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Bewertungen
Insgesamt 130 BewertungenBewertung vom 05.06.2025 | ||
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Noch fünfzig Sommer mehr (eBook, ePUB) Das wunderschöne Buchcover und der Klappentext machten mich neugierig auf diesen Roman, zumal ich ein großer Frankreichfan bin und die Geschichte in der Bretagne spielt. Die 25-jährige Eleni lebt nach dem Tod ihrer Großeltern allein und zurückgezogen in ihrem Haus. Bis sie eines den gleichaltrigen Theo trifft. Schnell werden die beiden ein Paar, Theo zieht bei Eleni ein und sie schmieden Zukunftspläne. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit Eleni, sie verliert Theo und sie zieht sich zurück in ihr Schneckenhaus. Durch Zufall trifft sie eines Tage Pierre, ihren Freund aus Kindertagen. Diese Begegnung bringt die Erinnerungen der Kindheit zurück. Für Eleni ist es an der Zeit, sich den Geschehnissen zu stellen. Und dann sind da noch die Botschaften und Briefe, die Eleni ins Leben zurückbringen sollen. Doch wer ist der Verfasser? |
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Bewertung vom 25.05.2025 | ||
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Bis die Sonne scheint (MP3-Download) Dieser Roman ist eine Zeitreise in meine Jugend, mit vielen Parallelen, so dass sich beim Hören viele Déjà-vu Momente einstellten. Nostalgie pur, ich habe sie wirklich genossen. Der Protagonist Daniel steht kurz vor seiner Konfirmation. Es ist das Jahr 1983, die Familie wohnt in einem schönen und großen Haus im Bremer Umland. Daniels drei ältere Geschwister (es trennen sie nur wenige Jahre voneinander) leben auch noch Zuhause. Bislang ging es der Familie gut. Doch dann ändert sich die Situation und Daniel spürt die Konsequenzen. Sein Konfirmations-Outfit steht in Frage, die Feierlichkeiten sollen reduziert werden und die Teilnahme am Schulaustausch mit Frankreich wird gestrichen. In Rückblenden wird die Familiengeschichte erzählt. Angefangen vom Leben seiner Großeltern, bis hin zu den Anfängen der Ehe seiner Eltern. Daniels Eltern haben schon viele berufliche Situationen durchlebt. Beständigkeit ist nicht ihre Tugend, was dann wohl auch dazu geführt hat, dass die finanzielle Situation nun eskaliert ist. Die Veränderungen die nun auf die Familie zukommen, sind gravierend. Daniel erzählt die Geschichte aus seiner Sicht und es macht großen Spaß, dieser zu folgen. |
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Bewertung vom 22.05.2025 | ||
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Der Geschmack von Freiheit / Little Germany Bd.2 (MP3-Download) Der Traum vom Auswandern, vorzugsweise in die USA, beschäftigte in den vergangenen zwei Jahrhunderten viele Europäer. Maira Nikolai hat in ihrem neuen Roman zwei sympathische junge Frauen geschaffen, die auch diesen Schritt wagen. Die Beweggründe sind unterschiedlich, doch der Zufall will, dass sie kurz vor der Schiffsüberfahrt aufeinandertreffen, sich sympathisch sind und beschließen zusammenzubleiben. Wir sprechen von Lissi und Julia, die 1901 die Schiffspassage nach New York gemeinsam antreten. Lissi war in ihrer Heimat Stuttgart ein Dienstmädchen und ist nun hochschwanger. Ihre Tochter wird auf der Überfahrt geboren. Immer an ihrer Seite, ihre neue Freundin Julia aus dem Raum Hannover. Julia stammt aus besseren Kreisen und will die Enge ihrer jungen Ehe entfliehen. In New York angekommen, bleiben die beiden zusammen, zumal Lissi auch Unterstützung mit dem Baby gebrauchen kann. Sie haben Glück. Schnell finden Sie Arbeit in einer deutschen Bäckerei. Die Zahl der ausgewanderten Deutschen es groß. In New York hat sich ein eigener Stadtteil entwickelt: Little Germany. Schnell erlernen die beiden die Sprache und passen sich dem neuen Leben an. Als sich dann auch noch die Möglichkeit einer Geschäftsübernahme anbietet, sind sie wirklich in der neuen Welt angekommen. Die ersten Männerbekanntschaften lassen nicht auf sich warten. Julia verhält sich zurückhaltend, denkt sie doch immer häufiger an ihren zurückgelassenen Ehemann in Deutschland. Lissis Gedanken gehen immer wieder an Tobi, einen jungen, deutschen Arzt, den sie auf der Überfahrt kennengelernt hat. Dieser erste Teil endet mit einem Cliffhanger. Es kommt zu einem dramatischen Unglück und die Karten werden neu gemischt. |
