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Bewertungen
Insgesamt 35 BewertungenBewertung vom 10.08.2024 | ||
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Neugierig aber auch ein wenig vorsichtig hab ich mich ans Lesen gemacht, da ich mit sehr gehypten Büchern nicht immer Glück hatte. Das Cover gefiel mir von Anfang an bereits sehr gut und empfand ich als einladend - 2 Menschen am Strand, vor sich die wilde See, lange Schatten. Das Gelb des Namens der Autorin auf dem Cover findet sich auch wieder in dem Gelb des Lesebändchens der Hardcoverausgabe. Ich mag solche kleinen Details. |
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Bewertung vom 08.08.2024 | ||
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Wenn Daniela Krien ein neues Buch herausbringt, bin ich immer schon ganz aufgeregt und voller Vorfreude auf ihre klugen Texte, da sie für mich eine der besten deutschen Schriftstellerinnen zur Zeit ist. Diesmal musste ich mich ein wenig rantasten, da ich Respekt vor dem Thema hatte. Eine Familie verliert ihre Tochter durch einen Unfall. Wie geht das Leben im Anschluss weiter? Kann man überhaupt weiterleben nach so einem Vorfall? |
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Bewertung vom 31.07.2024 | ||
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Barbara Bleisch kündigt an, mit ihrem Buch das "Dickicht der Lebensmitte" philosopisch ergründen zu wollen. Dabei widmet sich die Autorin in 7 Kapiteln den speziellen Aspekten dieser Lebensphase - u.a. wie ist es, wenn das Ende in Sicht ist, über Reue, Bedauern und Ambivalenzen, aber auch die Frage was noch kommt. |
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Bewertung vom 15.07.2024 | ||
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Mit großer Begeisterung habe ich "Die Wut, die bleibt" gelesen, oft weiter verschenkt und war jetzt sehr neugierig auf "Und alle so still". Während sich im ersten die Empörung über patriachale Strukturen aggressiv seine Bahn bricht, legen sich in diesem Buch die Frauen resigniert schweigend nieder. Es ist alles gesprochen und gesagt. Sie stellen Care-Arbeit ein, verlassen ihre schlecht bezahlten Arbeitsplätze, das System kommt zum Erliegen. Das Buch lebt für mich zum einen durch die Figur der Ruth, die als Pflegerin im Krankenhaus arbeitet, ihren schwerkranken Sohn alleinerziehend bis zu seinem Tod gepflegt hat. Zum anderen durch Nuri, der nahezu rundum die Uhr in schlecht bezahlten Jobs arbeitet bzw. eher ausgebeutet wird (Günther Wallraff lässt zwischendrin grüßen) und trotzdem zu wenig hat, um davon leben zu können. Sehr berührend die zunehmende Solidarität unter den Frauen. Deren gegenseitiger Halt und Unterstützung erlebe ich als das hoffnungsvolle Element in der Geschichte. Die Sprache ist klar, teils poetisch und sagt mir persönlich sehr zu. Etwas Schwierigkeiten hatte ich mit der Figur der Barbara. Da hatte ich zwischendurch das Gefühl, als würde die Autorin als alter ego über das patriachale System referieren, was sich ein wenig nach "Sendung mit der Maus" beim Lesen anfühlte. Das Buch hatte für mich nicht die ganz große Wucht wie "Die Wut die bleibt". Nichtsdestotrotz ist es ein großartiges Buch. Immer wieder habe ich zurückgeblättert, über bestimmte Aussagen nachgedacht, eigenen Erfahrungen nachgespürt. Geblieben sind mir zudem einige sehr intensive Szenen (u.a. die Arbeit von Ruth im Krankenhaus). Der Roman behandelt gesellschaftlich wichtige Themen, literarisch bleibt er leider vom Anspruch dahinter eher etwas zurück. |
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Bewertung vom 14.07.2024 | ||
