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SalMar

Bewertungen

Insgesamt 332 Bewertungen
Bewertung vom 14.08.2024
Stolz und Vorurteil
Austen, Jane;Kühn, Claudia

Stolz und Vorurteil


gut

Tolle grafische Umsetzung, aber inhaltlich zu knapp

Ganz klar ist mir die berühmte Geschichte um Mr. Darcy nicht unbekannt: Im Original, verfilmt, in verschiedenen Adaptionen - und fast immer finde ich erneut Gefallen an der Geschichte von Jane Austen. Aus diesem Grund war ich definitiv gespannt auf die Umsetzung als Graphic Novel.
Was mir auf Anhieb gefallen hat, war die grafische Umsetzung. Die Illustrationen fangen in Schlüsselszenen die Atmosphäre richtig gut ein. Aber auch die einzelnen Charaktere werden in ihren verschiedenen Gemütsverfassungen toll dargestellt.
Allerdings geht mir inhaltlich doch zu viel verloren, wodurch die Geschichte, die sich ja eigentlich sehr langsam entwickelt, merkwürdig holprig und sprunghaft wirkt. Dadurch verliert die wunderbare Geschichte doch einiges von ihrem Zauber.
Insgesamt würde ich sage, dass die Graphic Novel einen guten ersten Einstieg und kurzweilige Unterhaltung bietet, man aber bedenken sollte, dass die Geschichte sehr stark gekürzt wurde.

Bewertung vom 14.08.2024
Death. Life. Repeat.
Finch, Louise

Death. Life. Repeat.


sehr gut

Kein neues Konzept, aber packende Umsetzung

Spencer versucht sich nach einem Schicksalsschlag eher abzulenken, als sich mit den ernsten Dingen des Lebens zu beschäftigen. Aber dann stirbt ein Mädchen auf einer Party, und als der schreckliche Tag sich am nächsten Morgen zu wiederholen beginnt, bleibt Spencer nichts anderes übrig, als sich damit auseinanderzusetzen.
Dass sich der Protagonist in einer Zeitschleife wiederfindet und einen furchtbaren Tag immer und immer wieder neu erleben muss, ist kein neues Konzept, aber es ist eines, dass ich trotzdem immer wieder spannend finde. Gleich vorneweg: Die Umsetzung in diesem Buch ist so packend, dass man es kaum beiseitelegen kann. Ich habe es an einem Tag durchgesuchtet.
Spencer macht definitiv Fehler, aber trotz alledem bleibt er eine sympathische Hauptfigur, deren Verhalten nachvollziehbar ist. Überraschenderweise gibt es trotz der Wiederholungen viele Entwicklungen, auch bei den anderen Figuren, weil man an Spencers Seite immer wieder neue Perspektiven und Details erfährt.
Entsprechend der Zielgruppe und dem Highschool-Setting gibt es viele typische Elemente, wie die Dynamik zwischen den beliebten Sportlern und den anderen Gruppen der Schule, aber es werden etliche andere wichtige ernste Themen eingeflochten und angemessen thematisiert.
Insgesamt konnte mich dieses Jugendbuch wirklich sehr packen und meine Erwartungen erfüllen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.08.2024
Long Live Evil
Brennan, Sarah Rees

Long Live Evil


sehr gut

Einstieg nicht einfach, aber es lohnt sich

Rae geht es alles andere als gut: Sie hat Krebs und keinerlei Kraft mehr. Aber dann erhält sie das unglaubliche Angebot, in die Welt eines bekannten Fantasybuchs überzutreten, um sich selbst mit der dortigen Magie das Leben zu retten.
Die Ausgangsidee, eine Person darf in ein Buch schlüpfen und die dortigen Figuren persönlich kennenlernen, fand ich richtig toll - vor allem in Kombination damit, dass Rae dort vorgeblich zu den Bösen gehört.
Allerdings muss ich gestehen, dass ich eine ganze Weile gebraucht habe, um in der Geschichte anzukommen. Raes Sprache und Verhalten passen so gar nicht zu der Buchwelt und ihr Vorwissen über den Handlungs¬verlauf, das man als Leser nicht hat, empfand ich eher als störend.
Aber ich finde, dranbleiben lohnt sich! Es gibt unglaublich viele interessante Entwicklungen, von denen nur die wenigsten vorhersehbar sind. Die Grenzen zwischen "Gut" und "Böse" sind ständig im Fluss – womit sich auch Rae gedanklich viel auseinandersetzt.
Insgesamt würde ich sagen, es ist keine einfache Lektüre, weil es doch sehr ungewöhnlich geschrie¬ben ist, aber wenn man sich darauf einlässt, wird man mit vielen interessanten Figuren (in sämtlichen Grauschattierungen) und erfrischend ungewöhnlichen Entwicklungen belohnt. Ich bin auf jeden Fall dabei, wenn die Autorin die Geschichte weitererzählt!