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Bewertung vom 21.05.2025 | ||
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„Am Meer ist es schön“ so schreibt die achtjährige Susanne 1969 auf Postkarten, welche an ihre Eltern gehen. Susanne wurde zu einer sechswöchigen Kur nach St. Peter Ording geschickt. Doch nichts ist schön in diesem Erholungsheim. Die Kinder werden nach den Erziehungsmethoden (Schwarze Pädagogik) der NS-Zeit gedrillt und verleben dort eine Zeit voller Angst, Misshandlungen und Schrecken. Lediglich die Freunde, die Susanne dort findet, geben ihr Rückhalt und sie halten zusammen, um die Grausamkeiten, zu überstehen. Mittlerweile sind über fünfzig Jahre ins Land gegangen, der Gegenwartsstrang des Romans spielt in 2018, und Susanne wird immer noch von Albträumen geplagt, die an diese schreckliche Zeit erinnern. Doch der Zeitpunkt der Aufarbeitung scheint gekommen. Susannes Mutter ist dement und liegt im Sterben. Susanne eilt mit ihrer Tochter Julia und ihren Geschwistern ans Sterbebett im Pflegeheim, um Abschied zu nehmen. Aber ihre Mutter ist noch nicht bereit zu gehen, in einem wachen Moment bittet sie Susanne um Verzeihung und sofort ist ihr klar, worum es geht. Nun findet sie die Kraft, ihrer Familie von den damaligen Geschehnissen zu erzählen. |
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Bewertung vom 21.05.2025 | ||
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Der Roman bringt uns zurück in die 1960er Jahre und lässt den Zeitgeist dieser Jahre aufleben. Im Mittelpinkt steht Teddy, eine Amerikanerin aus Texas. Sie kommt aus einer angesehenen Familie, ist mittlerweile Mitte dreißig und hat nun endlich einen Ehemann gefunden: David. Das Verhältnis zu ihren Eltern ist distanziert und oberflächlich. Lediglich mit ihrer Tante Sisters führte sie eine liebevolle Beziehung. Dies ist alles wird später noch wichtig. Nun ist Teddy ihrem Ehemann, der für die amerikanische Botschaft in Rom arbeitet, nach Europa gefolgt. Doch statt neuer Freundschaften und aufregenden Erlebnissen, plätschert ihr Leben dahin. David zeigt kaum Interesse und es wird allzu deutlich, dass diese Vernunftehe an ihre Grenzen gerät. Teddy sucht Wege aus dieser Tristesse und gerät dabei in Schwierigkeiten. Der Roman beginnt mit einem polizeilichen Verhör und wir, die Leserschaft, werden über die Ereignisse im Dunkeln gelassen. Über das Verhör beginnt Teddy aus ihrem Leben zu erzählen, immer wieder gibt es Rückblenden. Als Hörbuchkonsumentin ist es nicht immer leicht, dem Geschehen zu folgen. Ferner sind die Erzählungen oft langatmig und man fiebert regelrecht dem Moment entgegen, um endlich zu erfahren was vorgefallen sein könnte. Leider lässt das über 11 Stunden dauernde Hörbuch einen Spannungsbogen vermissen. Der Sprecherin Cathlen Gawlich kann man keinen Vorwurf machen, man hört ihr gerne zu. In der Nachbetrachtung wäre der Roman in gedruckter Form für mich besser gewesen, da ich dann beim Lesen das Tempo hätte steuern können. Abschließend lässt sich sagen, dass mich das Romanende versöhnt hat. Es gab überraschende Wendungen und, was mich besonders für Teddy freut, sie hat sich von den Konventionen befreien können. Teddy hat dazugelernt und ist eine starke Frau geworden. Was für eine tolle Botschaft an uns alle. Alles in allem vergebe ich 3,5 Sterne. |
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Bewertung vom 15.05.2025 | ||
