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Rinoa

Bewertungen

Insgesamt 214 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2025
The Island - Auf der Flucht
Martin, Nicola

The Island - Auf der Flucht


gut

Bücher, die an einsamen oder zumindest abgelegenen Orten spielen, wo dann ein Verbrechen oder Unglück geschieht und die dann am Ende auch noch von der Außenwelt abgeschnitten werden, gibt es derzeit eine ganze Menge. Umso wichtiger ist es, sich hier von der Masse abzuheben und einen ganz eigenen Stil oder Charakter mitzubringen. Dies gelingt „The Island“ für meinen Geschmack leider nur teilweise.

Was als Erstes ins Auge sticht, ist das sehr auffällige Cover. Normalerweise erwähne ich dieses in Rezensionen nicht, denn dazu kann sich jeder selbst ein Bild machen. Hier ist es mir aber eine kleine Erwähnung wert, weil ich es auf der einen Seite wirklich gelungen finde, mit den knalligen Farben und dem comichaften Stil. Auf der anderen Seite passt es aber für mich nicht zum Inhalt oder allgemein zu einem Thriller. Aber das ist ja letztendlich (wie alles) Geschmackssache.

Erwartet hatte ich also eine spannende Geschichte auf einer relativ einsam gelegenen Insel mit Luxus-Hotel und der Einstieg war auch gleich wirklich packend und ich war gleich mittendrin in Lolas neuem Leben. Doch leider flachte es dann für mich relativ schnell ab und es passierte erst einmal nicht mehr so viel.

Gleichzeitig fand ich Lola, die Ich-Erzählerin, nicht ganz greifbar und hatte Schwierigkeiten, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Ihre Sicht ist aufgrund der Erzählperspektive naturgemäß recht eingeschränkt und so fiel es mir nicht leicht, mir das Leben auf der Insel und die Umstände dort so richtig vorzustellen. Auch die anderen Figuren blieben recht blass.
Das einzige, was wirklich sehr bildhaft war, waren Lolas wilde Spekulationen, mit denen sie immer wieder neue Verdächtige präsentiert, auf der einen Seite niemandem vertrauen kann, auf der anderen Seite aber auch immer wieder sehr vertrauensvoll und fast schon naiv agiert. Das hat mich mit der Zeit genervt und wirkte sehr kopflos und ohne Plan.

Wild entwickeln sich auch die Ereignisse, wo es nach dem guten Beginn etwas vor sich hinplätscherte, passierte gegen Ende nun alles Schlag auf Schlag und fast schon zu viel auf einmal. Das hätte ruhig etwas ausgewogener sein können und darunter litt für mich auch die Spannung. Außerdem gab es einige Handlungsfäden, die dann einfach verpufften, was ich ebenfalls schade fand.

Was ich zugutehalten kann ist, dass ich wirklich lange im Dunkeln tappte, wobei die Auflösung mich dann am Ende nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte. Alles in allem fand ich „The Island“ nicht schlecht, für meinen Geschmack wurde das Potential aber etwas verschenkt.

Bewertung vom 11.07.2025
Die Bucht
Webb, Liz

Die Bucht


gut

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, was zum einen am gut zu lesenden Schreibstil der Autorin liegt. Zum anderen passiert zu Beginn noch nicht so viel, vielmehr erfährt man durch Nancy (die in Ich-Form erzählt), warum sie und ihr Lebensgefährte Calder auf eine solch einsame und abgelegene Insel ziehen und was sie sich davon erhoffen.

Doch kurze Zeit nach dem Unfall überschlagen sich die Ereignisse und dann wurde es für meinen Geschmack einfach viel zu viel.
Dabei wirkte alles auch sehr konstruiert, sowohl die Story bis hin zur Auflösung, aber insbesondere auch die Dialoge. Mehr als einmal dachte ich, dass mir diese einfach nicht natürlich vorkommen und dass so doch niemand miteinander spricht. Möglicherweise lag das auch an der Übersetzung, das kann ich nicht beurteilen. Gestört hat es mich so oder so.