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Bereits zweimal habe ich das Orginal begonnen, dann doch leider in der Mitte abgebrochen. Also ein neuer Versuch mit dieser Graphic Novel. Bereits auf den ersten Blick zeigt sich, dass versucht wurde, das romantische Element wirklich zu erhalten. Die Zeichnungen sind pastellfarben koloriert. Die Figuren ganz klassisch gezeichnet. Viel Liebe wurde in die Details der Kleidung gesteckt, so dass es eine Freude ist, die Szenen anzuschauen. Die Sprache ist natürlich vereinfacht und nimmt gegenüber dem Bildanteil einen kleineren Anteil ein und dennoch erkennt derjenige, der das Orginal gelesen hat, den einen oder anderen Satz wieder. Etwas Mühe hatte ich manchmal die einzelnen Figuren auseinanderzuhalten, aber das Problem hatte ich auch bereits beim Orginal. Da wäre vielleicht ein kleiner Anhang mit Abbildung der einzelnen Figuren hilfreich. Insgesamt hat mir das Lesen wirklich Freude gemacht. Der Witz blitzt immer wieder durch. Besonders über die Mutter, die ihre Töchter schleunigst unter die Haube bringen möchte, konnte ich mich sehr amüsieren. Ich bin mir nicht sicher, ob man die Graphic Novel tatsächlich mit dem Orginal vergleichen kann. Es ist einfach ein anderer Zugang, vielleicht auf eine etwas leichtere und oberflächlichere Weise und gleichzeitig hab ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und das Buch tatsächlich bis zum Ende sehr gerne gelesen. Das Orginal liegt hier und wird dann hoffentlich im dritten Anlauf vollständig gelesen. |
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Bewertung vom 03.07.2024 | ||
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In der Geschichte begleitet der Leser Eve durch das glamouröse Hollywood der 40er Jahre, eine Zeit in der "Vom Winde verweht" gedreht wurde. In jedem Kapitel wird die Geschichte aus der Sicht eines anderen Protagonisten forterzählt. Mal aus der Sicht des pensionierten Polizisten Charlie, dem in die Jahre gekommenen und in Vergessenheit gekommenen Ex-Schauspieler Prentice, dem neuen Stern am Hollywoodhimmel Olivia (in der man gut und gerne die berühmte Vivien Leigh wiedererkennt) usw. Der Roman lebt von der titelgebenden Figur der Eve, die gewitzt, mutig, mal eigenwillig, mal charmant so manchen Möchtegern und Betrüger entlarvt und überführt. |
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Bewertung vom 12.06.2024 | ||
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Wow, ich bin ganz satt und zufrieden nach diesem tollen Buch, auch wenn noch einiges nachschwingt. Lukas, Jette und Eva - 3 Menschen Ende 30, Anfang 40 - treffen in Leipzig aufeinander, ringen um Beziehung und Partnerschaft. Lukas, Maler, trinkt zuviel Alkohol und es zieht ihn immer weniger nach Hause. Dessen Frau Eva, Lehrerin, versorgt derweil die beiden gemeinsamen Kinder und erlebt im Alltag kaum noch Freiräume für sich selber. Jette schreibt an einem Buch, erlebt die Ambivalenz zwischen der Freiheit des Alleinseins und dem Wunsch nach Zugehörigkeit und Verbundenheit. Unglaublich gut beobachtet beschreibt Janna Steenfatt deren Erleben und deren Ängste. Es gelingt ihr ganz wunderbar, dieses in einer feinen Sprache wiederzugeben bzw. lässt genug Raum zwischen den Zeilen zum Spüren und Erahnen. Für mich hat das Buch nochmal neue Perspektiven auf Partnerschaft und menschliche Beziehungen eröffnet. Mich hat es nachdenklich gestimmt - wie entsteht und bewahrt man Vertrautheit und Verbundenheit- gleichzeitig liegt aber auch etwas Annehmendes und Tröstliches in dem Buch, was ich mit etwas Abstand sicherlich noch mal lesen werde. |
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Bewertung vom 04.06.2024 | ||
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Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland Ein Zug bricht Ende des 19.Jahrhunderts von Peking nach Moskau auf und passiert dabei das sagenumwobene Ödland. Ich hab das Buch aufgrund seiner schönen Gestaltung sehr gerne in die Hand genommen. Der goldene Schriftzug auf grünem Untergrund hat etwas Nostalgisches und erinnert ein wenig an den Mord im Orientexpress. Mit sehr viel Mühe und Liebe wurde auf der Innenseite eine Skizze des Zuges mit seinen einzelnen Waggons dargestellt, was eine schöne Ergänzung zu dem gelesenen Inhalt ist. Die Sprache ist durchweg auf hohem Niveau und ich hab zum Teil in den Sätzen und der Atmosphäre richtig geschwelgt. Zu Beginn werden die einzelnen Passagiere