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Dresden 1945, der 2. Weltkrieg tobt in den letzten Zügen. Tristan wird als Jagdbomber abgeschossen und gerät in England in Kriegsgefangenschaft. Dort lernt er die Krankenschwester Rosie kennen. Für beide ist es Liebe auf dem ersten Blick. Doch eine Beziehung zwischen einem deutschen Soldaten und einer Engländerin wird nicht akzeptiert und die beiden haben mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Zeitglich muss Tristans Zwillingsschwester Anni mit ihrer kleinen Tochter Clara aus Dresden fliehen. Dresden ist im Bombenhagel völlig zerstört worden. An ihrer Seite, der Halbjude Adam. Dieser wurde von Annis verstorbenen Vater versteckt. So konnte der dem Naziregime entkommen. Seite an Seite kämpfen sich die drei zu Fuß durch Europa. Annis Erinnerungen an ihren vermissten Mann Fritz verblassen und Adam wird für sie mehr als nur ein Wegbegleiter. Auch die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Tristan gibt sie in all den Monaten nicht auf, denn als ihr Zwillingsbruder, verbindet die beiden eine ganz besondere Beziehung. |
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Bewertung vom 15.05.2025 | ||
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Geheimnisse gibt es wohl in vielen Familien, so auch in Katjas. 1963 verschwindet ganz plötzlich Katjas geliebter Großvater und weder ihr noch ihrer jüngeren Schwester Heidi werden die Gründe genannt. Sein Name darf nicht mehr erwähnt werden und die Großmutter sowie Katjas Eltern hüllen sich in Schweigen. Katja vermisst ihren Großvater sehr, er war verständnisvoll und sie pflegten ein liebevolles Verhältnis. Katjas Beziehung zu ihren Eltern ist distanziert und unterkühlt. Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester, verwirklicht Katja, gegen den Willen ihrer Eltern, ihren Traum. Sie holt das Abitur nach und beginnt Medizin zu studieren. Doch immer wieder erinnert sie sich an ihren Großvater und der Verlust schmerzt weiterhin. Katja lässt nicht locker und deckt dabei die Familiengeheimnisse auf. Diese sind verknüpft mit der Geschichte von Mathilde. Sie war während der Nazidiktatur eine junge Frau und war gegen das Regime. Mathilde verlor ihre Eltern früh, ging, wie es damals so üblich war, in Stellung und lernte dann einen Arzt kennen und lieben. Diese Beziehung hatte Einfluss auf ihr weiteres Leben und somit auch auf das von Katjas Großvater. |
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Bewertung vom 07.05.2025 | ||
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Von mir wurde „Stromlinien“ als Hörbuch gehört, was ein bisschen Konzentration verlangt, da die Zeitebenen ständig wechseln. Doch mit ein bisschen Übung funktioniert es und Belohnung ist eine spannende Familiengeschichte vermischt mit Krimi- und Thrillereinflüssen. Ulrike Kapfer hat den Roman wunderbar eingelesen und den Figuren tolle Stimmen gegeben. Im Vordergrund stehen die 17jährigen Zwillinge Enna und Jale. Sie wachsen bei ihrer Großmutter Ehmi auf, denn ihre Mutter Alea weilt seit 38 Jahren im Gefängnis. Der Vater ist unbekannt. Nun naht Aleas Entlassungstermin und schon seit vielen Wochen fiebern Enna und Jale diesen Tag entgegen. Der Entlassungstag kommt und Jale ist verschwunden und auch Alea ist untergetaucht. Mit Hilfe von Lucca, einem Schulfreund, versucht Enna Mutter und Schwester wiederzufinden. In Rückblenden erfahren wir, was sich in den letzten Jahrzehnten in der Familie Eggers abgespielt hat. Stück für Stück kommen wir den Geschehnissen näher, doch immer wieder gibt es Wendungen. Die erwähnten Schiffsunglücke sind historisch belegt. So vermischt die Autorin authentische Ereignisse mit einer fiktiven Geschichte. Das ausgedachte Handlungskonstrukt verlangt absolute Hochachtung. Rebekka Frank verliert nie den roten Faden und behält den Überblick. Alles ist perfekt abgestimmt. Zudem ein tolles Setting, die Landschaftsbeschreibungen sind einmalig, charakterstarke Figuren und eine berührende Geschichte runden den Roman ab und mach ihn zu einem Pageturner bzw. zu einem Hörbuch, welches man schnell wegsuchtet. Mehr geht nicht. Von mir gib es eine 5 Sterne plus Empfehlung. |
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Bewertung vom 07.05.2025 | ||