Auch Nancy fand ich irgendwann recht anstrengend, es war einfach ein ständiges Hin und Her, fast schon im MInutentakt änderte sie ihre Meinung bzw. wiederholte sie. Und auch sonst gab es für mich einfach zu viele Baustellen, es passierte zu viel auf einmal, immer wieder kamen neue Dinge ans Licht und ich hatte überhaupt keine Zeit, mal etwas sacken zu lassen.
Dadurch flog ich zwar nur so durch die Seiten, war von dieser Fülle aber auch teilweise echt erschlagen und überfordert. HIer wäre weniger auf jeden Fall mehr gewesen.
Gab es am Anfang noch eine gewisse subtile Spannung, wurde gegen Ende immer mehr der Holzhammer ausgepackt. Dabei wurden die Ereignisse und einzelne Begebenheiten seltsam emotionslos geschildert, so dass ich selbst auch kaum davon berührt wurde.

Alles in allem habe ich "Die Bucht" zwar schnell durchgelesen und fand das Buch auch durchaus unterhaltsam, hatte mir aber dennoch mehr davon erwartet.

Bewertung vom 25.06.2025
Das ist Glück
Williams , Niall

Das ist Glück


ausgezeichnet

Was für ein wunderbares Buch! Auch einige Tage nach Beendigung bin ich immer noch ganz beseelt und freue mich, dass ich diese Geschichte lesen durfte. Auch wenn diese Worte vielleicht etwas sehr blumig oder auch übertrieben klingen mögen, genauso empfinde ich es.
Es fällt mir aber durchaus auch ein wenig schwer, meine Begeisterung in Worte zu fassen, denn es ist ja auch immer sehr individuell, warum einen ein bestimmtes Buch so begeistert und ans Herz wächst und ein anderes nicht. Dieses hier hat mich jedenfalls voll auf der Gefühlsebene getroffen und nicht mehr losgelassen.

Außerdem ist da diese Erzähl- und Ausdrucksfreude des Autors, der uns in ein Irland Ende der 1950er Jahre mitnimmt, das es so natürlich nicht mehr gibt, der aber mit so viel Liebe über dieses Fleckchen Erde und die Menschen, die darauf leben berichtet, dass man es sich wirklich vorstellen kann, obwohl man es eigentlich nicht kann, da die (insbesondere Wohn-)Verhältnisse damals mit den heutigen nicht einmal ansatzweise vergleichbar sind.

Und ja, es ist teilweise (oder eigentlich meistens) wirklich sehr ausführlich, fast schon ausufernd geschrieben, aber das hat mich nie gestört oder gar gelangweilt, im Gegenteil: Ich habe jede Beschreibung und jedes Detail genossen, einfach weil ich die Art, wie der Autor schreibt, so sehr mochte.

Dadurch, dass der heute 78jährige Noe über seine Erlebnisse von vor mehr als sechs Jahrzehnten erzählt, steckt auch einiges an (Lebens-)Weisheit darin, von der ich das ein oder andere für mich mitnehmen konnte. Das finde ich immer besonders schön.

Ich lese nicht allzu oft Bücher mehrmals, bei diesem hier wird das aber sicher der Fall sein. Es wird einen besonderen Platz in meinem Bücherregal bekommen und gerne weiterempfohlen werden.

Bewertung vom 12.06.2025
Haus Waldesruh
Krems, David

Haus Waldesruh


gut

Im Nachhinein betrachtet bin ich wohl mit etwas falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Aufgrund des Klappentextes bin ich eher von einem spannenden Thriller oder auch einer Art Kammerspiel ausgegangen. Erst danach habe ich gesehen, dass das Buch als Roman bezeichnet ist, was schon eher passt.