Bewertung vom 14.08.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


sehr gut

Eine außergewöhnliche Freundschaft

Sie geben ein äußerst ungewöhnliches Gespann in den Mathevorlesungen ab: der hochbegabte 16 jährige Oscar und die heimlich Studierende Moni, die bereits dreifache Oma ist. Was zunächst als zweckmäßiges Arrangement beginnt, entwickelt sich nach und nach zu einer außergewöhnlichen Freundschaft, in der beide voneinander lernen können.
Dass sie außergewöhnliche Charaktere gut schreiben kann, hat Alina Bronsky ja schon in ihren vorherigen Romanen bewiesen, aber Oscar und Moni sind nicht nur beide einzeln, sondern auch gemeinsam etwas Besonderes. Sie sind in vielerlei Hinsicht das komplette Gegenteil, aber beide Außenseiter, die es gewohnt sind, nicht verstanden zu werden.
Ich mochte die Art und Weise, wie sich die Ge¬schichte entwickelt, wie nach und nach Verbindungen aufgedeckt werden, und wie einem immer wieder zwischendurch die Mathematik nahegebracht wird – das war eine tolle Kombination. Thematisch kommt so einiges auf den Tisch, aber für mich wirkte das zu keinem Zeitpunkt überladen.
Wer Lust auf interessante Figuren, eine besondere Freund¬schaft, eine ordentliche Portion Humor, gewürzt mit Mathematik hat, der ist hier goldrichtig. Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.08.2024
Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1


sehr gut

Fantastische (Unterwasser-) Welt

Ihr ganz normales Teenie-Leben findet ein jähes Ende als Devin nach einem beinahe tödlichen Vorfall herausfindet, dass sie eine Nixe ist. Um mit ihren Kräften umgehen zu können, wird sie auf die School of Myth & Magic geschickt. Aber dort sind ihr nicht alle wohlgesonnen...
Eine weitere Jugendfantasy-Story, die sich auf ei¬nem Internat zuträgt - da könnte man eigentlich sage: Hatten wir das nicht schon unzählige Male? Vielleicht ja, aber es macht eben doch immer wieder so viel Spaß! Und weil ich die Autorin unheimlich gerne lese, habe ich mich auf dieses Buch sehr gefreut.
Und ich wurde auf jeden Fall gut unterhalten! Neben einem unerwarteten Wiedersehen mit Figuren aus einer vorherigen Reihe der Autorin (Emily Seymour), erwartet den Leser hier ein ganz besonderes Internat, das mit seinen vielen Wasserwesen auch entsprechende Räumlichkeiten aufweist, an die sich unsere Prota¬gonistin auch erst gewöhnen muss. Bis sich Devin eingewöhnt, dauert es, und das fand ich auch ganz angemessen. So kann man sich an ihrer Seite nach und nach auf diese Welt einlassen.
Schön fand ich auch, dass die Liebesgeschichte nicht im Vordergrund steht, sondern eher die fantastische Welt und Devins Suche auf Antworten nach ihren Kräften. Dabei spitzt sich die Lage immer mehr zu - und endet mit einem bösen Cliffhanger!
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne Jugendfantasy lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und freue mich um direkt auf den zweiten Band.

