reihe ist (die „kein“ Roman Reihe), konnte ich es gut für sich genommen verstehen. Meiner Einschätzung nach ist es ein solider Sommerroman, der mich gut unterhalten hat und sich durch den Schreibstil positiv von ähnlichen Romanen abhebt, jedoch insgesamt auch nicht mehr ist, als eine eher einfach gestrickte sommerliche Lektüre. Und damit ganz sicher kein Muss auf dem aktuellen Nachttisch.