Das war aber gar nicht so sehr der Punkt. Bis zum Ende der Lektüre hatte ich große Probleme mit dem Schreibstil des Autors, den ich doch als sehr holprig und auch irgendwie altbacken empfand. Die Dialoge und überhaupt das Miteinander der alten Freunde wirkten sehr konstruiert und für mich einfach nicht natürlich. Mit der Zeit habe ich mich etwas daran gewöhnt, aber ein Gefühl der Distanz und auch der Oberflächlichkeit blieb.

Ich habe mich mehrfach gefragt, wohin die Handlung denn nun führen soll, irgendwie plätscherten die Geschehnisse so vor sich hin, ohne rechtes Ziel. Erst gegen Ende kam mehr Zug in die Geschichte, trotzdem fehlten mir so ein wenig die Erklärungen zum Hintergrund, das blieb doch alles recht schwammig bzw. war mir zu wenig.

Insgesamt fand ich „Haus Waldesruh“ zwar nicht unbedingt schlecht und hatte es aufgrund des eher geringen Umfangs auch schnell ausgelesen, meinen Geschmack hat es allerdings nicht ganz getroffen.

Bewertung vom 03.06.2025
Die Kammer
Dean, Will

Die Kammer


ausgezeichnet

Was für ein Buch! Ich lese viel und gerne Krimis und Thriller, doch selten fand ich einen so dermaßen spannend wie „Die Kammer“. Schon zu Beginn, als das zugegebenermaßen wirklich sehr besondere Setting quasi vorgestellt wird, war ich total gefesselt, obwohl noch gar nichts weiter passiert. Hier bekommt man interessante Informationen über das Sättigungstauchen, wie ein Taucherbasisschiff aufgebaut ist und wie das Leben während eines Einsatzes dort aussieht.
Schon beim Lesen wurde mir richtiggehend klaustrophobisch zumute und die Vorstellung, auf so engem Raum zusammenzuleben und nicht einfach raus zu können (da dies ohne Druckausgleich den Tod bedeuten würde) finde ich einfach nur krass.

Und gerade, als ich so nach der Hälfte des Buchs dachte, jetzt würden sich doch einige Längen einschleichen und das Setting verlöre so langsam seinen Reiz, zieht der Autor noch einmal an und kommt mit einem solchen Schocker um die Ecke, dass ich sogar davon geträumt habe.
Ab da war für mich nichts mehr wie es schien (obwohl ich auch schon davor keinen Plan hatte, was eigentlich los ist und wie die Ereignisse zu erklären sind) und ich konnte das Buch noch weniger aus der Hand legen als vorher schon.
Das Ende fand ich dann fast ein wenig unspektakulär im Vergleich zum Rest und ein paar Fragen, die ich mir im Verlauf der Lektüre gestellt hatte, blieben offen. Dies ändert jedoch nichts an meiner positiven Bewertung.

„Die Kammer“ ist ein absolut außergewöhnlicher Thriller, wie ich ihn noch nie gelesen habe. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, spannende Lesestunden sind garantiert!

Bewertung vom 23.05.2025
Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

„Der Wolf im dunklen Wald“ ist der zweite Fall für Carla Seidel, den man allerdings auch ohne Kenntnis des ersten lesen könnte. Gerade zu Beginn erhält man diesbezüglich eigentlich alle wichtigen Informationen und die Personen werden noch einmal vorgestellt.

Und dann ist man auch schon mittendrin im Wendland und im Alltag von Carla und ihrer Tochter Lana. Wie so oft bei Krimis mit Ermittlern gibt es auch hier allerlei private Verstrickungen und Nebenschauplätze, das Verhältnis war hier für meinen Geschmack allerdings gut ausgewogen, der Fall des Getöteten sowie die Polizeiarbeit stehen ganz klar im Vordergrund.

Ich bin nicht unbedingt ein Fan von Carla Seidel, ich finde sie manchmal doch recht anstrengend und habe mich auch mehr als einmal gefragt, ob sie wirklich ganz und gar für den Polizeidienst geeignet ist, muss ihr aber schon auch Respekt zollen, denn sie hat ein gutes Gespür und ist trotz allem eine sehr gute Ermittlerin.

Den eigentlichen Fall fand ich wirklich spannend und ich mochte es, wie langsam immer mehr ans Tageslicht kommt, immer neue Hinweise auftauchen und sich so ein immer größeres Gesamtbild ergibt. Am Ende wurde mir zwar ein wenig zu viel plötzlich aus dem Hut gezaubert (ein Umstand, den Carla Seidel witzigerweise sogar selbst bemängelt, dass es so nämlich nicht unbedingt läuft), das tat dem positiven Gesamtgefüge aber zumindest keinen großen Abbruch.

Im Gegenteil, „Der Wolf im dunklen Wald“ hat mir sogar besser gefallen als sein Vorgänger (was selten genug vorkommt), es war wirklich sehr spannend, toll geschrieben und kurzweilig. Ich freue mich bereits auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 23.05.2025
Hier draußen
Behm, Martina

Hier draußen


sehr gut

Das Buch hat mich von Anfang an mitgerissen, ich lebe selbst auf dem Dorf und mag das Dorfleben sehr, deshalb war auch sofort mein Interesse geweckt. Der Schreibstil der Autorin tat sein Übriges dazu, dass ich gleich mittendrin war. Besonders die scharfen, auf den Punkt gebrachten Beobachtungen haben mich fasziniert, genauso wie die einfühlsam gezeichneten Charaktere. Ich konnte mich wirklich in jeden hineinversetzen, auch wenn ich manche Handlungsweisen sicher nicht gutgeheißen habe. Das fand ich schon beeindruckend.

Und dadurch, dass das Buch aus den unterschiedlichen Perspektiven einzelner Dorfbewohner erzählt wird, lernt man diese recht gut kennen, sowohl im Inneren als auch im Äußeren und aus Sicht der jeweils anderen. So ergibt sich ein umfassendes Bild der Dorfgemeinschaft und der Begebenheiten. Es hat mir richtig gut gefallen, die Entwicklung der verschiedenen Charaktere zu begleiten, und wie ein einziges Ereignis so viel ins Rollen bringen kann, im Kleinen und im Großen.

Allerdings muss ich schon sagen, dass einzelne Situationen oder auch Gedanken und Ereignisse doch sehr ausführlich erzählt werden. Und auch wenn ich das die meiste Zeit aufgrund des tollen Schreibstils sehr genossen habe, schlichen sich mit der Dauer der Lektüre doch immer mal wieder ein paar Längen ein und der Zug ging so ein bisschen verloren. Dafür passierte mir dann teilweise auch zu wenig.

Außerdem wurden für meinen Geschmack doch recht viele Klischees bedient. Möglicherweise war das auch so gewollt, um auf gewisse festgefahrene Strukturen oder Denkweisen aufmerksam zu machen. Mir war das allerdings zu viel des Guten.

Alles in allem hat mir „Hier draußen“ aber wirklich gut gefallen und ich kann es jedem ans Herz legen - egal ob Dorfbewohner oder nicht.

Bewertung vom 16.05.2025
Seven Ways to Tell a Lie
Hadler, Colin

Seven Ways to Tell a Lie


sehr gut

Den Einstieg fand ich etwas holprig und von hinten durch die Brust, ich musste die Geschehnisse erst einmal kurz sortieren, bis sich ein Bild ergeben hat. Dann wurde es aber sofort echt spannend und der gut zu lesende Schreibstil tat sein Übriges, dass ich nur so durch die Seiten flog.

Jonah, der als Ich-Erzähler fungiert, ist 17, genau wie seine Freunde und dementsprechend würde ich die Zielgruppe des Buchs auch eher auf jüngere Erwachsene setzen. Und obwohl ich dazu nicht mehr gehöre, tat das dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Mehr als einmal dachte ich, dass man aus der Geschichte auch gut eine Netflix-Serie drehen könnte.

Dass das Buch in den USA spielt hat mich zu Beginn etwas gewundert, der Autor kommt schließlich aus Österreich, und fand es auch etwas unauthentisch, allerdings gibt es das in anderen Genres ja häufiger. Letztendlich hätte die Geschichte wahrscheinlich überall angelegt werden können, denn obwohl die Stadt Wane und ihre Einwohner durchaus eine wichtige Rolle spielen, blieben sie für mich eher blass und schwer zu greifen.

Während der Lektüre hatte ich aber sowieso wenig Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, dafür war ich zu gefesselt von den immer krasser werdenden Ereignissen. Diese fand ich dann am Ende fast ein wenig zu krass und auch ein bisschen unrealistisch, immerhin sind das alles Jugendliche. Zumindest in meinen Augen, aber da spricht vielleicht auch das Alter aus mir.

Alles in allem hat mir „Seven ways to tell a lie“ aber wirklich sehr gut gefallen, es war rasant, spannend und unterhaltsam. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.05.2025
Mickey und Arlo
Dick, Morgan

Mickey und Arlo


gut

Der Einstieg bzw. Beginn hat mir richtig gut gefallen, ich mochte den Schreibstil und war gleich mittendrin im Geschehen.
Erzählt wird immer abwechselnd aus Sicht von Mickey und Arlo, wodurch man einen guten Blick auf die Geschehnisse bekommt, die aus verschiedenen Richtungen bewertet und erklärt werden. Beide Schwestern sind auf ihre Weise doch ziemlich neurotisch und geprägt vom Vater, wenn auch mit sehr unterschiedlichem Hintergrund.

Die behandelten Themen fand ich wirklich gut dargestellt und teilweise auch echt krass beschrieben. Das ging manchmal bis ins Mark und dahin, wo es weh tut.

Leider schlichen sich dann aber ab der Hälfte immer wieder Längen ein, es gab auch einige Wiederholungen und so ein wenig ging der Zug verloren. Stattdessen flachte die Geschichte für meinen Geschmack doch ziemlich ab, was ich angesichts des vielversprechenden Beginns sehr schade fand.

Am Ende wurde es dann immer oberflächlicher, trotz der ernsten Themen und der für mich anfänglich durchaus vorhandenen Tiefe. Ein wenig kam es mir so vor, als wolle die Autorin plötzlich schnell alles zum (guten) Abschluss bringen.

Insgesamt fand ich „Mickey und Arlo“ durchaus unterhaltsam, es wird mir allerdings wohl nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben.

Bewertung vom 08.05.2025
Tödliches Erbe / Campion Bd.1
Allingham, Margery

Tödliches Erbe / Campion Bd.1


weniger gut

Aufgrund der vielen, jubelnden Zitate beispielsweise aus dem Guardian, dem Daily Telegraph oder auch von Agatha Christie, die bei der Buchbesprechung dabeistanden, bin ich doch sehr neugierig auf „Campion“ gewesen. Ich weiß natürlich, dass solche Lobeshymnen immer mit Vorsicht zu genießen sind (wenn sie überhaupt wirklich so getätigt wurden), trotzdem konnte ich mich dem nicht ganz entziehen. Außerdem mag ich klassische Krimis dieser Art wirklich sehr gerne.

Leider haben sich meine diesbezüglichen Erwartungen jedoch nicht erfüllt. Von Anfang an hatte ich Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Das lag zum einen an der für mich doch recht verwirrenden Erzählweise, ich hatte einfach ständig das Gefühl, dass mir (entscheidende) Informationen fehlen und habe öfter geblättert, ob ich was überlesen habe (hatte ich nicht). Zum anderen fand ich die Dialoge eher hölzern und gestellt und auch Spannung wollte sich einfach nicht einstellen. Im Gegenteil, ich fand die Geschichte eigentlich sogar ziemlich langweilig, was mir wirklich nicht oft passiert.

Ich habe das Buch zu Ende gelesen, weil ich Bücher in der Regel nicht abbreche und weil es auch nicht so dick war. Nicht jedoch, weil mich die Auflösung wirklich interessiert hätte oder ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.
„Campion“ wird sicher seine Fans finden - ich bin es allerdings nicht.