eingeführt. Über allem schwebt beständig etwas Geheimnisvolles, Ungesagtes, aber auch Bedrohliches. Das Buch lässt sich meines Erachtens nicht wirklich einem Genre zuordnen und bietet viel Raum für Gespräche und Interpretationen - man kann es als Parabel auf den Umgang der Menschen mit Geflüchteten, die Ausbeutung der Natur oder das russische Regime interpretieren, man kann es aber auch als gut gemachte fantastische Erzählung lesen. In jedem Fall wünsche ich dem Buch viele offene und neugierige Leser, wenngleich für mich das Ende etwas unrund war. Aber vielleicht waren die erzeugten Erwartungen während des Lesens dann einfach zum Ende hin zu hoch. |
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Bewertung vom 02.06.2024 | ||
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Vom Cover mit der Sommerlandschaft geht etwas Friedliches aus und passt sehr gut zu dem Buch. Der Ich-Erzähler, getrieben und unruhig vom Alltag, trifft auf seinem Morgenspaziergang einen alten Mann, mit dem er zunehmend in ein immer offeneres Gespräch kommt. Während ich anfangs den ruhigen Erzählton und die sprachlichen Bilder ("Das Wasser war die Ruhe selbst, die Äste einer Erle schliefen noch im Schilf...") sehr mochte, empfand ich ihn später eher kitschig, etwas banal. Karl, der alte Mann und Bekanntschaft des Ich-Erzählers, wird als sehr warmherzig, empathisch und wohlwollend dargestellt, bei dem es dem Ich-Erzähler zunehmend leicht fällt, sich zu öffnen, wenngleich nach seinen Träumen und Werten befragt, immer wieder ratlos strauchelnd. Dabei profitiert er von den Eindrücken und Weisheiten des alten Mannes. Zwischendrin hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass Stephan Schäfer eigene, ihm wichtige Themen und Erkenntnisse in dem Buch verarbeitet und dem Leser "mit auf den Weg gibt". Quasi eine Sitzung beim Coach zum Thema besseres Leben. Ohne Zweifel werden wichtige Themen wie Innehalten, Achtsamkeit, gelungene Beziehungen angeschnitten. Mehr zwischen den Zeilen zu entdecken, hätte mich aber vermutlich emotional mehr erreicht. Das Büchlein ist mit seinen 170 Seiten schnell gelesen und über Protagonisten mit ausgeprägten Ambivalenzen muss man sich auch nicht den Kopf zerbrechen. Was mir geblieben ist, sind einige sehr schöne Beschreibungen und Begegnungen in der Natur und auf jeden Fall ein leichtes, warmes Gefühl. Wer ein Büchlein für einen entspannten Nachmittag in der Hängematte sucht, wird seine Freude damit haben und sicher auch einige Denkanstöße bekommen. Wer möglicherweise etwas mehr Tiefgang sucht und Protagonisten mit Ecken und Kanten mag, dem würde ich eher ein anderes Buch empfehlen. |
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Bewertung vom 20.05.2024 | ||
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Das Buch hatten sich meine Kinder als große Walt-Disney-Fans sehr gewünscht. Wichtig ist vielleicht vorab zu wissen, dass es sich nicht um einen Comic im herkömmlichen Sinne handelt, sondern um eine Bildbuchgeschichte und somit eher für jüngere Leser geeignet ist. Die Handlung ist rasch erzählt - Donald hat Geburtstag, aber bis er glücklich im Kreise seiner Lieben feiern kann, passieren ihm zahlreiche Missgeschicke. Immer wieder wird er von anderen Familienmitgliedern übertölpelt und ausgenutzt. Also alles in allem eher ein Geburtstag, den man sich selber nicht wünschen würde. Toll sind die Bilder - wunderbar bunt kommt der Witz der Charaktere auf den A4-Seiten schön rüber und es macht wirklich Spaß, die Bilder anzuschauen. Jetzt kommt das aber - der Text ist so langweilig geschrieben, teils mit Widersprüchen, dass die Begeisterung sich bei meinen Kindern in Grenzen hielt bzw. meine Hirnzellen beim Vorlesen drohten einzuschlafen. Da hätte man vermutlich mit einem anderen Text mehr rausholen können. Wen das weniger stört, der hat sicher mit diesem Buch viel Freude, da in den Illustrationen eine Menge Liebe steckt und der Witz rund um Donald Duck schön eingefangen wurde. |
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