Bewertung vom 29.07.2024
Mord stand nicht im Drehbuch
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch


sehr gut

Neuer Fall mit spannendem Twist

Kaum beschließt Anthony Horowitz die Zusammenarbeit mit Daniel Hawthorne an der Buchreihe über dessen Fälle als Privatdetektiv zu beenden, sitzt er auf einmal mächtig in der Bredouille: Er wird des Mordes an einer Kritikerin verdächtigt, die sein Theaterstück verrissen hatte. Alle Beweise deuten auf ihn, und es bleibt ihm nichts anderes übrig, als wieder zu Hawthorne Kontakt aufzunehmen.
Bislang hat mich jedes Buch der Reihe gut unterhalten, und auch wenn ich den letzten, den dritten Teil ein wenig schwächer fand, hatte ich mich sehr darauf gefreut, in diesem neuen vierten Band wieder ein wenig Zeit an der Seite dieses so eigenen Teams zu verbringen. Und ich wurde nicht enttäuscht!
Nach wie vor finde ich es sehr unterhaltsam, wie Horowitz über sich selbst als Protagonist schreibt. Dass er diesmal aber nicht mehr nur Begleiter und Beobachter des Falls ist, sondern selbst des Mordes beschuldigt wird, ist ein weiterer Twist, der mir richtig gut gefallen hat. So bekommt die Suche nach dem Mörder noch einmal mehr Dringlichkeit.
Was den Fall selbst angeht, folgt Horowitz der klassischen Krimitradition, und wer diese mag, der wird hier definitiv gut unterhalten und kann auch selbst ein wenig miträtseln. Mir hat das wieder viel Spaß gemacht und ich werde die Reihe auf alle Fälle weiterlesen.

Bewertung vom 22.07.2024
Windstärke 17
Wahl, Caroline

Windstärke 17


ausgezeichnet

Leise und doch gewaltige Geschichte

Ida hält es Zuhause, das sich einfach nicht mehr nach Zuhause anfühlt, nicht mehr aus. Sie will einfach nur weg, und landet schließlich auf Rügen. Als sie einen Kellnerjob in einer kleinen Kneipe annimmt, um über die Runden zu kommen, findet sie überraschend Anschluss. Knut und Marianne nehmen sie auf, ohne groß Fragen zu stellen, und für eine Weile genießt Ida den neuen Alltag – bis ein Schicksalsschlag sie wieder aus der Bahn wirft.
Der erste Roman der Autorin, „22 Bahnen“, hatte mich letztes Jahr sehr begeistert. Deswegen habe ich mich riesig gefreut, so schnell schon wieder etwas Neues von ihr zu lesen – und dann noch aus der gleichen „Welt“. Gleich vorweg: Wem schon „22 Bahnen“ gefallen hat, der wird hier ähnlich begeistert sein.
Ida war im ersten Buch nur eine Nebenfigur, aber hier bekommt sie ganz viel Platz und man darf als Leser an ihren ganz eigenen Gedanken und Gefühlen teilhaben. Caroline Wahl hat einen sehr schlichten, aber poetischen Schreibstil und lässt trotz der vielen schwierigen Moment auch ein wenig trockenen Humor einfließen, was mir auch diesmal wieder richtig gut gefallen hat.
Eigentlich ist es eine leise Geschichte, die ohne pompöse Ereignisse auskommt, und trotzdem ist sie manchmal so gewaltig wie eben Windstärke 17 am Meer. Man kann komplett drin abtauchen und kommt erst ganz am Schluss wieder an die Oberfläche. Alles in allem ein weiteres geniales Buch der Autorin, das mich vollends begeistern konnte. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.07.2024
Emmas Herzdilemma
Gerstenberger, Stefanie

Emmas Herzdilemma


sehr gut

Zweigeteilt

Die 15jährige Emma hat so kurz vor den Sommerferien alles, nur nicht ihre familiären Pflichten, im Kopf. Leider führt das dazu, dass sie nun sechs Wochen lang in der Ferienpension ihrer Tante in Rom schuften soll, und das ist das komplette Gegenteil ihrer Vorstellung von diesem Sommer! Aber dann entwickelt sich alles ein bisschen anders – und zwar so oder so…
Was für ein toller Titel und was für eine witzige Idee: Die Geschichte teilt sich kurz nach dem Anfang in zwei mögliche Szenarien auf und wir dürfen an Emmas Seite miterleben, wie sich bei beiden so ganz unterschiedlichen Möglichkeiten ihr Sommer entwickelt. Oder kommt am Ende doch das Gleiche heraus?
Ich gestehe: Die Rom-Option, in der Emma nicht ihren Flug verpasst, war mein absoluter Favorit. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, mitzuerleben, wie Emma sich dort einlebt und sich in die Stadt (und einen süßen Italiener) verliebt. Mit den kleinen Italienisch-Sprachinfos und den vielen atmosphärischen Details konnte man den römischen Sommer förmlich spüren!
Allerdings hatte ich doch immer mal wieder meine Probleme mit Emma. Sie tut so einiges, wobei selbst mein 15jähriges Ich sich verzweifelt die Haare raufen würde. Vor allem was Oscar angeht fand ich ihr Verhalten leider nur schwer nachvollziehbar.
Entsprechend schwer fällt mir hier auch eine einheitliche Bewertung, denn der Handlungsstrang mit Leo in Rom war so schön, aber eben nur ein Teil des Buches. Insgesamt eine witzig und süße Teenie-Liebesgeschichte, die für die Sommerferien prädestiniert ist – mit ein paar Abstrichen und daher aufgerundete 3,5 Sterne.