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Zeit der Hoffnung / Die Trümmerschule Bd.1 (eBook, ePUB) Die Bücher von Beate Maly sind immer besondere Romane, so orientieren sie sich meist an historische Personen. So auch hier in ihrem neuen Roman. Die Protagonistin Stella Herzig ist angelehnt an das Leben von Stella Klein-Löw. Stella hat in ihrem jungen Leben schon vieles erleiden müssen. Ihre Eltern und ihre Schwester wurden in Wien deportiert und im KZ ermordet. Stella gelang die Flucht nach London. Nun, nach Ende des 2. Weltkriegs, ist sie nach Wien zurückgekehrt. Dank ihrer besten Freundin Feli, hat sie eine Stelle als Lehrerin an einem Gymnasium erhalten. Leider sind einige ihrer Kollegen noch dem Antisemitismus zugetan und praktizieren autoritäre Erziehungsmethoden. Stella verfolgt einen reformierten Ansatz und bringt frischen Wind in den Schulalltag und sie setzt sich für die Belange der Schülerschaft ein. Dann soll die Rektorenstelle neue besetzt werden und für Stella wird dies Veränderungen bringen. Ich mag den Schreibstil von Beate Maly sehr. Man findet sofort einen Zugang zur Geschichte und sie schreibt modern und flüssig. Die Handlung ist spannend erzählt und hat mich schnell durchs Buch getragen. Historische Hintergründe werden unauffällig eingebunden und die Ort Wiens bildreich übermittelt. Dabei behält die Autorin ihre Protagonistin immer im Blick. Ihr gelingt es gut, der Leserschaft Stella Herzig näherzubringen. Eine bemerkenswerte Frau, die viel für die Gesellschaft getan hat. Toll, dass Unterhaltungsromane auch Wissen vermitteln. Es ist eine berührende Geschichte und so wichtig, dass sie erzählt wurde. Ich freue mich auf den zweiten Teil. |
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Bewertung vom 03.05.2025 | ||
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Ich habe bereits einige Tatsachenromane von Hera Lind gelesen und dieser hat mir bislang am besten gefallen, weil ich sofort einen Zugang zu den Protagonisten aufbauen konnte. Der Roman beruht auf später aufgeschriebene Aufzeichnungen von Lydia Judt. Ihre Vorfahren kamen im 19.Jahrhundert von Deutschland in die Ukraine, weil sie sich dort ein besseres Leben erhofften. Im Zuge des 2. Weltkrieges floh Lydia, mittlerweile eine Jugendliche, zusammen mit ihrer Mutter und den Geschwistern aus ihrem Heimatort. Der Vater war bereits zum Kriegseinsatz eingezogen worden. Was Lydia und ihre Familie dann erleiden mussten, ist kaum zu fassen. 12 Jahre Kälte, hartes Arbeiten und unmenschliches Wohnen in Sibirien. Eigentlich unvorstellbar. Wie konnten Menschen das Überleben? Lydia versucht das Beste aus den Situationen und vielen Ortswechseln zu machen. Ihrer Mutter zuliebe heiratet sie einen Mann, den sie nicht liebt und kaum kennt. Sechs Kinder zieht sie groß. Aber immer wieder ist der Gedanke in ihr, nach Deutschland, ins Land ihrer Vorfahren, zurückzukehren. Ein Land welches sie nicht kennt, aber hofft, dort ein besseres Leben führen zu können. Zumal es ihren Vater dorthin verschlagen hat und sie auf ein Wiedersehen hofft. Viele Ausreiseanträge werden abgelehnt, doch eines Tages gibt es eine Zustimmung und Lydia darf mit ihrer Familie nach Deutschland ziehen. Dort sind ihr noch viele gute Jahre vergönnt, denn Lydia wird stolze 92 Jahre alt. Ihre Kinder traten an Hera Lind heran, damit diese Lydias Erinnerungen einem breiten Publikum zugänglich machen kann. Der erste Romanteil basiert auf Lydias Aufzeichnungen, die sie spät im Leben aufgeschrieben hat. Im letzten Teil kommen dann Lydias Kinder zu Wort. Natürlich ist der vorliegende Roman kein literarisches Meisterwerk, aber diesen Anspruch erheben Hera Linds Tatsachenromane auch nicht. Das Buch lässt sich leicht lesen und ein Lesefluss stellt sich sofort ein. Die Geschichte hat mich sofort in den Bann gezogen und tief berührt. Allerdings kann ich bei diesen Tatsachenromanen auch nie mein Kopfkino mit der Frage ausschalten, was wohl der Wahrheit entspricht und was der künstlerischen Freiheit zuzuordnen ist. So auch hier. Hat sich das alles wirklich so zugetragen? Ist die menschliche Erinnerung im Nachhinein noch so genau? Wie dem auch sei. Mit diesem Genre trifft Hera Lind genau den Zeitgeist und es ist wichtig, dass sie sich diesen Geschichten annimmt. Wir können daraus lernen und verstehen. Mir jedenfalls hat sie die Vergangenheit der sogenannten Russlanddeutschen näher gebracht und ich kann vieles besser einordnen. |
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