Bewertung vom 14.07.2024
VIEWS
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


gut

Bleibt hinter den Erwartungen zurück

Die Känguruh-Chroniken und Qualityland, aber auch Spurenfinder, empfand ich als äußerst gelungen, erfrischend, humorvoll und auch spannend. Dementsprechend war ich sehr gespannt auf Klings neues Buch. Leider muss ich gestehen, dass ich insgesamt deutlich mehr erwartet hatte und auch zu der Fraktion gehöre, die meinen: Schuster, bleib bei deinen Leisten bzw. Kling, bleib in deinem Genre.
Das Buch startet sehr humorvoll, allerdings endet das mit dem Video, um das es sich hauptsächlich dreht. Das Thema, das behandelt wird, ist schon sehr hart und auch politisch äußerst brisant.
Die Charaktere, insbesondere Chefermittlerin Yasira Saad, bleiben für meinen Geschmack doch recht blass in der ganzen Geschichte. Ich fand leider nie wirklich einen Draht zu ihr. Was mich irritiert hat, ist, dass doch einige Dinge an den Haaren herbeigezogen sind, so wirken manche Entwicklungen der Geschichte irgendwie künstlich erzwungen, und manches bleibt auch offen.
Das Buch endet recht abrupt und man hat das Gefühl, dass manche Fragen unbeantwortet bleiben. Wahrscheinlich beabsichtigt, aber für mich war das hier nicht zufriedenstellend.
Alles in allem würde ich sagen, dass das definitiv nicht mein letzter Kling war, er mich aber in diesem Genre nicht packen konnte – daher leider nur 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 14.07.2024
The Summer of Broken Rules
Walther, K. L.

The Summer of Broken Rules


ausgezeichnet

Wunderschöne Familiensommergeschichte

Für eine Hochzeit kommt die ganze Verwandtschaft plus jeder Menge Freunde auf dem Familienanwesen in Martha’s Vineyard zusammen. Was eigentlich eine schöne und geliebte Tradition ist, macht Meredith diesmal – nach dem Tod ihrer Schwester – schwer zu schaffen. Beim traditionellen Assassin-Spiel, das ihre Schwester jedes Mal begeisterte, will sie diesmal alles geben, allerdings lässt sie sich immer wieder von Wit, dem äußerst charmanten Bruder des Bräutigams, ablenken…
Ich bin eigentlich mit keinen speziellen Erwartungen an dieses Buch herangegangen und hatte eine leichte Sommergeschichte mit Jugendbuchcharakter erwartet. Tatsächlich bin ich aber voll und ganz in der Geschichte versunken und war richtig traurig, als ich am Schluss mit allen anderen Gästen das Familienanwesen wieder verlassen musste.
Zum einen fand ich einfach diese Vorstellung toll: dieses große Anwesen mit den vielen Häuschen und Hütten und eine riesengroße Familie, die dort einen Teil des Sommers verleben. Zum anderen lag es aber auch an den beiden Hauptpersonen, Meredith und Wit, die wirklich sympathisch sind und deren Annäherung wirklich schön geschrieben ist. Aber auch die Hintergrundgeschichte rund um Merediths Schwester ist sehr gekonnt in die Geschichte eingeflochten.
Insgesamt konnte mich das Buch wirklich rundum begeistern und ich kann es uneingeschränkt für alles Altersklassen empfehlen. Ich werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten.